Der Geist der Elemente und Nominalismus: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Mysteriendrama_01.jpg|thumb|300px|Der Geist der Elemente in der Neuinszenierung 2010 von [[Die Pforte der Einweihung]] am [[Goetheanum]]. Foto: Jochen Quast]]
Der '''Nominalismus''' (von [[Latein|lat.]] ''nomen'' = "Name") war eine der im [[mittelalter]]lichen [[Universalienstreit]] vertretenen Positionen, wonach die [[Allgemeinbegriffe]] oder [[Universalien]] letztlich nur zusammenfassende Bezeichnungen (''Namen'') für eine Gruppe gleichartiger [[Erscheinung]]en sind, denen aber keine eigenständige [[geist]]ige [[Realität]] zu Grunde liegt. Real sind für die '''Nominalisten''' nur die einzelnen, konkreten [[sinnlich]]en [[Phänomen]]e. Die Gegenposition wurde von den [[Realisten]] eingenommen, zu denen etwa [[Thomas von Aquin]] zählte. Die Realisten gingen davon aus, dass den Allgemeinbegriffen eine [[konkret]]e [[objektiv]]e [[geist]]ige [[Realität]] entspricht.
'''Der Geist der Elemente''' ist eine Gestalt aus [[Rudolf Steiner]]s erstem [[Mysteriendrama]] "[[Die Pforte der Einweihung]] und tritt hier in den Szenen auf, die in der [[Seelenwelt]] spielen. Im [[Die Pforte der Einweihung#Viertes Bild|vierten Bild]] fordert er von den beiden Forschern [[Professor Capesius|Capesius]] und [[Doktor Strader|Strader]] seinen Lohn dafür, dass er ihnen das [[Selbst]] gegeben habe; doch Strader und Capesius sind dazu nicht fähig; ihre [[Gedanke]]n erregen nur Blitz und Donner in der Seelenwelt. So wendet sich der Geist der Elemente im [[Die Pforte der Einweihung#Sechstes Bild|sechsten Bild]] an [[Felicia Balde]], die durch ihre [[Märchen]] den beiden Forschern ihre Seelenkräfte immer wieder erfrischt. Sie müsse für die beiden bezahlen und sich eines ihrer Märchenbilder entringen, damit es nun auch den ihm dienenden Felsengeistern als Seelennahrung dienen könne.


Durch das [[Mysterium von Golgatha]] wurde der [[Christus]] der '''elementarische Geist der Erde''':
Im [[Wikipedia:20. Jahrhundert|20. Jahrhundert]] trat als nominalistischer, aber zugleich originär eigenständiger Denker insbesondere [[Ludwig Wittgenstein]] hervor, nach dem alle [[Philosophie]] demgemäß letztlich [[Sprachphilosophie]] ist.


{{GZ|Wenn ein hellseherisches Wesen durch Jahrtausende hindurch imstande
[[Kategorie:Philosophie]]
gewesen wäre, die Erde zu beobachten, so würde es gesehen
[[Kategorie:Scholastik]]
haben, wie damals, als der Erlöser auf Golgatha starb, plötzlich die
[[Kategorie:Erkenntnistheorie]]
ganze Erdenaura sich in anderem Lichte färbte, in anderen Farben
[[Kategorie:Sprachphilosophie]]
aufstrahlte. Der von Zarathustra verkündete Ahura Mazdao ist damals
[[Kategorie:Ontologie]]
der elementarische Geist der Erde geworden. Das drückt der
[[Kategorie:Theologie]]
Christus aus, indem er beim Abendmahl sagt: «Das ist mein Leib»
{{Bibel|Mt|26|26|LUT}}, und für den Traubensaft findet er den Ausdruck: «Das
ist mein Blut.» (Vgl. {{B|Mt|26|28|LUT}})|104a|93}}
 
== Siehe auch ==
 
* [[Erdgeist]]
 
== Literatur ==
 
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes'', [[GA 104a]] (1991), ISBN 3-7274-1045-0 {{Vorträge|104a}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Mysteriendramen von Rudolf Steiner]]

Version vom 27. Juni 2018, 09:13 Uhr

Der Nominalismus (von lat. nomen = "Name") war eine der im mittelalterlichen Universalienstreit vertretenen Positionen, wonach die Allgemeinbegriffe oder Universalien letztlich nur zusammenfassende Bezeichnungen (Namen) für eine Gruppe gleichartiger Erscheinungen sind, denen aber keine eigenständige geistige Realität zu Grunde liegt. Real sind für die Nominalisten nur die einzelnen, konkreten sinnlichen Phänomene. Die Gegenposition wurde von den Realisten eingenommen, zu denen etwa Thomas von Aquin zählte. Die Realisten gingen davon aus, dass den Allgemeinbegriffen eine konkrete objektive geistige Realität entspricht.

Im 20. Jahrhundert trat als nominalistischer, aber zugleich originär eigenständiger Denker insbesondere Ludwig Wittgenstein hervor, nach dem alle Philosophie demgemäß letztlich Sprachphilosophie ist.