Glaubensbekenntnis und Astrosophie: Unterschied zwischen den Seiten

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Ein '''Glaubensbekenntnis''' ist in einer [[Religion]] ein öffentlicher Ausdruck des persönlichen und kollektiven [[Glaube]]ns, zu dem der oder die Sprecher sich bekennen.
[[Datei:Antonio Francisco de Bonattis Universa Astrosophia Naturalis 1687.jpg|mini|Antonio Francisco de Bonattis: ''Universa Astrosophia Naturalis'', Padua 1687]]
[[Datei:Schult Astrosophie.jpg|mini|Astrosophie]]


Ein Glaubensbekenntnis hat verschiedene Funktionen:
'''Astrosophie''' ist eine durch einen entsprechenden [[Spiritualität|spirituellen]] Hintergrund vertiefte Form der [[Astrologie]], wobei insbesondere zumeist die Lehre von [[Reinkarnation]] und [[Karma]] mit einbegriffen wird. Der Begriff wurde nachhaltig durch den deutschen [[Anthroposoph]]en [[Arthur Schult]] (1893-1969) geprägt, der in seinem zweibändigen Lehrbuch der klassischen Astrologie eine „kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes“ entwickelte, und später u.a. von [[Robert Powell]] übernommen und eigenständig weiterentwickelt.
* Es ist Anerkennung und Ausdruck der Gemeinschaft, die durch diesen Glauben gegeben ist (z. B. beim gemeinsamen Rezitieren im Rahmen eines [[Gottesdienst]]es).
Bereits der Anthroposoph [[Willi Sucher]] nutzte den Begriff ''Astrosophie''. Auch der Begründer der [[Anthroposophie]] [[Rudolf Steiner]] nutzte den Begriff ''Astrosophie'' in mehreren Zyklen der Gesamtausgabe.
* Es fasst die wesentlichen Punkte ihrer [[Glaubenslehre]] zusammen.
* Es enthält eine Selbstverpflichtung, nach diesem Glauben zu leben (z. B. bei der [[Ordination]] eines kirchlichen Amtsträgers).
* Es markiert die zentralen Glaubensinhalte, die eine Religion oder Überzeugung gegen andere Religionen oder Konfessionen abgrenzen.
* Es gibt die Richtung an, in der diese Glaubensinhalte, oft in Heiligen Schriften dargelegt, verstanden werden (sollen).
* Es kann in bestimmten Kampfsituationen zum Ausdruck der ultimativen Entscheidung für den eigenen, gegen den Glauben anderer werden.


''Glaubensbekenntnis'' ist eine Übersetzung des Wortes „Konfession“ des evangelischen Kirchenlieddichters [[Philipp von Zesen]].
{{Zitat|Die Astrosophische Schau, welche uns den Makrokosmos als
großen, lebendigen Organismus und den Menschen als in diese
Geistzusammenhänge eingewobenen Mikrokomos erleben läßt,
repräsentiert die untere Ebene des kosmischen Überbewußtseins.
Ein richtig gedeutetes Horoskop zeigt uns die eigene höhere Lebensführung
auf. Wir erkennen darin unsere geistig-kosmische
und individuell-irdische Veranlagung. Es geht uns auf, daß dieselben
Faktoren, welche unseren Charakter bestimmen, auch
unser Schicksal fügen. Diese Zusammenschau von innerer Veranlagung
und scheinbar von außen kommendem Schicksal vermittelt
uns einen Tiefblick, wie ihn keine menschliche Psychologie
zu geben vermag. Wir überschauen unser Leben von einer
höheren Warte und erkennen den inneren Zusammenhang unseres
Wesens und Schicksals. Dadurch gewinnen wir Abstand
von uns selbst. Solche Selbst- und Schicksalserkenntnis erhebt
uns über unser niederes Ich und gibt uns die Möglichkeit, unser
Leben im Sinne unseres höheren Selbstes zu gestalten.


== Judentum ==
Die Gestirnskonstellation unserer Geburt gehört also zu uns,
Das ausdrückliche Bekennen des eigenen Glaubens vor Gott und der volkhaften Gemeinde ist im [[Judentum]] seit seinen Anfängen zentral. Ein altes biblisches Credo der [[Israeliten]] lautet:
wie unser Körper, unser Seelenwesen, unser Temperament zu
uns gehört. Wir sind abhängig von unserm Körper, unserm
Seelenwesen, unserm Temperament, unserer Gestirnung, aber
keineswegs dadurch restlos determiniert. Der Mensch ist auch
noch mehr als seine Gestirne. Denn die untere Ebene des kosmischen
Überbewußtseins wird überhöht durch die obere Ebene
des überkosmischen Überbewußtseins. Der Mensch überragt mit
seinem innersten Wesen den gesamten Kosmos, reicht durch alle
kosmischen Sphären bis in den Urgrund Gottes hinein. L'homme
passe l'homme infiniment, „Der Mensch ragt unendlich weit über
den Menschen hinaus“, sagt schon der große französische Mathematiker
Pascal.|Arthur Schult|''Astrosophie'', Band 1, S. 11}}


{{Zitat|Ein umherziehender Aramäer war mein Vater; er zog nach Ägypten hinab und hielt sich dort als Fremdling mit wenigen Angehörigen auf; aber er wurde dort zu einem großen, starken und zahlreichen Volk. Doch die Ägypter misshandelten uns; sie quälten uns und legten uns harten Frondienst auf. Da schrieen wir zu [[JHWH]], dem Gott unserer Väter. JHWH erhörte unser Rufen und sah unsere Qual, unsere Mühsal und Bedrängnis. Und JHWH führte uns heraus mit starker Hand und ausgestrecktem Arm, mit großen, furchterregenden Taten, mit Zeichen und Wundern. Er brachte uns an diesen Ort und gab uns dieses Land; ein Land, das von Milch und Honig überfließt.“ {{Bibel|Deuteronomium|26|5–9}}|nach=}}
1996 gelang es einem Randolf M. Schäfer (Deutschland, Leinsweiler) sich den Begriff "Astrosophie" als Wortmarke eintragen zu lassen, obwohl dieser Begriff bekanntermaßen schon viel älter ist.


Das Bekenntnis zu den befreienden Geschichtstaten Gottes wurde zum gemeinsamen Glauben Israels, der die [[Zwölf Stämme Israels]] zum erwählten Volk Gottes einte, das nur einen Gott kannte und verehrte {{Bibel|Jos|24|18}}. Ein Großteil der biblischen Geschichtsüberlieferung hat daher Bekenntnischarakter und enthält Credo-artige Texte.
== Literatur ==
 
Das „[[Schma Jisrael]]“ (Höre, Israel) wurde zum wichtigsten Glaubensbekenntnis dieses Volkes, das seine Existenz den Befreiungstaten JHWHs in der Geschichte verdankt:
 
{{Zitat|Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein! Und Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all Deiner Kraft.“ {{Bibel|Deuteronomium|6|4–5}}|nach=}}
 
Dieses Bekenntnis enthält als Anrede an die versammelte Gemeinde zuerst die Zusage des Bundes Gottes mit seinem Volk: „JHWH ist unser Gott!“, sodann das alle Volksangehörigen beschlagnahmende Gebot: „Und Du sollst…“ Damit antwortet das Bekenntnis auf das erste der [[Zehn Gebote]], das lautet:
 
{{Zitat|Ich bin JHWH, Dein Gott, der Dich aus Ägypten, aus der Sklaverei geführt hat. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ ({{B|Ex|20|2–3}} und {{B|Dtn|5|6–7}})|nach=}}
 
Diese besondere, gemeinschaftliche und konzentrierte Antwort des Glaubens auf den einzigen Gott, der sich seinem Volk offenbart, hat das Judentum an das Christentum und den Islam „vererbt“.


== Christentum ==
* Antonio Francisco de Bonattis: ''Universa Astrosophia Naturalis'', Padua 1687 [https://books.google.at/books?id=Y3lmAAAAcAAJ google] [https://archive.org/details/bub_gb_OGw36ka8ZW8C/page/n4/mode/2up archive.org]
{{Hauptartikel|Christliche Glaubensbekenntnisse}}
* Angello Capello: ''Astrosophia numerica in qua generaliter tabulae'', 5 Bände, 1736
* Dr. [[Gérard Analect Vincent Encausse|Gérard  Encausse]] („[[Papus]]“): ''Les Arts Divinatoires – graphologie, chiromancie, morphologie, physiognomonie, astrosophie, astrologie'', 1891
* Papus: ''Premiers éléments d'astrosophie: Introduction à tous les traités d'astrologie'', 1910
** deutsch: ''Hauptelemente der Astrosophie''
* Dr. Ferdinand Maack: ''Astrosophie, die Philosophie der Astronomie'', 1918
* ''Astrosophie und Astrologie bei den Babyloniern'', in: Prof. Dr. Alfred Jeremias: ''Das Weltall – Bildbeschmückte Zeitschrift für Astronomie und verwandte Gebiete'', 1929
* Francis Rolt-Wheeler: ''L’Astrosophie – Revue mensuelle d´astrologie et des aciences psychiques et occultes'',  Institut astrologique de Carthage 1929-1960
** deutsch: ''Die Astrosophie, Übersicht über esoterische und exoterische Astrologie sowie physikalische und okkulte Wissenschaften''
* Franz Spunda: ''Das Weltbild des Paracelsus''. Kapitel 9. Astrosophie, 1925, 1941, 2016
* G. Eisenhart-Saur: ''Die naturgesetzlichen Grundlagen der Astrologie'', 1936, S.8 über Astrosophie
* Hans Reipert: ''Der Erkenntnisweg von der Astrophysik zur Astrosophie''. Vortrag 1964
* [[w:Thorwald Dethlefsen|Thorwald Dethlefsen]]: ''Schicksal als Chance''. Hermetische Philosophie, Horoskop als Instrument mit Verweis auf die Astrosophie nach A. Schult, 1979
* Dr. Phil. P. Saher: ''Astrosophie Theomagica'', 1982
* Dr. med. H.H. Schöffler: ''Von der Astrologie zur Astrosophie'', Kurs 1984
* Harald Falck-Ytter: ''Kosmos und Apokalypse. Stufen der Astrologie, Astronomie und Astrosophie'', 1992


=== Neues Testament ===
;Wörterbücher
Im [[Neues Testament|Neuen Testament]] zitiert [[Jesus Christus]] das israelitische [[Schma Jisrael]] als sein eigenes Credo, und zwar bereits in der Gestalt, in der es im Judentum bis heute gebetet wird: indem er dem ersten Gebot der Gottesliebe das Gebot der [[Nächstenliebe]] gleichrangig zur Seite stellt {{Bibel|Mk|12|29–31}}. Damit ist der Gott Israels auch für alle Christen der einzige Gott, den sie mit aller Kraft zu lieben haben wie sich selbst. Bekennen, Beten und Nachfolgen sind im christlichen wie im jüdischen Glauben eins.


Das urchristliche Bekenntnis wird ebenfalls als Rückblick auf Gottes rettende Taten und als Lobpreis seines Handelns verkündet:
* Heyse, Johann Christian August; Böttger, Carl (1870, 1912): ''Heyses Fremdwörterbuch''. Leipzig.
* Kaltschmidt, J. H. (1863, 1876): ''Neuestes und vollständigstes Fremdwörterbuch. Erklärung aller aus fremden Sprachen entlehnten Wörter und Ausdrücke, welche in den Künsten und Wissenschaften, im Handel und Verkehr vorkommen, mit Bezeichnung der Aussprache''. Brockhaus, Leipzig.


{{Zitat|Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen. [] Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Christus gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.|{{B|Apostelgeschichte|2|32–36}}}}
;Astrosophie aus anthroposophischer Sicht
* [[Arthur Schult]]: ''Das Johannes-Evangelium als Offenbarung''. Einleitung und Nachwort über Astrosophie, 1965
* Willi Sucher: ''Auf dem Weg zu einer neuen Kosmologie, Einführung in die Astrosophie, eine neue Weisheit der Sterne'', 1969
* [[Arthur Schult]]: ''Astrosophie als kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes''. 2 Bände. Turm, Bietigheim 1971; 5. A. ebd. 1994, ISBN 3-7999-0206-6
* [[Arthur Schult]]: ''Die Weltsendung des Heiligen Gral im Parzival des Wolfram Eschenbach''. Astrosophie - Kapitel 4, 1975
* [[Arthur Schult]]: ''Dantes Divinia Commedia als Zeugnis der Tempelritter-Esoterik''. Vorwort über Astrosophie, 1979
* [[Arthur Schult]]: ''Maria-Sophia'', 1986
* [[Robert Powell]]: ''Zu einer neuen Sternenweisheit. Einführung in die hermetische Astrologie'', Oratio Verlag 2001, ISBN 978-3721406429
* [[Robert Powell]]: ''Hermetische Astrologie Band 1'', Astrologie und Reinkarnation, Urachhaus Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 978-3825172671
* [[Robert Powell]]: ''Hermetische Astrologie Band 2'', Astrologische Biographik, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2003, ISBN 978-3825174170
* Gisela Gorrissen: ''Astrologie und Anthroposophie, Band 2: Astrosophie des Tierkreises: Die Kulturen der Menschheit'', Aquarius Vlg., Wuppertal 1994
* Gisela Gorrissen: ''Astrosophie des Tierkreises und der Planeten: Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Kosmos und Erde'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 2001
* Willi Sucher u.a.: ''Introducing Astrosophy'' (2002)


Eines der ältesten [[Christliche Glaubensbekenntnisse|christlichen Glaubensbekenntnisse]] findet sich bei [[Paulus von Tarsus|Paulus]] in {{B|1 Kor|15|3ff}}:
;Rudolf Steiner Gesamtausgabe
{{Zitat|Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf. }}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem Physische des Menschen'', [[GA 202]] (1993), ISBN 3-7274-2020-0 {{Vorträge|202}}


=== Altkirchliche Bekenntnisse ===
{{GA}}
Schon aus dem zweiten Jahrhundert sind Taufbekenntnisse bekannt. Aus diesen entwickelten sich in der westlichen Tradition das [[Altrömisches Glaubensbekenntnis|altrömische]] und das [[Apostolisches Glaubensbekenntnis|Apostolische Glaubensbekenntnis]] in lateinischer Sprache, in der östlichen Tradition verschiedene griechischsprachige Varianten, aus denen dann 325 das [[Bekenntnis von Nicäa|Nizänisches Glaubensbekenntnis]] und 381 das [[Nicäno-Konstantinopolitanum]] hervorgingen.
 
Das Nicäno-Konstantinopolitanum wird von praktisch allen christlichen Traditionen als verbindliches Credo akzeptiert, das apostolische Glaubensbekenntnis von praktisch allen westlichen Traditionen.
 
Ein weiteres in den westlichen Kirchen weit verbreitetes Bekenntnis ist das [[Athanasianisches Glaubensbekenntnis|Athanasianische Glaubensbekenntnis]], das heute z. B. in der [[Evangelische Kirche im Rheinland|Evangelischen Kirche im Rheinland]] neben Apostolicum und Nicaeno-Constantinopolitanum zu den drei grundlegenden Bekenntnissen gehört.
 
=== Konfessionelle Bekenntnisschriften und Katechismen ===
Neben den Glaubensbekenntnissen für den gottesdienstlichen Gebrauch gibt es noch Bekenntnisse verschiedener Konfessionen, die eher in Form [[Dogma|dogmatischer]] Lehrsätze gefasst und überliefert sind, wie die [[Confessio Augustana]] und das [[Konkordienbuch]] der [[Evangelisch-Lutherische Kirchen|Evangelisch-Lutherischen Kirchen]], das [[Zweites Helvetisches Bekenntnis|Zweite Helvetische Bekenntnis]] und den [[Heidelberger Katechismus]] der [[Reformierte Kirche|Reformierten Kirchen]], das katholische [[Trienter Glaubensbekenntnis]], die [[Bekenntnisse der Täufer]], das [[Dordrechter Bekenntnis]] der [[Mennoniten]], der [[Rakauer Katechismus]] der [[Unitarismus (Religion)|Unitarier]], die Bekenntnisschrift ''[[Barmer Theologische Erklärung]]'' der [[Bekennende Kirche|Bekennenden Kirche]], die ''[[Bekenntnis von Westminster|Westminster Confession]]'' [[Puritanismus|puritanischer Gemeinschaften]], die ''Rechenschaft vom Glauben'' des [[Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde|Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland]], das [[Baptistische Bekenntnisse|Glaubensbekenntnis der Baptisten]] von [[Johann Ludwig Hinrichs]] 1840 (siehe Abbildung) und das [[Neuapostolisches Glaubensbekenntnis|Neuapostolische Glaubensbekenntnis]].
 
Das erste für die [[Römisch-katholische Kirche|katholische Kirche]] allgemein verbindliche Glaubensbekenntnis wurde 1215 im Rahmen des [[Viertes Laterankonzil|IV.&nbsp;Laterankonzils]] unter Papst [[Innozenz III.]] erlassen. Ein weiteres römisch-katholisches Glaubensbekenntnis ist das [[Credo des Gottesvolkes]] von Papst [[Paul VI.]]<ref>{{Internetquelle | autor=Franz-Josef Overbeck | url=http://kirchensite.de/index.php?myELEMENT=116484 | titel=In Erinnerung an Papst Paul VI.: „Credo des Gottesvolkes“ | hrsg=kirchensite.de (Bistum Münster) | datum=2006-08-06 | zugriff=2017-10-05 | archiv-url=https://archive.today/20120711153502/http://kirchensite.de/index.php?myELEMENT=116484 | archiv-datum=2012-07-11}}</ref>
 
Nach lutherischem Verständnis werden Glaubensbekenntnisse als Richtlinien des Glaubens ([[norma normata]]) verstanden: Sie sind zwar verbindlich, sind aber selbst durch etwas anderes normiert, nämlich durch die [[Bibel]] als [[norma normans]] (=&nbsp;normierende Norm). Sie können sich also nur dadurch legitimieren, dass sie von der Eigenverkündigung der Bibel gedeckt sind und diese bewahren. Reformierte Bekenntnisse können ihren evtl. normativen Charakter demgegenüber auch wieder verlieren. In vielen Freikirchen werden Bekenntnisse nicht als „Norm“ aufgefasst, sondern als aktuell gültiger Ausdruck des Glaubens. Eine Relevanz für Lehrentscheidungen kann ihnen mit einer solchen Bestimmung kaum zukommen.
 
== Islam ==
{{WikipediaDE|Schahāda}}
 
Die '''Schahāda''' ({{arF|الشهادة|d=aš-šahāda|b=Zeugnis, Bezeugung}}), auch '''Taschahhud''' ({{arF|تشهد |d=tašahhud}}) genannt, ist das [[Glaubensbekenntnis]] des [[Islam]]s, das die erste der [[w:Fünf Säulen des Islam|fünf Säulen des Islam]] bildet.
 
Die Bedeutung der Schahāda, die als solche übrigens im Koran nicht vorkommt,  wird erst in einem auf den Propheten [[Mohammed]] zurückgeführten [[Hadith|Ḥadīṯ]] hervorgehoben: „Wenn der Diener [Gottes] sagt: ‚Es gibt keinen Gott außer Gott‘, dann spricht der erhabene Gott: ‚Meine Engel, mein Diener weiß, dass er keinen anderen Herrn außer mir hat. Ihr seid meine Zeugen, dass ich ihm [deshalb] vergeben habe.‘“<ref>Ibn ʿAsākir: ''Taʾrīḫ madīnat Dimašq.'' (Herausgegeben von ʿUmar b. Ġarāma al-ʿUmarī. Beirut 1995), Band 7, S. 61; Muḥammad b. ʿIyāḍ b. Mūsā: ''at-Taʿrīf bil-Qāḍī ʿIyāḍ''. (Herausgegeben von  Muḥammad ben Šarīfa. Rabat 1982), S. 15</ref>
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Glaubensbekenntnis}}
* {{WikipediaDE|Credo}}
* {{WikipediaDE|Bodhisattva-Gelübde}}
* {{WikipediaDE|Katechismus}}
* {{WikipediaDE|Morgenländisches Schisma}}
 
== Literatur ==
* {{TRE|13|384|446|Glaubensbekenntnis(se)|Günter Lanczkowski, Erhard S. Gerstenberger, Asher Finkel, Klaus Wengst u.&nbsp;a.}}
* {{LThK|Hans Waldenfels, Georg Steins, Gerhard Bodendorfer-Langer, Knut Backhaus, Dorothea Sattler, Hermann Josef Vogt, Erich Feifel|Glaubensbekenntnis|3|4|699–707}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Creeds}}
{{Wiktionary}}
* [http://www.glaubensstimme.de/doku.php?id=tag:bekenntnis&do=showtag&tag=bekenntnis Glaubensstimme.de – Umfangreiche Sammlung christlicher Bekenntnisse] (private Seite)
* [http://www.reformiert-online.net/t/de/bildung/grundkurs/gesch/lek6/print6.pdf Reformierte Bekenntnisse im 16. und 17. Jahrhundert] (PDF-Datei; 53 kB)
* Evangelische Kirche in Deutschland: [http://ekd.de/glauben/bekenntnisse/index.html ''Bekenntnisse'']
== Einzelnachweise ==
<references />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4021200-2}}


[[Kategorie:Religion]] [[Kategorie:Judentum]] [[Kategorie:Christentum]] [[Kategorie:Islam]] [[Kategorie:Bekenntnis|Fx]]
* http://www.astro.com
[[Kategorie:Gebet]]
* http://www.iapsop.com/archive/materials/astrosophie/
* https://sternwerkstatt.de/artikel/201-52/
* http://henkenmialeene.org/de/bucher/astrosophische_lehren/
* http://www.astrosophycenter.com 


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Astrosophie|!]]
[[Kategorie:-sophie]]

Version vom 28. Januar 2020, 13:44 Uhr

Antonio Francisco de Bonattis: Universa Astrosophia Naturalis, Padua 1687
Astrosophie

Astrosophie ist eine durch einen entsprechenden spirituellen Hintergrund vertiefte Form der Astrologie, wobei insbesondere zumeist die Lehre von Reinkarnation und Karma mit einbegriffen wird. Der Begriff wurde nachhaltig durch den deutschen Anthroposophen Arthur Schult (1893-1969) geprägt, der in seinem zweibändigen Lehrbuch der klassischen Astrologie eine „kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes“ entwickelte, und später u.a. von Robert Powell übernommen und eigenständig weiterentwickelt. Bereits der Anthroposoph Willi Sucher nutzte den Begriff Astrosophie. Auch der Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner nutzte den Begriff Astrosophie in mehreren Zyklen der Gesamtausgabe.

„Die Astrosophische Schau, welche uns den Makrokosmos als großen, lebendigen Organismus und den Menschen als in diese Geistzusammenhänge eingewobenen Mikrokomos erleben läßt, repräsentiert die untere Ebene des kosmischen Überbewußtseins. Ein richtig gedeutetes Horoskop zeigt uns die eigene höhere Lebensführung auf. Wir erkennen darin unsere geistig-kosmische und individuell-irdische Veranlagung. Es geht uns auf, daß dieselben Faktoren, welche unseren Charakter bestimmen, auch unser Schicksal fügen. Diese Zusammenschau von innerer Veranlagung und scheinbar von außen kommendem Schicksal vermittelt uns einen Tiefblick, wie ihn keine menschliche Psychologie zu geben vermag. Wir überschauen unser Leben von einer höheren Warte und erkennen den inneren Zusammenhang unseres Wesens und Schicksals. Dadurch gewinnen wir Abstand von uns selbst. Solche Selbst- und Schicksalserkenntnis erhebt uns über unser niederes Ich und gibt uns die Möglichkeit, unser Leben im Sinne unseres höheren Selbstes zu gestalten.

Die Gestirnskonstellation unserer Geburt gehört also zu uns, wie unser Körper, unser Seelenwesen, unser Temperament zu uns gehört. Wir sind abhängig von unserm Körper, unserm Seelenwesen, unserm Temperament, unserer Gestirnung, aber keineswegs dadurch restlos determiniert. Der Mensch ist auch noch mehr als seine Gestirne. Denn die untere Ebene des kosmischen Überbewußtseins wird überhöht durch die obere Ebene des überkosmischen Überbewußtseins. Der Mensch überragt mit seinem innersten Wesen den gesamten Kosmos, reicht durch alle kosmischen Sphären bis in den Urgrund Gottes hinein. L'homme passe l'homme infiniment, „Der Mensch ragt unendlich weit über den Menschen hinaus“, sagt schon der große französische Mathematiker Pascal.“

Arthur Schult: Astrosophie, Band 1, S. 11

1996 gelang es einem Randolf M. Schäfer (Deutschland, Leinsweiler) sich den Begriff "Astrosophie" als Wortmarke eintragen zu lassen, obwohl dieser Begriff bekanntermaßen schon viel älter ist.

Literatur

  • Antonio Francisco de Bonattis: Universa Astrosophia Naturalis, Padua 1687 google archive.org
  • Angello Capello: Astrosophia numerica in qua generaliter tabulae, 5 Bände, 1736
  • Dr. Gérard Encausse („Papus“): Les Arts Divinatoires – graphologie, chiromancie, morphologie, physiognomonie, astrosophie, astrologie, 1891
  • Papus: Premiers éléments d'astrosophie: Introduction à tous les traités d'astrologie, 1910
    • deutsch: Hauptelemente der Astrosophie
  • Dr. Ferdinand Maack: Astrosophie, die Philosophie der Astronomie, 1918
  • Astrosophie und Astrologie bei den Babyloniern, in: Prof. Dr. Alfred Jeremias: Das Weltall – Bildbeschmückte Zeitschrift für Astronomie und verwandte Gebiete, 1929
  • Francis Rolt-Wheeler: L’Astrosophie – Revue mensuelle d´astrologie et des aciences psychiques et occultes, Institut astrologique de Carthage 1929-1960
    • deutsch: Die Astrosophie, Übersicht über esoterische und exoterische Astrologie sowie physikalische und okkulte Wissenschaften
  • Franz Spunda: Das Weltbild des Paracelsus. Kapitel 9. Astrosophie, 1925, 1941, 2016
  • G. Eisenhart-Saur: Die naturgesetzlichen Grundlagen der Astrologie, 1936, S.8 über Astrosophie
  • Hans Reipert: Der Erkenntnisweg von der Astrophysik zur Astrosophie. Vortrag 1964
  • Thorwald Dethlefsen: Schicksal als Chance. Hermetische Philosophie, Horoskop als Instrument mit Verweis auf die Astrosophie nach A. Schult, 1979
  • Dr. Phil. P. Saher: Astrosophie Theomagica, 1982
  • Dr. med. H.H. Schöffler: Von der Astrologie zur Astrosophie, Kurs 1984
  • Harald Falck-Ytter: Kosmos und Apokalypse. Stufen der Astrologie, Astronomie und Astrosophie, 1992
Wörterbücher
  • Heyse, Johann Christian August; Böttger, Carl (1870, 1912): Heyses Fremdwörterbuch. Leipzig.
  • Kaltschmidt, J. H. (1863, 1876): Neuestes und vollständigstes Fremdwörterbuch. Erklärung aller aus fremden Sprachen entlehnten Wörter und Ausdrücke, welche in den Künsten und Wissenschaften, im Handel und Verkehr vorkommen, mit Bezeichnung der Aussprache. Brockhaus, Leipzig.
Astrosophie aus anthroposophischer Sicht
  • Arthur Schult: Das Johannes-Evangelium als Offenbarung. Einleitung und Nachwort über Astrosophie, 1965
  • Willi Sucher: Auf dem Weg zu einer neuen Kosmologie, Einführung in die Astrosophie, eine neue Weisheit der Sterne, 1969
  • Arthur Schult: Astrosophie als kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes. 2 Bände. Turm, Bietigheim 1971; 5. A. ebd. 1994, ISBN 3-7999-0206-6
  • Arthur Schult: Die Weltsendung des Heiligen Gral im Parzival des Wolfram Eschenbach. Astrosophie - Kapitel 4, 1975
  • Arthur Schult: Dantes Divinia Commedia als Zeugnis der Tempelritter-Esoterik. Vorwort über Astrosophie, 1979
  • Arthur Schult: Maria-Sophia, 1986
  • Robert Powell: Zu einer neuen Sternenweisheit. Einführung in die hermetische Astrologie, Oratio Verlag 2001, ISBN 978-3721406429
  • Robert Powell: Hermetische Astrologie Band 1, Astrologie und Reinkarnation, Urachhaus Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 978-3825172671
  • Robert Powell: Hermetische Astrologie Band 2, Astrologische Biographik, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2003, ISBN 978-3825174170
  • Gisela Gorrissen: Astrologie und Anthroposophie, Band 2: Astrosophie des Tierkreises: Die Kulturen der Menschheit, Aquarius Vlg., Wuppertal 1994
  • Gisela Gorrissen: Astrosophie des Tierkreises und der Planeten: Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Kosmos und Erde, Urachhaus Vlg., Stuttgart 2001
  • Willi Sucher u.a.: Introducing Astrosophy (2002)
Rudolf Steiner Gesamtausgabe
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks