Diskussion:Ichlose Menschen und Neurowissenschaften: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Michael.heinen-anders
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Odyssee
 
Zeile 1: Zeile 1:
Hallo, es wird von mir zu Ihren Verlautbarungen zum Thema kein Ok geben, sorry.
[[Datei:Gehirn Johannes Sobotta Atlas der descriptiven Anatomie des Menschen III.jpg|mini|400px|Sagittalschnitt durch das menschliche [[Gehirn]]<br /> (Johannes Sobotta: ''Atlas der descriptiven Anatomie des Menschen'', Band III, J.F. Lehmanns, München 1919, S. 606 [https://archive.org/stream/b29821666_0003#page/606/mode/2up])]]


:::Soll das bedeuten "Hpg" bestimmt nun ihm Alleingang und ohne jede vorherige Diskussion, wie Artikel im Sinne der vermeintlichen "political Corectness" auszusehen haben? Das kann ja wohl nicht ihr Ernst sein!--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 00:26, 4. Mai 2013 (CEST)
Als '''Neurowissenschaften''' (seltener auch im Singular: '''Neurowissenschaft''') werden die [[naturwissenschaft]]lichen Forschungsbereiche bezeichnet, in denen Aufbau und Funktionsweise von [[Nervensystem]]en untersucht werden. Aufgrund der vielfältigen verwendeten Methoden wird neurowissenschaftliche Forschung von Wissenschaftlern aus vielen verschiedenen Disziplinen wie etwa [[Physiologie]], [[Psychologie]], [[Medizin]], [[Informatik]], [[Robotik]] oder [[Mathematik]] betrieben.<ref name="Trappenberg">{{Literatur |Autor=Trappenberg, Thomas P. |Titel=Fundamentals of Computational Neuroscience | Auflage=2|Verlag=Oxford University Press |Ort=Oxford |Datum=2010|ISBN=978-0-19-956841-3}}</ref>
:::: Es genügt, wenn Sie der Wahrheit folgen.


::::::::Sie meinen "Ihrer Wahrheit"?--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 00:47, 4. Mai 2013 (CEST)
Forschungsrichtungen, die hauptsächlich den Aufbau und die Leistungen des [[Gehirn]]s von [[Mensch]]en und [[Affen|Menschenaffen]] ([[Primaten]]) untersuchen, werden umgangssprachlich oftmals unter der Bezeichnung '''Hirn-''' oder '''Gehirnforschung''' zusammengefasst.  


:: Ja, aber insbesondere der Abschnitt, den ich gelöscht hatte, bitte geben Sie wenn Sie Ihre persönlichen Wahrheiten zur Kenntnis geben, dann auch an: das ist nicht Aussage von Rudolf Steiner, sondern Erkenntnis von mir oder compilative Zusammenstellung, ich hab nichts dagegen, wenn das sauber deklariert wird. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 00:53, 4. Mai 2013 (CEST)
{{GZ|Im Geistorganismus des Menschen, in seinem zum vollkommenen Gehirn ausgebildeten Nervensystem, hat man sinnlich-sichtbar vor sich, was an den Pflanzen und Tieren als unsinnliche Kraftwesenheit arbeitet.|9|154|131}}


::::Ich bin gerne bereit, das entsprechend anzumerken, wenn sie damit zufrieden sind. Aber ohne jede vorherige Diskussion einfach löschen - und im Alleingang diktatorische Entscheidungen zu treffen, das sollte nicht der Stil sein, der hier einkehrt. Im übrigen handelt es sich, wenn Sie sich den Text einmal genau ansehen nur um eine Überleitung im Text - und nicht um Gesichtspunkte, die den Intentionen bzw. Aussagen Rudolf Steiners fremd wären.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 01:00, 4. Mai 2013 (CEST)
Die neurowissenschaftlichen Forschungsergebnisse sind durchaus auch für die [[Anthroposophie|anthroposophische Geisteswissenschaft]] bedeutsam, sofern sie nicht im ''einseitig'' [[Materialismus|materialistischen]] Sinn missdeutet werden.


::::: Ich geb Ihnen dann mal den Tipp, die dokumentierten Beleidigungen von Ihnen gegen mich zur Kenntnis zu nehmen, ist ja hier im wiki dokumentiert, wie Sie mich beschimpft haben, die Wahrheit ist davon freilich nicht berührt. Niemand hat gegen etwa gegen die adäquate Aussprechung der Wahrheit. Wenn Sie Feedback erhalten ist das wohl ein Grund des Besinnens.
{{GZ|In
welcher Wechselwirkung stehen Geist und Körper? Wie wirken
die Sinne, um dem Geiste das zu vermitteln, was er zu seiner Erhaltung
braucht? Das sind Fragen, die derjenige stellt, der meint,
der Geist schaffe sich eine solche organische Gestalt, daß er in
einer seinen Bedürfnissen angemessenen Weise zur Erscheinung
kommen kann.|30|358}}


Was mir besonders mißfällt ist die Herbeiholung z.B. von dem Priesterkurs, obwohl da nur Zuhörer mitgeschrieben hatten, und das im Nachherein zusammengebastelt wurde, und als authentische Aussagen von Rudolf Steiner geführt wird, mit theoriefindenden Überlegegungen wie von Ihnen, das dann im anthrowiki als "Anthroposophie" publiziert wird. Denkt mal drüber nach .... [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 01:21, 4. Mai 2013 (CEST)
== Geschichte der Hirnforschung ==
::::::::::Die Zuhörer im Priesterkurs waren aber allesamt künftige Priester der Christengemeinschaft - dort findet dieser Zyklus im Rahmen der Ausbildung Anwendung. Den Priestern der Christengemeinschaft hier Unseriosität vorzuwerfen, ist aber weit vom Ziel jeder sachlichen Debatte entfernt. Es handelt sich um einen GA-Band, der nach bestem Wissen und Gewissen von der R. Steiner-Nachlassverwaltung erstellt wurde. Auch die Arbeitervorträge haben z.T. eine unsichere Textgrundlage. Aber wer wären wir, mutmaßlich korrekte Aussagen R. Steiners nur wegen vermeintlicher Windungen der "political corectness" fallen zu lassen?--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 01:31, 4. Mai 2013 (CEST)
[[Datei:Crane-trepanation-img 0507.jpg|mini|Schädel einer etwa 50-jährigen Frau mit Trepanationsöffnung (ca. 3500 v.&nbsp;Chr).]]
::::::::::: Ich weiß nicht, worauf Sie besonders hinaus wollen, diese political correctnis fraqe ist wohl schon relevant, mich hatte das bisher noch nicht so beschäftigt. Meine persönliche private Meinung ist dazu, daß man in so einem anthrowiki da nicht vieles schlecht machen kann, aber die Möglichkeiten der guten Verbesserung bezügl. PC. doch auch begrenzt sind. Mir ist diese Problematik aber schon vertraut, braucht nicht hier erörtert zu werden.  Es ist im übrigen erstaunlich, wie Sie meinen, ich hätte sinnentstellende Änderungen von Texten von Ihnen vorgenommen. Sie sollten jedenfalls immer klar kennzeichnen, wenn Sie sich auf eigene Erkenntnisse berufen, oder sonst die Quelle angeben. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 01:45, 4. Mai 2013 (CEST)
[[Datei:EdSmPaPlateVIandVIIPrintsx.jpg|mini|Auszug aus dem [[Wikipedia:Papyrus Edwin Smith|Papyrus Edwin Smith]] (ca. 1500 v.&nbsp;Chr.]]
[[Datei:Vesalius 606c.png|mini|Anatomischen Zeichnung des Gehirns aus [[Vesalius]]’ Anatomiebuch; die Hirnhäute sind abpräpariert, sodass man die gefurchte Hirnoberfläche sieht.]]
[[Datei:1543, Andreas Vesalius' Fabrica, Base Of The Brain.jpg|mini|Die an der Hirnbasis verlaufenden [[Hirnnerven]] nach einer Zeichnung von [[Vesalius]] (1543)]]
[[Datei:Luigi Galvani Experiment.jpeg|mini|Die Versuchsanordnung von [[Wikipedia:Luigi Galvani|Luigi Galvani]], mit der er an Froschschenkeln die elektrische Erregbarkeit von Muskeln zeigte.]]
[[Datei:Gray754.png|mini|Histologische Darstellung der Großhirnrinde mit ihren Schichten (links Zellfärbung, rechts Darstellung der Fasern).<br />Anhand der Unterschiede in der Dicke und Dichte der Schichten konnte [[Korbinian Brodmann]] den Cortex in 52 verschiedene [[Brodmann-Areale|Areale]] einteilen.]]
[[Datei:Brodmann-Areale Mensch 1909.jpg|mini|Brodmann-Areale, nach der Zeichnung von K. Brodmann (1907)]]
[[Datei:Cajal actx inter.jpg|mini|Zeichnung der neuronalen Vernetzung im [[Wikipedia:Auditiver Cortex|auditiven Cortex]] ([[Wikipedia:Santiago Ramón y Cajal|Santiago Ramón y Cajal]], 1898)]]
[[Datei:Carnegie Institution of Washington publication (1919) (19914315034).jpg|mini|Zum Vergleich: Schema des Wurzelgeflechts einer [[Pflanze]]<ref> John E. Weaver: ''The Ecological Relations of Roots'', Carnegie Institution of Washington, 1919, S. 72</ref>]]
[[Datei:Scottobear - 051231 sun (by-sa).jpg|mini|Blitz bei Sonnenuntergang ([[WikipediaEN:North Beach, Maryland|North Beach, Maryland, USA]])]]


:::::::::::::::::Ihre "persönliche private Meinung" in allen Ehren. Aber die Textpassage ist gedeckt von Rudolf Steiners Aussagen in [[GA 346]], wie sie ja selbst schon festgestellt haben. Damit ist aber jede Diskussion hinfällig. Sonst könnte man leicht dazu kommen, ganze Teile der Anthrowiki in einem beliebigen Sinne umzuschreiben, indem man bestimmte Aussagen Rudolf Steiners unterdrückt. Das kann aber nicht der Sinn einer Enzyklopädie sein, die auf dem Werk Rudolf Steiners basiert.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 01:55, 4. Mai 2013 (CEST)
=== Urgeschichte ===


Für Ihre Bearbeitung fehlt mir die Nachvollziehbarkeit, aber Sie verantworten was Sie schreiben, umso mehr, als mehrmals Sie ermahnt wurden, Ihre Formulierungen zu überdenken. Sie könnten der Wahrheit folgen, und nicht, oh, da widerspricht jemand, ich muß dagegen halten um Recht zu behalten, egal wie die Wahrheit ist. Und wenn es nicht klar ist, sagt Rudolf Steiner: Urteile besser nicht, enthalte dich des Urteils, als falsch urteilen. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 02:04, 4. Mai 2013 (CEST)
Die '''Schädelöffnung''' ('''Kraniotomie'''; auch '''Schädeltrepanation''', von [[lat.]] ''trepanatio'', aus {{ELSalt|τρύπανον}} ''trypanon'' „Bohrer“) ist schon durch Funde in [[Wikipedia:Marokko|Marokko]] belegt, die auf etwa 12.000 bis 11.000 v.&nbsp;Chr. datiert werden<ref>Pierpaolo Petrone, Massimo Niola, Pierpaolo Di Lorenzo, Mariano Paternoster, Vincenzo Graziano, Giuseppe Quaremba, Claudio Buccelli: ''Early Medical Skull Surgery for Treatment of Post-Traumatic Osteomyelitis 5,000 Years Ago'', in: PLoS ONE 10,5 (2015) 1-22, hier: S. 1.</ref> Ab etwa 10.000 v.&nbsp;Chr. ist sie auch im europäischen [[Wikipedia:Mesolithikum|Mesolithikum]] nachgewiesen<ref name="Rutkow">Ira M. Rutkow: ''Trephination.'' In: ''Archives of Surgery.'' Band 135, Nr. 9, 2000, S. 1119, {{doi|10.1001/archsurg.135.9.1119}}</ref>. Ähnliche Schädelöffnungen gab es in [[Lateinamerika]]. 1867 konnte [[Wikipedia:Paul Broca|Paul Broca]] (1824–1880) an einem peruanischen Schädel erstmals zeigen, dass der Patient die Operation längere Zeit überlebt haben musste<ref>Frank P. Saul, Julie Mather Saul: ''Trepanation: Old World and New World'', in: Samuel H. Greenblatt, T. Forcht Dagi, Mel H. Epstein (Hrsg.): ''A History of Neurosurgery. In Its Scientific and Professional Contexts'', Park Ridge 1997, S. 29–36, hier S. 29. Er bezieht sich in Anm. 22 auf Thomas Dale Stewart: ''Stone age skull surgery. A general review, with emphasis on the New World'', Annual Report of the Smithsonian Institution, Washington 1958, S. 469–491.</ref>.


:::::::::::::::Wer eine Debatte über ein Thema mit Worten beginnt, wie den ihren: "Hallo, es wird von mir zu Ihren Verlautbarungen zum Thema kein Ok geben, sorry."(Zitat von Hpg), der ist leider nicht mehr ernst zu nehmen, wenn er hinterher versucht, doch noch zu debattieren.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 02:09, 4. Mai 2013 (CEST)
=== Altertum ===


Und wenn schon, Sie halten sich doch für gewichtiger als son Hgp, aber wir kommen darin überein, daß nur die Wahrheit das Richtmaß sein kann, und wie sie verstanden werden kann. Aber genug jetzt, sofern ich es für notwendig halte, werde ich gegen den Ohrläppchen-Quatsch etc. noch weiteres ins Feld werfen, nicht um Recht zu haben, sondern, einige Schlaumeiereien hier in Frage zu stellen... [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 02:17, 4. Mai 2013 (CEST)
Auch Funde aus dem [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|frühen Ägypten]] belegen, dass schon vor 5000 Jahren operative Eingriffe in das [[Zentralnervensystem]] gemacht wurden. Etwa 70 Prozent der Schädel, bei denen Hinweise auf derartige Eingriffe vorhanden sind, lassen durch [[Gewebe|Gewebsneubildungen]] vermuten, dass die Patienten den Eingriff um Monate oder Jahre überlebt haben. Das etwa 1500 v.&nbsp;Chr. verfasste [[Wikipedia:Papyrus Edwin Smith|Papyrus Edwin Smith]], das vermutlich auf älteren Quellen beruht, die bis 3000 v.&nbsp;Chr. zurückreichen, belegt das auffallend systematische [[Wissen]] der alten Ägypter über die [[Anatomie]] des [[Gehirn]]s.


::::::Aussagen wie "Und wenn schon..." sowie "Aber genug jetzt ... wenn ich es für richtig halte..." beweist nur das subjektive Moment ihrer Argumentation. Die Wahrheit ist nicht auf ihrer Seite, wie sie selbst belegen.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 02:21, 4. Mai 2013 (CEST)
=== Antike ===


Ja mag sein. Wenn es um uns persönlich geht, ist auch die Verantwortung relevant, wahr zu sprechen, oder unwahr, pc-mäßig oder nicht etc.. Bei einigen Themen ist es doch fraglich, ob das öffentlich bearbeitet werden sollte. Wenn das dann thematisiert wird, muß man das dann auch verantworten. Ihre widerholte Herbeiführung eines Textes zweifelhaften Inhaltes und ohne Grund der Publikation weckt schon einige Fragen, warum können Sie eine Entfernung nicht ok sein lassen? [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 02:32, 4. Mai 2013 (CEST)
Um 500 v. Chr. soll [[Wikipedia:Alkmaion (Philosoph)|Alkmaion von Kroton]] als Erster die Sehnerven und andere sensorische Nerven entdeckt haben. Alkmaion entwickelte die Vorstellung, dass Nerven hohl seien und ein Medium (''kenon'') umhüllten, das den Sinneseindruck zum Gehirn leitet<ref name="Lloyd1952">Lloyd, 1975.: ''Alcmeon and the early history of dissection'', Sudhoffs Archiv, 59: 113–47</ref>.  [[Hippokrates von Kos]] (ca. 460–370 v. Chr.) erkannte, dass das Gehirn als Sitz der Empfindung und Intelligenz fungiert. [[Aristoteles]] (384–322 v. Chr.) ging im Gegensatz dazu davon aus, dass die [[Empfindung]]en und der [[Verstand]] ihren Sitz im [[Herz]]en haben; das Gehirn sei nur ein Kühlorgan für das [[Blut]]. Die [[Seele]] ({{ELSalt|ψυχή}}, ''[[Psyche|psychḗ]]'') sei eine eigenständige [[Substanz]], die dem [[leben]]digen [[Körper]] ihre [[Form]] gebe<ref>Aristoteles, Klaus Corcilius (Übers.): ''Über die Seele. De Anima.'' Griechisch-Deutsch, Felix Meiner Verlag, Hamburg 2017, ISBN 978-3-7873-2789-8, Buch II, Kapitel 1, 412<sup>a</sup>20.</ref>. Diese Lehre wurde später von [[Thomas von Aquin]] (um 1225-1274) im [[Christentum|christlichen]] Sinn weiter ausgeführt (''anima unica forma corporis''<ref>Richard Heinzmann: ''Anima unica forma corporis. Thomas von Aquin als Überwinder des platonisch-neuplatonischen Dualismus.'' in: ''Philosophisches Jahrbuch'', 93. Jahrgang 1986, Verlag Karl Alber, Freiburg/München 1986, S. 236ff. [https://epub.ub.uni-muenchen.de/10042/1/10042.pdf]</ref><ref>Tobias Kläden: ''Anima forma corporis. Zur Aktualität der nichtdualistischen Sicht des Menschen bei Thomas von Aquin.'' in: ''Natur und Geist: von der Einheit der Wissenschaften im Mittelalter'', Ostfildern 2008, S. 11-30 [http://www.kamp-erfurt.de/level9_cms/download_user/Gesellschaft/Anima%20forma%20corporis.pdf]</ref>).


:::::::::::::Es ist ganz einfach. Rudolf Steiners Werke werden nicht dadurch besser verstanden, wenn wir es den Gegnern überlassen, deren Inhalte zu publizieren und uns selbst, wie sie so schön schreiben "pc-mäßig" zurückzuhalten - und noch dazu auf persönliche Empfindlichkeiten setzen, statt glasklar an der Sache zu bleiben. Sie schreiben anstelle einer Beweisführung: "Bei einigen Themen ist es doch fraglich, ob das öffentlich bearbeitet werden sollte." (Zitat von Hpg). Die Antwort darauf ist wiederum ganz einfach: wenn wir es nicht schaffen diese zu thematisieren, dann werden sich die Gegner erst recht darauf stürzen. Wie bereits beim vergangenen Indizierungsverfahren deutlich wurde, geht es den Gegnern nicht um die Wahrheit, sondern um die Dezimierung seines Werkes - und entsprechend auch der dort genannten Inhalte. Das aber sollten wir nicht kampflos hinnehmen und im vorwegeilenden Gehorsam selbst den Fehler machen schwierige Themen Rudolf Steiners von der Behandlung in einer Enzyklopädie über ihn und sein Werk auszuschließen.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 02:39, 4. Mai 2013 (CEST) Nochmals ergänzt.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 02:48, 4. Mai 2013 (CEST)
[[Wikipedia:Herophilos von Chalkedon|Herophilos von Chalkedon]] (um 325–255 v. Chr.) führte erste Autopsien durch und beschrieb korrekt die grobe Anatomie des Gehirns. Den Sitz der [[Seelenkräfte]] und der menschlichen [[Intelligenz]] sah er aber nicht im Hirngewebe, sondern in den von ihm erstmals entdeckten drei flüssigkeitsgefüllten  [[Hirnventrikel]]n<ref name="Diels1952">H. Diels, W. Kranz: ''Die Fragmente der Vorsokratiker.'' 6th ed., Band 1, S. 210–216. Weidmann, Dublin, Ireland 1952.</ref>. [[Wikipedia:Erasistratos|Erasistratos]] (um 305–250 v. Chr.) unterschied bereits [[Motorische Nerven|motorische]] und [[sensorische Nerven]] und zählte wegen der Aufteilung des ersten Ventrikels in einen rechten und linken Ventrikel vier Hirnventrikel. Die Seele lokalisierte er in den Hirnwindungen bzw. Hirnhäuten<ref>Bernhard D. Haage: ''Ventrikellehre.'' In: [[Wikipedia:Werner E. Gerabek|Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Wikipedia:Gundolf Keil|Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin/ New York 2007, ISBN 978-3-11-019703-7, eBook ISBN 978-3-11-097694-6, S. 1439.</ref>


Dem kann man generell zustimmen, und sofern Kritik z.B. an Formulierunen in anthrowiki geübt wird, ist auch das Kriterium "[[Intersubjektivität]]" nicht so ganz falsch, um sie zur Geltung zu bringen.[[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 02:58, 4. Mai 2013 (CEST) (sorry, das bezieht sich auf die frühere Version Ihres Statements.) Die Ergänzung von Ihnen ist auch in meiner Wahrnehmung ein wichtiges Thema, wie ich es auch mit dem Aspekt Verantwortung schon angesprochen hatte. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 02:58, 4. Mai 2013 (CEST)
Um 129–216 n. Chr. wurden die Funktionen einzelner Nervenbahnen durch [[Galenos|Galen]] und erstmals auch das [[Sympathisches Nervensystem|sympathische Nervensystem]] beschrieben, dessen eigentliche Funktion er aber nicht erfasste. Herophilus folgend nahm er an, dass sich in den Hirnventrikeln eine Substanz befinde, das ''[[pneuma]] psychikon'' (lat. ''spiritus animalis''), welche durch die als hohl angenommenen Nerven einerseits [[Sinneswahrnehmung]]en zum Gehirn transportiere, andererseits aber auch die [[Muskel]]n in [[Tätigkeit]] setze.


:::::::Ich sehe also, Sie stimmen mir im Endergebnis zu. Das wäre doch schön, wenn wir auf diese, zugegeben nicht ganz einfache Weise, zu einer Übereinstimmung in der Sache gelangt wären.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 03:04, 4. Mai 2013 (CEST)
=== Mittelalter ===
:::::::: In der Sache kann ich Ihnen leider nicht zustimmen, und hätte bei einer zustimmenden Haltung auch keine Diskussionsseiten eröffnet, bzw. die Disskussionen sind ja von Ihnen in Gang gebracht, um die Rückgängigmachung von Änderungen meinerseits in den Artikeln, für die Sie die Oberhoheit beanspruchen, zu rechtfertigen. Ich halte diese Informationen über ichlose Menschen, Ohrläppchentheorie usw. für wenig zielführend, sogar für schädlich, aber das ist meine subjektive Meinung, andere mögen anders darüber denken wie Sie, und das respektiere ich. Wenn Sie die Thematik weiter bearbeiten wollen, ist natürlich der Aspekt, was denn nun bei Voraussetzung solcher Wahrheiten, wenn sie denn stimmen würden, ein Mensch im rechtlichen Sinne ist, im Unterschied zum Tier oder sonst etwas, Dämonen, schon interessant. Meinen diesbezüglichen Versuch, den Aspekt im Artikel unterzubringen, haben Sie einfach so weggelöscht, damit aber das gestellte Problem nicht gelöst. Zu Ihren weiteren Studien zum Thema wäre vielleicht auch Wilhelm II. interessant, der von Rudolf Steiner als ichloser Mensch bezeichnet wurde. Im Gegensatz zu Napoleon gibt es von ihm viele Fotos, auf denen man auch erkennen sollte, ob er ein Ohrläppchen hat oder nicht. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 21:49, 4. Mai 2013 (CEST)


::::::::::::::::Ich denke wir haben uns auf das Verfahren geeinigt. Der Absatz bleibt drin, mit der Anmerkung, dass er umstritten ist. Bezüglich Wilhelm II. ist mir nur geläufig, dass er in einer früheren Inkarnation Schwarzmagier gewesen sein soll.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 23:29, 4. Mai 2013 (CEST)i
Die Kenntnisse der westeuropäischen [[Hirnforschung]] fielen im Mittelalter hinter das Niveau der Antike zurück. Die Forschung im europäischen Raum beschäftigte sich primär mit der klösterlichen [[Heilkräuter]]kunde. Einzig [[Albertus Magnus]] (um 1200-1280) baute um 1250 die Ventrikellehre weiter aus und stellte sich vor, dass der ''spiritus animalis'' ähnlich einem römischen Brunnen von einem Ventrikel in den nächsten fließe und so den Prozess von der [[Wahrnehmung]] über das [[Denken]] zur [[Erinnerung]] führe.


Ich konnte auch mittels digitaler Recherche die Aussagen Rudolf Steiners, daß Wilhelm II. ein ichloser Mensch gewesen sei, bisher nicht auffinden. Das angeprochene Problem, was denn ein "Mensch" sei (besonders mit Bezug auf Menschenrechte), erhält natürlich von solchen Äußerungen, ob sie nun authentisch auf Rudolf Steiner zurückgehen, oder nicht, eine besondere Fragestellung. Im Text GA346 ist die Rede von Menschen, die "eigentlich" keine Menschen seien. Es wird gesagt, es seien nicht Menschen, sondern andere Wesen, in Menschengestalt, oder Menschenform. Was Rudolf Steiner genau gesagt hatte, ist freilich unbekannt, da der Text von GA 346 lediglich auf Notizen von Zuhörern beruht. Diese Unterscheidung zwischen eigentlichen Menschen und anderen Wesen in Menschengestalt hat einige Brisanz. Man muß dies bei diesen Lemma nicht weiter besprechen, aber es wird dann ein Thema sein müssen, wenn die Aussagen Rudolf Steiners zum [[Recht]] beleuchtet werden. Der Umgang von sog. Menschen mit Menschenaffen, Delphinen usw. beruht zu einem Gutteil darauf, daß Menschen diese als Tiere und nicht als Menschen gelten lassen, woraus sie ein Recht ableiten, diese zu töten und zu verspeisen. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 21:23, 6. Mai 2013 (CEST)
Im byzantinischen und arabischen Kulturraum wurde die medizinische Forschung währenddessen fortgesetzt, weshalb namentlich die arabische Medizin bis in die Renaissance hinein die Erkenntnisse der Hirnforschung dominierte. So untersuchte um 900 [[Wikipedia:Rhazes|Rhazes]] (Abu Bakr Mohammad Ibn Zakariya al-Razi; um 865-925) das Gehirn anatomisch genauer und beschrieb sieben der zwölf [[Hirnnerven]] und 31 der aus dem Rückenmark entspringenden [[Spinalnerv]]en in seinem Werk ''Kitab al-Hawi Fi Al Tibb'' ([[Arabisch|arab.]] ''Geheimnis der Geheimnisse'').<ref name="ruska">http://juliusruska.digilibrary.de/q231/q231.html</ref><ref name="Richter1994">L. Richter-Bernburg: ''Abu Bakr Muhammad al-Razi’s (Rhazes) medical works.'' Med Secoli. 6 (2): S. 377–392, 1994</ref>


::::::::::Natürlich sind auch "ichlose Menschen" Menschen, mit allen Menschenrechten. Mit Tieren hat sie anthroposophischerseits noch niemand verglichen. Von Rudolf Steiner sind derartige Äußerungen nicht bekannt. Im Gegenteil, er betont, man müsse sie behandeln, wie andere Menschen auch.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 23:06, 6. Mai 2013 (CEST)
=== Neuzeit ===


::::::::::: Aber dann wäre ja ein Mensch ein Mensch, auch wenn er kein Ich hat. Aber ist nicht der Mensch ein Wesen, das im Unterschied zum Tiere ein Ich hat? Diese ichlosen Menschen haben kein Ich, es seien "eigentlich" keine Menschen. - Ganz so einfach, wie Sie sich das vorstellen, wird sich die Frage nicht erledigen lassen, und ist von solchen Voraussetzungen aus, wie sie in diesem und zugeordneten Artikeln gesetzt sind, auch gar nicht möglich. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 23:41, 6. Mai 2013 (CEST)
Erst in der [[Renaissance]] wurden im europäischen Raum wieder [[Obduktion]]en durchgeführt. [[Leonardo da Vinci]] (1452–1519) leistete dabei bedeutende Beiträge zu einer realistischeren zeichnerischen Darstellung anatomischer Strukturen. [[Andreas Vesalius]] (1514-1564) gilt mit seinem umfassenden Werk „''Sieben Bücher über den Aufbau des menschlichen Körpers''“<ref>Andreas Vesalius: ''De humani corporis fabrica libri septem.'' Basel (Johannes Oporinus) 1543; Neudruck Brüssel 1970.</ref> als der eigentliche Begründer der neuzeitlichen [[Anatomie]] und führte auch öffentliche [[Obduktion|Leichensektionen]] durch.


::::::::::::Ganz wesentlich ist es, das diesen Menschen nicht zu offenbaren. Und da diese Menschen fühlen wie ein Mensch und reden wie ein Mensch, kann man sie offensichtlich auch nicht anders behandeln. Theoretische Erwägungen, wie der Mensch ist: "...", haben da keinen Platz, denn es handelt sich diesen Menschenformen gegenüber darum wirkliches Taktgefühl zu wahren. Andere Erwägungen verbieten sich, denn sie wären in der Praxis undurchführbar.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 02:16, 7. Mai 2013 (CEST)
Der Italiener [[Wikipedia:Giovanni Alfonso Borelli|Giovanni Alfonso Borelli]] (1608–1679) stellte erstmals die Existenz eines gasförmigen ''spiritus animalis'' in Frage. Er vermutete stattdessen die Existenz einer Flüssigkeit, des ''succus nerveus'', die durch die hohlen Nerven in die Extremitäten gepresst werden und so nach pneumatischen Prinzipien die Handlungen hervorrufen solle.


"Dies muss aber nicht immer so sein, da u.U. ein eigentlich für diesen Leib prädestiniertes Ich den Leib bereits übersinnlich bereitet hat, ihn aber aufgrund ungünstiger Umstände wieder verlassen muss. "So gibt es neuerdings Vorgänge, die die geregelte Inkarnation erschweren". (Lit.: Max Hoffmeister, S. 110). Da aber nun das Embryo schon vorgebildet ist, hat dieses entweder die Möglichkeit im Mutterleibe abzusterben oder aber eine ichlose Naturwesenheit ergreift diesen menschlichen Leib, um in ihm für die Dauer eines Menschenlebens statt eines ichhaften Geistwesens, gewissermaßen stellvertretend einzuwohnen. "
Dass elektrische Impulse über Nerven strömen, wurde im 18. Jahrhundert erstmals beschrieben. Eine zweite wichtige Erkenntnis des 18. Jahrhunderts war, dass die [[Großhirnrinde]] funktionell gegliedert ist.


Für diese Passage des Artikels ist die Quellenlage meines Erachtens auch unklar, da es sich mit anderen Aussagen Rudolf Steiners widerspricht. Wer ist dieser Max Hoffmeister? Man sollte hier nicht nur nach ihm zitieren, sondern auch angeben, worauf sich dieser Max Hoffmeister beruft, für solche Behauptungen. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 23:09, 7. Mai 2013 (CEST)
==== 19. Jahrhundert ====


:Die späteren Passagen des Artikels thematisieren unter einem anderen Aspekt, ohne daß dies genügend deutlich wird. Was da die Aussage ist, ist doch, daß da Menschen als ICH-Menschen auftreten, die aber keine Menschen im Sinne des neuen Adam sind, aber doch sehr wohl ein ICH haben. Es ist aber kein christliches Ich, soweit man der Darstellung folgen will. Das menschliche Ich ist ein Resultat, aber es kann sich nur finden in Jesus Christus, und in ihm ewiges Leben haben. Ich glaube, das gilt auch für diese Naturgeister, sie wohnen in einem menschlichen Körper und bekommen dadurch eine Wahrnehmung von sich selbst. Sie erwerben Selbstbewußtsein, und dieses kann sich an IHN wenden: Klopfet an, so wird Euch aufgetan. Das gilt nicht nur für Wesen, die schon aus früherer Zeit ein Ich haben (Reinkarnation), sondern für alle Wesen, die in dem Erlebnis des Ichseins zu Jesus Christus finden, das können auch Wesen, die wir als eingebildete Menschen als solche aber nicht als unsere Mitmenschen in spe erkennen, Tiere, Dämonen, etc, sein. Nur Jesus Christus urteilt. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 23:38, 7. Mai 2013 (CEST)
Ab dem 19. Jahrhundert schritt die Erforschung der Hirnanatomie schnell voran. Mit der von [[Wikipedia:Camillo Golgi|Camillo Golgi]] (1843-1926) entwickelten [[Histologie|histologischen]] Färbetechnik mittels [[Wikipedia:Silbernitrat|Silbernitrat]] erzielte der spanische [[Histologe]]n [[Wikipedia:Santiago Ramón y Cajal|Santiago Ramón y Cajal]] (1852-1934) große Fortschritte in der Aufklärung der Feinstruktur des [[Zentralnervensystem]]s und postulierte 1887, dass das [[Nervensystem]] aus Milliarden von [[Neuron]]en bestehe, die über spezielle Verbindungen miteinander kommunizieren, für die 1897 [[Wikipedia:Charles Scott Sherrington|Charles Scott Sherrington]] (1857-1952) den Begriff „[[Synapse]]“ prägte. Golgi war hingegen davon überzeugt, dass die [[Nervenzelle]]n durchgängig miteinander verbunden seien, wodurch es zu einem heftigen Gelehrtenstreit zwischen Golgi und Cajal kam. Dennoch wurde 1906 beiden gemeinsam der [[Wikipedia:Nobelpreis für Physiologie oder Medizin|Nobelpreis für Physiologie oder Medizin]] verliehen.


:::Ich kann beim augenblicklichen Stand der Diskussion keine Notwendigkeit einer noch weitgehenderer Veränderung des Artikels erkennen. [[Max Hoffmeister]] ist ein renommierter anthroposophischer Reinkarnations- und Karmaforscher, dessen Aussagen in Frage zu stellen, ich keine rechte Grundlage sehe. Das Zitat ist als solches gekennzeichnet, die anschließende Überleitung im Text bezieht sich darauf.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 23:58, 7. Mai 2013 (CEST)
==== 20. Jahrhundert ====
::::Wenn ich mich richtig erinnere, hatten Sie auch aus dem Artikel eine Anmerkung von mir entfernt, wo ich sagte, über das Fortleben urteilt Jesus Christus, wie wollen wir denn von diesen Naturgeistern behaupten, sie werden nach dem irdischen Tod "ausgetilgt" (Ihre Formulierung). Das ist eine ganz unrichtige Auffassung, das neue Leben gibt es nur in Jesus Christus, und das gilt auch für die Naturgeister. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 00:10, 8. Mai 2013 (CEST)


::::::Christologische Spekulationen bringen an dieser Stelle nichts, soweit sie nicht im Werk Rudolf Steiners aufzufinden sind. Zur Erinnerung: dies ist das Anthrowiki und nicht die Kathpedia.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 00:19, 8. Mai 2013 (CEST)
An der Anfang des 20. Jahrhunderts von [[Wikipedia:Oskar Vogt|Oskar Vogt]] (1870-1959) in Berlin begründeten „Neurologischen Zentralstation“, aus der 1914 das [[Wikipedia:Kaiser-Wilhelm-Institut|Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung]] hervorging<ref>[[Wikipedia:Wolf Singer|Wolf Singer]]: ''Auf dem Weg nach innen. 50 Jahre Hirnforschung in der Max-Planck-Gesellschaft.'' In: ''Der Beobachter im Gehirn. Essays zur Hirnforschung''. Suhrkamp, 2002, S. 12, ISBN 3-518-29171-8</ref>, gelang es 1907 dem deutschen [[Anatom]]en [[Korbinian Brodmann]] (1868–1918) die [[Großhirnrinde]] nach histologisch-topographischen Kriterien in zunächst 52 Felder einzuteilen, denen später großteils auch konkrete [[Funktion]]en zugeordnet werden konnten. Diese sog. [[Brodmann-Areale]] werden heute noch verwendet, doch erwies sich eine allzu starre Funktionszuteilung als problematisch.


dann gucken Sie doch mal Evangelium des Matthäus, Gleichnis von der königlichen Hochzeit,Math. 22,1 ff.  ;-) [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 00:42, 8. Mai 2013 (CEST)
==== 21. Jahrhundert ====


:::Anthrowiki hat die Aufgabe das Werk Rudolf Steiners, also die Anthroposophie, darzustellen. Ausdeutungen der Evangelien, die nicht in Rudolf Steiners Werk enthalten sind, gehen darüber hinaus.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 00:52, 8. Mai 2013 (CEST)
Im noch jungen 21. Jahrhundert entwickelt sich die Neurowissenschaft primär methodologisch weiter.


Also einige Nebenaspekte von dem was Sie sagen, erregt schon etwas Aufmerksamkeit, aber ich möchte hier doch dann hervorheben, daß ich die Erwähnung der Bibelstelle aufgrund einer Bibel, übersetzt von Emil Bock, vornehme. Dann gucken wir mal genau, was nach der Überlieferung Jesus Christus Schrift Math. 22,1 sagt? Lesen Sie doch mal diesen Abschnitt von Matthäuus, da bekommen Sie die Antwort. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 01:04, 8. Mai 2013 (CEST)
== Die primär form- und gestaltbildende Funktion des Nervensystems ==


:::::Die Bibelübersetzung (NT) von Emil Bock schätze ich sehr, ebenso die Bibelübersetzung (NT) von Heinrich Ogilvie. Beide sind Priester der Christengemeinschaft, das beinhaltet eine "völlige Lehrfreiheit", die auch über die anthroposophischen geisteswissenschaftlichen Grundlagen wie sie von Rudolf Steiner überliefert sind, hinausgehen kann. Ich halte eine Durchsetzung anthroposophischer Inhalte mit willkürlichen Bibelauszügen aber grundsätzlich nicht für zielführend, gerade auch dann, wenn es um die Ausdeutung unklarer Stellen in Rudolf Steiners Werk geht.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 01:17, 8. Mai 2013 (CEST)
Primär dient laut [[Rudolf Steiner]] das Nervensystem ''nicht'' dem [[Seele]]nleben, sondern es gehen von ihm die Kräfte - die „Rundungskräfte“ - aus, die den ganzen [[Organismus]] formen und gestalten. Erst sekundär wird es zum Werkzeug des [[Bewusstsein]]s und des [[Denken]]s, wenn ein Teil dieser Kräfte nicht mehr für die Durchformung des [[Leib]]es benötigt wird. Dann wirkt auch das Seelenleben selbst formend namentlich auf das [[Gehirn]] zurück.
:::::: Das empfinde ich als ganz richtig, was Sie da sagen. Ich stimme dem voll zu. Das ändert aber natürlich nichts an dem Wort Christi, an dem auch Rudolf Steiner keine Verbessserung sich erlaubte, denn wie Jesus Christus sagt: Ich bin die Wahrheit und das Leben. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 01:40, 8. Mai 2013 (CEST)


::::::::Das ist genau meine Auffassung. "Das Christentum ist größer als alle Religionen" (Rudolf Steiner, [[GA 211]]). Doch das bedeutet nicht, das Anthrowiki zum Werkzeug christlicher Missionierung werden soll, so sehr ich das Christentum auch schätze. Es gibt schließlich auch Anthroposophen, die keine Christen sind, etwa Hindus, Buddhisten, Juden und sogar Moslems.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 01:48, 8. Mai 2013 (CEST)
{{GZ|Mit diesem Sinnes-Nervensystem wird eigentlich in der Physiologie
Unfug getrieben. Verzeihen Sie, es ist nicht so bös gemeint, ich
will mich nur radikal aussprechen, damit wir uns besser verständigen.
Sie müssen natürlich alles mit dem bekannten grano salis nehmen,
aber wenn ich mich zu kompromißlerisch ausdrücke, dann
werden wir uns eigentlich weniger verstehen, also gestatten Sie,
daß ich mich radikal über die Dinge ausspreche. Im menschlichen
Organismus ist es für eine übersinnliche Betrachtung so, daß, wenn
wir auf irgendeine Funktion, die wir sinnenfällig-empirisch nachweisen
können, hinschauen, diese von einem höheren Gesichtspunkte
aus das sinnliche Abbild eines Geistigen ist. Der ganze menschliche
Organismus ist das sinnliche Abbild eines Geistigen. Aber so einfach,
wie man es sich in bezug auf das Sinnes-Nervensystem vorstellt, ist
die Wechselwirkung des Geistig-Seelischen und des Physisch-Organischen
im menschlichen Organismus wahrhaftig nicht. Sondern da
liegt das zugrunde, daß, wenn man nur auf die physische Organisation
des Menschen schaut, die Sache eben nicht so ist, wie man so
gerne annehmen möchte, daß gewissermaßen die physische Organisation
mit Ausnahme des Nervensystems und der Sinne ein Ganzes
bildet, und in diese Struktur nun das Nervensystem eingelagert ist,
um abgesondert nun zu dienen für das Seelische. Es ist natürlich
nicht in dieser Radikalität vorgestellt, aber wenn man dann dasjenige,
was man physiologisch als Theorie hat, der praktischen Betrachtung
zugrunde legt, so kommt es etwa schon auf das hinaus.
Daher besteht so wenig Möglichkeit, über dasjenige heute ein vernünftiges
Urteil zu fällen, was man oft funktionelle Krankheiten,
Nervenstörungen und so weiter nennt. Im menschlichen Organismus
ist eben nichts, was nicht zum ganzen Organismus gehört und in
Wechselwirkung steht mit anderen Organen. Es ist nicht ein abgesondertes
Nervensystem deshalb da, damit der Organismus sich
sonst versorgt, und ihm eingelagert ist — ich weiß nicht durch welche
Gottheit — das Nervensystem, damit er eine Seele sein kann. Suchen
Sie sich die Belege, Sie können sie im Handumdrehen finden! In
erster Linie, primär ist das Nervensystem dasjenige, wovon die gestaltenden,
die gestern genannten Rundungskräfte des menschlichen
Organismus ausgehen. Die Form Ihrer Nase, die Form Ihres ganzen
Organismus ist im Grunde genommen vom Nervensystem aus gestaltet.
Das Nierensystem strahlt die Kräfte des Stoffes radial aus,
und das Nervensystem ist da, um dem Organismus innerlich und
äußerlich seine Formen zu geben, hat zunächst überhaupt nichts mit
dem Seelischen zu tun, ist der Gestalter, der Former des menschlichen
Organismus innerlich und äußerlich; es ist der Plastiker. Und
schon in frühen Stadien der menschlichen individuellen Entwickelung
sondert sich gewissermaßen ein besonderer Teil der Nerventätigkeit
ab, den der Organismus nicht für sich verwendet zur Gestaltung,
und an den paßt sich das Seelische an — das ist sekundär —
und paßt sich immer mehr und mehr an. Und wenn man, ich
möchte sagen, dieses Herausreißen eines Stückes Nervenprozesses in
den ersten.kindlichen Jahren bemerkt und die Anpassung des seelischen
Lebens an diese Gestaltungsprinzipien, dann hat man eigentlich
erst den wirklichen empirischen Tatbestand. Es ist wirklich
keine Rede davon, daß das Nervensystem durch irgendein Konzil
der Götter in den Organismus des Menschen eingegliedert zu werden
brauchte und dem Willen-, Gefühls- und dem Gedankenleben zugrunde
zu liegen hat. Es ist gar keine Rede davon. Sondern das
Sinnes-Nervenleben wird geboren mit einer Art Hypertrophie, davon
wird etwas erspart, und an dieses Ersparte paßt sich dann die
seelische Tätigkeit an, während das Primäre im Nerven-Sinnessystem
das Gestaltende ist. Alle Organe sind aus dem Nerven-Sinnessystem
heraus gestaltet. Beginnen Sie, wenn Sie sich dieses empirisch verifizieren
wollen, zunächst mit den Sinnen, die in der Haut lokalisiert
sind, über die ganze Haut hin ausgebreitet sind, mit dem Wärmesinn,
mit dem Tastsinn, und versuchen Sie einmal zu sehen, wie durch diese
Sinne die gesamte Formung des menschlichen Organismus plastisch
ausgebildet wird, während durch andere Sinne spezielle Organe ausgestaltet
werden in ihrer Form. Sogar daß wir sehen, beruht darauf,
daß von der Gestaltungskraft, die ursprünglich von dem Sehtrakt
ausgeht für die Bildung der Gehirnorgane, etwas übrig bleibt, dem
sich dann dasjenige, was wir in der Sehkraft seelisch entwickeln,
anpaßt.|314|145ff}}


== Das Welt- und Menschenbild der Neurowissenschaften ==
=== Neurowissenschaften und Materialismus ===


:::::::: Ist zwar ein anderes Thema, aber die Darstellung des katholischen Christentums, und des Islam, ist diesem anthrowiki nicht neutral ..., sondern reichlich tendenziös, sorry. Anthroposophie wurde von Rudolf Steiner als neutral nur im Sinne von Wissenschaft aufgefasst, als Weltanschauung und Religion ist die Anthroposophie christlich. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 02:21, 8. Mai 2013 (CEST)
In den Neurowissenschaften ist ein starker Hang zum [[Naturalismus]], [[Materialismus]], [[Determinismus]], [[Reduktionismus]] und [[Physikalismus]] zu bemerken. So meint etwa [[Gerhard Roth]]: „''Wir müssen also davon ausgehen, dass Geist ein physikalischer Zustand eigener Art mit vielen speziellen Gesetzen ist.''“<ref>„Wir müssen also davon ausgehen, dass Geist ein physikalischer Zustand eigener Art mit vielen speziellen Gesetzen ist. Dies ist insofern kein Problem, als der Bereich der Physik stets offen war und ist für Erweiterungen: Was zur Physik gehört und was nicht, hat sich über die Jahrhunderte stark geändert und wird sich weiter ändern. Warum aber sehen wir Geist überhaupt als physikalischen Zustand an und sind nicht einfach Dualisten, für die sich Geist grundlegend vom Materiell-Physikalischen unterscheidet?<br>
Der Grund hierfür ist, dass Geist – welcher physikalischen Natur er auch immer ist - eindeutig im Rahmen der Naturgesetze auftritt und unabdingbar an physikalische und im engeren Sinne an chemische und physiologische Gesetzmäßigkeiten gebunden ist. Dies ist mit einem Dualismus unvereinbar. Wie oben bereits beschrieben, geht geistige Aktivität im Gehirn mit einem hohen Sauerstoff- und Glukoseverbrauch und vielen anderen neuroelektrischen und neurochemischen Prozessen einher, und nach bisheriger Kenntnis sind die Beziehungen mehr oder weniger linear; d.h. je intensiver die geistigen Aktivitäten, desto höher der Hirnstoffwechsel, der Transmitterausstoß, die Entladungsraten der Neurone usw. Hinzu kommt, dass es keine geistigen Zustände gibt, die physikalischen Gesetzen eklatant widersprechen. Dies wäre vor allem dann der Fall, wenn geistige Zustände überhaupt nicht an neuronale Prozesse gebunden wäre. Das Gegenteil ist aber der Fall: Geistige Zustände hängen aufs Engste mit neuronalen Zuständen zusammen, die wiederum klar physikalisch-chemisch-physiologischen Gesetzen gehorchen.<br>
Wir müssen also auf der einen Seite zugeben, dass Geist ein physikalischer Zustand eigener Art ist, der sich aber in das Gesamtgefüge physikalischer Zustände einfügt und dieses nicht im dualistischen Sinne „transzendiert". Zugleich gibt es ganz offensichtlich zahlreiche Eigengesetzlichkeiten des Geistigen, die durch die bisherige Physik nicht erklärt werden können - aber das ist bei vielen Eigenschaften biologischer Systeme der Fall. So findet die biologische Evolution zweifellos im Rahmen der Physik statt, aber es gibt keine physikalische, sondern nur eine spezielle biologische Theorie der Evolution. Wie die „Physik des Geistes" einmal aussehen wird, ist unklar. Die Tatsache, dass Geist im Gehirn nur bei hohem Energie- und Materiedurchsatz auftritt, stellt ihn in die Nähe komplexer physikalischer und chemischer Systeme, die man „selbstorganisierend" nennt und die sich durch „spontane" Muster- und Ordnungsbildung raumzeitlicher Art auszeichnen. Die Gestaltpsychologie hat viele Merkmale von Wahrnehmungs- und Denkvorgängen beschrieben, die ebenfalls eine große Nähe zu Merkmalen
selbstorganisierender physiko-chemischer Systeme haben.“<br>Gerhard Roth: ''Die Physik des Geistes'' in: Konrad Sandhoff, Wolfgang Donner (Hrsg.): ''Vom Urknall zum Bewusstsein - Selbstorganisation der Materie'', 2007, S. 309</ref> Diese Haltung ist auch nicht weiter verwunderlich, denn in der [[Nerven]]tätigkeit und insbesondere im physischen Bau des [[Gehirn]]s spiegelt sich die [[geist]]ige Tätigkeit des [[Mensch]]en als ein sogar in gewissem Sinn selbsttätiges [[Abbild]] wider, denn „''alles das, was das übersinnliche Seelenorgan vorstellungsgemäß kann, kann das Gehirn auch.''“ {{GZ||314|90}}


:::::::::::Andere wie etwa die Redakteure von INFO3 behaupten: nicht christlich, sondern transchristlich. Ich will diese Diskussion aber hier nicht führen, da sie nichts bringt.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 02:27, 8. Mai 2013 (CEST)
{{Zitat|Wir haben herausgefunden, dass im
menschlichen Gehirn neuronale Prozesse
und bewusst erlebte geistig-psychische
Zustände aufs Engste miteinander
zusammenhängen und unbewusste Prozesse
bewussten in bestimmter Weise vorausgehen.
Die Daten, die mit modernen
bildgebenden Verfahren gewonnen
wurden, weisen darauf hin, dass sämtliche
innerpsychischen Prozesse mit neuronalen
Vorgängen in bestimmten Hirnarealen
einhergehen – zum Beispiel Imagination,
Empathie, das Erleben von
Empfindungen und das Treffen von Entscheidungen
beziehungsweise die absichtsvolle
Planung von Handlungen.
Auch wenn wir die genauen Details
noch nicht kennen, können wir davon
ausgehen, dass all diese Prozesse grundsätzlich
durch physikochemische Vorgänge
beschreibbar sind. Diese näher zu
erforschen ist die Aufgabe der Hirnforschung
in den kommenden Jahren und
Jahrzehnten.


Ja, zumindest hier nicht.  
Geist und Bewusstsein – wie einzigartig
Nach meiner privaten Erfahrung ist die Anthroposophie ein Weg zu Christus. Es mag andere Wege geben. Meine persönliche Erfahrung ist, daß ich zum Christentum durch die Anthroposophie finden konnte. Ich kann mir aber auch vorstellen, daß andere Menschen, auf anderem Wege zu Jesus Christus finden. Nicht die Anthroposophie ist das Wesentliche, sondern Jesus Christus. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 02:40, 8. Mai 2013 (CEST)
sie von uns auch empfunden werden
– fügen sich also in das Naturgeschehen
ein und übersteigen es nicht. Und:
Geist und Bewusstsein sind nicht vom
Himmel gefallen, sondern haben sich in
der Evolution der Nervensysteme allmählich
herausgebildet. Das ist vielleicht
die wichtigste Erkenntnis der modernen
Neurowissenschaften.|Das Manifest|''Elf führende Neurowissenschaftler über Gegenwart und Zukunft der Hirnforschung'', in: GEHIRN & GEIST 6/2004, S. 33 [https://www.spektrum.de/pdf/gug-04-06-s030-pdf/834924]}}


:::Das ist auch meine Sichtweise. Aber der Christus Jesus, wie ihn Rudolf Steiner beschreibt, deckt sich nicht mit der katholisch-jesuitischen Sichtweise. Das ist aber nicht weiter tragisch. Ich persönlich bin aus der katholischen Kirche ausgetreten. Trotzdem werde ich mich auch weiterhin als Christ bezeichnen, nur eben nicht im verengenden Sinne des [[Katholizismus]].--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 03:06, 8. Mai 2013 (CEST)
=== Das Gehirn als Computer  ===
::::Bei aller berechtigten Kritik am Katholizismus, oder auch Protestantismus, Islam usw. sollte immer klar sein, daß damit nicht die einzelnen Gläubigen gemeint sind, über deren Verhältnis zu Christus man nichts wissen und urteilen kann. Man kann auch nicht wissen, welches Verhältnis die einzelnen Gläubigen, die zum Islam gehören, zu Christus haben, oder in Zukunft haben können. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 12:50, 8. Mai 2013 (CEST)
Viele Neuro- und [[Kognitionswissenschaftler]] gehen auch grundsätzlich davon aus, dass das [[mensch]]liche [[Gehirn]] im Prinzip wie ein [[Computer]] funktioniert und alle geistige und seelische Tätigkeit letztlich auf Verrechnungsprozessen beruht - eine These, die allerdings von Wissenschaftlern wie [[John Searle]] (* 1932) oder [[Wikipedia:Roger Penrose|Roger Penrose]] (* 1931) energisch bestritten wird.


::::::Natürlich geht es da vor allem um die Funktionärsebene. Es gibt einige recht prononciert falsche Darstellungen des Zugangs von Rudolf Steiner zum Christentum. Damit sollen die Schäfchen (die Gläubigen) bei der Stange gehalten werden. Im Buch [[GA 255b]] sind einige Angriffe auf R. Steiner aus dessen Lebenszeit dokumentiert. Seitens der "christlichen" Funktionäre wurde dabei selbst vor blanken Lügen nicht zurückgeschreckt. Es gibt auch ein Faltblatt des Erzbistums Köln, in dem im Rahmen einer völlig verdrehten Darstellung der Christologie Rudolf Steiners, vor anthroposophischen Einrichtungen "gewarnt" wird. Seitens des Islam sind mir derartige Angriffe noch nicht bekannt geworden.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 13:06, 8. Mai 2013 (CEST)
{{LZ|Wenn man den tiefsten Beweggrund des Materialismus bezeichnen
::::::Es gibt allerdings eine sehr notwendige Korrektur seitens von Pietro Archiati zu Äußerungen, die [[Ibrahim Abouleish]] im Goetheanum anläßlich einer Tagung "Weltreligionen" von sich gegeben hat, welche auch als solche publiziert wurden und die höchst problematisch sind:
wollte, dann könnte man wohl sagen, daß es einfach ein ''horror conscientiae''<ref>''horror conscientiae'' „Angst vor dem Bewusstsein“</ref> ist. Doch weshalb? Warum sollten sich Materialisten
[[Pietro_Archiati#Pietro_Archiati.27s_Kritik_am_Goetheanum_hinsichtlich_I._Abouleish_.28Dokumentation.29]].--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 13:13, 8. Mai 2013 (CEST)
vor dem Bewußtsein fürchten? Warum nehmen sie das Bewußtsein
nicht an als eine weitere materielle Eigenschaft unter vielen anderen?
Einige unter ihnen - [[David Armstrong|Armstrong]] und [[Daniel Dennett|Dennett]] zum Beispiel -
behaupten, genau das täten sie. Aber sie tun es, indem sie für
»Bewußtsein« eine neue Definition geben, mit der das zentrale
Merkmal von Bewußtsein bestritten wird: seine subjektive Qualität.
Der tiefste Grund für die Angst vor dem Bewußtsein ist, daß
Bewußtsein das von sich aus furchteinflößende Merkmal der Subjektivität
hat. Es widerstrebt Materialisten, dieses Merkmal zu
akzeptieren, weil sie glauben, daß die Existenz eines subjektiven
Bewußtseins sich nicht vertrüge mit der Welt, wie sie sich in ihrer
Konzeption ausnimmt. Viele denken, daß man angesichts der
naturwissenschaftlichen Entdeckungen nur noch eine Konzeption
der Wirklichkeit haben kann, in der die Existenz von Subjektivität
bestritten wird. Wie beim »Bewußtsein« kann man sich auch hier
wiederum damit behelfen, daß man »Subjektivität« so umdefiniert,
daß dieses Wort nicht mehr Subjektivität bedeutet, sondern irgend
etwas Objektives...|Searle, S. 72f}}


:::::::Ich will darüber nicht urteilen, aber ich denke, eine Gleichmacherei ala Feyerabend "anything goes" funkioniert schon für die Wissenschaft nicht. Ich seh das als Protestant von  der Erziehung her allerdings etwas entspannter. Die Protestantanten sind gemäß des Katholizismus Irrgläubige. Sie sind schon gleich gespaltern in Lutheraner, Calvinisten usw. Heute gibt es diverse Sekten in Amerika. Auch bei uns. Aber dort ist die Vielvalt größer, und es gilt das alles trotzdem als christlich, außer extreme Ausnahmen.
=== Der Mensch als zentral gesteuerter Automat ===


Interessant war für mich ein Interview, das ich von einem orthodoxen Kirchenoberhaupt gelesen hatte: Die würden zwar die Protestanten als Christen anerkennen, aber nicht als "Kirche", die gäbe es nur als katholische, und orthodoxe.
Der Mensch wird vielfach geradezu als gehirngesteuerter [[Automat]] angesehen, dem der [[Freier Wille|freie Wille]] abgesprochen und das [[Ich]] und die [[Seele]] zu wesenlosen [[Illusionen]] erklärt werden. So behauptet etwa der [[Neurophysiologe]] [[Wolf Singer]] ganz dezidiert: „''Verschaltungen legen uns fest: Wir sollten aufhören, von Freiheit zu sprechen''“<ref>Wolf Singer in:  Christian Geyer (Hrsg.): ''Hirnforschung und Willensfreiheit'', 2004, S. 30ff.</ref> und fordert entsprechende [[Ethik|ethische]] und [[Rechtsleben|juristische]] Konsequenzen bezüglich der [[Schuld]]fähigkeit des Menschen. [[Thomas Metzinger]], der in die gleiche Richtung denkt, warnt zugleich aber auch vor den nachweislichen Folgen einer solchen Anschauung:


Rudolf Steiner hat ausdrücklich gesagt, daß das Christentum für '''alle''' da ist. Es bedarf dafür keiner besonderen ideologischen Formiertheit. Auch ein Mensch, der dem Islam zugehörig ist, hat die Liebe Christi, und auch wer nicht anthroposophisch zu einem Christusverständnis findet, sondern durch die Teilnahme an einem kirchlichen Leben, ob katholisch, oder sonst was, oder durch die Erziehung von gläubigen Eltern, oder durch Begegnung mit Menschen, die Christen sind, oder aus Träumen ..., es gibt keinerlei Anforderungen, außer die, die im Evangelium genannt werden: Wo da steht: Die ersten werden die letzten sein.
{{LZ|Was viele
Geisteswissenschaftler häufig noch nicht wissen, ist, dass es mittlerweile erste
empirische Studien gibt, die tatsächlich zeigen wie ein verringerter Glaube an
die eigene Willensfreiheit bei Versuchspersonen nachweislich zu einer
Abschwächung von Hilfsbereitschaft, zu einer Erhöhung der Bereitschaft zum
Betrügen, zu geringerer Selbstkontrolle, einer schwächeren Reaktion auf
eigene Fehler und zu einer Verstärkung von Aggressivität führt. Objektive
Veränderungen können experimentell sogar bis in die neuronalen Korrelate
der unbewussten Vorstufen von Willkürhandlungen nachgewiesen werden.|Metzinger, S. 186}}


Zu der Behauptung, die Religion des Islam sei angeblich eine Religion der Unfreiheit, des Determinismus, kann man einmal in Erwähnung bringen, was ist eigentlich Prädestination bei den Christen, die angebliche Auserwähltheit? Wo ist da Freiheit? Und ansonsten, wie Schiller sagte: "Lieben heißt in Freiheit setzen". Überall dort, wo Liebe ist, da ist auch Freiheit, auch im Islam und sonstigen Religionen, oder ohne Religon, nach den konfessionellen Bekenntnissen, auch Marxismus etc. Auch wenn die sog. Materialisten, Atheisten usw. angefeindet werden von den formell Rechtgläubigen, (Jesus meint die Pharisäer, die Schriftgelehten, die Heuchler, man kanns auch umgekehrt sehen ...), das ist alles unter Obhut Jesu Christi. Das Christentum ist auch für das ganz einfache Gemüt da, auch für das verschrobene usw. Christus liebt die Sünder mehr als die sich im rechten Glauben und Wissen wähnen, und wie er seine Herde hütet, so sorgt er sich um jedes einzelne Schaf , egal wie es als ein solches sein mag, (und wie es anderen Mitschafen erscheinen mag), es ist unter seiner Obhut. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 17:05, 11. Mai 2013 (CEST)
Nun ist es nach [[Rudolf Steiner]] tatsächlich schlechthin ''unsinnig'', von der [[Freiheit des Willens]] zu sprechen. Die [[Freiheit]] des [[Mensch]]en ist vielmehr darin begründet, dass er die Gesetze ''seines'' Handelns erkennen und darauf ''seine'' [[Entscheidung]]en gründen kann. Ausgangspunkt der Freiheit ist daher nicht der [[Wille]], der tief unter der Schwelle des [[Bewusstsein]]s waltet, wie auch die Neurowissenschaften zeigen, sondern vielmehr ''die Freiheit der [[Gedanken]]'', die sich der Mensch im reinen, sinnlichkeitsfreien, aber willensdurchdrungenen [[Denken]] durch [[moralische Intuition]] erringen und dadurch sein Handeln frei gestalten kann. Die Freiheit geht vom willentlichen Denken aus, aber nicht vom blinden, unbewussten Willen. Mit gutem Recht sagt daher ''Marquis von Posa'' in [[Schiller]]s „[[Wikipedia:Don Karlos (Schiller)|Don Karlos]]“ zu König [[Wikipedia:Philipp II. (Spanien)|Philipp II.]]: ''„Geben Sie Gedankenfreiheit!“'' - und nicht: ''„Geben Sie Willensfreiheit!“''


::::Im Islam herrscht keine echte Glaubensfreiheit - und dies trotz gegenteiliger Koranverse. Wer im [[Islam]] als [[Apostat]] gilt, der hat mit Verfolgung zu rechnen, ja mitunter sogar mit der Todesstrafe - so will es die Scharia (die islamische Rechtslehre).--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 17:15, 11. Mai 2013 (CEST)
{{GZ|Lesen Sie nach in meiner «[[Philosophie der Freiheit]]», was für einen großen Wert ich darauf gelegt habe, daß nicht gefragt werde nach der Freiheit des Willens. Der sitzt unten, tief unten im Unbewußten, und es ist ein Unsinn, nach der Freiheit des Willens zu fragen; sondern man kann nur von der Freiheit der Gedanken sprechen. Ich habe das in meiner «Philosophie der Freiheit» wohl auseinandergehalten. Die freien Gedanken müssen dann den Willen impulsieren, dann ist der Mensch frei.|235|46ff}}


::::: Aber hängt das nicht eher von der Praxis einiger islamischer '''Staaten''' ab? Es gibt auch Verfolgung von Christen. Das hat nichts mit dem Christentum oder Islam zu tun, sondern mit dem Recht oder Unrecht auf territorialen Gebieten. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 17:25, 11. Mai 2013 (CEST)
Wenn ich etwa den Entschluss fasse, spazieren zu gehen, so kann ich sehr wohl die Frage stellen, ob ich zu diesem Entschluss aus freier bewusster Entscheidung gekommen bin, oder etwa nur rein gewohnheitsmäßig spazierengehe. Die eigentlichen motorischen Bewegungen, durch die ich dann einen Schritt vor den anderen setze, haben mit der vorangegangenen Entscheidung, wie sie auch gefallen sein mag, frei oder unfrei, nicht das Geringste zu tun. Entscheidend ist hier nicht, wie die Bewegung ausgeführt wird, sondern wie der Entschluss zustande kommt, sie auszuführen. Es geht nicht darum ''wie'' und ''wann'' ich eine bestimmte Handlungsfolge ablaufen lasse, sondern ''warum''.  


:::::::::Immer dann, wenn islamisches Recht angewandt wird (die Scharia), so hat der Apostat mit dem Tode (der Todesstrafe) zu rechnen. '''[[Apostasie]]''', im Islam '''Ridda''' oder '''Irtidad''' genannt ({{arS|ردة|d=ridda}}, {{ar|ارتداد|d=irtidād}}), bezeichnet den „Abfall vom [[Islam]]“; der Abtrünnige selbst wird '''Murtadd''' ({{arS|مرتد}}) genannt. Auf Grundlage von [[Hadith]]en und [[Idschmāʿ]] ist die Apostasie [[Schari'a|islamrechtlich]] mit der [[Todesstrafe]] zu ahnden, der [[Koran]] selbst sieht keine Strafe für Apostaten im [[Diesseits]] vor, dies wird im Rahmen der Scharia aber aufgrund des Lebens des Propheten (Hadithen) anders gedeutet. Hierdurch bedingt folgt im [[Islam]] letztlich die Todesstrafe für den Apostaten. Nur in verhältnismässig säkularen Staaten mit überwiegend islamischen Einwohnern, wie der Türkei und Indonesien, wird dies grundsätzlich anders gehandhabt. Apostasie kann aber auch in diesen Staaten zivil- und strafrechtliche Folgen haben.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 17:40, 11. Mai 2013 (CEST)
{{GZ|Denken Sie sich einmal, Sie lebten im Sinne der gewöhnlichen Wissenschaften
für eine Weile rein nachdenklich, Sie regten sich gar nicht,
Sie sähen ganz ab von allem Handeln, Sie lebten eben ein Vorstellungsleben.
Sie müssen sich aber klar sein, daß dann in diesem Vorstellungsleben
Wille tätig ist, Wille, der allerdings dann in Ihrem Inneren sich
betätigt, der im Bereiche des Vorstellens seine Kräfte ausbreitet. Gerade
wenn wir so den denkenden Menschen betrachten, wie er fortwährend
den Willen hineinstrahlt in seine Gedanken, dann muß uns
eigentlich eines gegenüber dem wirklichen Leben auffallen. Die Gedanken,
die wir also fassen, wenn wir sie alle durchgehen - wir werden
immer finden, daß sie an irgend etwas anknüpfen, was in unserer Umgebung,
was unter unseren Erlebnissen ist. Wir haben zwischen Geburt
und Tod gewissermaßen keine anderen Gedanken als diejenigen,
die uns das Leben bringt. Ist unsere Erfahrung reich, so haben wir auch
einen reichen Gedankeninhalt; ist unsere Erfahrung arm, so haben wir
einen armen Gedankeninhalt. Der Gedankeninhalt ist gewissermaßen
unser innerliches Schicksal. Aber innerhalb dieses Denk-Erlebens ist
eines ganz uns eigen: Die Art und Weise, wie wir die Gedanken verknüpfen
und voneinander lösen, die Art und Weise, wie wir innerlich
die Gedanken verarbeiten, wie wir urteilen, wie wir Schlüsse ziehen,
wie wir uns überhaupt im Gedankenleben orientieren, das ist unser,
ist uns eigen. Der Wille in unserem Gedankenleben ist unser eigener.


Wie Sie sagen, in einigen säkularen Staaten wird das anders gehandhabt. Nach neuerem Verständnis wird aber doch Staat und Kultur unterschieden. Der Islam als eine Religion gehört in die Kultur, ist in seinem Wert unabhängig von dem, was totalitäre Staaten mit einer islamistischen Ideologie als Sozialkitt bemühen. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 17:57, 11. Mai 2013 (CEST)
Wenn wir auf dieses Gedankenleben hinblicken, so müssen wir uns
gerade bei einer sorgfältigen Selbstprüfung sagen, und Sie werden
schon sehen, daß das so bei einer sorgfältigen Selbstprüfung ist: Die
Gedanken kommen uns von außen ihrem Inhalte nach, die Bearbeitung
der Gedanken, die geht von uns aus. - Wir sind daher im
Grunde genommen in bezug auf unsere Gedankenwelt ganz abhängig
von dem, was wir erleben können durch die Geburt, in die wir schicksalsmäßig
versetzt sind, durch die Erlebnisse, die uns werden können.
Aber in dasjenige, was uns da von der Außenwelt kommt, tragen wir
hinein gerade durch den Willen, der aus der Seelentiefe ausstrahlt,
unser Eigenes. Es ist für die Erfüllung dessen, was Selbsterkenntnis
von uns Menschen will, im hohen Grade bedeutsam, wenn wir auseinanderhalten,
wie auf der einen Seite uns von der Umwelt der Gedankeninhalt
kommt, wie auf der anderen Seite aus unserem Inneren in die
Gedankenwelt einstrahlt die Kraft des Willens, die von innen kommt.


Wie wird man eigentlich innerlich immer geistiger und geistiger?
Man wird nicht dadurch geistiger, daß man möglichst viele Gedanken
aus der Umwelt aufnimmt, denn diese Gedanken geben ja doch nur,
ich möchte sagen, die Außenwelt, die eine sinnlich-physische ist, in
Bildern wieder. Dadurch, daß man möglichst den Sensationen des Lebens
nachläuft, dadurch wird man nicht geistiger. Geistiger wird man
durch die innere willensgemäße Arbeit innerhalb der Gedanken. Daher
besteht auch Meditieren darinnen, daß man sich nicht einem beliebigen
Gedankenspiel hingibt, sondern daß man wenige, leicht überschaubare,
leicht prüfbare Gedanken in den Mittelpunkt seines Bewußtseins
rückt, aber mit einem starken Willen diese Gedanken in den Mittelpunkt
seines Bewußtseins rückt. Und je stärker, je intensiver dieses
innere Willensstrahlen wird in dem Elemente, wo eben die Gedanken
sind, desto geistiger werden wir. Wenn wir Gedanken von der äußeren
physisch-sinnlichen Welt aufnehmen - und wir können ja nur solche
aufnehmen zwischen Geburt und Tod - , dann werden wir dadurch,
wie Sie leicht einsehen können, unfrei, denn wir werden hingegeben an
die Zusammenhänge der äußeren Welt; wir müssen dann so denken, wie
es uns die äußere Welt vorschreibt, insofern wir nur den Gedankeninhalt
ins Auge fassen; erst in der inneren Verarbeitung werden wir frei.


::::::Wie die deutsche Islamkonferenz zeigt, ist es für strenggläubige Muslime schon schwierig sich umstandslos (also ohne Glaubensvorbehalte) zum Grundgesetz zu bekennen. Ihr Argument zieht also nicht.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 18:22, 11. Mai 2013 (CEST)
Nun gibt es eine Möglichkeit, ganz frei zu werden, frei zu werden
in seinem inneren Leben, wenn man den Gedankeninhalt, insofern er
von außen kommt, möglichst ausschließt, immer mehr und mehr ausschließt,
und das Willenselement, das im Urteilen, im Schlüsseziehen
unsere Gedanken durchstrahlt, in besondere Regsamkeit versetzt. Dadurch
aber wird unser Denken in denjenigen Zustand versetzt, den
ich in meiner «Philosophie der Freiheit» genannt habe das reine Denken.
Wir denken, aber im Denken lebt nur Wille. Ich habe das besonders
scharf betont in der Neuauflage der «Philosophie der Freiheit» 1918. Dasjenige, was da in uns lebt, lebt in der Sphäre des Denkens.
Aber wenn es reines Denken geworden ist, ist es eigentlich ebensogut
als reiner Wille anzusprechen. So daß wir aufsteigen dazu, uns
vom Denken zum Willen zu erheben, wenn wir innerlich frei werden,
daß wir gewissermaßen unser Denken so reif machen, daß es ganz
und gar durchstrahlt wird vom Willen, nicht mehr von außen aufnimmt,
sondern eben im Willen lebt. Gerade dadurch aber, daß wir
immer mehr und mehr den Willen im Denken stärken, bereiten wir
uns vor für das, was ich in der «Philosophie der Freiheit» die moralische
Phantasie genannt habe, was aber aufsteigt zu den moralischen Intuitionen,
die dann unseren gedankegewordenen Willen oder willegewordenen
Gedanken durchstrahlen, durchsetzen. Auf diese Weise
heben wir uns heraus aus der physisch-sinnlichen Notwendigkeit,
durchstrahlen uns mit dem, was uns eigen ist und bereiten uns vor für
die moralische Intuition. Und auf solchen moralischen Intuitionen beruht
doch alles das, was den Menschen von der geistigen Welt aus
zunächst erfüllen kann. Es lebt also auf dasjenige, was Freiheit ist,
dann, wenn wir gerade in unserem Denken immer mächtiger und
mächtiger werden lassen den Willen.|202|200ff}}


Ja, weil Sie nicht zuhören und bescheid wissen ... [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 18:28, 11. Mai 2013 (CEST)
Auch wird der Wille nicht zentral gesteuert, wie die Gehirnforscher großteils annehmen, sondern vollzieht sich durch den unmittelbaren Eingriff des [[Astralleib]]s in das [[Stoffwechsel-Gliedmaßen-System]].


::::::Wenn sie mich beleidigen wollen, dann müssen Sie das schon deutlich sagen. Das versteht sonst niemand.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 18:31, 11. Mai 2013 (CEST)
{{GZ|Der Seher sieht, wie vom Ätherleib und Astralleib
flutende Ströme ausgehen, die dann sich in den Bewegungen der
Gliedmaßen ausdrücken können, die halb zurückgehalten werden
in den Sprachorganen, im Kehlkopf, und da den Laut bilden und
dann starr zurückgehalten werden im Kopf des Menschen, Gehirn
und Schädeldecke, Gehirnlappen.|265|295}}


::::::: Bezügl. Beleidigung wäre es allenfalls eine Returkutsche ja???
Rudolf Steiner hat darum das Konzept der [[Motorische Nerven|motorischen Nerven]] entschieden abgelehnt, das auch aus dem [[Anatomie|anatomischen]] Bau der [[Nervenzelle]]n nicht abgeleitet werden kann. In Wahrheit gebe es nur [[sensorische Nerven]].


::::::: Mit Ihrem Islam-Bashing sind Sie jedenfalls auf dem falschen Dampfer ... Ich habe auch, um Ihren Ambitionen entgegen zuwirken, die Seite über [[Rumi]] eingestellt. Auch der Islam kennt die Liebe, und nach christlichem Verständnis ist die Liebe das Wirken Jesu Christi... [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 18:44, 11. Mai 2013 (CEST)
{{GZ|Beide Nervenarten sind vielmehr ''wesensgleich''.
Der sogenannte motorische Nerv dient ''nicht in dem Sinne'' der Bewegung wie die Lehre von dieser Gliederung es
annimmt, sondern ''als Träger der Nerventätigkeit'' dient er der
inneren Wahrnehmung desjenigen Stoffwechselvorganges,
der dem Wollen zugrunde liegt, geradeso wie der Empfindungsnerv
der Wahrnehmung desjenigen dient, was im Sinnesorgan
sich abspielt. Bevor nicht die Nervenlehre in
dieser Beziehung mit klaren Begriffen arbeitet, wird eine
richtige Zuordnung des Seelenlebens zum Leibesleben
nicht zustande kommen.|21|159}}


:::::::::Ja, und Goethe war ein Moslem und die Erde ist eine Scheibe - und was man noch anderes an "Weisheiten" aus der islamischen Ecke hört. Schauen Sie mal öfters die Nachrichten - oder lesen Sie Zeitung, dann sind Sie orientiert.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 18:49, 11. Mai 2013 (CEST)
Wenn man in der [[Imagination]] aus dem eigenen [[Leib]] heraustritt und diesen von außen imaginativ betrachtet, erscheint er einem tatsächlich wie ein, allerdings nicht zentral durch Nervenimpulse gesteuerter [[Automat]], der ganz automatisch Grimassen schneiden, Worte sprechen und Gesten machen will.


Sorry, kann ich nicht nachvollziehen, wird aber zur Kenntnis genommen ... [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 18:52, 11. Mai 2013 (CEST)
{{GZ|Was heißt denn das, der Mensch muß durch imaginative Erkenntnis
sich selbst kennenlernen? Es heißt, er muß zunächst unter den
Imaginationen, unter den Bildern, die ihm in der imaginativen Welt
entgegentreten, sich selber als ein objektives Bild entgegentreten. So
wie der Mensch in der physischen Welt etwa eine Glocke oder einen
andern Gegenstand als ein Objektives vor sich hat, so muß er in der
imaginativen Welt sich selbst entgegentreten als das, was er ist, als eine
Wirklichkeit, wie er zunächst ist. Das kann er auf eine reguläre Weise
nur erreichen, wenn er in der Tat durch Meditation und so weiter
aufrückt von dem Wahrnehmen der Außenwelt zu dem Leben in seinen
Vorstellungen, indem er, wie wir schon erwähnt haben, sich ganz
gewisse Symbole vorstellt, damit er von der Außenwelt loskommt,
und so lange in dem rein inneren Seelenleben der Vorstellungen leben
lernt, bis dem Menschen das etwas wird, was er wie etwas Natürliches
durchmacht: das Leben in seinen Vorstellungen. Dann wird der
Mensch wirklich so etwas bemerken wie eine Art Spaltung seines
Wesens, eine Art Spaltung seiner Persönlichkeit. Er wird sich oftmals
zusammennehmen müssen in den Übergangsstadien, um einen gewissen
Zustand nicht gar zu sehr heranwachsen zu lassen. Wenn dieser
eigentümliche Zustand eintritt, ist es so, daß der Mensch nach und
nach eine Art von Vorstellung bekommt, in der er lebt, in der er ganz
drinnen ist, so daß er jetzt nicht mehr sagt: Ich bin das, was mein Leib
ist - sondern als eine Imagination vor sich hat: Das bist du! So bist du!
- Dann tritt das ein, daß er zuweilen merkt, wie das andere seiner
Wesenheit außer dem, was sich da frei gemacht hat, wie eine Art
Automat wirkt, daß er eigentlich über demselben steht, daß dieses
aber die Begierde hat, automatisch Worte zu sprechen, Gesten zu
machen und so weiter. Ungeschulte Menschen werden sich dann zuweilen
in allerlei Grimassen entdecken, weil sie mit der Imagination
etwas aus sich herausgezogen haben; und was zurückgeblieben ist,
macht allerlei automatisches Zeug. Das ist etwas, was nicht weiterkommen
soll als bis zum Versuch; das muß immer überwunden werden
können. Der Mensch muß sich immer dazu bringen, daß er, wie
sonst andere Gegenstände, so jetzt seine eigene Wesenheit außer
sich hat.|115|288f}}


== Der Islam aus Sicht von Benedikt XVI - "Papstzitat von Regensburg" - (aus Wikipedia) ==
=== Körper, Gehirn und Geist ===


Bei seinem zweiten [[Auslandsreisen des Papstes Benedikt XVI.|Besuch als Papst]] in Deutschland hielt [[Benedikt XVI.]] am [[September 2006#Dienstag.2C 12. September|12. September]] [[2006]] vor Wissenschaftlern an der [[Universität Regensburg]] eine Vorlesung.<ref>Dazu [[Werner Thiede]]: Die gekreuzigte Vernunft. Der Regensburger Papst-Vortrag im Spiegel der Entgegnung Wolfgang Hubers, in: ders. (Hg.): Der Papst aus Bayern, Leipzig 2010, S. 131-150.</ref> Das als '''Papstzitat von Regensburg''' bekannt gewordene [[Diktum]] ist eine Äußerung in dieser Vorlesung.
Gemeinsam mit dem [[England|englischen]] [[Philosoph]]en [[Peter Hacker]] versuchte der [[Australien|australische]] Neurowissenschaftler und [[Physiologe]] [[Maxwell Bennett]] zur begrifflichen Klärung der Grundlagen der Neurowissenschaften beizutragen. Beide Forscher wenden sich entschieden gegen die Missdeutung, dass der [[Geist]] des [[Mensch]]en bzw. seine [[Individualität]] ''identisch'' mit seinem [[Gehirn]] sei. Dies sei ein „[[mereologischer Fehlschluss]]“, d.h. ein falscher [[Schluss]] von den [[Teil]]en auf das [[Ganzheit|Ganze]]. Hacker schließt unmittelbar an Wittgenstein an, der gemeint hatte „''man könne nur vom lebenden Menschen, und was ihm ähnlich ist, (sich ähnlich benimmt) sagen, es habe Empfindungen; es sähe; sei blind; höre; sei taub; sei bei Bewußtsein, oder bewußtlos.''“<ref>Ludwig Wittgenstein: ''Philosophische Untersuchungen'' (1953), § 281, in: Ludwig Wittgenstein: ''Werkausgabe'', Band 1, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 978-3-518-28101-7, S.231-485</ref> Es ist der Mensch als Ganzes, als [[psychophysisch]]e Einheit (aus [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Sicht die Einheit von [[Leib]], [[Seele]] und [[Geist]]), der wahrnimmt, denkt, fühlt, will usw.  


== Inhalt ==
{{Zitat|Der Geist ist jedoch, wie wir geltend machen, weder
eine vom Gehirn verschiedene noch eine mit dem Gehirn
identische Substanz. Außerdem zeigen wir, daß es ungereimt
ist, dem Gehirn psychologische Eigenschaften zuzuschreiben.
Wir Menschen verfügen über eine Vielzahl psychischer Fähigkeiten,
die im Leben zum Einsatz gebracht werden, wenn wir
wahrnehmen, denken und Überlegungen anstellen, Emotionen
empfinden, Dinge haben wollen, Pläne schmieden und Entscheidungen
treffen. Daß wir diese Fähigkeiten haben, definiert
uns als die Lebewesen, die wir tatsächlich sind. Die Bedingungen
und Begleitumstände des Vorhandenseins und der
Ausübung dieser Vermögen kann man erforschen. Das ist die
Aufgabe der Neurowissenschaft, die immer mehr darüber herausfindet.
Doch ihre Entdeckungen ändern gar nichts an der begrifflichen Wahrheit, daß diese Fähigkeiten und deren Ausübung
in der Wahrnehmung wie im Denken und Fühlen ''Eigenschaften von Menschen sind'', nicht Eigenschaften ihrer Teile,
insbesondere ''nicht des Gehirns''. Der Mensch ist nicht ein in
den Schädel eines Körpers eingebettetes Gehirn, sondern eine
psychophysische Einheit, ein Lebewesen, das wahrnehmen,
absichtlich handeln, Überlegungen anstellen und Emotionen
empfinden kann, ein die Sprache gebrauchendes Lebewesen,
das nicht nur Bewußtsein, sondern auch Selbstbewußtsein hat...


Der Papst zitierte aus der von [[Adel Theodor Khoury]] herausgegebenen siebten Gesprächsrunde eine Aussage des spätmittelalterlichen [[Byzantinisches Reich|byzantinischen]] Kaisers [[Manuel II.|Manuel II. Palaiologos]] zur Rolle der Gewalt im Islam, während seiner Unterhaltung mit einem [[Perser (Volk)|persischen]] Gelehrten:<ref name=RegZit>Vatikan: [http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/speeches/2006/september/documents/hf_ben-xvi_spe_20060912_university-regensburg_ge.html Ansprache von Papst Benedikt XVI. ''Glaube, Vernunft und Universität. Erinnerungen und Reflexionen.''], 12. September 2006; BR-Online: [http://www.br-online.de/imperia/md/audio/podcast/import/2006_09/2006_09_13_12_49_10_podcastderpapstalsprofessor_a.mp3 Papst-Vorlesung als Audiodatei (mp3)], 12. September 2006</ref> {{Zitat|Ohne sich auf Einzelheiten wie die unterschiedliche Behandlung von ‚Schriftbesitzern‘ und ‚Ungläubigen‘ einzulassen, wendet er sich in erstaunlich schroffer, uns überraschend schroffer Form ganz einfach mit der zentralen Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt überhaupt an seinen Gesprächspartner.  
Es hat nämlich keinen Sinn, solche psychologischen
Attribute irgendeiner kleineren Einheit zuzuschreiben als dem
Lebewesen als Ganzem. Es sind nicht Teile des Gehirns, die
wahrnehmen, sondern das Lebewesen nimmt wahr; es ist nicht
das Gehirn, das denkt und Überlegungen anstelle, sondern der
Mensch. Das Gehirn und seine Tätigkeiten ''ermöglichen es uns'' -
nicht ''ihm'' -, wahrzunehmen und zu denken, Emotionen zu
empfinden sowie Projekte zu ersinnen und in die Tat umzusetzen.|M. Bennett, P. Hacker|''Neurowissenschaft und Philosophie'', S. 19ff.}}


Er sagt: ‚Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten‘. Der Kaiser begründet, nachdem er so zugeschlagen hat, dann eingehend, warum Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. ‚Gott hat kein Gefallen am Blut‘, sagt er, ‚und nicht vernunftgemäß, nicht σὺν λόγω zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider‘. Der Glaube ist Frucht der Seele, nicht des Körpers. Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung... Um eine vernünftige Seele zu überzeugen, braucht man nicht seinen Arm, nicht Schlagwerkzeuge noch sonst eines der Mittel, durch die man jemanden mit dem Tod bedrohen kann.}}
=== Das Leib-Seele-Problem ===


== Reaktionen ==
Wie die Bennett und Hacker lehnt auch [[Rudolf Steiner]] einen [[Ontologie|ontologischen]] [[Dualismus]] von [[Geist]] und [[Körper]] ab, ohne aber deshalb in einen einseitigen [[Materialismus]] oder [[Spiritualismus]] zu verfallen. Es liegt nach Rudolf Steiner nicht an der [[Wirklichkeit]] selbst, dass sie uns auf zwei verschiedene Weisen, nämlich als [[Wahrnehmung]] und [[Begriff]], gegeben erscheint, sondern allein an unserer spezifisch [[mensch]]lichen Organisation.


=== Erste Reaktionen ===
{{GZ|Nicht an den Gegenständen liegt es, daß sie uns zunächst
ohne die entsprechenden Begriffe gegeben werden, sondern
an unserer geistigen Organisation. Unsere totale Wesenheit
funktioniert in der Weise, daß ihr bei jedem Dinge der
Wirklichkeit von zwei Seiten her die Elemente zufließen,
die für die Sache in Betracht kommen: von Seiten des Wahrnehmens
und des Denkens.|4|88}}


Diese Worte wurden von einer Reihe von Vertretern des [[Islam]] als „[[Hasspredigt]]“ heftig kritisiert, wohingegen [[Hürriyet]]-Kolumnist Mehmet Yilmaz betonte, aus dem Redetext gehe klar hervor, „dass sich der Papst von den Zitaten aus dem Mittelalter distanziert habe“.<ref name=HrrYilm>[[Der Spiegel]]: [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,437392,00.html Türkischer Kritiker hatte Rede nicht gelesen], 16. September 2006</ref>
Im [[Erkenntnis]]prozess wird der allein durch unsere Organisation bedingte [[Dualismus]] überwunden:


Der Sprecher des Vatikans [[Federico Lombardi]] betonte, dem Papst sei es um eine entschiedene Zurückweisung religiös motivierter Gewalt gegangen, nicht darum, die Gefühle der Muslime zu verletzen.<ref>ZENIT: [http://www.zenit.org/english/visualizza.phtml?sid=94870 Pontiff Respects Islam, Says Spokesman], 14. September 2006</ref> Ganz im Gegenteil habe er die westliche Kultur gewarnt „das Heilige herabzuwürdigen“.<ref>n-tv.de: [http://www.n-tv.de/710839.html Lombardi erklärt Papstrede], 15. September 2006</ref>
{{GZ|Das Erkennen überwindet
diese Zweiheit, indem es aus den beiden Elementen der
Wirklichkeit: der Wahrnehmung und dem durch das Denken
erarbeiteten Begriff das ganze Ding zusammenfügt. Nennen
wir die Weise, in der uns die Welt entgegentritt, bevor sie
durch das Erkennen ihre rechte Gestalt gewonnen hat, die
Welt der Erscheinung im Gegensatz zu der aus Wahrnehmung
und Begriff einheitlich zusammengesetzten Wesenheit.
Dann können wir sagen; Die Welt ist uns als Zweiheit
(dualistisch) gegeben, und das Erkennen verarbeitet sie zur
Einheit (monistisch). Eine Philosophie, welche von diesem
Grundprinzip ausgeht, kann als monistische Philosophie
oder ''[[Monismus]]'' bezeichnet werden. Ihr steht gegenüber die
Zweiweltentheorie oder der ''[[Dualismus]]''. Der letztere nimmt
nicht etwa zwei bloß durch unsere Organisation auseinandergehaltene
Seiten der einheitlichen Wirklichkeit an, sondern
zwei voneinander absolut verschiedene Welten. Er sucht
dann Erklärungsprinzipien für die eine Welt in der andern.
Der Dualismus beruht auf einer falschen Auffassung dessen,
was wir Erkenntnis nennen. Er trennt das gesamte Sein
in zwei Gebiete, von denen jedes seine eigenen Gesetze hat,
und läßt diese Gebiete einander äußerlich gegenüberstehen.|4|112}}


Auch [[Adel Theodor Khoury]], der die Quellenedition herausgab, aus der der Papst zitierte, nahm Benedikt XVI. in Schutz, erklärte aber auch, dass man die Aussage hätte präzisieren können, um Missverständnisse zu vermeiden.<ref>FAZ: [http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~ECE249D830357497CAC11D2E05FB971B9~ATpl~Ecommon~Scontent.html „Das Zitat trifft nur auf eine Minderheit der Muslime zu.“], Interview mit Adel Theodor Khoury, 17. September 2006</ref> Der Philosoph [[Kurt Flasch]] warf dem Papst ungenaue Argumentation und ein falsches [[Immanuel Kant|Kant]]-Zitat vor.<ref>Berliner Zeitung: [http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/0922/feuilleton/0001/index.html Die Vernunft ist keine Jacke], Essay von Kurt Flasch, 22. September 2006</ref> Von protestantischer Seite verwies der Theologieprofessor [[Rolf Schieder]] darauf, dass der Papst nicht nur der islamischen, sondern vor allem auch der protestantischen Theologie mangelnde Vernunftbindung unterstellt habe.<ref>Berliner Zeitung: [http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/0923/feuilleton/0010/index.html Wann protestieren die Protestanten?], Artikel von Rolf Schieder, 23. September 2006</ref>
Der grundlegende Fehler, aus dem sich das [[Leib-Seele-Problem]] überhaupt erst ergibt, liegt darin, dass der durch unser [[Erkenntnisvermögen]] bedingte rein [[idee]]lle Bezug zwischen [[Subjekt]] und [[Objekt]] fälschlich im [[Dualismus|dualistischen]] Sinn als äußerlicher [[Kausalbezug]] gedeutet wird. [[Rudolf Steiner]] hat darauf schon in seiner «[[Philosophie der Freiheit]]» bezüglich des Verhältnisses der [[Wahrnehmung]] zu den diese vermittelnden [[Organ]]en ([[Sinnesorgane]], [[Nervensystem]], [[Gehirn]]) hingewiesen:


=== Stellungnahme des Vatikan ===
{{GZ|Die Wahrnehmung
erweist sich bei fortgehender Betrachtung in Zusammenhang
stehend mit anderen Wahrnehmungen, zum
Beispiel einer bestimmten Figur, mit gewissen Temperaturund
Tastwahrnehmungen. Diesen Zusammenhang bezeichne
ich als einen Gegenstand der Sinnenwelt. Ich kann mich nun
fragen: was findet sich außer dem angeführten noch in
jenem Raumausschnitte, in dem mir obige Wahrnehmungen
erscheinen. Ich werde mechanische, chemische und andere
Vorgänge innerhalb des Raumteiles finden. Nun gehe ich
weiter und untersuche die Vorgänge, die ich auf dem Wege
von dem Gegenstande zu meinem Sinnesorgane finde. Ich
kann Bewegungsvorgänge in einem elastischen Mittel finden,
die ihrer Wesenheit nach nicht das geringste mit den
ursprünglichen Wahrnehmungen gemein haben. Das gleiche
Resultat erhalte ich, wenn ich die weitere Vermittelung vom
Sinnesorgane zum Gehirn untersuche. Auf jedem dieser Gebiete
mache ich neue Wahrnehmungen; aber was als bindendes
Mittel sich durch alle diese räumlich und zeitlich auseinanderliegenden
Wahrnehmungen hindurchwebt, das ist das
Denken. Die den Schall vermittelnden Schwingungen der
Luft sind mir gerade so als Wahrnehmungen gegeben wie
der Schall selbst. Nur das Denken gliedert alle diese Wahrnehmungen
aneinander und zeigt sie in ihren gegenseitigen
Beziehungen. Wir können nicht davon sprechen, daß es
außer dem unmittelbar Wahrgenommenen noch anderes
gibt, als dasjenige, was durch die ideellen (durch das Denken
aufzudeckenden) Zusammenhänge der Wahrnehmungen erkannt
wird. Die über das bloß Wahrgenommene hinausgehende
Beziehung der Wahrnehmungsobjekte zum Wahrnehmungssubjekte
ist also eine bloß ideelle, das heißt nur
durch Begriffe ausdrückbare. Nur in dem Falle, wenn ich
wahrnehmen könnte, wie das Wahrnehmungsobjekt das
Wahrnehmungssubjekt affiziert, oder umgekehrt, wenn ich
den Aufbau des Wahrnehmungsgebildes durch das Subjekt
beobachten könnte, wäre es möglich, so zu sprechen, wie es
die moderne Physiologie und der auf sie gebaute kritische
Idealismus tun. Diese Ansicht verwechselt einen ideellen
Bezug (des Objekts auf das Subjekt) mit einem Prozeß, von
dem nur gesprochen werden könnte, wenn er wahrzunehmen
wäre. Der Satz «Keine Farbe ohne farbenempfindendes
Auge» kann daher nicht die Bedeutung haben, daß das
Auge die Farbe hervorbringt, sondern nur die, daß ein
durch das Denken erkennbarer ideeller Zusammenhang besteht
zwischen der Wahrnehmung Farbe und der Wahrnehmung
Auge. Die empirische Wissenschaft wird festzustellen
haben, wie sich die Eigenschaften des Auges und die der Farben
zueinander verhalten; durch welche Einrichtungen das
Sehorgan die Wahrnehmung der Farben vermittelt usw. Ich
kann verfolgen, wie eine Wahrnehmung auf die andere
folgt, wie sie räumlich mit andern in Beziehung steht; und
dies dann in einen begrifflichen Ausdruck bringen; aber ich
kann nicht wahrnehmen, wie eine Wahrnehmung aus dem
Unwahrnehmbaren hervorgeht. Alle Bemühungen, zwischen
den Wahrnehmungen andere als Gedankenbezüge zu suchen,
müssen notwendig scheitern.|4|97f}}


Nach der erfolgten Kritik erläuterte der Vatikan die Rede. In einer im Namen des Papstes veröffentlichten Erklärung von Kardinalstaatssekretär [[Tarcisio Bertone]] heißt es unter anderem (Zitat aus einer katholischen Informationsseite<ref>news.stjosef.at: [http://www.stjosef.at/stjosefnews/singlenews.php?lang=de&category=0&newsnr=2680 Papst Benedikt bedauert Fehlinterpretation seiner Aussagen zum Islam], 15. September 2006</ref>): {{Zitat|Im Hinblick auf das Urteil des byzantinischen Kaisers Manuel II. Palaiologos, das von ihm in der Vorlesung von Regensburg angeführt wurde, hatte und hat der Heilige Vater nicht die Absicht, es sich in irgendeiner Weise zu eigen zu machen, sondern er bediente sich dessen, um daraus in einem akademischen Kontext - wie sich bei der aufmerksamen Lektüre des ganzen Textes der Regensburger Rede zeigt - einige Reflexionen zum Verhältnis von Religion und Gewalt im Allgemeinen zu entwickeln. Diese Überlegungen mündeten in eine entschiedene Zurückweisung von religiösen Motivationen von Gewalt, woher auch immer sie kommen.}}
{{GZ|Aber der Monismus schreibt der Idee neben der Wahrnehmung
eine gleiche Bedeutung zu. Die Idee kann aber im
menschlichen Individuum zur Erscheinung kommen. Insofern
der Mensch den Antrieben von dieser Seite folgt, empfindet
er sich als frei. Der Monismus spricht aber der bloß
schlußfolgernden Metaphysik alle Berechtigung ab, folglich
auch den von sogenannten «Wesen an sich» herrührenden
Antrieben des Handelns. Der Mensch kann nach monistischer
Auffassung unfrei handeln, wenn er einem wahrnehmbaren
äußeren Zwange folgt; er kann frei handeln,
wenn er nur sich selbst gehorcht. Einen unbewußten, hinter
Wahrnehmung und Begriff steckenden Zwang kann der
Monismus nicht anerkennen. Wenn jemand von einer Handlung
seines Mitmenschen behauptet: sie sei ''unfrei'' vollbracht,
so muß er innerhalb der wahrnehmbaren Welt das Ding,
oder den Menschen, oder die Einrichtung nachweisen, die
jemand zu seiner Handlung veranlaßt haben; wenn der Behauptende
sich auf Ursachen des Handelns außerhalb der
sinnlich und geistig wirklichen Welt beruft, dann kann sich
der Monismus auf eine solche Behauptung nicht einlassen.
Nach monistischer Auffassung handelt der Mensch teils
unfrei, teils frei. Er findet sich als unfrei in der Welt der
Wahrnehmungen vor und verwirklicht in sich den freien
Geist.|4|178f}}


Inzwischen bezeichnete Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone gegenüber Radio Vatikan den ''"Fall Regensburg"'' als ''"archäologisches Relikt"''. Der Papst habe bewiesen, dass er für einen wahren [[Dialog]] mit dem Islam offen sei, so Kardinal Bertone. Man habe den Eindruck, dass ''"bereits ein Jahrtausend seit dem Missverständnis"'' rund um die fehlinterpretierte Rede vergangenen sei. Die [[Auslandsreisen des Papstes Benedikt XVI.#T.C3.BCrkei|Türkei-Reise]] sei für das Kirchenoberhaupt sehr anstrengend gewesen, doch habe Papst Benedikt damit gezeigt, ''dass ihm das Gespräch mit den Muslimen viel bedeute''.<ref>[[Radio Vatikan]]:[http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=110525 Vatikan: Kardinal Bertone, "Fall Regensburg" geschlossen] 30. Dezember 2006</ref>
=== Das Gehirn als plastisches Abbild des Vorstellungslebens ===


Im Dezember 2006 erschien die [[Papstzitat von Regensburg#Literatur|offizielle und mit Fußnoten versehene Ausgabe]] der Regensburger Rede. Der umstrittene Absatz wurde wie folgt abgewandelt: {{Zitat|Ohne sich auf Einzelheiten wie die unterschiedliche Behandlung von ‚Schriftbesitzern‘ und ‚Ungläubigen‘ einzulassen, wendet er sich in erstaunlich schroffer, ''für uns unannehmbar schroffer'' Form ganz einfach mit der zentralen Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gewalt überhaupt an seinen Gesprächspartner.}}
Warum die Missdeutung, den Geist mit dem Gehirn und dessen Funktionen gleichzusetzen, sehr naheliegend ist, hat Rudolf Steiner wie folgt begründet:


In den Fußnoten wird erneut betont, dass der Papst das Missverständnis bedauert und sich nie das Zitat zu eigen machen wollte, sondern lediglich auf den wesentlichen Zusammenhang zwischen Glaube und Vernunft hinführen wollte und Ehrfurcht gegenüber dem Koran empfindet.
{{GZ|Ich war einmal in einer
Versammlung — es ist schon viele Jahre her —, da sprach zuerst
ein Arzt über den Gehirnbau, setzte den Gehirnbau auseinander im
Zusammenhang mit dem Seelenleben des Menschen, nach einer Anschauung,
die man ganz mit Recht materialistisch nennen kann. Es
war ein ganz waschechter Materialist, der da den Gehirnbau ganz gut
auseinandersetzte, soweit er heute durchforscht ist, und der also das
Seelenleben im Zusammenhang mit diesem Gehirnbau erklärte. Der
Vorsitzende dieser Versammlung war ein Herbartianer, und der konstruierte
sich nun nicht den Gehirnbau, aber dasjenige, was das Vorstellungsleben
ist, so wie es der Philosoph Herhart einmal gemacht
hat. Der sagte dann: Ja, es ist doch merkwürdig, der Physiologe, der
Arzt, der zeichnet das Gehirn auf und macht da Figuren; wenn ich
als Herbartianer, sagte er, die komplizierten Vorstellungsassoziationen
aufzeichne, wobei ich bloß ein Bild meine von dem, was sich als
Vorstellungen vergesellschaftet, nicht etwa Nervenfäden, die eine
Nervenzelle mit der anderen verbinden, wenn ich als richtiger
Herbartianer, der sich nicht um das Gehirn kümmert, dasjenige, was
ich mir vorstelle über die Art, wie sich Vorstellungen verketten und
so weiter, nur ganz symbolisch zeichne, so sieht das ganz ähnlich aus
wie die Zeichnungen des Physiologen über den physischen Gehirnbau.


=== Reaktionen nach der Stellungnahme ===
Das ist nicht ohne Grund, daß das ähnlich ausschaut. Indem wir
immer mehr und mehr auf den Bau des Gehirnes naturwissenschaftlich
gekommen sind, hat sich nämlich immer mehr und mehr gezeigt,
daß eigentlich der äußere Bau des Gehirnes in einer ganz wunderbaren
Weise dem Bau unseres Vorstellungslebens entspricht. Man
kann alles, was man im Vorstellungsleben findet, im Gehirnbau
wiederfinden. Es ist einfach — bitte nehmen Sie das cum grano
salis —, wie wenn die Natur selber im Gehirn ein plastisches Abbild
unseres Vorstellungslebens hätte schaffen wollen. So etwas fällt
einem ganz besonders auf, wenn man, sagen wir, solche Darstellungen
wie die von Meynert liest. Jetzt sind sie schon etwas veraltet.
Meynert ist Materialist gewesen, aber ausgezeichneter Gehirnphysiologe,
Psychiater, und man möchte sagen: Ja, der ist Materialist,
aber dasjenige, was er einem als Materialist gibt, das ist eine
wunderbare Abschlagszahlung für dasjenige, was man auch herauskriegt,
auch wenn man sich gar nicht kümmert um das menschliche
Gehirn, sondern bloß darum, wie sich Vorstellungen verknüpfen und
trennen und so weiter und bloß diese Symbole hinzeichnen will. —
Kurz, es ist so, daß man, wenn man durch irgend etwas Materialist
werden könnte, man es durch den Bau des menschlichen Gehirnes
ganz besonders werden könnte. Jedenfalls muß man sagen, wenn es
ein Geistig-Seelisches gibt, so hat dieses Geistig-Seelische im menschlichen
Gehirn einen so adäquaten Ausdruck gefunden, daß man nun
gar nicht weit von der Behauptung ist: Ja, was braucht man noch
ein Geistig-Seelisches für das Vorstellungsleben? Wenn man noch eine
Seele verlangen würde, die noch denken kann! Da das Gehirn eine so
genaue Abbildung ist des Geistig-Seelischen, warum soll das Gehirn
nicht denken können? -


Auf der Internetseite des US-amerikanischen, islamischen Magazins ''Islamica'' wurde am 14. Oktober 2006 ein offener Brief an den Papst veröffentlicht; in der Januar-Ausgabe 2007 des Magazins erschienen eine ausführliche Analyse und ein Kommentar der Rede <ref>Islamica Magazine: [http://www.islamicamagazine.com/issue18/nayed18_lowres.pdf Abdal Hakim Murad: ''Benedict XVI and Islam''; Aref Nayed: ''A Muslim's Commentary on Benedict XVI’s Regensburg lecture''], Januar 2007</ref>. Der Brief akzeptiert die Klarstellung des Papstes, kritisiert wurden allerdings auch Irrtümer im Verständnis des Korans und der [[Islamische Philosophie|islamischen Philosophie]]. Unterzeichnet wurde der Brief von 38 muslimischen [[Imam]]en und [[Großmufti]]s - u.a. die Großmuftis aus Ägypten, Russland, Bosnien, Kroatien und der Türkei<ref>KATH.NET [http://www.kath.net/detail.php?id=14941 Muslimische Theologen und Grossmuftis akzeptieren Papst-Klarstellung], 14. Oktober 2006; ISLAM.DE [http://islam.de/files/misc/ulema_papst_10_06.pdf] (PDF; 224&nbsp;kB) Deutsche Übersetzung des offenen Briefs</ref>, allerdings ohne Vertreter der maßgeblichen Zentren islamischer Gelehrsamkeit [[Kairo]], [[Medina]] und [[Mekka]] -, und die einen „ehrlichen Dialog“ <ref>Jörg Lau: ''Wenn muslimische Gelehrte den Papst umarmen. Spektakuläres Dokument eines neuen Dialogs zwischen Muslimen und Christen - die Zeitschrift »Islamica« analysiert die Regensburger Rede von Benedikt XVI'', In: Die Zeit, 2. Februar 2007</ref> suchten.
Alle diese Dinge müssen Sie natürlich mit dem bekannten Gran
Salz verstehen. Ich will nur auf den Sinn der ganzen Auseinandersetzung
heute hinweisen. Das menschliche Gehirn kann einen schon,
besonders wenn man in die Detailforschung eingeht, zum Materialisten
machen. Und was da so eigentlich für ein Geheimnis obwaltet,
was da eigentlich zugrunde liegt, das wird einem doch erst klar,
wenn man zur imaginativen Erkenntnis kommt. In der imaginativen
Erkenntnis nämlich zeigen sich einem Bilder, Bilder für nur wirklich
Geistiges, Bilder, die man früher nicht gesehen hat. Aber man möchte
sagen, diese Bilder erinnern einen an die durch die Nervenzellen
und Nervenfäden geformten Bilder im menschlichen Gehirn. Und ich
möchte sagen, wenn ich Ihnen eine Erklärung geben sollte für die
Frage: Was ist eigentlich dieses imaginative Erkennen, das natürlich
ganz im Übersinnlichen verläuft, was ist es? Wenn ich Ihnen gleichsam
versinnbildlichen sollte die imaginative Erkenntnis, wie der
Mathematiker es mit seinen Figuren macht, indem er mathematische
Probleme aufzeichnet, dann könnte ich auch sagen: Man stelle sich
vor, daß man in der Welt mehr erkennt, als was die Sinneserkenntnis
gibt, dadurch, daß man aufsteigen kann zu Bildern, die eine Realität
so geben, wie das menschliche Gehirn die menschliche Seelenrealität
gibt. Die Natur selber stellt das hin als eine reale, als eine sinnlichreale
Imagination im Gehirn, was man eigentlich in der imaginativen
Erkenntnis auf einem höheren Gebiete erlangt.


Das geistliche Oberhaupt Irans, [[Seyyed Alī Chāmene'ī|Ayatollah Ali Chamenei]], bezeichnete die Papstrede als das „letzte Glied eines Komplotts für einen Kreuzzug“.<ref name="zeit"> [[Die Zeit|Zeit online]]: [http://www.zeit.de/news/artikel/2006/09/19/74435.xml Ahmadinedschad: „Wir respektieren den Papst.“ Artikel vom 19. September 2006] abgerufen am 23. November 2006</ref> Dagegen zeigte sich der ehemalige iranische Staatspräsident [[Khatami]] von seiner moderaten Seite und warnte vor einem übereilten Urteil. Khatami betonte, man solle erst den gesamten Text der Rede lesen, bevor man Aussagen über deren Inhalt machen könne. "Folgerungen", wie sie "zur Zeit gezogen" werden, kämen von "uninformierten und fanatischen Menschen". Er selber habe den Papst als einen sehr gebildeten und geduldigen Mann kennen gelernt <ref>[http://www.radiovaticana.org/tedesco/tedarchi/2006/September06/ted18.09.06.htm]</ref>. Der iranische Präsident [[Ahmadinedschad]] war durch die Stellungnahme des Vatikans zufriedengestellt.<ref name="zeit"> </ref> In einem im italienischen Privatfernsehen TG5 ausgestrahlten Video der radikalislamistischen Organisation [[Al-Qaida]] wurde eine Morddrohung gegen Papst Benedikt XVI. ausgesprochen.<ref>Kurier.at: [http://www.kurier.at/nachrichten/ausland/28979.php El Kaida ruft zu Mord an Papst auf], 17. September 2006</ref> Dieser habe sich in eine Reihe mit [[George W. Bush]] und [[Tony Blair]] gestellt, heißt es in der Botschaft. Die Sicherheitsvorkehrungen für das [[Der Engel des Herrn|Angelusgebet]] am 17. September 2006 wurden daraufhin verstärkt.
Aber dadurch kommt man tiefer jetzt hinein in die menschliche
Konstitution. Wir werden das in den nächsten Tagen sehen: Man
kommt immer zu einer Möglichkeit, diesen Wunderbau des menschlichen
Gehirns nicht isoliert für sich zu sehen, sondern ich möchte
sagen: Während man eine Welt, eine übersinnliche Welt oben durch
Imagination sieht, ist es so, wie wenn ein Teil dieser Welt sich
herunterrealisiert hätte und im menschlichen Gehirn eine realisierte
imaginative Welt vor uns dastehen würde. Und in der Tat, ich glaube
nicht, daß irgend jemand adäquat über das menschliche Gehirn
sprechen kann, der nicht in dem menschlichen Gehirnbau eine imaginative
Darstellung des Seelenlebens sieht. Das ist auch dasjenige, was
uns immer wiederum in eine Zwickmühle führt, wenn wir von der
bloßen Gehirnphysiologie ausgehen und zum Seelenleben hinüberkommen
wollen. Nämlich, wenn man beim Gehirn stehenbleiben
will, braucht man gar nicht das Seelenleben. Nur derjenige hat ein
Recht, gegenüber dem Bau des menschlichen Gehirnes noch von einem
Seelenleben zu sprechen, der dieses Seelenleben außerdem noch anders
kennt, als man es kennt auf dem gewöhnlichen Wege dieser Welt.
Denn wenn man in der geistigen Welt dieses Seelenleben kennenlernt:
im Bau des menschlichen Gehirnes hat es sein adäquates Abbild, und
alles das, was das übersinnliche Seelenorgan vorstellungsgemäß kann,
kann das Gehirn auch. Denn bis in die Funktionen hinein ist das
Gehirn ein Abbild; so daß niemand Materialismus belegen oder
widerlegen kann von der Gehirnphysiologie aus. Das gibt es einfach
nicht. Wenn der Mensch bloß Gehirnwesen wäre, so würde man gar
nicht daraufzukommen brauchen, daß er noch eine Seele hat.|314|88ff}}


Vereinzelte reformorientierte Muslime im Westen, wie etwa der französisch-tunesische Schriftsteller [[Abdelwahab Meddeb]], haben sich dagegen hinter den Papst gestellt: ''"Er darf keinesfalls den Disput abmildern und sich einschüchtern lassen. Er hat sich bereits zu sehr entschuldigt"''<ref>So im Interview mit DIE ZEIT Nr. 39 v. 21. September 2006 [http://images.zeit.de/text/2006/39/Interview-Meddeb]</ref>.
=== Vorstellen als innere Wahrnehmung der Nerventätigkeit ===


Am 13. Oktober 2007 veröffentlichten 138 muslimische Gelehrte einen 29seitigen offenen Brief („[[Ein gemeinsames Wort zwischen Uns und Euch]]“)<ref>[http://www.acommonword.com „A Common Word Between Us and You“]</ref> an die christlichen Religionsoberhäupter, in dem sie zum Dialog über Gemeinsamkeiten der beiden Religionen aufforderten. Die Initiative gilt als historisches Ereignis<ref>Christian W. Troll: [http://www.zeit.de/2007/43/Unsere_Seelen_sind_in_Gefahr ''»Unsere Seelen sind in Gefahr«''], DIE ZEIT, Nr.43 vom 18. Oktober 2007, S.14</ref><ref>Ingo Koll: [http://wissen.rpi-virtuell.de/index.php/Verschlafener_Dialog ''Verschlafener Dialog?''], Religions- Pägagogische Internetplattform der
So wie wir mit den [[Sinne]]n ''äußerlich'' die Welt [[Wahrnehmung|wahrnehmen]], so nehmen wir ''innerlich'' die Nerventätigkeit wahr, wenn wir unserer [[Vorstellung]]en gewahr werden.
Evangelischen Kirche in Deutschland</ref>, da sich erstmals muslimische Führer aus unterschiedlichen Richtungen und Ländern zusammengefunden haben, die die überwiegende Mehrheit islamischer Glaubensrichtungen vertreten (jedoch ohne Vertreter der einflussreichen [[Al-Azhar-Universität]] in Kairo). Papst Benedikt nahm das Angebot zum Dialog am 19. November an.<ref>[http://www.vatican.va/roman_curia/secretariat_state/card-bertone/2007/documents/rc_seg-st_20071119_muslim-leaders_ge.html Antwortschreiben des Papstes auf den Brief von muslimischen Religionsführern], 19. November 2007, vatican.va</ref>


==== Spekulationen über die Motive des Mordes an einer Ordensfrau ====
{{GZ|In dem, was da geleistet
worden ist von der Naturforschung, insbesondere auch
durch die Entdeckungen Verworns, in bezug auf die Vorgänge,
die sich im Nervensystem, im Gehirn abspielen,
wenn das oder jenes vorgestellt wird, liegt Bewundernswertes
vor. Geisteswissenschaft wird sich nur über folgendes
klar sein müssen: Indem wir durch die Sinne der Außenwelt
gegenüberstehen, stehen wir dem äußeren wirklichen
Tatsachenverlauf gegenüber. Indem wir vorstellen, zum
Beispiel aus der Erinnerung, beim Nachdenken, wo man
nicht an Äußeres anknüpft, sondern das verknüpft, was von
außen aufgenommen worden ist, da lebt durchaus etwas
in unserem Nervensystem; und das, was da in unserem
Nervensystem sich abspielt, was da lebt in seinen Strukturen,
seinen Vorgängen, das ist wirklich - je weiter man
eingeht auf diese Tatsache, desto mehr kommt man darauf -
ein wunderbares Abbild des Seelischen, des Vorstellungslebens
selbst. Wer sich nur ein wenig einlaßt auf das, was
heute schon die Gehirnanatomie, die Nervenanatomie sagen
kann, der findet, daß zum Wunderbarsten, das in der Welt
geofTenbart werden kann, dieser Bau und diese Bewegungsverhältnisse
im Gehirn gehören. Dann aber muß die Geisteswissenschaft
sich klar sein: Wie wir, den Blick nach außen
hin gerichtet, der Außenwelt gegenüberstehen, so stehen wir
unserer eigenen Leibeswelt gegenüber, wenn wir dem Spiel
der Gedanken, die der Außenwelt entnommen sind, hingegeben
sind. Es kommt das gewöhnlich nur nicht klar zum
Bewußtsein. Allein wenn der Geistesforscher sich zu dem
erhebt, was er imaginative Vorstellungen nennt, so erkennt
er, daß das zwar, ich möchte sagen, traumhaft bleibt, aber
doch so ist, daß im sich selbst überlassenen Vorstellen der
Mensch sein inneres Spiel im Gehirn und Nervensystem so
auffaßt, wie er sonst die Außenwelt auffaßt. Man kann
durch Erstarkung des Seelenlebens mit solchen Meditationen,
wie ich sie geschildert habe, erkennen, daß man dieser inneren
Nervenwelt nicht anders gegenübersteht als der äußeren
Sinnes weit: nur daß bei der äußeren Sinnes weit der
Eindruck stark ist, der von außen kommt, und man es dadurch
zu dem Urteil bringt: die Außenwelt macht einen
Eindruck; während das, was von innen aus dem Leibesleben
kommt, nicht so sich aufdrängt, trotzdem es ein wunderbares
Spiel von materiellen Vorgängen ist, daß man
daher den Eindruck hat: die Vorstellungen spielen von
selber.|66|127ff}}


Die 65-jährige italienische Nonne Schwester [[Leonella Sgorbati]], Mitarbeiterin in einem [[SOS-Kinderdorf]]-Krankenhaus, wurde in [[Mogadischu]] zusammen mit ihrem Leibwächter von unbekannten Tätern erschossen. Diese Tat bot Anlass für Spekulationen über die Motive. [[Yusuf Mohamed Siad]], der Sicherheitsbeauftragte der die Kontrolle über Mogadischu innehabenden [[Union islamischer Gerichte]], stellte die Tat im Zusammenhang mit der Papstrede - Zitat:<ref> Deutsche Welle: [http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2177120,00.html Vielen Muslimen reicht Bedauern des Papstes nicht aus], 18. September 2006</ref> „Wir nehmen an, dass die Tat im Zusammenhang mit den Äußerungen des Papstes steht.“ Dagegen äußert sich [[Willy Huber]], der Regionaldirektor SOS-Kinderdörfer:<ref>Deutsche Welle: [http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2177120,00.html Vielen Muslimen reicht Bedauern des Papstes nicht aus], 18. September 2006</ref> „Ein Ort wie Mogadischu ist unberechenbar, und es ist schwer zu sagen, was das Motiv ist.“ Leonella Sgorbati, die seit vier Jahren in dem österreichischen S.O.S.-Krankenhaus gearbeitet hat, lebte seit rund 40 Jahren in Mogadischu und [[Nairobi]].<ref>Basler Zeitung: [http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=BBA56261-1422-0CEF-706E98EA770AE610 Italienische Nonne in Somalia erschossen], 17. September 2006</ref> Zwei Verdächtige wurden mittlerweile festgenommen.<ref>Kleine Zeitung: [http://www.kleine.at/nachrichten/politik/214401/index.do Mord an Ordensfrau nach Papst-Äußerungen?], 18. September 2006</ref>
=== Der ganze Leib bildet die Grundlage des Seelenlebens ===


== Analysen ==
Rudolf Steiner hat auch nachdrücklich darauf hingewiesen, dass nicht bloß das Gehirn, sondern der ganze [[Leib]] die physische Grundlage des Seelenlebens ist. Das haben auch Bennett und Hacker betont (siehe oben).


Nach dem Eklat um das Zitat wurde die Regensburger Rede Gegenstand umfassenderer Analysen. So stellte Jobst Paul vom [[Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung]] die Rede in den Zusammenhang mit Ratzingers bisheriger wissenschaftlicher Arbeit zum [[Hellenisches Christentum|hellenistischen Christentum]], die Eingang fand in seine Bonner Antrittsvorlesung von 1959, in die Enzyklika [[Fides et Ratio]] (1998) von [[Johannes Paul II.]], in zahlreiche Publikationen Ratzingers und in die Erklärung [[Dominus Iesus]] (2000). Unter Berücksichtigung von kirchenpolitischen und theologischen Aspekten kommt Jobst Paul dabei zu dem Schluss, „(d)ie Regensburger Rede erscheint als Indiz für die Zuspitzung eines innerkirchlichen Konflikts zwischen Unvereinbarem, zwischen jesuanischem und thomistischem Religionsverständnis, zwischen christlich-jüdischer Ethik und kirchlicher Macht in Zeiten kirchlichen Machtverlusts“.<ref>Jobst Paul ''Auf dem Weg zur „robusten“ Ökumene. Vernunft und Glaube in Regensburg.'' Diss Journal 15 (Vorabdruck) [http://www.diss-duisburg.de/Internetbibliothek/Artikel/paul--regensburg.htm#sdfootnote5anc]</ref>
{{GZ|Der
''Leib als Ganzes'', nicht bloß die in ihm eingeschlossene Nerventätigkeit
ist physische Grundlage des Seelenlebens. Und
wie das letztere für das gewöhnliche Bewußtsein sich umschreiben
läßt durch Vorstellen, Fühlen und Wollen, so das
leibliche Leben durch Nerventätigkeit, rhythmisches Geschehen
und Stoffwechselvorgänge.|21|158}}


Wenig Beachtung scheint bei der Kontroverse gefunden zu haben, warum wohl der Papst ausgerechnet einen byzantinischen Kaiser, also einen Griechen, zur Verdeutlichung seines Religionsverständnisses zitierte. Manuel II. war als (ost-)römischer Kaiser das damalige weltliche Oberhaupt der orthodoxen Kirche und dem Patriarchen und der orthodoxen Kirche gegenüber qua Amt weisungsbefugt. Er gilt überdies als einer der gebildetsten Herrscher des Byzantinischen Reiches. Der Papst als Oberhaupt der Katholiken stellt in seiner Rede mit dem Zitieren eines Oberhauptes der orthodoxen Kirche eben nicht nur erhebliche Unterschiede des katholischen Religionsverständnisses zum protestantischen und islamischen fest, sondern auch eine quasi identische Auffassung über das Wesen Gottes zwischen katholischer und orthodoxer Kirche, ungeachtet des [[Morgenländisches Schisma|Schismas]] von 1054. Es ist dabei unerheblich, dass dieses Zitat schon über 600 Jahre alt ist. Wichtig ist nur, dass es bereits aus der Zeit nach dem Schisma und überdies von einem ausgewiesenen Verfechter griechisch-orthodoxer Eigenständigkeit stammt.
Nur das [[Denken]] und [[Vorstellen]] stützt sich unmittelbar auf das [[Nervensystem]] und insbesondere auf das [[Gehirn]]. Das [[Fühlen]] hängt eng mit der Tätigkeit des [[Rhythmisches System|rhythmischen Systems]] zusammen und das [[Wollen]] mit dem [[Gliedmaßen-Stoffwechsel-System]].


Die Regensburger Rede ist damit, gerade im Vorgriff auf den Besuch beim Ökumenischen Patriarchen Ende 2006, auch ein wichtiges, wenn auch subtiles Signal des Respekts und der Wertschätzung an die orthodoxen Kirchen. Angesichts Benedikts Bestrebens einer Wiederherstellung der Kircheneinheit mit der Orthodoxie sollte dieser Aspekt der Rede daher nicht unterschätzt werden. <ref>'' Sailing to Byzantium'', ''International Herald Tribune'', 29. September 2006 [http://www.iht.com/articles/2006/09/29/opinion/edberwick.php]</ref>
== Siehe auch ==
<ref>''Calculated Risk'', ''Deutsche Welle'', 27. September 2006 [http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2187656,00.html] </ref>
* {{WikipediaDE|Kategorie:Neurowissenschaften}}
* {{WikipediaDE|Neurowissenschaften}}
* {{WikipediaDE|Gehirn}}
* {{WikipediaDE|Geschichte der Hirnforschung}}
* {{WikipediaDE|Kraniotomie}}
* {{WikipediaDE|Trepanation}}


Das Seminar für Allgemeine [[Rhetorik]] der [[Eberhard-Karls-Universität Tübingen]] wählte die Vorlesung des Papstes am 18. Dezember zur „Rede des Jahres 2006“. Die Rede sei ''gezielt missverstanden'' worden, stellte die Jury fest. Im Zeitalter religiöser Fundamentalismen bedeute die Rede "eine höchst engagierte, argumentativ präzise und historisch gesättigte Ortsbestimmung christlichen Glaubens aus griechischem Geist“ und sei „in ihrer vielstimmigen und doch geradlinigen Komposition meisterhaft gebaut“.<ref>http://www.uni-tuebingen.de/uni/nas/rede/rede06.htm</ref><ref>[[Kath.net]]:[http://www.kath.net/detail.php?id=15511 Uni Tübingen: Regensburger Papst-Vorlesung ist "Rede des Jahres 2006"] 18. Dezember 2006</ref> Die Auszeichnung zur Rede des Jahres ging unter anderem auch schon an [[Martin Walser]], [[Joschka Fischer]] und [[Daniel Cohn-Bendit]].
== Literatur ==


Insbesondere nach dem Türkeibesuch Papst Benedikt XVI. beurteilten viele zunächst kritische Stimmen die Rede neu. Die islamische Zeitung "Zaman" sprach davon, dass "der Dialog der Religionen nun wirklich in Gang gekommen sei" und Die Zeit - zunächst sehr barsch in ihrer Kritik - sprach nun anerkennend vom "Weisen im Morgenland" der "in der islamischen Welt zur wichtigsten Autorität des Westens wird".<ref>Vgl. Benedikt XVI. (2010): Licht der Welt: Der Papst die Kirche und die Zeichen der Zeit - Ein Gespräch mit Peter Seewald, Città del Vaticano, Freiburg 2010. S. 124. </ref>
* Andreas K. Engel (Hrsg.), Mark F. Bear, Barry W. Connors, Michael A. Paradiso: ''Neurowissenschaften: Ein grundlegendes Lehrbuch für Biologie, Medizin und Psychologie'', Springer Spektrum 2016, ISBN 978-3662499320
* Josef Dudel, Randolf Menzel, Robert F. Schmidt: ''Neurowissenschaft: Vom Molekül zur Kognition'', Springer Verlag Berlin Heidelbeg 2001, ISBN 978-3642625343, eBook (2013) ISBN 978-3642564970
* {{Literatur
  |Autor=Ivan P. Pavlov (1927)
  |Titel=Conditioned reflexes: An investigation of the physiological activity of the cerebral cortex
  |Sammelwerk=Annals Of Neurosciences
  |Band=17
  |Nummer=3
  |Datum=2010
  |Seiten=136–141
  |Übersetzer=G. V. Anrep (1927)
  |Online=[http://annalsofneurosciences.org/journal/index.php/annal/article/download/246/601 online]}}
*''Spektrum Kompakt - Das Konnektom: Der Schaltplan unseres Nervensystems'', Verlag Spektrum der Wissenschaft, 6. März 2017, eBook ISBN 978-3958921238
* ''Das Manifest - Elf führende Neurowissenschaftler über Gegenwart und Zukunft der Hirnforschung'' in: ''[[Wikipedia:Gehirn&Geist|Gehirn & Geist]]'' 2004/6, S. 30ff. [https://www.spektrum.de/pdf/gug-04-06-s030-pdf/834924 spektrum.de (pdf)]
* [[Wikipedia:Wilder Penfield|Wilder Penfield]]: ''The Mystery of the Mind. A Critical Study of Consciousness and the Human Brain.'' Princeton University Press, 1975, ISBN 9780691642369
* Jean Pierre Changeux: ''Der neuronale Mensch. Wie die Seele funktioniert - die Entdeckungen der neuen Gehirnforschung'', Rowohlt-Verlag 1984, ISBN 978-3498008659
* [[Benjamin Libet|Libet, Benjamin]]; Gleason, Curtis A.; Wright, Elwood W.; Pearl, Dennis K.: ''Time of Conscious Intention to Act in Relation to Onset of Cerebral Activity (Readiness-Potential) - The Unconscious Initiation of a Freely Voluntary Act'', in: Brain 106 (1983), S. 623–642, {{doi|10.1093/brain/106.3.623}}
* Libet, Benjamin: ''Unconscious Cerebral Initiative and the Role of Conscious Will in Voluntary Action'', in: The Behavioral and Brain Sciences 8 (1985), S. 529–566, {{doi|10.1017/s0140525x00044903}}
* Benjamin Libet: ''Mind Time: The Temporal Factor in Consciousness'', Harvard University Press, Cambridge/Mass. 2004, ISBN 978-0674018464
** deutsch: [[Benjamin Libet]], Jürgen Schröder (Übers.): ''Mind Time: Wie das Gehirn Bewusstsein produziert'', Suhrkamp Verlag 2005, ISBN 978-3518584279
* [[John Searle]], Harvey P. Gavagai (Übers.): ''Die Wiederentdeckung des Geistes'', Artemis und Winkler, München 1993, ISBN 3-7608-1944-3
* John R. Searle: ''Mind: A Brief Introduction'', Oxford University Press 2005, ISBN 978-0195157345
* [[Wikipedia:Francis Crick|Francis Crick]]: ''Was die Seele wirklich ist. Die naturwissenschaftliche Erforschung des Bewußtseins'', Rowohlt Taschenbuch Verlag 1997, ISBN 978-3499602573
* [[Patricia Churchland]]: ''Neurophilosophy: Toward a Unified Science of the Mind-Brain (Computational Models of Cognition and Perception)'', Neurophilosophy 1989, ISBN 978-0262530859
* [[Paul Churchland]]: ''Die Seelenmaschine: Eine philosophische Reise ins Gehirn'', Spektrum Verlag 2001, ISBN 978-3827410207
* Christian Geyer (Hrsg.): ''Hirnforschung und Willensfreiheit: Zur Deutung der neuesten Experimente'', 9. Auflage, Suhrkamp Verlag 2004, ISBN 978-3518123874
* Tobias Kläden: ''Mit Leib und Seele: Die mind-brain-Debatte in der Philosophie des Geistes und die anima-forma-corporis Lehre des Thomas von Aquin (ratio fidei)'', Verlag Friedrich Pustet 2005, ISBN 978-3791719603
* [[Wikipedia:Klaus-Jürgen Grün|Klaus-Jürgen Grün]] (Hrsg.), [[Gerhard Roth|Gerhard Roth]] (Hrsg.): ''Das Gehirn und seine Freiheit'', 3. Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht 2006, ISBN 978-3525490853
* [[Gerhard Roth]]: ''Fühlen, Denken, Handeln: Wie das Gehirn unser Verhalten steuert'', 6. Auflage, Suhrkamp Verlag 2001, ISBN 978-3518583135
* Ernst Pöppel (Hrsg.): ''Gehirn und Bewusstsein'', Wiley Verlag Chemie 1989, ISBN 978-3527279012
* [[Peter Bieri]]: ''[http://www.denkabende.de/kognition/bieri.rtf Was macht Bewußtsein zu einem Rätsel?]'' (rtf; 56&nbsp;kB), veröffentlicht in ''„Gehirn und Bewusstsein“'' (Hrsg. [[Wikipedia:Wolf Singer|Wolf Singer]]), Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1994, ISBN 978-3860252208, S. 172–180
* Konrad Sandhoff, Wolfgang Donner (Hrsg.): ''Vom Urknall zum Bewusstsein - Selbstorganisation der Materie'', Thieme-Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3131481917
*  [[Maxwell Bennett]], [[Daniel C. Dennett]], [[Peter Hacker]], [[John Searle|John R. Searle]]: ''Neurowissenschaft und Philosophie: Gehirn, Geist und Sprache'', Suhrkamp Verlag 2010, ISBN 978-3518585429
*  Maxwell R. Bennett , Peter M. Hacker, Axel Walter (Übers.): ''Die philosophischen Grundlagen der Neurowissenschaften'', Wissenschaftliche Buchgesellschaft (WBG) 2010, ISBN 978-3534228775, eBook {{ASIN|B01A16QLUA}}
* [[Daniel C. Dennett]]: ''The Intentional Stance'', MIT Press 1987, ISBN 978-0262040938
* Daniel C. Dennett: ''Freedom evolves.'' Viking Press, New York 2003, ISBN 0670031860
* Daniel C. Dennett: ''Consciousness Explained.  Little, Brown, Boston 1991, ISBN 0-316-18066-1
**deutsch: Daniel C. Dennett, [[Wikipedia:Franz Wuketits|Franz Wuketits]] (Übers.):''Philosophie des menschlichen Bewusstseins'', Hoffmann und Campe 1994, ISBN 978-3455084467
* [[Michael Gazzaniga]], Dagmar Mallett (Übers.): ''Die Ich-Illusion: Wie Bewusstsein und freier Wille entstehen'', Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG 2012, ISBN 978-3446430112, eBook {{ASIN|B007ADU5R8}}
*H. Henrik Ehrsson: ''The Experimental Induction of Out-of-Body-Experiences'', in: ''Science'' Vol. 317, Issue 5841, 24. Aug. 2007, pp. 1048 {{doi|10.1126/science.1142175}} [http://www.ehrssonlab.se/pdfs/Ehrsson-Science-2007-with-SOM.pdf pdf]
*[[Thomas Metzinger]]: ''Der Ego-Tunnel: Eine neue Philosophie des Selbst: Von der Hirnforschung zur Bewusstseinsethik'', Piper Taschenbuch 2014, ISBN 978-3492305334, eBook {{ASIN|B00GZL6ZT8}}
*[[Wolfgang Prinz]]: ''Selbst im Spiegel: Die soziale Konstruktion von Subjektivität'', Suhrkamp Verlag 2013, ISBN 978-3518585948, eBook {{ASIN|B00BJ3KW3C}}
* Frank Rösler: ''Psychophysiologie der Kognition: Eine Einführung in die Kognitive Neurowissenschaft'', Springer-Verlag 2012, ISBN 978-3827425997
* Achim Stephan, Sven Walter: ''Handbuch Kognitionswissenschaft'', J.B. Metzler Verlag 2013, ISBN 978-3476023315
* Hans Peter Trötscher: ''Hirnforschung: Das Abenteuer unseres Bewusstseins'', Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-89843-251-1 (eBook)
* Markus F. Peschl (Hrsg.), Alexander Batthyany (Hrsg.): ''Geist als Ursache?: Mentale Verursachung im interdisziplinären Diskurs (Geist & Seele, Band 2)'', Verlag Königshausen u. Neumann 2008, ISBN 978-3826038068
* [[Wikipedia:Hans Helmut Kornhuber|Hans H. Kornhuber]], [[Wikipedia:Lüder Deecke|Lüder Deecke]]: ''Hirnpotentialänderungen bei Willkürbewegungen und passiven Bewegungen des Menschen: Bereitschaftspotential und reafferente Potentiale.'' In: ''[[Wikipedia:Pflügers Arch|Pflügers Arch]]'' 284, 1965, S. 1–17; {{doi|10.1007/BF00412364}} [https://www.researchgate.net/publication/36191975_Hirnpotentialanderungen_be_Willkurbewegungen_und_passiven_Bewegungen_des_Menschen_Bereitschaftspotential_und_reafferente_Potentiale online]
* Matthias Schultze-Kraft, Daniel Birman, Marco Rusconi, Carsten Allefeld, Kai Görgen, Sven Dähne, Benjamin Blankertz, [[Wikipedia:John-Dylan Haynes|John-Dylan Haynes]]: ''The point of no return in vetoing self-initiated movements'', Proceedings of the National Academy of Sciences January 2016, 113 (4) 1080-1085; {{doi|10.1073/pnas.1513569112}}
* Alexander Batthyány: ''Gehirn und Handlung: Anmerkungen zum Bereitschaftspotential (Beiträge zur Philosophie. Neue Folge)'', Universitätsverlag Winter GmbH, Heidelberg 2016, ISBN 978-3825366179
* [[Gerald M. Edelman]], Giulio Tononi,  Susanne Kuhlmann-Krieg (Übers.): ''Gehirn und Geist. Wie aus Materie Bewusstsein entsteht.'' C.H.Beck Verlag 2002, ISBN 978-3406488368
* Gerald M. Edelman, Gudrun Pawelke (Designer), Christoph Trunk (Übers.): ''Das Licht des Geistes: Wie Bewusstsein entsteht'', Walter-Verlag 2004, ISBN 978-3530421828
* [[Antonio Damasio]]: ''Selbst ist der Mensch. Körper, Geist und die Entstehung des menschlichen Bewusstseins''. Siedler, München 2011, ISBN 978-3-88680-924-0
* Jaegwon Kim: ''Philosophy of Mind'', Westview Press 2010, ISBN 0813307759
* [[Christof Koch]]: ''Bewusstsein: ein neurobiologisches Rätsel.'' Spektrum/Elsevier, Heidelberg 2005, ISBN 3-8274-1578-0
* Christof Koch: ''Bewusstsein: Bekenntnisse eines Hirnforschers.'' Springer Spektrum, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-6423-4770-2
* [[Wikipedia:Eric Kandel|Eric Kandel]], Martina Wiese (Übers.): ''Das Zeitalter der Erkenntnis: Die Erforschung des Unbewussten in Kunst, Geist und Gehirn von der Wiener Moderne bis heute'', 4. Auflage, Siedler Verlag 2012, ISBN 978-3886809455
* Tanja Baudson (Hrsg.), Anna Seemüller (Hrsg.), Martin Dresler (Hrsg.): ''Grenzen unseres Geistes'', Hirzel Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-7776-2204-0
* Sid Kouider, Vincent de Gardelle, Jérôme Sackur, Emmanuel Dupoux: ''How rich is consciousness? The partialawareness hypothesis'', in: Trends in Cognitive Sciences Vol.14 No.7 (2010), pp. 301–307 {{doi|10.1016/j.tics.2010.04.006}} [http://www.lscp.net/persons/dupoux/papers/Kouider_dGSD_2010_Partial_awareness.TICS.pdf pdf]
* Valerio Mante, David Sussillo, Krishna V. Shenoy, William T. Newsome; ''Context-dependent computation by recurrent dynamics in prefrontal cortex'', in: Nature. 2013 November 7; 503(7474), pp. 78–84 {{doi|10.1038/nature12742}} [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4121670/pdf/nihms530595.pdf pdf]
* Imre Koncsik: ''Der Geist als komplexes Quantensystem: Interdisziplinäre Skizze einer Theory of Mind'', Springer Spektrum 2015, ISBN 978-3658074999, eBook {{ASIN|B00R376J8K}}
* [[Stanislas Dehaene]], Laurent Cohen, José Morais, Régine Kolinsky: ''Illiterate to literate: behavioural and cerebral changes induced by reading acquisition'', in Nature Reviews Neuroscience Vol. 16 (4), April 2015, pp. 234-244 {{doi|10.1038/nrn3924}} [http://www.unicog.org/publications/Dehaene_Cohen_Morais_Kolinsky_IlliteratetoliterateChangesinducedbyreadingacquisitionNa%20ReviewsNeuroscience2015.pdf pdf]
* Jon Leefmann (Hrsg.), Elisabeth Hildt (Hrsg.): ''The Human Sciences after the Decade of the Brain'', Academic Press 2017, ISBN 978-0-12-804205-2
* [[David Eagleman]]: ''The Brain: Die Geschichte von dir'', 3. Auflage, Pantheon Verlag 2017, ISBN 978-3570552889, eBook {{ASIN|B01N0NRXCP}}
* [[Wolfgang Schad]] (Hrsg.): ''Die menschliche Nervenorganisation und die Soziale Frage: Teil 1: Ein anthropologisch-anthroposophisches Gespräch'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1991, ISBN 978-3772504068
* Wolfgang Schad (Hrsg.): ''Die menschliche Nervenorganisation und die Soziale Frage: Teil 2: Dokumentarischer Anhang'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1992, ISBN 978-3772504075
*Johannes W. Rohen: ''Funktionelle Neuroanatomie: Lehrbuch und Atlas'', Schattauer, F.K. Verlag 2001, ISBN 978-3794521289
*Johannes W. Rohen, Elke Lütjen-Drecoll: ''Funktionelle Anatomie des Menschen: Lehrbuch der makroskopischen Anatomie nach funktionellen Gesichtspunkten'', Schattauer; Auflage: 11., überarb. u. erw. Aufl. (September 2005), ISBN 978-3794524402
*Johannes W. Rohen: ''Eine funktionelle und spirituelle Anthropologie: unter Einbeziehung der Menschenkunde Rudolf Steiners'', 1. Aufl., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2009, ISBN 978-3772520983
*Johannes W. Rohen: ''Morphologie des menschlichen Organismus'', 4. Aufl., Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2016, ISBN 978-3772519987
*[[Peter Heusser]]: ''Anthroposophie und Wissenschaft: Eine Einführung. Erkenntniswissenschaft, Physik, Chemie, Genetik, Biologie, Neurobiologie, Psychologie, Philosophie des Geistes, Anthropologie, Anthroposophie, Medizin'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2016, ISBN 978-3723515686
* Rudolf Steiner: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1995), ISBN 3-7274-0040-4 {{Schriften|004}}
* Rudolf Steiner: ''Theosophie. Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung '', [[GA 9]] (2003), ISBN 3-7274-0090-0 {{Schriften|009}}
* Rudolf Steiner: ''Von Seelenrätseln'', [[GA 21]] (1983), ISBN 3-7274-0210-5 {{Schriften|021}}
* Rudolf Steiner: ''Methodische Grundlagen der Anthroposophie'', [[GA 30]] (1989), ISBN 3-7274-0300-4 {{Vorträge|030}}
* Rudolf Steiner: ''Anthroposophie – Psychosophie – Pneumatosophie'', [[GA 115]] (2001), ISBN 3-7274-1150-3 {{Vorträge|115}}
* Rudolf Steiner: ''Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem Physische des Menschen'', [[GA 202]] (1993), ISBN 3-7274-2020-0 {{Vorträge|202}}
* Rudolf Steiner: ''Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Erster Band'', [[GA 235]] (1994), ISBN 3-7274-2350-1 {{Vorträge|235}}
* Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914'', [[GA 265]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Schule|265}}
* Rudolf Steiner: ''Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. Zur Therapie und Hygiene'', [[GA 314]] (1989), ISBN 3-7274-3141-5 {{Vorträge|314}}


Abschließend sagte [[Karl Lehmann|Karl Kardinal Lehmann]], der Vorsitzende der [[Deutsche Bischofskonferenz|Deutschen Bischofskonferenz]], in bezug auf die Vorlesung von Regensburg, dass es ''nichts zurückzunehmen oder zu entschuldigen gebe''. Wenn die Diskussion um die Rede dazu gedient haben sollte, dass der Dialog zwischen Christentum und Islam ernsthafter werde, habe sie ihren guten Sinn gehabt.<ref>[[Kath.net]]:[http://www.kath.net/detail.php?id=15591 Lehmann: Beim interreligiösen Dialog "leichtsinnig und zu blauäugig"] 29. Dezember 2006</ref>
{{GA}}


Abgesehen vom interreligiösen Dialog kann der Papstrede auch eine wichtige Funktion in der Frage der gesellschaftlichen Integration des Islam zukommen. Die Gesellschaft sollte ein berechtigtes Interesse darin sehen, dass diejenigen muslimischen Verbände, die eine den christlichen Kirchen vergleichbare Stellung anstreben, zunächst die [[Kulturadäquanz]] der von ihnen vertretenen Variante des Islam plausibel machen. Dazu gehört selbstverständlich auch, dass Muslime die Ablehnung religiös motivierter Gewalt - nun nicht unter Berufung auf eine außerislamische Grundlage wie etwa das deutsche Grundgesetz, sondern auf innermuslimischer Basis begründen. Das durch Benedikt XVI. in weiten Kreisen bekannt gewordene Zitat Manuels II. kann Muslime dazu anregen, die Provokation des Byzantiners anzunehmen und eine entsprechende Begründung auf islamisch-theologischer Basis vorzutragen.<ref>Unter diesem Aspekt wird das Papstzitat in folgendem Essay aufgenommen:[http://webdoc.sub.gwdg.de/univerlag/2007/golgatha.pdf Meik Gerhards, ''Golgatha und Europa'' oder: Warum das Evangelium zu den bleibenden Grundlagen des Abendlandes gehört, Universitätsdrucke Göttingen, Göttingen 2007] (PDF; 1,1&nbsp;MB), S. 103ff.</ref>
== Weblinks ==


== Siehe auch ==
* [http://www.kamp-erfurt.de/level9_cms/download_user/Gesellschaft/Anima%20forma%20corporis.pdf Tobias Kläden: ''ANIMA FORMA CORPORIS. ZUR AKTUALITÄT DER NICHTDUALISTISCHEN SICHT DES MENSCHEN BEI THOMAS VON AQUIN''], siehe auch [https://de.scribd.com/document/297325037/Anima-Forma-Corporis]
* [[Offener Brief islamischer Gelehrter an Papst Benedikt XVI.]]
* [https://www.psychologie-heute.de/news/emotion-kognition/detailansicht/news/unser_wille_freier_als_gedacht/ Unser Wille: freier als gedacht], in: [https://www.psychologie-heute.de Psychologie heute], 7. Januar 2016
* [https://www.novo-argumente.com/artikel/gehirn_und_willensfreiheit Hanko Uphoff: ''Gehirn und Willensfreiheit''] auf [https://www.novo-argumente.com/ Novo - Argumente für den Fortschritt]
* [http://www.krause-schoenberg.de/SB19_hirnforschung.pdf Joachim Kraude: ''Hirnfoschung und Willensfreiheit'']
* [https://www.spektrum.de/news/der-schaltplan-der-denkmaschine/1066187 Jan Dönges: ''Der Schaltplan der Denkmaschine''] - [https://www.spektrum.de
spektrum.de]
;Videos


== Literatur ==
* [https://www.closertotruth.com/series/toward-science-consciousness Toward a Science of Consciousness] - Tucson Conference
* ''Glaube und Vernunft. Die Regensburger Vorlesung''. Herder Verlag, Freiburg/Breisgau 2006, ISBN 978-3-451-29597-3. (Text der Vorlesung und Kommentare von [[Gesine Schwan]], [[Adel Theodor Khoury]] und [[Karl Lehmann]])
* Christoph Dohmen (Hg.): ''Die "Regensburger Vorlesung" Papst Benedikts XVI. im Dialog der Wissenschaften''. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2007, ISBN 978-3-7917-2073-9.
* Wolfgang Krebs: ''Das Papstzitat von Regensburg. Benedikt XVI. im 'Kampf der Kulturen'''. Rhombos-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-938807-54-5.
* Haider Ali Zafar (Hrsg.): ''Glaube und Vernunft aus islamischer Perspektive. Antwort auf die Regensburger Vorlesung von Papst Benedikt XVI.'' Verlag der Islam, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-932244-87-2.
 
== Weblinks ==
* [http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/speeches/2006/september/documents/hf_ben-xvi_spe_20060912_university-regensburg_ge.html Wortlaut der vollständigen Rede]
* [http://www.al-sakina.de/inhalt/artikel/vernunft_glaube/offener_brief/offener_brief.html Offener Brief - unterzeichnet von 38 muslimischen Imamen und Großmuftis]
* [http://www.acommonword.com/lib/downloads/gemeinsames_wort.pdf Wichtiger Brief von 138 muslimischen Gelehrten zu Weihnachten 2007 auf Deutsch]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


---------------------------
{{Normdaten|TYP=s|GND=7555119-6}}
Da sieht man dann schon wes Geistes Kind der "kleine Dschihad" gegen die westliche Moderne (und auch gegen frühere kulturell überlegene Zivilisationen) ist.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 19:12, 11. Mai 2013 (CEST)
 
:Gut zugemüllt, super. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 19:28, 11. Mai 2013 (CEST)
 
== "Ichlose Menschen" - ein Widerspruch in sich selbst ==
Nachdem einige ergänzende Anmerkungen zum Titel gemacht wurden, sollten offen gegebliebene Fragen, wie es denn Menschen ohne Ich geben könne, hier weiter erörtert werden. Ein Mensch unterscheidet sich nunmal von einem Tier dadurch, daß er ein Ich hat. Ein Begriff "ichlose Menschen" ist daher ein Widerspruch in sich selbst, und dieser Begriff ist daher auf seinen Wert, und auf korrespondierende Wahrnehmung, zu überprüfen. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 19:48, 11. Mai 2013 (CEST)
 
:::Der Begriff stammt so wie er hier vorliegt und behandelt wurde von [[Rudolf Steiner]]. Auch schon von daher ist es nicht die Aufgabe von Anthrowiki diesen Begriff mit sophistischem Anspruch in Frage zu stellen und ggf. abzuändern.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 20:19, 11. Mai 2013 (CES
 
::::Inwiefern liegt denn der Begriff des "ichlosen Menschen" hier, also in dem kritisierten Artikel, vor?. Sorry. Da gibt es keinen Begriff von einem "ichlosen Menschen". Ist ja auch die Absurdität schlechthin. Weniger angenehm sind die Schlußfolgerungen, die aus der Existenz eines angeblichen Menschen ohne Ich gezogen werden ... [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 21:24, 11. Mai 2013 (CEST)
 
::::Fragwürdig sind auch die Notizen, die angeblich Aussagen von Rudolf Steiner wiedergeben, wie: "Es kann Rechenfehler im Universum geben", "Generationen haben keine Lust sich zu inkarnieren" ...Das sind Sätze, die keineswegs Rudolf Steiner 1zu1 zugesprochen werden können, sondern ist eine Kompilatioen aus Notizen von Zuhörern, von den Herausgebern dieser Texte. Was Rudolf Steiner in diesen Vorträgen wirklich sagte, ist nur stümperhaft überlierfert, und es verwundert schon, wie im Anthrowiki gesonderte Artikel "ichlose Menschen", "Heuschrecketum" usw. Platz finden.[[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 21:48, 11. Mai 2013 (CEST)
::::
Bei dem Protokoll der besagten Diskussionen gab es die angebliche Antwort Rudolf Steiners:
 
"Im Universum könne schon mal ein Rechenfehler passieren." ????
 
Hm, der Verdacht liegt nahe, daß diese ganzen angeblich authetischen Mitschriften eventuell manipuliert sind????
 
Inwiefern kann im Universum ein Rechenfehler passieren, wenn das wahr sein sollte, dann gibt es auch keine zuverlässige Geisteswissenschaft ..
 
Texte, wo sowas drin steht, sind nicht authorisiert durch Rudolf Steiner und durch die Wahrheit Jesu Christi. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 22:01, 11. Mai 2013 (CEST)
 
Eine nähere Beleuchtung, was denn solche angeblichen Rechenfehler bedeuten könnten, sei hier ausgespart, der Begriff eines angeblich ichlosen Menschen kann aber gerne in seiner Absurdität und Unsinnigkeit bis ins Detail hier gerne erörtert werden ...  ...[[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 22:15, 11. Mai 2013 (CEST)
 
::::::::Diese GA-Bände 300 a - c und [[GA 346]] sind nach bestem Wissen und Gewissen von der Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung zusammengestellt worden. Fehler können sich in allen GA-Nachschriften finden, das wird stets betont. Für den unterstellten Fall gerade die Begriffe des "Ichlosen Menschen", des "Heuschreckenmenschen" usw. usf. beanspruchten ein eklatantes Defizit an Glaubwürdigkeit, gibt es aber keinen Anlaß, denn auch [[GA 200]] handelt von diesem Thema. Überdies sind gerade die GA-Bände 300 a - c und GA-Band 346, solche Bände, die sich in Ausbildung und Praxis, als wichtige Grundlage etabliert haben. Es macht daher keinen Sinn, diese grundsätzlich anzuzweifeln.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 01:25, 12. Mai 2013 (CEST)
:::::::::Man kann nur hoffen, daß die Originalmanuskripte solcher Notizen von Zuhörern der Vorträge und Besprechungen Rudolf Steiners niemals verloren gehen werden. Die Frage, ob die Übertragung, Berichtigung, Ergänzung und Zusammenstellung solcher Notizen durch die Editoren die Inhalte korrekt wieder gibt, wird immer wieder aufkommen. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 07:25, 12. Mai 2013 (CEST)
 
:::::::::::Dazu gibt es die Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung - und deren Mitarbeiter. Nach allem was ich von dort hörte handelt es sich um kompetente Leute dort. Irgendwelcher Schludrian, wie Sie ihn vielleicht von irgendeiner anderen Seite her kennen, ist dort noch nicht eingezogen. Und das ist auch gut so.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 08:05, 12. Mai 2013 (CEST)
 
::::::::::::Sie mögen das zwar mittlerweile gelöscht haben, aber es war die ganze Nacht hier gut lesbar, was Sie von Andersdenkenden halten. Ich zitiere Sie: "(einige Unberufene bitte Klappe zu machen ..." - Wer dies auch immer sein mag, was befürchten Sie von den genannten Unberufenen - und wer sind diese? Ist hier etwa der Inhaber der Webseite Wolfgang Peter gemeint? Wenn ja, dann sollten Sie ihm das schnellstens mitteilen.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 08:12, 12. Mai 2013 (CEST)
 
::::::::Wie bereits erwähnt, ist nach meiner Ansicht die Aussage in GA 200 eine andere wie in GA 300 und GA 346. Inwiefern sich die Orientierung an entsprechenden Aussagen in "Ausbildung und Praxis" bewährt haben soll, erschließt sich mir nicht. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 19:48, 31. Mai 2013 (CEST)
 
::::::::::::::Die Aussage in GA 200 ist keinesfalls eine andere, als in GA 300c und in GA 346. Mit "bewährt in Ausbildung und Praxis" sind die Ausbildung zum Waldorflehrer und zum Priester der Christengemeinschaft gemeint.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 20:57, 31. Mai 2013 (CEST)
 
:::::::::::::: Gemeint war hier, ob diese spiezielle Frage "ichlose" Menschen oder nicht in Ausbildung und Praxis relevant ist?????? [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 21:10, 31. Mai 2013 (CEST)
 
Ansonsten fragt man sich schon, zu welchem Zwecke eine kompilatorische Aussage zu dem Thema in anthrowiki plaziert wurde. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 21:16, 31. Mai 2013 (CEST)
 
::::Diese Frage richten Sie besser an Wolfgang Peter, der diesen Artikel begonnen hat. Im übrigen: In einem Sammelband anthroposophischer Autoren zum Thema des Bösen im 20. Jahrhundert taucht dieses Thema jedenfalls an prominenter Stelle auf.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 21:21, 31. Mai 2013 (CEST)
 
:::::Die Verlinkung/Assoziation mit den ohrläppchenlosen Menschen beruht aber wohl weiter auf Ihrer persönlichen Verantwortung, Ihren compilatorischen Aussagen, zu denen Sie auch weiter stehen werden? Es erstaunt jedenfalls schonmal schon, wie verbiestert Sie sich in der Sache zeigen. Könnte es nicht auch anders sein? [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 21:30, 31. Mai 2013 (CEST)
 
:::::::::Merken Sie nicht, wie unsachlich Sie hier zu Felde ziehen, gegen Aussagen, die von [[Rudolf Steiner]] stammen und deren Einbau in Anthrowiki eine Selbstverständlichkeit ist?--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 21:38, 31. Mai 2013 (CEST)
 
 
::::::::: Wie Sie ja selbst gesagt haben, stammt diese Kombination Ohrläppchen/ichloser Mensch nicht von Rudolf Steiner, bzw. nur per mündliche Überlieferung/Gerücht. Was hat so ein Compilations-Gequatsche im anthrowiki zu suchen, sorry. Und dann auch noch mit der Suggestion, es würden da "Wahrheiten gemäß der antroposophischen Wissenschaft" dokumentiert. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 21:52, 31. Mai 2013 (CEST)
 
::::::::::::Wollen Sie mir unterstellen, dass ich bei der Seitenerstellung unter Anthrowiki Motive selbstsüchtiger Art habe? Auch damit wenden Sie sich besser an Wolfgang Peter. Der ist die richtige Adresse für Ihre Anschuldigungen.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 21:59, 31. Mai 2013 (CEST)
 
Nein, keineswegs. Fraglich ist nur der Wert der Artikel Ichlose Menschen, Heuschreckenmenschen, und Ohrläppchen. Wobei, wenn ich richtig gelesen habe, die im anthrowiki zu findenden Kombination von Ichlosen Menschen und fehlenden Ohrläppchen im wesentlichen auf Ihre Verlautbarungen zurückgeht. Den Sinn dieser Texte im anthrowiki verstehe ich nicht, habe aber inzwischen von Ihnen die Information erhalten, beim Physiogomiker Glas weiter zu gucken. Die ganze Art, wie soweit in dem Stoff Wahrheiten sind, der Präsentation, gefällt mir nicht, und wenn das fortgesetzt wird, wird von mir das weiter kritisiert werden. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 22:07, 31. Mai 2013 (CEST)
 
:::Darf ich Sie erinnern, dass Sie diese Diskussion mit den Worten begonnen haben: "Hallo, es wird von mir zu Ihren Verlautbarungen zum Thema kein Ok geben, sorry." - Das entspricht nicht dem Sinn eines symmetrischen Austauschs über ein Thema. Die Frage ist doch dann die, ob es überhaupt noch etwas zu diskutieren gibt, wenn Sie doch alles schon im vorhinein besser wissen?--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 22:21, 31. Mai 2013 (CEST)
 
::::Ich meinte "bestimmte" Verlautbarungen, die explizit kritisierten Zeilen. Es erstaunt auch schon, wie wenig Milde Sie gegen Kritik zeigen. Wenn Sie mit ihren Statements auf dem Pfad der Wahrheit währen, hätten Sie nicht so empfindlich reagiert. Im anthrowiki ist das ganze Thema in ein schiefes Licht gerückt, hauptsächlich von Ihnen zu verantworten. [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 22:40, 31. Mai 2013 (CEST)
 
::::::So wie Sie sich nun zu retten glauben, Sie hätten nur ganz "bestimmte Verlautbarungen" gemeint, funktioniert das ganze aber nicht. Es war von vorneherein eine destruktive Absicht von Ihnen erkennbar - und dabei bleibe ich.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 22:51, 31. Mai 2013 (CEST)
 
Die Ablenkung ändert die Wahrheit nicht ... [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 23:24, 31. Mai 2013 (CEST)


:::Wer lenkt hier ab? Das sind in diesem Falle doch wohl Sie selbst. Dazu behaupten Sie auch noch im Besitze der "Wahrheit" zu sein. Mich hingegen bezeichnen Sie als "Oberpapst". Merken Sie nicht wie widerspruchsvoll sie agieren?--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 23:31, 31. Mai 2013 (CEST)


Ich habe nicht gesagt im Besitze der Wahrheit zu sein, aber die nicht im Besitze sind, die sind besonders eifrig, ja???? [[Benutzer:Hgp|Hgp]] ([[Benutzer Diskussion:Hgp|Diskussion]]) 23:47, 31. Mai 2013 (CEST)
[[Kategorie:Naturwissenschaft nach Fachgebiet]]
[[Kategorie:Naturwissenschaftliches Fachgebiet]]
[[Kategorie:Biowissenschaft nach Fachgebiet]]
[[Kategorie:Biowissenschaftliches Fachgebiet]]
[[Kategorie:Interdisziplinäre Wissenschaft]]
[[Kategorie:Neurowissenschaften|!]]
[[Kategorie:Realwissenschaften]]
[[Kategorie:Wissenschaft]]
[[Kategorie:Philosophie des Geistes]]


:::Worin sind Sie besonders eifrig? Ich frage Sie bewußt, um sie nicht unnötig mißzuverstehen.--[[Benutzer:Michael.heinen-anders|Michael.heinen-anders]] ([[Benutzer Diskussion:Michael.heinen-anders|Diskussion]]) 23:53, 31. Mai 2013 (CEST)
{{Wikipedia}}

Version vom 4. Oktober 2018, 13:17 Uhr

Sagittalschnitt durch das menschliche Gehirn
(Johannes Sobotta: Atlas der descriptiven Anatomie des Menschen, Band III, J.F. Lehmanns, München 1919, S. 606 [3])

Als Neurowissenschaften (seltener auch im Singular: Neurowissenschaft) werden die naturwissenschaftlichen Forschungsbereiche bezeichnet, in denen Aufbau und Funktionsweise von Nervensystemen untersucht werden. Aufgrund der vielfältigen verwendeten Methoden wird neurowissenschaftliche Forschung von Wissenschaftlern aus vielen verschiedenen Disziplinen wie etwa Physiologie, Psychologie, Medizin, Informatik, Robotik oder Mathematik betrieben.[1]

Forschungsrichtungen, die hauptsächlich den Aufbau und die Leistungen des Gehirns von Menschen und Menschenaffen (Primaten) untersuchen, werden umgangssprachlich oftmals unter der Bezeichnung Hirn- oder Gehirnforschung zusammengefasst.

„Im Geistorganismus des Menschen, in seinem zum vollkommenen Gehirn ausgebildeten Nervensystem, hat man sinnlich-sichtbar vor sich, was an den Pflanzen und Tieren als unsinnliche Kraftwesenheit arbeitet.“ (Lit.:GA 9, S. 154)

Die neurowissenschaftlichen Forschungsergebnisse sind durchaus auch für die anthroposophische Geisteswissenschaft bedeutsam, sofern sie nicht im einseitig materialistischen Sinn missdeutet werden.

„In welcher Wechselwirkung stehen Geist und Körper? Wie wirken die Sinne, um dem Geiste das zu vermitteln, was er zu seiner Erhaltung braucht? Das sind Fragen, die derjenige stellt, der meint, der Geist schaffe sich eine solche organische Gestalt, daß er in einer seinen Bedürfnissen angemessenen Weise zur Erscheinung kommen kann.“ (Lit.:GA 30, S. 358)

Geschichte der Hirnforschung

Schädel einer etwa 50-jährigen Frau mit Trepanationsöffnung (ca. 3500 v. Chr).
Auszug aus dem Papyrus Edwin Smith (ca. 1500 v. Chr.
Anatomischen Zeichnung des Gehirns aus Vesalius’ Anatomiebuch; die Hirnhäute sind abpräpariert, sodass man die gefurchte Hirnoberfläche sieht.
Die an der Hirnbasis verlaufenden Hirnnerven nach einer Zeichnung von Vesalius (1543)
Die Versuchsanordnung von Luigi Galvani, mit der er an Froschschenkeln die elektrische Erregbarkeit von Muskeln zeigte.
Histologische Darstellung der Großhirnrinde mit ihren Schichten (links Zellfärbung, rechts Darstellung der Fasern).
Anhand der Unterschiede in der Dicke und Dichte der Schichten konnte Korbinian Brodmann den Cortex in 52 verschiedene Areale einteilen.
Brodmann-Areale, nach der Zeichnung von K. Brodmann (1907)
Zeichnung der neuronalen Vernetzung im auditiven Cortex (Santiago Ramón y Cajal, 1898)
Zum Vergleich: Schema des Wurzelgeflechts einer Pflanze[2]
Blitz bei Sonnenuntergang (North Beach, Maryland, USA)

Urgeschichte

Die Schädelöffnung (Kraniotomie; auch Schädeltrepanation, von lat. trepanatio, aus griech. τρύπανον trypanon „Bohrer“) ist schon durch Funde in Marokko belegt, die auf etwa 12.000 bis 11.000 v. Chr. datiert werden[3] Ab etwa 10.000 v. Chr. ist sie auch im europäischen Mesolithikum nachgewiesen[4]. Ähnliche Schädelöffnungen gab es in Lateinamerika. 1867 konnte Paul Broca (1824–1880) an einem peruanischen Schädel erstmals zeigen, dass der Patient die Operation längere Zeit überlebt haben musste[5].

Altertum

Auch Funde aus dem frühen Ägypten belegen, dass schon vor 5000 Jahren operative Eingriffe in das Zentralnervensystem gemacht wurden. Etwa 70 Prozent der Schädel, bei denen Hinweise auf derartige Eingriffe vorhanden sind, lassen durch Gewebsneubildungen vermuten, dass die Patienten den Eingriff um Monate oder Jahre überlebt haben. Das etwa 1500 v. Chr. verfasste Papyrus Edwin Smith, das vermutlich auf älteren Quellen beruht, die bis 3000 v. Chr. zurückreichen, belegt das auffallend systematische Wissen der alten Ägypter über die Anatomie des Gehirns.

Antike

Um 500 v. Chr. soll Alkmaion von Kroton als Erster die Sehnerven und andere sensorische Nerven entdeckt haben. Alkmaion entwickelte die Vorstellung, dass Nerven hohl seien und ein Medium (kenon) umhüllten, das den Sinneseindruck zum Gehirn leitet[6]. Hippokrates von Kos (ca. 460–370 v. Chr.) erkannte, dass das Gehirn als Sitz der Empfindung und Intelligenz fungiert. Aristoteles (384–322 v. Chr.) ging im Gegensatz dazu davon aus, dass die Empfindungen und der Verstand ihren Sitz im Herzen haben; das Gehirn sei nur ein Kühlorgan für das Blut. Die Seele (griech. ψυχή, psychḗ) sei eine eigenständige Substanz, die dem lebendigen Körper ihre Form gebe[7]. Diese Lehre wurde später von Thomas von Aquin (um 1225-1274) im christlichen Sinn weiter ausgeführt (anima unica forma corporis[8][9]).

Herophilos von Chalkedon (um 325–255 v. Chr.) führte erste Autopsien durch und beschrieb korrekt die grobe Anatomie des Gehirns. Den Sitz der Seelenkräfte und der menschlichen Intelligenz sah er aber nicht im Hirngewebe, sondern in den von ihm erstmals entdeckten drei flüssigkeitsgefüllten Hirnventrikeln[10]. Erasistratos (um 305–250 v. Chr.) unterschied bereits motorische und sensorische Nerven und zählte wegen der Aufteilung des ersten Ventrikels in einen rechten und linken Ventrikel vier Hirnventrikel. Die Seele lokalisierte er in den Hirnwindungen bzw. Hirnhäuten[11]

Um 129–216 n. Chr. wurden die Funktionen einzelner Nervenbahnen durch Galen und erstmals auch das sympathische Nervensystem beschrieben, dessen eigentliche Funktion er aber nicht erfasste. Herophilus folgend nahm er an, dass sich in den Hirnventrikeln eine Substanz befinde, das pneuma psychikon (lat. spiritus animalis), welche durch die als hohl angenommenen Nerven einerseits Sinneswahrnehmungen zum Gehirn transportiere, andererseits aber auch die Muskeln in Tätigkeit setze.

Mittelalter

Die Kenntnisse der westeuropäischen Hirnforschung fielen im Mittelalter hinter das Niveau der Antike zurück. Die Forschung im europäischen Raum beschäftigte sich primär mit der klösterlichen Heilkräuterkunde. Einzig Albertus Magnus (um 1200-1280) baute um 1250 die Ventrikellehre weiter aus und stellte sich vor, dass der spiritus animalis ähnlich einem römischen Brunnen von einem Ventrikel in den nächsten fließe und so den Prozess von der Wahrnehmung über das Denken zur Erinnerung führe.

Im byzantinischen und arabischen Kulturraum wurde die medizinische Forschung währenddessen fortgesetzt, weshalb namentlich die arabische Medizin bis in die Renaissance hinein die Erkenntnisse der Hirnforschung dominierte. So untersuchte um 900 Rhazes (Abu Bakr Mohammad Ibn Zakariya al-Razi; um 865-925) das Gehirn anatomisch genauer und beschrieb sieben der zwölf Hirnnerven und 31 der aus dem Rückenmark entspringenden Spinalnerven in seinem Werk Kitab al-Hawi Fi Al Tibb (arab. Geheimnis der Geheimnisse).[12][13]

Neuzeit

Erst in der Renaissance wurden im europäischen Raum wieder Obduktionen durchgeführt. Leonardo da Vinci (1452–1519) leistete dabei bedeutende Beiträge zu einer realistischeren zeichnerischen Darstellung anatomischer Strukturen. Andreas Vesalius (1514-1564) gilt mit seinem umfassenden Werk „Sieben Bücher über den Aufbau des menschlichen Körpers[14] als der eigentliche Begründer der neuzeitlichen Anatomie und führte auch öffentliche Leichensektionen durch.

Der Italiener Giovanni Alfonso Borelli (1608–1679) stellte erstmals die Existenz eines gasförmigen spiritus animalis in Frage. Er vermutete stattdessen die Existenz einer Flüssigkeit, des succus nerveus, die durch die hohlen Nerven in die Extremitäten gepresst werden und so nach pneumatischen Prinzipien die Handlungen hervorrufen solle.

Dass elektrische Impulse über Nerven strömen, wurde im 18. Jahrhundert erstmals beschrieben. Eine zweite wichtige Erkenntnis des 18. Jahrhunderts war, dass die Großhirnrinde funktionell gegliedert ist.

19. Jahrhundert

Ab dem 19. Jahrhundert schritt die Erforschung der Hirnanatomie schnell voran. Mit der von Camillo Golgi (1843-1926) entwickelten histologischen Färbetechnik mittels Silbernitrat erzielte der spanische Histologen Santiago Ramón y Cajal (1852-1934) große Fortschritte in der Aufklärung der Feinstruktur des Zentralnervensystems und postulierte 1887, dass das Nervensystem aus Milliarden von Neuronen bestehe, die über spezielle Verbindungen miteinander kommunizieren, für die 1897 Charles Scott Sherrington (1857-1952) den Begriff „Synapse“ prägte. Golgi war hingegen davon überzeugt, dass die Nervenzellen durchgängig miteinander verbunden seien, wodurch es zu einem heftigen Gelehrtenstreit zwischen Golgi und Cajal kam. Dennoch wurde 1906 beiden gemeinsam der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin verliehen.

20. Jahrhundert

An der Anfang des 20. Jahrhunderts von Oskar Vogt (1870-1959) in Berlin begründeten „Neurologischen Zentralstation“, aus der 1914 das Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung hervorging[15], gelang es 1907 dem deutschen Anatomen Korbinian Brodmann (1868–1918) die Großhirnrinde nach histologisch-topographischen Kriterien in zunächst 52 Felder einzuteilen, denen später großteils auch konkrete Funktionen zugeordnet werden konnten. Diese sog. Brodmann-Areale werden heute noch verwendet, doch erwies sich eine allzu starre Funktionszuteilung als problematisch.

21. Jahrhundert

Im noch jungen 21. Jahrhundert entwickelt sich die Neurowissenschaft primär methodologisch weiter.

Die primär form- und gestaltbildende Funktion des Nervensystems

Primär dient laut Rudolf Steiner das Nervensystem nicht dem Seelenleben, sondern es gehen von ihm die Kräfte - die „Rundungskräfte“ - aus, die den ganzen Organismus formen und gestalten. Erst sekundär wird es zum Werkzeug des Bewusstseins und des Denkens, wenn ein Teil dieser Kräfte nicht mehr für die Durchformung des Leibes benötigt wird. Dann wirkt auch das Seelenleben selbst formend namentlich auf das Gehirn zurück.

„Mit diesem Sinnes-Nervensystem wird eigentlich in der Physiologie Unfug getrieben. Verzeihen Sie, es ist nicht so bös gemeint, ich will mich nur radikal aussprechen, damit wir uns besser verständigen. Sie müssen natürlich alles mit dem bekannten grano salis nehmen, aber wenn ich mich zu kompromißlerisch ausdrücke, dann werden wir uns eigentlich weniger verstehen, also gestatten Sie, daß ich mich radikal über die Dinge ausspreche. Im menschlichen Organismus ist es für eine übersinnliche Betrachtung so, daß, wenn wir auf irgendeine Funktion, die wir sinnenfällig-empirisch nachweisen können, hinschauen, diese von einem höheren Gesichtspunkte aus das sinnliche Abbild eines Geistigen ist. Der ganze menschliche Organismus ist das sinnliche Abbild eines Geistigen. Aber so einfach, wie man es sich in bezug auf das Sinnes-Nervensystem vorstellt, ist die Wechselwirkung des Geistig-Seelischen und des Physisch-Organischen im menschlichen Organismus wahrhaftig nicht. Sondern da liegt das zugrunde, daß, wenn man nur auf die physische Organisation des Menschen schaut, die Sache eben nicht so ist, wie man so gerne annehmen möchte, daß gewissermaßen die physische Organisation mit Ausnahme des Nervensystems und der Sinne ein Ganzes bildet, und in diese Struktur nun das Nervensystem eingelagert ist, um abgesondert nun zu dienen für das Seelische. Es ist natürlich nicht in dieser Radikalität vorgestellt, aber wenn man dann dasjenige, was man physiologisch als Theorie hat, der praktischen Betrachtung zugrunde legt, so kommt es etwa schon auf das hinaus. Daher besteht so wenig Möglichkeit, über dasjenige heute ein vernünftiges Urteil zu fällen, was man oft funktionelle Krankheiten, Nervenstörungen und so weiter nennt. Im menschlichen Organismus ist eben nichts, was nicht zum ganzen Organismus gehört und in Wechselwirkung steht mit anderen Organen. Es ist nicht ein abgesondertes Nervensystem deshalb da, damit der Organismus sich sonst versorgt, und ihm eingelagert ist — ich weiß nicht durch welche Gottheit — das Nervensystem, damit er eine Seele sein kann. Suchen Sie sich die Belege, Sie können sie im Handumdrehen finden! In erster Linie, primär ist das Nervensystem dasjenige, wovon die gestaltenden, die gestern genannten Rundungskräfte des menschlichen Organismus ausgehen. Die Form Ihrer Nase, die Form Ihres ganzen Organismus ist im Grunde genommen vom Nervensystem aus gestaltet. Das Nierensystem strahlt die Kräfte des Stoffes radial aus, und das Nervensystem ist da, um dem Organismus innerlich und äußerlich seine Formen zu geben, hat zunächst überhaupt nichts mit dem Seelischen zu tun, ist der Gestalter, der Former des menschlichen Organismus innerlich und äußerlich; es ist der Plastiker. Und schon in frühen Stadien der menschlichen individuellen Entwickelung sondert sich gewissermaßen ein besonderer Teil der Nerventätigkeit ab, den der Organismus nicht für sich verwendet zur Gestaltung, und an den paßt sich das Seelische an — das ist sekundär — und paßt sich immer mehr und mehr an. Und wenn man, ich möchte sagen, dieses Herausreißen eines Stückes Nervenprozesses in den ersten.kindlichen Jahren bemerkt und die Anpassung des seelischen Lebens an diese Gestaltungsprinzipien, dann hat man eigentlich erst den wirklichen empirischen Tatbestand. Es ist wirklich keine Rede davon, daß das Nervensystem durch irgendein Konzil der Götter in den Organismus des Menschen eingegliedert zu werden brauchte und dem Willen-, Gefühls- und dem Gedankenleben zugrunde zu liegen hat. Es ist gar keine Rede davon. Sondern das Sinnes-Nervenleben wird geboren mit einer Art Hypertrophie, davon wird etwas erspart, und an dieses Ersparte paßt sich dann die seelische Tätigkeit an, während das Primäre im Nerven-Sinnessystem das Gestaltende ist. Alle Organe sind aus dem Nerven-Sinnessystem heraus gestaltet. Beginnen Sie, wenn Sie sich dieses empirisch verifizieren wollen, zunächst mit den Sinnen, die in der Haut lokalisiert sind, über die ganze Haut hin ausgebreitet sind, mit dem Wärmesinn, mit dem Tastsinn, und versuchen Sie einmal zu sehen, wie durch diese Sinne die gesamte Formung des menschlichen Organismus plastisch ausgebildet wird, während durch andere Sinne spezielle Organe ausgestaltet werden in ihrer Form. Sogar daß wir sehen, beruht darauf, daß von der Gestaltungskraft, die ursprünglich von dem Sehtrakt ausgeht für die Bildung der Gehirnorgane, etwas übrig bleibt, dem sich dann dasjenige, was wir in der Sehkraft seelisch entwickeln, anpaßt.“ (Lit.:GA 314, S. 145ff)

Das Welt- und Menschenbild der Neurowissenschaften

Neurowissenschaften und Materialismus

In den Neurowissenschaften ist ein starker Hang zum Naturalismus, Materialismus, Determinismus, Reduktionismus und Physikalismus zu bemerken. So meint etwa Gerhard Roth: „Wir müssen also davon ausgehen, dass Geist ein physikalischer Zustand eigener Art mit vielen speziellen Gesetzen ist.[16] Diese Haltung ist auch nicht weiter verwunderlich, denn in der Nerventätigkeit und insbesondere im physischen Bau des Gehirns spiegelt sich die geistige Tätigkeit des Menschen als ein sogar in gewissem Sinn selbsttätiges Abbild wider, denn „alles das, was das übersinnliche Seelenorgan vorstellungsgemäß kann, kann das Gehirn auch.“ (Lit.:GA 314, S. 90)

„Wir haben herausgefunden, dass im menschlichen Gehirn neuronale Prozesse und bewusst erlebte geistig-psychische Zustände aufs Engste miteinander zusammenhängen und unbewusste Prozesse bewussten in bestimmter Weise vorausgehen. Die Daten, die mit modernen bildgebenden Verfahren gewonnen wurden, weisen darauf hin, dass sämtliche innerpsychischen Prozesse mit neuronalen Vorgängen in bestimmten Hirnarealen einhergehen – zum Beispiel Imagination, Empathie, das Erleben von Empfindungen und das Treffen von Entscheidungen beziehungsweise die absichtsvolle Planung von Handlungen. Auch wenn wir die genauen Details noch nicht kennen, können wir davon ausgehen, dass all diese Prozesse grundsätzlich durch physikochemische Vorgänge beschreibbar sind. Diese näher zu erforschen ist die Aufgabe der Hirnforschung in den kommenden Jahren und Jahrzehnten.

Geist und Bewusstsein – wie einzigartig sie von uns auch empfunden werden – fügen sich also in das Naturgeschehen ein und übersteigen es nicht. Und: Geist und Bewusstsein sind nicht vom Himmel gefallen, sondern haben sich in der Evolution der Nervensysteme allmählich herausgebildet. Das ist vielleicht die wichtigste Erkenntnis der modernen Neurowissenschaften.“

Das Manifest: Elf führende Neurowissenschaftler über Gegenwart und Zukunft der Hirnforschung, in: GEHIRN & GEIST 6/2004, S. 33 [4]

Das Gehirn als Computer

Viele Neuro- und Kognitionswissenschaftler gehen auch grundsätzlich davon aus, dass das menschliche Gehirn im Prinzip wie ein Computer funktioniert und alle geistige und seelische Tätigkeit letztlich auf Verrechnungsprozessen beruht - eine These, die allerdings von Wissenschaftlern wie John Searle (* 1932) oder Roger Penrose (* 1931) energisch bestritten wird.

„Wenn man den tiefsten Beweggrund des Materialismus bezeichnen wollte, dann könnte man wohl sagen, daß es einfach ein horror conscientiae[17] ist. Doch weshalb? Warum sollten sich Materialisten vor dem Bewußtsein fürchten? Warum nehmen sie das Bewußtsein nicht an als eine weitere materielle Eigenschaft unter vielen anderen? Einige unter ihnen - Armstrong und Dennett zum Beispiel - behaupten, genau das täten sie. Aber sie tun es, indem sie für »Bewußtsein« eine neue Definition geben, mit der das zentrale Merkmal von Bewußtsein bestritten wird: seine subjektive Qualität. Der tiefste Grund für die Angst vor dem Bewußtsein ist, daß Bewußtsein das von sich aus furchteinflößende Merkmal der Subjektivität hat. Es widerstrebt Materialisten, dieses Merkmal zu akzeptieren, weil sie glauben, daß die Existenz eines subjektiven Bewußtseins sich nicht vertrüge mit der Welt, wie sie sich in ihrer Konzeption ausnimmt. Viele denken, daß man angesichts der naturwissenschaftlichen Entdeckungen nur noch eine Konzeption der Wirklichkeit haben kann, in der die Existenz von Subjektivität bestritten wird. Wie beim »Bewußtsein« kann man sich auch hier wiederum damit behelfen, daß man »Subjektivität« so umdefiniert, daß dieses Wort nicht mehr Subjektivität bedeutet, sondern irgend etwas Objektives...“ (Lit.: Searle, S. 72f)

Der Mensch als zentral gesteuerter Automat

Der Mensch wird vielfach geradezu als gehirngesteuerter Automat angesehen, dem der freie Wille abgesprochen und das Ich und die Seele zu wesenlosen Illusionen erklärt werden. So behauptet etwa der Neurophysiologe Wolf Singer ganz dezidiert: „Verschaltungen legen uns fest: Wir sollten aufhören, von Freiheit zu sprechen[18] und fordert entsprechende ethische und juristische Konsequenzen bezüglich der Schuldfähigkeit des Menschen. Thomas Metzinger, der in die gleiche Richtung denkt, warnt zugleich aber auch vor den nachweislichen Folgen einer solchen Anschauung:

„Was viele Geisteswissenschaftler häufig noch nicht wissen, ist, dass es mittlerweile erste empirische Studien gibt, die tatsächlich zeigen wie ein verringerter Glaube an die eigene Willensfreiheit bei Versuchspersonen nachweislich zu einer Abschwächung von Hilfsbereitschaft, zu einer Erhöhung der Bereitschaft zum Betrügen, zu geringerer Selbstkontrolle, einer schwächeren Reaktion auf eigene Fehler und zu einer Verstärkung von Aggressivität führt. Objektive Veränderungen können experimentell sogar bis in die neuronalen Korrelate der unbewussten Vorstufen von Willkürhandlungen nachgewiesen werden.“ (Lit.: Metzinger, S. 186)

Nun ist es nach Rudolf Steiner tatsächlich schlechthin unsinnig, von der Freiheit des Willens zu sprechen. Die Freiheit des Menschen ist vielmehr darin begründet, dass er die Gesetze seines Handelns erkennen und darauf seine Entscheidungen gründen kann. Ausgangspunkt der Freiheit ist daher nicht der Wille, der tief unter der Schwelle des Bewusstseins waltet, wie auch die Neurowissenschaften zeigen, sondern vielmehr die Freiheit der Gedanken, die sich der Mensch im reinen, sinnlichkeitsfreien, aber willensdurchdrungenen Denken durch moralische Intuition erringen und dadurch sein Handeln frei gestalten kann. Die Freiheit geht vom willentlichen Denken aus, aber nicht vom blinden, unbewussten Willen. Mit gutem Recht sagt daher Marquis von Posa in SchillersDon Karlos“ zu König Philipp II.: „Geben Sie Gedankenfreiheit!“ - und nicht: „Geben Sie Willensfreiheit!“

„Lesen Sie nach in meiner «Philosophie der Freiheit», was für einen großen Wert ich darauf gelegt habe, daß nicht gefragt werde nach der Freiheit des Willens. Der sitzt unten, tief unten im Unbewußten, und es ist ein Unsinn, nach der Freiheit des Willens zu fragen; sondern man kann nur von der Freiheit der Gedanken sprechen. Ich habe das in meiner «Philosophie der Freiheit» wohl auseinandergehalten. Die freien Gedanken müssen dann den Willen impulsieren, dann ist der Mensch frei.“ (Lit.:GA 235, S. 46ff)

Wenn ich etwa den Entschluss fasse, spazieren zu gehen, so kann ich sehr wohl die Frage stellen, ob ich zu diesem Entschluss aus freier bewusster Entscheidung gekommen bin, oder etwa nur rein gewohnheitsmäßig spazierengehe. Die eigentlichen motorischen Bewegungen, durch die ich dann einen Schritt vor den anderen setze, haben mit der vorangegangenen Entscheidung, wie sie auch gefallen sein mag, frei oder unfrei, nicht das Geringste zu tun. Entscheidend ist hier nicht, wie die Bewegung ausgeführt wird, sondern wie der Entschluss zustande kommt, sie auszuführen. Es geht nicht darum wie und wann ich eine bestimmte Handlungsfolge ablaufen lasse, sondern warum.

„Denken Sie sich einmal, Sie lebten im Sinne der gewöhnlichen Wissenschaften für eine Weile rein nachdenklich, Sie regten sich gar nicht, Sie sähen ganz ab von allem Handeln, Sie lebten eben ein Vorstellungsleben. Sie müssen sich aber klar sein, daß dann in diesem Vorstellungsleben Wille tätig ist, Wille, der allerdings dann in Ihrem Inneren sich betätigt, der im Bereiche des Vorstellens seine Kräfte ausbreitet. Gerade wenn wir so den denkenden Menschen betrachten, wie er fortwährend den Willen hineinstrahlt in seine Gedanken, dann muß uns eigentlich eines gegenüber dem wirklichen Leben auffallen. Die Gedanken, die wir also fassen, wenn wir sie alle durchgehen - wir werden immer finden, daß sie an irgend etwas anknüpfen, was in unserer Umgebung, was unter unseren Erlebnissen ist. Wir haben zwischen Geburt und Tod gewissermaßen keine anderen Gedanken als diejenigen, die uns das Leben bringt. Ist unsere Erfahrung reich, so haben wir auch einen reichen Gedankeninhalt; ist unsere Erfahrung arm, so haben wir einen armen Gedankeninhalt. Der Gedankeninhalt ist gewissermaßen unser innerliches Schicksal. Aber innerhalb dieses Denk-Erlebens ist eines ganz uns eigen: Die Art und Weise, wie wir die Gedanken verknüpfen und voneinander lösen, die Art und Weise, wie wir innerlich die Gedanken verarbeiten, wie wir urteilen, wie wir Schlüsse ziehen, wie wir uns überhaupt im Gedankenleben orientieren, das ist unser, ist uns eigen. Der Wille in unserem Gedankenleben ist unser eigener.

Wenn wir auf dieses Gedankenleben hinblicken, so müssen wir uns gerade bei einer sorgfältigen Selbstprüfung sagen, und Sie werden schon sehen, daß das so bei einer sorgfältigen Selbstprüfung ist: Die Gedanken kommen uns von außen ihrem Inhalte nach, die Bearbeitung der Gedanken, die geht von uns aus. - Wir sind daher im Grunde genommen in bezug auf unsere Gedankenwelt ganz abhängig von dem, was wir erleben können durch die Geburt, in die wir schicksalsmäßig versetzt sind, durch die Erlebnisse, die uns werden können. Aber in dasjenige, was uns da von der Außenwelt kommt, tragen wir hinein gerade durch den Willen, der aus der Seelentiefe ausstrahlt, unser Eigenes. Es ist für die Erfüllung dessen, was Selbsterkenntnis von uns Menschen will, im hohen Grade bedeutsam, wenn wir auseinanderhalten, wie auf der einen Seite uns von der Umwelt der Gedankeninhalt kommt, wie auf der anderen Seite aus unserem Inneren in die Gedankenwelt einstrahlt die Kraft des Willens, die von innen kommt.

Wie wird man eigentlich innerlich immer geistiger und geistiger? Man wird nicht dadurch geistiger, daß man möglichst viele Gedanken aus der Umwelt aufnimmt, denn diese Gedanken geben ja doch nur, ich möchte sagen, die Außenwelt, die eine sinnlich-physische ist, in Bildern wieder. Dadurch, daß man möglichst den Sensationen des Lebens nachläuft, dadurch wird man nicht geistiger. Geistiger wird man durch die innere willensgemäße Arbeit innerhalb der Gedanken. Daher besteht auch Meditieren darinnen, daß man sich nicht einem beliebigen Gedankenspiel hingibt, sondern daß man wenige, leicht überschaubare, leicht prüfbare Gedanken in den Mittelpunkt seines Bewußtseins rückt, aber mit einem starken Willen diese Gedanken in den Mittelpunkt seines Bewußtseins rückt. Und je stärker, je intensiver dieses innere Willensstrahlen wird in dem Elemente, wo eben die Gedanken sind, desto geistiger werden wir. Wenn wir Gedanken von der äußeren physisch-sinnlichen Welt aufnehmen - und wir können ja nur solche aufnehmen zwischen Geburt und Tod - , dann werden wir dadurch, wie Sie leicht einsehen können, unfrei, denn wir werden hingegeben an die Zusammenhänge der äußeren Welt; wir müssen dann so denken, wie es uns die äußere Welt vorschreibt, insofern wir nur den Gedankeninhalt ins Auge fassen; erst in der inneren Verarbeitung werden wir frei.

Nun gibt es eine Möglichkeit, ganz frei zu werden, frei zu werden in seinem inneren Leben, wenn man den Gedankeninhalt, insofern er von außen kommt, möglichst ausschließt, immer mehr und mehr ausschließt, und das Willenselement, das im Urteilen, im Schlüsseziehen unsere Gedanken durchstrahlt, in besondere Regsamkeit versetzt. Dadurch aber wird unser Denken in denjenigen Zustand versetzt, den ich in meiner «Philosophie der Freiheit» genannt habe das reine Denken. Wir denken, aber im Denken lebt nur Wille. Ich habe das besonders scharf betont in der Neuauflage der «Philosophie der Freiheit» 1918. Dasjenige, was da in uns lebt, lebt in der Sphäre des Denkens. Aber wenn es reines Denken geworden ist, ist es eigentlich ebensogut als reiner Wille anzusprechen. So daß wir aufsteigen dazu, uns vom Denken zum Willen zu erheben, wenn wir innerlich frei werden, daß wir gewissermaßen unser Denken so reif machen, daß es ganz und gar durchstrahlt wird vom Willen, nicht mehr von außen aufnimmt, sondern eben im Willen lebt. Gerade dadurch aber, daß wir immer mehr und mehr den Willen im Denken stärken, bereiten wir uns vor für das, was ich in der «Philosophie der Freiheit» die moralische Phantasie genannt habe, was aber aufsteigt zu den moralischen Intuitionen, die dann unseren gedankegewordenen Willen oder willegewordenen Gedanken durchstrahlen, durchsetzen. Auf diese Weise heben wir uns heraus aus der physisch-sinnlichen Notwendigkeit, durchstrahlen uns mit dem, was uns eigen ist und bereiten uns vor für die moralische Intuition. Und auf solchen moralischen Intuitionen beruht doch alles das, was den Menschen von der geistigen Welt aus zunächst erfüllen kann. Es lebt also auf dasjenige, was Freiheit ist, dann, wenn wir gerade in unserem Denken immer mächtiger und mächtiger werden lassen den Willen.“ (Lit.:GA 202, S. 200ff)

Auch wird der Wille nicht zentral gesteuert, wie die Gehirnforscher großteils annehmen, sondern vollzieht sich durch den unmittelbaren Eingriff des Astralleibs in das Stoffwechsel-Gliedmaßen-System.

„Der Seher sieht, wie vom Ätherleib und Astralleib flutende Ströme ausgehen, die dann sich in den Bewegungen der Gliedmaßen ausdrücken können, die halb zurückgehalten werden in den Sprachorganen, im Kehlkopf, und da den Laut bilden und dann starr zurückgehalten werden im Kopf des Menschen, Gehirn und Schädeldecke, Gehirnlappen.“ (Lit.:GA 265, S. 295)

Rudolf Steiner hat darum das Konzept der motorischen Nerven entschieden abgelehnt, das auch aus dem anatomischen Bau der Nervenzellen nicht abgeleitet werden kann. In Wahrheit gebe es nur sensorische Nerven.

„Beide Nervenarten sind vielmehr wesensgleich. Der sogenannte motorische Nerv dient nicht in dem Sinne der Bewegung wie die Lehre von dieser Gliederung es annimmt, sondern als Träger der Nerventätigkeit dient er der inneren Wahrnehmung desjenigen Stoffwechselvorganges, der dem Wollen zugrunde liegt, geradeso wie der Empfindungsnerv der Wahrnehmung desjenigen dient, was im Sinnesorgan sich abspielt. Bevor nicht die Nervenlehre in dieser Beziehung mit klaren Begriffen arbeitet, wird eine richtige Zuordnung des Seelenlebens zum Leibesleben nicht zustande kommen.“ (Lit.:GA 21, S. 159)

Wenn man in der Imagination aus dem eigenen Leib heraustritt und diesen von außen imaginativ betrachtet, erscheint er einem tatsächlich wie ein, allerdings nicht zentral durch Nervenimpulse gesteuerter Automat, der ganz automatisch Grimassen schneiden, Worte sprechen und Gesten machen will.

„Was heißt denn das, der Mensch muß durch imaginative Erkenntnis sich selbst kennenlernen? Es heißt, er muß zunächst unter den Imaginationen, unter den Bildern, die ihm in der imaginativen Welt entgegentreten, sich selber als ein objektives Bild entgegentreten. So wie der Mensch in der physischen Welt etwa eine Glocke oder einen andern Gegenstand als ein Objektives vor sich hat, so muß er in der imaginativen Welt sich selbst entgegentreten als das, was er ist, als eine Wirklichkeit, wie er zunächst ist. Das kann er auf eine reguläre Weise nur erreichen, wenn er in der Tat durch Meditation und so weiter aufrückt von dem Wahrnehmen der Außenwelt zu dem Leben in seinen Vorstellungen, indem er, wie wir schon erwähnt haben, sich ganz gewisse Symbole vorstellt, damit er von der Außenwelt loskommt, und so lange in dem rein inneren Seelenleben der Vorstellungen leben lernt, bis dem Menschen das etwas wird, was er wie etwas Natürliches durchmacht: das Leben in seinen Vorstellungen. Dann wird der Mensch wirklich so etwas bemerken wie eine Art Spaltung seines Wesens, eine Art Spaltung seiner Persönlichkeit. Er wird sich oftmals zusammennehmen müssen in den Übergangsstadien, um einen gewissen Zustand nicht gar zu sehr heranwachsen zu lassen. Wenn dieser eigentümliche Zustand eintritt, ist es so, daß der Mensch nach und nach eine Art von Vorstellung bekommt, in der er lebt, in der er ganz drinnen ist, so daß er jetzt nicht mehr sagt: Ich bin das, was mein Leib ist - sondern als eine Imagination vor sich hat: Das bist du! So bist du! - Dann tritt das ein, daß er zuweilen merkt, wie das andere seiner Wesenheit außer dem, was sich da frei gemacht hat, wie eine Art Automat wirkt, daß er eigentlich über demselben steht, daß dieses aber die Begierde hat, automatisch Worte zu sprechen, Gesten zu machen und so weiter. Ungeschulte Menschen werden sich dann zuweilen in allerlei Grimassen entdecken, weil sie mit der Imagination etwas aus sich herausgezogen haben; und was zurückgeblieben ist, macht allerlei automatisches Zeug. Das ist etwas, was nicht weiterkommen soll als bis zum Versuch; das muß immer überwunden werden können. Der Mensch muß sich immer dazu bringen, daß er, wie sonst andere Gegenstände, so jetzt seine eigene Wesenheit außer sich hat.“ (Lit.:GA 115, S. 288f)

Körper, Gehirn und Geist

Gemeinsam mit dem englischen Philosophen Peter Hacker versuchte der australische Neurowissenschaftler und Physiologe Maxwell Bennett zur begrifflichen Klärung der Grundlagen der Neurowissenschaften beizutragen. Beide Forscher wenden sich entschieden gegen die Missdeutung, dass der Geist des Menschen bzw. seine Individualität identisch mit seinem Gehirn sei. Dies sei ein „mereologischer Fehlschluss“, d.h. ein falscher Schluss von den Teilen auf das Ganze. Hacker schließt unmittelbar an Wittgenstein an, der gemeint hatte „man könne nur vom lebenden Menschen, und was ihm ähnlich ist, (sich ähnlich benimmt) sagen, es habe Empfindungen; es sähe; sei blind; höre; sei taub; sei bei Bewußtsein, oder bewußtlos.[19] Es ist der Mensch als Ganzes, als psychophysische Einheit (aus anthroposophischer Sicht die Einheit von Leib, Seele und Geist), der wahrnimmt, denkt, fühlt, will usw.

„Der Geist ist jedoch, wie wir geltend machen, weder eine vom Gehirn verschiedene noch eine mit dem Gehirn identische Substanz. Außerdem zeigen wir, daß es ungereimt ist, dem Gehirn psychologische Eigenschaften zuzuschreiben. Wir Menschen verfügen über eine Vielzahl psychischer Fähigkeiten, die im Leben zum Einsatz gebracht werden, wenn wir wahrnehmen, denken und Überlegungen anstellen, Emotionen empfinden, Dinge haben wollen, Pläne schmieden und Entscheidungen treffen. Daß wir diese Fähigkeiten haben, definiert uns als die Lebewesen, die wir tatsächlich sind. Die Bedingungen und Begleitumstände des Vorhandenseins und der Ausübung dieser Vermögen kann man erforschen. Das ist die Aufgabe der Neurowissenschaft, die immer mehr darüber herausfindet. Doch ihre Entdeckungen ändern gar nichts an der begrifflichen Wahrheit, daß diese Fähigkeiten und deren Ausübung in der Wahrnehmung wie im Denken und Fühlen Eigenschaften von Menschen sind, nicht Eigenschaften ihrer Teile, insbesondere nicht des Gehirns. Der Mensch ist nicht ein in den Schädel eines Körpers eingebettetes Gehirn, sondern eine psychophysische Einheit, ein Lebewesen, das wahrnehmen, absichtlich handeln, Überlegungen anstellen und Emotionen empfinden kann, ein die Sprache gebrauchendes Lebewesen, das nicht nur Bewußtsein, sondern auch Selbstbewußtsein hat...

Es hat nämlich keinen Sinn, solche psychologischen Attribute irgendeiner kleineren Einheit zuzuschreiben als dem Lebewesen als Ganzem. Es sind nicht Teile des Gehirns, die wahrnehmen, sondern das Lebewesen nimmt wahr; es ist nicht das Gehirn, das denkt und Überlegungen anstelle, sondern der Mensch. Das Gehirn und seine Tätigkeiten ermöglichen es uns - nicht ihm -, wahrzunehmen und zu denken, Emotionen zu empfinden sowie Projekte zu ersinnen und in die Tat umzusetzen.“

M. Bennett, P. Hacker: Neurowissenschaft und Philosophie, S. 19ff.

Das Leib-Seele-Problem

Wie die Bennett und Hacker lehnt auch Rudolf Steiner einen ontologischen Dualismus von Geist und Körper ab, ohne aber deshalb in einen einseitigen Materialismus oder Spiritualismus zu verfallen. Es liegt nach Rudolf Steiner nicht an der Wirklichkeit selbst, dass sie uns auf zwei verschiedene Weisen, nämlich als Wahrnehmung und Begriff, gegeben erscheint, sondern allein an unserer spezifisch menschlichen Organisation.

„Nicht an den Gegenständen liegt es, daß sie uns zunächst ohne die entsprechenden Begriffe gegeben werden, sondern an unserer geistigen Organisation. Unsere totale Wesenheit funktioniert in der Weise, daß ihr bei jedem Dinge der Wirklichkeit von zwei Seiten her die Elemente zufließen, die für die Sache in Betracht kommen: von Seiten des Wahrnehmens und des Denkens.“ (Lit.:GA 4, S. 88)

Im Erkenntnisprozess wird der allein durch unsere Organisation bedingte Dualismus überwunden:

„Das Erkennen überwindet diese Zweiheit, indem es aus den beiden Elementen der Wirklichkeit: der Wahrnehmung und dem durch das Denken erarbeiteten Begriff das ganze Ding zusammenfügt. Nennen wir die Weise, in der uns die Welt entgegentritt, bevor sie durch das Erkennen ihre rechte Gestalt gewonnen hat, die Welt der Erscheinung im Gegensatz zu der aus Wahrnehmung und Begriff einheitlich zusammengesetzten Wesenheit. Dann können wir sagen; Die Welt ist uns als Zweiheit (dualistisch) gegeben, und das Erkennen verarbeitet sie zur Einheit (monistisch). Eine Philosophie, welche von diesem Grundprinzip ausgeht, kann als monistische Philosophie oder Monismus bezeichnet werden. Ihr steht gegenüber die Zweiweltentheorie oder der Dualismus. Der letztere nimmt nicht etwa zwei bloß durch unsere Organisation auseinandergehaltene Seiten der einheitlichen Wirklichkeit an, sondern zwei voneinander absolut verschiedene Welten. Er sucht dann Erklärungsprinzipien für die eine Welt in der andern. Der Dualismus beruht auf einer falschen Auffassung dessen, was wir Erkenntnis nennen. Er trennt das gesamte Sein in zwei Gebiete, von denen jedes seine eigenen Gesetze hat, und läßt diese Gebiete einander äußerlich gegenüberstehen.“ (Lit.:GA 4, S. 112)

Der grundlegende Fehler, aus dem sich das Leib-Seele-Problem überhaupt erst ergibt, liegt darin, dass der durch unser Erkenntnisvermögen bedingte rein ideelle Bezug zwischen Subjekt und Objekt fälschlich im dualistischen Sinn als äußerlicher Kausalbezug gedeutet wird. Rudolf Steiner hat darauf schon in seiner «Philosophie der Freiheit» bezüglich des Verhältnisses der Wahrnehmung zu den diese vermittelnden Organen (Sinnesorgane, Nervensystem, Gehirn) hingewiesen:

„Die Wahrnehmung erweist sich bei fortgehender Betrachtung in Zusammenhang stehend mit anderen Wahrnehmungen, zum Beispiel einer bestimmten Figur, mit gewissen Temperaturund Tastwahrnehmungen. Diesen Zusammenhang bezeichne ich als einen Gegenstand der Sinnenwelt. Ich kann mich nun fragen: was findet sich außer dem angeführten noch in jenem Raumausschnitte, in dem mir obige Wahrnehmungen erscheinen. Ich werde mechanische, chemische und andere Vorgänge innerhalb des Raumteiles finden. Nun gehe ich weiter und untersuche die Vorgänge, die ich auf dem Wege von dem Gegenstande zu meinem Sinnesorgane finde. Ich kann Bewegungsvorgänge in einem elastischen Mittel finden, die ihrer Wesenheit nach nicht das geringste mit den ursprünglichen Wahrnehmungen gemein haben. Das gleiche Resultat erhalte ich, wenn ich die weitere Vermittelung vom Sinnesorgane zum Gehirn untersuche. Auf jedem dieser Gebiete mache ich neue Wahrnehmungen; aber was als bindendes Mittel sich durch alle diese räumlich und zeitlich auseinanderliegenden Wahrnehmungen hindurchwebt, das ist das Denken. Die den Schall vermittelnden Schwingungen der Luft sind mir gerade so als Wahrnehmungen gegeben wie der Schall selbst. Nur das Denken gliedert alle diese Wahrnehmungen aneinander und zeigt sie in ihren gegenseitigen Beziehungen. Wir können nicht davon sprechen, daß es außer dem unmittelbar Wahrgenommenen noch anderes gibt, als dasjenige, was durch die ideellen (durch das Denken aufzudeckenden) Zusammenhänge der Wahrnehmungen erkannt wird. Die über das bloß Wahrgenommene hinausgehende Beziehung der Wahrnehmungsobjekte zum Wahrnehmungssubjekte ist also eine bloß ideelle, das heißt nur durch Begriffe ausdrückbare. Nur in dem Falle, wenn ich wahrnehmen könnte, wie das Wahrnehmungsobjekt das Wahrnehmungssubjekt affiziert, oder umgekehrt, wenn ich den Aufbau des Wahrnehmungsgebildes durch das Subjekt beobachten könnte, wäre es möglich, so zu sprechen, wie es die moderne Physiologie und der auf sie gebaute kritische Idealismus tun. Diese Ansicht verwechselt einen ideellen Bezug (des Objekts auf das Subjekt) mit einem Prozeß, von dem nur gesprochen werden könnte, wenn er wahrzunehmen wäre. Der Satz «Keine Farbe ohne farbenempfindendes Auge» kann daher nicht die Bedeutung haben, daß das Auge die Farbe hervorbringt, sondern nur die, daß ein durch das Denken erkennbarer ideeller Zusammenhang besteht zwischen der Wahrnehmung Farbe und der Wahrnehmung Auge. Die empirische Wissenschaft wird festzustellen haben, wie sich die Eigenschaften des Auges und die der Farben zueinander verhalten; durch welche Einrichtungen das Sehorgan die Wahrnehmung der Farben vermittelt usw. Ich kann verfolgen, wie eine Wahrnehmung auf die andere folgt, wie sie räumlich mit andern in Beziehung steht; und dies dann in einen begrifflichen Ausdruck bringen; aber ich kann nicht wahrnehmen, wie eine Wahrnehmung aus dem Unwahrnehmbaren hervorgeht. Alle Bemühungen, zwischen den Wahrnehmungen andere als Gedankenbezüge zu suchen, müssen notwendig scheitern.“ (Lit.:GA 4, S. 97f)

„Aber der Monismus schreibt der Idee neben der Wahrnehmung eine gleiche Bedeutung zu. Die Idee kann aber im menschlichen Individuum zur Erscheinung kommen. Insofern der Mensch den Antrieben von dieser Seite folgt, empfindet er sich als frei. Der Monismus spricht aber der bloß schlußfolgernden Metaphysik alle Berechtigung ab, folglich auch den von sogenannten «Wesen an sich» herrührenden Antrieben des Handelns. Der Mensch kann nach monistischer Auffassung unfrei handeln, wenn er einem wahrnehmbaren äußeren Zwange folgt; er kann frei handeln, wenn er nur sich selbst gehorcht. Einen unbewußten, hinter Wahrnehmung und Begriff steckenden Zwang kann der Monismus nicht anerkennen. Wenn jemand von einer Handlung seines Mitmenschen behauptet: sie sei unfrei vollbracht, so muß er innerhalb der wahrnehmbaren Welt das Ding, oder den Menschen, oder die Einrichtung nachweisen, die jemand zu seiner Handlung veranlaßt haben; wenn der Behauptende sich auf Ursachen des Handelns außerhalb der sinnlich und geistig wirklichen Welt beruft, dann kann sich der Monismus auf eine solche Behauptung nicht einlassen. Nach monistischer Auffassung handelt der Mensch teils unfrei, teils frei. Er findet sich als unfrei in der Welt der Wahrnehmungen vor und verwirklicht in sich den freien Geist.“ (Lit.:GA 4, S. 178f)

Das Gehirn als plastisches Abbild des Vorstellungslebens

Warum die Missdeutung, den Geist mit dem Gehirn und dessen Funktionen gleichzusetzen, sehr naheliegend ist, hat Rudolf Steiner wie folgt begründet:

„Ich war einmal in einer Versammlung — es ist schon viele Jahre her —, da sprach zuerst ein Arzt über den Gehirnbau, setzte den Gehirnbau auseinander im Zusammenhang mit dem Seelenleben des Menschen, nach einer Anschauung, die man ganz mit Recht materialistisch nennen kann. Es war ein ganz waschechter Materialist, der da den Gehirnbau ganz gut auseinandersetzte, soweit er heute durchforscht ist, und der also das Seelenleben im Zusammenhang mit diesem Gehirnbau erklärte. Der Vorsitzende dieser Versammlung war ein Herbartianer, und der konstruierte sich nun nicht den Gehirnbau, aber dasjenige, was das Vorstellungsleben ist, so wie es der Philosoph Herhart einmal gemacht hat. Der sagte dann: Ja, es ist doch merkwürdig, der Physiologe, der Arzt, der zeichnet das Gehirn auf und macht da Figuren; wenn ich als Herbartianer, sagte er, die komplizierten Vorstellungsassoziationen aufzeichne, wobei ich bloß ein Bild meine von dem, was sich als Vorstellungen vergesellschaftet, nicht etwa Nervenfäden, die eine Nervenzelle mit der anderen verbinden, wenn ich als richtiger Herbartianer, der sich nicht um das Gehirn kümmert, dasjenige, was ich mir vorstelle über die Art, wie sich Vorstellungen verketten und so weiter, nur ganz symbolisch zeichne, so sieht das ganz ähnlich aus wie die Zeichnungen des Physiologen über den physischen Gehirnbau.

Das ist nicht ohne Grund, daß das ähnlich ausschaut. Indem wir immer mehr und mehr auf den Bau des Gehirnes naturwissenschaftlich gekommen sind, hat sich nämlich immer mehr und mehr gezeigt, daß eigentlich der äußere Bau des Gehirnes in einer ganz wunderbaren Weise dem Bau unseres Vorstellungslebens entspricht. Man kann alles, was man im Vorstellungsleben findet, im Gehirnbau wiederfinden. Es ist einfach — bitte nehmen Sie das cum grano salis —, wie wenn die Natur selber im Gehirn ein plastisches Abbild unseres Vorstellungslebens hätte schaffen wollen. So etwas fällt einem ganz besonders auf, wenn man, sagen wir, solche Darstellungen wie die von Meynert liest. Jetzt sind sie schon etwas veraltet. Meynert ist Materialist gewesen, aber ausgezeichneter Gehirnphysiologe, Psychiater, und man möchte sagen: Ja, der ist Materialist, aber dasjenige, was er einem als Materialist gibt, das ist eine wunderbare Abschlagszahlung für dasjenige, was man auch herauskriegt, auch wenn man sich gar nicht kümmert um das menschliche Gehirn, sondern bloß darum, wie sich Vorstellungen verknüpfen und trennen und so weiter und bloß diese Symbole hinzeichnen will. — Kurz, es ist so, daß man, wenn man durch irgend etwas Materialist werden könnte, man es durch den Bau des menschlichen Gehirnes ganz besonders werden könnte. Jedenfalls muß man sagen, wenn es ein Geistig-Seelisches gibt, so hat dieses Geistig-Seelische im menschlichen Gehirn einen so adäquaten Ausdruck gefunden, daß man nun gar nicht weit von der Behauptung ist: Ja, was braucht man noch ein Geistig-Seelisches für das Vorstellungsleben? Wenn man noch eine Seele verlangen würde, die noch denken kann! Da das Gehirn eine so genaue Abbildung ist des Geistig-Seelischen, warum soll das Gehirn nicht denken können? -

Alle diese Dinge müssen Sie natürlich mit dem bekannten Gran Salz verstehen. Ich will nur auf den Sinn der ganzen Auseinandersetzung heute hinweisen. Das menschliche Gehirn kann einen schon, besonders wenn man in die Detailforschung eingeht, zum Materialisten machen. Und was da so eigentlich für ein Geheimnis obwaltet, was da eigentlich zugrunde liegt, das wird einem doch erst klar, wenn man zur imaginativen Erkenntnis kommt. In der imaginativen Erkenntnis nämlich zeigen sich einem Bilder, Bilder für nur wirklich Geistiges, Bilder, die man früher nicht gesehen hat. Aber man möchte sagen, diese Bilder erinnern einen an die durch die Nervenzellen und Nervenfäden geformten Bilder im menschlichen Gehirn. Und ich möchte sagen, wenn ich Ihnen eine Erklärung geben sollte für die Frage: Was ist eigentlich dieses imaginative Erkennen, das natürlich ganz im Übersinnlichen verläuft, was ist es? Wenn ich Ihnen gleichsam versinnbildlichen sollte die imaginative Erkenntnis, wie der Mathematiker es mit seinen Figuren macht, indem er mathematische Probleme aufzeichnet, dann könnte ich auch sagen: Man stelle sich vor, daß man in der Welt mehr erkennt, als was die Sinneserkenntnis gibt, dadurch, daß man aufsteigen kann zu Bildern, die eine Realität so geben, wie das menschliche Gehirn die menschliche Seelenrealität gibt. Die Natur selber stellt das hin als eine reale, als eine sinnlichreale Imagination im Gehirn, was man eigentlich in der imaginativen Erkenntnis auf einem höheren Gebiete erlangt.

Aber dadurch kommt man tiefer jetzt hinein in die menschliche Konstitution. Wir werden das in den nächsten Tagen sehen: Man kommt immer zu einer Möglichkeit, diesen Wunderbau des menschlichen Gehirns nicht isoliert für sich zu sehen, sondern ich möchte sagen: Während man eine Welt, eine übersinnliche Welt oben durch Imagination sieht, ist es so, wie wenn ein Teil dieser Welt sich herunterrealisiert hätte und im menschlichen Gehirn eine realisierte imaginative Welt vor uns dastehen würde. Und in der Tat, ich glaube nicht, daß irgend jemand adäquat über das menschliche Gehirn sprechen kann, der nicht in dem menschlichen Gehirnbau eine imaginative Darstellung des Seelenlebens sieht. Das ist auch dasjenige, was uns immer wiederum in eine Zwickmühle führt, wenn wir von der bloßen Gehirnphysiologie ausgehen und zum Seelenleben hinüberkommen wollen. Nämlich, wenn man beim Gehirn stehenbleiben will, braucht man gar nicht das Seelenleben. Nur derjenige hat ein Recht, gegenüber dem Bau des menschlichen Gehirnes noch von einem Seelenleben zu sprechen, der dieses Seelenleben außerdem noch anders kennt, als man es kennt auf dem gewöhnlichen Wege dieser Welt. Denn wenn man in der geistigen Welt dieses Seelenleben kennenlernt: im Bau des menschlichen Gehirnes hat es sein adäquates Abbild, und alles das, was das übersinnliche Seelenorgan vorstellungsgemäß kann, kann das Gehirn auch. Denn bis in die Funktionen hinein ist das Gehirn ein Abbild; so daß niemand Materialismus belegen oder widerlegen kann von der Gehirnphysiologie aus. Das gibt es einfach nicht. Wenn der Mensch bloß Gehirnwesen wäre, so würde man gar nicht daraufzukommen brauchen, daß er noch eine Seele hat.“ (Lit.:GA 314, S. 88ff)

Vorstellen als innere Wahrnehmung der Nerventätigkeit

So wie wir mit den Sinnen äußerlich die Welt wahrnehmen, so nehmen wir innerlich die Nerventätigkeit wahr, wenn wir unserer Vorstellungen gewahr werden.

„In dem, was da geleistet worden ist von der Naturforschung, insbesondere auch durch die Entdeckungen Verworns, in bezug auf die Vorgänge, die sich im Nervensystem, im Gehirn abspielen, wenn das oder jenes vorgestellt wird, liegt Bewundernswertes vor. Geisteswissenschaft wird sich nur über folgendes klar sein müssen: Indem wir durch die Sinne der Außenwelt gegenüberstehen, stehen wir dem äußeren wirklichen Tatsachenverlauf gegenüber. Indem wir vorstellen, zum Beispiel aus der Erinnerung, beim Nachdenken, wo man nicht an Äußeres anknüpft, sondern das verknüpft, was von außen aufgenommen worden ist, da lebt durchaus etwas in unserem Nervensystem; und das, was da in unserem Nervensystem sich abspielt, was da lebt in seinen Strukturen, seinen Vorgängen, das ist wirklich - je weiter man eingeht auf diese Tatsache, desto mehr kommt man darauf - ein wunderbares Abbild des Seelischen, des Vorstellungslebens selbst. Wer sich nur ein wenig einlaßt auf das, was heute schon die Gehirnanatomie, die Nervenanatomie sagen kann, der findet, daß zum Wunderbarsten, das in der Welt geofTenbart werden kann, dieser Bau und diese Bewegungsverhältnisse im Gehirn gehören. Dann aber muß die Geisteswissenschaft sich klar sein: Wie wir, den Blick nach außen hin gerichtet, der Außenwelt gegenüberstehen, so stehen wir unserer eigenen Leibeswelt gegenüber, wenn wir dem Spiel der Gedanken, die der Außenwelt entnommen sind, hingegeben sind. Es kommt das gewöhnlich nur nicht klar zum Bewußtsein. Allein wenn der Geistesforscher sich zu dem erhebt, was er imaginative Vorstellungen nennt, so erkennt er, daß das zwar, ich möchte sagen, traumhaft bleibt, aber doch so ist, daß im sich selbst überlassenen Vorstellen der Mensch sein inneres Spiel im Gehirn und Nervensystem so auffaßt, wie er sonst die Außenwelt auffaßt. Man kann durch Erstarkung des Seelenlebens mit solchen Meditationen, wie ich sie geschildert habe, erkennen, daß man dieser inneren Nervenwelt nicht anders gegenübersteht als der äußeren Sinnes weit: nur daß bei der äußeren Sinnes weit der Eindruck stark ist, der von außen kommt, und man es dadurch zu dem Urteil bringt: die Außenwelt macht einen Eindruck; während das, was von innen aus dem Leibesleben kommt, nicht so sich aufdrängt, trotzdem es ein wunderbares Spiel von materiellen Vorgängen ist, daß man daher den Eindruck hat: die Vorstellungen spielen von selber.“ (Lit.:GA 66, S. 127ff)

Der ganze Leib bildet die Grundlage des Seelenlebens

Rudolf Steiner hat auch nachdrücklich darauf hingewiesen, dass nicht bloß das Gehirn, sondern der ganze Leib die physische Grundlage des Seelenlebens ist. Das haben auch Bennett und Hacker betont (siehe oben).

„Der Leib als Ganzes, nicht bloß die in ihm eingeschlossene Nerventätigkeit ist physische Grundlage des Seelenlebens. Und wie das letztere für das gewöhnliche Bewußtsein sich umschreiben läßt durch Vorstellen, Fühlen und Wollen, so das leibliche Leben durch Nerventätigkeit, rhythmisches Geschehen und Stoffwechselvorgänge.“ (Lit.:GA 21, S. 158)

Nur das Denken und Vorstellen stützt sich unmittelbar auf das Nervensystem und insbesondere auf das Gehirn. Das Fühlen hängt eng mit der Tätigkeit des rhythmischen Systems zusammen und das Wollen mit dem Gliedmaßen-Stoffwechsel-System.

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

spektrum.de]

Videos

Einzelnachweise

  1.  Trappenberg, Thomas P.: Fundamentals of Computational Neuroscience. 2 Auflage. Oxford University Press, Oxford 2010, ISBN 978-0-19-956841-3.
  2. John E. Weaver: The Ecological Relations of Roots, Carnegie Institution of Washington, 1919, S. 72
  3. Pierpaolo Petrone, Massimo Niola, Pierpaolo Di Lorenzo, Mariano Paternoster, Vincenzo Graziano, Giuseppe Quaremba, Claudio Buccelli: Early Medical Skull Surgery for Treatment of Post-Traumatic Osteomyelitis 5,000 Years Ago, in: PLoS ONE 10,5 (2015) 1-22, hier: S. 1.
  4. Ira M. Rutkow: Trephination. In: Archives of Surgery. Band 135, Nr. 9, 2000, S. 1119, doi:10.1001/archsurg.135.9.1119
  5. Frank P. Saul, Julie Mather Saul: Trepanation: Old World and New World, in: Samuel H. Greenblatt, T. Forcht Dagi, Mel H. Epstein (Hrsg.): A History of Neurosurgery. In Its Scientific and Professional Contexts, Park Ridge 1997, S. 29–36, hier S. 29. Er bezieht sich in Anm. 22 auf Thomas Dale Stewart: Stone age skull surgery. A general review, with emphasis on the New World, Annual Report of the Smithsonian Institution, Washington 1958, S. 469–491.
  6. Lloyd, 1975.: Alcmeon and the early history of dissection, Sudhoffs Archiv, 59: 113–47
  7. Aristoteles, Klaus Corcilius (Übers.): Über die Seele. De Anima. Griechisch-Deutsch, Felix Meiner Verlag, Hamburg 2017, ISBN 978-3-7873-2789-8, Buch II, Kapitel 1, 412a20.
  8. Richard Heinzmann: Anima unica forma corporis. Thomas von Aquin als Überwinder des platonisch-neuplatonischen Dualismus. in: Philosophisches Jahrbuch, 93. Jahrgang 1986, Verlag Karl Alber, Freiburg/München 1986, S. 236ff. [1]
  9. Tobias Kläden: Anima forma corporis. Zur Aktualität der nichtdualistischen Sicht des Menschen bei Thomas von Aquin. in: Natur und Geist: von der Einheit der Wissenschaften im Mittelalter, Ostfildern 2008, S. 11-30 [2]
  10. H. Diels, W. Kranz: Die Fragmente der Vorsokratiker. 6th ed., Band 1, S. 210–216. Weidmann, Dublin, Ireland 1952.
  11. Bernhard D. Haage: Ventrikellehre. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2007, ISBN 978-3-11-019703-7, eBook ISBN 978-3-11-097694-6, S. 1439.
  12. http://juliusruska.digilibrary.de/q231/q231.html
  13. L. Richter-Bernburg: Abu Bakr Muhammad al-Razi’s (Rhazes) medical works. Med Secoli. 6 (2): S. 377–392, 1994
  14. Andreas Vesalius: De humani corporis fabrica libri septem. Basel (Johannes Oporinus) 1543; Neudruck Brüssel 1970.
  15. Wolf Singer: Auf dem Weg nach innen. 50 Jahre Hirnforschung in der Max-Planck-Gesellschaft. In: Der Beobachter im Gehirn. Essays zur Hirnforschung. Suhrkamp, 2002, S. 12, ISBN 3-518-29171-8
  16. „Wir müssen also davon ausgehen, dass Geist ein physikalischer Zustand eigener Art mit vielen speziellen Gesetzen ist. Dies ist insofern kein Problem, als der Bereich der Physik stets offen war und ist für Erweiterungen: Was zur Physik gehört und was nicht, hat sich über die Jahrhunderte stark geändert und wird sich weiter ändern. Warum aber sehen wir Geist überhaupt als physikalischen Zustand an und sind nicht einfach Dualisten, für die sich Geist grundlegend vom Materiell-Physikalischen unterscheidet?
    Der Grund hierfür ist, dass Geist – welcher physikalischen Natur er auch immer ist - eindeutig im Rahmen der Naturgesetze auftritt und unabdingbar an physikalische und im engeren Sinne an chemische und physiologische Gesetzmäßigkeiten gebunden ist. Dies ist mit einem Dualismus unvereinbar. Wie oben bereits beschrieben, geht geistige Aktivität im Gehirn mit einem hohen Sauerstoff- und Glukoseverbrauch und vielen anderen neuroelektrischen und neurochemischen Prozessen einher, und nach bisheriger Kenntnis sind die Beziehungen mehr oder weniger linear; d.h. je intensiver die geistigen Aktivitäten, desto höher der Hirnstoffwechsel, der Transmitterausstoß, die Entladungsraten der Neurone usw. Hinzu kommt, dass es keine geistigen Zustände gibt, die physikalischen Gesetzen eklatant widersprechen. Dies wäre vor allem dann der Fall, wenn geistige Zustände überhaupt nicht an neuronale Prozesse gebunden wäre. Das Gegenteil ist aber der Fall: Geistige Zustände hängen aufs Engste mit neuronalen Zuständen zusammen, die wiederum klar physikalisch-chemisch-physiologischen Gesetzen gehorchen.
    Wir müssen also auf der einen Seite zugeben, dass Geist ein physikalischer Zustand eigener Art ist, der sich aber in das Gesamtgefüge physikalischer Zustände einfügt und dieses nicht im dualistischen Sinne „transzendiert". Zugleich gibt es ganz offensichtlich zahlreiche Eigengesetzlichkeiten des Geistigen, die durch die bisherige Physik nicht erklärt werden können - aber das ist bei vielen Eigenschaften biologischer Systeme der Fall. So findet die biologische Evolution zweifellos im Rahmen der Physik statt, aber es gibt keine physikalische, sondern nur eine spezielle biologische Theorie der Evolution. Wie die „Physik des Geistes" einmal aussehen wird, ist unklar. Die Tatsache, dass Geist im Gehirn nur bei hohem Energie- und Materiedurchsatz auftritt, stellt ihn in die Nähe komplexer physikalischer und chemischer Systeme, die man „selbstorganisierend" nennt und die sich durch „spontane" Muster- und Ordnungsbildung raumzeitlicher Art auszeichnen. Die Gestaltpsychologie hat viele Merkmale von Wahrnehmungs- und Denkvorgängen beschrieben, die ebenfalls eine große Nähe zu Merkmalen selbstorganisierender physiko-chemischer Systeme haben.“
    Gerhard Roth: Die Physik des Geistes in: Konrad Sandhoff, Wolfgang Donner (Hrsg.): Vom Urknall zum Bewusstsein - Selbstorganisation der Materie, 2007, S. 309
  17. horror conscientiae „Angst vor dem Bewusstsein“
  18. Wolf Singer in: Christian Geyer (Hrsg.): Hirnforschung und Willensfreiheit, 2004, S. 30ff.
  19. Ludwig Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen (1953), § 281, in: Ludwig Wittgenstein: Werkausgabe, Band 1, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 978-3-518-28101-7, S.231-485


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Neurowissenschaften aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.