Feuer und Fulbertus von Chartres: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Feuer.svg|thumb|120px|[[Alchemie|Alchemistisches]] Symbol für Feuer]]
'''Fulbertus von Chartres''' (* um 950 in Italien oder Frankreich, vermutlich in Aquitanien oder in der Diözese Laudun (= Laon), † 10.4. 1028 in Chartres) war in Reims Schüler des [[Wikipedia:Gerbert von Aurillac|Gerbert von Aurillac]] und begründete um 990 die [[Schule von Chartres]]. Er war nicht nur Lehrer, sondern auch Baumeister und legte den Grundstein für die erste Kathedrale aus Stein in Chartres. 1003 wurde Fulbertus Kanzler der Kirche von Chartres, Schatzbewahrer der St. Hilariuskirche in Poitiers und 1006 wahrscheinlich auf Betreiben König Roberts, seines früheren Mitschülers, Bischof von Chartres. Fulbertus starb 1028, noch ehe die erste Kathedrale aus Stein vollendet war. Fulbertus war einer der einflußreichsten Theologen des 11. Jahrhunderts. Seine Schüler waren u. a. [[Wikipedia:Berengar von Tours|Berengar von Tours]] und [[Wikipedia:Adelmann von Lüttich|Adelmann von Lüttich]].  
Die '''Wärme''', das '''Feuer''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] πῦρ, ''pyr''; [[Latein|lat.]] ''ignis''; {{HeS|אֵשׁ}}, ''esch'' oder {{He|נר}}, ''nour'', vgl. ''ner'', "Kerze, Licht(er)<ref>vgl. z.B. {{HeS|נר שבת}} ''ner schabath'', die „Schabbatlichter“</ref>"; {{ArS|النور}} ''Al-Nour'', "Licht, Tag, Feuer") oder '''Feuerelement''', war die [[Substanz|Grundsubstanz]] des [[Alter Saturn|alten Saturn]] und ist durch die Opfertat der [[Throne]] entstanden, die ihre [[Wille]]nssubstanz hingegeben haben. Damals wurde der [[Physischer Leib|physische Leib]] des [[Mensch]]en als reiner '''Wärmeleib''' ([[Wärme-Ei]]) veranlagt. [[Heraklit]]s Anschauung, dass alles aus dem Feuer entsprungen sei, weist vage auf diesen Ursprung der Entwicklung unserer ganzen [[Planetenkette]] hin. Das alte Saturn-Feuer kann heute nur annähernd mit dem verglichen werden, was als lebendige Wärme unser [[Blut]] durchströmt. So wie dem [[Licht]] die [[Finsternis]] gegenübertritt, steht der Wärme die [[Kälte]] als eigenständige Kraft gegenüber.


Im [[Hebräisches Alphabet|hebräischen Alphabet]] steht [[Shin]] ({{He|שׁ}}), die erste der drei [[Mütter (Kabbala)|Mütter]], für das schöpferische Feuer des Geistes, aus dem die [[stoff]]liche Grundlage des [[Alter Saturn|alten Saturn]] entsprang.
Fulbertus wirkte ganz im [[platon]]ischen Sinn und galt seinen Schülern geradezu als der "verehrenswürdige Sokrates". Mit Fulbertus "Akademie" begann das goldene Zeitalter der [[Schule von Chartres|Schulen von Chartres]]. In seiner Amtszeit wurde die [[Wikipedia:Kathedralschule|Kathedralschule]] zu einem führenden geistigen Zentrum nördlich der Alpen, dessen Blütezeit 200 Jahre währte, um schließlich um [[1250]] von der [[Aristoteles|aristotelisch]] geprägten [[Scholastik]] abgelöst zu werden.


== [[Wärmeäther]] ==
Als Fulbert in Chartres einlangte, stand nur eine verwitterte, der [[Jungfrau Maria]] geweihte Holzkirche auf dem Hügel. Fulbertus verstand es, die Menschen zur Bauarbeit hierher zu ziehen und die entsprechenden finanziellen Mittel aufzutreiben – etwa von König Knut von Dänemark. Bald wurde eine erste hölzerne Kathedrale errichtet, die aber schon nach drei oder vier Jahren vom Blitz getroffen wurde und in Flammen aufging. Und so begann Fulbertus von neuem Mittel zu sammeln – diesmal für eine Kathedrale aus Kalksteinblöcken. Der Bau der romanischen [[Wikipedia:Kathedrale|Kathedrale]], die heute noch als Unterkirche erhalten ist, begann im Jahre [[Wikipedia:1020|1020]]). Im Laufe von 350 Jahren sollte dreizehnmal das Feuer in Chartres wüten, doch immer wieder erstand die Kathedrale wie der Phönix aus der Asche.  
Die andere, [[ätherisch]]e Seite des ''Wärmeelements'' ist der [[Wärmeäther]]. Für alle Wärmeprozesse spielt der beständige Übergang von äußerer [[Fühlbare Wärme|fühlbarer Wärme]] in ätherische innere, [[latente Wärme]] - und umgekehrt - eine wesentliche Rolle.


== endotherme und exotherme Prozesse ==
Fulbertus zeichnete sich vor allem auch durch seine tief innige Verehrung der Heiligen Jungfrau aus. Er erklärte ihren Namen als »'''maris stella'''«, Stern des Meeres: so wie der Polarstern die Seeleute sicher durch die stürmische See leitet, so führt der Geistesstern der Maria den Menschen auf seiner Entwicklungsbahn. In seinem berühmten Marien-Sermon erzählt er auch die Legende von ''Theophilus'', der sich dem Teufel verschrieben hat und nur dadurch gerettet werden kann, dass er sich in inbrünstiger Reue an die Jungfrau Maria wendet – "das [[Ewig-Weibliche]] zieht uns hinan". Das [[Faust-Dichtung|Faustmotiv]] wird hier ähnlich wie bei [[Goethe]] erlebt. Es geht also um die Verwandlung des [[Astralleib]]s zum wieder jungfräulich reinen [[Geistselbst]]. Nur in der jungfräulich reinen Seele kann das Geisteslicht geboren werden.


Im [[leben]]dige [[Organismus]] sind [[Aufbauprozesse]] wie etwa die [[Photosynthese]] der [[Pflanzen]] zumeist '''endotherm''' (von {{ELSalt|ἔνδον}} ''éndon'' „innen“ und {{ELSalt|θερμός}} ''thermós'' „warm, heiß, hitzig“), d.h. sie verbrauchen Wärme, während [[Abbauprozesse]] wie etwa die [[Atmung]] in der Regel '''exotherm''' (von {{ELSalt|ἔξω}} ''exo'' „außen“), d.h. unter Wärmeabgabe verlaufen.
Die Umbildung der Seele kann beginnen, wenn die dafür nötigen Bildekräfte frei geworden sind. Daher fängt das Schulalter mit etwa 7 Jahren an, weil nun die grundlegende Bildung des physischen Körpers abgeschlossen ist und ätherische [[Bildekräfte]] frei werden, um nun formend in der Seele wirken. Alle Bildung, die die menschliche Seele zur Weisheit führt, beruht letztlich darauf, dass die Ätherkräfte formend die Seele ergreifen. Dafür ist eine geordnete Siebenzahl von Ätherkräften nötig, die in der Schule von Chartres durch die Pflege der [[Sieben Freie Künste|Sieben Freien Künste]] entfaltet wurden.  


== Seelenwärme ==
== Jubiläum 1006 - 2006 ==
Aus geisteswissenschaftlicher Sicht ist die Wärme nicht nur ein ''Zustand'' der ''an'' und ''durch'' die [[Materie]] erscheint, sondern sie ist selbst [[Substanz|substanzieller]] Natur. Aber im Gegensatz zu den andern drei [[Elemente]]n durchdringt die Wärme alles und kann nicht nur ''äußerlich'', sondern auch ''innerlich'', d.h. [[seelisch]] als '''Seelenwärme''' wahrgenommen werden. Im Feuer und durch das Feuer beginnt das [[Materie]]lle seelisch und das Seelische materiell zu werden. Schon auf dem alten Saturn konnte man drei Arten der Wärme unterscheiden:
Die [[Wikipedia:Französische Regierung|Französische Regierung]] ehrte Fulbertus im Jahre [[Wikipedia:2006|2006]] mit der Jubiläumsfeier ''„Célébration nationale du Millénaire de Fulbert, Chartres 1006-2006“'' aus, deren Höhepunkt am [[Wikipedia:8. September|8. September]] [[Wikipedia:2006|2006]] die Einweihung der renovierten Fulbert-Unterkirche und die anschließende Uraufführung des Marienoratoriums [[Stella Maris]] von [[Wikipedia:Helge Burggrabe|Helge Burggrabe]] unter der Schirmherrschaft der [[Wikipedia:Botschafter|Botschafter]] [[Wikipedia:Frankreich|Frankreich]]s und [[Wikipedia:Deutschland|Deutschland]]s war.  
 
:#Die ursprüngliche ''neutrale'' Wärme
:#Die ''seelische'' Wärme, die von den [[Throne]]n in die Saturnmasse hineingeträufelt wurde
:#Die äußere ''physische'' Wärme, die durch die [[Geister der Form]], der [[Geister der Bewegung|Bewegung]] und der [[Geister der Weisheit|Weisheit]] vom Saturninneren aus wirkte.
 
== Das Feuer des Geistes ==
[[Bild:Phoenix detail from Aberdeen Bestiary.jpg|thumb|250px|Phönix in Flammen, Detail aus dem ''Aberdeen Bestiary'' (12. Jahrhundert)]]
Darüber hinaus kann man mit Recht auch vom '''Feuer des Geistes''' sprechen, für das der Feuervogel [[Phönix]] ein vielsagendes Bild ist. Das Feuer bildet damit die Brücke, die sich von der [[Physische Welt|physischen Welt]] über die [[Seelenwelt]] bis hin zur [[Geistige Welt|geistigen Welt]] spannt. Die Wärme ist dadurch gleichsam das Eintrittstor, durch das der [[Geist]] seinen [[Wille]]n bis zur physischen Welt heruntersenden kann. Darum offenbart sich auch der geistige Wesenskern des [[Mensch]]en, sein [[Ich]] am unmittelbarsten durch die Wärme des [[Blut]]s.
 
<div style="margin-left:20px">
"Man
sollte eigentlich zunächst, wenn man von des Menschen Leiblichkeit
spricht, von seinem Wärmeleib sprechen. Man sollte sagen: Wenn
ein Mensch vor dir steht, so steht vor dir auch ein abgeschlossener
Wärmeraum, der in einer gewissen Beziehung höhere Temperatur
hat als die Umgebung. In dieser erhöhten Temperatur lebt zunächst
das, was geistig-seelisch im Menschen ist, und auf dem Umwege
durch die Wärme überträgt sich das, was im Menschen geistigseelisch
ist, auch auf die übrigen Organe. So kommt ja auch der
Wille zustande.
 
Der Wille kommt dadurch zustande, daß zuerst auf die im Menschen
befindliche Wärme gewirkt wird und dann, indem auf die
Wärme gewirkt wird, auf den Luftorganismus, von da auf den
Wasserorganismus und von da erst auf das, was im Menschen mineralisch
fester Organismus ist. So daß man also sich die menschliche
Organisation so vorzustellen hat: Man wirkt innerlich zuerst auf die
Wärme, dann durch die Wärme auf die Luft, von da auf das Wasser,
auf den Flüssigkeits-Organismus, und von da auf den festen Organismus." {{Lit|{{G|201|238f}}}}
</div>
 
In der Wärme wirken als dienende Werkmeister die [[Elementarwesen]] des Feuers, die [[Salamander]].
 
== Die Bedeutung der Wärme für die Erdenmission ==
 
{{GZ|Was der Organismus produziert an innerer Wärme in unserem
Blut, an Wärme, die er uns durch die gesamten inneren Prozesse
zuleitet, das zeigt, daß wir in den Erwärmungsvorgängen etwas zu
sehen haben wie eine Blüte aller anderen Prozesse im Organismus.
Die innere Wärme des Organismus dringt bis hinauf in das Geistig-
Seelische und kann sich bis in Geistig-Seelisches hinein verwandeln.
Das ist das Höchste, das Schönste, das durch die Kraft des Menschenleibes
Physisches umgewandelt werden kann in Geistig-Seelisches.
Wenn alles, was im menschlichen irdischen Organismus veranlagt
ist, zu Wärme geworden ist und die Wärme vom Menschen in
der rechten Weise umgewandelt wird, dann entsteht aus der inneren
Wärme Mitgefühl und Interesse für andere Wesen. Wenn wir durch
alle Prozesse des menschlichen Organismus hindurch aufsteigen bis
zum obersten Niveau, den Erwärmungsprozessen, so schreiten wir
gleichsam durch das Tor des menschlichen Organismus, das gebildet
wird durch die Wärmeprozesse, hinauf bis dahin, wo die Wärme des
Blutes verwertet wird durch das, was die Seele daraus macht. Durch
lebendiges Interesse für alle Wesen, durch Mitgefühl für alles, was
um uns herum ist, erweitern wir, indem unser physisches Leben uns
bis zur Wärme hinaufführt, unser Geistig-Seelisches über das gesamte
irdische Dasein, und wir machen uns eins mit dem gesamten
Dasein. Es ist eine wunderbare Tatsache, daß die Weltwesenheit den
Umweg gemacht hat durch unseren physischen Organismus, um uns
zuletzt die innere Wärme zu geben, die wir Menschen in der Erdenmission
berufen sind umzuwandeln durch unser Ich in lebendiges
Mitfühlen mit allen Wesen.
 
Wärme wird in Mitgefühl umgewandelt in der Erdenmission!
 
Die Tätigkeit des menschlichen Organismus benützen wir sozusagen
als Heizwärme für den Geist. Das ist der Sinn der Erdenmission,
daß der Mensch als physischer Organismus dem Erdenorganismus so
eingelagert ist, daß alle physischen Prozesse zuletzt ihre Vollendung,
ihre Krone in der Blutwärme finden, und daß der Mensch als Mikrokosmos
in Erfüllung seiner Bestimmung diese innere Wärme wiederum
umwandelt, um sie auszuströmen als lebendiges Mitgefühl
und Liebe für alles, was uns umgibt. Durch alles, was wir aus lebendigem
Interesse in unsere Seele aufnehmen, wird unser Seelenleben
erweitert. Und wenn wir dann durch viele Inkarnationen gegangen
sind, in denen wir alle Wärme, die uns gegeben worden ist, verwertet
haben, dann wird die Erde ihr Ziel, das innerhalb der Erdenmission
zu erfüllen war, erreicht haben, dann wird sie als Erdenleichnam
hinuntersinken und dem Verfall überliefert sein. Und aufsteigen wird
die Gesamtheit aller jener Menschenseelen, die die physische Wärme
umgewandelt haben in Herzenswärme. Wie die einzelne Seele, wenn
der Mensch durch die Pforte des Todes gegangen ist, aufsteigt zu
einer geistigen Welt, nachdem der physische Leichnam den Erdenkräften
übergeben wurde, so wird einstmals der Erdenleichnam den
Weltenkräften übergeben werden, und die einzelnen Menschenseelen
werden zu neuen Daseinsstufen fortschreiten. Nichts in der Welt
geht verloren. Was die Menschenseelen als Früchte auf der Erde
errungen haben, das wird durch die Menschenseelen in Ewigkeiten
hinübergetragen.|128|177f}}
 
== Luziferische Wärmewesen und ahrimanische Kältewesen ==
 
Die Wärme wirkt ganz besonders auf das [[mensch]]liche [[Fühlen]] und wird sehr leicht von [[luziferisch]]en Wärmewesen ergriffen, die sein ganzes Fühlen mit einem ungeheuren Lustgefühl aufsaugen lassen wollen von der Wärme. Ihnen entgegen wirken die [[ahrimanisch]]en Kältewesen, die den Menschen verdichten und erstarren lassen wollen. Nur wenn der Mensch diese beiden Kräfte im rechten Gleichgewicht halten kann, vermag er bewusst in die [[geistige Welt]] einzutreten.
 
<div style="margin-left:20px">
"So wie es mit dem Lichte in bezug auf das Denken ist, so ist es mit der Wärme
in bezug auf das Fühlen. Derjenige, der mit Bezug auf das Fühlen vor den Hüter
der Schwelle hintritt, der wird gewahr, wie er in einen Kampf eintritt zwischen
dem Warmen und dem Kalten: wie das Warme fortwährend verlockt unser Fühlen,
denn es möchte dieses Fühlen in sich aufsaugen. Wie die Lichtwesen, die luziferischen
Lichtwesen mit uns gewissermaßen von der Erde fortfliegen, zum Lichte
wollen, so wollen die luziferischen Wärmewesen unser Fühlen aufsaugen in der
allgemeinen Weltenwärme. Alles Fühlen der Menschen soll den Menschen verlorengehen
und aufgesogen werden in der allgemeinen Weltenwärme.
 
Und verlockend ist das aus dem Grunde, weil vorhanden ist, was der die Einweihungswissenschaft
Empfangende gewahr wird, wenn er mit seinem Fühlen vor die
Schwelle hintritt: dann erscheinen die Wärmewesen, die in Überfülle, im Übermaß
dasjenige dem Menschen geben wollen, was eigentlich sein Element ist, in dem er
lebt: die Wärme. Sie wollen sein ganzes Fühlen aufsaugen lassen von der Wärme.
Das aber, indem es der Mensch gewahr wird - er tritt ja hin vor die Schwelle,
diese Wärmewesen sind da, er wird warm, warm, warm, er wird ganz selber Wärme,
er fließt über in die Wärme -, das ist eine Riesenlust, das ist das Verlockende. All
das rieselt fortwährend durch den Menschen. Und all das muß man wissen. Denn
ohne daß man weiß, diese Verlockung in der Wärmelust ist da, ist es unmöglich,
daß man eine freie Aussicht in das Geisterland gewinne.
 
Und die Feinde dieser luziferischen Wärmewesen sind die ahrimanischen Kältewesen.
Diese ahrimanischen Kältewesen, sie ziehen den Menschen an, der sich
noch ein Bewußtsein davon erhält, wie gefährlich es ist, in der Wärmelust zu
verschweben. Er möchte in die gesundende Kälte eintauchen. Da gerät er in
das andere Extrem: da kann die Kälte ihn verhärten. Und dann entsteht, wenn
die Kälte in dieser Situation, in dieser Lage an den Menschen herantritt, dann entsteht
unendlicher Schmerz, der gleich physischem Schmerz ist. Physisches und
Psychisches, Stoffliches und Geistiges werden eins. Der Mensch erlebt die
Kälte als sein ganzes Wesen in Anspruch nehmend, wie zerreißend in maßlosem
Schmerz." {{Lit|{{G|270a|95f}}}}
</div>
 
== Physikalischer Wärmebegriff ==
 
In der '''Thermodynamik''' (von {{ELSalt|θερμός}} ''thermós'' „warm“ sowie {{polytonisch|δύναμις}} ''dýnamis'' „Kraft“),<ref>Wilhelm Gemoll: ''Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch.'' München/Wien 1965.</ref> oder '''Wärmelehre''' ist die Wärme bzw. Wärmemenge definiert als die [[Energie]] die zwischen zwei '''thermodynamischen Systemen''' lediglich aufgrund eines Temperaturunterschieds übertragen wird. Die Wärmübertragung kann durch '''Wärmestrahlung''', '''Wärmeleitung''' oder '''Konvektion''' (Wärmeströmung) erfolgen. Der '''Wärmestrom''' oder '''Wärmefluss''' ist definiert als die in der [[Zeit]]&nbsp;''δt'' übertragene Wärmeenergie&nbsp;''δQ'':<ref>{{Literatur|Autor=Paul Allen Tipler, Gene Mosca|Herausgeber=Jenny Wagner|Titel=Physik für Wissenschaftler und Ingenieure|Auflage=7. dt. Aufl|Verlag=Springer Spektrum|Ort=Berlin Heidelberg|Jahr=2015|ISBN=978-3-642-54165-0}}</ref>, ist also physikalisch gesehen eine Wärme''leistung'' und wird in [[Wikipedia:Watt (Einheit)|Watt]] angegeben:
 
:<math>I = \dot{Q} = \frac{\delta Q}{\delta t}</math>
 
Nach dem '''Ersten Hauptsatz der Thermodynamik''' ist die Energie in einem [[Abgeschlossenes System|abgeschlossenen System]] konstant. Das entspricht dem [[Energieerhaltungssatz]]. Damit ist ein ''[[Perpetuum mobile]] erster Art'' aus physikalischer Sicht unmöglich.
Der '''Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik''' besagt, dass Wärme nicht vollständig in andere Energieformen umgewandelt werden kann. Demnach ist auch ein ''Perpetuum mobile zweiter Art'' unmöglich, das mechanische oder elektrische Leistung durch Abkühlung eines Wärmereservoirs ohne ein durch ständige Energiezufuhr aufrechterhaltenes Temperaturgefälle erzeugt. Um das deutlich zu machen, führte [[Wikipedia:Rudolf Clausius|Rudolf Clausius]] den [[Entropie]]begriff ein. Clausius erkannte, dass im Falle eines reversiblen Prozesses, d.h. wenn keine Wärme durch Reibung  verloren geht, die reduzierte Wärme konstant <math>\frac {Q_1}{T_1} = \frac {Q_2}{T_2}</math> ist. Die maximal nutzbare mechanische Arbeit <math>W</math> ergibt sich aus der Differenz der Wärmemengen:
 
:<math>W = Q_{\rm 1} - Q_{\rm 2} = Q_{\rm 1}\frac{T_{\rm 1} - T_{\rm 2} }{T_{\rm 1}} </math> und daraus der maximale Wirkungsgrad zu <math>\eta_\mathrm{max} = \frac{W}{Q_1} = 1-\frac{T_2}{T_1}\!\</math>.
 
Damit konnte Clausius die [[Entropie]] in differenzieller Form definieren als:
 
:<math> \frac {\delta Q}{T} = dS </math> mit <math>\qquad {\rm d}{S} \ge 0 \qquad</math> bzw. <math>\Delta S = \int \frac{{\rm d}Q}{T}</math> und <math>\Delta S \ge 0</math>, wobei das Gleichheitszeichen nur für reversible Prozesse gilt.
 
Der 1906 von [[Wikipedia:Walther Nernst|Walther Nernst]] formulierte '''Dritte Hauptsatz der Thermodynamik''' besagt, dass es unmöglich ist, ein thermodynamisches System bis zum absoluten Nullpunkt (<math>T = -273{,}15 ^\circ{\ C} = 0\mathrm{\ K}</math>) abzukühlen.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Feuer}}
* {{WikipediaDE|Fulbertus von Chartres}}
 
== Literatur ==
 
#[[Martin Basfeld]]: ''Wärme: Ur-Materie und Ich-Leib: Beiträge zur Anthropologie und Kosmologie.'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1998, ISBN 978-3772516306
#Rudolf Steiner: ''Eine okkulte Physiologie'', [[GA 128]] (1991), ISBN 3-7274-1281-X {{Vorträge|128}}
#Rudolf Steiner: ''Entsprechungen zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos'', [[GA 201]] (1987), ISBN 3-7274-2012-X {{Vorträge|201}}
#Rudolf Steiner: ''Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum 1924'', [[GA 270/1]] (1999),  ISBN 3-7274-2700-0 {{Vorträge1|160}}
 
{{GA}}


== Einzelnachweise ==
==Literatur==
<references/>
#J. P. Migne: ''Patrologiae cursus completus, series Latina'', Bde. 141, 189-278 (Briefe, Reden, Traktate, liturg. Stücke), Paris 1878-1890
#Karl Heyer: ''Das Wunder von Chartres'', 4. Auflage, Orient-Occident Verlag, Stuttgart 1982, S 55 - 64
#René Querido: ''Vision und Morgenruf in Chartres'', Novalis Verlag, Schaffhausen 1989, S 33 - 42
#Frank Teichmann: ''Der Mensch und sein Tempel, Bd. 4: Chartres - Schule und Kathedrale'', Urachhaus Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 978-3878386889


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=== Weblinks ===
* [http://www.fulbert-chartres.org 1000 Jahr Bischof Fulbert]
* [http://www.oratorium-stellamaris.com Stella Maris - Marienoratorium]


[[Kategorie:Elemente|102]] [[Kategorie:Fünf Elemente (Taoismus)]]
[[Kategorie:Schule von Chartres]] [[Kategorie:Theologe]] [[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Taoismus]] [[Kategorie:Traditionelle chinesische Medizin]] [[Kategorie:Feuer|!]]
[[Kategorie:Platonische Körper|206]]

Version vom 5. November 2018, 08:42 Uhr

Notre-Dame de Chartres (Westfassade) in ihrer heutigen Gestalt

Fulbertus von Chartres (* um 950 in Italien oder Frankreich, vermutlich in Aquitanien oder in der Diözese Laudun (= Laon), † 10.4. 1028 in Chartres) war in Reims Schüler des Gerbert von Aurillac und begründete um 990 die Schule von Chartres. Er war nicht nur Lehrer, sondern auch Baumeister und legte den Grundstein für die erste Kathedrale aus Stein in Chartres. 1003 wurde Fulbertus Kanzler der Kirche von Chartres, Schatzbewahrer der St. Hilariuskirche in Poitiers und 1006 wahrscheinlich auf Betreiben König Roberts, seines früheren Mitschülers, Bischof von Chartres. Fulbertus starb 1028, noch ehe die erste Kathedrale aus Stein vollendet war. Fulbertus war einer der einflußreichsten Theologen des 11. Jahrhunderts. Seine Schüler waren u. a. Berengar von Tours und Adelmann von Lüttich.

Fulbertus wirkte ganz im platonischen Sinn und galt seinen Schülern geradezu als der "verehrenswürdige Sokrates". Mit Fulbertus "Akademie" begann das goldene Zeitalter der Schulen von Chartres. In seiner Amtszeit wurde die Kathedralschule zu einem führenden geistigen Zentrum nördlich der Alpen, dessen Blütezeit 200 Jahre währte, um schließlich um 1250 von der aristotelisch geprägten Scholastik abgelöst zu werden.

Als Fulbert in Chartres einlangte, stand nur eine verwitterte, der Jungfrau Maria geweihte Holzkirche auf dem Hügel. Fulbertus verstand es, die Menschen zur Bauarbeit hierher zu ziehen und die entsprechenden finanziellen Mittel aufzutreiben – etwa von König Knut von Dänemark. Bald wurde eine erste hölzerne Kathedrale errichtet, die aber schon nach drei oder vier Jahren vom Blitz getroffen wurde und in Flammen aufging. Und so begann Fulbertus von neuem Mittel zu sammeln – diesmal für eine Kathedrale aus Kalksteinblöcken. Der Bau der romanischen Kathedrale, die heute noch als Unterkirche erhalten ist, begann im Jahre 1020). Im Laufe von 350 Jahren sollte dreizehnmal das Feuer in Chartres wüten, doch immer wieder erstand die Kathedrale wie der Phönix aus der Asche.

Fulbertus zeichnete sich vor allem auch durch seine tief innige Verehrung der Heiligen Jungfrau aus. Er erklärte ihren Namen als »maris stella«, Stern des Meeres: so wie der Polarstern die Seeleute sicher durch die stürmische See leitet, so führt der Geistesstern der Maria den Menschen auf seiner Entwicklungsbahn. In seinem berühmten Marien-Sermon erzählt er auch die Legende von Theophilus, der sich dem Teufel verschrieben hat und nur dadurch gerettet werden kann, dass er sich in inbrünstiger Reue an die Jungfrau Maria wendet – "das Ewig-Weibliche zieht uns hinan". Das Faustmotiv wird hier ähnlich wie bei Goethe erlebt. Es geht also um die Verwandlung des Astralleibs zum wieder jungfräulich reinen Geistselbst. Nur in der jungfräulich reinen Seele kann das Geisteslicht geboren werden.

Die Umbildung der Seele kann beginnen, wenn die dafür nötigen Bildekräfte frei geworden sind. Daher fängt das Schulalter mit etwa 7 Jahren an, weil nun die grundlegende Bildung des physischen Körpers abgeschlossen ist und ätherische Bildekräfte frei werden, um nun formend in der Seele wirken. Alle Bildung, die die menschliche Seele zur Weisheit führt, beruht letztlich darauf, dass die Ätherkräfte formend die Seele ergreifen. Dafür ist eine geordnete Siebenzahl von Ätherkräften nötig, die in der Schule von Chartres durch die Pflege der Sieben Freien Künste entfaltet wurden.

Jubiläum 1006 - 2006

Die Französische Regierung ehrte Fulbertus im Jahre 2006 mit der Jubiläumsfeier „Célébration nationale du Millénaire de Fulbert, Chartres 1006-2006“ aus, deren Höhepunkt am 8. September 2006 die Einweihung der renovierten Fulbert-Unterkirche und die anschließende Uraufführung des Marienoratoriums Stella Maris von Helge Burggrabe unter der Schirmherrschaft der Botschafter Frankreichs und Deutschlands war.

Siehe auch

Literatur

  1. J. P. Migne: Patrologiae cursus completus, series Latina, Bde. 141, 189-278 (Briefe, Reden, Traktate, liturg. Stücke), Paris 1878-1890
  2. Karl Heyer: Das Wunder von Chartres, 4. Auflage, Orient-Occident Verlag, Stuttgart 1982, S 55 - 64
  3. René Querido: Vision und Morgenruf in Chartres, Novalis Verlag, Schaffhausen 1989, S 33 - 42
  4. Frank Teichmann: Der Mensch und sein Tempel, Bd. 4: Chartres - Schule und Kathedrale, Urachhaus Verlag, Stuttgart 1999, ISBN 978-3878386889

Weblinks