Rosenkreuzer Schulungsweg und Literatur: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Rosenkreuzer-Schulungsweg''' wurde im [[Wikipedia:15. Jahrhundert|15. Jahrhundert]] durch [[Christian Rosenkreutz]] begründet, nachdem er selbst durch jene Einweihungserlebnisse gegangen war, die in [[Johann Valentin Andreae]]s [[Chymische Hochzeit des Christiani Rosencreutz Anno 1459]] {{Lit|Andreae}} angedeutet werden. Die Rosenkreuzer-Schulung ist der angemessene [[Einweihung]]sweg für das [[Bewusstseinsseelen-Zeitalter]], in dem wir gegenwärtig stehen. Sie löst den [[Christlicher Schulungsweg|christlichen Schulungsweg]] ab, der heute nur mehr für wenige Menschen gangbar ist.
[[Achselhaare)]]


== Die Begründung des Rosenkreuzer-Schulungswegs ==
[[Samenleiter]]


Über die tieferen Gründe, die zur Begründung des rosenkreuzerischen Schulungsweges führten, dem sich auch die [[Anthroposophie]] verpflichtet fühlt, berichtet [[Rudolf Steiner]]:
[[Eileiter]]


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[[Datei:Fragonard, The Reader.jpg|mini|''Lesende Frau'' (Ölgemälde von Jean-Honoré Fragonard, 1770/72)]]
"''Christian Rosenkreutz'' ging in der ersten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts nach dem Orient, um den Ausgleich zu finden zwischen der Initiation des Ostens und jener des Westens. Eine Folge davon war die definitive Begründung der Rosenkreuzerrichtung im Westen nach seiner Rückkehr. In dieser Form sollte das Rosenkreuzertum die streng geheimgehaltene Schule sein zur Vorbereitung dessen, was der Esoterik öffentlich als Aufgabe zufallen müsse um die Wende des 19. und 20. Jahrhunderts, wenn die äußere Naturwissenschaft zur vorläufigen Lösung gewisser Probleme gekommen sein werde.
[[Datei:Nobel2008Literature news conference1.jpg|mini|Bekanntgabe des [[Nobelpreis für Literatur|Literaturnobelpreisträgers]] in Stockholm (2008)]]


Als diese Probleme bezeichnete Christian Rosenkreutz:
'''Literatur''' ist seit dem 19. Jahrhundert der Bereich aller mündlich (etwa durch [[Vers]]&shy;formen und [[Sprechrhythmus|Rhythmus]]) oder [[Schrift|schriftlich]] fixierten [[Sprache|sprachlichen]] Zeugnisse. Man spricht in diesem „weiten“ Begriffsverständnis im Hinblick auf die hier gegebene schriftliche Fixierung etwa von „[[Wikipedia:Fachliteratur|Fachliteratur]]“ oder, im Bereich der [[Musik]], von „Notenliteratur“ ([[Wikipedia:Partitur|Partitur]]en) bzw. ganz allgemein von „Literatur“ im Sinne der Gesamtheit oder von Teilen schriftlich notierter Musik.


::#Die Entdeckung der Spektralanalyse, wodurch die materielle Konstitution des Kosmos an den Tag kam.
Die öffentliche Literaturdiskussion und -analyse ist demgegenüber seit dem 19. Jahrhundert auf Werke ausgerichtet, denen besondere Bedeutung als [[Kunst]] zugesprochen werden kann, und die man im selben Moment von [[Wikipedia:Triviallitertur|Trivialliteratur]] und ähnlichen Werken ohne vergleichbare „literarische“, sprich künstlerische Qualität, abgrenzt. Die Literatur zählt zu den [[Wikipedia:Kunstgattung|Gattungen der Kunst]].
::#Die Einführung der materiellen Evolution in die Wissenschaft vom Organischen.
::#Die Erkenntnis der Tatsache eines anderen als des gewöhnlichen Bewusstseinszustandes durch die Anerkennung des Hypnotismus und der Suggestion.


Erst wenn diese materiellen Erkenntnisse innerhalb der Wissenschaft ausgereift wären, sollten gewisse rosenkreuzerische Prinzipien aus dem Geheimwissenschaftlichen in die öffentliche Mitteilung eintreten.
Das Wort ''Literatur'' wurde bis in das 19. Jahrhundert hinein regulär für die Wissenschaften verwendet. Mit Literatur sind üblicherweise veröffentlichte Schriften gemeint. Die Gesamtheit der veröffentlichten Schriften eines Fachgebietes bzw. zu einer bestimmten Thematik oder Zielsetzung bildet ein ''Schrifttum''. Nur eingeschränkt und nicht über den Buchhandel zugängliche [[Wikipedia:Publikation|Publikation]]en werden als ''[[Wikipedia:graue Literatur|graue Literatur]]'' zusammengefasst. Eine Besonderheit bilden die auf Selfpublishing-Plattformen, wie [[Books on Demand]] (www.bod.de) veröffentlichten Werke, die man zwar im Buchhandel bestellen kann, die dort aber - für gewöhnlich - nicht bereits vorrätig sind.


Für die Zeit bis dahin wurde die christlich-mystische Initiation in der Form dem Abendlande gegeben, in der sie durch den Initiator, dem «Unbekannten aus dem Oberland» erfloss in St. Victor, Meister Eckhart, Tauler usw." {{Lit|GA 262, S 23}}
== Begriffsdifferenzierung ==
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Die heutige begriffliche Differenzierung, die im weitesten Sinne alle sprachliche Überlieferung umfasst und dabei ein enges Feld „literarischer“ Kunstwerke konstituiert, richtete sich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts ein. Das Wort stand zuvor für [[Gelehrsamkeit]], die Wissenschaften, die Produktion der [[res publica literaria]] und der frühmodernen [[scientific community]], seltener auch lediglich für Schriften der [[Griechische Literatur|griechischen]] und [[Lateinische Literatur|lateinischen]] [[Antike]].


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Die Neudefinition des Wortes geschah im Wesentlichen unter Einfluss neuer Literaturzeitschriften und ihnen folgender Literaturgeschichten, die zwischen 1730 und 1830 sich schrittweise den [[belles lettres]], den schönen Wissenschaften öffneten, dem Bereich modischer und eleganter Bücher des internationalen Marktes und die dabei Werken der [[Poesie]] ein zentrales Interesse schenkten.
"Im Jahre 1459 hat der eigentliche Begründer der Rosenkreuzerströmung selbst jene
Stufe erlangt, durch die er die Macht hatte, auf die Welt so zu wirken, dass von ihm aus
jene Einweihung der Welt gebracht werden konnte." {{Lit|GA 98, S 45}}
</div>


== Die Weiterentwicklung des Rosenkreuzer-Schulungswegs vom Mittelalter bis zur Gegenwart ==
Es wurde im selben Prozess selbstverständlich, dass Literatur
[[Bild:0047.jpg|thumb|300px|Die himmlische und irdische Eva, die Mutter aller Creaturen im Himmel und auf Erden. Der Stern der Weisen aus Morgenlande.<br>Eine Seite aus dem 1785 gedruckten Werk ''Geheime Figuren der Rosenkreuzer''.]]
Der Rosenkreuzer-Einweihungsweg, wie er von Christian Rosenkreutz ursprünglich gegeben wurde, war auf die unmittelbare Betrachtung der geistigen Triebkräfte der Natur gerichtet, wie sie sich durch [[Alchemie]] und [[Astrologie]] offenbaren. Die [[Seele]]n der Einweihungsschüler wurden dadurch in den damaligen [[Inkarnation]]en so vorbereitet, dass heute ein spirituellerer Weg möglich ist, wie er auch in der [[Anthroposophie]] beschritten wird:


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* nach Überlieferungen in einzelnen Sprachen zergliedert wird in die „Literaturen“ der einzelnen [[Nation]]en oder [[Region]]en,
"Um nun weiter in die Sache einzudringen, wollen wir den Unterschied des Unterrichts des Christian Rosenkreutz in früheren Zeiten von den späteren Zeiten besprechen. Dieser Unterricht war früher ein mehr naturwissenschaftlicher, heute ist er mehr geisteswissenschaftlicher Art. So sprach man zum Beispiel früher mehr von Naturprozessen und nannte diese Wissenschaft Alchimie, und insofern diese Prozesse außerhalb der Erde stattfanden, nannte man diese Wissenschaft Astrologie. Heute gehen wir mehr von der spirituellen Betrachtung aus. Wenn wir zum Beispiel die aufeinanderfolgenden nachatlantischen Kulturepochen betrachten, die urindische Kultur, die urpersische, die ägyptisch-chaldäisch- assyrisch -babylonische Kultur, die griechisch-lateinische Kultur, so lernen wir aus dieser Betrachtung die Natur der menschlichen Seelenentwickelung kennen. Der mittelalterliche Rosenkreuzer studierte die Naturvorgänge, die er als die Erdvorgänge der Natur ansah. So unterschied er zum Beispiel drei verschiedene Naturvorgänge, die er als die drei großen Prozesse der Natur ansah.
* gruppiert wird unter den zentralen „[[Gattung (Literatur)|literarischen Gattungen]]“, die im Blick auf die [[Aristoteles|Aristotelische]] [[Poetik]] neu definiert wurden,
* zu verstehen ist in einem historischen Prozess, der [[Kultur#Entstehung der Kultur|Kultur]]- und [[Literaturgeschichte]],
* nach dem Adressaten betrachtet wird in Kategorien wie [[Kinder- und Jugendliteratur]], [[Frauenliteratur]],
* grundsätzlich nach Anspruchsniveaus unterschieden wird in „hohe“ (oder „anspruchsvolle“) Literatur und „[[Trivialliteratur]]“.


Als der erste wichtige Prozeß ist folgender anzuführen: Die Salzbildung. Alles, was in der Natur aus einer Auflösung als fester Stoff sich niederschlägt, sich setzen, herausfallen kann, nannte der mittelalterliche Rosenkreuzer: Salz. Wenn aber der mittelalterliche Rosenkreuzer diese Salzbildung sah, war seine Vorstellung davon ganz verschieden von der des heutigen Menschen. Denn der Anblick eines solchen Prozesses mußte wie ein Gebet wirken in der Seele desjenigen Menschen, der ihn betrachtete, wenn er ihn als verstanden empfinden wollte. Der mittelalterliche Rosenkreuzer suchte sich deshalb klar zu machen, was in seiner eigenen Seele vorgehen müßte, wenn in ihr diese Salzbildung auch vorgehen sollte. Er dachte: Die menschliche Natur vernichtet sich fortwährend durch die Triebe und Leidenschaften. Unser Leben wäre eine fortwährende Zersetzung, ein Fäulnisprozeß, wenn wir uns nur den Begierden und Leidenschaften hingeben würden. Und wenn der Mensch sich wirklich schützen will gegen diesen Fäulnisprozeß, so muß er sich fortwährend hingeben reinen, nach dem Geistigen hintendierenden Gedanken. Es handelte sich um die Höherentwickelung seiner Gedanken. Der mittelalterliche Rosenkreuzer wußte, daß, wenn er in einer Inkarnation seine Leidenschaften nicht bekämpfte, er in die nächste Inkarnation mit Krankheitsanlagen hineingeboren werden würde, daß er aber, wenn er seine Leidenschaften läuterte, in die nächste Inkarnation mit gesunden Anlagen eintreten würde. Der Prozeß der Überwindung der zur Verwesung führenden Kräfte durch Spiritualität, das ist mikrokosmische Salzbildung. So können wir begreifen, wie ein solcher Naturvorgang für den mittelalterlichen Rosenkreuzer zum frömmsten Gebet werden konnte. Bei der Betrachtung der Salzbildung sagten sich die mittelalterlichen Rosenkreuzer mit dem Gefühl der reinsten Frömmigkeit: Hier haben göttlich-geistige Kräfte seit Tausenden von Jahren ebenso gewirkt, wie in mir reine Gedanken wirken. Ich bete an hinter der Maja der Natur die Gedanken der Götter, der göttlich-geistigen Wesenheiten. - Das wußte der mittelalterliche Rosenkreuzer und er sagte sich: Wenn ich mich durch die Natur anregen lasse, solche Empfindungen zu hegen, so mache ich mich selber dem Makrokosmos ähnlich. Betrachte ich diesen Prozeß nur äußerlich, so scheide ich mich von dem Gotte, so falle ich vom Makrokosmos ab. - So empfand der mittelalterliche Theosoph oder Rosenkreuzer.
Besprochen wird in den nationalen [[Philologie]]n (wie der [[Germanistik]], der [[Romanistik]], der [[Anglistik]]), die die Ausgestaltung der nationalen Literaturen im 19. Jahrhundert im Wesentlichen vorantrieben, nahezu ausschließlich „hohe“ Literatur. Welche Werke unter welchen Gesichtspunkten besprochen werden, ist seitdem Gegenstand einer Debatte um die Bedeutung, die Werke in der jeweiligen Gesellschaft gewinnen. Der jeweilige „[[Kanon (Literatur)|Kanon]]“ einer Nationalliteratur wird in der öffentlichen (und angreifbaren) Würdigung der „[[Kunst|künstlerischen]]“ Qualität festgelegt, sowie in kontroversen [[Textinterpretation]]en der [[Fiktion]]en, die Titeln tiefere Bedeutung zusprechen. In der neuen Ausgestaltung übernahm die Literatur im 19. Jahrhundert in den westlichen [[Säkularisierung|säkularen]] Nationen Funktionen, die zuvor die Religionen und ihre Textgrundlagen als Debatten- und Bildungsgegenstände innehatten.


Ein anderes Erlebnis war der Prozeß der Auflösung: ein anderer Naturprozeß, der ebenfalls den mittelalterlichen Rosenkreuzer zum Gebet führen konnte. Alles dasjenige, was etwas anderes auflösen kann, nannte der mittelalterliche Rosenkreuzer: Quecksilber oder Merkur. Nun trat wieder für den mittelalterlichen Rosenkreuzer die Frage auf: Was ist die entsprechende Eigenschaft in der menschlichen Seele? Welche Seeleneigenschaft wirkt so, wie in der Natur draußen Quecksilber oder Merkur? Der mittelalterliche Rosenkreuzer wußte, daß das, was diesem Merkur in der Seele entspricht, alle Formen der Liebe in der Seele bedeutet. Er unterschied niedere und höhere Auflösungsprozesse, wie es niedere und höhere Liebeformen gibt. Und so wurde der Anblick des Auflösungsprozesses wieder zu einem frommen Gebete, und der mittelalterliche Theosoph sagte sich: Es hat die Liebe des Gottes draußen Jahrtausende lang so gewirkt, wie in meinem Innern die Liebe wirkt.
In neuerer Zeit wurde das Thema der digitalen Schriftlichkeit ein Diskussionsgebiet der Literaturwissenschaft und Medienwissenschaft. Gerade bei dieser Art von Literatur ist es nicht mehr möglich, nach Kriterien zu beurteilen, die man für Literatur vergangener Jahrhunderte entwickelt hatte. Siehe dazu: [[Internet#Digitale Schriftlichkeit|Digitale Schriftlichkeit]].


Der dritte wichtige Naturprozeß war für den mittelalterlichen Theosophen die Verbrennung, das, was eintritt, wenn ein äußerer Stoff in Flammen sich verzehrt. Und wiederum suchte der mittelalterliche Rosenkreuzer den inneren Vorgang, der dieser Verbrennung entspricht. Er sah diesen inneren Seelenvorgang in der inbrünstigen Hingabe an die Gottheit. Und er nannte alles, was in der Flamme aufgehen kann, Schwefel oder Sulphur. Er sah in den Entwickelungsstadien der Erde den Prozeß einer allmählichen Läuterung, ähnlich einem Verbrennungsprozeß oder Schwefelprozeß. So wie er wußte, daß einmal die Erde durch das Feuer gereinigt wird, so sah er in der inbrünstigen Hingabe an die Gottheit auch einen Verbrennungsprozeß. In den Erdenprozessen sah er die Arbeit der Götter, die zu noch höheren Göttern aufschauen. Und so durchdrungen von großer Frömmigkeit und tief religiösen Gefühlen sagte er sich beim Anblick des Verbrennungsprozesses: Jetzt opfern Götter den höheren Göttern. - Und wenn dann der mittelalterliche Theosoph selbst in seinem Laboratorium den Verbrennungsprozeß hervorbrachte, dann empfand er: Ich tue, was die Götter tun, wenn sie sich höheren Göttern opfern. - Sich selber hielt er nur dann für würdig, zu einem solchen Verbrennungsprozeß in seinem Laboratorium zu schreiten, wenn er sich von solcher Opfergesinnung durchdrungen fühlte, wenn er selber in sich fühlte den Wunsch, sich opfernd den Göttern hinzugeben. Die Macht der Flamme erfüllte den mittelalterlichen Theosophen mit großen, tiefreligiösen Gefühlen, und er sagte sich: Wenn ich draußen im Makrokosmos die Flamme sehe, so sehe ich die Gedanken, die Liebe, die Opfergesinnung der Götter.
== Etymologie und Begriffsgeschichte ==
Der mittelalterliche Rosenkreuzer nahm selber in seinem Laboratorium diese Prozesse vor, und dann ergab sich der Experimentierende der Betrachtung dieser Bildungen von Salz, der Auflösungen und der Verbrennungen, bei denen er sich stets tief religiösen Empfindungen hingab, und er fühlte den Zusammenhang mit allen Kräften im Makrokosmos. Diese Seelenvorgänge riefen bei ihm hervor: erstens Göttergedanken, zweitens Götterliebe, drittens Götteropferdienst. Und dann entdeckte dieser mittelalterliche Rosenkreuzer, daß, wenn er einen Salzbildungsprozeß vornahm, in ihm selber solche reinen, läuternden Gedanken aufstiegen. Bei einem Auflösungsprozeß fühlte er sich angeregt zur Liebe, wurde er von der göttlichen Liebe durchdrungen, im Verbrennungsprozeß fühlte er sich entfacht zum Opferdienst, dazu gedrängt, sich auf dem Altar der Welt zu opfern.
Das Wort Literatur ist eine erst in der Frühmoderne in Mode kommende Ableitung des [[Lateinische Sprache|lateinischen]] ''littera'', der „Buchstabe“. Der Plural ''litterae'' gewann bereits in der Antike eigene Bedeutungen als „Geschriebenes“, „Dokumente“, „Briefe“, „Gelehrsamkeit“, „Wissenschaft(en)“. Im [[Französische Sprache|Französischen]] und [[Englische Sprache|Englischen]] blieb diese Bedeutung erhalten in ''lettres'' und ''letters'' als Synonym für „Wissenschaften“.
Das war, was der Experimentierende erlebte. Und wenn man selbst als Hellseher einem solchen Experiment beigewohnt hätte, so hätte man eine Veränderung der Aura des betreffenden Menschen, der das Experiment ausführte, wahrgenommen. Die Aura, die vor dem Experiment sehr gemischt war, die vielleicht erfüllt gewesen war von Begierden, Trieben, denen sich der Betreffende hingegeben hatte, wurde durch das Experiment einfarbiger. Zuerst, bei dem Experiment der Salzbildung: kupfern - reine Gottesgedanken -, dann, bei dem Experiment der Auflösung: silbern - Götterliebe -, und endlich goldglänzend - Götteropferliebe oder Götteropferdienst - bei der Verbrennung. Und die Alchimisten sagten dann, sie hätten aus der Aura das subjektive Kupfer, das subjektive Silber und das subjektive Gold gemacht. Und die Folge davon war, daß derjenige, der so etwas durchgemacht hatte, der ein solches Experiment wirklich innerlich erlebte, von göttlicher Liebe ganz durchdrungen wurde. Also ein von Reinheit, Liebe und Opferwillen durchdrungener Mensch kam dabei heraus, und durch diesen Opferdienst bereiteten die mittelalterlichen Theosophen ein gewisses Hellsehen vor. So konnte der mittelalterliche Theosoph hineinschauen in die Art, wie hinter der Maja geistige Wesen die Dinge entstehen und wieder vergehen ließen. Und dadurch sah er dann auch ein, welche Bestrebungskräfte in der Seele in uns fördernd sind und welche nicht. Er lernte unsere eigenen Entstehungsund Verwesungskräfte kennen. Der mittelalterliche Theosoph ''Heinrich Khunrath'' nannte, in einem Augenblick der Aufklärung, diesen Prozeß das Gesetz der Entstehung und Verwesung.


Aus dem Naturanblick wurde dem mittelalterlichen Theosophen das Gesetz der Aufwärtsentwickelung und des Abstiegs klar. Die Wissenschaft, die er sich dadurch aneignete, drückte er in gewissen Zeichen, in imaginativen Bildern und Figuren aus. Es war eine Art imaginativer Erkenntnis. Was gestern charakterisiert worden ist als «Die geheimen Figuren der Rosenkreuzer», ist ein Resultat von dem eben Besprochenen.
Das heutige Sprechen von Literatur entwickelte sich auf einem Umweg über das Deutsche und seine Äquivalente für die französische Wortfügung „[[belles lettres]]“. Im Laufe des 17. Jahrhunderts setzte sich die französische Wortkombination für einen neuen Bereich eleganter Bücher auf dem europäischen Markt durch. Die zeitgenössische deutsche Übersetzung war hierfür „galante Wissenschaften“, was dem Publikumsanspruch Rechnung trug wie dem modischen Geschmack: Leser beiderlei Geschlechts lasen diese Ware und bestanden darauf, dass sie eine ganze eigene Wissenschaft benötigte, keine akademische pedantische. Als mit dem frühen 18. Jahrhundert das Wort [[galant]] in Kritik geriet, setzte sich ein Sprechen von „schönen Wissenschaften“ durch, das im späten 18. Jahrhundert an Tragfähigkeit verlor, da es hier zunehmend um Poesie und Romane ging, eine unwissenschaftliche Materie. Das Sprechen von „schöner Literatur“ erlaubte es schließlich das engere im weiteren Begriffsfeld zu benennen. Man sprach ab Mitte des 18. Jahrhunderts von „Literatur“ mit der Option, jeweilige Schwerpunkte legen zu können. Mit dem Adjektiv „schöne“ wurde das Zentrum bezeichnet, das Literatur im engeren Sinn wurde. Je klarer das Zentrum definiert wurde, desto entbehrlicher wurde im 20. Jahrhundert die weitere Verwendung des Adjektivs.


So arbeiteten die besten Alchimisten vom vierzehnten bis ins achtzehnte und noch bis an den Anfang des neunzehnten Jahrhunderts. Über diese wirklich moralische, ethische, intellektuelle Arbeit ist nichts gedruckt worden. Was über Alchimie gedruckt ist, handelt nur von rein äußeren Experimenten, ist nur von denen geschrieben, welche die Alchimie als Selbstzweck betrieben. Der falsche Alchimist ging darauf aus, Stoffe zu formen. Er sah in den Experimenten bei der Verbrennung der Stoffe nur den Gewinn des materiellen Ergebnisses. Der rechte Alchimist aber gab auf den Stoff, den er zuletzt erhielt, gar nichts. Es kam ihm nur auf die inneren Seelenerlebnisse während der Stofformung an, auf die Gedanken, die in ihm waren, die Erlebnisse, die er in sich hatte. Daher war es ein strenges Gesetz, daß der mittelalterliche Theosoph, welcher bei den Experimenten Gold und Silber erzeugte, nie einen Gewinn für sich daraus machen durfte. Er durfte die produzierten Metalle nur verschenken. Der heutige Mensch hat nicht mehr die richtige Vorstellung von diesen Experimenten. Er hat keine Ahnung von dem, was der Experimentierende erleben konnte. Der mittelalterliche Theosoph konnte ganze Seelendramen in seinem Laboratorium erleben, zum Beispiel wenn das Antimon gewonnen wurde, sahen die Experimentierenden sehr bedeutendes Moralisches in diesen Prozessen.
Aus dem Wort „belles lettres“ ging im deutschen Buchhandel das Wort „[[Belletristik]]“ hervor, das heute eine Nachbarstellung einnimmt. Der Buchhandel führte die Verengung des Literaturbegriffs auf Dichtung der Nation, wie sie im 19. Jahrhundert geschah, am Ende nicht durch. Für Verlage ist der internationale Markt unterhaltender Titel ein unverzichtbares Geschäftsfeld. Man kann innerhalb der Belletristik ein kleineres Feld der Klassiker der Literatur abgrenzen und dieses wiederum international sortieren.


Wären damals diese Dinge nicht geschehen, so könnten wir heute nicht im geisteswissenschaftlichen Sinne Rosenkreuzerei treiben. Was der mittelalterliche Rosenkreuzer im Anblick der Naturprozesse erlebt hat, ist eine heilige Naturwissenschaft. Was er erlebte an geistigen Opfergesinnungen, an großen Freuden, großen Naturvorgängen, auch an Schmerzen und Traurigkeit, an erhebenden und erfreuenden Ereignissen während der Experimente, die er vornahm, das wirkte alles erlösend und befreiend auf ihn ein. Alles das aber ruht jetzt in den innersten Untergründen des Menschen, alles, was ihm damals dort hineingelegt wurde.
Das Wort Literatur hat seine zentrale Bedeutung in Literaturgeschichten, Literaturzeitschriften, in der Literaturkritik und Literaturtheorie. In all diesen Bereichen geht es deutlich darum, Kontroversen über Literatur zu erzeugen. Mit der Belletristik wird im Deutschen eher ein unkontroverses, uneingeschränktes Feld ohne eigene Geschichte beibehalten. Es gibt bezeichnenderweise keine „Belletristikgeschichte“, keine „Belletristikkritik“ und keine nationalen „Belletristiken“, dafür jedoch „Literaturgeschichte“, und „Literaturkritik“ wie „Nationalliteraturen“.<ref>Siehe Rainer Rosenberg: „Eine verworrene Geschichte. Vorüberlegungen zu einer Biographie des Literaturbegriffs“, ''Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik'', 77 (1990), 36-65 und Olaf Simons: ''Marteaus Europa oder Der Roman, bevor er Literatur wurde'' (Amsterdam/ Atlanta: Rodopi, 2001), S. 85–94.</ref>
Wie finden wir nun diese verborgenen Kräfte, die damals zum Hellsehen führten, wieder? Wir finden sie dadurch, daß wir Geisteswissenschaft studieren und uns durch ernste Meditation und Konzentration ganz dem inneren Leben der Seele hingeben. Durch solche innere Entwickelung wird allmählich die Beschäftigung mit der Natur wieder ein Opferdienst. Dazu müssen die Menschen hindurchgehen durch das, was wir heute Geisteswissenschaft nennen. Tausende von Menschen müssen sich der Geisteswissenschaft hingeben, ein inneres Leben führen, damit in Zukunft wieder die geistige Wahrheit hinter der Natur wahrgenommen werden kann, damit man wieder das Geistige hinter der Maja verstehen lerne. Dann wird in Zukunft, wenn auch zunächst eine noch kleine Schar, das Ereignis des Paulus vor Damaskus erleben dürfen und wahrnehmen den ätherischen Christus, der übersinnlich unter die Menschen kommt. Es muß aber zuerst der Mensch wieder zu dem geistigen Anblick der Natur kommen. Wer den ganzen inneren Sinn der Rosenkreuzerarbeit nicht kennt, kann glauben, die Menschheit sei noch auf der gleichen Stufe wie vor zweitausend Jahren. Bevor nicht dieser Prozeß durchgemacht worden sein wird, der allein durch die Geisteswissenschaft möglich ist, wird der Mensch nicht zum geistigen Schauen kommen." {{Lit|GA 130, S 71ff}}
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== Die sieben Stufen des Rosenkreuzer-Einweihungswegs ==
== Definitionen ==
Der heutige Literaturbegriff spiegelt den Wortgebrauch der letzten zweihundert Jahre wider. Er zeichnet sich dabei gleichzeitig durch die Aufnahme einer Reihe historischer Kontroversen aus, die den modernen Streit darüber, welche Werke es verdienen sollten, als Literatur besprochen zu werden, fruchtbar in ihrer teilweisen Unvereinbarkeit bestimmen. Literaturstudenten wird seit dem 19. Jahrhundert die Beherrschung eines Handwerkszeugs der Textanalyse nach den verschiedenen Traditionen der Poetik, der Rhetorik, und der Textinterpretation abverlangt, die dem literarischen Text tiefere kulturelle Bedeutung beimessen soll. Moderne Schulen der Literaturtheorie nahmen hier einzelne Fragestellungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und divergierenden Wünschen an einen Kanon wichtigster Werke der jeweils zu schreibenden Literaturgeschichte auf.


Der Einweihungsweg der Rosenkreuzer umfaßt sieben Stufen:
=== Ästhetik und kunstvolle Sprachbeherrschung ===
Die Vorstellung, dass Literatur ein Bereich besonders schöner Texte sein sollte, ist Erbmasse der antiken und frühneuzeitlichen [[Poesie]]&shy;diskussion. Der alternative Blick auf kunstvolle Sprachbeherrschung geht dagegen auf die Diskussion antiker [[Rhetorik]] zurück. Während sich die Rhetorik als weitgehend unkontroverse, zweckorientierte Kunst handhaben ließ, bestand über die Frage des Schönen in der Poesie ein langer Streit, der im 18. Jahrhundert im Wesentlichen als Kampf zwischen [[Regelpoetik]]ern (Verfechtern einer nach Gesetzen schönen Poesie) und Verfechtern eines [[Geschmack (Kultur)|Geschmacksurteils]] geführt wurde. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts setzte sich in Auflösung dieser Diskussion eine neue wissenschaftliche Debatte der [[Ästhetik]] durch, die – so die Hoffnung – am Ende in allen Bereichen der Kunst gelten würde als eine Konstante menschlicher Wahrnehmung, wie sie Schönheit auch in der Natur entdeckte.


:#Studium der [[Geisteswissenschaft]]; der an der sinnlich-physischen Welt ausgebildete [[Verstand]] wird so beweglich gemacht und schließlich zum reinen, sinnlichkeitsfreien Denken geläutert, dass er auch [[Geist]]iges erfassen kann. Voraussetzung dafür ist die strenge Gedankenkontrolle zur Entwicklung eines völlig klaren, sachlichen Denkens, dass sich ausschließlich an den Tatsachen orientiert. Hierin liegt die Bedeutung der sog. [[Nebenübungen]], deren erste eben die strenge Gedankenkontrolle ist<br>"Was dem Denken des Menschen für die Geistesschulung vor allem notwendig ist, das ist Sachlichkeit. In der physisch-sinnlichen Welt ist das Leben der große Lehrmeister für das menschliche Ich zur Sachlichkeit. Wollte die Seele in beliebiger Weise die Gedanken hin und her schweifen lassen: sie müßte alsbald sich von dem Leben korrigieren lassen, wenn sie mit ihm nicht in Konflikt kommen wollte. Die Seele muß entsprechend dem Verlauf der Tatsachen des Lebens denken. Wenn nun der Mensch die Aufmerksamkeit von der physisch-sinnlichen Welt ablenkt, so fehlt ihm die Zwangskorrektur der letzteren. Ist dann sein Denken nicht imstande, sein eigener Korrektor zu sein, so muß es ins Irrlichtelieren kommen. Deshalb muß das Denken des Geistesschülers sich so üben, daß es sich selber Richtung und Ziel geben kann." {{Lit|GA 13, S 244f}}
Ende des 19. Jahrhunderts geriet der Blick auf die Ästhetik in grundsätzliche Kritik. Das hatte zum einen mit der kontroversen Begriffsaneignung durch die [[Ästhetizismus|Ästhetizisten]] zu tun, zum anderen mit Kunstwerken, die sich provokant von der Konzentration auf Schönheit verabschiedeten und einen eigenen Realismus im Umgang mit sozialer Realität einklagten. Die schonungslose Anerkennung von Missständen sollte ein anerkanntes Ziel werden. Optionen im Umgang mit dem Konflikt bestanden in der Erweiterung der ästhetischen Konzepte wie in der Diskreditierung der Forderung eigener ästhetischer Wahrheit.
:#Die [[Imagination|imaginative Erkenntnis]] wird errungen, indem die [[Lotosblumen]] im [[Astralleib]] zu geistigen Wahrnehmungsorganen ausgebildet werden.<br>"Die Lotusblumen werden an dem astralischen Leibe bewußt. In dem Zeitpunkte, in dem man die eine oder die andere entwickelt hat, weiß man auch, daß man sie hat. Man fühlt, daß man sich ihrer bedienen kann und daß man durch ihren Gebrauch in eine höhere Welt wirklich eintritt. Die Eindrücke, welche man von dieser Welt erhält, gleichen in mancher Beziehung noch denen der physisch-sinnlichen. Wer imaginativ erkennt, wird von der neuen höheren Welt so sprechen können, daß er die Eindrücke als Wärme- oder Kälteempfindungen, Ton- oder Wortwahrnehmungen, Licht- oder Farbenwirkungen bezeichnet. Denn wie solche erlebt er sie. Er ist sich aber bewußt, daß diese Wahrnehmungen in der imaginativen Welt etwas anderes ausdrücken als in der sinnlich-wirklichen. Er erkennt, daß hinter ihnen nicht physisch-stoffliche Ursachen, sondern seelisch-geistige stehen. Wenn er etwas wie einen Wärmeeindruck hat, so schreibt er diesen nicht zum Beispiel einem heißen Stück Eisens zu, sondern er betrachtet ihn als Ausfluß eines seelischen Vorganges, wie er ihn bisher nur in seinem seelischen Innenleben gekannt hat. Er weiß, daß hinter den imaginativen Wahrnehmungen seelische und geistige Dinge und Vorgänge stehen, wie hinter den physischen Wahrnehmungen stofflich-physische Wesen und Tatsachen. — Zu dieser Ähnlichkeit der imaginativen mit der physischen Welt kommt aber ein bedeutsamer Unterschied hinzu. Es ist etwas in der physischen Welt vorhanden, was in der imaginativen ganz anders auftritt. In jener kann beobachtet werden ein fortwährendes Entstehen und Vergehen der Dinge, ein Wechsel von Geburt und Tod. In der imaginativen Welt tritt an Stelle dieser Erscheinung eine fortdauernde Verwandlung des einen in das andere. Man sieht zum Beispiel in der physischen Welt eine Pflanze vergehen. In der imaginativen zeigt sich in demselben Maße, in dem die Pflanze dahinwelkt, das Entstehen eines andern Gebildes, das physisch nicht wahrnehmbar ist und in welches sich die vergehende Pflanze allmählich verwandelt. Wenn nun die Pflanze dahingeschwunden ist, so ist dieses Gebilde an ihrer Stelle voll entwickelt da. Geburt und Tod sind Vorstellungen, welche in der imaginativen Welt ihre Bedeutung verlieren. An ihre Stelle tritt der Begriff von ''Verwandlung des einen in das andere''." {{Lit|GA 13, S 259f}}
:#[[Inspiration|Inspirierte Erkenntnis]] oder [[Lesen der okkulten Schrift]]; im [[Ätherleib]] wird ein neuer Mittelpunkt ausgebildet, der nach und nach vom Kopf über den [[Kehlkopf]]bereich in die [[Herz]]gegend verlagert wird und von dem Strömungen durch den ganzen Ätherleib und hin zu den Lotosblumen führen.<br>"Durch diejenigen Übungen, welche zur Erlangung von Inspiration und Intuition unternommen werden, treten im menschlichen Äther- oder Lebensleib besondere Bewegungen, Gestaltungen und Strömungen auf, welche vorher nicht da waren. Sie sind eben die Organe, durch welche der Mensch das «Lesen der verborgenen Schrift» und das, was darüber hinausliegt, in den Bereich seiner Fähigkeiten aufnimmt. Für das übersinnliche Erkennen stellen sich die Veränderungen im Ätherleibe eines Menschen, der zur Inspiration und Intuition gelangt ist, in der folgenden Art dar. Es wird, ungefähr wie in der Gegend nahe dem physischen Herzen, ein neuer Mittelpunkt im Ätherleibe bewußt, der sich zu einem ätherischen Organe ausgestaltet. Von diesem laufen Bewegungen und Strömungen nach den verschiedenen Gliedern des menschlichen Leibes in der mannigfaltigsten Weise. Die wichtigsten dieser Strömungen gehen zu den Lotusblumen, durchziehen dieselben und ihre einzelnen Blätter und gehen dann nach außen, wo sie wie Strahlen sich in den äußeren Raum ergießen. Je entwickelter der Mensch ist, desto größer ist der Umkreis um ihn herum, in dem diese Strömungen wahrnehmbar sind. Der Mittelpunkt in der Gegend des Herzens bildet sich aber bei regelrechter Schulung nicht gleich im Anfang aus. Er wird erst vorbereitet. Zuerst entsteht als ein vorläufiger Mittelpunkt ein solcher im Kopfe; der rückt dann hinunter in die Kehlkopfgegend und verlegt sich zuletzt in die Nähe des physischen Herzens. Würde die Entwickelung unregelmäßig sein, so könnte sogleich in der Herzgegend das in Rede stehende Organ gebildet werden. Dann läge die Gefahr vor, daß der Mensch, statt zur ruhigen, sachgemäßen übersinnlichen Schalung zu kommen, zum Schwärmer und Phantasten' würde. In seiner weiteren Entwickelung gelangt der Geistesschüler dazu, die ausgebildeten Strömungen und Gliederungen seines Ätherleibes unabhängig zu machen von dem physischen Leibe und sie selbständig zu gebrauchen. Es dienen ihm die Lotusblumen dabei als Werkzeuge, durch welche er den Ätherleib bewegt. Bevor dieses geschieht, müssen sich aber in dem ganzen Umkreis des Ätherleibes besondere Strömungen und Strahlungen gebildet haben, welche ihn wie durch ein feines Netzwerk in sich abschließen und zu einer in sich geschlossenen Wesenheit machen. Wenn das geschehen ist, können ungehindert die im Ätherleibe sich vollziehenden Bewegungen und Strömungen sich mit der äußeren seelisch-geistigen Welt berühren und mit ihnen sich verbinden, so daß äußeres geistig-seelisches Geschehen und inneres (dasjenige im menschlichen Ätherleibe) ineinanderfließen. Wenn das geschieht, ist eben der Zeitpunkt eingetreten, in dem der Mensch die Welt der Inspiration bewußt wahrnimmt. Dieses Erkennen tritt in einer anderen Art auf als das Erkennen in bezug auf die sinnlich-physische Welt. In dieser bekommt man durch die Sinne Wahrnehmungen und macht sich dann über diese Wahrnehmungen Vorstellungen und Begriffe. Beim Wissen durch die Inspiration ist es nicht so. Was man erkennt, ist unmittelbar, in einem Akte da; es gibt nicht ein Nachdenken nach der Wahrnehmung. Was für das sinnlich-physische Erkennen erst hinterher im Begriffe gewonnen wird, ist bei der Inspiration zugleich mit der Wahrnehmung gegeben. Man würde deshalb mit der seelisch-geistigen Umwelt in eins zusammenfließen, sich von ihr gar nicht unterscheiden können, wenn man das oben charakterisierte Netzwerk im Ätherleibe nicht ausgebildet hätte." {{Lit|GA 13, S 273ff}}
:#Bereitung des [[Stein der Weisen|Steins der Weisen]] und das Sichhineinleben in die geistige Umgebung durch [[Intuition]]; dadurch wird in feiner Weise bis in den [[Physischer Leib|physischen Leib]] hineingearbeitet. <br>"Der Geistesschüler bemerkt das daran, daß er allmählich gewisse Äußerungen des physischen Leibes, die vorher ganz ohne sein Bewußtsein erfolgten, in seine Gewalt bekommt. Er bemerkt es auch daran, daß er für kurze Zeit das Bedürfnis empfindet, zum Beispiel das Atmen (oder dergleichen) so einzurichten, daß es in eine Art Einklang oder Harmonie mit dem kommt, was in den Übungen oder sonst in der inneren Versenkung die Seele verrichtet. Das Ideal der Entwickelung ist, daß durch den physischen Leib selbst gar keine Übungen, auch nicht solche Atemübungen gemacht würden, sondern daß alles, was mit ihm zu geschehen hat, sich nur als eine Folge der reinen Intuitionsübungen einstellte." {{Lit|GA 13, S 275}}
:#Entsprechung zwischen [[Makrokosmos]] und [[Mikrokosmos]].<br>"Es ist der Mensch aus der ganzen, ihm zunächst liegenden Welt herausgestaltet; und jede Einzelheit, die an ihm ist, entspricht einem Vorgange, einem Wesen der Außenwelt. Der Geistesschüler kommt auf der entsprechenden Stufe seiner Entwickelung dazu, dieses Verhältnis seines eigenen Wesens zur großen Welt zu erkennen. Und man kann diese Erkenntnisstufe das Gewahrwerden nennen des Entsprechens der «kleinen Welt», des Mikrokosmos, das ist des Menschen selbst, und der «großen Welt», des Makrokosmos." {{Lit|GA 13, S 290}}
:#Hineinleben in den Makrokosmos.<br>"Wenn der Geistesschüler bis zu solcher Erkenntnis sich durchgerungen hat, dann kann für ihn ein neues Erlebnis eintreten. Er fängt an, sich wie mit dem ganzen Weltenbau verwachsen zu fühlen, trotzdem er sich in seiner vollen Selbständigkeit empfindet. Es ist diese Empfindung ein Aufgehen in die ganze Welt, ein Einswerden mit derselben, aber ohne die eigene Wesenheit zu verlieren. Man kann diese Entwickelungsstufe als «Einswerden mit dem Makrokosmos» bezeichnen. Es ist bedeutsam, daß man dieses Einswerden nicht so zu denken hat, als wenn durch dasselbe das Sonderbewußtsein aufhören und die menschliche Wesenheit in das All ausfließen würde." {{Lit|GA 13; S 290f}}
:#Gottseligkeit; das Gesamterleben aller vorheriger Stufen als Seelen-Grundstimmung.


Näher beschreibt [[Rudolf Steiner]] diese 7 Stufen des rosenkreuzerischen Einweihungsweges so:
=== Fiktionalität, gesellschaftliche Relevanz ===
Dass Literatur sich im gegenwärtigen Begriff durch Fiktionalität und tiefere Bedeutung, eine Relevanz für die Gesellschaft, auszeichnet, ist im Wesentlichen Erbe der [[Roman]]&shy;diskussion, die Mitte des 18. Jahrhunderts von der Literaturbesprechung aufgenommen wurde. Weder die [[Poetik (Aristoteles)|Aristotelische Poetik]] noch die Nachfolge[[poetik]]en der frühen Moderne hatten Poesie über Fiktionalität erklärt. Romane hatten sie samt und sonders nicht als Poesie anerkannt.


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Der Vorschlag, Romane und womöglich Poesie generell über Fiktionalität zu definieren, findet sich erstmals klarer mit [[Pierre Daniel Huet]]s [[Traitté de l’origine des romans|Traktat über den Ursprung der Romane]] (1670) gemacht – als Möglichkeit, den theologischen Umgang mit Gleichnissen auf eine neue Lektüre von Romanen zu übertragen, bei dem es darum gehen soll, zu ermessen, welche kulturelle Bedeutung ein jeweiliger Titel hat.
"Das Studium im Rosenkreuzer-Sinne ist das Sich-vertiefen-Können in einen solchen Gedankeninhalt, der nicht der physischen Wirklichkeit, sondern der den höheren Welten entnommen ist; das, was man das Leben im reinen Gedanken nennt. Das wird sogar von den heutigen Philosophen meistenteils geleugnet; sie sagen, ein jedes Denken müsse einen gewissen Rest von sinnlicher Anschauung haben. Das ist aber nicht der Fall, denn kein Mensch kann zum Beispiel einen wirklichen Kreis sehen. Einen Kreis muß man im Geiste sehen; auf der Tafel ist er nur eine Anhäufung kleiner Kreideteilchen. Einen wirklichen Kreis kann man nur erlangen, wenn man absieht von allen Beispielen, von der äußeren Wirklichkeit. So ist in der Mathematik das Denken ein übersinnliches. Aber auch in den anderen Dingen der Welt muß man übersinnlich denken lernen, und eine solche Denkweise haben die Eingeweihten immer über das Wesen des Menschen gehabt. Die Rosenkreuzer-Theosophie ist eine solche übersinnliche Erkenntnis, und ihr Studium, wie wir es jetzt getrieben haben, ist die erste Stufe für die Rosenkreuzer-Schulung selbst. Nicht aus einem äußeren Grunde trage ich die rosenkreuzerische Theosophie vor, sondern weil dies die erste Stufe der rosenkreuzerischen Einweihung ist.


Die Menschen denken wohl oft, es sei unnötig, über die Glieder der Menschennatur oder die Evolution der Menschheit oder die verschiedenen planetarischen Entwickelungen zu reden. Sie möchten sich lieber schöne Gefühle aneignen, ernsthaft studieren wollen sie nicht. Doch wenn man sich auch noch so viele schöne Gefühle aneignet in der Seele, es ist unmöglich, dadurch allein in die höheren Welten hinaufzukommen. Nicht Gefühle will die Rosenkreuzer-Theosophie erregen, sondern durch die gewaltigen Tatsachen der geistigen Welten die Gefühle selbst antönen lassen. Als eine Art von Schamlosigkeit empfindet es der Rosenkreuzer, wenn er auf die Menschen losstürmt mit Gefühlen. Er führt sie hinein in den Werdegang der Menschheit in der Voraussetzung, daß die Gefühle dann von selbst entstehen. Er läßt vor ihnen erstehen den wandelnden Planeten im Weltenraume, und wenn die Seele diese Tatsachen erlebt, dann soll sie mächtig ergriffen werden in ihren Gefühlen. Es ist nur eine Herumrederei, wenn man sagt, man solle sich direkt an das Gefühl wenden. Das ist nur eine Bequemlichkeit. Die Rosenkreuzer-Theosophie läßt die Tatsachen sprechen, und wenn diese Gedanken dann in das Gefühl einfließen, es überwältigen, dann ist das der rechte Weg. Nur was der Mensch aus sich selbst empfindet, kann ihn beseligen. Der Rosenkreuzer läßt die Tatsachen im Kosmos sprechen, denn das ist die unpersönlichste Art zu lehren. Es ist ganz gleichgültig, wer vor Ihnen steht, denn nicht durch eine Persönlichkeit sollen Sie ergriffen werden, sondern durch das, was diese Persönlichkeit von den Tatsachen des Weltenwerdens zu Ihnen spricht. Daher ist in der Rosenkreuzer-Schulung jede unmittelbare Verehrung für den Lehrer gestrichen. Er beansprucht sie nicht, er braucht sie nicht. Er will sprechen zum Schüler von dem, was ohne ihn da ist.
Beim Aufbau des modernen Besprechungsgegenstands Literatur war die Frage nach tieferer Bedeutung Anfang des 19. Jahrhunderts praktisch, da sie dem Literaturwissenschaftler neue Tätigkeiten abverlangt, vor allem die der Interpretation. Daneben schuf sie neue Möglichkeiten, Texte zu bewerten und sich speziell diskutierbar rätselhaften, fremdartigen Titeln zuzuwenden und über sie die eigene Nation und Geschichte neu zu erklären. Im 19. und 20. Jahrhundert entfaltete die Frage nach der Bedeutung des Textes in der Kultur zudem politische Dynamik, da sich an sie Forderungen nach aktivem Engagement anschließen ließen.


Derjenige, der dann hinaufdringen will in die höheren Welten, muß sich an jenes Denken gewöhnen, das einen Gedanken aus dem andern hervorgehen läßt. Ein solches Denken ist entwickelt in meiner «Philosophie der Freiheit» und «Wahrheit und Wissenschaft». Diese Bücher sind nicht so geschrieben, daß man einen Gedanken nehmen und an eine andere Stelle hinsetzen könnte; sie sind vielmehr so geschrieben, wie ein Organismus entsteht; ebenso wächst ein Gedanke aus dem andern hervor. Diese Bücher haben gar nichts zu tun mit dem, der sie geschrieben hat. Er überließ sich dem, was die Gedanken selbst in ihm erarbeiteten, wie sie sich selbst gliederten.
=== Literarischer Stil und Subjektivität ===
Die Frage stilistischen Anspruchs ist im Wesentlichen Erbmasse der Diskussion neuester „belles lettres“. Poetiken waren davon ausgegangen, dass zwar einzelne Dichter die Kunst unterschiedlich handhabten, dass jedoch das Persönliche selbst nicht zu erstreben war. Schönheit galt es an sich anzustreben, der Künstler rang um die Schönheit. Mit der Romandiskussion wurde die Frage nach kulturellen Hintergründen akut, die Frage des individuellen [[Autor]]s war dabei wenig das Ziel. Anders war die Debatte in der Belletristik verlaufen. In ihr stand gerade die Frage nach den Titeln im Vordergrund, die den aktuellen Geschmack am besten befriedigten. Es ging im selben Moment um die Frage nach neuen Autoren, die mit eigenen Sichtweisen den Geschmack prägten.


So ist das Studium für den, der es in einer gewissen elementaren Weise absolvieren will, ein Sich-bekannt-Machen mit den elementaren Tatsachen der Geisteswissenschaft selber, während für den, der höher hinauf will, es ein Vertiefen in ein Gedankengebäude ist, das einen Gedanken aus dem andern, aus sich selbst herauswachsen läßt.
Die „belles lettres“ sollten insgesamt, so ihre Verfechter sich durch Stil auszeichnen – gegenüber den minderwertigen [[Volksbuch|Volksbüchern]] wie gegenüber der pedantischen Wissenschaftlichkeit. Romane und Memoiren wurden wesentliche Felder der Produktion modernen persönlichen Stils. Die Diskussion jeweiliger Leistungen der individuellen Perspektive ging im frühen 19. Jahrhundert in der heutigen Literaturdiskussion auf – die Frage nach subjektiver Wahrnehmung der Realität, wie sie sich in Literatur abzeichne, prädestinierte den neuen Bereich, der im 19. Jahrhundert aufgebaut wurde, dazu, ein Debattenfeld im Schulunterricht zu werden. Im modernen Literaturunterricht geht es seitdem zentral darum, Schüler zu subjektiven Stellungnahmen zu Literatur zu bewegen, ihre Subjektivität dabei öffentlich wahrzunehmen, Subjektivität behandelter Autoren zu erfassen.


Die zweite Stufe ist die imaginative Erkenntnis, die Erkenntnis, die sich angliedert an das, was dem Menschen durch das Denken im Studium übermittelt wird. Das ist die Grundlage; sie muß weiter ausgebildet werden durch die eigene imaginative Erkenntnis. Wenn Sie sich manches klarmachen, was ich Ihnen in den letzten Vorträgen angedeutet habe, dann werden Sie zum Beispiel im Echo Nachklänge von Vorgängen empfinden, die auf dem Saturn gang und gäbe waren. Es gibt eine Möglichkeit, alles um uns herum als Physiognomie für eine innere Geistigkeit anzusehen. Die Menschen gehen über die Erde; sie ist ihnen ein Konglomerat von Felsen und Steinen; aber der Mensch muß begreifen lernen, daß alles um ihn herum der wahre physische Ausdruck für den Geist der Erde ist. Ebenso, wie der Leib durchseelt ist, so ist der Erdenplanet der äußere Ausdruck für einen innewohnenden Geist. Wenn die Menschen so die Erde ansehen wie einen Menschen, mit Leib und Seele, erst dann haben sie einen Begriff von dem, was Goethe gemeint hat, als er sagte: «Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis.» Wenn Sie im Menschenantlitz die Träne herunterperlen sehen, untersuchen Sie nicht mit den Gesetzen der Physik, wie schnell oder wie langsam die Träne herunterperlt, sondern sie ist Ihnen ein Ausdruck für die innere Traurigkeit der Seele, ebenso wie die lächelnde Wange der Ausdruck ist für die innere Heiterkeit der Seele. Der Schüler muß sich dazu erheben, daß er, wenn er über eine Wiese geht, in einer jeden Blume den äußeren Ausdruck eines Lebewesens sieht, den Ausdruck eines inneren Erdengeistes. Wie perlende Tränen kommen ihm manche Blumen vor; andere sind ihm der freudige Ausdruck des Geistes der Erde. Jeder Stein, jede Pflanze, jede Blume, alles ist ihm der äußere Ausdruck für den inneren Erdengeist, seine Physiognomie, die zu ihm spricht. Und alles Vergängliche wird ihm ein Gleichnis für ein Ewiges, das sich in ihm ausspricht.
=== Höhere strukturelle Komplexität und komplexeres Traditionsverhalten ===
Im Lauf des 20. Jahrhunderts kam eine eigene, mutmaßlich neutrale, wissenschaftliche Analyse von Komplexität literarischer Werke auf. Auf sie richtete sich vor allem der [[Strukturalismus]] der 1960er und 1970er und ihm folgend der [[Poststrukturalismus]] der 1980er und 1990er aus. Betrachtet man die Untersuchungen mit historischer Perspektive, so nehmen sie aus allen Debattenfeldern Untersuchungsoptionen auf. Besondere Würdigung erhalten dabei Texte, die komplexer zu analysieren sind, die der Literaturbesprechung mehr Angriffsfläche der auszulotenden Kontexte geben.


So hat der Gralsschüler und Rosenkreuzer empfinden müssen. Man sagte ihm: Sieh dir an den Blumenkelch, der den Sonnenstrahl empfängt. Er ruft die reinen produktiven Kräfte hervor, die in der Pflanze schlummern. Darum wird der Sonnenstrahl die «heilige Liebeslanze» genannt. Blicke nun hin auf den Menschen. Er steht höher als die Pflanze. Er hat dieselben Organe in sich, aber bei ihm ist durchdrungen von unkeuscher Lust und Begierde das, was die Pflanze vollkommen rein und keusch in sich birgt. Die Zukunft der Menschenentwickelung besteht darin, daß der Mensch wiederum keusch und rein durch ein anderes Organ, das sein umgewandeltes produktives Organ sein wird, sein Ebenbild hinaussprechen wird in die Welt hinein. Keusch und rein, ohne Trieb, ohne Begierde, wie der Blumenkelch sich keusch hinauf wendet zu der heiligen Liebeslanze, wird des Menschen Produktionsorgan sein. Dem geistigen Strahl der Weisheit wird er sich entgegenwenden, und der wird ihn befruchten zur Hervorbringung eines ebenbildlichen Wesens. Der Kehlkopf wird dieses Organ sein. Der Gralsschüler wurde darauf hingewiesen: Die Pflanze auf ihrer niederen Stufe hat diesen keuschen Kelch, der Mensch hat ihn verloren. Er hat sich herunterentwickelt in die unkeusche Begierde. Aus dem vergeistigten Sonnenstrahl soll er ihn wiederum entstehen lassen. In Keuschheit soll er entwickeln dasjenige, was da schafft den heiligen Gral der Zukunft.
Der hochrangige Text ist unter dieser Prämisse der, der reich an – womöglich divergierenden – Bedeutungsebenen ist, sich intensiv mit Traditionen auseinandersetzt, sich komplex auf andere Texte bezieht, erst im Blick auf diese besser verstanden wird. Die Analysen sind insofern wissenschaftlich objektiv, als sie tatsächlich die wissenschaftliche Analysierbarkeit als Eigenschaft von Texten erfassen, die sich dank ihrer Qualitäten in der wissenschaftlichen Analyse halten, uns nachhaltig als Literatur damit beschäftigen.


So sieht der Schüler zum großen Ideal hinauf. Das, was in langsamer Entwickelung der ganzen Menschheit geschieht, das erlebt der Eingeweihte schon früher. Er zeigt uns die Menschheitsevolution im Bilde, und diese Bilder wirken ganz anders als die abstrakten Begriffe, die das heutige materialistische Zeitalter hervorgebracht hat. Wenn Sie sich diese Entwickelung in solchen hohen und gewaltigen Bildern, wie der Gral eines ist, vorstellen, dann ist die Wirkung eine andere als die der gewöhnlichen Erkenntnis, die keine tiefen Wirkungen auf Ihren Organismus auszuüben vermag. Die imaginative Erkenntnis arbeitet hinunter auf den Ätherleib und wirkt von da auf das Blut, und dieses ist der Vermittler, der umgestaltend wirkt auf den Organismus. Immer fähiger wird der Mensch, durch seinen Ätherleib an seinem Organismus zu arbeiten. Alle imaginative Erkenntnis, die von der Wahrheit ausgeht, ist zu gleicher Zeit gesundend und heilsam; sie macht das Blut in seinem Kreislauf gesund. Der beste Erzieher ist die imaginative Erkenntnis, wenn der Mensch nur stark und hingebungsvoll genug ist, daß sie auf ihn wirken kann.
Hier lag, rückblickend betrachtet gleichzeitig die Option einer Mode von Texten, die sich auf die Literaturbetrachtung ausrichteten. Die [[Postmoderne]] ging in Entdeckungen des Trivialen am Ende zunehmend konfrontativ bis ablehnend mit den hier definierten Ansprüchen an Kunst der Literatur um.


Die dritte Stufe ist das Lesen der okkulten Schrift, das heißt, nicht nur einzelne Bilder sehen, sondern das Verhältnis dieser verschiedenen Bilder auf sich wirken lassen. Das wird zu dem, was man okkulte Schrift nennt. Man beginnt die Kraftlinien, die schöpferisch durch die Welt gehen, durch die Imagination zu gewissen Figuren und Farbengestaltungen zu ordnen. Man lernt einen inneren Zusammenhang, der in jenen Figuren ausgedrückt ist, empfinden: das wirkt als der geistige Ton, als die Sphärenharmonie, denn jene Figuren sind den wahren Weltverhältnissen nachgebildet. Unsere Schrift ist ein letzter dekadenter Rest dieser alten okkulten Schrift und ihr nachgebildet.
Erst ab dem 19. Jahrhundert hat man zur Literatur nicht nur das Wissenschaftliche gezählt, sondern alles, was schriftlich niedergelegt war. Ab dem Jahrhundert unterschied man auch zwischen hoher Literatur, sprich Hochliteratur, und Literatur von wenig künstlerischer Qualität, sprich Trivialliteratur.
== Siehe auch ==


Zu dem vierten, «Bereitung des Steins der Weisen», kommt der Mensch durch Übungen des Atmungsprozesses. Wenn der Mensch so atmet, wie der Naturprozeß es ihm vorgeschrieben, dann braucht er die Pflanze zum Atmen. Wenn die Pflanze nicht da wäre, könnte er nicht leben, denn die Pflanze gibt ihm den Sauerstoff und assimiliert den Kohlenstoff, den er selbst ausatmet. Die Pflanze baut den eigenen Organismus daraus auf und gibt den Sauerstoff zurück, so daß dem Menschen der Sauerstoff immer erneuert wird durch die Pflanzenwelt. Die Menschheit könnte nicht für sich selbst bestehen; streichen Sie die Pflanzenwelt weg, und die Menschheit stürbe in kurzer Zeit aus. Sie sehen so den Kreislauf: Sie atmen den Sauerstoff ein, den die Pflanze ausatmet. Sie atmen aus Kohlenstoff, den die Pflanze einatmet und aus dem sie ihre eigene Körperlichkeit aufbaut. So gehört die Pflanze zu mir; sie ist das Werkzeug, das mir das Leben erhält. Wie sich die Pflanze aus dem Kohlenstoff den Leib aufbaut, sehen Sie in den Steinkohlen, denn nichts anderes als Leichname von Pflanzen sind sie.
* {{WikipediaDE|Literatur}}


Die Rosenkreuzer-Schulung leitet in einem bestimmt geregelten Atmungsprozeß den Menschen an, dasjenige Organ auszubilden, das in ihm selbst die Umwandlung des Kohlenstoffes in Sauerstoff bewirken kann. Was die Pflanze heute draußen macht, wird später durch ein Organ der Zukunft, das der Mensch durch die Schulung jetzt schon in sich ausbildet, in ihm selbst bewirkt. Das bereitet sich langsam vor. Durch den geregelten Atmungsprozeß wird der Mensch das Instrument zur Bereitung des Sauerstoffs selbst in sich tragen. Er wird mit der Pflanze ein Wesen geworden sein, während er jetzt mineralisch ist. Er behält den Kohlenstoff in sich und baut seinen eigenen Leib damit auf. Daher wird sein Leib später ein mehr der Pflanze ähnlicher sein; dann kann er zusammentreffen mit der heiligen Liebeslanze. Die ganze Menschheit wird dann ein Bewußtsein in sich haben, wie es heute der Eingeweihte sich erwirbt, wenn er in die höheren Welten sich erhebt. Das nennt man die Umwandlung der menschlichen Substanz in diejenige Substanz, deren Grundlage der Kohlenstoff selbst ist. Das ist die Alchemie, die dazu führt, daß er seinen eigenen Leib ähnlich aufbauen wird wie heute die Pflanze. Man nennt das die Bereitung des «Steins der Weisen», und die Kohle ist das äußere Symbolum dafür. Aber erst dann ist sie der «Stein der Weisen», wenn der Mensch durch seinen geregelten Atmungsprozeß ihn selbst wird erzeugen können. Die Lehre kann nur von Mensch zu Mensch mitgeteilt werden; sie ist in ein tiefes Mysterium eingehüllt, und erst nachdem er ganz geläutert und gereinigt ist, kann der Schüler dieses Mysterium empfangen. Würde man es heute öffentlich kundgeben, dann würden die Menschen in ihrem Egoismus mit diesem höchsten Geheimnisse die niedersten Bedürfnisse befriedigen.
== Literatur ==
=== Nachschlagewerke ===


Das fünfte ist die Entsprechung von Makrokosmos und Mikrokosmos. Wenn wir den Werdegang der Menschheit überblicken, dann sehen wir, daß das, was heute im Menschen ist, nach und na.ch von außen hinein gebildet worden ist, zum Beispiel die Drüsen wuchsen ja auf der Sonne draußen wie heute die Schwämme. Alles, was heute in die menschliche Haut eingegliedert ist, war so einstmals draußen. Der menschliche Leib ist wie zusammengestückt aus dem, was draußen ausgebreitet war. Ein jedes Glied Ihres physischen Leibes, Ätherleibes und Astralleibes war irgendwo draußen in der Welt. Das ist der Makrokosmos im Mikrokosmos. Ihre Seele selbst war ja draußen in der Gottheit. Was in uns ist, entspricht einem Ding, das draußen ist, und wir müssen diese richtigen Entsprechungen in uns erfahren.
* Peter Stein, Hartmut Stein: ''Chronik der deutschen Literatur. Daten, Texte, Kontexte'', Kröner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-520-84201-5.
* Bibliographisches Institut und F. A. Brockhaus Verlag: ''Der Brockhaus Literatur: Schriftsteller, Werke, Epochen, Sachbegriffe.'' (Lexikon) Mannheim, 3. Auflage, 2006. 960 S. ISBN 978-3-7653-3133-6.
* Elisabeth Frenzel: ''Stoffe der Weltliteratur'', Kröner Verlag, 10. Auflage 2005, ISBN 978-3-520-30010-2.
* Elisabeth Frenzel: ''Motive der Weltliteratur'', Kröner Verlag, 6. Auflage 2008, ISBN 978-3-520-30106-2.
* Gero von Wilpert: ''Lexikon der Weltliteratur – Deutsche Autoren'', Kröner Verlag 2004, ISBN 978-3-520-83704-2.
* Gero von Wilpert: ''Lexikon der Weltliteratur – Fremdsprachige Autoren'', Kröner Verlag 2004, ISBN 978-3-520-83804-9.
* Gero von Wilpert: ''Sachwörterbuch der Literatur'', Kröner Verlag 2001, ISBN 978-3-520-23108-6.
* Kindlers Literaturlexikon
* Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
* Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur


Sie kennen die Stelle vorn an der Stirn, oberhalb der Nasenwurzel; sie drückt aus, daß etwas Bestimmtes, das früher draußen war, in den Menschen eingezogen ist. "Wenn Sie dieses Organ meditativ durchdringen, sich hineinversenken, dann bedeutet das mehr als ein bloßes Hineinbrüten in diesen Punkt; dann lernen sie den Teil der äußeren Welt, der ihm entspricht, kennen. Auch den Kehlkopf und die Kräfte, die ihn gebaut haben, lernen Sie so kennen. So lernen Sie den Makrokosmos kennen durch Versenkung in Ihren eigenen Leib.
=== Klassische Literaturdefinitionen ===
''Die Autoren dieser Titel legen ein Corpus von in ihren Augen literarischen Werken fest und versuchen dann, in einer wissenschaftlichen und subjektiven Analyse dieser Werke auszumachen, was Literatur grundsätzlich auszeichnet.''


Das ist kein In-sich-Hineinbrüten. Nicht sollen Sie sagen: Drinnen ist der Gott, den will ich suchen! — Sie würden nur den kleinen Menschen finden, den Sie selbst zum Gott aufbauschen. Wer nur von diesem Hineinbrüten spricht, kommt niemals zur wirklichen Erkenntnis. Zu dieser zu kommen auf dem Wege der rosenkreuzerischen Theosophie, ist unbequemer und erfordert konkretes Arbeiten. Die Welt ist voller Herrlichkeiten und Großartigkeiten. Man muß sich in sie vertiefen; man muß den Gott in seinen Einzelheiten kennen, dann kann man ihn in sich selbst finden, und dann lernt man den Gott erst in der Ganzheit kennen. Die Welt ist wie ein großes Buch. In den Schöpfungen haben wir die Buchstaben dafür; die müssen wir lesen von Anfang bis zu Ende: dann lernen wir das Buch Mikrokosmos und das Buch Makrokosmos von Anfang bis zu Ende lesen. Und das ist dann kein bloßes Verstehen mehr; es lebt sich aus in Gefühlen, es schmilzt den Menschen zusammen mit der ganzen Welt, und er empfindet alle Dinge als den Ausdruck des göttlichen Geistes der Erde. Ist der Mensch so weit, dann handelt er ganz von selbst aus dem Willen des ganzen Kosmos heraus, und das ist die Gottseligkeit. Wenn wir imstande sind, so zu denken, dann gehen wir den Rosenkreuzer-Weg. Die christliche Schulung baut mehr auf das Gefühl, das im Innern ausgebildet wird; die rosenkreuzerische Schulung läßt auf uns wirken, was in der physischen Wirklichkeit ausgebreitet ist als die Göttlichkeit der Erde, und läßt es in Empfindung ausklingen. Das sind zwei Wege, die für jeden gangbar sind. Wenn Sie so denken, wie man in der Gegenwart denkt, dann können Sie den Rosenkreuzer-Weg gehen, wenn Sie auch noch so wissenschaftlich sind. Die moderne Wissenschaft ist sogar ein Hilfsmittel, wenn Sie den Werdegang der Welten nicht nur in Buchstaben verfolgen, sondern auch in dem suchen, was dahinter verborgen ist, ebenso wie man in einem Buche auch nicht die Buchstaben anschaut, sondern den Sinn herausliest. Sie müssen den Geist suchen hinter der Wissenschaft, dann ist Ihnen die Wissenschaft nur der Buchstabe für den Geist.
* René Wellek: ''Literature and its Cognates''. In: ''Dictionary of the History of Ideas. Studies of Selected Pivotal Ideas''. Band 3, ed. Philip P. Wiener, New York 1973, S. 81–89.
* René Wellek, Austin Warren: ''Theorie der Literatur.'' Athenäum Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a.M. 1972, ISBN 3-8072-2005-4.
* Paul Hernadi, ''What Is Literature?'' London 1978, ISBN 0-253-36505-8 <small>Sammelband zum Begriff Literatur – enthält unter anderem von René Wellek: „What Is Literature?“</small>
* Helmut Arntzen: ''Der Literaturbegriff. Geschichte, Komplementärbegriffe, Intention. Eine Einführung.'' Münster: Aschendorff, 1984. ISBN 3-402-03596-0 <small>Kontrastiert verschiedene Literaturbegriffe miteinander, die samt und sonders als Begriffe des in unseren Augen literarischen Materials gewonnen werden.</small>
* Wolf-Dieter Lange: ''Form und Bewusstsein. Zu Genese und Wandlung des literarischen Ausdrucks''. In: ''Meyers kleines Lexikon Literatur''. Mannheim 1986. <small>Ist ein typischer Aufsatz zum Thema – Lange stellt Titel, die ihm Literatur sind zusammen und erkennt, dass Literatur schon immer besonders ausdrucksstark war (und darum, so seine Mutmaßung, auf den Schrei der ersten Menschen zurückgehe).</small>
* Gisela Smolka-Koerdt, Peter M Spangenberg, Dagmar Tillmann-Bartylla (Hrsg.): '' Der Ursprung von Literatur. Medien, Rollen, Kommunikationssituationen 1450–1650'' München: Wilhelm Fink, 1988. ISBN 3-7705-2461-6 <small>Sammlung von Aufsätzen zu in unseren Augen literarischen Genres am Beginn der frühen Neuzeit.</small>
* [http://de.wikibooks.org/wiki/Zweideutigkeit_als_System_-_Thomas_Manns_Forderung_an_die_Kunst Zweideutigkeit als System. Thomas Manns Forderung an die Kunstgattung Literatur.]


Alles dies soll nicht ein umfassender Begriff für die Rosenkreuzer-Schulung sein; es sollen nur Andeutungen sein, die eine Ahnung von dem geben, was in ihr gefunden werden kann. Es ist ein Weg für den Gegenwartsmenschen; er macht ihn geeignet, in die Zukunft hineinzuwirken. Dies sind nur die Elementarstufen, um den Weg zu charakterisieren. Wir bekommen so einen Begriff, wie man durch die Rosenkreuzer-Methode selbst eindringen kann in die höheren Geheimnisse." {{lit|GA 99, 14.Vortrag}}
=== Begriffs- und Diskursgeschichte ===
</div>
* Roland Barthes: ''Histoire ou Litérature?'' In: ''Sur Racine''. Paris 1963, S. 155; erstveröffentlicht in ''Annales'', 3 (1960). <small>Barthes verwies als erster darauf, dass das Wort „Literatur“ noch im Blick auf die Zeit Racines nur „anachronistisch“ zu verwenden sei – wurde darauf von René Wellek (1978) heftig angegriffen – das Wort habe es durchaus gegeben, wobei Wellek verschwieg, dass die Titel, die er dazu zitierte, sich nicht mit Literatur in unserem Sinne befassten. Barthes starb 1980, Welleks Antwort blieb als korrekte Richtigstellung stehen.</small>
* Jürgen Fohrmann: ''Projekt der deutschen Literaturgeschichte. Entstehung und Scheitern einer nationalen Poesiegeschichtsschreibung zwischen Humanismus und Deutschem Kaiserreich'' (Stuttgart, 1989), ISBN 3-476-00660-3 <small>Ist die erste germanistische Arbeit, die den Themenwechsel im Blick auf „Literaturgeschichten“ skizzierte, und daran Überlegungen zum Aufbau der Germanistik im 19. Jahrhundert anknüpfte.</small>
* Kian-Harald Karimi: ''‚Des contes qui sont sans raison, et qui ne signifient rien‘ – Vom ‚Roman der französischen Philosophen’ zum philosophischen Roman.'' In: Christiane Solte-Gressner, Margot Brink (Hrsg.): ''Écritures. Denk- und Schreibweisen jenseits der Grenzen von Literatur und Philosophie.'' Stauffenburg, Tübingen 2004, S. 71–88. <small>Bestimmt das Verhältnis von Literatur und Philosophie, wobei die Literatur der Moderne, besonders der Roman selbst zu einem Ort philosophischer Reflexion wird und sich nicht mehr darauf beschränkt, diese wie im Zeitalter der Aufklärung zu illustrieren, sondern selbst zu entfalten.</small>
* Lee Morrissey: ''The Constitution of Literature. Literacy, Democracy, and Early English Literary Criticism'' (Stanford: Stanford UP, 2008). <small>Zur Interaktion zwischen Literaturkritik und Literaturproduktion sowie zum Zusammenhang zwischen Literatur und Öffentlichkeit im englischsprachigen Raum.</small>
* Rainer Rosenberg: „Eine verworrene Geschichte. Vorüberlegungen zu einer Biographie des Literaturbegriffs“, ''Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik'', 77 (1990), 36-65. <small>Konstatiert die Bedeutungen der Begriffe „Poesie“, „Dichtung“, „Belles Lettres“, „Schöne Wissenschaften“, „Schöne Literatur“, „Literatur“ für verschiedene Zeitpunkte – und beklagt, dass darin kein System erkennbar sei – verfasst ohne den Denkschritt Fohrmanns, nachdem die Literaturwissenschaft hier Themen adoptierte und ihr altes Thema aufgab, um etwas Neues zu besprechen.</small>
* Olaf Simons: ''Marteaus Europa oder Der Roman, bevor er Literatur wurde'' (Amsterdam/ Atlanta: Rodopi, 2001), ISBN 90-420-1226-9 <small>Bietet [http://www.uni-oldenburg.de/anglistik/lit-wiss/simons/marteaus-europa/085-set.html S. 85–94] einen Überblick über die Geschichte des Wortes Literatur und S. 115–193 einen genaueren Blick auf die Literaturdebatte 1690–1720; im Zentrum mit der Positionsveränderung des Romanmarkts zwischen dem frühen 18. Jahrhundert und heute befasst.</small>
* Richard Terry: ''The Eighteenth-Century Invention of English Literature. A Truism Revisited''. In: ''British Journal for Eighteenth Century Studies'', 19.1, 1996, S. 47–62. <small>Konstatiert einleitend, dass es nun spannend ist, zu erfassen, was all das war, was uns heute „Literatur“ ist, und welche Rolle es spielte, bevor man anfing es als „Literatur“ zu diskutieren. Gibt Überblick über Titel, die Details des Problems untersuchten.</small>
* Winfried Wehle: ''Literatur und Kultur – Zur Archäologie ihrer Beziehungen''. In: Jünke, Zaiser, Geyer (Hrsg.): ''Romanistische Kulturwissenschaft'', Würzburg 2004, S. 65–83 [http://edoc.ku-eichstaett.de/1939/1/Literatur_11.pdf (PDF)].
* Jannis Androutsopoulos: ''Neue Medien – neue Schriftlichkeit?'' In: ''Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes'', Nr. 1/2007, S. 72–97 [http://jannisandroutsopoulos.files.wordpress.com/2009/12/androutsopoulos_2007-neue-medien-neue-schriftlichkeit.pdf (PDF; 9,7&nbsp;MB)].
* Christiane Heibach: ''Literatur im Internet: Theorie und Praxis einer kooperativen Ästhetik''. Dissertation.de Berlin 2000, ISBN 3-89825-126-8 (Dissertation Universität Heidelberg 2000, 396 Seiten, illustriert, 21 cm).


==Literatur==
== Weblinks ==
#Johann Valentin Andreä: ''Die Chymische Hochzeit des Christian Rosencreutz'', Gedeutet und kommentiert von Bastiaan Baan, Verlag Urachhaus, Stuttgart 2001
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#Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1989)
{{Wikiquote}}
#Rudolf Steiner: ''Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt'', [[GA 98]] (1996)
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#Rudolf Steiner: ''Die Theosophie des Rosenkreuzers'', [[GA 99]] (1985), Vierzehnter Vortrag, München, 6. Juni 1907
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#Rudolf Steiner: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1995)
{{Wikibooks|Regal:Literatur|Literatur}}
#Rudolf Steiner / Marie Steiner-von Sivers: ''Briefwechsel und Dokumente 1901–1925'', 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, [[GA 262]] (2002)
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* {{DNB-Portal|4035964-5|TYP=Literatur zum Schlagwort}}
* [http://www.bdsl-online.de/ Bibliographie der deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft] – Bibliographische Informationsquelle für Germanisten


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== Einzelnachweise ==
<references />


==Weblinks==
{{Normdaten|TYP=s|GND=4035964-5}}
# [http://digicoll.library.wisc.edu/cgi-bin/HistSciTech/HistSciTech-idx?type=header&id=HistSciTech.GeheimeFiguren Geheime Figuren der Rosenkreuzer, aus dem 16ten und 17ten Jahrhundert] (1785)
#[http://www.anthroposophie.net/steiner/ga/bib_steiner_ga_013.htm Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'']- Der gesamte Text online.


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Version vom 29. Dezember 2017, 13:41 Uhr

Achselhaare)

Samenleiter

Eileiter

Lesende Frau (Ölgemälde von Jean-Honoré Fragonard, 1770/72)
Bekanntgabe des Literaturnobelpreisträgers in Stockholm (2008)

Literatur ist seit dem 19. Jahrhundert der Bereich aller mündlich (etwa durch Vers­formen und Rhythmus) oder schriftlich fixierten sprachlichen Zeugnisse. Man spricht in diesem „weiten“ Begriffsverständnis im Hinblick auf die hier gegebene schriftliche Fixierung etwa von „Fachliteratur“ oder, im Bereich der Musik, von „Notenliteratur“ (Partituren) bzw. ganz allgemein von „Literatur“ im Sinne der Gesamtheit oder von Teilen schriftlich notierter Musik.

Die öffentliche Literaturdiskussion und -analyse ist demgegenüber seit dem 19. Jahrhundert auf Werke ausgerichtet, denen besondere Bedeutung als Kunst zugesprochen werden kann, und die man im selben Moment von Trivialliteratur und ähnlichen Werken ohne vergleichbare „literarische“, sprich künstlerische Qualität, abgrenzt. Die Literatur zählt zu den Gattungen der Kunst.

Das Wort Literatur wurde bis in das 19. Jahrhundert hinein regulär für die Wissenschaften verwendet. Mit Literatur sind üblicherweise veröffentlichte Schriften gemeint. Die Gesamtheit der veröffentlichten Schriften eines Fachgebietes bzw. zu einer bestimmten Thematik oder Zielsetzung bildet ein Schrifttum. Nur eingeschränkt und nicht über den Buchhandel zugängliche Publikationen werden als graue Literatur zusammengefasst. Eine Besonderheit bilden die auf Selfpublishing-Plattformen, wie Books on Demand (www.bod.de) veröffentlichten Werke, die man zwar im Buchhandel bestellen kann, die dort aber - für gewöhnlich - nicht bereits vorrätig sind.

Begriffsdifferenzierung

Die heutige begriffliche Differenzierung, die im weitesten Sinne alle sprachliche Überlieferung umfasst und dabei ein enges Feld „literarischer“ Kunstwerke konstituiert, richtete sich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts ein. Das Wort stand zuvor für Gelehrsamkeit, die Wissenschaften, die Produktion der res publica literaria und der frühmodernen scientific community, seltener auch lediglich für Schriften der griechischen und lateinischen Antike.

Die Neudefinition des Wortes geschah im Wesentlichen unter Einfluss neuer Literaturzeitschriften und ihnen folgender Literaturgeschichten, die zwischen 1730 und 1830 sich schrittweise den belles lettres, den schönen Wissenschaften öffneten, dem Bereich modischer und eleganter Bücher des internationalen Marktes und die dabei Werken der Poesie ein zentrales Interesse schenkten.

Es wurde im selben Prozess selbstverständlich, dass Literatur

Besprochen wird in den nationalen Philologien (wie der Germanistik, der Romanistik, der Anglistik), die die Ausgestaltung der nationalen Literaturen im 19. Jahrhundert im Wesentlichen vorantrieben, nahezu ausschließlich „hohe“ Literatur. Welche Werke unter welchen Gesichtspunkten besprochen werden, ist seitdem Gegenstand einer Debatte um die Bedeutung, die Werke in der jeweiligen Gesellschaft gewinnen. Der jeweilige „Kanon“ einer Nationalliteratur wird in der öffentlichen (und angreifbaren) Würdigung der „künstlerischen“ Qualität festgelegt, sowie in kontroversen Textinterpretationen der Fiktionen, die Titeln tiefere Bedeutung zusprechen. In der neuen Ausgestaltung übernahm die Literatur im 19. Jahrhundert in den westlichen säkularen Nationen Funktionen, die zuvor die Religionen und ihre Textgrundlagen als Debatten- und Bildungsgegenstände innehatten.

In neuerer Zeit wurde das Thema der digitalen Schriftlichkeit ein Diskussionsgebiet der Literaturwissenschaft und Medienwissenschaft. Gerade bei dieser Art von Literatur ist es nicht mehr möglich, nach Kriterien zu beurteilen, die man für Literatur vergangener Jahrhunderte entwickelt hatte. Siehe dazu: Digitale Schriftlichkeit.

Etymologie und Begriffsgeschichte

Das Wort Literatur ist eine erst in der Frühmoderne in Mode kommende Ableitung des lateinischen littera, der „Buchstabe“. Der Plural litterae gewann bereits in der Antike eigene Bedeutungen als „Geschriebenes“, „Dokumente“, „Briefe“, „Gelehrsamkeit“, „Wissenschaft(en)“. Im Französischen und Englischen blieb diese Bedeutung erhalten in lettres und letters als Synonym für „Wissenschaften“.

Das heutige Sprechen von Literatur entwickelte sich auf einem Umweg über das Deutsche und seine Äquivalente für die französische Wortfügung „belles lettres“. Im Laufe des 17. Jahrhunderts setzte sich die französische Wortkombination für einen neuen Bereich eleganter Bücher auf dem europäischen Markt durch. Die zeitgenössische deutsche Übersetzung war hierfür „galante Wissenschaften“, was dem Publikumsanspruch Rechnung trug wie dem modischen Geschmack: Leser beiderlei Geschlechts lasen diese Ware und bestanden darauf, dass sie eine ganze eigene Wissenschaft benötigte, keine akademische pedantische. Als mit dem frühen 18. Jahrhundert das Wort galant in Kritik geriet, setzte sich ein Sprechen von „schönen Wissenschaften“ durch, das im späten 18. Jahrhundert an Tragfähigkeit verlor, da es hier zunehmend um Poesie und Romane ging, eine unwissenschaftliche Materie. Das Sprechen von „schöner Literatur“ erlaubte es schließlich das engere im weiteren Begriffsfeld zu benennen. Man sprach ab Mitte des 18. Jahrhunderts von „Literatur“ mit der Option, jeweilige Schwerpunkte legen zu können. Mit dem Adjektiv „schöne“ wurde das Zentrum bezeichnet, das Literatur im engeren Sinn wurde. Je klarer das Zentrum definiert wurde, desto entbehrlicher wurde im 20. Jahrhundert die weitere Verwendung des Adjektivs.

Aus dem Wort „belles lettres“ ging im deutschen Buchhandel das Wort „Belletristik“ hervor, das heute eine Nachbarstellung einnimmt. Der Buchhandel führte die Verengung des Literaturbegriffs auf Dichtung der Nation, wie sie im 19. Jahrhundert geschah, am Ende nicht durch. Für Verlage ist der internationale Markt unterhaltender Titel ein unverzichtbares Geschäftsfeld. Man kann innerhalb der Belletristik ein kleineres Feld der Klassiker der Literatur abgrenzen und dieses wiederum international sortieren.

Das Wort Literatur hat seine zentrale Bedeutung in Literaturgeschichten, Literaturzeitschriften, in der Literaturkritik und Literaturtheorie. In all diesen Bereichen geht es deutlich darum, Kontroversen über Literatur zu erzeugen. Mit der Belletristik wird im Deutschen eher ein unkontroverses, uneingeschränktes Feld ohne eigene Geschichte beibehalten. Es gibt bezeichnenderweise keine „Belletristikgeschichte“, keine „Belletristikkritik“ und keine nationalen „Belletristiken“, dafür jedoch „Literaturgeschichte“, und „Literaturkritik“ wie „Nationalliteraturen“.[1]

Definitionen

Der heutige Literaturbegriff spiegelt den Wortgebrauch der letzten zweihundert Jahre wider. Er zeichnet sich dabei gleichzeitig durch die Aufnahme einer Reihe historischer Kontroversen aus, die den modernen Streit darüber, welche Werke es verdienen sollten, als Literatur besprochen zu werden, fruchtbar in ihrer teilweisen Unvereinbarkeit bestimmen. Literaturstudenten wird seit dem 19. Jahrhundert die Beherrschung eines Handwerkszeugs der Textanalyse nach den verschiedenen Traditionen der Poetik, der Rhetorik, und der Textinterpretation abverlangt, die dem literarischen Text tiefere kulturelle Bedeutung beimessen soll. Moderne Schulen der Literaturtheorie nahmen hier einzelne Fragestellungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und divergierenden Wünschen an einen Kanon wichtigster Werke der jeweils zu schreibenden Literaturgeschichte auf.

Ästhetik und kunstvolle Sprachbeherrschung

Die Vorstellung, dass Literatur ein Bereich besonders schöner Texte sein sollte, ist Erbmasse der antiken und frühneuzeitlichen Poesie­diskussion. Der alternative Blick auf kunstvolle Sprachbeherrschung geht dagegen auf die Diskussion antiker Rhetorik zurück. Während sich die Rhetorik als weitgehend unkontroverse, zweckorientierte Kunst handhaben ließ, bestand über die Frage des Schönen in der Poesie ein langer Streit, der im 18. Jahrhundert im Wesentlichen als Kampf zwischen Regelpoetikern (Verfechtern einer nach Gesetzen schönen Poesie) und Verfechtern eines Geschmacksurteils geführt wurde. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts setzte sich in Auflösung dieser Diskussion eine neue wissenschaftliche Debatte der Ästhetik durch, die – so die Hoffnung – am Ende in allen Bereichen der Kunst gelten würde als eine Konstante menschlicher Wahrnehmung, wie sie Schönheit auch in der Natur entdeckte.

Ende des 19. Jahrhunderts geriet der Blick auf die Ästhetik in grundsätzliche Kritik. Das hatte zum einen mit der kontroversen Begriffsaneignung durch die Ästhetizisten zu tun, zum anderen mit Kunstwerken, die sich provokant von der Konzentration auf Schönheit verabschiedeten und einen eigenen Realismus im Umgang mit sozialer Realität einklagten. Die schonungslose Anerkennung von Missständen sollte ein anerkanntes Ziel werden. Optionen im Umgang mit dem Konflikt bestanden in der Erweiterung der ästhetischen Konzepte wie in der Diskreditierung der Forderung eigener ästhetischer Wahrheit.

Fiktionalität, gesellschaftliche Relevanz

Dass Literatur sich im gegenwärtigen Begriff durch Fiktionalität und tiefere Bedeutung, eine Relevanz für die Gesellschaft, auszeichnet, ist im Wesentlichen Erbe der Roman­diskussion, die Mitte des 18. Jahrhunderts von der Literaturbesprechung aufgenommen wurde. Weder die Aristotelische Poetik noch die Nachfolgepoetiken der frühen Moderne hatten Poesie über Fiktionalität erklärt. Romane hatten sie samt und sonders nicht als Poesie anerkannt.

Der Vorschlag, Romane und womöglich Poesie generell über Fiktionalität zu definieren, findet sich erstmals klarer mit Pierre Daniel Huets Traktat über den Ursprung der Romane (1670) gemacht – als Möglichkeit, den theologischen Umgang mit Gleichnissen auf eine neue Lektüre von Romanen zu übertragen, bei dem es darum gehen soll, zu ermessen, welche kulturelle Bedeutung ein jeweiliger Titel hat.

Beim Aufbau des modernen Besprechungsgegenstands Literatur war die Frage nach tieferer Bedeutung Anfang des 19. Jahrhunderts praktisch, da sie dem Literaturwissenschaftler neue Tätigkeiten abverlangt, vor allem die der Interpretation. Daneben schuf sie neue Möglichkeiten, Texte zu bewerten und sich speziell diskutierbar rätselhaften, fremdartigen Titeln zuzuwenden und über sie die eigene Nation und Geschichte neu zu erklären. Im 19. und 20. Jahrhundert entfaltete die Frage nach der Bedeutung des Textes in der Kultur zudem politische Dynamik, da sich an sie Forderungen nach aktivem Engagement anschließen ließen.

Literarischer Stil und Subjektivität

Die Frage stilistischen Anspruchs ist im Wesentlichen Erbmasse der Diskussion neuester „belles lettres“. Poetiken waren davon ausgegangen, dass zwar einzelne Dichter die Kunst unterschiedlich handhabten, dass jedoch das Persönliche selbst nicht zu erstreben war. Schönheit galt es an sich anzustreben, der Künstler rang um die Schönheit. Mit der Romandiskussion wurde die Frage nach kulturellen Hintergründen akut, die Frage des individuellen Autors war dabei wenig das Ziel. Anders war die Debatte in der Belletristik verlaufen. In ihr stand gerade die Frage nach den Titeln im Vordergrund, die den aktuellen Geschmack am besten befriedigten. Es ging im selben Moment um die Frage nach neuen Autoren, die mit eigenen Sichtweisen den Geschmack prägten.

Die „belles lettres“ sollten insgesamt, so ihre Verfechter sich durch Stil auszeichnen – gegenüber den minderwertigen Volksbüchern wie gegenüber der pedantischen Wissenschaftlichkeit. Romane und Memoiren wurden wesentliche Felder der Produktion modernen persönlichen Stils. Die Diskussion jeweiliger Leistungen der individuellen Perspektive ging im frühen 19. Jahrhundert in der heutigen Literaturdiskussion auf – die Frage nach subjektiver Wahrnehmung der Realität, wie sie sich in Literatur abzeichne, prädestinierte den neuen Bereich, der im 19. Jahrhundert aufgebaut wurde, dazu, ein Debattenfeld im Schulunterricht zu werden. Im modernen Literaturunterricht geht es seitdem zentral darum, Schüler zu subjektiven Stellungnahmen zu Literatur zu bewegen, ihre Subjektivität dabei öffentlich wahrzunehmen, Subjektivität behandelter Autoren zu erfassen.

Höhere strukturelle Komplexität und komplexeres Traditionsverhalten

Im Lauf des 20. Jahrhunderts kam eine eigene, mutmaßlich neutrale, wissenschaftliche Analyse von Komplexität literarischer Werke auf. Auf sie richtete sich vor allem der Strukturalismus der 1960er und 1970er und ihm folgend der Poststrukturalismus der 1980er und 1990er aus. Betrachtet man die Untersuchungen mit historischer Perspektive, so nehmen sie aus allen Debattenfeldern Untersuchungsoptionen auf. Besondere Würdigung erhalten dabei Texte, die komplexer zu analysieren sind, die der Literaturbesprechung mehr Angriffsfläche der auszulotenden Kontexte geben.

Der hochrangige Text ist unter dieser Prämisse der, der reich an – womöglich divergierenden – Bedeutungsebenen ist, sich intensiv mit Traditionen auseinandersetzt, sich komplex auf andere Texte bezieht, erst im Blick auf diese besser verstanden wird. Die Analysen sind insofern wissenschaftlich objektiv, als sie tatsächlich die wissenschaftliche Analysierbarkeit als Eigenschaft von Texten erfassen, die sich dank ihrer Qualitäten in der wissenschaftlichen Analyse halten, uns nachhaltig als Literatur damit beschäftigen.

Hier lag, rückblickend betrachtet gleichzeitig die Option einer Mode von Texten, die sich auf die Literaturbetrachtung ausrichteten. Die Postmoderne ging in Entdeckungen des Trivialen am Ende zunehmend konfrontativ bis ablehnend mit den hier definierten Ansprüchen an Kunst der Literatur um.

Erst ab dem 19. Jahrhundert hat man zur Literatur nicht nur das Wissenschaftliche gezählt, sondern alles, was schriftlich niedergelegt war. Ab dem Jahrhundert unterschied man auch zwischen hoher Literatur, sprich Hochliteratur, und Literatur von wenig künstlerischer Qualität, sprich Trivialliteratur.

Siehe auch

Literatur

Nachschlagewerke

  • Peter Stein, Hartmut Stein: Chronik der deutschen Literatur. Daten, Texte, Kontexte, Kröner, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-520-84201-5.
  • Bibliographisches Institut und F. A. Brockhaus Verlag: Der Brockhaus Literatur: Schriftsteller, Werke, Epochen, Sachbegriffe. (Lexikon) Mannheim, 3. Auflage, 2006. 960 S. ISBN 978-3-7653-3133-6.
  • Elisabeth Frenzel: Stoffe der Weltliteratur, Kröner Verlag, 10. Auflage 2005, ISBN 978-3-520-30010-2.
  • Elisabeth Frenzel: Motive der Weltliteratur, Kröner Verlag, 6. Auflage 2008, ISBN 978-3-520-30106-2.
  • Gero von Wilpert: Lexikon der Weltliteratur – Deutsche Autoren, Kröner Verlag 2004, ISBN 978-3-520-83704-2.
  • Gero von Wilpert: Lexikon der Weltliteratur – Fremdsprachige Autoren, Kröner Verlag 2004, ISBN 978-3-520-83804-9.
  • Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur, Kröner Verlag 2001, ISBN 978-3-520-23108-6.
  • Kindlers Literaturlexikon
  • Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
  • Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur

Klassische Literaturdefinitionen

Die Autoren dieser Titel legen ein Corpus von in ihren Augen literarischen Werken fest und versuchen dann, in einer wissenschaftlichen und subjektiven Analyse dieser Werke auszumachen, was Literatur grundsätzlich auszeichnet.

  • René Wellek: Literature and its Cognates. In: Dictionary of the History of Ideas. Studies of Selected Pivotal Ideas. Band 3, ed. Philip P. Wiener, New York 1973, S. 81–89.
  • René Wellek, Austin Warren: Theorie der Literatur. Athenäum Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a.M. 1972, ISBN 3-8072-2005-4.
  • Paul Hernadi, What Is Literature? London 1978, ISBN 0-253-36505-8 Sammelband zum Begriff Literatur – enthält unter anderem von René Wellek: „What Is Literature?“
  • Helmut Arntzen: Der Literaturbegriff. Geschichte, Komplementärbegriffe, Intention. Eine Einführung. Münster: Aschendorff, 1984. ISBN 3-402-03596-0 Kontrastiert verschiedene Literaturbegriffe miteinander, die samt und sonders als Begriffe des in unseren Augen literarischen Materials gewonnen werden.
  • Wolf-Dieter Lange: Form und Bewusstsein. Zu Genese und Wandlung des literarischen Ausdrucks. In: Meyers kleines Lexikon Literatur. Mannheim 1986. Ist ein typischer Aufsatz zum Thema – Lange stellt Titel, die ihm Literatur sind zusammen und erkennt, dass Literatur schon immer besonders ausdrucksstark war (und darum, so seine Mutmaßung, auf den Schrei der ersten Menschen zurückgehe).
  • Gisela Smolka-Koerdt, Peter M Spangenberg, Dagmar Tillmann-Bartylla (Hrsg.): Der Ursprung von Literatur. Medien, Rollen, Kommunikationssituationen 1450–1650 München: Wilhelm Fink, 1988. ISBN 3-7705-2461-6 Sammlung von Aufsätzen zu in unseren Augen literarischen Genres am Beginn der frühen Neuzeit.
  • Zweideutigkeit als System. Thomas Manns Forderung an die Kunstgattung Literatur.

Begriffs- und Diskursgeschichte

  • Roland Barthes: Histoire ou Litérature? In: Sur Racine. Paris 1963, S. 155; erstveröffentlicht in Annales, 3 (1960). Barthes verwies als erster darauf, dass das Wort „Literatur“ noch im Blick auf die Zeit Racines nur „anachronistisch“ zu verwenden sei – wurde darauf von René Wellek (1978) heftig angegriffen – das Wort habe es durchaus gegeben, wobei Wellek verschwieg, dass die Titel, die er dazu zitierte, sich nicht mit Literatur in unserem Sinne befassten. Barthes starb 1980, Welleks Antwort blieb als korrekte Richtigstellung stehen.
  • Jürgen Fohrmann: Projekt der deutschen Literaturgeschichte. Entstehung und Scheitern einer nationalen Poesiegeschichtsschreibung zwischen Humanismus und Deutschem Kaiserreich (Stuttgart, 1989), ISBN 3-476-00660-3 Ist die erste germanistische Arbeit, die den Themenwechsel im Blick auf „Literaturgeschichten“ skizzierte, und daran Überlegungen zum Aufbau der Germanistik im 19. Jahrhundert anknüpfte.
  • Kian-Harald Karimi: ‚Des contes qui sont sans raison, et qui ne signifient rien‘ – Vom ‚Roman der französischen Philosophen’ zum philosophischen Roman. In: Christiane Solte-Gressner, Margot Brink (Hrsg.): Écritures. Denk- und Schreibweisen jenseits der Grenzen von Literatur und Philosophie. Stauffenburg, Tübingen 2004, S. 71–88. Bestimmt das Verhältnis von Literatur und Philosophie, wobei die Literatur der Moderne, besonders der Roman selbst zu einem Ort philosophischer Reflexion wird und sich nicht mehr darauf beschränkt, diese wie im Zeitalter der Aufklärung zu illustrieren, sondern selbst zu entfalten.
  • Lee Morrissey: The Constitution of Literature. Literacy, Democracy, and Early English Literary Criticism (Stanford: Stanford UP, 2008). Zur Interaktion zwischen Literaturkritik und Literaturproduktion sowie zum Zusammenhang zwischen Literatur und Öffentlichkeit im englischsprachigen Raum.
  • Rainer Rosenberg: „Eine verworrene Geschichte. Vorüberlegungen zu einer Biographie des Literaturbegriffs“, Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, 77 (1990), 36-65. Konstatiert die Bedeutungen der Begriffe „Poesie“, „Dichtung“, „Belles Lettres“, „Schöne Wissenschaften“, „Schöne Literatur“, „Literatur“ für verschiedene Zeitpunkte – und beklagt, dass darin kein System erkennbar sei – verfasst ohne den Denkschritt Fohrmanns, nachdem die Literaturwissenschaft hier Themen adoptierte und ihr altes Thema aufgab, um etwas Neues zu besprechen.
  • Olaf Simons: Marteaus Europa oder Der Roman, bevor er Literatur wurde (Amsterdam/ Atlanta: Rodopi, 2001), ISBN 90-420-1226-9 Bietet S. 85–94 einen Überblick über die Geschichte des Wortes Literatur und S. 115–193 einen genaueren Blick auf die Literaturdebatte 1690–1720; im Zentrum mit der Positionsveränderung des Romanmarkts zwischen dem frühen 18. Jahrhundert und heute befasst.
  • Richard Terry: The Eighteenth-Century Invention of English Literature. A Truism Revisited. In: British Journal for Eighteenth Century Studies, 19.1, 1996, S. 47–62. Konstatiert einleitend, dass es nun spannend ist, zu erfassen, was all das war, was uns heute „Literatur“ ist, und welche Rolle es spielte, bevor man anfing es als „Literatur“ zu diskutieren. Gibt Überblick über Titel, die Details des Problems untersuchten.
  • Winfried Wehle: Literatur und Kultur – Zur Archäologie ihrer Beziehungen. In: Jünke, Zaiser, Geyer (Hrsg.): Romanistische Kulturwissenschaft, Würzburg 2004, S. 65–83 (PDF).
  • Jannis Androutsopoulos: Neue Medien – neue Schriftlichkeit? In: Mitteilungen des Deutschen Germanistenverbandes, Nr. 1/2007, S. 72–97 (PDF; 9,7 MB).
  • Christiane Heibach: Literatur im Internet: Theorie und Praxis einer kooperativen Ästhetik. Dissertation.de Berlin 2000, ISBN 3-89825-126-8 (Dissertation Universität Heidelberg 2000, 396 Seiten, illustriert, 21 cm).

Weblinks

 Wiktionary: Literatur – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikiquote: Literatur – Zitate
Commons: Literatur - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wikisource: Hauptseite – Quellen und Volltexte
 Wikibooks: Literatur – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

  1. Siehe Rainer Rosenberg: „Eine verworrene Geschichte. Vorüberlegungen zu einer Biographie des Literaturbegriffs“, Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik, 77 (1990), 36-65 und Olaf Simons: Marteaus Europa oder Der Roman, bevor er Literatur wurde (Amsterdam/ Atlanta: Rodopi, 2001), S. 85–94.


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