Ananda

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Kopf des Ānanda, Kalksteinplastik mit Spuren von Pigment aus den nördlichen Xiangtangshan-Grotten, Nördliche Qi-Dynastie (550-577 v. Chr.)
Ānanda, tibetische Illustration.

Ānanda (Pali and Sanskrit: आनन्द, für „Abwesenheit von Unglück“ bzw.[1] „freudige Glückseligkeit“, sprich: Glück, 5. Jh. v. Chr.), nach der Legende ein Cousin von Siddhartha Gautama und am gleichen Tag geboren wie dieser, war einer der zehn bedeutendsten Jünger des Buddha und in dessen letzten Lebensjahren sein Lieblingsjünger.

Legende

Nach seiner Erleuchtung hatte der Buddha zwanzig Jahre lang niemanden, der ihn begleitete. Als er 55 Jahre alt wurde, wählte er Ānanda als seinen Begleiter, den einzigen seiner Schüler, der ihm nicht seine Dienste angeboten hatte. Ānanda nahm nun an, allerdings unter acht strengen Voraussetzungen, darunter die, dass es ihm nicht erlaubt sein würde, die speziellen Opfer an Kleidung und Nahrung anzunehmen, die dem Buddha zuteil wurden.

Ānanda erreichte beim Buddha, dass auch Frauen zur Vollordination als Bhikkhuni zugelassen wurden und einen Nonnen-Orden einrichten durften. Die Ordensdisziplin der Mönche (Vinaya) wurde dafür um einige Regeln zu der für Nonnen erweitert.[2]

Es wird berichtet, Ānanda habe den Buddha viele Jahre überlebt und sei im Alter von 120 Jahren auf einer Barke in der Mitte des Flusses Ganges gestorben. Nach seinem Wunsch wurde sein Körper in zwei Hälften zerteilt, so dass die Führer des nördlichen und des südlichen Ufers ihren Anteil haben konnten. Über seinen Habseligkeiten wurden Stupas errichtet.[3]

Bewahrer des Dharma

Ānanda gilt als Bewahrer des Dharma, da er nach dem Tod (Erlöschen) des Buddha aufgrund seiner außerordentlichen Gedächtniskraft, jedes Buddhawort bewahrt hatte. Er wird deshalb auch als Dhammabhandāgārika, als »Schatzmeister des Lehrguts, bezeichnet. So konnte er im Rahmen des ersten Buddhistischen Konzils als Zeuge für die Äußerungen des Buddha auftreten und diese nach allgemeinem Ermessen originalgetreu wiedergeben. Jahrhunderte später entstand aus diesen bis dahin nur mündlich überlieferten Lehrreden der schriftlich festgehaltene Sutta-Pitaka des Pali-Kanons. Die bekannten Worte »So habe ich gehört«, welche die Lehrreden der vier großen Sammlungen einleiten, beziehen sich auf die Erinnerungen Ānandas.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stefan Klein: Das Geheimnis des Lächelns. In: Stefan Klein: Die Glücksformel oder Wie die guten Gefühle entstehen. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2003; 6. Auflage: Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-61513-4, S. 286.
  2. http://tipitaka.wikia.com/wiki/Vinaya_Pitaka Vinaya Pitaka auf Englisch. Gute Übersicht bzgl. des Unterschiedes der Regeln für Mönche und Nonnen.
  3. Charles Higham: Encyclopedia of Ancient Asian Civilizations. Facts on Files, New York 2004, ISBN 0-8160-4640-9.
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