Nikotin und Kategorie:Messgröße: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Nikotin''' ist ein [[Wikipedia:Alkaloid|Alkaloid]], das hauptsächlich in [[Wikipedia:Tabak|Tabak]]pflanzen, in geringeren Mengen auch in anderen [[Wikipedia:Nachtschattengewächse|Nachtschattengewächse]]n vorkommt und vom [[Mensch]]en hauptsächlich durch das '''Rauchen''' in geringen Mengen in den [[Organismus]] aufgenommen wird. Eine Zigarette enthält etwa 12mg Nikotin, die aber nur teilweise in den Tabakrauch übergehen. In reiner Form ist Nikotin eine farblose, ölige Flüssigkeit, die sich an der Luft rasch braun verfärbt. Nikotin ist ein starkes [[Nerven]]gift. Die [[Wikipedia:Letale Dosis|tödliche Dosis]] für den erwachsenen [[Mensch]]en liegt bei etwa einem Milligramm pro Kilogramm Körpermasse; Nikotin ist damit giftiger als [[Arsen]] oder [[Kaliumcyanid]]. Gelangt Nikotin in den Blutkreislauf, regt es die Ausschüttung von [[Wikipedia:Adrenalin|Adrenalin]] und der [[Wikipedia:Neurotransmitter|Neurotransmitter]] [[Wikipedia:Dopamin|Dopamin]] und [[Wikipedia:Serotonin|Serotonin]] an. Nikotin steigert den Blutdruck und erhöht die Pulsfrequenz, wodurch nach [[Rudolf Steiner]] zugleich der [[Sauerstoff]]bedarf gesteigert wird. Da die Atemfrequenz aber nicht in gleichem Mass gesteigert wird, entsteht durch Nikotingenuß eine latente kleine Atemnot, die [[Unterbewusstsein|unterschwellige]] [[Angst]]zustände auslöst. Durch die Erhöhung der Herzfrequenz wird das Lebenstempo des [[Mensch]]en überhaupt gesteigert, wodurch der [[Organismus]] stärker belastet wird. Eine gewisse positiv anregende Wirkung hat Nikotin bei Menschen mit zu trägem Pulssschlag, was sich [[seelisch]] so auswirkt, "daß er herumgeht und irgend etwas will, aber er weiß nicht, was er will. Die sind dann, wie man sagt, unbefriedigt im Leben." {{Lit|GA 348, S 352}} In diesen Fällen empfiehlt Rudolf Steiner sogar mäßigen Tabakkonsum.


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[[Kategorie:Messtechnik]]
"Bringe ich also Tabak in den menschlichen Organismus,
[[Kategorie:Messgröße]]
so regt er zunächst die Blutzirkulation an. Das Blut wird lebhafter, zirkuliert lebhafter.
Jetzt regt es aber nicht in demselben Maße die Atmung an. Die Atmungsstöße,
die bleiben dieselben. Aber nun paßt der Blutkreislauf nicht mehr mit der Atmung
zusammen. Die Folge davon ist, daß, während sich mit jedem Pulsschlag eine bestimmte
Menge Sauerstoff mit dem Blut verbinden sollte, das Blut nicht genügend
Sauerstoff erhält. Die Folge der Nikotinvergiftung ist also, daß das Blut zu große
Mengen Sauerstoff aufnehmen will, das heißt, daß das Blut zu viel Sauerstoff beansprucht.
Die Atmung gibt nicht so viel Sauerstoff her. Daher kommt es, daß eine ganz
geringe Atemnot eintritt. Diese ganz kleine Atemnot verursacht nämlich bei jedem
Atemzug ein Angstgefühl...
 
Die Folge davon ist, daß der Mensch ein viel zu
schnelles Lebenstempo einschlägt und sich deshalb furchtbar rasch abnutzt. Und so
wird derjenige, der eben für seine Leibesverhältnisse zu viel Nikotin in seinen Leib
hineinbekommt, daran langsam zugrundegehen. Er geht eigentlich langsam zugrunde
an allerlei inneren, das Herz beeinflussenden Angstzuständen. Bei solchen
Menschen wird gewöhnlich die Nikotinvergiftung auch dadurch erkannt werden,
daß man findet, ihre Gedanken kommen nicht mehr ganz in Ordnung. Sie urteilen
gewöhnlich viel zu rasch. Sie steigern dann dieses viel zu rasche Urteilen manchmal
bis zu Verfolgungswahngedanken. So also kann man sagen, daß tatsächlich der Nikotingenuß,
wenn er als Genuß figuriert, die menschliche Gesundheit untergräbt.
Wenn der Blutkreislauf zu schnell ist im Verhältnis zum Atmen, hat man es mit
furchtbaren Angstzuständen zu tun, die aber nicht bewußt werden. Wenn aber einer
einen zu schwachen Blutkreislauf von irgend etwas anderem hat, dann drückt sich
das dadurch aus, daß er herumgeht und irgend etwas will, aber er weiß nicht, was er
will. Die sind dann, wie man sagt, unbefriedigt im Leben. Und wenn man also solch
einen Menschen hat, dann kann man sagen: Es ist sogar gut, ihm etwas Nikotin beizubringen,
ihn durch Nikotin zu heilen. Und da ihm das Rauchen angenehm ist, so
braucht man ihm nicht Nikotin als Medizin zu geben, sondern man kann ihm sogar
anraten, er solle rauchen, wenn er früher kein Raucher war." {{Lit|GA 348, S 250ff}}
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Sofern Tabakgenuß nicht zum Suchtverhalten führt, hat er keinen störenden Einfluss auf den [[geist]]igen [[Schulungsweg]].
 
Der Name des Nikotins leitet sich von dem französischen Diplomaten und Gesandten am portugiesischen Hof [[Wikipedia:Jean Nicot|Jean Nicot]], sieur de Villemain ([[Wikipedia:1530|1530]] in [[Wikipedia:Nîmes|Nîmes]]; † [[Wikipedia:1604|1604]] in [[Wikipedia:Paris|Paris]]) ab, der den [[Wikipedia:Tabak|Tabak]] als Heilpflanze nach [[Wikipedia:Frankreich|Frankreich]] brachte, wo sich dadurch der Tabakkonsum schon sehr früh weit verbreitete.
 
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre'', [[GA 348]] (1997)
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Medizin]] [[Kategorie:Heilkunst]]

Version vom 5. Juli 2019, 04:18 Uhr