Feuer: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 28. August 2018, 16:18 Uhr

Feuer
Alchemistisches Symbol für Feuer

Die Wärme, das Feuer (griech. πῦρ, pyr; lat. ignis; hebr. אֵשׁ, esch oder נר, nour, vgl. ner, "Kerze, Licht(er)[1]"; arab. النور Al-Nour, "Licht, Tag, Feuer") oder Feuerelement, war die Grundsubstanz des alten Saturn und ist durch die Opfertat der Throne entstanden, die ihre Willenssubstanz hingegeben haben. Damals wurde der physische Leib des Menschen als reiner Wärmeleib (Wärme-Ei) veranlagt. Heraklits Anschauung, dass alles aus dem Feuer entsprungen sei, weist vage auf diesen Ursprung der Entwicklung unserer ganzen Planetenkette hin. Das alte Saturn-Feuer kann heute nur annähernd mit dem verglichen werden, was als lebendige Wärme unser Blut durchströmt. So wie dem Licht die Finsternis gegenübertritt, steht der Wärme die Kälte als eigenständige Kraft gegenüber.

Im hebräischen Alphabet steht Shin (שׁ), die erste der drei Mütter, für das schöpferische Feuer des Geistes, aus dem die stoffliche Grundlage des alten Saturn entsprang.

Wärmeäther

Die andere, ätherische Seite des Wärmeelements ist der Wärmeäther. Für alle Wärmeprozesse spielt der beständige Übergang von äußerer fühlbarer Wärme in ätherische innere, latente Wärme - und umgekehrt - eine wesentliche Rolle.

endotherme und exotherme Prozesse

Im lebendige Organismus sind Aufbauprozesse wie etwa die Photosynthese der Pflanzen zumeist endotherm (von griech. ἔνδον éndon „innen“ und griech. θερμός thermós „warm, heiß, hitzig“), d.h. sie verbrauchen Wärme, während Abbauprozesse wie etwa die Atmung in der Regel exotherm (von griech. ἔξω exo „außen“), d.h. unter Wärmeabgabe verlaufen.

Seelenwärme

Aus geisteswissenschaftlicher Sicht ist die Wärme nicht nur ein Zustand der an und durch die Materie erscheint, sondern sie ist selbst substanzieller Natur. Aber im Gegensatz zu den andern drei Elementen durchdringt die Wärme alles und kann nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich, d.h. seelisch als Seelenwärme wahrgenommen werden. Im Feuer und durch das Feuer beginnt das Materielle seelisch und das Seelische materiell zu werden. Schon auf dem alten Saturn konnte man drei Arten der Wärme unterscheiden:

  1. Die ursprüngliche neutrale Wärme
  2. Die seelische Wärme, die von den Thronen in die Saturnmasse hineingeträufelt wurde
  3. Die äußere physische Wärme, die durch die Geister der Form, der Bewegung und der Weisheit vom Saturninneren aus wirkte.

Das Feuer des Geistes

Phönix in Flammen, Detail aus dem Aberdeen Bestiary (12. Jahrhundert)

Darüber hinaus kann man mit Recht auch vom Feuer des Geistes sprechen, für das der Feuervogel Phönix ein vielsagendes Bild ist. Das Feuer bildet damit die Brücke, die sich von der physischen Welt über die Seelenwelt bis hin zur geistigen Welt spannt. Die Wärme ist dadurch gleichsam das Eintrittstor, durch das der Geist seinen Willen bis zur physischen Welt heruntersenden kann. Darum offenbart sich auch der geistige Wesenskern des Menschen, sein Ich am unmittelbarsten durch die Wärme des Bluts.

"Man sollte eigentlich zunächst, wenn man von des Menschen Leiblichkeit spricht, von seinem Wärmeleib sprechen. Man sollte sagen: Wenn ein Mensch vor dir steht, so steht vor dir auch ein abgeschlossener Wärmeraum, der in einer gewissen Beziehung höhere Temperatur hat als die Umgebung. In dieser erhöhten Temperatur lebt zunächst das, was geistig-seelisch im Menschen ist, und auf dem Umwege durch die Wärme überträgt sich das, was im Menschen geistigseelisch ist, auch auf die übrigen Organe. So kommt ja auch der Wille zustande.

Der Wille kommt dadurch zustande, daß zuerst auf die im Menschen befindliche Wärme gewirkt wird und dann, indem auf die Wärme gewirkt wird, auf den Luftorganismus, von da auf den Wasserorganismus und von da erst auf das, was im Menschen mineralisch fester Organismus ist. So daß man also sich die menschliche Organisation so vorzustellen hat: Man wirkt innerlich zuerst auf die Wärme, dann durch die Wärme auf die Luft, von da auf das Wasser, auf den Flüssigkeits-Organismus, und von da auf den festen Organismus." (Lit.: GA 201, S. 238f)

In der Wärme wirken als dienende Werkmeister die Elementarwesen des Feuers, die Salamander.

Die Bedeutung der Wärme für die Erdenmission

„Was der Organismus produziert an innerer Wärme in unserem Blut, an Wärme, die er uns durch die gesamten inneren Prozesse zuleitet, das zeigt, daß wir in den Erwärmungsvorgängen etwas zu sehen haben wie eine Blüte aller anderen Prozesse im Organismus. Die innere Wärme des Organismus dringt bis hinauf in das Geistig- Seelische und kann sich bis in Geistig-Seelisches hinein verwandeln. Das ist das Höchste, das Schönste, das durch die Kraft des Menschenleibes Physisches umgewandelt werden kann in Geistig-Seelisches. Wenn alles, was im menschlichen irdischen Organismus veranlagt ist, zu Wärme geworden ist und die Wärme vom Menschen in der rechten Weise umgewandelt wird, dann entsteht aus der inneren Wärme Mitgefühl und Interesse für andere Wesen. Wenn wir durch alle Prozesse des menschlichen Organismus hindurch aufsteigen bis zum obersten Niveau, den Erwärmungsprozessen, so schreiten wir gleichsam durch das Tor des menschlichen Organismus, das gebildet wird durch die Wärmeprozesse, hinauf bis dahin, wo die Wärme des Blutes verwertet wird durch das, was die Seele daraus macht. Durch lebendiges Interesse für alle Wesen, durch Mitgefühl für alles, was um uns herum ist, erweitern wir, indem unser physisches Leben uns bis zur Wärme hinaufführt, unser Geistig-Seelisches über das gesamte irdische Dasein, und wir machen uns eins mit dem gesamten Dasein. Es ist eine wunderbare Tatsache, daß die Weltwesenheit den Umweg gemacht hat durch unseren physischen Organismus, um uns zuletzt die innere Wärme zu geben, die wir Menschen in der Erdenmission berufen sind umzuwandeln durch unser Ich in lebendiges Mitfühlen mit allen Wesen.

Wärme wird in Mitgefühl umgewandelt in der Erdenmission!

Die Tätigkeit des menschlichen Organismus benützen wir sozusagen als Heizwärme für den Geist. Das ist der Sinn der Erdenmission, daß der Mensch als physischer Organismus dem Erdenorganismus so eingelagert ist, daß alle physischen Prozesse zuletzt ihre Vollendung, ihre Krone in der Blutwärme finden, und daß der Mensch als Mikrokosmos in Erfüllung seiner Bestimmung diese innere Wärme wiederum umwandelt, um sie auszuströmen als lebendiges Mitgefühl und Liebe für alles, was uns umgibt. Durch alles, was wir aus lebendigem Interesse in unsere Seele aufnehmen, wird unser Seelenleben erweitert. Und wenn wir dann durch viele Inkarnationen gegangen sind, in denen wir alle Wärme, die uns gegeben worden ist, verwertet haben, dann wird die Erde ihr Ziel, das innerhalb der Erdenmission zu erfüllen war, erreicht haben, dann wird sie als Erdenleichnam hinuntersinken und dem Verfall überliefert sein. Und aufsteigen wird die Gesamtheit aller jener Menschenseelen, die die physische Wärme umgewandelt haben in Herzenswärme. Wie die einzelne Seele, wenn der Mensch durch die Pforte des Todes gegangen ist, aufsteigt zu einer geistigen Welt, nachdem der physische Leichnam den Erdenkräften übergeben wurde, so wird einstmals der Erdenleichnam den Weltenkräften übergeben werden, und die einzelnen Menschenseelen werden zu neuen Daseinsstufen fortschreiten. Nichts in der Welt geht verloren. Was die Menschenseelen als Früchte auf der Erde errungen haben, das wird durch die Menschenseelen in Ewigkeiten hinübergetragen.“ (Lit.:GA 128, S. 177f)

Luziferische Wärmewesen und ahrimanische Kältewesen

Die Wärme wirkt ganz besonders auf das menschliche Fühlen und wird sehr leicht von luziferischen Wärmewesen ergriffen, die sein ganzes Fühlen mit einem ungeheuren Lustgefühl aufsaugen lassen wollen von der Wärme. Ihnen entgegen wirken die ahrimanischen Kältewesen, die den Menschen verdichten und erstarren lassen wollen. Nur wenn der Mensch diese beiden Kräfte im rechten Gleichgewicht halten kann, vermag er bewusst in die geistige Welt einzutreten.

"So wie es mit dem Lichte in bezug auf das Denken ist, so ist es mit der Wärme in bezug auf das Fühlen. Derjenige, der mit Bezug auf das Fühlen vor den Hüter der Schwelle hintritt, der wird gewahr, wie er in einen Kampf eintritt zwischen dem Warmen und dem Kalten: wie das Warme fortwährend verlockt unser Fühlen, denn es möchte dieses Fühlen in sich aufsaugen. Wie die Lichtwesen, die luziferischen Lichtwesen mit uns gewissermaßen von der Erde fortfliegen, zum Lichte wollen, so wollen die luziferischen Wärmewesen unser Fühlen aufsaugen in der allgemeinen Weltenwärme. Alles Fühlen der Menschen soll den Menschen verlorengehen und aufgesogen werden in der allgemeinen Weltenwärme.

Und verlockend ist das aus dem Grunde, weil vorhanden ist, was der die Einweihungswissenschaft Empfangende gewahr wird, wenn er mit seinem Fühlen vor die Schwelle hintritt: dann erscheinen die Wärmewesen, die in Überfülle, im Übermaß dasjenige dem Menschen geben wollen, was eigentlich sein Element ist, in dem er lebt: die Wärme. Sie wollen sein ganzes Fühlen aufsaugen lassen von der Wärme. Das aber, indem es der Mensch gewahr wird - er tritt ja hin vor die Schwelle, diese Wärmewesen sind da, er wird warm, warm, warm, er wird ganz selber Wärme, er fließt über in die Wärme -, das ist eine Riesenlust, das ist das Verlockende. All das rieselt fortwährend durch den Menschen. Und all das muß man wissen. Denn ohne daß man weiß, diese Verlockung in der Wärmelust ist da, ist es unmöglich, daß man eine freie Aussicht in das Geisterland gewinne.

Und die Feinde dieser luziferischen Wärmewesen sind die ahrimanischen Kältewesen. Diese ahrimanischen Kältewesen, sie ziehen den Menschen an, der sich noch ein Bewußtsein davon erhält, wie gefährlich es ist, in der Wärmelust zu verschweben. Er möchte in die gesundende Kälte eintauchen. Da gerät er in das andere Extrem: da kann die Kälte ihn verhärten. Und dann entsteht, wenn die Kälte in dieser Situation, in dieser Lage an den Menschen herantritt, dann entsteht unendlicher Schmerz, der gleich physischem Schmerz ist. Physisches und Psychisches, Stoffliches und Geistiges werden eins. Der Mensch erlebt die Kälte als sein ganzes Wesen in Anspruch nehmend, wie zerreißend in maßlosem Schmerz." (Lit.: GA 270a, S. 95f)

Physikalischer Wärmebegriff

In der Thermodynamik (von griech. θερμός thermós „warm“ sowie δύναμις dýnamis „Kraft“),[2] oder Wärmelehre ist die Wärme bzw. Wärmemenge definiert als die Energie die zwischen zwei thermodynamischen Systemen lediglich aufgrund eines Temperaturunterschieds übertragen wird. Die Wärmübertragung kann durch Wärmestrahlung, Wärmeleitung oder Konvektion (Wärmeströmung) erfolgen. Der Wärmestrom oder Wärmefluss ist definiert als die in der Zeit δt übertragene Wärmeenergie δQ:[3], ist also physikalisch gesehen eine Wärmeleistung und wird in Watt angegeben:

Nach dem Ersten Hauptsatz der Thermodynamik ist die Energie in einem abgeschlossenen System konstant. Das entspricht dem Energieerhaltungssatz. Damit ist ein Perpetuum mobile erster Art aus physikalischer Sicht unmöglich. Der Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass Wärme nicht vollständig in andere Energieformen umgewandelt werden kann. Demnach ist auch ein Perpetuum mobile zweiter Art unmöglich, das mechanische oder elektrische Leistung durch Abkühlung eines Wärmereservoirs ohne ein durch ständige Energiezufuhr aufrechterhaltenes Temperaturgefälle erzeugt. Um das deutlich zu machen, führte Rudolf Clausius den Entropiebegriff ein. Clausius erkannte, dass im Falle eines reversiblen Prozesses, d.h. wenn keine Wärme durch Reibung verloren geht, die reduzierte Wärme konstant ist. Die maximal nutzbare mechanische Arbeit ergibt sich aus der Differenz der Wärmemengen:

und daraus der maximale Wirkungsgrad zu Fehler beim Parsen (Syntaxfehler): {\displaystyle \eta_\mathrm{max} = \frac{W}{Q_1} = 1-\frac{T_2}{T_1}\!\} .

Damit konnte Clausius die Entropie in differenzieller Form definieren als:

mit bzw. und , wobei das Gleichheitszeichen nur für reversible Prozesse gilt.

Der 1906 von Walther Nernst formulierte Dritte Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass es unmöglich ist, ein thermodynamisches System bis zum absoluten Nullpunkt () abzukühlen.

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. vgl. z.B. hebr. נר שבת ner schabath, die „Schabbatlichter“
  2. Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. München/Wien 1965.
  3.  Paul Allen Tipler, Gene Mosca, Jenny Wagner (Hrsg.): Physik für Wissenschaftler und Ingenieure. 7. dt. Aufl Auflage. Springer Spektrum, Berlin Heidelberg 2015, ISBN 978-3-642-54165-0.