Vorstellung und Matthäusevangelium: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Vorstellung''' tritt als inneres, im weitesten Sinn [[bild]]haftes [[seelisch]]es Erleben auf. Sie steht zwischen [[Wahrnehmung]] und [[Begriff]] und ist nach [[Rudolf Steiner]]s [[Philosophie der Freiheit]] ein auf eine bestimmte [[Wahrnehmung]] bezogener und dadurch '''individualisierter Begriff''', der dem [[Gedächtnis]] eingeprägt wird - sie ist daher in diesem Sinn eine '''Erinnerungsvorstellung''' und als solche eine begrifflich durchdrungene [[mental]]e '''Repräsentation''' (von [[lat.]] ''repraesentare'' ‚vergegenwärtigen‘) der ursprünglichen Wahrnehmung. Die [[Fähigkeit]], Vorstellungen zu bilden, wird als '''Vorstellungsvermögen''' oder '''Vorstellungskraft''' bezeichnet und ist eng verwandt der freier gestaltenden [[Phantasie]], wobei der Übergang zwischen Erinnerungsvorstellungen und Phantasievorstellungen durchaus gleitend ist.
{{Linkbox Neues Testament}}


== Wahrnehmung und Vorstellung ==
Das '''Evangelium nach [[Matthäus (Evangelist)|Matthäus]],''' zumeist als '''Matthäusevangelium''' oder kurz als „Matthäus“ bezeichnet (abgekürzt: ''Mt),'' ist das erste der vier kanonischen [[Evangelium (Buch)|Evangelien]] des [[Neues Testament|Neuen Testaments]] der christlichen [[Bibel]]. Im [[Griechische Sprache|Griechischen]] heißt es ''euangélion katà Matthaĩon'' ({{lang|grc|εὐαγγέλιον κατὰ Ματτθαῖον}}, zusammengesetzt aus {{lang|grc|εὖ}} ''eũ'' ‚gut‘, {{lang|grc|ἡ ἀγγελία}} ''hē angelía'' ‚die Botschaft‘ und {{lang|grc|κατά}} ''katá'' ‚gemäß‘), also: „Gute Botschaft [gemäß] nach Matthäus“.<br />
Seit dem Mittelalter wird Matthäus in 28 Kapitel unterteilt.


Nach Steiner muss zunächst deutlich zwischen Wahrnehmung und Vorstellung unterschieden werden:
Aufgrund vieler Parallelen mit dem [[Evangelium nach Markus|Markus-]] und dem [[Evangelium des Lukas|Lukasevangelium]] werden diese drei Evangelien die [[Synoptische Evangelien|Synoptischen Evangelien]] genannt.


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== Verfasser ==
"Die Rose zum Beispiel übt einen Eindruck auf uns
[[Datei:BambergApocalypseFolio010vWorshipBeforeThroneOfGod-DetailAngel.jpg|mini|links|Ein Mensch mit Flügeln dient als eine Symbolfigur für den [[Matthäus (Evangelist)|Evangelisten Matthäus]], hier in der [[Bamberger Apokalypse]]]]
aus: Rot, Duft, Form, Ausdehnung. Wenden wir uns ab von der Rose,
Die altkirchliche Überlieferung ([[Papias von Hierapolis|Papias]], [[Irenäus von Lyon|Irenäus]], [[Tertullian]], [[Origenes]], [[Eusebius von Cäsarea]]<ref name="maier"/>) redet übereinstimmend von vier Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Bezüglich Matthäus werden ab dem zweiten Jahrhundert folgende Punkte gelehrt:
so behalten wir in der Seele etwas zurück wie einen abgeblaßten
<div style="list-style-position:inside">
Rest des Roten, des Duftes, der Ausdehnung, und so weiter. Dieser
* Der [[Matthäus (Evangelist)|Matthäus]] des Evangeliums ist der [[Apostel]] und frühere [[Zöllner (Beruf)|Zöllner]]; in seiner [[Altgriechische Sprache|griechischen Namensform]] ''Μαθθαῖος'' ''Matthaĩos'' bzw. in seiner [[Hebräische Sprache|hebräischen Form]] ''[[Mattitjahu|Mattatjahu]]'' מתתיהו, Kurzform ''Mattatja''.<ref>Encyclopedia Britannica: „Tatsächlich steht in keinem Buch dessen Schreiber deutlicher fest als beim Buch Matthäus. Angefangen von Papias, Justin dem Märtyrer, Irenäus, Tatian, Theophilus, Clemens, Tertullian und Origenes, wird dies einstimmig anerkannt.“ – Ausgabe 1913/1914</ref>
abgeblaßte Rest ist die Vorstellung. Man sollte nicht verwechseln
* Er hat sein Evangelium ursprünglich in Aramäisch geschrieben.<ref>Eusebius von Caesarea: Kirchengeschichte. – 3. Studienausgabe 1989 München, Seite 173 Abs. 6</ref>
Wahrnehmung und Vorstellung. Die Vorstellung eines Dinges ist
* Das Evangelium wurde von Matthäus für gläubige [[Juden]] in hebräischer Sprache geschrieben.<ref>Origenes: Kommentar zum Evangelium nach Matthäus. Buch I</ref>
das, wo das Ding nicht mehr dabei ist. Die Vorstellung ist schon ein
</div>
Erinnerungsbild der Wahrnehmung.
Von vielen [[Biblische Exegese|Bibelwissenschaftlern]] der Neuzeit wird allerdings der Apostel Matthäus als Verfasser unter Berufung auf die [[Zweiquellentheorie]] der [[Synoptische Evangelien|synoptischen Evangelien]] bezweifelt. Ein Apostel als Augenzeuge würde nicht das Material eines Nicht-Apostels ([[Markus (Evangelist)|Markus]]) verwendet haben, wie es aber beim Matthäusevangelium der Fall zu sein scheint.
Zudem wird angenommen, [[Papias von Hierapolis]], der von den ''Logia'' (Jesu) redet, die Matthäus niedergeschrieben habe, meine damit nicht das Evangelium, sondern die [[Logienquelle Q]]. Die Existenz einer Logienquelle Q oder eines hebräischen Urevangeliums ist allerdings nicht durch Manuskriptfunde nachgewiesen.


Wir sind aber immer noch nicht zum Begriff gekommen. Die
Manche Theologen sehen jedoch auch heute in dem Apostel den Verfasser. Sie verweisen dabei auf die [[Alte Kirche|altkirchliche Überlieferung]]<ref name="maier">{{Literatur |Autor=Gerhard Maier |Titel=Matthäus Kapitel 1-14: Historisch-Theologische Auslegung, HTA |Kapitel=Neues Testament - A. Einleitung - II. Verfasser |Verlag=SCM R. Brockhaus |Ort=Witten |Datum=2015 |ISBN=978-3-417-29730-0 |Seiten=16}}</ref> und führen die Titel der auf uns überkommenen [[Manuskript#Religiös|Handschriften]] an, die ausnahmslos Matthäus nennen.<ref name="maier"/><ref name="guthrie"/> Zudem halten sie die These, dass ein anonymer Verfasser sich ausgerechnet den Apostelnamen Matthäus ausgesucht hätte, um seiner Schrift Autorität zu verleihen, für nicht plausibel, denn die Gemeinde hätte einen anonymen Verfasser nicht anerkannt.<ref name="guthrie">{{Literatur |Autor=Donald Guthrie, J. Alec Motyer |Titel=Kommentar zur Bibel |Kapitel=Neues Testament - Das Evangelium nach Matthäus - Einleitung - Verfasserschaft |Auflage=6 |Verlag=SCM R. Brockhaus |Ort=Wuppertal |Datum=2006 |ISBN=3417247403 |Seiten=4 |Zitat=Daß zwischen dem Apostel Matthäus und dem Evangelium, das seinen Namen zwar nicht im Text, aber doch in der Überschrift trägt, eine enge Beziehung besteht, ist unbestritten. Diese wahrscheinlich zu Beginn des 2. Jhs. dem Evangelium angefügte Überschrift belegt die damals herrschende Überzeugung, daß es sich bei dem Verfasser wirklich um Matthäus handelt, hätte man sich doch sonst eines prominenteren Namens bedient, wäre es lediglich darum gegangen, einer anonymen Schrift Autorität zu verleihen. Die erste Gemeinde hätte gewiß kein so bedeutendes Evangelium anerkannt, wenn es nicht von einem Apostel und Augenzeugen her diese Autorität erhalten hätte.}}</ref>
Vorstellung erhalten wir, indem wir uns den Eindrücken der Außenwelt
 
aussetzen. Wir behalten dann als Bild die Vorstellung zurück.
Andere [[Theologie|Theologen]] sehen in Papias’ Aussagen eine Anspielung auf das Matthäusevangelium in einer hebräischen Urfassung (aramäischer [[Urevangelium|Ur-Matthäus]]).<ref>Papiasfragmente: „Matthäus hat die Logien also in hebräischer Sprache zusammengestellt; es übersetzte sie aber ein jeder, so gut er konnte.“ Fragm. 5,16</ref> Manuskriptfunde mit dem hebräischen Urtext des Evangeliums sind unbekannt. Das uns bekannte Evangelium ist auf Griechisch geschrieben.
Die meisten Menschen kommen Zeit ihres Lebens nicht über
 
die Vorstellung hinaus, sie dringen nicht vor zum eigentlichen Begriff." {{Lit|{{G|108|199}}}}
== Datierung ==
</div>
[[Datei:Minuscule 447.jpg|mini|200px|Matthäus in codex 447 (GA)]]
 
Es gibt nur wenige Hinweise, die eine Datierung ermöglichen. Nach Ansicht der Kirchenväter (z.&nbsp;B. Irenäus, Origenes und Eusebius) ist das Matthäusevangelium als Erstes entstanden. Die religionsgeschichtliche Diskussion der Neuzeit behandelt zwei Grundfragen:
 
* Konnte Jesus etwa im Jahr 30 die [[Zerstörung Jerusalems]] im Jahr 70 n.&nbsp;Chr. prophezeien bzw. konnte der Autor noch vor 70 diese Vorhersage Jesus zuschreiben?
* Konnte Jesus die Entstehung einer [[Kirche (Organisation)|Kirche]] voraussehen?
 
Die meisten Autoren beantworten diese Fragen entweder beide mit Nein oder beide mit Ja. Bei einem Ja wird das Matthäusevangelium mehrheitlich zwischen 60 und 80 n. Chr. datiert, bei einem Nein zwischen 80 und 100 n. Chr. Wenn das Markusevangelium im Rahmen der [[Zweiquellentheorie]] auf etwa 70 n. Chr. datiert wird, ist das Matthäusevangelium später anzusetzen.
 
Wenn – im Anschluss an die Bemerkung des Papias – ein aramäischer Urmatthäus vermutet wird, so läge dessen Entstehung mehrere Jahre vor der Übersetzung ins Griechische. Laut  [[Konstantinos Nikolakopoulos]] „kann man aus inneren Gründen die Abfassung der aramäischen Schrift nicht vor der Mitte der fünfziger Jahre ansetzen“.<ref>Konstantinos Nikolakopoulos: ''Das Neue Testament in der Orthodoxen Kirche. Grundlegende Fragen einer Einführung in das Neue Testament.'' Berlin 2014, 2. Auflage, S. 106: .</ref>
 
Das Matthäusevangelium wird bereits im frühen 2. Jahrhundert durch [[Ignatius von Antiochia]] zitiert. [[Zitat]]e aus dem Matthäusevangelium sind bei den Kirchenvätern häufiger als Zitate aus anderen Evangelien.<ref>Franz Stuhlhofer: ''Der Gebrauch der Bibel von Jesus bis Euseb. Eine statistische Untersuchung zur Kanonsgeschichte'' (= Theologische Verlagsgemeinschaft, Monographien und Studienbücher 335). Wuppertal 1988, S. 98f.</ref> Die Kanonizität des Matthäusevangeliums und dessen Urheberschaft wurde in der [[Alte Kirche|Alten Kirche]] nie angezweifelt.
 
== Entstehungsort ==
{{Hauptartikel|Liste der Papyri des Neuen Testaments}}
Vieles spricht für Syrien als Entstehungsort: {{BB|Mt|4|24|LUT}}; {{BB|Mt|2|23|LUT}}: Nazoräer als (Selbst-)Bezeichnung der Christen in Syrien;
Vokalisation ῥακά (raká) in {{BB|Mt|5|22|LUT}} (Tor; Trottel); Bekanntschaft des Evangeliums sowohl mit Markus als auch mit der Logienquelle Q als auch mit
z.&nbsp;T. sehr altem [[Sondergut]]; Bezeugung durch [[Didache]]; gemischte Gemeinden mit starkem judenchristlichen
Anteil; erheblicher jüdischer Bevölkerungsanteil. Innerhalb Syriens ist am ehesten an Antiochia (Luz) oder
Damaskus (Gnilka) zu denken.
 
== Besonderheiten ==
 
Das Matthäusevangelium möchte [[Jesus von Nazaret]] als den [[Messias]] der alttestamentlichen [[Prophetie]] zeigen. Das [[Altes Testament|Alte Testament]] wird häufiger zitiert als in den anderen Evangelien.<ref>Hieronymus schreibt hierzu: „Es ist zu bemerken, dass der Evangelist, wo auch immer er Gebrauch von den Zeugnissen der alten Schrift macht, sich nicht der Autorität der siebzig Übersetzer, sondern der des Hebräischen bedient.“</ref> Demnach wendet sich das Evangelium in erster Linie an [[Judenchristen]]. Das zeigt sich auch an der Verwendung [[Aramäische Sprachen|aramäischer]] Wörter, an der Darstellung vieler Diskussionen über das [[Tora|mosaische Gesetz]] sowie über [[Pharisäer|pharisäische]] Traditionen, oder daran, dass das Buch mit einer bis zu Abraham zurückreichenden Genealogie beginnt.
 
Matthäus zeigt auch ein besonderes Interesse an der [[Eschatologie]]. Die Reden über die Endzeit sind ausführlicher als im Markus-Evangelium. Das Matthäusevangelium enthält auch einige [[Gleichnis]]se mit entscheidenden eschatologischen Aussagen.
 
Während das Markusevangelium mehr Gewicht auf Jesu Handeln legt, betont das Matthäusevangelium die Lehre Jesu und fasst die erzählenden Abschnitte kürzer. Die Lehre Jesu als Schwerpunkt zeigt sich in den fünf großen Reden, von denen die Bergpredigt am bekanntesten ist.
 
In der Kunstgeschichte wird der [[Matthäus (Evangelist)|Evangelist Matthäus]] als – meist geflügelter – [[Mensch]] dargestellt, so dass er einem [[Engel]] ähnelt.
 
== Inhalt ==
'''Kindheitsgeschichte (Mt 1–2) '''
* [[Vorfahren Jesu|Stammbaum Jesu]]<ref group="B">{{B|Mt|1|1–17}}</ref>
* Geburt<ref group="B">{{B|Mt|1|18–25}}</ref>
* [[Heilige Drei Könige|Die Weisen aus dem Morgenland]]<ref group="B">{{B|Mt|2|1–12}}</ref>
* [[Flucht nach Ägypten]] und [[Kindermord in Betlehem]]<ref group="B">{{B|Mt|2|13–23}}</ref>
 
'''Beginn des Wirkens Jesu in Galiläa (Mt 3–4)'''
* [[Johannes der Täufer]] und [[Taufe Christi]]<ref group="B">{{B|Mt|3|1–12}}</ref>
* [[Taufe Christi]]<ref group="B">{{B|Mt|3|13–17}}</ref>
* [[Versuchung Jesu]]<ref group="B">{{B|Mt|4|1–11}}</ref>
* Die ersten Jünger<ref group="B">{{B|Mt|4|18–25}}</ref>
 
'''1. Redenteil, das ist die [[Bergpredigt]] (Mt 5–7)'''
* Die [[Seligpreisung]]en<ref group="B">{{B|Mt|5|1–11}}</ref>
* Jesu Bejahung des Gesetzes, das heißt der [[Tora]]<ref group="B">{{B|Mt|5|17–20}}</ref>
* Die [[Bergpredigt#Die sogenannten Antithesen|Antithesen]]<ref group="B">{{B|Mt|5|21–48}}</ref>
** Nicht nur Mord ist ein Übel, sondern jede Missachtung eines anderen<ref group="B">{{B|Mt|5|21–26}}</ref>
** Scheidung und Ehebruch<ref group="B">{{B|Mt|5|27–32}}</ref>
** Schwört nicht<ref group="B">{{B|Mt|5|33–37}}</ref>
** Vergeltung<ref group="B">{{B|Mt|5|38–42}}</ref>
** Feindesliebe<ref group="B">{{B|Mt|5|43–48}}</ref>
* [[Almosen]]<ref group="B">{{B|Mt|6|1–4}}</ref>
* Vom [[Gebet|Beten]]<ref group="B">{{B|Mt|6|5–8}}</ref>
* Das [[Vaterunser]]<ref group="B">{{B|Mt|6|9–13}}</ref>
* [[Fasten]]<ref group="B">{{B|Mt|6|16–18}}</ref>
* Vom Schätzesammeln und Sorgen<ref group="B">{{B|Mt|6|19–34}}</ref>
* [[Splitter und Balken]]<ref group="B">{{B|Mt|7|1–6}}</ref>
* [[Goldene Regel]]<ref group="B">{{B|Mt|7|12}}</ref>
* Gleichnis: [[Haus auf Felsen und auf Sand gebaut]]<ref group="B">{{B|Mt|7|24–29}}</ref>
 
'''[[Heilung]]en und [[Wunder]] Jesu (Mt 8,1–9,34)'''
* [[Heilung eines Aussätzigen]]<ref group="B">{{B|Mt|8|1–4}}</ref>
* Der [[Hauptmann von Kafarnaum]]<ref group="B">{{B|Mt|8|5–13}}</ref>
* Die [[Sturmstillung]]<ref group="B">{{B|Mt|8|23–27}}</ref>
* Heilung der zwei besessenen Gadarener<ref group="B">{{B|Mt|8|28–34}}</ref>
* Der [[Gichtbrüchige]]<ref group="B">{{B|Mt|9|1–8}}</ref>
* Berufung des Matthäus<ref group="B">{{B|Mt|9|9–13}}</ref>
* Fastenfrage<ref group="B">{{B|Mt|9|14–17}}</ref>
* Heilung der blutflüssigen Frau und Auferweckung der Tochter des Jairus<ref group="B">{{B|Mt|9|18–26}}</ref>
 
'''2. Redenteil, Missionsrede: Aussendung der Jünger (Mt 9,35–10,42)'''
* Berufung der zwölf [[Apostel]]<ref group="B">{{B|Mt|10|1–4}}</ref>
* Ansage kommender Verfolgungen<ref group="B">{{B|Mt|10|16–26}}</ref>
* Menschenfurcht und Gottesfurcht<ref group="B">{{B|Mt|10|26–33}}</ref>
 
'''Auseinandersetzung mit [[Johannes der Täufer|Johannes dem Täufer]], [[Pharisäer]]n und [[Schriftgelehrte]]n (Mt 11–12)'''
* Anfrage Johannes des Täufers und Jesu Antwort<ref group="B">{{B|Mt|11|1–19}}</ref>
* Jesu Weherufe über Chorazin, [[Bethsaida|Betsaida]] und Kapernaum<ref group="B">{{B|Mt|11|20–24}}</ref>
* Jesu [[Heilandsruf]]<ref group="B">{{B|Mt|11|25–30}}</ref>
* Das Ährenraufen am Sabbat<ref group="B">{{B|Mt|12|1–8}}</ref>
* Jesu Macht über die bösen Geister<ref group="B">{{B|Mt|12|22–30}}</ref>
* Die [[Sünde wider den Heiligen Geist]]<ref group="B">{{B|Mt|12|31–32}}</ref>
* Vom Baum und seinen Früchten<ref group="B">{{B|Mt|12|33–37}}</ref>
* Die Zeichenforderung der Pharisäer<ref group="B">{{B|Mt|12|38–42}}</ref>
 
'''3. Redenteil: [[Gleichnis]]se (Mt 13)'''
* [[Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld|Gleichnis vom Sämann]] ({{B|Mt|13|1–9}}; Deutung {{BB|Mt|13|18–23}})
* [[Gleichnis vom Unkraut unter dem Weizen]] ({{B|Mt|13|24–30}}; Deutung {{BB|Mt|13|36–43}})
* [[Gleichnis vom Senfkorn]]<ref group="B">{{B|Mt|13|31–32}}</ref>
* [[Gleichnis vom Sauerteig]]<ref group="B">{{B|Mt|13|33–35}}</ref>
* [[Gleichnis vom Schatz im Acker]]<ref group="B">{{B|Mt|13|44}}</ref>
* [[Gleichnis von der kostbaren Perle]]<ref group="B">{{B|Mt|13|45–46}}</ref>
* [[Gleichnis vom Fischnetz]]<ref group="B">{{B|Mt|13|47–52}}</ref>
 
'''Weitere Taten. Rein und unrein (Mt 13,53–17,27)'''
* Die Enthauptung [[Johannes der Täufer|Johannes des Täufers]]<ref group="B">{{B|Mt|14|1–12}}</ref>
* Die [[Speisung der Fünftausend]]<ref group="B">{{B|Mt|14|13–21}}</ref>
* Der sinkende Petrus auf dem See<ref group="B">{{B|Mt|14|22–33}}</ref>
* Äußere und innere Reinheit bzw. Unreinheit<ref group="B">{{B|Mt|15|1–20}}</ref>
* Jesus und die Kanaaniterin<ref group="B">{{B|Mt|15|21–28}}</ref>
* Die [[Speisung der Viertausend]]<ref group="B">{{B|Mt|15|32–39}}</ref>
* Das [[Petrusbekenntnis]]<ref group="B">{{B|Mt|16|13–20}}</ref>
* Erste [[Leidensankündigung Jesu]]<ref group="B">{{B|Mt|16|21–23}}</ref>
* Von der Nachfolge<ref group="B">{{B|Mt|16|24–28}}</ref>
* Die [[Verklärung des Herrn|Verklärung Jesu]]<ref group="B">{{B|Mt|17|1–13}}</ref>
* Heilung des mondsüchtigen Kindes<ref group="B">{{B|Mt|17|14–20}}</ref>
* Über die Zahlung der [[Tempelsteuer]]<ref group="B">{{B|Mt|17|24–27}}</ref>


== Vorstellung und Begriff ==
'''4. Redenteil: [[Gemeinderede]]: Weisungen für die Jünger (Mt 18)'''
* [[Verlorenes Schaf|Gleichnis vom verlorenen Schaf]]<ref group="B">{{B|Mt|18|10–14}}</ref>
* Der [[Schalksknecht]]<ref group="B">{{B|Mt|18|21–35}}</ref>


Mit der Vorstellung ist noch nicht der ''reine'' [[Begriff]] gegeben:
'''Judäischer Reisebericht (Mt 19–22)'''
* Über [[Ehe]] und [[Ehescheidung]]<ref group="B">{{B|Mt|19|1–12}}</ref>
* Die [[Kindersegnung Jesu|Kindersegnung]]<ref group="B">{{B|Mt|19|13–15}}</ref>
* Der [[Reicher Jüngling|reiche Jüngling]]<ref group="B">{{B|Mt|19|16–26}}</ref>
* [[Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg]]<ref group="B">{{B|Mt|20|1–16}}</ref>
* Die Söhne des Zebedäus<ref group="B">{{B|Mt|20|20–28}}</ref>
* Jesu [[Einzug in Jerusalem]]<ref group="B">{{B|Mt|21|1–11}}</ref>
* Die [[Verfluchung des Feigenbaums]] und [[Tempelreinigung]]<ref group="B">{{B|Mt|21|12–22}}</ref>
* [[Gleichnis von den bösen Weingärtnern]]<ref group="B">{{B|Mt|21|33–46}}</ref>
* [[Gleichnis von der königlichen Hochzeit]]<ref group="B">{{B|Mt|22|1–14}}</ref>
* [[Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist]] (''Der Zinsgroschen'')<ref group="B">{{B|Mt|22|15–22}}</ref>
* Das doppelte [[Liebesgebot]]<ref group="B">{{B|Mt|22|34–40}}</ref>


<div style="margin-left:20px">
'''5. Redenteil: Weherufe und [[Endzeitrede]] (Mt 23–25)'''
"Was ein Begriff ist und wie er sich verhält zur Vorstellung,
* Rede gegen die [[Schriftgelehrte]]n und [[Pharisäer]]<ref group="B">{{B|Mt|23|1–36}}</ref>
wird am besten gezeigt an einem Beispiel aus der Mathematik. Nehmen
* Jesu Klage über Jerusalem<ref group="B">{{B|Mt|23|37–39}}</ref>
wir den Kreis. Wenn wir mit einem Kahn auf das Meer hinausfahren,
* Die große Bedrängnis<ref group="B">{{B|Mt|24|15–28}}</ref>
bis dort, wo wir schließlich nichts weiter sehen als die Meeresfläche
* Das Kommen des [[Menschensohn]]s<ref group="B">{{B|Mt|24|29–31}}</ref>
und den Himmel, so können wir, wenn es ganz ruhig ist,
* Mahnung zur Wachsamkeit<ref group="B">{{B|Mt|24|32–44}}</ref>
den Horizont wahrnehmen als einen Kreis. Schließen wir dann die
* [[Gleichnis vom treuen und vom bösen Knecht]]<ref group="B">{{B|Mt|24|45–51}}</ref>
Augen, so behalten wir von dieser Wahrnehmung als Erinnerungsbild
* [[Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen]]<ref group="B">{{B|Mt|25|1–13}}</ref>
die Vorstellung des Kreises zurück. Um zum Begriff des Kreises
* [[Gleichnis von den anvertrauten Zentnern]]<ref group="B">{{B|Mt|25|14–30}}</ref>
zu kommen, müssen wir einen anderen Weg einschlagen. Wir dürfen
* Das [[Weltgericht]] des Menschensohns<ref group="B">{{B|Mt|25|31–46}}</ref>
keinen äußeren Anlaß für die Vorstellung suchen, sondern wir
konstruieren im Geiste alle Punkte einer Fläche, welche von einem
bestimmten festen Punkte gleich weit entfernt sind; wiederholen
wir dies unzählige Male und verbinden im Geiste diese Punkte
durch eine Linie, so baut sich vor unserem Geiste das Bild eines
Kreises auf. Wir können auch mit Kreide an der Tafel eine Illustration
dieses geistigen Bildes geben. Wenn wir uns nun dieses nicht
durch äußere Eindrücke, sondern durch inneres Konstruieren entstandene
Bild des Kreises vor Augen stellen und es vergleichen mit
dem Bild der Meeresfläche und des Horizontes, das sich der äußeren
Wahrnehmung darbot, so können wir finden, daß der innerlich
konstruierte Kreis dem Bild der äußeren Wahrnehmung durchaus
entspricht.


Wenn nun die Menschen wirklich logisch denken, im strengen logischen
'''[[Passion]] und [[Auferstehung]] Jesu (Mt 26–28)'''
Sinne denken, so tun sie etwas anderes als äußerlich wahrnehmen
* Die [[Salbung in Betanien]]<ref group="B">{{B|Mt|26|6–13}}</ref>
und das Wahrgenommene sich wieder vergegenwärtigen;
* Das [[Abendmahl Jesu|Abendmahl]]<ref group="B">{{B|Mt|26|17–30}}</ref>
dies ist nur eine Vorstellung. Beim logischen Denken aber muß jeder
* Jesus im Garten [[Getsemani]]<ref group="B">{{B|Mt|26|36–46}}</ref>
Gedanke innerlich konstruiert sein, er muß ähnlich geschaffen
* Jesu Gefangennahme<ref group="B">{{B|Mt|26|47–56}}</ref>
sein, wie ich es eben am Beispiele des Kreises erklärt habe. Mit diesem
* Jesus vor dem [[Synedrium|Hohen Rat]]<ref group="B">{{B|Mt|26|57–68}}</ref>
inneren Gedankenbilde geht der Mensch dann erst an die äußere
* Die [[Verleugnung des Petrus]]<ref group="B">{{B|Mt|26|69–75}}</ref>
Wirklichkeit heran und findet Harmonie zwischen dem inneren
* Der Tod des Verräters [[Judas Iskariot|Judas]]<ref group="B">{{B|Mt|27|3–10}}</ref>
Bilde und der äußeren Wirklichkeit. Die Vorstellung steht mit der
* Jesu Verurteilung durch [[Pontius Pilatus]]<ref group="B">{{B|Mt|27|15–30}}</ref>
äußeren Wahrnehmung in Verbindung, der Begriff ist entstanden
* Jesu [[Kreuzigung]]<ref group="B">{{B|Mt|27|31–56}}</ref>
durch inneres Konstruieren. Immer haben die Menschen so innerlich
* Jesu Grablegung und Bewachung des Grabes<ref group="B">{{B|Mt|27|57–66}}</ref>
konstruiert, die wirklich logisch dachten. So hat Kepler, als er
* Jesu [[Auferstehung]]<ref group="B">{{B|Mt|28|1–10}}</ref>
seine Gesetze aufstellte, diese innerlich konstruiert, und er fand sie
* Der [[Missionsbefehl]]<ref group="B">{{B|Mt|28|16–20}}</ref>
dann in Harmonie mit der äußeren Wirklichkeit.


Der Begriff ist also nichts anderes als ein Gedankenbild, er hat seine
== Wichtige Stellen des Matthäusevangeliums ==
Genesis, seinen Ursprung im Gedanken. Eine äußere Illustration
ist nur eine Krücke, ein Hilfsmittel, um den Begriff anschaulich zu
machen. Nicht durch äußere Wahrnehmung wird der Begriff gewonnen,
er lebt zunächst nur in der reinen Innerlichkeit." {{Lit|{{G|108|199f}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
''' [[Heilige Drei Könige|Die Weisen aus dem Morgenland]] '''
"In dem Augenblicke, wo eine Wahrnehmung in meinem Beobachtungshorizonte auftaucht, betätigt sich durch mich auch das Denken. Ein Glied in meinem Gedankensysteme, eine bestimmte Intuition, ein Begriff verbindet sich mit der Wahrnehmung. Wenn dann die Wahrnehmung aus meinem Gesichtskreise verschwindet: was bleibt zurück? Meine Intuition mit der Beziehung auf die bestimmte Wahrnehmung, die sich im Momente des Wahrnehmens gebildet hat. Mit welcher Lebhaftigkeit ich dann später diese Beziehung mir wieder vergegenwärtigen kann, das hängt von der Art ab, in der mein geistiger und körperlicher Organismus funktioniert. Die Vorstellung ist nichts anderes als eine auf eine bestimmte Wahrnehmung bezogene Intuition, ein Begriff, der einmal mit einer Wahrnehmung verknüpft war, und dem der Bezug auf diese Wahrnehmung geblieben ist. Mein Begriff eines Löwen ist nicht aus meinen Wahrnehmungen von Löwen gebildet. Wohl aber ist meine Vorstellung vom Löwen an der Wahrnehmung gebildet. Ich kann jemandem den Begriff eines Löwen beibringen, der nie einen Löwen gesehen hat. Eine lebendige Vorstellung ihm beizubringen, wird mir ohne sein eigenes Wahrnehmen nicht gelingen.
{{Zitat|Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er […] und erkundigte sich […], wo der Messias geboren werden solle. [Hohenpriester und Schriftgelehrten] antworteten ihm: In Betlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten […]. Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und […] und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war […] Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann […] brachten [sie] ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.|Quelle=Matthäus<ref group="B">{{B|Mt|2|1–12}}</ref>}}


Die Vorstellung ist also ein individualisierter Begriff. Und nun ist es uns erklärlich, dass für uns die Dinge der Wirklichkeit durch Vorstellungen repräsentiert werden können. Die volle Wirklichkeit eines Dinges ergibt sich uns im Augenblicke der Beobachtung aus dem Zusammengehen von Begriff und Wahrnehmung. Der Begriff erhält durch eine Wahrnehmung eine individuelle Gestalt, einen Bezug zu dieser bestimmten Wahrnehmung. In dieser individuellen Gestalt, die den Bezug auf die Wahrnehmung als eine Eigentümlichkeit in sich trägt, lebt er in uns fort und bildet die Vorstellung des betreffenden Dinges. Treffen wir auf ein zweites Ding, mit dem sich derselbe Begriff verbindet, so erkennen wir es mit dem ersten als zu derselben Art gehörig; treffen wir dasselbe Ding ein zweites Mal wieder, so finden wir in unserem Begriffssysteme nicht nur überhaupt einen entsprechenden Begriff, sondern den individualisierten Begriff mit dem ihm eigentümlichen Bezug auf denselben Gegenstand, und wir erkennen den Gegenstand wieder." {{Lit|{{G|004|106f}}}}
'''[[Bergpredigt]]''' (Matthäus 5,1 – 7,29<ref group="B">{{B|Mt|5|1}}</ref>; vergleiche auch die sogenannte Feldrede bei Lukas<ref group="B">{{BB|Lk|6|20–49}}</ref>)
</div>


== Die Erfahrung als die Summe aller im Leben gebildeten Vorstellungen ==
'''[[Seligpreisung]]en'''


Die Summe dessen, worüber sich ein Mensch Vorstellungen bilden kann, bestimmt seine [[Erfahrung]].  
{{Zitat|Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.|Quelle=Matthäus<ref group="B">{{B|Mt|5|1–12}}</ref> }}


Indem ich mir eine Vorstellung bilde, bekommt die Wahrnehmung einen konkreten Bezug zu meinem eigenen Selbst. Durch die Wahrnehmung werde ich auf die Außenwelt verwiesen, die Vorstellung hingegen erlebe ich in meiner eigenen Innenwelt, wobei mit Außenwelt keineswegs bloß die [[Sinnliche Welt|sinnliche Außenwelt]] gemeint ist, sondern auch die [[Geistige Welt|geistige Außenwelt]] mit umfasst, eben insgesamt jeden Weltbereich, der außerhalb meines Selbst liegt.
'''[[Feindesliebe]]'''
{{Zitat|Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.|Quelle=Matthäus<ref group="B">{{B|Mt|5|43–48}}</ref>}}


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'''Das [[Vaterunser]]'''
"Ich nehme nicht nur andere Dinge wahr, sondern ich nehme mich selbst wahr. Die Wahrnehmung meiner selbst hat zunächst den Inhalt, dass ich das Bleibende bin gegenüber den immer kommenden und gehenden Wahrnehmungsbildern. Die Wahrnehmung des Ich kann in meinem Bewusstsein stets auftreten, während ich andere Wahrnehmungen habe. Wenn ich in die Wahrnehmung eines gegebenen Gegenstandes vertieft bin, so habe ich vorläufig nur von diesem ein Bewusstsein. Dazu kann dann die Wahrnehmung meines Selbst treten. Ich bin mir nunmehr nicht bloß des Gegenstandes bewusst, sondern auch meiner Persönlichkeit, die dem Gegenstand gegenüber steht und ihn beobachtet. Ich sehe nicht bloß einen Baum, sondern ich weiß auch, dass ich es bin, der ihn sieht. Ich erkenne auch, dass in mir etwas vorgeht, während ich den Baum beobachte. Wenn der Baum aus meinem Gesichtskreise verschwindet, bleibt für mein Bewusstsein ein Rückstand von diesem Vorgange: ein Bild des Baumes. Dieses Bild hat sich während meiner Beobachtung mit meinem Selbst verbunden. Mein Selbst hat sich bereichert; sein Inhalt hat ein neues Element in sich aufgenommen. Dieses Element nenne ich meine Vorstellung von dem Baume. Ich käme nie in die Lage, von Vorstellungen zu sprechen, wenn ich diese nicht in der Wahrnehmung meines Selbst erlebte. Wahrnehmungen würden kommen und gehen; ich ließe sie vorüberziehen. Nur dadurch, dass ich mein Selbst wahrnehme und merke, dass mit jeder Wahrnehmung sich auch dessen Inhalt ändert, sehe ich mich gezwungen, die Beobachtung des Gegenstandes mit meiner eigenen Zustandsveränderung in Zusammenhang zu bringen und von meiner Vorstellung zu sprechen.
{{Zitat|So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen.|Quelle=Matthäus<ref group="B">{{B|Mt|6|9–13}}</ref>}}


Die Vorstellung nehme ich an meinem Selbst wahr, in dem Sinne, wie Farbe, Ton usw. an andern Gegenständen. Ich kann jetzt auch den Unterschied machen, dass ich diese andern Gegenstände, die sich mir gegenüberstellen, Außenwelt nenne, während ich den Inhalt meiner Selbstwahrnehmung als Innenwelt bezeichne. Die Verkennung des Verhältnisses von Vorstellung und Gegenstand hat die größten Missverständnisse in der neueren Philosophie herbeigeführt. Die Wahrnehmung einer Veränderung in uns, die Modifikation, die mein Selbst erfährt, wurde in den Vordergrund gedrängt und das diese Modifikation veranlassende Objekt ganz aus dem Auge verloren. Man hat gesagt: wir nehmen nicht die Gegenstände wahr, sondern nur unsere Vorstellungen. Ich soll nichts wissen von dem Tische an sich, der Gegenstand meiner Beobachtung ist, sondern nur von der Veränderung, die mit mir selbst vorgeht, während ich den Tisch wahrnehme." {{Lit|{{G|004|67}}}}
'''Schlüsselvers des Matthäusevangeliums'''
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{{Zitat|Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.|Quelle=Matthäus<ref group="B">{{B|Mt|6|33}}</ref>}}


== Die irrige Ansicht Immanuel Kants, dass wir nur von unseren Vorstellungen wissen können ==
'''Heilandsruf'''
{{Zitat|Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht.|Quelle=Matthäus<ref group="B">{{B|Mt|11|28–30}}</ref>}}


Irrig ist die besonders von [[Kant]] und [[Schopenhauer]] vertretene Ansicht, dass der Mensch an die eigentliche [[Wirklichkeit]] nicht heranreiche und überhaupt nur durch Vorstellungen etwas von der Welt wissen könne. Wie Steiner streng philosophisch nachgewiesen hat, steht der Mensch inmitten der Wirklichkeit, wenn er im [[Erkenntnis]]prozess die unmittelbare Wahrnehmung mit dem zugehörigen Begriff verbindet. Die Vorstellung ist die subjektive Repräsentation dieser Wirklichkeit.  
'''[[Weltgericht]]'''
{{Zitat|Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. […] Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! [] Dann werden […] sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.|Matthäus<ref group="B">{{B|Mt|25|31–46}}</ref>}}


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'''Blutruf'''
"Als Wahrnehmung und Begriff stellt sich uns die Wirklichkeit, als Vorstellung die subjektive Repräsentation dieser Wirklichkeit dar." {{Lit|{{G|004|108}}}}
{{Zitat|Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!|Quelle=Matthäus<ref group="B">{{BB|Mt|27|25}}</ref>}}
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'''Missions- und Taufbefehl'''
"Die Hauptschwierigkeit bei der Erklärung der Vorstellungen wird von den Philosophen in dem Umstande gefunden, dass wir die äußeren Dinge nicht selbst sind, und unsere Vorstellungen doch eine den Dingen entsprechende Gestalt haben sollen. Bei genauerem Zusehen stellt sich aber heraus, dass diese Schwierigkeit gar nicht besteht. Die äußeren Dinge sind wir allerdings nicht, aber wir gehören mit den äußeren Dingen zu ein und derselben Welt. Der Ausschnitt aus der Welt, den ich als mein Subjekt wahrnehme, wird von dem Strome des allgemeinen Weltgeschehens durchzogen. Für mein Wahrnehmen bin ich zunächst innerhalb der Grenzen meiner Leibeshaut eingeschlossen. Aber was da drinnen steckt in dieser Leibeshaut, gehört zu dem Kosmos als einem Ganzen. Damit also eine Beziehung bestehe zwischen meinem Organismus und dem Gegenstande außer mir, ist es gar nicht nötig, dass etwas von dem Gegenstande in mich hereinschlüpfe oder in meinen Geist einen Eindruck mache, wie ein Siegelring in Wachs. Die Frage: wie bekomme ich Kunde von dem Baume, der zehn Schritte von mir entfernt steht, ist völlig schief gestellt. Sie entspringt aus der Anschauung, dass meine Leibesgrenzen absolute Scheidewände seien, durch die die Nachrichten von den Dingen in mich hereinwandern. Die Kräfte, welche innerhalb meiner Leibeshaut wirken, sind die gleichen wie die außerhalb bestehenden. Ich bin also wirklich die Dinge; allerdings nicht Ich, insofern ich Wahrnehmungssubjekt bin, aber Ich, insofern ich ein Teil innerhalb des allgemeinen Weltgeschehens bin. Die Wahrnehmung des Baumes liegt mit meinem Ich in demselben Ganzen. Dieses allgemeine Weltgeschehen ruft in gleichem Maße dort die Wahrnehmung des Baumes hervor, wie hier die Wahrnehmung meines Ich. Wäre ich nicht Welterkenner, sondern Weltschöpfer, so entstünde Objekt und Subjekt (Wahrnehmung und Ich) in einem Akte. Denn sie bedingen einander gegenseitig. Als Welterkenner kann ich das Gemeinsame der beiden als zusammengehöriger Wesenseiten nur durch Denken finden, das durch Begriffe beide aufeinander bezieht.
{{Zitat|[…] geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. […]|Quelle=Matthäus<ref group="B">{{B|Mt|28|18–20}}</ref>}}


Am schwierigsten aus dem Felde zu schlagen werden die Sogenannten physiologischen Beweise für die Subjektivität unserer Wahrnehmungen sein. Wenn ich einen Druck auf die Haut meines Körpers ausführe, so nehme ich ihn als Druckempfindung wahr. Denselben Druck kann ich durch das Auge als Licht, durch das Ohr als Ton wahrnehmen. Einen elektrischen Schlag nehme ich durch das Auge als Licht, durch das Ohr als Schall, durch die Hautnerven als Stoß, durch das Geruchsorgan als Phosphorgeruch wahr. Was folgt aus dieser Tatsache? Nur dieses: Ich nehme einen elektrischen Schlag wahr (respektive einen Druck) und darauf eine Lichtqualität, oder einen Ton beziehungsweise einen gewissen Geruch und so weiter. Wenn kein Auge da wäre, so gesellte sich zu der Wahrnehmung der mechanischen Erschütterung in der Umgebung nicht die Wahrnehmung einer Lichtqualität, ohne die Anwesenheit eines Gehörorgans keine Tonwahrnehmung usw. Mit welchem Rechte kann man sagen, ohne Wahrnehmungsorgane wäre der ganze Vorgang nicht vorhanden? Wer von dem Umstande, dass ein elektrischer Vorgang im Auge Licht hervorruft, zurückschließt also ist das, was wir als Licht empfinden, außer unserem Organismus nur ein mechanischer Bewegungsvorgang, der vergisst, dass er nur von einer Wahrnehmung auf die andere übergeht und durchaus nicht auf etwas außerhalb der Wahrnehmung. Ebenso gut wie man sagen kann: das Auge nimmt einen mechanischen Bewegungsvorgang seiner Umgebung als Licht wahr, ebenso gut kann man behaupten: eine gesetzmäßige Veränderung eines Gegenstandes wird von uns als Bewegungsvorgang wahrgenommen. Wenn ich auf den Umfang einer rotierenden Scheibe ein Pferd zwölfmal male, und zwar genau in den Gestalten, die sein Körper im fortgehenden Laufe annimmt, so kann ich durch Rotieren der Scheibe den Schein der Bewegung hervorrufen. Ich brauche nur durch eine Öffnung zu blicken und zwar so, dass ich in den entsprechenden Zwischenzeiten die aufeinanderfolgenden Stellungen des Pferdes sehe. Ich sehe nicht zwölf Pferdebilder, sondern das Bild eines dahineilenden Pferdes." {{Lit|{{G|004|104ff}}}}
'''Bibelstellen'''
</div>
<references group="B" />


Da nach Steiner die Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen nicht auf die [[sinnliche Welt]] beschränkt ist, sondern sich nach entsprechender [[Schulungsweg|Schulung]] der Seelenkräfte auch auf [[Geistige Welt|geistige Weltbereiche]] erstreckt, so sind auch diese der Erfahrung zugänglich und können streng methodisch [[Wissenschaft|wissenschaftlich]] erforscht werden.
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Matthäusevangelium}}
* {{WikipediaDE|Evangelium nach Matthäus}}
* {{WikipediaDE|Synoptisches Problem}}


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1962)
=== Einführungen, Lexikonartikel ===
#Rudolf Steiner: ''Die Beantwortung von Welt- und Lebensfragen durch Anthroposophie'', [[GA 108]] (1986), ISBN 3-7274-1081-7 {{Vorträge|108}}
* Ulrich Luz: Art. ''Matthäusevangelium''. In: ''RGG.'' 4. Aufl., Bd. 5 (2002), Sp. 916–920.
* Alexander Sand: Art. ''Matthäusevangelium.'' In: ''LThK.'' 3. Aufl., Bd. 6 (1997), Sp. 1479–1482.
* Udo Schnelle: ''Einleitung in das Neue Testament.'' UTB 1830. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 6., neubearbeitete Aufl. 2007, ISBN 978-3-8252-1830-0 (S. 260–281).
* Alexander Sand: ''Das Matthäus-Evangelium.'' Erträge der Forschung 275. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 1991 ISBN 3-534-10878-7.
* Graham N. Stanton: ''On the Origin and Purpose of Matthew’s Gospel. Matthean Scholarship from 1945 to 1980.'' In: ''ANRW'' II.25.3 (1985), S. 1889–1951.
* Frans Neirynck, J. Verheyden, R. Corstjens: ''The Gospel of Matthew and the Sayings Source Q. A Cumulative Bibliography 1950–1995'' (= ''Bibliotheca Ephemeridum Theologicarum Lovaniensium.'' [BETL] Bd. 140). 2 Bände, University Press, Leuven 1998. (1000 u. 420 S., Bibliografie)
 
=== Kommentare ===
* Adolf Schlatter: ''Der Evangelist Matthäus. Seine Sprache, sein Ziel, seine Selbständigkeit. Ein Kommentar zum ersten Evangelium.'' 7. Auflage, Calwer Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-7668-0194-5.
* Ulrich Luz: ''Das Evangelium nach Matthäus.'' (= EKK 1/1-4), Benziger, Zürich / Neukirchener Verl., Neukirchen-Vluyn 1985–2002. (neben Allison/Davies der detaillierteste wissenschaftliche Matthäuskommentar)
** Teilbd. 1: ''Mt 1–7.'' 1985. 5. völlig neu bearb. Aufl. 2002, ISBN 3-7887-1829-3.
** Teilbd. 2: ''Mt 8–17.'' 1990. 3. Aufl. 1999, ISBN 3-7887-1571-5.
** Teilbd. 3: ''Mt 18–25.'' 1997, ISBN 3-7887-1580-4.
** Teilbd. 4: ''Mt 26–28.'' 2002, ISBN 3-7887-1681-9.
* Dale C. Allison, Jr., William David Davies: ''A Critical and Exegetical Commentary on the Gospel According to Saint Matthew.'' 3 Bde. ICC. T. & T. Clark, Edinburgh 1988–1997 <small>(neben Luz der herausragende Matthäuskommentar)</small>.
** Bd. 1: ''Introduction and Commentary on Matthew I – VII.'' 1988, ISBN
** Bd. 2: ''Commentary on Matthew VIII–XVIII.'' 1991. ISBN
** Bd. 3: ''Commentary on Matthew XIX–XXVIII.'' 1997. 2. Aufl. 2001, ISBN
* Joachim Gnilka: ''Das Matthäusevangelium.'' HThK.NT 1/1–2. Herder, Freiburg i. Br. 1986/1988.
** Bd. 1: ''Kommentar zu Kap. 1,1–13,58.'' 1986. 3. Aufl. 1993, ISBN 3-451-20315-4.
** Bd. 2: ''Kommentar zu Kap. 14,1–28,20 und Einleitungsfragen.'' 1988. 2. Aufl. 1992, ISBN 3-451-20316-2.
* Hubert Frankemölle: ''Matthäus. Kommentar.'' 2 Bde. Patmos, Düsseldorf 1994. 1997 (rezeptionsästhetisch orientiert).
** Bd. 1: ISBN 3-491-77948-0.
** Bd. 2: ISBN 3-491-77026-2.
* Donald A. Hagner: ''Matthew''. 2 Bde. WBC 33A/33B. Word Books, Dallas 1993–1995.
** Bd. 1: ''Matthew 1–13.'' 1993
** Bd. 2: ''Matthew 14–28.'' 1995
* Ernst Lohmeyer: ''Das Evangelium des Matthäus''. Hg. v. W. Schmauch. KEK. Sonderband. Göttingen (1956) 4. Aufl. 1967.
* Robert H. Gundry: ''Matthew. A Commentary on His Handbook for a Mixed Church under Persecution.'' Eerdmans, Grand Rapids (1982) 2. Aufl. 1994, ISBN
* Margaret Davies: ''Matthew.'' Readings: A New Biblical Commentary. JSOT Press, Sheffield 1993 (narrative Exegese).
* Ulrich Luck: ''Das Evangelium nach Matthäus.'' Zürcher Bibelkommentare.NT 1, Theol. Verlag, Zürich 1993, ISBN 3-290-10922-4.
* Wolfgang Wiefel: ''Das Evangelium nach Matthäus.'' Theol. Handkommentar zum NT 1. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 1998, ISBN 3-374-01639-1.
* Craig S. Keener: ''A Commentary on the Gospel of Matthew.'' Eerdmans, Grand Rapids 1999.
* Amy-Jill Levine, Marianne Blickenstaff (Hrsg.): ''A Feminist Companion to Matthew.'' The Feminist Companion to the New Testament and Early Christian Writings 1. Academic Press, Sheffield 2001 (feministische Exegese).
* John Nolland: ''The Gospel of Matthew.'' New International Greek Testament Commentary. Eerdmans, Grand Rapids 2005 (1481 S.), ISBN 0-8028-2389-0.
* Peter Fiedler: ''Das Matthäusevangelium.'' Theologischer Kommentar zum Neuen Testament 1. Kohlhammer, Stuttgart 2006 (440 S.), ISBN 3-17-018792-9.
* Gerhard Maier: ''Das Evangelium des Matthäus. Kapitel 1–14.'' Historisch-Theologische Auslegung (Kommentarreihe) SCM R. Brockhaus 2015, ISBN 978-3-417-29730-0.
* Matthias Konradt: ''Das Evangelium nach Matthäus''. Das Neue Testament Deutsch. Bd. 1, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-51341-5.
 
'''Allgemeinverständlich bzw. anwendungsorientiert'''
* Fritz Rienecker: ''Das Evangelium des Matthäus.'' Wuppertaler Studienbibel NT. R. Brockhaus, Wuppertal 4. Aufl. 1966, 12. Aufl. 1984, ISBN 3-417-25141-9.
* F. F. Bruce: ''Das Matthäus-Evangelium. Kurzauslegung zum Neuen Testament.'' Bibellesebund. R. Brockhaus, Wuppertal 1973 ISBN 3-417-00452-7
* Eduard Schweizer: ''Das Evangelium nach Matthäus. Übersetzt und erklärt.'' NTD 2. Göttingen (1973) 4. Aufl. 1986, ISBN 3-525-51306-2.
* Julius Schniewind: ''Das Ev. nach Matthäus. Übersetzt und erklärt.'' NTD 2. Göttingen (1937) 12. Aufl. 1968.
* Michael Green: ''The Message of Matthew. The Kingdom of Heaven.'' Bible Speaks Today. InterVarsity Press, Downers Grove 2001, ISBN 0-8308-1243-1.
* Michael J. Wilkins: ''Matthew. From Biblical Text – to Contemporary Life.'' NIV Application Commentary. Zondervan, Grand Rapids 2004 (1003 S.).
 
=== Wichtige Einzelstudien ===
* Günther Bornkamm, Gerhard Barth, Heinz Joachim Held: ''Überlieferung und Auslegung im Matthäusevangelium.'' WMANT 1. 2. Aufl. Neukirchener Verl., Neukirchen 1961.
* Reinhard Hummel: ''Die Auseinandersetzung zwischen Kirche und Judentum im Matthäusevangelium.'' BEvT 33. München (1963) 2. Aufl. 1966.
* Hubert Frankemölle: ''Jahwe-Bund und Kirche Christi. Studien zur Form- und Traditionsgeschichte des „Evangeliums“ nach Matthäus.'' Neutestamentliche Abhandlungen N.F. 10. Aschendorff, Münster (1972) 2. Aufl. 1984, ISBN 3-402-03632-0.
* Joachim Lange (Hrsg.): ''Das Matthäus-Evangelium.'' WdF 525. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1980 ISBN 3-534-07508-0 (Sammlung der prägendsten Aufsätze im 20. Jh.).
* Graham N. Stanton (Hrsg.): ''The Interpretation of Matthew.'' Issues in Religion and Theology 3. Fortress Press, Philadelphia/London u.&nbsp;a. 1983 ISBN (wichtige Aufsätze zum Matthäusevangelium aus dem 20. Jh. in engl. Übersetzung).
* Jack Dean Kingsbury: ''Matthew as Story.'' Philadelphia 2. Aufl. 1988 (narrative Exegese).
* Rainer Kampling (Hrsg.): ''„Dies ist das Buch ...“ Das Matthäusevangelium. Interpretation – Rezeption – Rezeptionsgeschichte. Für Hubert Frankemölle.'' Schöningh, Paderborn/München 2004, ISBN 3-506-71708-1.
* Matthias Konradt: ''Israel, Kirche und die Völker im Matthäusevangelium.'' Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament. Bd. 215, Mohr Siebeck, Tübingen 2007, ISBN 978-3-16-149331-7. Engl. Übersetzung und zugleich überarbeitete Ausgabe: ''Israel, Church, and the Gentiles in the Gospel of Matthew''. Translated by Kathleen Ess. Baylor – Mohr Siebeck Studies in Early Christianitiy. Vol. 2, Baylor University Press, Waco (TX) 2014.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Gospel of Matthew|Evangelium nach Matthäus}}
'''Das Matthäusevangelium im Internet lesen oder anhören'''
{{Wikisource|Das Newe Testament Deutzsch/Mt|Lutherbibel von 1522}}
* [http://www.bibleserver.com/#/text/LUT/Matthäus1 Luther 1984] – Diese und über 40 weitere Übersetzungen bei Bibleserver.com, (u.&nbsp;a. Einheitsübersetzung, Rev. Elberfelder), auch andere Sprachen.
* [http://www.die-bibel.de/online-bibeln/einheitsuebersetzung/bibeltext/bibel/text/lesen/stelle/50///ch/1d64d7005b71f23af674fb09fda4b7a2/ Einheitsübersetzung] (Gemeinsame Übersetzung der evangelischen und katholischen Kirche.)
* [http://matthaeus1.textbibel.de Alle 28 Kapitel des Matthäusevangeliums zum Lesen und zum Anhören am Computer.] In: ''Textbibel.de''
* [http://www.archive.org/details/bible_lu1912_nt_01_matthaeus_ak_0903_librivox Luther-Bibel 1912 zum Anhören] (Librivox-Hörbuch)
* [http://www.bibelwissenschaft.de/de/bibelkunde/neues-testament/evangelien/matthaeus/ Das Matthäusevangelium.] In: ''bibelwissenschaft.de''
 
'''Übersichten und weiterführende Darlegungen'''
* Thomas Söding: [http://www.ruhr-uni-bochum.de/imperia/md/content/nt/nt/dasmatthaeusevangelium/mattevan.pdf Das Matthäusevangelium.] – Übersicht eines Professors für katholische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum (PDF; 4 Seiten, 0,3 MB)
* Christoph Fasse: [http://www.reformiert-online.net/t/fra/bildung/bibelkunde/nt/lek3/index.jsp Übersicht zum Matthäusevangelium: Verfasser, Entstehungszeit, -ort, Gliederung] vom Netzwerk der Reformierten Kirchen
* [http://www.newadvent.org/cathen/10057a.htm Gospel of St. Matthew] – Lexikonartikel in der Catholic Encyclopedia, 1911.
 
== Einzelanchweise ==
<references />


{{GA}}
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{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 1. Februar 2022, 12:08 Uhr

Neues Testament
Evangelien
Apostelgeschichte
Paulusbriefe
Katholische Briefe
Offenbarung des Johannes

Das Evangelium nach Matthäus, zumeist als Matthäusevangelium oder kurz als „Matthäus“ bezeichnet (abgekürzt: Mt), ist das erste der vier kanonischen Evangelien des Neuen Testaments der christlichen Bibel. Im Griechischen heißt es euangélion katà Matthaĩon (εὐαγγέλιον κατὰ Ματτθαῖον, zusammengesetzt aus εὖ ‚gut‘, ἡ ἀγγελία hē angelía ‚die Botschaft‘ und κατά katá ‚gemäß‘), also: „Gute Botschaft [gemäß] nach Matthäus“.
Seit dem Mittelalter wird Matthäus in 28 Kapitel unterteilt.

Aufgrund vieler Parallelen mit dem Markus- und dem Lukasevangelium werden diese drei Evangelien die Synoptischen Evangelien genannt.

Verfasser

Ein Mensch mit Flügeln dient als eine Symbolfigur für den Evangelisten Matthäus, hier in der Bamberger Apokalypse

Die altkirchliche Überlieferung (Papias, Irenäus, Tertullian, Origenes, Eusebius von Cäsarea[1]) redet übereinstimmend von vier Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Bezüglich Matthäus werden ab dem zweiten Jahrhundert folgende Punkte gelehrt:

Von vielen Bibelwissenschaftlern der Neuzeit wird allerdings der Apostel Matthäus als Verfasser unter Berufung auf die Zweiquellentheorie der synoptischen Evangelien bezweifelt. Ein Apostel als Augenzeuge würde nicht das Material eines Nicht-Apostels (Markus) verwendet haben, wie es aber beim Matthäusevangelium der Fall zu sein scheint. Zudem wird angenommen, Papias von Hierapolis, der von den Logia (Jesu) redet, die Matthäus niedergeschrieben habe, meine damit nicht das Evangelium, sondern die Logienquelle Q. Die Existenz einer Logienquelle Q oder eines hebräischen Urevangeliums ist allerdings nicht durch Manuskriptfunde nachgewiesen.

Manche Theologen sehen jedoch auch heute in dem Apostel den Verfasser. Sie verweisen dabei auf die altkirchliche Überlieferung[1] und führen die Titel der auf uns überkommenen Handschriften an, die ausnahmslos Matthäus nennen.[1][5] Zudem halten sie die These, dass ein anonymer Verfasser sich ausgerechnet den Apostelnamen Matthäus ausgesucht hätte, um seiner Schrift Autorität zu verleihen, für nicht plausibel, denn die Gemeinde hätte einen anonymen Verfasser nicht anerkannt.[5]

Andere Theologen sehen in Papias’ Aussagen eine Anspielung auf das Matthäusevangelium in einer hebräischen Urfassung (aramäischer Ur-Matthäus).[6] Manuskriptfunde mit dem hebräischen Urtext des Evangeliums sind unbekannt. Das uns bekannte Evangelium ist auf Griechisch geschrieben.

Datierung

Matthäus in codex 447 (GA)

Es gibt nur wenige Hinweise, die eine Datierung ermöglichen. Nach Ansicht der Kirchenväter (z. B. Irenäus, Origenes und Eusebius) ist das Matthäusevangelium als Erstes entstanden. Die religionsgeschichtliche Diskussion der Neuzeit behandelt zwei Grundfragen:

  • Konnte Jesus etwa im Jahr 30 die Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. prophezeien bzw. konnte der Autor noch vor 70 diese Vorhersage Jesus zuschreiben?
  • Konnte Jesus die Entstehung einer Kirche voraussehen?

Die meisten Autoren beantworten diese Fragen entweder beide mit Nein oder beide mit Ja. Bei einem Ja wird das Matthäusevangelium mehrheitlich zwischen 60 und 80 n. Chr. datiert, bei einem Nein zwischen 80 und 100 n. Chr. Wenn das Markusevangelium im Rahmen der Zweiquellentheorie auf etwa 70 n. Chr. datiert wird, ist das Matthäusevangelium später anzusetzen.

Wenn – im Anschluss an die Bemerkung des Papias – ein aramäischer Urmatthäus vermutet wird, so läge dessen Entstehung mehrere Jahre vor der Übersetzung ins Griechische. Laut Konstantinos Nikolakopoulos „kann man aus inneren Gründen die Abfassung der aramäischen Schrift nicht vor der Mitte der fünfziger Jahre ansetzen“.[7]

Das Matthäusevangelium wird bereits im frühen 2. Jahrhundert durch Ignatius von Antiochia zitiert. Zitate aus dem Matthäusevangelium sind bei den Kirchenvätern häufiger als Zitate aus anderen Evangelien.[8] Die Kanonizität des Matthäusevangeliums und dessen Urheberschaft wurde in der Alten Kirche nie angezweifelt.

Entstehungsort

Vieles spricht für Syrien als Entstehungsort: 4,24 LUT; 2,23 LUT: Nazoräer als (Selbst-)Bezeichnung der Christen in Syrien; Vokalisation ῥακά (raká) in 5,22 LUT (Tor; Trottel); Bekanntschaft des Evangeliums sowohl mit Markus als auch mit der Logienquelle Q als auch mit z. T. sehr altem Sondergut; Bezeugung durch Didache; gemischte Gemeinden mit starkem judenchristlichen Anteil; erheblicher jüdischer Bevölkerungsanteil. Innerhalb Syriens ist am ehesten an Antiochia (Luz) oder Damaskus (Gnilka) zu denken.

Besonderheiten

Das Matthäusevangelium möchte Jesus von Nazaret als den Messias der alttestamentlichen Prophetie zeigen. Das Alte Testament wird häufiger zitiert als in den anderen Evangelien.[9] Demnach wendet sich das Evangelium in erster Linie an Judenchristen. Das zeigt sich auch an der Verwendung aramäischer Wörter, an der Darstellung vieler Diskussionen über das mosaische Gesetz sowie über pharisäische Traditionen, oder daran, dass das Buch mit einer bis zu Abraham zurückreichenden Genealogie beginnt.

Matthäus zeigt auch ein besonderes Interesse an der Eschatologie. Die Reden über die Endzeit sind ausführlicher als im Markus-Evangelium. Das Matthäusevangelium enthält auch einige Gleichnisse mit entscheidenden eschatologischen Aussagen.

Während das Markusevangelium mehr Gewicht auf Jesu Handeln legt, betont das Matthäusevangelium die Lehre Jesu und fasst die erzählenden Abschnitte kürzer. Die Lehre Jesu als Schwerpunkt zeigt sich in den fünf großen Reden, von denen die Bergpredigt am bekanntesten ist.

In der Kunstgeschichte wird der Evangelist Matthäus als – meist geflügelter – Mensch dargestellt, so dass er einem Engel ähnelt.

Inhalt

Kindheitsgeschichte (Mt 1–2)

Beginn des Wirkens Jesu in Galiläa (Mt 3–4)

1. Redenteil, das ist die Bergpredigt (Mt 5–7)

Heilungen und Wunder Jesu (Mt 8,1–9,34)

2. Redenteil, Missionsrede: Aussendung der Jünger (Mt 9,35–10,42)

Auseinandersetzung mit Johannes dem Täufer, Pharisäern und Schriftgelehrten (Mt 11–12)

3. Redenteil: Gleichnisse (Mt 13)

Weitere Taten. Rein und unrein (Mt 13,53–17,27)

4. Redenteil: Gemeinderede: Weisungen für die Jünger (Mt 18)

Judäischer Reisebericht (Mt 19–22)

5. Redenteil: Weherufe und Endzeitrede (Mt 23–25)

Passion und Auferstehung Jesu (Mt 26–28)

Wichtige Stellen des Matthäusevangeliums

Die Weisen aus dem Morgenland

„Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er […] und erkundigte sich […], wo der Messias geboren werden solle. [Hohenpriester und Schriftgelehrten] antworteten ihm: In Betlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten […]. Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und […] und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war […] Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann […] brachten [sie] ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.“

– Matthäus[B 95]

Bergpredigt (Matthäus 5,1 – 7,29[B 96]; vergleiche auch die sogenannte Feldrede bei Lukas[B 97])

Seligpreisungen

„Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.“

– Matthäus[B 98]

Feindesliebe

„Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.“

– Matthäus[B 99]

Das Vaterunser

„So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen.“

– Matthäus[B 100]

Schlüsselvers des Matthäusevangeliums

„Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.“

– Matthäus[B 101]

Heilandsruf

„Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht.“

– Matthäus[B 102]

Weltgericht

„Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. […] Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! […] Dann werden […] sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.“

Matthäus[B 103]

Blutruf

„Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“

– Matthäus[B 104]

Missions- und Taufbefehl

„[…] geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. […]“

– Matthäus[B 105]

Bibelstellen

  1. Mt 1,1–17 EU
  2. Mt 1,18–25 EU
  3. Mt 2,1–12 EU
  4. Mt 2,13–23 EU
  5. Mt 3,1–12 EU
  6. Mt 3,13–17 EU
  7. Mt 4,1–11 EU
  8. Mt 4,18–25 EU
  9. Mt 5,1–11 EU
  10. Mt 5,17–20 EU
  11. Mt 5,21–48 EU
  12. Mt 5,21–26 EU
  13. Mt 5,27–32 EU
  14. Mt 5,33–37 EU
  15. Mt 5,38–42 EU
  16. Mt 5,43–48 EU
  17. Mt 6,1–4 EU
  18. Mt 6,5–8 EU
  19. Mt 6,9–13 EU
  20. Mt 6,16–18 EU
  21. Mt 6,19–34 EU
  22. Mt 7,1–6 EU
  23. Mt 7,12 EU
  24. Mt 7,24–29 EU
  25. Mt 8,1–4 EU
  26. Mt 8,5–13 EU
  27. Mt 8,23–27 EU
  28. Mt 8,28–34 EU
  29. Mt 9,1–8 EU
  30. Mt 9,9–13 EU
  31. Mt 9,14–17 EU
  32. Mt 9,18–26 EU
  33. Mt 10,1–4 EU
  34. Mt 10,16–26 EU
  35. Mt 10,26–33 EU
  36. Mt 11,1–19 EU
  37. Mt 11,20–24 EU
  38. Mt 11,25–30 EU
  39. Mt 12,1–8 EU
  40. Mt 12,22–30 EU
  41. Mt 12,31–32 EU
  42. Mt 12,33–37 EU
  43. Mt 12,38–42 EU
  44. Mt 13,31–32 EU
  45. Mt 13,33–35 EU
  46. Mt 13,44 EU
  47. Mt 13,45–46 EU
  48. Mt 13,47–52 EU
  49. Mt 14,1–12 EU
  50. Mt 14,13–21 EU
  51. Mt 14,22–33 EU
  52. Mt 15,1–20 EU
  53. Mt 15,21–28 EU
  54. Mt 15,32–39 EU
  55. Mt 16,13–20 EU
  56. Mt 16,21–23 EU
  57. Mt 16,24–28 EU
  58. Mt 17,1–13 EU
  59. Mt 17,14–20 EU
  60. Mt 17,24–27 EU
  61. Mt 18,10–14 EU
  62. Mt 18,21–35 EU
  63. Mt 19,1–12 EU
  64. Mt 19,13–15 EU
  65. Mt 19,16–26 EU
  66. Mt 20,1–16 EU
  67. Mt 20,20–28 EU
  68. Mt 21,1–11 EU
  69. Mt 21,12–22 EU
  70. Mt 21,33–46 EU
  71. Mt 22,1–14 EU
  72. Mt 22,15–22 EU
  73. Mt 22,34–40 EU
  74. Mt 23,1–36 EU
  75. Mt 23,37–39 EU
  76. Mt 24,15–28 EU
  77. Mt 24,29–31 EU
  78. Mt 24,32–44 EU
  79. Mt 24,45–51 EU
  80. Mt 25,1–13 EU
  81. Mt 25,14–30 EU
  82. Mt 25,31–46 EU
  83. Mt 26,6–13 EU
  84. Mt 26,17–30 EU
  85. Mt 26,36–46 EU
  86. Mt 26,47–56 EU
  87. Mt 26,57–68 EU
  88. Mt 26,69–75 EU
  89. Mt 27,3–10 EU
  90. Mt 27,15–30 EU
  91. Mt 27,31–56 EU
  92. Mt 27,57–66 EU
  93. Mt 28,1–10 EU
  94. Mt 28,16–20 EU
  95. Mt 2,1–12 EU
  96. Mt 5,1 EU
  97. 6,20–49 EU
  98. Mt 5,1–12 EU
  99. Mt 5,43–48 EU
  100. Mt 6,9–13 EU
  101. Mt 6,33 EU
  102. Mt 11,28–30 EU
  103. Mt 25,31–46 EU
  104. 27,25 EU
  105. Mt 28,18–20 EU

Siehe auch

Literatur

Einführungen, Lexikonartikel

  • Ulrich Luz: Art. Matthäusevangelium. In: RGG. 4. Aufl., Bd. 5 (2002), Sp. 916–920.
  • Alexander Sand: Art. Matthäusevangelium. In: LThK. 3. Aufl., Bd. 6 (1997), Sp. 1479–1482.
  • Udo Schnelle: Einleitung in das Neue Testament. UTB 1830. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 6., neubearbeitete Aufl. 2007, ISBN 978-3-8252-1830-0 (S. 260–281).
  • Alexander Sand: Das Matthäus-Evangelium. Erträge der Forschung 275. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 1991 ISBN 3-534-10878-7.
  • Graham N. Stanton: On the Origin and Purpose of Matthew’s Gospel. Matthean Scholarship from 1945 to 1980. In: ANRW II.25.3 (1985), S. 1889–1951.
  • Frans Neirynck, J. Verheyden, R. Corstjens: The Gospel of Matthew and the Sayings Source Q. A Cumulative Bibliography 1950–1995 (= Bibliotheca Ephemeridum Theologicarum Lovaniensium. [BETL] Bd. 140). 2 Bände, University Press, Leuven 1998. (1000 u. 420 S., Bibliografie)

Kommentare

  • Adolf Schlatter: Der Evangelist Matthäus. Seine Sprache, sein Ziel, seine Selbständigkeit. Ein Kommentar zum ersten Evangelium. 7. Auflage, Calwer Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-7668-0194-5.
  • Ulrich Luz: Das Evangelium nach Matthäus. (= EKK 1/1-4), Benziger, Zürich / Neukirchener Verl., Neukirchen-Vluyn 1985–2002. (neben Allison/Davies der detaillierteste wissenschaftliche Matthäuskommentar)
  • Dale C. Allison, Jr., William David Davies: A Critical and Exegetical Commentary on the Gospel According to Saint Matthew. 3 Bde. ICC. T. & T. Clark, Edinburgh 1988–1997 (neben Luz der herausragende Matthäuskommentar).
    • Bd. 1: Introduction and Commentary on Matthew I – VII. 1988, ISBN
    • Bd. 2: Commentary on Matthew VIII–XVIII. 1991. ISBN
    • Bd. 3: Commentary on Matthew XIX–XXVIII. 1997. 2. Aufl. 2001, ISBN
  • Joachim Gnilka: Das Matthäusevangelium. HThK.NT 1/1–2. Herder, Freiburg i. Br. 1986/1988.
    • Bd. 1: Kommentar zu Kap. 1,1–13,58. 1986. 3. Aufl. 1993, ISBN 3-451-20315-4.
    • Bd. 2: Kommentar zu Kap. 14,1–28,20 und Einleitungsfragen. 1988. 2. Aufl. 1992, ISBN 3-451-20316-2.
  • Hubert Frankemölle: Matthäus. Kommentar. 2 Bde. Patmos, Düsseldorf 1994. 1997 (rezeptionsästhetisch orientiert).
  • Donald A. Hagner: Matthew. 2 Bde. WBC 33A/33B. Word Books, Dallas 1993–1995.
    • Bd. 1: Matthew 1–13. 1993
    • Bd. 2: Matthew 14–28. 1995
  • Ernst Lohmeyer: Das Evangelium des Matthäus. Hg. v. W. Schmauch. KEK. Sonderband. Göttingen (1956) 4. Aufl. 1967.
  • Robert H. Gundry: Matthew. A Commentary on His Handbook for a Mixed Church under Persecution. Eerdmans, Grand Rapids (1982) 2. Aufl. 1994, ISBN
  • Margaret Davies: Matthew. Readings: A New Biblical Commentary. JSOT Press, Sheffield 1993 (narrative Exegese).
  • Ulrich Luck: Das Evangelium nach Matthäus. Zürcher Bibelkommentare.NT 1, Theol. Verlag, Zürich 1993, ISBN 3-290-10922-4.
  • Wolfgang Wiefel: Das Evangelium nach Matthäus. Theol. Handkommentar zum NT 1. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 1998, ISBN 3-374-01639-1.
  • Craig S. Keener: A Commentary on the Gospel of Matthew. Eerdmans, Grand Rapids 1999.
  • Amy-Jill Levine, Marianne Blickenstaff (Hrsg.): A Feminist Companion to Matthew. The Feminist Companion to the New Testament and Early Christian Writings 1. Academic Press, Sheffield 2001 (feministische Exegese).
  • John Nolland: The Gospel of Matthew. New International Greek Testament Commentary. Eerdmans, Grand Rapids 2005 (1481 S.), ISBN 0-8028-2389-0.
  • Peter Fiedler: Das Matthäusevangelium. Theologischer Kommentar zum Neuen Testament 1. Kohlhammer, Stuttgart 2006 (440 S.), ISBN 3-17-018792-9.
  • Gerhard Maier: Das Evangelium des Matthäus. Kapitel 1–14. Historisch-Theologische Auslegung (Kommentarreihe) SCM R. Brockhaus 2015, ISBN 978-3-417-29730-0.
  • Matthias Konradt: Das Evangelium nach Matthäus. Das Neue Testament Deutsch. Bd. 1, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, ISBN 978-3-525-51341-5.

Allgemeinverständlich bzw. anwendungsorientiert

  • Fritz Rienecker: Das Evangelium des Matthäus. Wuppertaler Studienbibel NT. R. Brockhaus, Wuppertal 4. Aufl. 1966, 12. Aufl. 1984, ISBN 3-417-25141-9.
  • F. F. Bruce: Das Matthäus-Evangelium. Kurzauslegung zum Neuen Testament. Bibellesebund. R. Brockhaus, Wuppertal 1973 ISBN 3-417-00452-7
  • Eduard Schweizer: Das Evangelium nach Matthäus. Übersetzt und erklärt. NTD 2. Göttingen (1973) 4. Aufl. 1986, ISBN 3-525-51306-2.
  • Julius Schniewind: Das Ev. nach Matthäus. Übersetzt und erklärt. NTD 2. Göttingen (1937) 12. Aufl. 1968.
  • Michael Green: The Message of Matthew. The Kingdom of Heaven. Bible Speaks Today. InterVarsity Press, Downers Grove 2001, ISBN 0-8308-1243-1.
  • Michael J. Wilkins: Matthew. From Biblical Text – to Contemporary Life. NIV Application Commentary. Zondervan, Grand Rapids 2004 (1003 S.).

Wichtige Einzelstudien

  • Günther Bornkamm, Gerhard Barth, Heinz Joachim Held: Überlieferung und Auslegung im Matthäusevangelium. WMANT 1. 2. Aufl. Neukirchener Verl., Neukirchen 1961.
  • Reinhard Hummel: Die Auseinandersetzung zwischen Kirche und Judentum im Matthäusevangelium. BEvT 33. München (1963) 2. Aufl. 1966.
  • Hubert Frankemölle: Jahwe-Bund und Kirche Christi. Studien zur Form- und Traditionsgeschichte des „Evangeliums“ nach Matthäus. Neutestamentliche Abhandlungen N.F. 10. Aschendorff, Münster (1972) 2. Aufl. 1984, ISBN 3-402-03632-0.
  • Joachim Lange (Hrsg.): Das Matthäus-Evangelium. WdF 525. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1980 ISBN 3-534-07508-0 (Sammlung der prägendsten Aufsätze im 20. Jh.).
  • Graham N. Stanton (Hrsg.): The Interpretation of Matthew. Issues in Religion and Theology 3. Fortress Press, Philadelphia/London u. a. 1983 ISBN (wichtige Aufsätze zum Matthäusevangelium aus dem 20. Jh. in engl. Übersetzung).
  • Jack Dean Kingsbury: Matthew as Story. Philadelphia 2. Aufl. 1988 (narrative Exegese).
  • Rainer Kampling (Hrsg.): „Dies ist das Buch ...“ Das Matthäusevangelium. Interpretation – Rezeption – Rezeptionsgeschichte. Für Hubert Frankemölle. Schöningh, Paderborn/München 2004, ISBN 3-506-71708-1.
  • Matthias Konradt: Israel, Kirche und die Völker im Matthäusevangelium. Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament. Bd. 215, Mohr Siebeck, Tübingen 2007, ISBN 978-3-16-149331-7. Engl. Übersetzung und zugleich überarbeitete Ausgabe: Israel, Church, and the Gentiles in the Gospel of Matthew. Translated by Kathleen Ess. Baylor – Mohr Siebeck Studies in Early Christianitiy. Vol. 2, Baylor University Press, Waco (TX) 2014.

Weblinks

Commons: Evangelium nach Matthäus - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Das Matthäusevangelium im Internet lesen oder anhören

 Wikisource: Lutherbibel von 1522 – Quellen und Volltexte

Übersichten und weiterführende Darlegungen

Einzelanchweise

  1. 1,0 1,1 1,2  Gerhard Maier: Matthäus Kapitel 1-14: Historisch-Theologische Auslegung, HTA. SCM R. Brockhaus, Witten 2015, ISBN 978-3-417-29730-0, Neues Testament - A. Einleitung - II. Verfasser, S. 16.
  2. Encyclopedia Britannica: „Tatsächlich steht in keinem Buch dessen Schreiber deutlicher fest als beim Buch Matthäus. Angefangen von Papias, Justin dem Märtyrer, Irenäus, Tatian, Theophilus, Clemens, Tertullian und Origenes, wird dies einstimmig anerkannt.“ – Ausgabe 1913/1914
  3. Eusebius von Caesarea: Kirchengeschichte. – 3. Studienausgabe 1989 München, Seite 173 Abs. 6
  4. Origenes: Kommentar zum Evangelium nach Matthäus. Buch I
  5. 5,0 5,1  Donald Guthrie, J. Alec Motyer: Kommentar zur Bibel. 6 Auflage. SCM R. Brockhaus, Wuppertal 2006, ISBN 3417247403, Neues Testament - Das Evangelium nach Matthäus - Einleitung - Verfasserschaft, S. 4.
  6. Papiasfragmente: „Matthäus hat die Logien also in hebräischer Sprache zusammengestellt; es übersetzte sie aber ein jeder, so gut er konnte.“ Fragm. 5,16
  7. Konstantinos Nikolakopoulos: Das Neue Testament in der Orthodoxen Kirche. Grundlegende Fragen einer Einführung in das Neue Testament. Berlin 2014, 2. Auflage, S. 106: .
  8. Franz Stuhlhofer: Der Gebrauch der Bibel von Jesus bis Euseb. Eine statistische Untersuchung zur Kanonsgeschichte (= Theologische Verlagsgemeinschaft, Monographien und Studienbücher 335). Wuppertal 1988, S. 98f.
  9. Hieronymus schreibt hierzu: „Es ist zu bemerken, dass der Evangelist, wo auch immer er Gebrauch von den Zeugnissen der alten Schrift macht, sich nicht der Autorität der siebzig Übersetzer, sondern der des Hebräischen bedient.“
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