Soziale Arbeit und Experimentelle Archäologie: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Joachim Stiller
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Soziale Arbeit''' ist die Bezeichnung einer [[Angewandte Wissenschaft|angewandten Wissenschaft]], die seit den 1990er-Jahren als Ober- und Sammelbegriff der traditionellen Fachrichtungen ''[[Sozialpädagogik]]'' und '''Sozialarbeit''' gebraucht wird.
[[Datei:ExpArchTreeFelling.jpg|mini|Baumfällversuch mit einem rekonstruierten [[Bandkeramische Kultur|bandkeramischen]] [[Dechsel (Archäologie)|Dechsel]] zur Ermittlung der Arbeitsspuren auf dem Werkzeug und Werkstücken]]
''Soziale Arbeit'' fasst zugleich die Tätigkeit der als ''Sozialpädagogen'' bezeichneten [[Professionalisierung|Berufsgruppe]] wie auch der [[Einzelwissenschaft|wissenschaftlichen Disziplin]] zusammen.
Die '''Experimentelle Archäologie''' ist ein Spezialgebiet der Archäologie. Ihr Ziel ist es, archäologischer Fragestellungen mithilfe von [[Experiment]]en zu behandeln. Wissenschaftlich ist das Experiment nur, wenn es unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt wird und vollständig dokumentiert wird. Anschließend werden die Ergebnisse veröffentlicht.


== Geschichte ==
Viele Experimente beschäftigen sich mit Problemen der Technik. Es gibt aber auch Experimente mit psychologischen und soziologischen Ansätzen im Rahmen archäologischer Forschung.
{{Hauptartikel|Geschichte der Sozialen Arbeit}}


== Grundlagen ==
Keine Experimentelle Archäologie sind Projekte, die den wissenschaftlichen Anforderungen nicht genügen. Sie finden zum Beispiel im Rahmen der [[Museumspädagogik]] statt.
=== Definition ===


Seit 2001 ist die Soziale Arbeit auch in [[Deutschland]] durch die [[Hochschulrektorenkonferenz]] (HRK) und die [[Kultusministerkonferenz]] (KMK) offiziell als Fachwissenschaft anerkannt, während sie in vielen anderen europäischen und außereuropäischen Ländern (insbesondere USA) schon über viele Jahrzehnte als eigenständige wissenschaftliche Disziplin gilt und über zahlreiche Lehrstühle und Forschungsvorhaben verfügt. Soziale Arbeit versteht sich als Profession, die wissenschaftsfundiert versucht, praktische soziale Probleme zu lösen, zu lindern oder zu verhindern. Ihr Veränderungswissen bezieht Soziale Arbeit aus der [[Sozialarbeitswissenschaft]] als Disziplin. Diese wiederum generiert über Forschungsvorhaben ihr disziplinäres Wissen.
== Ansatz ==
[[Datei:2006 5. Kampagne Sommer Bild 2 Keramikofen.jpg|mini|Keramikofen nach spätbronzezeitlichem Vorbild, Experimentelle Archäologie am [[Tall Zira'a]], Jordanien]]
Häufig lassen sich spezifische Fragen der [[Altertumswissenschaft]]en nur durch Experimente beantworten, weswegen der Experimentellen Archäologie bei der Bewertung von [[Archäologischer Fund|Funden]] und [[Befund (Archäologie)|Befunden]] eine wichtige Aufgabe zukommt. Sie trägt durch ihre systematische Vorgehensweise dazu bei, plausible Modelle sowohl zu Aspekten des Lebens in der Vergangenheit als auch zur Entstehung und Veränderung archäologischer Befunde zu entwickeln. Auf der Basis dieser [[Quelle (Geschichtswissenschaft)|Quellen]] werden dazu nach einer eingehenden Analyse wissenschaftlich relevante Fragen formuliert, [[Verfahrenstechnik]]en entwickelt und Versuche zur Beantwortung der Fragen durchgeführt. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden [[Dokumentation|dokumentiert]] und im Sinne der Fragestellung interpretiert. Um ein kontrolliertes Experiment durchführen zu können, ist es wichtig, Werkzeuge und Werkstoffe zu kennen und zu beherrschen. Daher wird angeraten, zunächst eine Übungsphase voranzustellen.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Trachsel |Titel=Ur- und Frühgeschichte. Quellen, Methoden, Ziele |Verlag=Füssli |Ort=Zürich |Datum=2008 |ISBN=978-3-8252-8369-8 |Seiten=175}}</ref>


Neben dieser wissenschaftstheoretischen Betrachtung kann Soziale Arbeit auch funktionell als eine Form praktizierter [[Sozialpolitik]] verstanden werden. Im internationalen Kontext wurde im Jahr 2014 in [[Melbourne]] durch den internationalen Sozialarbeitsverband, die ''International Federation of Social Workers'' (IFSW), folgende grundlegende Definition vorgeschlagen:
== Definition und Abgrenzung ==
{{Zitat-en|Text=Social work is a practice-based profession and an academic discipline that promotes social change and development, social cohesion, and the empowerment and liberation of people. Principles of social justice, human rights, collective responsibility and respect for diversities are central to social work. Underpinned by theories of social work, social sciences, humanities and indigenous knowledge, social work engages people and structures to address life challenges and enhance wellbeing.| Übersetzung=Soziale Arbeit ist eine praxisorientierte Profession und eine wissenschaftliche Disziplin, dessen bzw. deren Ziel die Förderung des sozialen Wandels, der sozialen Entwicklung und des sozialen Zusammenhalts sowie die Stärkung und Befreiung der Menschen ist. Die Prinzipien der sozialen Gerechtigkeit, die Menschenrechte, gemeinsame Verantwortung und die Achtung der Vielfalt bilden die Grundlagen der Sozialen Arbeit. Gestützt auf Theorien zur Sozialen Arbeit, auf Sozialwissenschaften, Geisteswissenschaften und indigenem Wissen, werden bei der Sozialen Arbeit Menschen und Strukturen eingebunden, um existenzielle Herausforderungen zu bewältigen und das Wohlergehen zu verbessern. |ref=<ref>[http://www.dbsh.de/beruf/definition-der-sozialen-arbeit.html dbsh.de]</ref>}}
Die Ausgangslage für experimentalarchäologische Versuche ist eine genau definierte Fragestellung. Die Ergebnisse aus den Versuchen müssen messbar und jederzeit nachvollziehbar sein sowie in allen Einzelheiten, wie z.&nbsp;B. Material, Methoden, oder Daten dokumentiert werden. Diese Ergebnisse müssen später unter den definierten Bedingungen jederzeit [[Reproduzierbarkeit|reproduzierbar]] sein.<ref>{{Literatur |Autor=Peter Kelterborn |Titel=Was ist ein wissenschaftliches Experiment? |Sammelwerk=Anzeiger der Arbeitsgemeinschaft für Experimentelle Archäologie der Schweiz AEAS |Nummer=1 |Datum=1994 |Seiten=7–9 |Online=[http://www.aeas-gaes.ch/doc/anzeiger/Anzeiger_1994.pdfl aeas-gaes.ch] PDF, 5,18&nbsp;MB |Abruf=2014-03-23}}</ref> Da die Durchführung von Experimenten dem Zugewinn von Wissen dienen soll, ist es weiterhin erforderlich, auf bereits durchgeführte Versuche zu verweisen und diese zu diskutieren, um zu verhindern, das „Rad stets neu zu erfinden“. Letztlich sollten die Ergebnisse in einer Form [[Publikation|publiziert]] werden, die eine wissenschaftliche Auseinandersetzung ermöglicht.<ref>{{Literatur |Autor=Thomas Lessig-Weller |Hrsg=Europäische Vereinigung zur Förderung der Experimentellen Archäologie e.&nbsp;V. |Titel=Entdecke die Möglichkeiten – Archäotechnik in der Vermittlung von Experimentalarchäologie |Sammelwerk=Experimentelle Archäologie in Europa Bilanz 2008 |Nummer=7 |Verlag=Isensee |Ort=Oldenburg |Datum=2008 |ISBN= |Seiten=131–138}}</ref>


Im Zuge der fortschreitenden Entwicklung der Sozialen Arbeit zum eigenständigen Berufsfeld und des gemeinsamen Handlungssystems der immer weniger klar differenzierbaren Teilgebiete, hat sich der mit einer langen Tradition belegte Oberbegriff ''Soziale Arbeit'' herausgebildet. Genauso werden die akademischen Studiengänge zunehmend mit Begriffen ''Soziale Arbeit'' oder ''Sozialwesen'' bezeichnet.<ref>[http://www.socialnet.de/rezensionen/2025.php socialnet.de]</ref> Der klassische Unterschied zwischen ''Sozialpädagogik'' und ''Sozialarbeit'' lag grundsätzlich darin, dass die Sozialpädagogik „agierte“, „anbot“ und „initiierte“. Die Sozialarbeit „reagierte“, „intervenierte“ nach Aufforderung, „griff ein“, wurde „administrativ“ „tätig“, wenn ein Missstand gemeldet wurde. Verwirrend war und ist die oft unreflektiert vermischende Benutzung der Begriffe. Bisweilen wird versucht, die eine Arbeit per Definition der anderen Arbeit unterzuordnen bzw. diese abzuleiten. Neuere Ansätze benutzen jetzt ''Soziale Arbeit'' als Oberbegriff für beide gleichrangigen Arbeitsgebiete. Darüber hinaus wird mit Sozialer Arbeit ein eigenes von anderen Professionen abgrenzbares auf handlungswissenschaftlichen Handlungsregeln gründendes Interventionssystem verstanden.
Sowohl in der Vor- als auch in der Nachbereitungsphase werden Verfahrensweisen berührt, die zwar als Bestandteil eines archäologischen Experimentes verstanden werden können, für sich allein gestellt dieses jedoch nicht repräsentieren. Zahlreiche Angebote im Umfeld musealer und schulischer Aktionen werden trotz des Fehlens einer wissenschaftlichen Fragestellung und eines Experimentaufbaus mit dem Begriff „Experimentelle Archäologie“ versehen. Hier wäre eine Zuweisung zur [[Archäotechnik]] bzw. [[Museumspädagogik]] passender. Besonders die museale Vermittlungsarbeit greift auf die mitunter starke illustrative Wirkung von archäotechnischen Aktionen und/oder Experimenten zurück. Daraus abgeleitete, [[Didaktik|didaktisch]] aufbereitete Elemente im Rahmen museumspädagogischer Arbeit sind dann per se keine Experimentelle Archäologie, doch können sie dazu dienen, die Wesenszüge der Methode zu vermitteln. Um sich den Bedingungen der Vergangenheit anzunähern und so zu relevanten Vergleichswerten zu gelangen, ist die Beherrschung antiker [[Arbeitsprozess (Betriebswirtschaft)|Arbeitsprozess]]e und der Einsatz von Gerätschaften, die den Originalen weitgehend entsprechen, als elementar anzusehen. Der fragmentarische Charakter archäologischer Quellen bedingt allerdings eine methodische Vorgehensweise bei der [[Rekonstruktion]] sowohl von Geräten als auch Produktionsabläufen (Rekonstruierende Archäologie).<ref>{{Literatur |Autor=Thomas Lessig-Weller |Hrsg=Europäische Vereinigung zur Förderung der Experimentellen Archäologie e.&nbsp;V. |Titel=Zwischen Fakt und Fiktion – Überlegungen zur Rekonstruierenden Archäologie |Sammelwerk=Experimentelle Archäologie in Europa Bilanz 2014 |Nummer=13 |Verlag=Isensee |Ort=Oldenburg |Datum=2014 |ISBN= |Seiten=166–176}}</ref>


==== Das „Triplemandat“ in der Sozialen Arbeit ====
Da die Plausibilität von Rekonstruktionen ihrerseits mitunter nur experimentell zu überprüfen ist, kann die Herstellung von materialidentischen und funktionalen [[Nachbildung|Repliken]] sowohl der Rekonstruierenden Archäologie als auch der Experimentalarchäologie zugewiesen werden. Die Aneignung und Durchführung rekonstruierter oder antiker Handwerkstechniken ist der Archäotechnik zuzurechnen. Versierte Archäotechniker sind aufgrund ihrer handwerklichen Fähigkeiten für die Durchführung aussagekräftiger Experimente unabdingbar.
Sozialarbeitende und Sozialarbeitswissenschaftler haben ein dreifaches Mandat: das der [[Klient]]en, das des Staates und das der eigenen Profession formuliert. Sie sind also den Bedürfnissen des [[Individuum]]s sowie der Mikrosysteme genauso verpflichtet wie den Bedingungen des staatlichen [[Rechtssystem (Soziologie)|Rechtssystems]] oder der aktuellen Sozialpolitik. Drittens sind sie der eigenen Profession verpflichtet. Dies beinhaltet eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Thematik und eine damit einhergehende ethische Bewertung der Situation. Entscheidend für diese Bewertung sind der Ethikkodex der Sozialen Arbeit sowie die Menschenrechte.
Diese Erweiterung des Doppelmandats macht die Soziale Arbeit, nach Staub-Bernasconi, zu einer Profession der Menschenrechte, die politisch unabhängig ist.


Beispiel:
== Geschichte und bekannte Beispiele ==
[[Datei:Schilfboot Ra II.jpg|mini|Ra II im Park Piramides de Güimar auf Teneriffa]]
[[Datei:Château de Guédelon (août 2012).jpg|mini|hochkant=1.3|In [[Guédelon]] wird seit 1997 eine Burg ausschließlich mit den Techniken und Materialien des 13. Jahrhunderts erbaut.]]
[[Datei:Geschichtspark-Baernau-Luftaufnahme.jpg|mini|Im [[Geschichtspark Bärnau-Tachov]] wird die Baugeschichte der deutsch-tschechischen Grenze vom 8. bis zum 14. Jahrhundert erforscht.]]
Der Beginn der experimentellen Auseinandersetzung mit archäologischen Relikten erfolgte vor dem Hintergrund, mehr über ihre Natur in Erfahrung zu bringen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren es die Versuche des Dänen S. Nilsson und des Engländers J. Evans zur Herstellung und Verwendung von steinzeitlichen Gerätschaften, die maßgeblich für die Entwicklung der experimentellen Archäologie waren. Daneben gilt auch der Amateurarchäologe [[Niels Frederik Bernhard Sehested|Frederik Sehested]] (1813–1882) als Vater dieser Disziplin.<ref name="Weimer">{{Literatur |Autor=Jürgen Weiner |Hrsg=Staatliches Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Oldenburg, [[Mamoun Fansa]] |Titel=Archäologische Experimente in Deutschland. Von den Anfängen bis zum Jahre 1989 – Ein Beitrag zur Geschichte der Experimentellen Archäologie in Deutschland |Sammelwerk=Experimentelle Archäologie, Bilanz 1991 |Reihe=Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland |NummerReihe=Beiheft 6 |Verlag=Isensee |Ort=Oldenburg |Datum=1991 |ISBN=3-89442-114-2 |Seiten=51–59}}</ref> Er errichtete 1879 im [[Dänemark|dänischen]] [[Soholm]], mit steinzeitlichen Werkzeugen ein Blockhaus, das lange Zeit im Freilichtmuseum [[Den Fynske Landsby]], in [[Odense]] auf [[Fünen]] stand.<ref>{{Literatur |Autor=[[Claus Ahrens (Archäologe)|Claus Ahrens]] |Titel=Wiederaufgebaute Vorzeit, archäologische Freilichtmuseen in Europa |Verlag=Wachholtz |Ort=Neumünster |Datum=1990 |ISBN=978-3-529-01838-1 |Seiten=1}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=[[Gunter Schöbel]] |Hrsg=Francesco Menotti, Aidan O'Sullivan |Titel=Museums Exhibitions, open-air museums, and hands-on archaeology |Sammelwerk=The Oxford Handbook of Wetland Archaeology |Verlag=Oxford University Press |Ort=Oxford |Datum=2013 |ISBN=0-19-957349-2 |Seiten=859-874 |Sprache=en}}</ref>


Eine Klientin, bei der das Jugendamt eine Gefährdung des Kindeswohls prüft.
Für den deutschsprachigen Raum sind die Versuche im Umfeld der als [[Römisches Reich|römisches]] Kastell rekonstruierten [[Kastell Saalburg|Saalburg]] zu nennen. Bereits 1904 wurde erfolgreiche Schussversuche mit rekonstruierten römischen [[Torsionsgeschütz]]en durchgeführt.<ref name="Weimer" /> Neun Jahre später führten Soldaten eines Mainzer Pionierbataillons neben der Saalburg Schanzarbeiten mit nachgebauten römischen Werkzeugen durch.<ref>{{Literatur |Autor=Frank M. Andraschko, Martin Schmidt |Hrsg=Staatliches Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Oldenburg, [[Mamoun Fansa]] |Titel=Experimentelle Archäologie: Masche oder Methode? Anmerkungen zu Geschichte und Methodik einer „neuen“ Forschungsrichtung |Sammelwerk=Experimentelle Archäologie, Bilanz 1991 |Reihe=Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland |NummerReihe=Beiheft 6 |Verlag=Isensee |Ort=Oldenburg |Datum=1991 |ISBN=3-89442-114-2 |Seiten=71}}</ref>


Für die Klientin gilt, sie bei der gelingenden Lebensführung zu unterstützen, so dass dem Kind ein geschütztes Aufwachsen möglich ist.
Die in den Folgejahren durchgeführten Versuche mit [[mittelalter]]lichen [[Langbogen]]repliken und Nachbauten antiker griechischer Brennöfen lassen sich ansatzlos in den Reigen jener Experimente einreihen, die mehr zur Herstellungs- und Funktionsweise antiker Geräte sowie zur Effizienz früher Technologie in Erfahrung bringen wollten. In vielen Fällen spielten die Erzeugung und der Vergleich mit Gebrauchsspuren, wie sie auf den Originalen vorhanden sind, eine gewichtige Rolle. Dies unterstreicht die Bedeutung der [[Gebrauchsspurenanalyse]], die eng mit der Experimentellen Archäologie verbunden ist. Kritisch betrachtet erfüllen die Versuche der Vergangenheit nur in den wenigsten Fällen Kriterien, die an ein archäologisches Experiment im strengeren Sinne anzulegen sind. Projekte, die reges Medienecho erzeugten, trugen dazu bei, die Disziplin in weiten Teilen der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Zu nennen sind hier die Reisen von [[Thor Heyerdahl]]. Er baute unter anderem ein Floß, die [[Kon-Tiki]] und besegelte damit den [[Pazifischer Ozean|Pazifik]]. Mit den [[Schilfboot]]en [[Ra (Schiff)|Ra I]] und Ra II versuchte er von [[Afrika]] nach [[Amerika]] zu reisen. Ein weiteres bekanntes Bootsexperiment war die [[Weltumseglung]] mit dem [[Wikingerschiff]] [[Saga Siglar]], das die Hochseetauglichkeit dieses Schiffstyps bewies. Im Jahr 1995 lieferte der Münchner Historiker [[Marcus Junkelmann]] ein Beispiel, als er mit einigen Begleitern mit rekonstruierten Waffen und Ausrüstungsgegenständen von [[Römische Legion|römischen Legionären]] eine Überquerung der Alpen wie vor 2000 Jahren bewältigte. Einen ersten umfassenden Überblick über experimentalarchäologische Projekte in Deutschland lieferte die von [[Mamoun Fansa]] initiierte Ausstellung „''Experimentelle Archäologie in Deutschland''”“, die 1990 im [[Landesmuseum für Natur und Mensch|Staatlichen Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Oldenburg]] gezeigt wurde und im Anschluss 14 Jahre lang in 30 europäischen Städten gastierte, wo sie von etwa einer halben Million Besuchern wahrgenommen wurde.<ref name="Ulrike Weller">{{Literatur |Autor=Ulrike Weller |Hrsg=Europäische Vereinigung z. Förderung d. Experimentellen Archäologie e.&nbsp;V. |Titel=Quo vadis Experimentelle Archäologie? |Sammelwerk=Experimentelle Archäologie in Europa, Bilanz 2010 |Nummer=9 |Verlag=Isensee |Ort=Oldenburg |Datum=2010 |ISBN=3-89995-739-3 |Seiten=9–14}}</ref>
Für das Jugendamt gilt, die Vorgaben und Definitionen nach BGB sowie SGB VIII einzuhalten und für den Staat die geringsten Kosten zu erhalten. Für die Professionellen der Sozialen Arbeit gilt, die Situation unter den oben beschriebenen Umständen zu erfassen und anschließend eine Entscheidung zu treffen. Stimmt diese nicht mit den Rahmenbedingungen überein, kann auch gegen einzelne Akteure gehandelt werden, wie etwa einer Anrufung des Bundesverfassungsgerichts bei einer Menschenrechtsverletzung durch die Gesetzgebung.


==== Soziales Lernen und Soziale Arbeit ====
In jüngerer Zeit widmeten sich mehrere Fernsehproduktionen der experimentellen Archäologie. 2006 produzierte [[SWR]] die Dokumentarfilmserie ''[[Steinzeit – Das Experiment]]''<ref>{{Literatur |Autor=[[Gunter Schöbel]] |Hrsg=Europäische Vereinigung z. Förderung d. Experimentellen Archäologie e.&nbsp;V. |Titel=Erfahrungen und Erkenntnisse eines Filmprojektes. Die ARD/SWR Filmdoku "Steinzeit - Das Experiment. Leben wie vor 5000 Jahren" aus der Sicht des Pfahlbaumuseums Unteruhldingen |Sammelwerk=Experimentelle Archäologie in Europa, Bilanz 2008 |Nummer=7 |Verlag=Isensee |Ort=Oldenburg |Datum=2008 |ISBN= |Seiten=111–130}}</ref> und im Jahr darauf folgte das Schweizer Fernsehen mit ''[[Pfahlbauer von Pfyn]]''. Beide Formate widmeten sich dem Leben in der [[Steinzeit]].
Anders als in Deutschland wird in Österreich „Soziale Arbeit“ in Form des „[[Soziales Lernen|sozialen Lernens]]“ auch an Schulen und für jede Altersstufe ausgeübt. Österreichs Schulsystem unterscheidet sich stark vom deutschen; die Anwendung erfolgt meist unter Einbeziehung des sogenannten autonomen und [[Offenes Lernen|offenen Lernens]].


=== Aktuelle Entwicklungen und Einflussfaktoren der Praxis ===
Ein bekanntes bauarchäologisches Experiment ist das Erdwerk von [[Overton Down]] in Südengland. Dort wurde ein künstlicher Erdwall angelegt, in dem verschiedene Materialien eingegraben sind. Seit der Errichtung [[1960]] wird beobachtet, wie die [[Erosion (Geologie)|Erosion]] die Gestalt des Walls verändert. In Ausgrabungen wird der Verfall der eingebrachten Stoffe beobachtet. Als Langzeitprojekt soll Overton Down Erkenntnisse über Funderhalt und Erosion erbringen, die in zukünftigen Ausgrabungen angewandt werden sollen. Einen vergleichbaren Ansatz verfolgte ein 1970 von Jens Lüning angelegtes [[Erdwerk]] in Form einer vier Meter langen Wall-Graben-Anlage.<ref name="Weimer" />
Die vergangenen Jahre brachten vermehrt eine an betriebswirtschaftlichen Prinzipien orientierte Strömung in der Sozialen Arbeit. Neben pädagogischen Erwägungen gewinnen Überlegungen zur Qualitätsprüfung, -maximierung, Effizienzsteigerung, Standardisierung etc. mehr und mehr an Bedeutung, dies insbesondere durch Spardruck (Mittelkürzungen) und auch durch die gesteigerte Pflicht zum Nachweis der Wirtschaftlichkeit der Dienstleistungen, durch die Einführung des §&nbsp;93 BSHG.


Angesichts neoliberaler Prozesse, die Sozialpolitik „nach marktwirtschaftlichen und wettbewerbsstrategischen Gesichtspunkten“<ref>[{{Literatur|Autor=Rund, Mario|Titel=Regierung des Raumes - Regierung des Sozialen. Zur Gouvernementalität Postfordistischer Sozialraumpolitiken|Ort=Göttingen|ISBN=|Seiten=|Datum=2015}}], S. 190: ''Mit der stärkeren Verbreitung und Verankerung der ökonomischen Rationalität des Neoliberalismus vollzieht sich in den westlichen Industriestaaten ein Form- und Funktionswandel von Staatlichkeit und ein damit verbundener Umbau des Sozialstaates. Die Transformation des Keynesian welfare state zum Schumpeterian workfare regime (Jessop 2002a; 1994) äußerte sich in einer Umorientierung von der keynesianischen Nachfragesteuerung zu einer angebotsbezogenen Wirtschafts und Finanzpolitik, entlang derer auch andere gesellschaftliche Bereiche, die Sozialpolitik eingeschlossen, nach marktwirtschaftlichen und wettbewerbsstrategischen Gesichtspunkten restrukturiert werden.''</ref>, und damit auch Soziale Arbeit, umstrukturiert, finden in der Fachwelt wieder vermehrt Stimmen gehör, die gesellschaftliche Verhältnisse behandeln.<ref>[{{Literatur|Autor=Hartmann, Meike; Herzog, Kerstin|Titel=Gedanken zur Funktion Sozialer Arbeit. Auf dem Weg zu einem kritischen Selbstverständnis – inspiriert von Walter Hollstein (1973/1980)|Sammelwerk=Soz Passagen|Band=2|Nummer=5|Seiten=267-283|Datum=2013}}], S. 268: ''Über die Funktion Sozialer Arbeit nachzudenken ist nicht vorstellbar ohne eine Diagnose der gesellschaftlichen Verhältnisse, innerhalb derer sie verortet ist und sich selbst verortet.''.</ref>
Auch die in Großbritannien gelegene [[Butser Ancient Farm]] widmet sich Experimenten zu Verwitterungsvorgängen. Relevant sind auch die durchgeführten experimentellen Untersuchungen zur [[eisenzeit]]lichen und britisch-römischen Landwirtschaft. In Deutschland sind in diesem Zusammenhang die durch das Institut für Ur- und Frühgeschichte der [[Universität Köln]] durchgeführten „''Kölner Experimente''“ zur frühen Landwirtschaft zu nennen.<ref>{{Literatur |Autor=[[Jutta Meurers-Balke]], Jens Lüning |Hrsg=Staatliches Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Oldenburg, [[Mamoun Fansa]] |Titel=Experimente zur frühen Landwirtschaft. Ein Überblick über die Kölner Versuche in den Jahren 1978–1986 |Sammelwerk=Experimentelle Archäologie, Bilanz 1990 |Reihe=Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland |NummerReihe=Beiheft 4 |Verlag=Isensee |Ort=Oldenburg |Datum=1990 |ISBN=3-920557-88-3 |Seiten=82–92}}</ref>
Die Profession der Sozialen Arbeit ist noch und wieder durch die aktuellen Entwicklungen im Spannungsfeld zwischen Gesellschaft, Individuum und Sozialarbeiter/in zu verorten. Dabei muss das Handlungsfeld insbesondere durch die Gesellschaft definiert werden, die gleichzeitig sowohl als Auftraggeberin, Problemursache und Problemlösungs-Teilinhaberin anzusehen ist. 2006 verabschiedeten 70 Fachbereiche für Soziale Arbeit an deutschen Hochschulen einen „Qualifikationsrahmen“.


== Methoden der Sozialen Arbeit ==
Zu experimentellen Bauprojekten gehören unter anderem der Bau der [[Guédelon|Burg Guédelon]], der [[Turmhügelburg (Lütjenburg)|Turmhügelburg bei Lütjenburg]], der [[Campus Galli|Klosterstadt Messkirch]] (Campus Galli) und die verschiedenen "Zeitfenster" des [[Geschichtspark Bärnau-Tachov|Geschichtsparks Bärnau-Tachov]]. Archäologische Experimente spielen auch eine wichtige Rolle bei der wissenschaftlichen Bewertung der Spuren des ur- und frühgeschichtlichen [[Salzbergbau]]s in [[Hallstatt]]. Ebenfalls eine lange Tradition in der Experimentellen Archäologie hat das [[Pfahlbaumuseum Unteruhldingen]], in dem seit 1922 erprobt und geforscht wird.
In der Sozialen Arbeit geht es darum, durch [[Erziehung]], [[Bildung]], [[Hilfe]] und [[Sozialstaat|sozialstaatlicher Intervention]] die [[Autonomie]] der Individuen in der alltäglichen Lebensgestaltung zu stärken, wiederherzustellen und zu sichern. Da die Befähigung eines Individuums am gesellschaftlichen und [[Öffentlichkeit|öffentlichen Leben]] teilzunehmen nicht bei allen gleich ausgebildet ist, kommt der Sozialen Arbeit auch die Aufgabe zu [[Soziale Gerechtigkeit|gesellschaftliche Benachteiligungen]] abzubauen.


Gegenstand Sozialer Arbeit sind allgemein gesellschaftlich und professionell als relevant angesehene menschliche „Problemsituationen“. Hierzu gehören überwiegend Probleme mit der alltäglichen Lebensbewältigung, der „Lebenspraxis“ – dem alltäglichen „Zurechtkommen und Zurechtfinden“. Sozialpädagogik bedeutet aber nicht allein [[Fähigkeit]]en und [[Ressourcen]] der Einzelnen zu fördern; in der Sozialpädagogik steckt auch eine [[Gesellschaft (Soziologie)|gesellschaftliche]] Zielsetzung des „Miteinander-Auskommens“. Sozialpädagogik betrachtet das Individuum in seiner Wechselbeziehung mit der sozialen Umwelt. Sozialschaffende sprechen von ''Lebenslage'', um damit die Gesamtheit von Person und sozialem Rahmen sozialwissenschaftlich auszudrücken.
== Experimentalarchäologie in der Lehre ==
Noch 2010 wurde das weitgehende Fehlen der Lehre zu den Methoden der Experimentellen Archäologie in der universitären Ausbildung bemängelt. Ausnahmen waren Veranstaltungen Experimentellen Archäologie an den deutschen Universitäten [[Universität Tübingen|Tübingen]], [[Freie Universität Berlin|Berlin]] und [[Universität Hamburg|Hamburg]] sowie [[Universität Wien|Wien]] in Österreich. Hervorzuheben ist der Studiengang in experimenteller Archäologie an der [[University of Exeter|Universität von Exeter]], die dazu Gelände und Labors zur Verfügung stellt.<ref name="Ulrike Weller" />


Hinsichtlich der Arbeitsformen können die folgenden drei klassischen Methoden<ref>Michael Galuske: ''Methoden der sozialen Arbeit. Eine Einführung.'' Juventa Verlag, Weinheim/ München 2007, ISBN 978-3-7799-1441-9, S. 71 ff.</ref> der Sozialen Arbeit unterschieden werden:
Orte für praktische Versuche sind unter anderen das [[Sagnlandet Lejre]] in Dänemark, das [[Archäologisch-Ökologisches Zentrum Albersdorf|Archäologisch-Ökologische Zentrum Albersdorf]] oder das vom [[Landkreis Mayen-Koblenz]] und dem [[Römisch-Germanisches Zentralmuseum|Römisch-Germanischen Zentralmuseum]] getragene Labor für Experimentelle Archäologie in [[Mayen]]<ref>{{Literatur |Autor=[[Michael Herdick]] |Hrsg=Europäische Vereinigung zur Förderung der Experimentellen Archäologie e.&nbsp;V. |Titel=Das Labor für Experimentelle Archäologie in Mayen (Lkr. Mayen-Koblenz) |Sammelwerk=Experimentelle Archäologie in Europa Bilanz 2010 |Verlag=Isensee |Ort=Oldenburg |Datum=2010 |ISBN=978-3-89995-739-6 |Seiten=15-22}}</ref>, wo Studierende auch aufwändige Experimente durchführen und praktische Erfahrungen sammeln können. Seit 2013 werden auch im Archäologiepark [[Römische Villa Borg]] regelmäßig experimentalarchäologische Projekte insbesondere zur römischen Glasofentechnik<ref>{{Literatur |Autor=[[Frank Wiesenberg]] |Titel=Experimentelle Archäologie: Römische Glasöfen. Rekonstruktion und Betrieb einer Glashütte nach römischem Vorbild in der Villa Borg. Borg Furnace Project 2013 |Datum=2014}}</ref> und zur Gefäßglasherstellung<ref>{{Literatur |Autor=[[Frank Wiesenberg]] |Hrsg=Michael Koch / Europäische Akademie Otzenhausen |Titel=Das experimentalarchäologische „römische“ Glasofenprojekt im Archäologiepark Römische Villa Borg (Borg Furnace Project) |Sammelwerk=Archäologentage Otzenhausen 1. Archäologie in der Großregion. Internationales Symposium zur Archäologie in der Großregion in der Europäischen Akademie Otzenhausen 7.–9. März 2014 |Datum=2014 |Seiten=215-322 |Online=[http://archaeoglas.de/downloads/pdfs/books/Wiesenberg_2015_Das_experimentalarchoeologische_roemische_Glasofenprojekt_im_Archoeologiepark_Roemische_Villa_Borg_EAO-1.pdf archaeoglas.de] PDF, 18,4&nbsp;MB |Abruf=2015-08-17}} {{Webarchiv|url=http://archaeoglas.de/downloads/pdfs/books/Wiesenberg_2015_Das_experimentalarchoeologische_roemische_Glasofenprojekt_im_Archoeologiepark_Roemische_Villa_Borg_EAO-1.pdf |wayback=20150813002221 |text=archaeoglas.de}}</ref> durchgeführt, die in universitäre Lehrveranstaltungen integriert sind.
* [[Einzelfallhilfe|Einzelfallarbeit]] mit dem Ziel der Verbesserung individueller Lebensverhältnisse,
* [[Gemeinwesenarbeit]] zur Verbesserung sozialräumlicher Strukturen,
* [[soziale Gruppenarbeit]] mit dem Ziel der Entwicklung [[Soziale Kompetenz|sozialer Kompetenzen]].


Infolge der Methodenkritik in den 1970er Jahren nahm die Binnendifferenzierung deutlich zu und es entwickelte sich eine Vielzahl abgeleiteter und neuer Konzepte, Methoden und Techniken heraus. In der beruflichen Praxis ist ein monomethodisches Vorgehen selten anzutreffen; es überwiegen Handlungsansätze, die mehrere Methoden einbeziehen.
Eine Sonderstellung nimmt das Urgeschichtemuseum Mamuz, Schloss Asparn an der Zaya, ein, das auf dem Freigelände seit 1982 jährlich zusammen mit dem Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie der Universität Wien Lehrveranstaltungen zur Experimentellen Archäologie anbietet.<ref>[http://www.mamuz.at/de/wissenschaft-forschung/experimentelle-archaeologie Experimentelle Archäologie] auf mamuz.at Schloss Asparn/Zaya, Museum Mistelbach [aufgerufen am 6. März 2018]</ref>


== Paradigmen der Sozialarbeitswissenschaft (Auswahl) ==
== Experimentelle Archäologie und Museumspädagogik ==
=== Zürcher Schule – ein theoretisches Modell Sozialer Arbeit ===
[[Datei:Archaeologische Staatssammlung.jpg|mini|Ausstellung "Römische Küchen und Tischkultur", [[Archäologische Staatssammlung]]. Archäologen kochen nach alten römischen Rezepten]]
==== Systemtheoretisches Paradigma der Disziplin und der Profession der Sozialen Arbeit ====
Die Durchführung echter archäologischer Experimente im Rahmen des museumspädagogischen Alltags zählt noch zu den Seltenheiten. Offensichtlich erscheinen die handlungsorientierte Gewinnung und Auswertung von relevanten Daten noch zu unattraktiv bzw. zu komplex. Doch gerade der spielerische Umgang mit den Bausteinen eines Experimentes könnte, ebenso wie die Vermittlung einer authentischen [[Ausgrabung]], wesentlich zum Verständnis der Methode beitragen. Museumspädagogisch sind bisweilen eher „archäotechnische“ Ansätze im Einsatz, die im Idealfall auf Ergebnissen der Experimentellen bzw. Rekonstruierenden Archäologie basieren. Museumspädagogische Aktionen besitzen in der Regel keine Fragestellungen und werden nicht dokumentiert. Sie dienen eher dem Nachempfinden und Vermitteln und setzen sich damit von den selten öffentlich durchgeführten archäologischen Experimenten ab. Die Experimentelle Archäologie ist keine Museumspädagogik, sie dient nicht der Vermittlung, sondern dem Erkenntnisgewinn für die Forschung.<ref>Martin Schmidt: ''Museumspädagogik ist keine experimentelle Archäologie.'' In: ''Experimentelle Archäologie und Museumspädagogik, Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland.'' Beiheft 20, Isensee, Oldenburg 2000, S. 81–89.</ref>
Die ''Zürcher Schule'' hat seit den 1980er Jahren das ''Systemtheoretische Paradigma der Disziplin und der Profession der Sozialen Arbeit'' ausgearbeitet. Die Struktur Sozialer Arbeit gliedert sich hiernach wie folgt:<ref>[http://project.zhaw.ch/uploads/pics/diszipl_struktur_spsa.gif project.zhaw.ch]</ref>
Für eine museumspädagogische Aktion sei hier ein Beispiel aus dem [[Römermuseum Haltern]] angeführt, wo das Marschgepäck eines Legionärs geschultert werden kann, einer Erfahrung, die Respekt vor den Marschleistungen römischer Legionäre aufkommen lässt. Wie intensiv archäologische Experimente allerdings den museumspädagogischen Alltag zu prägen imstande sind, zeigen die Versuche von U. Stodiek mit rekonstruierten jungpaläolithischen Speerschleudern, die heute fester Bestandteil vieler museumspädagogischer Angebote und Workshops sind.<ref>{{Literatur |Autor=Ulrich Stodiek |Hrsg=Staatliches Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Oldenburg, [[Mamoun Fansa]] |Titel=Jungspaläolithische Speerschleudern und Speere – ein Rekonstruktionsversuch |Sammelwerk=Experimentelle Archäologie, Bilanz 1990 |Reihe=Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland |NummerReihe=Beiheft 4 |Verlag=Isensee |Ort=Oldenburg |Datum=1990 |ISBN=3-920557-88-3 |Seiten=287–297}}</ref> Beim [[Eisenzeithaus Darpvenne]] kann das Leben in der vorrömischen Eisenzeit nachempfunden werden. So können gebuchte Besuchergruppen aller Altersstufen Handwerke wie Schmieden, Töpfern, Filzen und eisenzeitliches Kochen erlernen oder auch sich im Bogenschießen versuchen.<ref>{{Internetquelle |autor=mps public solutions gmbh |url=http://www.eisenzeithaus.de |titel=Eisenzeithaus - Besuch mich |zugriff=2018-08-27 |sprache=de}}</ref>


'''I. Metawissenschaften'''
== Experimentelle Archäologie und Hobbyismus ==
# Substantive Metawissenschaften: Geschichte, [[Soziologie]], Ökonomie und Politikwissenschaft der Wissenschaft der Sozialen Arbeit;
[[Datei:Panzerreiter.jpg|mini|hochkant|Rekonstruktionsversuch eines karolingischen [[Schuppenpanzer]]s (8.–9. Jh.)]]
# [[Metatheorie]]: [[Ontologie]], Axiologie/Ethik, Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, philosophische Handlungstheorie.
Da sich seit einigen Jahren auch immer mehr interessierte Laien mit hohem wissenschaftlichen Anspruch intensiv damit beschäftigen, kann man die experimentelle Archäologie im weiteren Sinne auch als Teil der [[Living History]]- oder [[Reenactment]]-Szene ansehen. Neben den oftmals langjährigen Erfahrungen, die diese Personen beitragen können, sind sie zudem meistens ehrenamtlich und kostenlos tätig und können daher auch in dieser Hinsicht für die Wissenschaft sehr wertvoll sein.<ref>{{Literatur |Autor=Andreas Willmy |Hrsg=Europäische Vereinigung zur Förderung der Experimentellen Archäologie e.&nbsp;V. |Titel=Experimentelle Archäologie und Living History – ein schwieriges Verhältnis? |Sammelwerk=Experimentelle Archäologie in Europa Bilanz 2010 |Verlag=Isensee |Ort=Oldenburg |Datum=2010 |ISBN=978-3-89995-739-6 |Seiten=27-30}}</ref>


'''II. Objekttheorien'''
== Verbände und Wissenschaftler ==
Biologie, Psychobiologie/Psychologie, Sozialpsychologie, Soziologie, Ökonomie, Politikwissenschaft und Ethnologie.
Wichtige Forschungseinrichtungen und Verbände mit dem Schwerpunkt der Experimentellen Archäologie im deutschsprachigen Raum sind unter anderen:
* '''[[EXAR|EXAR e.&nbsp;V.]]''' – In der Europäischen Vereinigung zur Förderung der Experimentellen Archäologie e.&nbsp;V. (EXAR) haben sich zahlreiche Arbeitsgruppen, Museen sowie Archäologen, Restauratoren und Laienforscher zusammengeschlossen. Die Vereinigung bietet mit ihren jährlich stattfindenden und öffentlichen Tagungen eine nicht nur für den deutschsprachigen Bereich wichtige Plattform, sich über neueste Ergebnisse der Experimentellen Archäologie auszutauschen.<ref>[http://www.exar.org/?lang=de EXAR Homepage]</ref>
* '''EXARC''' – Eine internationale Vereinigung von internationale Freilichtmuseen und Experimentalarchäologen. Der Verein hat mehr als 120 Mitglieder aus rund 25 Ländern und ist Mitglied des [[International Council of Museums]] (ICOM).<ref>[https://exarc.net/ EXARC Homepage]</ref>
* '''EAS''' – Die Experimentelle Archäologie Schweiz (EAS) ist ein 1998 als AEAS gegründeter Verein zur Förderung der experimentellen Archäologie. Seine Mitglieder führen u. a. archäologische Experimente und Versuche durch, stellen Rekonstruktionen und Repliken her oder vermitteln handwerkliche Techniken.<ref>[http://eas-aes.ch/verein/ EAS Homepage]</ref>
* '''AK EA ÖGUF''' – Arbeitskreis Experimentelle Archäologie der Österreichischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (ÖGUF).<ref>[http://www.oeguf.ac.at/index.php/ak-experimentelle-archaeologie/akex-ueber-uns AK EA ÖGUF Homepage]</ref>
* '''VIAS''' – Vienna Institute for Archaeological Science. Experimental Archaeology an der [[Universität Wien]].<ref>[https://vias.univie.ac.at/ VIAS Homepage]</ref>


'''III. Allgemeine normative Handlungstheorie'''
Bekannte Wissenschaftler die sich mit der experimentelle Archäologie befassen sich unter anderem:
# Feststellen eines praktischen Problems als Beschreibungsanlass;
* [[Clemens Eibner]]
# Beschreibung (in Termini von empirischen und theoretischen Begriffen, die Komponenten von erklärungskräftigen Theorien sind = nicht integriertes begriffliches Bild);
* [[Mamoun Fansa]]
# Erklärung (mittels Theorien = erklärtes, d.&nbsp;h. integriertes begriffliches Bild);
* [[Harm Paulsen]]
# [[Prognose]] (mittels erklärtem Bild und Theorie = Zukunftsbild);
* [[Daniela Kern]]
# Praktisches Problem (Vergleich Zukunftsbild mit Sollwert: Differenz = Problem);
* [[Marcus Junkelmann]]
# Handlungsziel (mittels Prognose, Werten und situativ mutmaßlich effektiven Regeln der Intervention = Bild eines gewünschten zukünftigen Zustandes);
* [[Pavel Pavel]]
# Handlungsplan (mittels Gegenwartsbild und Ziel, sowie Interventionsregeln);
* [[Anne Reichert]]
# Realisation (mittels Gegenwartsbild, Ziel und Handlungsplan);
# [[Evaluation]] (Vergleich zwischen dem neuen Gegenwartsbild und dem Ziel, sowie Erklärung von Abweichungen mittels Theorie).


'''IV. Spezielle Handlungstheorien'''
== Literatur ==
Ressourcenerschließung, Bewusstseinsbildung, Modellveränderung, Handlungskompetenztraining, soziale [[Vernetzung]], Umgang mit Machtquellen, Kriterien- und Öffentlichkeitsarbeit und Sozialmanagement.
* Jodi Reeves Flores, Roeland Paardekooper: ''Experiments Past. Histories of Experimental Archaeology.'' Sidestone, Leiden 2014, ISBN 978-90-8890-251-2. (Tagungsband mit 18 Beiträgen; englisch)
 
* Michael Herdick: ''[https://www.academia.edu/11342084/_Natural-Born_Cyborgs_Die_Experimentelle_Arch%C3%A4ologie_und_das_Bild_des_Menschen „Natural-Born Cyborgs“? Die Experimentelle Archäologie und das Bild des Menschen].'' In: M. Koch (Hrsg.): ''Archäologie in der Großregion. Beiträge des internationalen Symposiums zur Archäologie in der Großregion in der Europäischen Akademie Otzenhausen vom 7.–9. März''. (= ''Archäologentage Otzenhausen.'' 1). Nonnweiler 2015, S. 291–302.
==== Gegenstand der Sozialen Arbeit ====
* Rolf Schlenker, Almut Bick: ''Steinzeit. Leben wie vor 5000 Jahren''. Konrad Theiss-Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-2099-5.
Im deutschsprachigen Raum werden gegenwärtig verschiedene theoretische Ansätze Sozialer Arbeit diskutiert. Dabei gilt dieser Ansatz der [[Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften#Soziale Arbeit|Zürcher Schule]], der seit Anfang der 1980er Jahre von [[Silvia Staub-Bernasconi]], [[Werner Obrecht]], Kaspar Geiser und Anderen ausgearbeitet wird, als konsistentes und am weitesten ausgearbeitetes theoretisches Modell (von der Metatheorie über die Objekttheorien bis zum Interventionswissen), das auch kompatibel ist mit der internationalen Definition Sozialer Arbeit. Gegenstand Sozialer Arbeit ist hiernach das Lösen, Lindern oder Verhindern praktischer sozialer Probleme, die sich aus einer unzureichenden Integration von Individuen in ihren [[Soziales System|sozialen Systemen]] ergibt, was gleichbedeutend ist, seine biopsychosozialen Bedürfnisse dauerhaft nicht befriedigen zu können.
* Erwin Keefer (Hrsg.): ''Lebendige Vergangenheit. Vom Archäologischen Experiment zur Zeitreise.'' (= ''Archäologie in Deutschland).'' Sonderheft 6). Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-1889-7. (Mit Beiträgen von Erwin Keefer, Bastian Asmus, Jörg Bofinger, Sylvia Crumbach, Guntram Gassmann, Wulf Hein, Thomas Hoppe, Jens Lüning, Gunter Schöbel, Cornelia Szelényi und Jürgen Weiner)
 
* James R. Mathieu: ''Experimental archaeology – replicating past objects, behaviors, and processes.'' Archaeopress, Oxford 2002, ISBN 1-84171-415-1.
Ein „soziales Problem“ ist in der Sicht des systemtheoretischen Paradigmas der Sozialen Arbeit<ref>[http://wl24www398.webland.ch/spsa/ Das systemtheoretische Paradigma der sozialen Arbeit (SPSA)]</ref> ein praktisches Problem, das ein sozialer Akteur mit dessen interaktiven Einbindung und Position ([[Soziale Rolle|Rollen]]-Status) in den sozialen Systemen hat, deren Mitglied er ist. Ein solches Problem äußert sich als Spannungszustand (Bedürfnis) innerhalb des Nervensystems als Folge des Auseinanderfallens zwischen einem im Organismus registrierten Ist-Wert in Form des Bildes oder internen Modells des Individuums in seiner Situation und einem organismisch repräsentierten Soll-Wert (Bedürfnisbefriedigung). Dieser Spannungszustand kann mit den verfügbaren internen (Motivation, Wissen und Können) und externen Ressourcen (vorderhand oder endgültig) nicht reduziert werden. Zentrale Grundlage für die Erklärung eines sozialen Problems ist die von ''Staub-Bernasconi'' in Umrissen konzipierte und von ''Obrecht'' ausformulierte Bedürfnistheorie.<ref>Werner Obrecht: [http://w3-mediapool.hm.edu/mediapool/media/fk11/fk11_lokal/forschungpublikationen/lehrmaterialen/dokumente_112/sagebiel_1/Obrecht-2002-Umrisse_einer_biopsychosozialen_Theorie_sozialer_Probleme.pdf ''Umrisse einer biopsychosoziokulturellen Theorie sozialer Probleme.''] (PDF) Hochschule für soziale Arbeit Zürich. Fassung vom April 2002.</ref>
* John Morton Coles: ''Experimental archaeology.'' Acad. Press, London 1979, ISBN 0-12-179750-3.
 
** deutsch: ''Erlebte Steinzeit. Experimentelle Archäologie.'' übersetzt von Theodor A. Knust und Jutta Knust. Bertelsmann, München 1976, ISBN 3-570-00371-X.
==== Bedürfnistheorie ====
* ''„Holz-Kultur“ – Von der Urzeit bis in die Zukunft. Ökologie und Ökonomie eines Naturrohstoffs im Spiegel der Experimentellen Archäologie, Ethnologie, Technikgeschichte und modernen Holzforschung.'' Oldenburg 2007, ISBN 978-3-8053-3763-2.
Menschen sind im [[Systemtheorie|systemtheoretischen]] [[Paradigma#Das wissenschaftliche Paradigma|Paradigma]] [[Psychobiologie|psychobiologische]] Systeme, die dank ihrer psychobiologischen Ausstattung – genauer den plastischen, lernfähigen Regionen des Gehirns – wissen, dass sie wissen, fühlen, urteilen, denken und handeln und dass sie psychische, soziale und kulturelle Gegebenheiten auch dank ihrer Erkenntnis- und Handlungskompetenzen entwickeln und neu gestalten können.
* Martin Schmidt, Marlise Wunderli: ''Museum experimentell. Experimentelle Archäologie und museale Vermittlung''. Wochenschau-Verlag, Schwabach/Ts. 2008, ISBN 978-3-89974-400-2.
 
* Jürgen Weiner: ''Archäologische Experimente in Deutschland. Von den Anfängen bis zum Jahre 1989 Ein Beitrag zur Geschichte der Experimentellen Archäologie in Deutschland.'' In: M. Fansa (Bearb.): ''Experimentelle Archäologie, Bilanz 1991.'' (= ''Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland.'' Beiheft 6). Oldenburg 1991, S. 50–68.
Menschen haben Bedürfnisse. Das ''Bedürfnis'' ist gemäß [[Werner Obrecht|Obrecht]] als interner Zustand definiert, der mehr oder weniger weit weg liegt von dem für den Organismus befriedigenden Zustand (Wohlbefinden). Dieser wird innerhalb des Nervensystems registriert und der resultierende Spannungszustand motiviert den Organismus zu einer Kompensation des entstandenen Defizits durch ein nach außen gerichtetes („overtes“) Verhalten.
 
Es geht folglich um die Wiederherstellung innerer „Soll-Werte“. Dieses Verhalten ist als Folge von Lernprozessen der Tendenz nach geeignet, das Defizit zu kompensieren. Wenn die Situation als hinderlich oder bedrohlich beurteilt wird, kommt es zu einer inneren Reaktion der ''Bedürfnisunterdrückung'' oder eines ''Bedürfnisaufschubs''.
 
Jedes Verhalten ist in der Regel gleichzeitig von mehreren Bedürfnissen motiviert. ''Wünsche'' dagegen sind bewusst gewordene und in Begriffen des jeweiligen Individuums definierte Bedürfnisse – und zwar in Form von mehr oder weniger konkreten Zielen. In der Regel beziehen sich die Formulierungen auf äußere Situationen und Ressourcen (Bedarf), von denen sich das Individuum – bewusst oder nicht bewusst – die Befriedigung bestimmter Wünsche oder Bedürfnisse verspricht. Wünsche sind (kulturell) gelernt, Bedürfnisse sind durch die Struktur des psychobiologischen Individuums gegeben.
 
Da die Bedürfnisse organismischer Natur – das heißt als ''Soll-Werte'' im Organismus des Menschen verankert sind – sind sie, im Unterschied zu den Normen und Werten sowie den Ressourcen und (Sozial-)Politiken, die sich innerhalb von Gesellschaften zu ihrer Befriedigung entwickeln, ''universell''.
 
Dabei ist es nicht so, dass ein Mensch genau und bewusst wahrnimmt, dass Bedürfnis X zu diesem und jenem Grad nicht befriedigt ist. Vielmehr wirken (unbefriedigte) Bedürfnisse wie [[Affekt]]e als unbewusste, interne Motivatoren für den Menschen, etwas gegen den unbefriedigenden Zustand zu unternehmen. In der Folge beginnt der Mensch in irgendeiner Weise zu handeln, von der er hofft oder durch Erfahrung weiß, dass sie ihm helfen wird, den unbefriedigenden Zustand in Richtung eines besseren zu verändern. Dabei kann sich der Mensch in seiner Vorgehensweise auch irren und Handlungen vollziehen, die eine Bedürfnisbefriedigung nur vortäuschen (Gebrauch psychoaktiver Substanzen).
 
Aufgrund der Funktion von Bedürfnissen im Hinblick auf die Erhaltung der internen Struktur menschlicher Organismen und damit menschlichen Wohlbefindens, sind drei übergeordnete Klassen von Bedürfnissen unterscheidbar:
 
'''Biologische Bedürfnisse'''
 
Bedürfnisse im engeren Sinne, die bedingt sind durch den Umstand, dass Organismen selbstgesteuerte, [[Autopoiesis|autopoietische]] Systeme sind:
# nach physischer Integrität;
# nach den für die Autopoiese erforderlichen Austauschstoffen;
# nach Regenerierung;
# nach sexueller Aktivität und nach Fortpflanzung.
 
'''Biopsychische Bedürfnisse'''
 
Bedürfnisse, die bedingt sind durch den Umstand, dass die Steuerung durch ein komplexes und plastisches Nervensystem erfolgt, dessen angemessenes Funktionieren von einer bestimmten quantitativen und qualitativen sensorischen Grundstimulation sowie – in Bezug auf den aktuellen Bedarf des Gehirns – hinreichenden Informationen abhängt:
 
# <li value="5"> nach wahrnehmungsgerechter sensorischer Stimulation;</li>
# nach schönen Formen in spezifischen Bereichen des Erlebens;
# nach Abwechslung/Stimulation;
# nach assimilierbarer orientierungs- und handlungsrelevanter Information;
# nach subjektiv relevanten (affektiv besetzten) Zielen und Hoffnung auf Erfüllung;
# nach effektiven Fertigkeiten, Fähigkeiten, Regeln und (sozialen) Normen zur Bewältigung von (wiederkehrenden) Situationen, abhängig von den subjektiv relevanten Zielen;
 
'''Biopsychosoziale Bedürfnisse'''
 
Durch den Umstand bedingte Bedürfnisse, dass Menschen selbstwissensfähig sind und ihr Verhalten innerhalb ihrer sozialen Umgebung über emotio-kognitive Prozesse regulieren:
# <li value="11"> nach emotionaler Zuwendung (Liebe, Freundschaft, aktiv oder passiv);</li>
# nach spontaner Hilfe;
# nach sozial(kulturell)er Zugehörigkeit durch Teilnahme;
# nach Unverwechselbarkeit (Identität);
# nach Autonomie;
# nach sozialer Anerkennung (Funktion, Leistung, Rang);
# nach (Austausch-)Gerechtigkeit;
 
Es gibt ferner Bedürfnisse, deren Befriedigung keinen oder nur wenig Aufschub dulden, ohne dass der Organismus kollabiert, wie Ausfall von Sauerstoff, Nahrung (''unelastische Bedürfnisse''), und andere, die ohne größeren Schaden für den Organismus auch längere Zeit unerfüllt bleiben können (''elastische Bedürfnisse''), wie Anerkennung, Gerechtigkeit.
 
Es wäre allerdings ein Trugschluss anzunehmen, dass wenn letztere nicht befriedigt werden, dies weniger problematisch sei. Unbefriedigte Bedürfnisse können immer negative Folgen für das individuelle Wohlbefinden haben und oft auch für das soziokulturelle Umfeld des Individuums.<ref>vgl. die Langzeitstudie über die Arbeitslosen von Marienthal, sowie neuere Studien, die zeigen, dass kontinuierliche, systematische Entwürdigung, mangelnde Anerkennung in Kindheit und Jugend in überdurchschnittlichen Maß zu Gewaltkarrieren führen können; so bei B. Sutterlüthy 2002.</ref>
 
==== Austausch- und Machtbeziehungen ====
Gemäß der Zürcher Schule treten soziale Probleme im Rahmen sozialer Interaktionen auf zwei Ebenen auf (horizontal: (idealtypisch) Austauschbeziehungen und vertikal: (idealtypisch) Machtbeziehungen).
 
'''Probleme im Bereich von Austauschbeziehungen'''
* Unfreiwilliges Alleinsein, fehlende Mitgliedschaften, letztlich soziale Isolation: Nicht erfüllt ist das Bedürfnis nach Beziehungen und Austausch.
* Gebundensein in letztlich belastenden Pflichtbeziehungen wie etwa starke Familienbindungen, Nicht-Ablösungen von den Eltern oder früheren Partner – solche Beziehungen nicht beeinflussen zu können: nicht erfüllt ist das Bedürfnis nach Autonomie.
* Sozialer Ausschluss aufgrund von kulturellen Differenzen, mangels Sprachkenntnissen, wegen fehlender Orientierung über Gemeinwesen und Institutionen – im Extremfall Diskriminierung aufgrund von Alter, Geschlecht, Hautfarbe: Nicht erfüllt ist das Bedürfnis nach sozial(kulturell)er Zugehörigkeit/Mitgliedschaft.
* Ungerechte, auf Dauer einseitige oder ungleichwertige Tauschbeziehungen im privaten und/oder beruflichen Bereich („Ausgenutztwerden“, Privilegierung anderer): Nicht erfüllt ist das Bedürfnis nach (Tausch-)Gerechtigkeit.
 
'''Probleme im Bereich von Machtbeziehungen (soziale Position)'''
* Unmöglichkeit, Einfluss auf den Zugang zu Ressourcen zu nehmen, die für die Bedürfnisbefriedigung unerlässlich sind Ohnmacht gegenüber illegitimer Macht (absolute Armut ohne Rechtsanspruch auf Hilfe): Nicht erfüllt ist das Bedürfnis nach Kompetenz und Kontrolle in bezug auf soziale Kontexte.
* ''Tiefer Status'' (etwa ungenügende Bildung, keine Beschäftigung, kein aufgrund eigener Leistung erzieltes Einkommen). ''Statusunvollständigkeit'' (2) (etwa wohl gute Bildung, aber keine Beschäftigung und deshalb auf Sozialhilfe angewiesen) und ''Statusungleichgewicht'' (3) (etwa Beschäftigung und Einkommen entsprechen nicht dem Bildungsstatus): Nicht erfüllt ist das Bedürfnis nach Zugehörigkeit/Mitgliedschaft.
* Fremdbestimmung (Heteronomie) wie Sklaverei, aber auch durch künstliche Verknappung lebensnotwendiger Güter oder durch Drohung und Gewalt: Nicht erfüllt ist das Bedürfnis nach Autonomie.
* Soziale Deklassierung, dauerhaft fehlende soziale Anerkennung, allenfalls soziale Verachtung (möglicherweise aufgrund kultureller Merkmale): Nicht erfüllt ist das Bedürfnis nach sozialer Anerkennung.


==== Modell der systemischen Denkfigur ====
== Zeitschriften ==
Das Modell der systemischen Denkfigur,<ref>[http://www.sw.fh-muenchen.de/?site=fakultaet_detail.php&pkat=lehrmaterialien&p_id=19 Lehrmaterialien zum Theorieansatz „soziale Arbeit“.] Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule München</ref> das von Kaspar Geiser auf der Grundlage des von [[Silvia Staub-Bernasconi]] entwickelten prozessual-systemischen Theorieansatzes ausdifferenziert wurde, ist ein professionelles Strukturierungsinstrument, um psychosoziale Sachverhalte aus der Sicht der Sozialen Arbeit beschreiben zu können. Soziale Probleme werden in individuelle Ausstattungsprobleme, soziale Austauschbeziehungen, soziale Machtbeziehungen und in Werte- und Kriterienprobleme unterteilt:
* ''Experimentelle Archäologie in Deutschland''. Isensee, Oldenburg 1990, ISBN 3-920557-88-3.
 
* ''Experimentelle Archäologie in Deutschland''. Bilanz 1991–2001. Oldenburg 1991–2001
'''Ausstattungsprobleme'''
* ''Experimentelle Archäologie in Europa''. Bilanz 2002– . Oldenburg
 
* ''Experimentelle Archäologie in Europa''. Sonderband 1. Oldenburg 2005, ISBN 3-89995-266-9.
Menschen haben individuelle Eigenschaften mit auch sozialer Bedeutung. Diese Eigenschaften stellen in sozialen Beziehungen (Austausch- und/oder Machtbeziehungen) Ressourcen oder eben Defizite dar. Folgende Bereiche sind hierbei bei der individuellen Ausstattung sozial relevant:
 
* ''Fehlende, gesellschaftlich be- oder verhinderte Entwicklung von Erkenntniskompetenzen'' (= eingeschränkte Informationsverarbeitung): Rigider und/oder einseitiger Erlebensmodus. Eintreffende Reize werden einseitig entweder in gut/böse, angenehm/unangenehm oder wahr/unwahr verarbeitet. Problematisch erscheinen Erlebensmodi auch, welche hinsichtlich der Situation bzw. Problembearbeitung nicht effektiv sind (= situationsunangemessener normativer, kognitiver oder emotional-ästhetischer Erlebensmodus). Beeinträchtigt ist das Bedürfnis nach wahrnehmungsgerechter, sensorischer Stimulation, orientierungsrelevanter Information; nach Verstehen, was in einem und um einen herum vorgeht.
* ''Mängel oder Überschüsse in Bezug auf körperliche Zustände und Prozesse, welche die Gesundheit, die körperliche Integrität und die körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen'': Oft entstehen soziale Benachteiligungen aufgrund biologischer Eigenschaften. Beispiele sind Hunger, Krankheit, Behinderung und vor allem deren psychische und soziale Folgen; ferner Körpermerkmale, die nicht der gesellschaftlichen „Norm“ entsprechen (zu groß, zu fettleibig); ferner physische, psychische und soziale Folgen von direkter Gewalt, auch Selbstverletzungen. Beeinträchtigt ist das Bedürfnis nach physischer Unversehrtheit; nach für die Autopoiese erforderliche Austauschstoffen, nach gesellschaftlicher Anerkennung.
* ''Mangel in der Ausstattung mit Wissensformen = problematische Selbst-, Fremd- und Gesellschaftsbilder'': Unterkomplexe Selbst- und Umweltbilder, die sich in Perspektivenlosigkeit, Selbstentwertung, Entwertung anderer Individuen oder sozialen Kategorien sowie in fehlendem Werte- und Handlungswissen und in Vorurteilen ausdrücken können, erzeugen im sozialen Kontext oftmals sozialproblematische Sachverhalte, die sich in Rassismus, Sexismus, Ethnozentrismus, Klassismus oder anderen nicht-menschengerechten Interaktionsverhältnissen (Macht- und Austauschbeziehungen) äußern. Beeinträchtigt ist das Bedürfnis nach Sinn, nach subjektiv relevanten Zielen und Hoffnung auf deren Erfüllung; nach sozialer Anerkennung, nach subjektiver Gewissheit in den subjektiv relevanten Fragen.
* ''Fehlende, gesellschaftlich be- oder verhinderte Entwicklung von Handlungskompetenzen- im Besonderen sozial abweichendes Verhalten'': Menschen zeigen sich unfähig, sich situations-, problem-, ziel- und/oder rollenadäquat zu verhalten. Mangelhafte Ausstattung mit Wissensformen impliziert in der Regel auch einen Mangel an Handlungskompetenzen. Es fehlt oft die für die Erledigung einer Aufgabe notwendigen Fertigkeiten. Die Dominanz einer bestimmten Handlungsweise, ungeachtet des anstehenden Problems und/oder des sozialen Kontexts, ist problematisch (Redeschwall; nicht zuhören können; davonlaufen im Konfliktfall; Gewalt; Bürokratismus). Beeinträchtigt ist das Bedürfnis nach Fertigkeiten und Regeln zur Bewältigung von wiederkehrenden wie unvoraussehbaren Situationen; Kontroll-/Kompetenzbedürfnis.
* ''Zu geringe oder fehlende sozioökonomische Ausstattung'' (für individuelle Bedürfnisbefriedigungen, die nur über die Teilhabe an den sozioökonomischen Ressourcen einer Gesellschaft möglich sind (Bildung, Erwerbsarbeit, Einkommen)); und damit einhergehend gesellschaftliche Integration auf tiefem Niveau beziehungsweise unvollständige soziale Integration (tiefes Bildungs-, Beschäftigungs-, Einkommensniveau; fehlende Bildungsabschlüsse/ Schul-Dropout, Erwerbslosigkeit, Armut, Verschuldung ohne Einkommen).
* ''Fehlende, gesellschaftlich be- oder verhinderte soziale Mitgliedschaften'': soziale Isolation oder erzwungener Ausschluss aus sozialen Systemen. Beeinträchtigt ist das Bedürfnis nach sozialkultureller Zugehörigkeit, sozialen Mitgliedschaften, Anerkennung.
 
'''Austauschprobleme'''
 
Die jeweiligen individuellen Eigenschaften (Ressourcen oder Defizite) der Ausstattungsdimensionen werden in Austauschbeziehungen zu den jeweiligen (Aus-)Tauschmedien. (Sozial-)Problematisch sind Austauschbeziehungen, die über eine längere Zeitspanne nicht gegenseitig (reziprok) und gleichwertig (äquivalent) und damit nicht symmetrisch sind. Ein Mitglied des sozialen Systems leidet dann, wenn es ihm in seinem sozialen Kontext dauerhaft nicht möglich ist, seine grundlegenden biopsychosozialen Bedürfnisse zu befriedigen. Problematische Austauschbeziehungen können sich auf folgenden Ebenen zeigen:
* körperlich: unbefriedigende sexuell-erotische Beziehungen; sexuelle Gewaltformen (Verletzung des Bedürfnisses nach sexueller Aktivität und physischer Integrität);
* sozioökonomisch
** ungleicher, unfairer Tausch von Gütern, Ressourcen aller Art (Verletzung des Bedürfnisses nach Austauschgerechtigkeit);
: die psychische Ebene des Erlebens/Erkennens betreffend:
** be- oder verhinderte gemeinsame Erkenntnis-/Empathie-/Reflexionsprozesse (Verletzung des Bedürfnisses nach Austauschgerechtigkeit);
: die psychische Ebene des Wissens betreffend:
:* kulturelle Verständigungsbarrieren, ein- oder gegenseitige Etikettierung und Stigmatisierung, Ethnozentrismus (Verletzung des Bedürfnisses nach Respekt vor Unverwechselbarkeit/Einmaligkeit, nach Liebe und Anerkennung);
: die Handlungsebene betreffend:
:* be- oder verhinderte Kooperationsprozesse (u.&nbsp;a. Verletzung des Bedürfnisses nach Anerkennung von Leistung).
 
'''Machtprobleme'''
 
Die jeweiligen individuellen Eigenschaften (Ressourcen oder Defizite) der Ausstattungsdimensionen werden in Machtbeziehungen zu den jeweiligen Machtquellen. Ersichtlich wird dadurch, dass das Ausmaß der jeweiligen Ausstattungsdimensionen eines Individuums Rückschluss auf das Ausmaß seiner jeweiligen Machtquellen gibt. Machtlose verfügen hauptsächlich über ihren Körper, Machtträger verfügen im Prinzip über alle Machtquellen auf hohem Niveau:
* die körperliche Ausstattung oder der Körper wird zur Machtquelle (beispielsweise für Demonstrationen, Streiks, Absentismus bis zum Hungerstreik);
* die sozioökonomische Ausstattung (Geld/Kapital, Bildungstitel) und weitere Ressourcen werden zur sozioökonomischen Machtquelle;
* die Ausstattung mit Erkenntniskompetenzen einschließlich Sprache/Kompetenz wird zur Quelle für Artikulationsmacht;
* die Ausstattung mit Bedeutungssystemen/Wissen wird zur Quelle für Definitionsmacht;
* die Ausstattung mit Handlungskompetenzen wird zur Quelle für Autorität und Positionsmacht;
* die Ausstattung mit informellen sozialen Beziehungen und formellen Mitgliedschaften wird zur Quelle für Organisationsmacht.
 
'''Problematische Regeln der Sozial- und Machtstruktur als Kriterien- und Wertprobleme'''
 
* soziale Regeln der Ressourcenverteilung, die Ungerechtigkeit, insbesondere Diskriminierung und Privilegierung im Zusammenhang mit gesellschaftlicher Schichtung bewirken (etwa geschlechts- oder schichtbezogene Bildungs-, Lohn-, Karrierediskriminierung als unfaire Schichtung);
* soziale Regeln der Anordnung bzw. Arbeitsteilung zwischen Menschen, die Herrschaft, insbesondere Funktionalisierung des Körpers, sozioökonomische Ausbeutung, kulturelle Kolonisierung, psychische und sozialtechnologische Manipulation bewirken;
* soziale Regeln/Normen der Anordnung von vergesellschafteten, obersten Ideen zur Begründung und damit Legitimierung von Ungerechtigkeitsordnungen, das heißt a) von unfairer Schichtung und b) von Herrschaft über Menschen, zum Beispiel Natur, Geschichte, Gott/Religion, Erbfolge, Tradition, das Volksganze, Geschlecht, die unsichtbare Hand des Marktes usw. als unantastbare, unveränderbare Legitimationsmuster, die in Verfassungen, Gesetze, Notstandsgesetze, Verordnungen usw. Eingang finden (kulturell legitimierte strukturelle Gewalt);
* soziale Regeln der Kontrolle und Erzwingung der Einhaltung der aufgeführten sozialen Regeln (soziale Kontrolle, Sanktionsmacht): willkürliche Verfahren und ausschließlich repressive Sanktionsmittel.
 
==== Soziale Arbeit und ihr Interventionswissen (methodisches Handeln) ====
Soziale Arbeit als Disziplin erforscht die Zusammenhänge der sozialen Problementstehung und Problemlösung. Soziale Arbeit als Profession arbeitet an der Lösung und der möglichen Prävention dieser Probleme. [[Silvia Staub-Bernasconi]] betont den fachlichen Auftrag einer Sozialen Arbeit als (eine) Menschenrechtsprofession, die die Verletzung von Menschenrechten (in Bezug auf organismisch verankerten biopsychosozialen Bedürfnissen) lokal, national und global erkennen und benennen soll und sich als wert- und bedürfnisorientierte Disziplin und Profession an der Minimierung von Menschenrechtsverletzungen beteiligen soll. Vgl. auch: [[Menschenrechte]] und [[Kinderrechte]]. Nach Silvia Staub-Bernasconi gilt es zukünftig spezielle problembezogene Arbeitsweisen (= spezielle Handlungstheorien) systematisch auszuarbeiten:
# [[Bewusstsein]]s<nowiki />bildung (im Zusammenhang mit problematischer Ausstattung mit Erlebens- und Erkenntniskompetenzen),
# [[Handlungskompetenz]]-Training und Teilnahmeförderung (im Zusammenhang mit problematischer Ausstattung mit Handlungskompetenzen),
# Kriterien (Werte und Normen/Standards) und Öffentlichkeitsarbeit (im Zusammenhang mit fehlenden und/oder problematischen gesellschaftlich kodifizierten Werten) [[Ressource]]n<nowiki />erschließung (im Zusammenhang mit problematischer sozioökonomischer Ausstattung),
# Modell-/Identitäts- und Kulturveränderung (im Zusammenhang mit problematischer Ausstattung mit Selbst- und Umweltbildern),
# soziale [[Vernetzung]] (im Zusammenhang mit problematischen Austauschbeziehungen),
# Umgang mit Machtquellen (im Zusammenhang mit problematischen Machtbeziehungen).
 
In der Nachkriegszeit bis in die späten 1980er Jahre galten die Einzelfallhilfe, die soziale Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit als die drei Methoden der Sozialen Arbeit. Heute bezeichnet man damit lediglich das soziale Niveau, auf dem bestimmte praktische soziale Probleme von Individuen gelöst werden sollen, sprich: Individuum, Mikro-, Meso-, Makrosystem oder Gesellschaft. Die Vorgehensweise bei der Lösung von sozialen Problemen, also das methodische Handeln, orientiert sich dabei an der allgemeinen normativen Handlungstheorie (Obrecht) und findet ihre Entsprechung in der Methodik der [[Medizin]] oder der [[Psychologische Diagnostik|Psychologie]]. Sie ist in seiner praktischen Anwendung auch bekannt als die sogenannten „W-Fragen“:
# Feststellen eines praktischen Problems als Beschreibungsanlass ([[Anamnese]], [[Symptom]]atik, WAS-Frage)
# Beschreibung (in Termini von empirischen und theoretischen Begriffen, die Komponenten von erklärungskräftigen Theorien sind = nicht integriertes begriffliches Bild) ([[Diagnose]], WAS-Frage)
# Erklärung (mittels Theorien = erklärtes, d.&nbsp;h. integriertes begriffliches Bild) ([[Ätiologie (Medizin)|Ätiopathogenese]], WARUM-Frage)
# Prognose (mittels erklärtem Bild und Theorie = Zukunftsbild) ([[Prognose]], WOHIN-Frage)
# Praktisches Problem (Vergleich Zukunftsbild mit Sollwert: Differenz = Problem) (WAS-IST-(NICHT)-GUT-Frage)
# Handlungsziel (mittels Prognose, Werten und situativ mutmaßlich effektiven Regeln der Intervention = Bild eines gewünschten zukünftigen Zustandes);
# Handlungsplan (mittels Gegenwartsbild und Ziel, sowie Interventionsregeln)([[Therapie]], WIE-Frage)
# Realisation (mittels Gegenwartsbild, Ziel und Handlungsplan) (WOMIT-Frage)
# Evaluation (Vergleich zwischen dem neuen Gegenwartsbild und dem Ziel, sowie Erklärung von Abweichungen mittels Theorie).
 
=== Modell „Analyse sozialer Systeme“ und „Systemische Soziale Arbeit“ ===
Im Modell von [[Michael Bommes]] und [[Albert Scherr]] wird Soziale Arbeit als ''Inklusionsvermittlung, Exklusionsvermeidung und Exklusionsverwaltung'' beschrieben. Ausgedrückt wird dabei eine Übereinkunft, nach der Soziale Arbeit als „organisierte Hilfe“ bewertet wird. Nicht Einzelne bestimmen dabei wer hilfsbedürftig ist, sondern Instanzen des politischen Systems. Diese bestimmen Hilfsansprüche und unterscheiden diese von illegitimen Ansprüchen; soziale Probleme werden von der „Normalität“ abgegrenzt. In dieser Theorie wird Bezug genommen auf [[Niklas Luhmann|Luhmanns]] Analyse sozialer Systeme. Moderne Gesellschaften beziehen Menschen mit ihren Bedürfnissen nicht als ganze ein, sondern sie bestehen aus vielen Funktionssystemen, die jeweils bestimmte Zugangsvoraussetzungen haben. Jeder Mensch muss seine Zugehörigkeit zu Funktionssystemen zunächst erarbeiten. Der Mensch kann sich an diese Regeln bzw. Zugangsvoraussetzungen halten oder von ihnen abweichen.
 
Exklusionsrisiken wie Arbeitsmarkt oder Gesundheitssystem des Wohlfahrtsstaates werden durch das System der Sozialversicherungen abgesichert. Für die Menschen, die aus diesem System herausfallen, übernimmt die Soziale Arbeit eine Zweit-/Auffangsicherung (Spiegel, 2004).
 
Aus Sicht der systemtheoretischen Soziologie legte [[Jan V. Wirth]] (vgl. 2013) eine Systemtheorie der Lebensführung vor, die das Verhältnis von biopsychozial verfasstem Individuum und funktional differenzierter Gesellschaft systemtheoretisch, d.&nbsp;h. gleichermaßen als Bedingungs- und Kommunikationsverhältnis, analysiert. Instruktiv ist dabei auch die Frage, in welchen Hinsichten Gesellschaft, soziale Systeme bzw. Kommunikation zulassen, eine »Person« sein zu können, ohne zugleich deswegen nicht als autonom denkendes und fühlendes Individuum etc. beobachtet und behandelt zu werden. Nach Wirth geht problematische Inklusion problematischer Exklusion voraus, daher müssten primär die Inklusionsbedingungen und -modi der Lebensführung im Fokus sozialarbeitswissenschaftlicher Forschung stehen. Insofern gehört neben ''Inklusionsvermittlung, Exklusionsvermeidung und Exklusionsverwaltung'' auch ''Inklusionstützen'' zu den gesellschaftlichen Funktionen und Aufgaben Sozialer Arbeit. Hier ist ein strategisches Defizit des Wohlfahrtsstaates zu verzeichnen (Wirth 2013).
 
Systemisches soziales Arbeiten ist Wirth folgend die Betrachtung von Ressourcen und Leistungen insbesondere mit Hinblick auf die Ermöglichung von Inklusion und Exklusion in für die Lebensführung wertgeschätzt soziale Systeme der Gesellschaft. Unter dieser Perspektive werden gemeinsam mit ihren Adressaten und Auftraggebern neue Handlungsmöglichkeiten entwickelt. Methodisch stützt sie sich auf eine bunte Palette von Verfahren aus verschiedenen beraterischen, pädagogischen und therapeutischen Arbeitsansätzen, denen allen dieser Grundgedanke voraus liegt: nämlich die Aufmerksamkeiten, die Beobachtungen und die Interventionen auf die Relationen und Beziehungsmuster zwischen den verschiedenen an der Lebensführung beteiligten Systemen zu richten. Nach Scherr und Wirth sind nicht „soziale Probleme“ (etwa gesellschaftliche Sicherheits- oder Ordnungsprobleme) der ausgezeichnete Gegenstand moderner Sozialer Arbeit, sondern vielmehr kann der Konzeptrahmen „Probleme der Lebensführung“ Soziale Arbeit anleiten und instruieren.
 
=== Weitere theoretische Modelle ===
* [[kritische Theorie]] rezipiert von Theoretikern der Sozialen Arbeit unter anderem nach [[Klaus Mollenhauer]]
* [[ökosoziales Paradigma]] nach [[Wolf Rainer Wendt]]
* die [[systemische Sozialarbeit]] nach [[Peter Lüssi]]
* der [[Systemische Sozialarbeit#Systemische Sozialarbeit nach Milowiz|systemisch-konstruktivistische Ansatz]] von Sozialer Arbeit
* die Theorie des Fachkonzepts [[Sozialraumorientierung]] nach [[Wolfgang Hinte]],
** flankiert vom Ansatz dezentraler [[Jugendhilfestation]]en bei [[Thomas Klatetzki]] und [[Manfred Günther (Psychologe)|Manfred Günther]]
* die [[Lebensweltorientierung|Theorie der Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit]] nach [[Hans Thiersch]] sowie [[C. W. Müller]]
* das [[Life-Modell]] nach Carrel B. Germain und Alex Gittermain
* [[Empowerment]]-Ansatz der Sozialen Arbeit nach [[Norbert Herriger]]
* die reflexive Sozialpädagogik nach [[Bernd Dewe]] und [[Hans-Uwe Otto]]
 
== Zum Thema Internationaler Vergleich Sozialer Arbeit siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Soziale Arbeit}}
 
== Zum Thema Berufsfelder siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Soziale Arbeit}}
 
== Zum Thema Zeitschriften siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Soziale Arbeit}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Soziale Arbeit}}
 
== Literatur ==
* Rudolf Bieker, Peter Floerecke (Hrsg.): ''Träger, Arbeitsfelder und Zielgruppen der Sozialen Arbeit''. Kohlhammer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-17-021380-7.
* {{Literatur
|Autor=Stefan Borrmann
|Titel=Soziale Arbeit mit rechten Jugendcliquen
|Verlag=Verlag für Sozialwissenschaften
|Ort=Wiesbaden
|ISBN=3-531-34823-X
|Datum=2006}}
* Ernst Engelke, Stefan Borrmann, Christian Spatscheck: ''Theorien der Sozialen Arbeit. Eine Einführung''. 6. Auflage. Lambertus, Freiburg im Breisgau 2014, ISBN 978-3-7841-2122-2.
* Ernst Engelke, Christian Spatscheck, Stefan Borrmann: ''Die Wissenschaft Soziale Arbeit – Werdegang und Grundlagen.'' Lambertus, Freiburg im Breisgau 2009, ISBN 978-3-7841-1893-2.
* Michael Galuske: ''Methoden der Sozialen Arbeit.'' 10., erweiterte Auflage. Juventa, Weinheim/München 2013, ISBN 978-3-7799-1441-9.
* Bettina Hünersdorf: ''Der klinische Blick in der Sozialen Arbeit. Systemtheoretische Annäherungen an eine Reflexionstheorie des Hilfesystems.'' Verlag für Sozialwissenschaft, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-531-16322-2.
* Hugo Maier: ''Who is who in der Sozialen Arbeit''. Lambertus, Freiburg im Breisgau 1998, ISBN 3-7841-1036-3.
* Bernhard Rathmayr: ''Armut und Fürsorge. Einführung in die Geschichte der Sozialen Arbeit von der Antike bis zur Gegenwart.'' Verlag Barbara Budrich, Opladen 2014, ISBN 978-3-8474-0161-2.
* Brigitta Michel-Schwartze: ''Methodenbuch Soziale Arbeit. Basiswissen für die Praxis.'' Verlag für Sozialwissenschaft, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-531-15122-9.
* {{Literatur
|Autor=Sascha Neumann
|Titel=Kritik der sozialpädagogischen Vernunft
|TitelErg=Feldtheoretische Studien
|Verlag=Velbrück Wissenschaft
|Ort=[[Weilerswist]]
|ISBN=3-938808-43-8
|Datum=2008
|Online=[http://ubt.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2007/446/ Volltext]}}
* Winfried Noack: ''Sozialpädagogik. Ein Lehrbuch.'' Lambertus, Freiburg im Breisgau 2001, ISBN 3-7841-1335-4.
* Jan V. Wirth: ''Lebensführung als Systemproblem – Entwurf einer Theorie der Lebensführung''. [[Pädagogische Hochschule Freiburg|PH Freiburg]], Freiburg im Breisgau 2013 (Dissertation; [http://opus.bsz-bw.de/phfr/volltexte/2013/430/pdf/wirth_2013_diss_lebensfuehrung_als_systemproblem.pdf PDF; 3,0&nbsp;MB] (PDF) ).


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
{{Commonscat|Experimental archaeology|Experimentelle Archäologie}}
 
* [http://www.exar.org/ EXAR Europäische Vereinigung zur Förderung der Experimentellen Archäologie e.&nbsp;V.]
== Einzelnachweise ==
* [http://www.aeas-gaes.ch/index.html AEAS - Arbeitsgemeinschaft für Experimentelle Archäologie der Schweiz]
<references />
* [http://www.exarc.net/ EXARC Internationaler ICOM affiliierte Vereinigung zur Förderung der Archäologischen Freilichtmuseen und Experimentellen Archäologie]
 
* [http://www.lea.rgzm.de/ Römisch-Germanisches Zentralmuseum: Labor für Experimentelle Archäologie (LEA)]
{{Normdaten|TYP=s|GND=4055676-1|REMARK=GND für Sozialarbeit}}
* [http://www.experimentarch.ch/3_wissexperiment.php Wissenschaftliches Experiment] ExperimentA – Verein für experimentelle Archäologie
 
* [http://www.archaeologie-online.de/links/158/101/ FrLinksammlung zu Webseiten zum Thema Experimentelle Archäologie auf Archäologie-Online]
[[Kategorie:Soziale Arbeit|!]]
* [http://burgbau.at/?page_id=141 Burgbauprojekt Friesach (Kärnten)]. [[Erlebnis Burgbau Friesach]] dient auch der Reintegration Langzeitarbeitsloser in den Arbeitsmarkt


[[Kategorie:Experimentelle Archäologie|!]]
{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 5. März 2022, 17:55 Uhr

Baumfällversuch mit einem rekonstruierten bandkeramischen Dechsel zur Ermittlung der Arbeitsspuren auf dem Werkzeug und Werkstücken

Die Experimentelle Archäologie ist ein Spezialgebiet der Archäologie. Ihr Ziel ist es, archäologischer Fragestellungen mithilfe von Experimenten zu behandeln. Wissenschaftlich ist das Experiment nur, wenn es unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt wird und vollständig dokumentiert wird. Anschließend werden die Ergebnisse veröffentlicht.

Viele Experimente beschäftigen sich mit Problemen der Technik. Es gibt aber auch Experimente mit psychologischen und soziologischen Ansätzen im Rahmen archäologischer Forschung.

Keine Experimentelle Archäologie sind Projekte, die den wissenschaftlichen Anforderungen nicht genügen. Sie finden zum Beispiel im Rahmen der Museumspädagogik statt.

Ansatz

Keramikofen nach spätbronzezeitlichem Vorbild, Experimentelle Archäologie am Tall Zira'a, Jordanien

Häufig lassen sich spezifische Fragen der Altertumswissenschaften nur durch Experimente beantworten, weswegen der Experimentellen Archäologie bei der Bewertung von Funden und Befunden eine wichtige Aufgabe zukommt. Sie trägt durch ihre systematische Vorgehensweise dazu bei, plausible Modelle sowohl zu Aspekten des Lebens in der Vergangenheit als auch zur Entstehung und Veränderung archäologischer Befunde zu entwickeln. Auf der Basis dieser Quellen werden dazu nach einer eingehenden Analyse wissenschaftlich relevante Fragen formuliert, Verfahrenstechniken entwickelt und Versuche zur Beantwortung der Fragen durchgeführt. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse werden dokumentiert und im Sinne der Fragestellung interpretiert. Um ein kontrolliertes Experiment durchführen zu können, ist es wichtig, Werkzeuge und Werkstoffe zu kennen und zu beherrschen. Daher wird angeraten, zunächst eine Übungsphase voranzustellen.[1]

Definition und Abgrenzung

Die Ausgangslage für experimentalarchäologische Versuche ist eine genau definierte Fragestellung. Die Ergebnisse aus den Versuchen müssen messbar und jederzeit nachvollziehbar sein sowie in allen Einzelheiten, wie z. B. Material, Methoden, oder Daten dokumentiert werden. Diese Ergebnisse müssen später unter den definierten Bedingungen jederzeit reproduzierbar sein.[2] Da die Durchführung von Experimenten dem Zugewinn von Wissen dienen soll, ist es weiterhin erforderlich, auf bereits durchgeführte Versuche zu verweisen und diese zu diskutieren, um zu verhindern, das „Rad stets neu zu erfinden“. Letztlich sollten die Ergebnisse in einer Form publiziert werden, die eine wissenschaftliche Auseinandersetzung ermöglicht.[3]

Sowohl in der Vor- als auch in der Nachbereitungsphase werden Verfahrensweisen berührt, die zwar als Bestandteil eines archäologischen Experimentes verstanden werden können, für sich allein gestellt dieses jedoch nicht repräsentieren. Zahlreiche Angebote im Umfeld musealer und schulischer Aktionen werden trotz des Fehlens einer wissenschaftlichen Fragestellung und eines Experimentaufbaus mit dem Begriff „Experimentelle Archäologie“ versehen. Hier wäre eine Zuweisung zur Archäotechnik bzw. Museumspädagogik passender. Besonders die museale Vermittlungsarbeit greift auf die mitunter starke illustrative Wirkung von archäotechnischen Aktionen und/oder Experimenten zurück. Daraus abgeleitete, didaktisch aufbereitete Elemente im Rahmen museumspädagogischer Arbeit sind dann per se keine Experimentelle Archäologie, doch können sie dazu dienen, die Wesenszüge der Methode zu vermitteln. Um sich den Bedingungen der Vergangenheit anzunähern und so zu relevanten Vergleichswerten zu gelangen, ist die Beherrschung antiker Arbeitsprozesse und der Einsatz von Gerätschaften, die den Originalen weitgehend entsprechen, als elementar anzusehen. Der fragmentarische Charakter archäologischer Quellen bedingt allerdings eine methodische Vorgehensweise bei der Rekonstruktion sowohl von Geräten als auch Produktionsabläufen (Rekonstruierende Archäologie).[4]

Da die Plausibilität von Rekonstruktionen ihrerseits mitunter nur experimentell zu überprüfen ist, kann die Herstellung von materialidentischen und funktionalen Repliken sowohl der Rekonstruierenden Archäologie als auch der Experimentalarchäologie zugewiesen werden. Die Aneignung und Durchführung rekonstruierter oder antiker Handwerkstechniken ist der Archäotechnik zuzurechnen. Versierte Archäotechniker sind aufgrund ihrer handwerklichen Fähigkeiten für die Durchführung aussagekräftiger Experimente unabdingbar.

Geschichte und bekannte Beispiele

Ra II im Park Piramides de Güimar auf Teneriffa
In Guédelon wird seit 1997 eine Burg ausschließlich mit den Techniken und Materialien des 13. Jahrhunderts erbaut.
Im Geschichtspark Bärnau-Tachov wird die Baugeschichte der deutsch-tschechischen Grenze vom 8. bis zum 14. Jahrhundert erforscht.

Der Beginn der experimentellen Auseinandersetzung mit archäologischen Relikten erfolgte vor dem Hintergrund, mehr über ihre Natur in Erfahrung zu bringen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts waren es die Versuche des Dänen S. Nilsson und des Engländers J. Evans zur Herstellung und Verwendung von steinzeitlichen Gerätschaften, die maßgeblich für die Entwicklung der experimentellen Archäologie waren. Daneben gilt auch der Amateurarchäologe Frederik Sehested (1813–1882) als Vater dieser Disziplin.[5] Er errichtete 1879 im dänischen Soholm, mit steinzeitlichen Werkzeugen ein Blockhaus, das lange Zeit im Freilichtmuseum Den Fynske Landsby, in Odense auf Fünen stand.[6][7]

Für den deutschsprachigen Raum sind die Versuche im Umfeld der als römisches Kastell rekonstruierten Saalburg zu nennen. Bereits 1904 wurde erfolgreiche Schussversuche mit rekonstruierten römischen Torsionsgeschützen durchgeführt.[5] Neun Jahre später führten Soldaten eines Mainzer Pionierbataillons neben der Saalburg Schanzarbeiten mit nachgebauten römischen Werkzeugen durch.[8]

Die in den Folgejahren durchgeführten Versuche mit mittelalterlichen Langbogenrepliken und Nachbauten antiker griechischer Brennöfen lassen sich ansatzlos in den Reigen jener Experimente einreihen, die mehr zur Herstellungs- und Funktionsweise antiker Geräte sowie zur Effizienz früher Technologie in Erfahrung bringen wollten. In vielen Fällen spielten die Erzeugung und der Vergleich mit Gebrauchsspuren, wie sie auf den Originalen vorhanden sind, eine gewichtige Rolle. Dies unterstreicht die Bedeutung der Gebrauchsspurenanalyse, die eng mit der Experimentellen Archäologie verbunden ist. Kritisch betrachtet erfüllen die Versuche der Vergangenheit nur in den wenigsten Fällen Kriterien, die an ein archäologisches Experiment im strengeren Sinne anzulegen sind. Projekte, die reges Medienecho erzeugten, trugen dazu bei, die Disziplin in weiten Teilen der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Zu nennen sind hier die Reisen von Thor Heyerdahl. Er baute unter anderem ein Floß, die Kon-Tiki und besegelte damit den Pazifik. Mit den Schilfbooten Ra I und Ra II versuchte er von Afrika nach Amerika zu reisen. Ein weiteres bekanntes Bootsexperiment war die Weltumseglung mit dem Wikingerschiff Saga Siglar, das die Hochseetauglichkeit dieses Schiffstyps bewies. Im Jahr 1995 lieferte der Münchner Historiker Marcus Junkelmann ein Beispiel, als er mit einigen Begleitern mit rekonstruierten Waffen und Ausrüstungsgegenständen von römischen Legionären eine Überquerung der Alpen wie vor 2000 Jahren bewältigte. Einen ersten umfassenden Überblick über experimentalarchäologische Projekte in Deutschland lieferte die von Mamoun Fansa initiierte Ausstellung „Experimentelle Archäologie in Deutschland”“, die 1990 im Staatlichen Museum für Naturkunde und Vorgeschichte Oldenburg gezeigt wurde und im Anschluss 14 Jahre lang in 30 europäischen Städten gastierte, wo sie von etwa einer halben Million Besuchern wahrgenommen wurde.[9]

In jüngerer Zeit widmeten sich mehrere Fernsehproduktionen der experimentellen Archäologie. 2006 produzierte SWR die Dokumentarfilmserie Steinzeit – Das Experiment[10] und im Jahr darauf folgte das Schweizer Fernsehen mit Pfahlbauer von Pfyn. Beide Formate widmeten sich dem Leben in der Steinzeit.

Ein bekanntes bauarchäologisches Experiment ist das Erdwerk von Overton Down in Südengland. Dort wurde ein künstlicher Erdwall angelegt, in dem verschiedene Materialien eingegraben sind. Seit der Errichtung 1960 wird beobachtet, wie die Erosion die Gestalt des Walls verändert. In Ausgrabungen wird der Verfall der eingebrachten Stoffe beobachtet. Als Langzeitprojekt soll Overton Down Erkenntnisse über Funderhalt und Erosion erbringen, die in zukünftigen Ausgrabungen angewandt werden sollen. Einen vergleichbaren Ansatz verfolgte ein 1970 von Jens Lüning angelegtes Erdwerk in Form einer vier Meter langen Wall-Graben-Anlage.[5]

Auch die in Großbritannien gelegene Butser Ancient Farm widmet sich Experimenten zu Verwitterungsvorgängen. Relevant sind auch die durchgeführten experimentellen Untersuchungen zur eisenzeitlichen und britisch-römischen Landwirtschaft. In Deutschland sind in diesem Zusammenhang die durch das Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Köln durchgeführten „Kölner Experimente“ zur frühen Landwirtschaft zu nennen.[11]

Zu experimentellen Bauprojekten gehören unter anderem der Bau der Burg Guédelon, der Turmhügelburg bei Lütjenburg, der Klosterstadt Messkirch (Campus Galli) und die verschiedenen "Zeitfenster" des Geschichtsparks Bärnau-Tachov. Archäologische Experimente spielen auch eine wichtige Rolle bei der wissenschaftlichen Bewertung der Spuren des ur- und frühgeschichtlichen Salzbergbaus in Hallstatt. Ebenfalls eine lange Tradition in der Experimentellen Archäologie hat das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen, in dem seit 1922 erprobt und geforscht wird.

Experimentalarchäologie in der Lehre

Noch 2010 wurde das weitgehende Fehlen der Lehre zu den Methoden der Experimentellen Archäologie in der universitären Ausbildung bemängelt. Ausnahmen waren Veranstaltungen Experimentellen Archäologie an den deutschen Universitäten Tübingen, Berlin und Hamburg sowie Wien in Österreich. Hervorzuheben ist der Studiengang in experimenteller Archäologie an der Universität von Exeter, die dazu Gelände und Labors zur Verfügung stellt.[9]

Orte für praktische Versuche sind unter anderen das Sagnlandet Lejre in Dänemark, das Archäologisch-Ökologische Zentrum Albersdorf oder das vom Landkreis Mayen-Koblenz und dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum getragene Labor für Experimentelle Archäologie in Mayen[12], wo Studierende auch aufwändige Experimente durchführen und praktische Erfahrungen sammeln können. Seit 2013 werden auch im Archäologiepark Römische Villa Borg regelmäßig experimentalarchäologische Projekte insbesondere zur römischen Glasofentechnik[13] und zur Gefäßglasherstellung[14] durchgeführt, die in universitäre Lehrveranstaltungen integriert sind.

Eine Sonderstellung nimmt das Urgeschichtemuseum Mamuz, Schloss Asparn an der Zaya, ein, das auf dem Freigelände seit 1982 jährlich zusammen mit dem Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie der Universität Wien Lehrveranstaltungen zur Experimentellen Archäologie anbietet.[15]

Experimentelle Archäologie und Museumspädagogik

Ausstellung "Römische Küchen und Tischkultur", Archäologische Staatssammlung. Archäologen kochen nach alten römischen Rezepten

Die Durchführung echter archäologischer Experimente im Rahmen des museumspädagogischen Alltags zählt noch zu den Seltenheiten. Offensichtlich erscheinen die handlungsorientierte Gewinnung und Auswertung von relevanten Daten noch zu unattraktiv bzw. zu komplex. Doch gerade der spielerische Umgang mit den Bausteinen eines Experimentes könnte, ebenso wie die Vermittlung einer authentischen Ausgrabung, wesentlich zum Verständnis der Methode beitragen. Museumspädagogisch sind bisweilen eher „archäotechnische“ Ansätze im Einsatz, die im Idealfall auf Ergebnissen der Experimentellen bzw. Rekonstruierenden Archäologie basieren. Museumspädagogische Aktionen besitzen in der Regel keine Fragestellungen und werden nicht dokumentiert. Sie dienen eher dem Nachempfinden und Vermitteln und setzen sich damit von den selten öffentlich durchgeführten archäologischen Experimenten ab. Die Experimentelle Archäologie ist keine Museumspädagogik, sie dient nicht der Vermittlung, sondern dem Erkenntnisgewinn für die Forschung.[16] Für eine museumspädagogische Aktion sei hier ein Beispiel aus dem Römermuseum Haltern angeführt, wo das Marschgepäck eines Legionärs geschultert werden kann, einer Erfahrung, die Respekt vor den Marschleistungen römischer Legionäre aufkommen lässt. Wie intensiv archäologische Experimente allerdings den museumspädagogischen Alltag zu prägen imstande sind, zeigen die Versuche von U. Stodiek mit rekonstruierten jungpaläolithischen Speerschleudern, die heute fester Bestandteil vieler museumspädagogischer Angebote und Workshops sind.[17] Beim Eisenzeithaus Darpvenne kann das Leben in der vorrömischen Eisenzeit nachempfunden werden. So können gebuchte Besuchergruppen aller Altersstufen Handwerke wie Schmieden, Töpfern, Filzen und eisenzeitliches Kochen erlernen oder auch sich im Bogenschießen versuchen.[18]

Experimentelle Archäologie und Hobbyismus

Rekonstruktionsversuch eines karolingischen Schuppenpanzers (8.–9. Jh.)

Da sich seit einigen Jahren auch immer mehr interessierte Laien mit hohem wissenschaftlichen Anspruch intensiv damit beschäftigen, kann man die experimentelle Archäologie im weiteren Sinne auch als Teil der Living History- oder Reenactment-Szene ansehen. Neben den oftmals langjährigen Erfahrungen, die diese Personen beitragen können, sind sie zudem meistens ehrenamtlich und kostenlos tätig und können daher auch in dieser Hinsicht für die Wissenschaft sehr wertvoll sein.[19]

Verbände und Wissenschaftler

Wichtige Forschungseinrichtungen und Verbände mit dem Schwerpunkt der Experimentellen Archäologie im deutschsprachigen Raum sind unter anderen:

  • EXAR e. V. – In der Europäischen Vereinigung zur Förderung der Experimentellen Archäologie e. V. (EXAR) haben sich zahlreiche Arbeitsgruppen, Museen sowie Archäologen, Restauratoren und Laienforscher zusammengeschlossen. Die Vereinigung bietet mit ihren jährlich stattfindenden und öffentlichen Tagungen eine nicht nur für den deutschsprachigen Bereich wichtige Plattform, sich über neueste Ergebnisse der Experimentellen Archäologie auszutauschen.[20]
  • EXARC – Eine internationale Vereinigung von internationale Freilichtmuseen und Experimentalarchäologen. Der Verein hat mehr als 120 Mitglieder aus rund 25 Ländern und ist Mitglied des International Council of Museums (ICOM).[21]
  • EAS – Die Experimentelle Archäologie Schweiz (EAS) ist ein 1998 als AEAS gegründeter Verein zur Förderung der experimentellen Archäologie. Seine Mitglieder führen u. a. archäologische Experimente und Versuche durch, stellen Rekonstruktionen und Repliken her oder vermitteln handwerkliche Techniken.[22]
  • AK EA ÖGUF – Arbeitskreis Experimentelle Archäologie der Österreichischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (ÖGUF).[23]
  • VIAS – Vienna Institute for Archaeological Science. Experimental Archaeology an der Universität Wien.[24]

Bekannte Wissenschaftler die sich mit der experimentelle Archäologie befassen sich unter anderem:

Literatur

  • Jodi Reeves Flores, Roeland Paardekooper: Experiments Past. Histories of Experimental Archaeology. Sidestone, Leiden 2014, ISBN 978-90-8890-251-2. (Tagungsband mit 18 Beiträgen; englisch)
  • Michael Herdick: „Natural-Born Cyborgs“? Die Experimentelle Archäologie und das Bild des Menschen. In: M. Koch (Hrsg.): Archäologie in der Großregion. Beiträge des internationalen Symposiums zur Archäologie in der Großregion in der Europäischen Akademie Otzenhausen vom 7.–9. März. (= Archäologentage Otzenhausen. 1). Nonnweiler 2015, S. 291–302.
  • Rolf Schlenker, Almut Bick: Steinzeit. Leben wie vor 5000 Jahren. Konrad Theiss-Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-2099-5.
  • Erwin Keefer (Hrsg.): Lebendige Vergangenheit. Vom Archäologischen Experiment zur Zeitreise. (= Archäologie in Deutschland). Sonderheft 6). Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-1889-7. (Mit Beiträgen von Erwin Keefer, Bastian Asmus, Jörg Bofinger, Sylvia Crumbach, Guntram Gassmann, Wulf Hein, Thomas Hoppe, Jens Lüning, Gunter Schöbel, Cornelia Szelényi und Jürgen Weiner)
  • James R. Mathieu: Experimental archaeology – replicating past objects, behaviors, and processes. Archaeopress, Oxford 2002, ISBN 1-84171-415-1.
  • John Morton Coles: Experimental archaeology. Acad. Press, London 1979, ISBN 0-12-179750-3.
    • deutsch: Erlebte Steinzeit. Experimentelle Archäologie. übersetzt von Theodor A. Knust und Jutta Knust. Bertelsmann, München 1976, ISBN 3-570-00371-X.
  • „Holz-Kultur“ – Von der Urzeit bis in die Zukunft. Ökologie und Ökonomie eines Naturrohstoffs im Spiegel der Experimentellen Archäologie, Ethnologie, Technikgeschichte und modernen Holzforschung. Oldenburg 2007, ISBN 978-3-8053-3763-2.
  • Martin Schmidt, Marlise Wunderli: Museum experimentell. Experimentelle Archäologie und museale Vermittlung. Wochenschau-Verlag, Schwabach/Ts. 2008, ISBN 978-3-89974-400-2.
  • Jürgen Weiner: Archäologische Experimente in Deutschland. Von den Anfängen bis zum Jahre 1989 – Ein Beitrag zur Geschichte der Experimentellen Archäologie in Deutschland. In: M. Fansa (Bearb.): Experimentelle Archäologie, Bilanz 1991. (= Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland. Beiheft 6). Oldenburg 1991, S. 50–68.

Zeitschriften

  • Experimentelle Archäologie in Deutschland. Isensee, Oldenburg 1990, ISBN 3-920557-88-3.
  • Experimentelle Archäologie in Deutschland. Bilanz 1991–2001. Oldenburg 1991–2001
  • Experimentelle Archäologie in Europa. Bilanz 2002– . Oldenburg
  • Experimentelle Archäologie in Europa. Sonderband 1. Oldenburg 2005, ISBN 3-89995-266-9.

Weblinks

Commons: Experimentelle Archäologie - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Experimentelle Archäologie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
  1.  Martin Trachsel: Ur- und Frühgeschichte. Quellen, Methoden, Ziele. Füssli, Zürich 2008, ISBN 978-3-8252-8369-8, S. 175.
  2.  Peter Kelterborn: Was ist ein wissenschaftliches Experiment?. In: Anzeiger der Arbeitsgemeinschaft für Experimentelle Archäologie der Schweiz AEAS. Nr. 1, 1994, S. 7–9 (aeas-gaes.ch PDF, 5,18 MB).
  3.  Thomas Lessig-Weller: Entdecke die Möglichkeiten – Archäotechnik in der Vermittlung von Experimentalarchäologie. In: Experimentelle Archäologie in Europa Bilanz 2008. Nr. 7, Isensee, Oldenburg 2008, S. 131–138.
  4.  Thomas Lessig-Weller: Zwischen Fakt und Fiktion – Überlegungen zur Rekonstruierenden Archäologie. In: Experimentelle Archäologie in Europa Bilanz 2014. Nr. 13, Isensee, Oldenburg 2014, S. 166–176.
  5. 5,0 5,1 5,2  Jürgen Weiner: Archäologische Experimente in Deutschland. Von den Anfängen bis zum Jahre 1989 – Ein Beitrag zur Geschichte der Experimentellen Archäologie in Deutschland. In: Experimentelle Archäologie, Bilanz 1991 (= Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland). Isensee, Oldenburg 1991, ISBN 3-89442-114-2, S. 51–59.
  6.  Claus Ahrens: Wiederaufgebaute Vorzeit, archäologische Freilichtmuseen in Europa. Wachholtz, Neumünster 1990, ISBN 978-3-529-01838-1, S. 1.
  7.  Gunter Schöbel: Museums Exhibitions, open-air museums, and hands-on archaeology. In: The Oxford Handbook of Wetland Archaeology. Oxford University Press, Oxford 2013, ISBN 0-19-957349-2, S. 859-874.
  8.  Frank M. Andraschko, Martin Schmidt: Experimentelle Archäologie: Masche oder Methode? Anmerkungen zu Geschichte und Methodik einer „neuen“ Forschungsrichtung. In: Experimentelle Archäologie, Bilanz 1991 (= Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland). Isensee, Oldenburg 1991, ISBN 3-89442-114-2, S. 71.
  9. 9,0 9,1  Ulrike Weller: Quo vadis Experimentelle Archäologie?. In: Experimentelle Archäologie in Europa, Bilanz 2010. Nr. 9, Isensee, Oldenburg 2010, ISBN 3-89995-739-3, S. 9–14.
  10.  Gunter Schöbel: Erfahrungen und Erkenntnisse eines Filmprojektes. Die ARD/SWR Filmdoku "Steinzeit - Das Experiment. Leben wie vor 5000 Jahren" aus der Sicht des Pfahlbaumuseums Unteruhldingen. In: Experimentelle Archäologie in Europa, Bilanz 2008. Nr. 7, Isensee, Oldenburg 2008, S. 111–130.
  11.  Jutta Meurers-Balke, Jens Lüning: Experimente zur frühen Landwirtschaft. Ein Überblick über die Kölner Versuche in den Jahren 1978–1986. In: Experimentelle Archäologie, Bilanz 1990 (= Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland). Isensee, Oldenburg 1990, ISBN 3-920557-88-3, S. 82–92.
  12.  Michael Herdick: Das Labor für Experimentelle Archäologie in Mayen (Lkr. Mayen-Koblenz). In: Experimentelle Archäologie in Europa Bilanz 2010. Isensee, Oldenburg 2010, ISBN 978-3-89995-739-6, S. 15-22.
  13.  Frank Wiesenberg: Experimentelle Archäologie: Römische Glasöfen. Rekonstruktion und Betrieb einer Glashütte nach römischem Vorbild in der Villa Borg. Borg Furnace Project 2013. 2014
  14.  Frank Wiesenberg: Das experimentalarchäologische „römische“ Glasofenprojekt im Archäologiepark Römische Villa Borg (Borg Furnace Project). In: Archäologentage Otzenhausen 1. Archäologie in der Großregion. Internationales Symposium zur Archäologie in der Großregion in der Europäischen Akademie Otzenhausen 7.–9. März 2014. 2014, S. 215-322 (archaeoglas.de PDF, 18,4 MB). archaeoglas.de (Memento vom 13. August 2015 im Internet Archive)
  15. Experimentelle Archäologie auf mamuz.at Schloss Asparn/Zaya, Museum Mistelbach [aufgerufen am 6. März 2018]
  16. Martin Schmidt: Museumspädagogik ist keine experimentelle Archäologie. In: Experimentelle Archäologie und Museumspädagogik, Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland. Beiheft 20, Isensee, Oldenburg 2000, S. 81–89.
  17.  Ulrich Stodiek: Jungspaläolithische Speerschleudern und Speere – ein Rekonstruktionsversuch. In: Experimentelle Archäologie, Bilanz 1990 (= Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland). Isensee, Oldenburg 1990, ISBN 3-920557-88-3, S. 287–297.
  18. mps public solutions gmbh: Eisenzeithaus - Besuch mich. Abgerufen am 27. August 2018.
  19.  Andreas Willmy: Experimentelle Archäologie und Living History – ein schwieriges Verhältnis?. In: Experimentelle Archäologie in Europa Bilanz 2010. Isensee, Oldenburg 2010, ISBN 978-3-89995-739-6, S. 27-30.
  20. EXAR Homepage
  21. EXARC Homepage
  22. EAS Homepage
  23. AK EA ÖGUF Homepage
  24. VIAS Homepage