Kohlenstoff und Dreizack: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Carbon Spectra.jpg|mini|400px|Emissionsspektrum des Kohlenstoffs im sichtbaren Bereich]]
[[Datei:Statue of lord shiva.jpg|mini|Der indische Gott [[Shiva]] mit Dreizack (''trishula''), [[Wikipedia:Nepal]] (20. Jh.)]]
[[Bild:Graphit.jpg|thumb|mineralischer Graphit]]
[[Datei:Diamond-39513.jpg|thumb|Ungeschliffener Rohdiamant in typischer Oktaederform]]
[[Datei:Diamant tropfen.jpg|miniatur|Ein natürlicher Diamant im Tropfenschliff]]
[[Datei:Lonsdaleit.jpg|mini|[[Wikipedia:Lonsdaleit|Lonsdaleit]], eine sehr seltene Form des Kohlenstoffs, die erstmals 1967 im [[Wikipedia:Canyon Diablo (Meteorit)|Canyon Diablo Meteoriten]] in der Umgebung des berühmten [[Wikipedia:Barringer-Krater|Barringer-Krater]]s in [[Wikipedia:Arizona|Arizona]] gefunden wurde. Lonsdaleit bildet sich, wenn Graphit durch ein Schockereignis, bei dem plötzlich hoher Druck und hohe Temperatur entstehen, wie das insbesondere bei einem [[Meteorit]]eneinschlag der Fall ist, in eine diamantähnliche Struktur verwandelt wird, wobei aber das hexagonale Kristallgitter des Graphits erhalten bleibt.]]
[[Datei:Buckminsterfullerene animated.gif|miniatur|Struktur des aus 60 Kohlenstoffatomen aufgebauten [[Wikipedia:Fullerene#Buckminster-Fulleren|Buckminster-Fulleren]] C<sub>60</sub>]]
[[Datei:C60-Fulleren-kristallin.JPG|miniatur|Fulleren-C60-Kristalle]]
[[Datei:Cfaser haarrp.jpg|mini|hochkant=1.3|Eine 6 µm dicke Kohlenstofffaser (schwarz) im Vergleich zu einem 50&nbsp;µm dicken [[Menschenhaar]].]]
[[Datei:Kohlenstoffnanoroehre Animation.gif|mini|animierte schematische Darstellung der Struktur einer einwandigen Kohlenstoffnanoröhre]]
[[Datei:Anthrazit.jpg|mini|[[Wikipedia:Anthrazit|Anthrazit]]]]
[[Datei:Steinkohle aus dem Bergbau.jpg|mini|Steinkohle aus dem Bergbau]]


'''Kohlenstoff''' (von [[Urgermanisch|urgerm.]] ''kul-a-, kul-ō(n)-'' „Kohle“) oder '''Carbon''' (von [[lat.]] carbo „Holzkohle“) mit dem chemischen Symbol '''C'''  ist ein [[Chemische Elemente|chemisches Element]], das in reiner Form in der Natur vorwiegend in zwei sehr gegensätzlich erscheinenden [[Wikipedia:Allotropie|allotropen Modifikationen]] vorkommt, nämlich als [[Graphit]] und [[Diamant]]. Eine dritte, allerdings sehr selten vorkommende Form des Kohlenstoffs ist das erstmals 1967 beschriebene [[Mineral]] [[Wikipedia:Lonsdaleit|Lonsdaleit]], das wegen seiner [[Wikipedia:Hexagonales Kristallsystem|hexagonalen]] [[Kristall]]struktur auch als ''hexagonaler Diamant'' bezeichnet wird. Eine weitere besondere Form des Kohlenstoffs sind die um 1970 entdeckten, aber erst seit 1985 weltweit bekannt gewordenen [[Wikipedia:Fullerene|Fullerene]], die aus hochsymmetrischen sphärischen [[Molekül]]en aufgebaut sind und vermutlich in allen [[Wikipedia:Ruß|Ruß]]en vorkommen, beispielsweise auch in dem Ruß einer Kerzenflamme. Ruße bestehen zu etwa 80 % bis 99,5 % aus Kohlenstoff. [[w:Kohlenstoffnanoröhre|Kohlenstoffnanoröhre]]n sind ein- oder mehrwandige Gebilde aus reinem Kohlenstoff mit einem Durchmesser von etwa 0,4 bis 50 [[Nanometer|nm]] und einer Länge bis zu 50 [[Zentimeter|cm]]. Sie sich spontan bei [[w:Lichtbogen|Lichtbogen]]entladung zwischen Kohlenstoffelektroden und wurden 1991 zufällig von [[w:Sumio Iijima|Sumio Iijima]] mit einem [[w:Elektronenmikroskop|Elektronenmikroskop]] entdeckt. Künstlich können sie auch durch [[Katalysator|katalytische]] Zersetzung von [[Kohlenwasserstoffe]]n oder mittels [[w:Laser|Laser]]verfahren hergestellt werden. Sie werden mittlerweile zur Verstärkung von [[Kunststoffe]]n und im [[w:Flugzeugbau|Flugzeugbau]] eingesetzt. Abhängig von ihrer spezifischen [[Struktur]] sind sie im Inneren [[Elektrizität|elektrisch]] [[Leiter (Physik)|leitend]] oder [[Halbleiter|halbleitend]] und werden daher auch für [[Elektronik|elektronische Bauelemente]] verwendet.
Der '''Dreizack''' ist eine seit dem [[Altertum]] bekannte Kriegs- und Jagdwaffe, die aus einer gabelförmigen [[metall]]enen Spitze mit drei Schneiden besteht, die auf einem zumeist hölzernen Stab befestigt ist. In der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] ist der laut [[Goethe]]s [[Faust II]] von den [[Telchinen]] geschmiedete Dreizack das markante [[Symbol]] des [[Meeresgott]]es [[Poseidon]]. Als '''Trishula''' oder '''Trishul''' ([[Sanskrit]] und [[Wikipedia:Hindi|Hindi]]: त्रिशूल, ''triśūla''  „Dreispeer, Dreizack“) ist er in der [[Wikipedia:Indische Mythologie|indischen Mythologie]] ein Attrubut [[Shiva]]s. Nach älteren [[Veden|vedischen]] Schriften sei er wie der Sonnenwagen [[Surya]]s und die Wurfscheibe („[[Chakra]]) [[Vishnu]]s aus Strahlen der [[Sonne]] geformt worden.  


''Amorpher Kohlenstoff'' besitzt keine langreichweitige Kristallordnung; seine Eigenschaften gehen gleitend von denen des Graphits zu denen des Diamants über. Bedeutsam für die [[Technik]] sind auch die synthetisch hergestellten [[Wikipedia:Kohlenstofffaser|Kohlenstofffaser]]n, der [[Wikipedia:Glaskohlenstoff|Glaskohlenstoff]], der [[glas]]artige und [[Keramik|keramische]] Eigenschaften mit denen des Graphits verbindet, und das aus einer einlagigen Kohlenstoffschicht gebildete [[Wikipedia:Graphen|Graphen]] mit einer quasi zweidimensionalen Kristallstruktur.
Man mag im Dreizack wohl auch ein Symbol der [[mensch]]lichen [[Ich-Kraft]] sehen, die sich der [[Seelenkräfte]] des [[Denken]]s, [[Fühlen]]s und [[Wollen]]s bedient, um in der Welt tätig zu werden.
 
Kohlenstoff, allerdings nicht in ganz reiner Form, findet sich in der Natur auch als [[Wikipedia:Anthrazit|Anthrazit]], [[Wikipedia:Steinkohle|Steinkohle]] und [[Wikipedia:Braunkohle|Braunkohle]]. Kohlenstoff hat die höchste Temperaturbeständigkeit aller bekannten Materialien. Er sublimiert bei Normaldruck bei 3915&nbsp;K (3642&nbsp;°C), ohne zuvor an Festigkeit einzubüßen.
 
== Kohlenstoffverbindungen ==
 
Kohlenstoff zeichnet sich vor allen anderen chemischen Elementen dadurch aus, das er eine praktisch unbegrenzte Zahl [[Chemische Verbindung|chemischer Verbindungen]] bilden kann. Die überwiegende Mehrzahl, d.h. gut 98%, der derzeit über 144 Millionen<ref>Stand von Dezember 2018 [https://www.cas.org/support/documentation/chemical-substances CAS]</ref> bekannten chemischen Verbindungen sind Kohlenstoffverbindungen. Kohlenstoff bildet das Grundgerüst aller [[Organische Verbindung|organischen Verbindungen]]. Sie bestehen aus Kohlenstoff, [[Wasserstoff]] und einigen anderen [[Heteroatom]]en, zu denen namentlich [[Sauerstoff]], [[Stickstoff]], [[Schwefel]], [[Phosphor]], seltener auch [[Selen]] und eventuell verschiedene [[Metalle]] zählen. Durch ihre Vielfalt und Wandlungsfähigkeit bilden sie die [[stoff]]liche Grundlage des irdischen [[Leben]]s. Die für das Leben wichtigsten Kohlenstoffverbindungen sind die [[Kohlenhydrate]], die [[Fette und Öle]] und die [[Protein]]e, weiters die als [[Energie]]träger und als [[Botenstoff]]e bedeutsamen [[Nucleotide]] (z.B. [[ATP]]) und die [[Nukleinsäuren]] als Träger der [[Erbinformation]]. Ihre Zersetzungsprodukte sind die [[Kohlenwasserstoffe]], die als [[fossile Brennstoffe]] gefördert und [[Industrie|industriell]] intensiv genutzt werden.
 
Daneben gibt es auch eine vergleichsweise geringe Zahl [[Anorganische Verbindung|anorganischer Verbindungen]] des Kohlenstoffs, von denen die Verbindungen mit [[Sauerstoff]] menegenmäßig am bedeutsamsten sind:
 
* '''Kohlenstoffdioxid''' (CO<sub>2</sub>, kurz auch '''Kohlendioxid''') ist ein farb- und geruchloses [[Gas]], das vornehmlich bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger Stoffe bzw. durch die [[Atmung]] von [[Mensch]] und [[Tier]] entsteht. Wegen seiner schlechten Durchlässigkeit für [[Wärmestrahlung]] wirkt es schon in geringer Konzentration als [[Treibhausgas]] und trägt damit trotz seines geringen Anteils von etwa 0,04 % zur Erwärmung der [[Erdatmosphäre]] bei. Vor Anbruch des Industriezeitalters betrug der Koheldioxidgehalt der Atmosphäre nur etwa 0,028 %.
* '''Kohlenstoffmonoxid'' (CO, kurz '''Kohlenmonoxid''') bildet sich bei der unvollständigen Verbrennung von Kohlenstoff. Das farb- und geruchlose Gas wirkt stark [[Reduktion (Chemie)|reduzierend]] und ist hochgiftig, das es das aktive Zentrum des [[Hämoglobin]]s blockiert und so die Bindung des für die Atmung unerlässlichen Sauerstoffs verhindert.
* '''Kohlensäure''' (H<sub>2</sub>CO<sub>3</sub>) ist eine mittelstarke [[Säure]], die sich als [[metastabil]]e Verbindung in geringen Mengen (etwa 0,2 %, abhängig von der Temperatur) bei der Auflösung von Kohlendioxid in Wasser bildet. Dabei stellt sich folgende Gleichgewichtsreaktion ein: <math>\mathrm{ \ CO_2 + H_2O \ \rightleftharpoons \ H_2CO_3}</math> Die [[Salze]] der Kohlensäure sind die '''Carbonate''' (Me<sup>2+</sup> CO<sub>3</sub><sup>2−</sup>) und '''Hydrogencarbonate''' (auch: '''Bicarbonate''', Me<sup>+</sup> HCO<sub>3</sub><sup>−</sup>)
 
Daneben gibt es auch einige wenige Verbindungsgruppen, an denen andere chemische Elemente beteiligt bzw. mitbeteiligt sind:
 
* '''Carbide''' sind Verbindungen von Kohlenstoff mit verschiedenen [[Metalle]]n mit der allgemeinen [[Chemische Formel|chemischen Formel]] Me<sub>m</sub>C<sub>n</sub>. Carbide wie etwa [[w:Wolframcarbid|Wolframcarbid]] (WC) sind teilweise sehr hart und widerstandsfähig und werden daher u.a. für hochwertige Schneidwerkzeuge verwendet. Durch Zersetzung von [[w:Calciumcarbid|Calciumcarbid]] mit [[Wasser]] kann das leicht brennbare Gas [[w:Acetylen|Acetylen]] hergestellt werden: <math>\mathrm{CaC_2 + 2 \ H_2O \longrightarrow C_2H_2 + Ca(OH)_2}</math> Calciumcarbid wurde früher namentlich im Bergbau in [[w:Karbidlampe|Karbidlampe]]n verwendet.
* '''Kohlenstoffdisulfid''' (auch '''Schwefelkohlenstoff''', CS<sub>2</sub>) ist eine giftige, farblose, stark lichtbrechende und gut fettlösliche Flüssigkeit, die u.a. als Lösungsmittel verwendet wird. In der [[Natur]] bildet sich Kohlenstoffdisulfid durch [[Fäulnis]]prozesse aus dem im [[Eiweiß]] enthaltenen Schwefel oder auch durch [[Geologie|geologische Vorgänge]]. Industriell kann es durch Überleiten von Schwefeldämpfen über glühende Holzkohle unter Luftabschluss bei 800–1000&nbsp;°C.<ref>{{Literatur |Autor=Friedrich Warnecke |Titel=Die gewerbliche Schwefelkohlenstoffvergiftung |Sammelwerk=[[w:Archiv für Gewerbepathologie und Gewerbehygiene|Archiv für Gewerbepathologie und Gewerbehygiene]] |Band=11 |Nummer=2 |Datum=1941-12 |Seiten=198 |Sprache=de |Online=[http://libgen.io/scimag/get.php?doi=10.1007/bf02122927 PDF] |DOI=10.1007/bf02122927}}</ref> oder heute bevorzugt durch Reaktion von [[Methan]]gas mit Schwefel in Gegenwart eines [[Katalysator]]s hergestellt werden<ref>{{Literatur |Autor=A. L. Waddams |Titel=Chemische Produkte aus Erdöl. Zur Einführung und Übersicht |Verlag=Springer-Verlag |Datum=2013 |ISBN=978-3-0348-6885-3 |Seiten=60 |Online={{Google Buch | BuchID=buSgBgAAQBAJ | Seite=60 }}}}</ref>.
* '''[[Cyanide]]''' sind die Salze der stickstoffhaltigen [[Blausäure]] (HCN). Sie sind in der Regel hochgiftig.
* '''[[Cyansäure]]''' (H-O-C≡N), veraltet auch '''Zyansäure''' genannt, ist eine äußerst instabile, ungifte [[Wikipedia:Cyansauerstoffsäure|Cyansauerstoffsäure]] und daher chemisch nicht identisch mit der Blausäure, da die Cyansäure zusätzlich [[Sauerstoff]] enthält. Ihre Salze heißen '''Cyanate'''. Früher wurde allerdings der Name „Zyansäure“ auch auf die Blausäure bezogen und von [[Rudolf Steiner]] oft in diesem Sinn gebraucht.
 
== Metamorphosen des Kohlenstoffs und Weltentwicklungsstufen ==
 
Eine [[geisteswissenschaft]]liche Betrachtung zeigt, dass diese verschiedenen Erscheinungsformen des Kohlenstoffs ein sehr unterschiedliches Entwicklungsalter haben. Nur die Steinkohle entstammt unmittelbar der [[Erdentwicklung]]; der [[Graphit]] hat seinen wahren Usrsprung bereits auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] und der [[Diamant]] bereits auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]]:
 
<div style="margin-left:20px">
"Würden die Menschen wirklich eingehen können auf dasjenige,
was nicht bloß die chemische Beschaffenheit, sondern was im alten Sinne die
Signatur ist, so würden sie anfangen zu verstehen, was für ein Unterschied ist zwischen
Steinkohle und Graphit. Steinkohle ist während des [[Erde (Planet)|Erdprozesses]] entstanden.
Graphit während des [[Alter Mond|Mondprozesses]], des der Erde vorangehenden planetarischen
Prozesses, und Diamant während des [[Alte Sonne|Sonnenprozesses]]. Und sie bekommen da,
wenn Sie die Dinge kosmisch betrachten, auch einen Einblick dahinein, daß es wiederum
nicht auf die Substanz ankommt, sondern daß es darauf ankommt, unter
welchen Umständen und Zeiten eine Substanz eine gewisse, also eine feste Form angenommen
hat. {{Lit|{{G|316|56f}}}}
</div>
 
== Kohlenstoff und physischer Leib ==
 
Der Kohlenstoff hängt eng mit dem [[Physischer Leib|physischen Leib]] des [[Mensch]]en zusammen:
 
{{GZ|Sie werden sehen, daß in ebensolcher Weise, wie die physische Organisation
mit dem Kohlenstoff, die ätherische Organisation mit dem
Sauerstoff, die astralische Organisation mit dem Stickstoff, so die
Ich-Organisation mit dem Wasserstoff zusammenhängt.|312|114}}
 
== Kohlenstoff als physische Grundlage des Lebens ==
 
Wie kein anderes chemisches Element ist der Kohlenstoff zur Bildung einer schier unerschöpflichen Fülle komplexer [[Chemische Verbindung|chemischer Verbindungen]] fähig. Kohlenstoff ist dadurch, wie schon oben angedeutet, der geeignete stoffliche Träger aller lebendigen Gestaltungsprozesse in der Natur. Er wurde schon allein deshalb zurecht als wahrer [[Stein der Weisen]] bezeichnet:
 
<div style="margin-left:20px">
"Dieser Kohlenstoff galt nämlich bis vor einer verhältnismäßig sehr kurzen Zeit, bis vor ein paar Jahrhunderten, als dasjenige, was man mit einem sehr edlen Namen bezeichnete, mit dem Namen des «Steins der Weisen»." {{Lit|{{G|327|65}}}}
</div>
 
Durch die nahezu unbegrenzte Gestaltbarkeit der Kohlenstoffverbindungen kann sich das [[Inkarnation|inkarnierende]] [[Individuum|individuelle]] menschliche [[Ich]] daraus ein entsprechend individualisiertes [[Leib]]esgefäß bauen.
 
<div style="margin-left:20px">
"Der Kohlenstoff ist nämlich der Träger aller Gestaltungsprozesse in
der Natur. Was auch gestaltet werden mag, ob die verhältnismäßig
kurz bleibende Gestalt der Pflanze, ob die in ewigem Wechsel begriffene
Gestalt des tierischen Organismus ins Auge gefaßt wird, der
Kohlenstoff ist da der große Plastiker, der nicht bloß seine schwarze
Substantialität in sich trägt, sondern der, wenn er in voller Tätigkeit,
in innerer Beweglichkeit ist, die gestaltenden Weltenbilder, die großen
Weltenimaginationen überall in sich trägt, aus denen alles dasjenige,
was in der Natur gestaltet wird, eben hervorgehen muß. Ein geheimer
Plastiker waltet in dem Kohlenstoff, und dieser geheime Plastiker,
indem er die verschiedensten Formen aufbaut, die in der Natur aufgebaut
werden, bedient sich dabei des Schwefels. So daß wir anschauen
müssen, wenn wir auf den Kohlenstoff in der Natur hinschauen
wollen im richtigen Sinne, wie die Geisttätigkeit des Weltenalls
sozusagen sich mit dem Schwefel befeuchtet, als Plastiker tätig
ist, und mit Hilfe des Kohlenstoffs die festere Pflanzenform aufbaut,
dann aber auch wiederum die im Entstehen schon vergehende Form
des Menschen aufbaut, der gerade dadurch Mensch ist, nicht Pflanze,
daß er die eben entstehende Form immer wiederum sogleich vernichten
kann, indem er den Kohlenstoff, als Kohlensäure an den
Sauerstoff gebunden, absondert. Eben weil der Kohlenstoff im menschlichen
Körper uns Menschen zu steif, zu fest formt, wie eine Palme
macht - er schickt sich an, uns so fest zu machen -, da baut die
Atmung sogleich ab, reißt diesen Kohlenstoff aus der Festigkeit
heraus, verbindet ihn mit dem Sauerstoff, befördert ihn nach außen,
und wir werden so gestaltet in einer Beweglichkeit, die wir als Menschenwesen
brauchen.
 
Aber in der Pflanze ist er so drinnen, daß er in einer gewissen Weise
in einer festen Gestalt auch bei den einjährigen Pflanzen in einem
gewissen Grade festgehalten wird. Ein alter Spruch sagt in bezug auf
den Menschen: «Blut ist ein ganz besonderer Saft», und man muß
mit Recht sagen, daß das menschliche Ich im Blute pulsiert, auf
physische Weise sich äußert. Aber eigentlich ist es im Genaueren
gesprochen der webende, waltende, sich gestaltende und seine Gestalt
wieder auflösende Kohlenstoff, auf dessen Bahnen, befeuchtet mit dem
Schwefel, dieses Geistige des Menschen im Blute sich bewegt, das wir
Ich nennen, und so wie das menschliche Ich als der eigentliche Geist
des Menschen im Kohlenstoff lebt, so lebt wiederum gewissermaßen
das Welten-Ich im Weltengeist auf dem Umwege durch den Schwefel
in dem sich gestaltenden und immer wieder auflösenden Kohlenstoff.
Es ist so, daß in früheren Epochen unserer Erdentwickelung der
Kohlenstoff dasjenige war, was überhaupt abgeschieden worden ist.
Erst später kam dann dasjenige dazu, was zum Beispiel das Kalkige
ist, das der Mensch dann benützt, um als Unterlage nun auch ein
Festeres zu schaffen, ein festeres Gerüste für sich zu schaffen. Damit
dasjenige, was im Kohlenstoff lebt, bewegt sein kann, schafft der
Mensch in seinem kalkigen Knochengerüste ein unterliegendes Festes,
das Tier auch, wenigstens das höhere Tier. Damit hebt sich der Mensch
heraus in seiner beweglichen Kohlenstoffbildung aus der bloß mineralischen,
festen Kalkbildung, die die Erde hat, und die er auch sich
eingliedert, um feste Erde in sich zu haben. Im Kalk in der Knochenbildung
hat er die feste Erde in sich." {{Lit|{{G|327|66f}}}}
</div>
 
== Kohlenstoff und Silicium ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Der Kohlenstoff ist das, was uns immer bei uns bleiben läßt. Er ist eigentlich unser
Haus. Er ist das, worin wir wohnen, während uns das Silizium fortwährend aus
unserem Haus herausführen will und uns zurückbringen will in die Zeit, in der wir
waren, bevor wir in unser Kohlenstoffhaus eingezogen sind. Und so hat das, was in
uns Kohlenstoff und Kiesel ist, einen fortwährenden Kampf zu führen. Aber in diesem
Kampfe liegt unser Leben." {{Lit|{{G|213|88}}}}
</div>
 
== Kohlenstoff und Silber ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Auf der Erde ist der Kohlenstoff entweder Kohle
oder Graphit oder Demant oder Anthrazit. Auf dem Monde ist dasjenige,
was auf der Erde entweder Demant oder Anthrazit oder Kohle
ist, Silber. Das war das Geheimnis der alten Mysterien: Kohlenstoff ist
auf dem Monde Silber. Kohlenstoff ist der Stein der Weisen, und er ist
auf dem Monde Silber. Was in den alten Mysterien so tief an den Menschen
herangebracht wurde als Erkenntnis, das war, daß irgendeine
Substanz das, als was sie sich äußerlich darstellt, nur an diesem Orte,
um diese Zeit so ist: Man war einfach Ignorant, wenn man nicht
wußte, Kohlenstoff ist Kohle, Demant, Graphit nur auf der Erde; dasselbe,
was auf der Erde Demant und Graphit ist, ist auf dem Monde
Silber; und würde man ein Stück unserer gewöhnlichen schwarzen
Kohle in diesem Momente hinauf befördern können nach dem Monde,
sie würde dort Silber. Diese, ich möchte sagen, radikale Metamorphosenanschauung
bekam der Schüler in jenen älteren Zeiten. Und das
liegt eigentlich jener scharlatanhaften Alchemie, von der heute vielfach
gesprochen wird, nicht zugrunde, sondern das liegt der wirklichen
älteren Alchemie zugrunde." {{Lit|{{G|232|210}}}}
</div>
 
== Kohlenstoff und inneres Licht ==
 
Nach [[Rudolf Steiner]] werden alle [[Stoff]]e, die wir von außen aufnehmen, in uns vollständig vernichtet, aus dem [[Raum]] herausgeschafft,  und im selben Maß wieder neu aus dem [[Nichts]] heraus gebildet. Das gilt insbesondere auch für den Kohlenstoff. Mit dieser Neubildung des Kohlenstoffs ist ein Lichtbildungsprozess in unserem Inneren verbunden, und dieses innere [[Licht]], dieses [[Bewusstsein]]s-Licht, schicken wir dem äußeren Licht entgegen, das wir durch [[Auge]]n oder [[Haut]] aufnehmen. Steiner hat darum auch das Gesetz von der ''Erhaltung des Stoffes'' und auch den ''Satz von der Erhaltung der Energie'', in der Form wie sie zu seiner Zeit missverständlich interpretiert wurden, kritisiert. Zwar bleibe die ''Maßzahl'' für [[Wikipedia:Masse (Physik)|Masse]] bzw. [[Energie]] erhalten, ''nicht'' aber die Energie oder [[Materie]] als solche.
 
<div style="margin-left:20px">
"Man konnte zwei
Dinge nicht mehr unterscheiden. Man hat ein völliges Recht gehabt,
zu sprechen davon, daß Maß, Zahl und Gewicht in den Energien
dieselben bleiben. Aber das verwechselt man mit den Energien selber." {{Lit|{{G|325|158f}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Das große Hindernis für eine sachgemäße
Auffassung der Wirkungen der Substanzen im menschlichen Organismus
überhaupt und vor allen Dingen der Heilsubstanzen ist das
Gesetz von der sogenannten Erhaltung der Kraft oder der Energie,
auch das Gesetz von der Erhaltung des Stoffes. Diese Gesetze, die
man statuiert hat als allgemeine Naturgesetze, sie sind nichts anderes
als etwas, was in dem absolutesten Widerspruche mit dem
Menschenentwickelungsprozeß steht. Der ganze Ernährungs- und
Verdauungsprozeß ist ja nicht dasjenige, als was er von der materialistischen
Anschauung angesehen wird. Der ganze Ernährungs- und
Verdauungsprozeß wird eigentlich so von der materialistischen
Anschauung angesehen, als ob die Substanzen außer uns wären
— also bleiben wir beim Kohlenstoff stehen —, als ob der Kohlenstoff
außer uns wäre; dann wird er aufgenommen, wird, entsprechend
selbstverständlich, zubereitet, aber doch weitergeleitet im
Organismus und dann aufgenommen, so daß man, wenn auch in
kleinen Teilen, dasjenige in sich trägt, was einem die Außenwelt
gegeben hat. Das trägt man weiter mit sich herum. Es ist eigentlich
kein Unterschied da für diese Anschauung zwischen dem Kohlenstoff,
der draußen ist, und dem, den man mit sich herumträgt im
Organismus. Und doch ist das nicht so. Denn es ist tatsächlich im
menschlichen Organismus die Möglichkeit gegeben, den außermenschlichen
Kohlenstoff zunächst durch den unteren Menschen
vollständig zu vernichten, ihn hinwegzuschaffen aus dem Raume
und ihn einfach originär in der Gegenwirkung dazu wiederum zu
erzeugen. Ja, das ist eben so; es ist im menschlichen Organismus
ein Herd für die Erzeugung der Stoffe, die außermenschlich sind,
und zu gleicher Zeit eine Möglichkeit diese Stoffe zu vernichten.
Das wird natürlich von der heutigen Naturwissenschaft nicht zugegeben
werden, denn sie kann sich ja eigentlich die Wirkungen
der Stoffe nicht anders vorstellen als Ahasver-artig, daß sie bloß in
ihren kleinsten Teilen herumwandeln. Sie weiß nichts von dem
Leben der Stoffe, von der Entstehung der Stoffe und von dem Tode
der Stoffe und weiß nichts davon, wie im menschlichen Organismus
Tod und Wiederbelebung der Stoffe stattfindet. Mit dieser Wiederbelebung
des Kohlenstoffes hängt dasjenige zusammen, was wir auf
der anderen Seite im gewöhnlichen Menschen als Lichtbildung
haben. Dieser Lichtbildungsprozeß des Inneren, der kommt wiederum
entgegen der Einwirkung des äußeren Lichtes. Wir sind in
bezug auf unseren oberen Menschen so eingerichtet, daß äußeres
Licht und inneres Licht einander entgegenwirken, miteinander zusammenspielen
und geradezu das Wesentliche in unserer Organisation
darauf beruht, daß wir da, wo diese beiden, äußeres Licht und
inneres Licht, zusammenwirken sollen, imstande sind, sie nicht ineinander
verfließen zu lassen, sondern sie auseinanderzuhalten, so
daß sie nur aufeinander wirken, aber nicht sich miteinander vereinigen.
Indem wir, sei es durch das Auge, sei es auch durch die
Haut, entgegenstehen dem äußeren Lichte, ist überall aufgerichtet
gewissermaßen die Scheidewand zwischen dem inneren originären
Lichte im Menschen und dem äußerlich einwirkenden Lichte. Das
äußerlich einwirkende Licht hat eigentlich nur die Bedeutung einer
Anregung zur Entstehung des inneren Lichtes. Indem wir also das
Licht von außen auf uns einfließen lassen, lassen wir uns selber anregen
zur Entstehung des inneren Lichtes." {{Lit|{{G|312|216f}}}}
</div>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==


* {{WikipediaDE|Kohlenstoff}}
* {{WikipediaDE|Dreizack}}
* {{WikipediaDE|Graphit}}
* {{Wikipedia|Trishula}}
* {{WikipediaDE|Diamant}}
* {{WikipediaDE|Fullerene}}
* {{WikipediaDE|Aktivkohle}}
* {{WikipediaDE|Ruß}}
* {{WikipediaDE|Kohlenstofffasern}}
* {{WikipediaDE|Glaskohlenstoff}}
* {{WikipediaDE|Graphen}}
* {{WikipediaDE|Kohlenstoffnanoröhre}}
* {{WikipediaDE|Kohlenstoffnanoschaum}}
* {{WikipediaDE|Carbon nanobud}}
* {{WikipediaDE|Aerographit}}
 
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst'', [[GA 316]] (2003) {{Vorträge|316}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Naturwissenschaft und die weltgeschichtliche Entwickelung der Menschheit seit dem Altertum'', [[GA 325]] (1989), ISBN 3-7274-3250-0 {{Vorträge|325}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft. Landwirtschaftlicher Kursus.'', [[GA 327]] (1999) {{Vorträge|327}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Mysteriengestaltungen'', [[GA 232]] (1998), ISBN 3-7274-2321-8 {{Vorträge|232}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoff Kohlenstoff] - Artikel in der deutschen [http://de.wikipedia.org Wikipedia]
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
{{Navigationsleiste Periodensystem}}
 
[[Kategorie:Artikel mit Animation]]
[[Kategorie:Chemisches Element]]
[[Kategorie:Periode-2-Element]]
[[Kategorie:Kohlenstoffgruppe]]
[[Kategorie:Nichtmetalle]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Waffe]] [[Kategorie:Symbol]]

Version vom 18. August 2018, 09:15 Uhr

Der indische Gott Shiva mit Dreizack (trishula), Wikipedia:Nepal (20. Jh.)

Der Dreizack ist eine seit dem Altertum bekannte Kriegs- und Jagdwaffe, die aus einer gabelförmigen metallenen Spitze mit drei Schneiden besteht, die auf einem zumeist hölzernen Stab befestigt ist. In der griechischen Mythologie ist der laut Goethes Faust II von den Telchinen geschmiedete Dreizack das markante Symbol des Meeresgottes Poseidon. Als Trishula oder Trishul (Sanskrit und Hindi: त्रिशूल, triśūla „Dreispeer, Dreizack“) ist er in der indischen Mythologie ein Attrubut Shivas. Nach älteren vedischen Schriften sei er wie der Sonnenwagen Suryas und die Wurfscheibe („Chakra“) Vishnus aus Strahlen der Sonne geformt worden.

Man mag im Dreizack wohl auch ein Symbol der menschlichen Ich-Kraft sehen, die sich der Seelenkräfte des Denkens, Fühlens und Wollens bedient, um in der Welt tätig zu werden.

Siehe auch

Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Trishula aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.