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Als '''Sexismus''' ({{EnS|sexism}}, von ''sex'' „biologisches Geschlecht“, auch {{EnS|gender discrimination}}) wird eine auf das [[Geschlecht]] bezogene, offene oder verdeckte [[Diskriminierung]] bezeichnet, insbesondere auch die Zuweisung [[stereotyp]]er '''Geschlechterrollen''', die dem Selbstverständnis des [[Individuum]]s widersprechen. Ganz offen sprach [[Rudolf Steiner]] dieses Problem schon in seiner 1894 veröffentlichten «[[Philosophie der Freiheit]]» an:
#WEITERLEITUNG [[Kalender]]
 
{{GZ|Es ist unmöglich, einen Menschen ganz zu verstehen, wenn
man seiner Beurteilung einen Gattungsbegriff zugrunde
legt. Am hartnäckigsten im Beurteilen nach der Gattung ist
man da, wo es sich um das Geschlecht des Menschen handelt.
Der Mann sieht im Weibe, das Weib in dem Manne fast
immer zuviel von dem allgemeinen Charakter des anderen
Geschlechtes und zu wenig von dem Individuellen. Im praktischen
Leben schadet das den Männern weniger als den
Frauen. Die soziale Stellung der Frau ist zumeist deshalb
eine so unwürdige, weil sie in vielen Punkten, wo sie es sein
sollte, nicht bedingt ist durch die individuellen Eigentümlichkeiten
der einzelnen Frau, sondern durch die allgemeinen
Vorstellungen, die man sich von der natürlichen
Aufgabe und den Bedürfnissen des Weibes macht. Die Betätigung
des Mannes im Leben richtet sich nach dessen
individuellen Fähigkeiten und Neigungen, die des Weibes
soll ausschließlich durch den Umstand bedingt sein, daß es
eben Weib ist. Das Weib soll der Sklave des Gattungsmäßigen,
des Allgemein-Weiblichen sein. Solange von Männern
darüber debattiert wird, ob die Frau «ihrer Naturanlage
nach» zu diesem oder jenem Beruf tauge, solange kann die
sogenannte Frauenfrage aus ihrem elementarsten Stadium
nicht herauskommen. Was die Frau ihrer Natur nach wollen
kann, das überlasse man der Frau zu beurteilen. Wenn es
wahr ist, daß die Frauen nur zu dem Berufe taugen, der
ihnen jetzt zukommt, dann werden sie aus sich selbst heraus
kaum einen anderen erreichen. Sie müssen es aber selbst
entscheiden können, was ihrer Natur gemäß ist. Wer eine
Erschütterung unserer sozialen Zustände davon befürchtet,
daß die Frauen nicht als Gattungsmenschen, sondern als
Individuen genommen werden, dem muß entgegnet werden,
daß soziale Zustände, innerhalb welcher die Hälfte der
Menschheit ein menschenunwürdiges Dasein hat, eben der
Verbesserung gar sehr bedürftig sind.|4|233f|238}}
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Sexismus}}
* {{WikipediaDE|Geschlechterrolle}}
 
== Literatur ==
# Rudolf Steiner: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1995), ISBN 3-7274-0040-4 {{Schriften|004}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Soziales Leben]][[Kategorie:Sexualität]]

Aktuelle Version vom 10. August 2019, 10:28 Uhr

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