Natürliche Theologie

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Die Natürliche Theologie (lat. theologia naturalis) stützt sich nicht auf religiöse Offenbarung, sondern versucht mit den Mitteln der sinnlichen Beobachtung und der menschlichen Vernunft Aufschluss über Gott und die Schöpfung zu erhalten. Ihre Anfänge reichen zurück bis zur Ideenlehre Platons und zur Metaphysik des Aristoteles. Zur Zeit der Scholastik wurde sie insbesondere von Albertus Magnus, Thomas von Aquin und von Franziskanern wie Roger Bacon, Johannes Duns Scotus und Wilhelm von Ockham weiter vertieft, die durch den von ihnen vertretenen Nominalismus bereits der modernen Naturwissenschaft den Weg bahnten, die sich dann insbesondere an den Universitäten von Oxford und Cambridge entfaltete. Einen besonderen Aufschwung erlebte die natürliche Theologie, wie sie etwa auch von Galileo Galilei und Isaac Newton vertreten wurde, im Zeitalter der Aufklärung und des Rationalismus. Zeitgenössische Formen der natürlichen Theologie vertreten etwa Frank J. Tipler und John D. Barrow mit ihrer Auffassung des anthropischen Prinzips, Tipler insbesondere auch durch seine „Physik der Auferstehung“ und die „Physik des Christentums“. Zur natürlichen Theologie ist auch die besonders in Amerika stark vertretene Strömung des Intelligent Design zu rechnen.

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