George Robert Stow Mead und Astrosophie: Unterschied zwischen den Seiten

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'''George Robert Stow Mead''' (manchmal auch ''George Robert '''Stowe''' Mead'', meist nur ''GRS Mead'' bzw. ''G.R.S. Mead'') (* [[Wikipedia:22. März|22. März]] [[Wikipedia:1863|1863]] in Peckham (heute zu [[Wikipedia:London|London]]), [[Wikipedia:England|England]]; † [[Wikipedia:28. September|28. September]] [[Wikipedia:1933|1933]] in London) war ein [[Wikipedia:Vereinigtes Königreich|englischer]] [[Wikipedia:Autor|Autor]], [[Theosophie|Theosoph]] und Gründer der [[Quest Society]].
[[Datei:Schult Astrosophie.jpg|mini|Astrosophie]]


== Leben und Wirken ==
'''Astrosophie''' ist eine durch einen entsprechenden [[Spiritualität|spirituellen]] Hintergrund vertiefte Form der [[Astrologie]], wobei insbesondere zumeist die Lehre von [[Reinkarnation]] und [[Karma]] mit einbegriffen wird. Der Begriff wurde nachhaltig durch den deutschen [[Anthroposoph]]en [[Arthur Schult]] (1893-1969) geprägt, der in seinem zweibändigen Lehrbuch der klassischen Astrologie eine „kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes“ entwickelte, und später u.a. von [[Robert Powell]] übernommen und eigenständig weiterentwickelt.
=== Kindheit, Beruf, Ehe ===
Bereits der Anthroposoph [[Willi Sucher]] nutzte den Begriff ''Astrosophie''. Auch der Begründer der [[Anthroposophie]] [[Rudolf Steiner]] nutzte den Begriff ''Astrosophie'' in mehreren Zyklen der Gesamtausgabe.
Mead wurde am 22. März 1863 in Peckham, heute ein Teil des Londoner Stadtbezirkes [[Wikipedia:London Borough of Southwark|London Borough of Southwark]], als jüngeres von zwei Kindern von ''Robert'' und ''Charlotte Mead'' geboren. Er wuchs in [[Wikipedia:Nuneaton|Nuneaton]] auf, der Vater war [[Wikipedia:Oberst|Oberst]] der [[Wikipedia:Artillerie|Artillerie]] bei der [[Wikipedia:Royal Army|Royal Army]]. Nach dem Besuch der ''King's School'' in [[Wikipedia:Rochester (Kent)|Rochester]] studierte er ab 1881 am [[Wikipedia:St John's College (Cambridge)|St John's College]] in [[Wikipedia:Cambridge|Cambridge]] [[Mathematik]]. Nach kurzer Zeit gab er dieses Studium aber auf und wechselte zu [[Wikipedia:Klassische Altertumswissenschaft|Klassischer Altertumswissenschaft]] (Classics) sowie [[Latein]] und [[Wikipedia:Altgriechische Sprache|Altgriechisch]]. 1884 Abschluss als [[Wikipedia:Bachelor|Bachelor of Arts]] und 1886 [[Wikipedia:Master|Master of Arts]]. An der [[Wikipedia:University of Oxford|University of Oxford]] scheint er das Studium der [[Wikipedia:Östliche Philosophie|Östlichen Philosophie]] begonnen zu haben, ob er dieses beendete ist unklar. Bis 1889 wirkte er als Lehrer an einer Privatschule.  


1899 heiratete Mead die [[Theosophie|Theosophin]] ''Laura Mary Cooper'' (1857-1924), die er in der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]] kennengelernt hatte. Die Ehe blieb kinderlos.
{{Zitat|Die Astrosophische Schau, welche uns den Makrokosmos als
großen, lebendigen Organismus und den Menschen als in diese
Geistzusammenhänge eingewobenen Mikrokomos erleben läßt,
repräsentiert die untere Ebene des kosmischen Überbewußtseins.
Ein richtig gedeutetes Horoskop zeigt uns die eigene höhere Lebensführung
auf. Wir erkennen darin unsere geistig-kosmische
und individuell-irdische Veranlagung. Es geht uns auf, daß dieselben
Faktoren, welche unseren Charakter bestimmen, auch
unser Schicksal fügen. Diese Zusammenschau von innerer Veranlagung
und scheinbar von außen kommendem Schicksal vermittelt
uns einen Tiefblick, wie ihn keine menschliche Psychologie
zu geben vermag. Wir überschauen unser Leben von einer
höheren Warte und erkennen den inneren Zusammenhang unseres
Wesens und Schicksals. Dadurch gewinnen wir Abstand
von uns selbst. Solche Selbst- und Schicksalserkenntnis erhebt
uns über unser niederes Ich und gibt uns die Möglichkeit, unser
Leben im Sinne unseres höheren Selbstes zu gestalten.


=== Der Theosoph ===
Die Gestirnskonstellation unserer Geburt gehört also zu uns,
Nach dem ersten Studienabschluß als Bachelor trat er 1884 der [[London Lodge]] und damit der Theosophischen Gesellschaft bei. Nachdem er im Mai 1887 erstmals [[Helena Blavatsky]] kennengelernt hatte, gab er 1889 seinen Beruf als Lehrer auf, wurde ihr Privatsekretär und trat der [[Blavatsky Lodge]] bei, die er später auch als Präsident leitete. Neben der Erledigung von Blavatskys Korrespondenz unterstützte er sie als Assistent bei der Herausgabe ihrer Zeitschrift [[Lucifer (Zeitschrift)|Lucifer]] und wurde am 9. Juli 1890 Generalsekretär der neu ins Leben gerufenen europäischen Sektion der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]], der ''European Section of the Theosophical Society''. Nach Blavatskys Tod, am 8. Mai 1891, organisierte und leitete er ihre [[Wikipedia:Feuerbestattung|Feuerbestattung]].
wie unser Körper, unser Seelenwesen, unser Temperament zu
uns gehört. Wir sind abhängig von unserm Körper, unserm
Seelenwesen, unserm Temperament, unserer Gestirnung, aber
keineswegs dadurch restlos determiniert. Der Mensch ist auch
noch mehr als seine Gestirne. Denn die untere Ebene des kosmischen
Überbewußtseins wird überhöht durch die obere Ebene
des überkosmischen Überbewußtseins. Der Mensch überragt mit
seinem innersten Wesen den gesamten Kosmos, reicht durch alle
kosmischen Sphären bis in den Urgrund Gottes hinein. L'homme
passe l'homme infiniment, „Der Mensch ragt unendlich weit über
den Menschen hinaus“, sagt schon der große französische Mathematiker
Pascal.|Arthur Schult|''Astrosophie'', Band 1, S. 11}}


Als [[Annie Besant]] Herausgeberin der Zeitschrift ''Lucifer'' wurde, war er ihr Stellvertreter, ab September 1887 als Hauptverantwortlicher, zeichnete er für die Umbenennung des Blattes in [[The Theosophical Review]] verantwortlich. 1891 übernahm er auch die Herausgabe der theosophischen Zeitschrift [[The Vahan]] und besorgte 1893 zusammen mit Besant die Überarbeitung des Werkes [[Die Geheimlehre]] (Band 1+2) für deren 3. Auflage (auf dieser überarbeiteten 3. Auflage beruht die vollständige deutsche Übersetzung). Die Mitarbeit am umstrittenen dritten Band der ''Geheimlehre'', welcher 1897 von Besant herausgegeben wurde, lehnte er allerdings ab. Wegen der Zunahme seiner Tätigkeit als Autor und Übersetzer, trat er im April 1898 von seinem Amt als Generalsekretär der europäischen Sektion zurück.  
1996 gelang es einem Randolf M. Schäfer (Deutschland, Leinsweiler) sich den Begriff "Astrosophie" als Wortmarke eintragen zu lassen, obwohl dieser Begriff bekanntermaßen schon viel älter ist.


[[Charles Webster Leadbeater]] wurde am 16. Mai 1906 wegen angeblicher [[Wikipedia:Homosexualität|homosexueller]] Beziehungen zu seinen Schülern aus der Theosophischen Gesellschaft ausgeschlossen. Nachdem [[Annie Besant]] im Juni 1907 neue Präsidentin der Theosophischen Gesellschaft geworden war, setzte sie im Januar 1909 die Wiederaufnahme Leadbeaters durch. Mead opponierte heftig gegen diese Entscheidung und als dies erfolglos blieb, trat er, neben einer Reihe anderer Theosophen, am 20. Februar 1909 aus der Theosophischen Gesellschaft aus und legte sämtliche Ämter zurück.
== Literatur ==


Daraufhin gründete er am 11. März 1909 eine eigene, von der Theosophischen Gesellschaft unabhängige Organisation, die [[Quest Society]]. Dazu begründete er die Zeitschrift [[The Quest]], für die er auch als Herausgeber fungierte. Die Weltwirtschaftskrise 1929 brachte auch Mead und eine Reihe von Mitgliedern der Quest Society in finanzielle Schwierigkeiten, so dass die Organisation 1930 aufgelöst werden musste und die Zeitschrift The Quest eingestellt wurde.
* Antonio Francisco de Bonattis: ''Universa Astrosophia Naturalis'', Padua 1687 [https://books.google.at/books?id=Y3lmAAAAcAAJ google] [https://archive.org/details/bub_gb_OGw36ka8ZW8C/page/n4/mode/2up archive.org]
* Angello Capello: ''Astrosophia numerica in qua generaliter tabulae'', 5 Bände, 1736
* Dr. [[Gérard Analect Vincent Encausse|Gérard  Encausse]] („[[Papus]]“): ''Les Arts Divinatoires – graphologie, chiromancie, morphologie, physiognomonie, astrosophie, astrologie'', 1891
* Papus: ''Premiers éléments d'astrosophie: Introduction à tous les traités d'astrologie'', 1910
** deutsch: ''Hauptelemente der Astrosophie''
* Dr. Ferdinand Maack: ''Astrosophie, die Philosophie der Astronomie'', 1918
* ''Astrosophie und Astrologie bei den Babyloniern'', in: Prof. Dr. Alfred Jeremias: ''Das Weltall – Bildbeschmückte Zeitschrift für Astronomie und verwandte Gebiete'', 1929
* Francis Rolt-Wheeler: ''L’Astrosophie – Revue mensuelle d´astrologie et des aciences psychiques et occultes'',  Institut astrologique de Carthage 1929-1960
** deutsch: ''Die Astrosophie, Übersicht über esoterische und exoterische Astrologie sowie physikalische und okkulte Wissenschaften''
* Franz Spunda: ''Das Weltbild des Paracelsus''. Kapitel 9. Astrosophie, 1925, 1941, 2016
* G. Eisenhart-Saur: ''Die naturgesetzlichen Grundlagen der Astrologie'', 1936, S.8 über Astrosophie
* Hans Reipert: ''Der Erkenntnisweg von der Astrophysik zur Astrosophie''. Vortrag 1964
* [[w:Thorwald Dethlefsen|Thorwald Dethlefsen]]: ''Schicksal als Chance''. Hermetische Philosophie, Horoskop als Instrument mit Verweis auf die Astrosophie nach A. Schult, 1979
* Dr. Phil. P. Saher: ''Astrosophie Theomagica'', 1982
* Dr. med. H.H. Schöffler: ''Von der Astrologie zur Astrosophie'', Kurs 1984
* Harald Falck-Ytter: ''Kosmos und Apokalypse. Stufen der Astrologie, Astronomie und Astrosophie'', 1992


=== Der Autor ===
;Wörterbücher
Sein Werk umfasste die Themenbereiche [[Gnostizismus]], [[Neuplatonismus]], [[Hermetik]] und [[Religion]]. Er übersetzte 1896 als erster die [[Pistis Sophia]] ins [[Wikipedia:Englische Sprache|englische]], bis heute (2006) liegt keine bessere Übertragung dieses Werkes vor. Daneben veröffentlichte er in den Zeitschriften [[Lucifer (Zeitschrift)|Lucifer]], [[The Theosophical Review]], [[The Vahan]] und [[The Quest]] eine Reihe von Artikeln. Als einer von wenigen theosophischen Autoren erlangten einige seiner Werke auch bei der etablierten Wissenschaft Anerkennung. [[Wikipedia:Friedrich Max Müller|Friedrich Max Müller]] und [[Carl Gustav Jung]] dankten ihm für seine Arbeit. Wegen seiner Mitgliedschaft bei der Theosophischen Gesellschaft wurde und wird sein Werk dennoch häufig nur mit Vorurteil betrachtet.


== Werke (Auswahl) ==
* Heyse, Johann Christian August; Böttger, Carl (1870, 1912): ''Heyses Fremdwörterbuch''. Leipzig.
=== Als Autor ===
* Kaltschmidt, J. H. (1863, 1876): ''Neuestes und vollständigstes Fremdwörterbuch. Erklärung aller aus fremden Sprachen entlehnten Wörter und Ausdrücke, welche in den Künsten und Wissenschaften, im Handel und Verkehr vorkommen, mit Bezeichnung der Aussprache''. Brockhaus, Leipzig.
*''Did Jesus Live 100 B.C.''. Kessinger, Whitefish 1997, ISBN 1564591301. (Reprint von 1903)
*''Echoes from the gnosis''. Theosophical Publishing House, Wheaton 2005, ISBN 0835608417.
*''Simon Magus''. Indy Publish 2006, ISBN 1428000429. (Reprint von 1892)


=== Als Übersetzer ===
;Astrosophie aus anthroposophischer Sicht
*''Orpheus, The Theosophy of the Greeks''. Adamant Media, Boston 2005, ISBN 140218316X. (Reprint von 1896)
* [[Arthur Schult]]: ''Das Johannes-Evangelium als Offenbarung''. Einleitung und Nachwort über Astrosophie, 1965
*''Pistis Sophia, The gnostic tradition of Mary Magdalene, Jesus, and his disciples''. Dover Publications, Mineola 2005, ISBN 0486440648 [http://www.sacred-texts.com/chr/ps/index.htm]
* Willi Sucher: ''Auf dem Weg zu einer neuen Kosmologie, Einführung in die Astrosophie, eine neue Weisheit der Sterne'', 1969
*''Thrice Greatest Hermes''. Samuel Weiser, Newburyport 2001, ISBN 0877289476. (Reprint von 1906)
* [[Arthur Schult]]: ''Astrosophie als kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes''. 2 Bände. Turm, Bietigheim 1971; 5. A. ebd. 1994, ISBN 3-7999-0206-6
* [[Arthur Schult]]: ''Die Weltsendung des Heiligen Gral im Parzival des Wolfram Eschenbach''. Astrosophie - Kapitel 4, 1975
* [[Arthur Schult]]: ''Dantes Divinia Commedia als Zeugnis der Tempelritter-Esoterik''. Vorwort über Astrosophie, 1979
* [[Arthur Schult]]: ''Maria-Sophia'', 1986
* [[Robert Powell]]: ''Zu einer neuen Sternenweisheit. Einführung in die hermetische Astrologie'', Oratio Verlag 2001, ISBN 978-3721406429
* [[Robert Powell]]: ''Hermetische Astrologie Band 1'', Astrologie und Reinkarnation, Urachhaus Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 978-3825172671
* [[Robert Powell]]: ''Hermetische Astrologie Band 2'', Astrologische Biographik, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2003, ISBN 978-3825174170
* Gisela Gorrissen: ''Astrologie und Anthroposophie, Band 2: Astrosophie des Tierkreises: Die Kulturen der Menschheit'', Aquarius Vlg., Wuppertal 1994
* Gisela Gorrissen: ''Astrosophie des Tierkreises und der Planeten: Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Kosmos und Erde'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 2001
* Willi Sucher u.a.: ''Introducing Astrosophy'' (2002)


== Literatur ==
;Rudolf Steiner Gesamtausgabe
Nicholas Goodrick-Clarke, Clare Goodrick-Clarke: ''G.R.S. Mead and the gnostic quest''. North Atlantic Books, Berkeley 2005, ISBN 155643572X.
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem Physische des Menschen'', [[GA 202]] (1993), ISBN 3-7274-2020-0 {{Vorträge|202}}
 
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==


*[http://www.blavatskyarchives.com/hpbphotos29.htm Bild]
* http://www.astro.com
*[http://www.questbooks.net/pdf/Echoesprelim.pdf Biografie und Essay über seine Beziehung zur ''Gnosis''] (Englisch, PDF 495 KB)
* http://www.iapsop.com/archive/materials/astrosophie/
*[http://www.parascience.org/gilbert.htm Biografie und in der Theosophischen Gesellschaft] (Englisch)
* https://sternwerkstatt.de/artikel/201-52/
*[http://www.gnosis.org/library/grs-mead/mead_index.htm Biografie, Bilder und Weblinks zu zahlreichen Büchern online] (Englisch)
* http://henkenmialeene.org/de/bucher/astrosophische_lehren/
*[http://kingsgarden.org/English/organizations/LCC.GB/LCIS/Scriptures/Liberal/Leadbeater/Protest1909.html Resolution anlässlich des Austrittes aus der Theosophischen Gesellschaft und Gründung der ''Quest Society''] (Englisch)
* http://www.astrosophycenter.com  
 
 
[[Kategorie:Mann|Mead, George Robert Stow]]
[[Kategorie:Engländer|Mead, George Robert Stow]]
[[Kategorie:Autor|Mead, George Robert Stow]]
[[Kategorie:Theosoph (Theosophische Gesellschaft)|Mead, George Robert Stow]]
[[Kategorie:Geboren 1863|Mead, George Robert Stow]]
[[Kategorie:Gestorben 1933|Mead, George Robert Stow]]
[[Kategorie:Biographie]]
 
{{Personendaten|
  NAME=Mead, George Robert Stow
|ALTERNATIVNAMEN=George Robert Stowe Mead, GRS Mead, G.R.S. Mead
|KURZBESCHREIBUNG=englischer Autor, Theosoph und Gründer der Quest Society
|GEBURTSDATUM=22. März 1863
|GEBURTSORT=Peckham, [[London Borough of Southwark]], England
|STERBEDATUM=28. September 1933
|STERBEORT=[[London]], England
}}


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Astrosophie|!]]
[[Kategorie:-sophie]]

Version vom 28. Januar 2020, 14:44 Uhr

Antonio Francisco de Bonattis: Universa Astrosophia Naturalis, Padua 1687
Astrosophie

Astrosophie ist eine durch einen entsprechenden spirituellen Hintergrund vertiefte Form der Astrologie, wobei insbesondere zumeist die Lehre von Reinkarnation und Karma mit einbegriffen wird. Der Begriff wurde nachhaltig durch den deutschen Anthroposophen Arthur Schult (1893-1969) geprägt, der in seinem zweibändigen Lehrbuch der klassischen Astrologie eine „kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes“ entwickelte, und später u.a. von Robert Powell übernommen und eigenständig weiterentwickelt. Bereits der Anthroposoph Willi Sucher nutzte den Begriff Astrosophie. Auch der Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner nutzte den Begriff Astrosophie in mehreren Zyklen der Gesamtausgabe.

„Die Astrosophische Schau, welche uns den Makrokosmos als großen, lebendigen Organismus und den Menschen als in diese Geistzusammenhänge eingewobenen Mikrokomos erleben läßt, repräsentiert die untere Ebene des kosmischen Überbewußtseins. Ein richtig gedeutetes Horoskop zeigt uns die eigene höhere Lebensführung auf. Wir erkennen darin unsere geistig-kosmische und individuell-irdische Veranlagung. Es geht uns auf, daß dieselben Faktoren, welche unseren Charakter bestimmen, auch unser Schicksal fügen. Diese Zusammenschau von innerer Veranlagung und scheinbar von außen kommendem Schicksal vermittelt uns einen Tiefblick, wie ihn keine menschliche Psychologie zu geben vermag. Wir überschauen unser Leben von einer höheren Warte und erkennen den inneren Zusammenhang unseres Wesens und Schicksals. Dadurch gewinnen wir Abstand von uns selbst. Solche Selbst- und Schicksalserkenntnis erhebt uns über unser niederes Ich und gibt uns die Möglichkeit, unser Leben im Sinne unseres höheren Selbstes zu gestalten.

Die Gestirnskonstellation unserer Geburt gehört also zu uns, wie unser Körper, unser Seelenwesen, unser Temperament zu uns gehört. Wir sind abhängig von unserm Körper, unserm Seelenwesen, unserm Temperament, unserer Gestirnung, aber keineswegs dadurch restlos determiniert. Der Mensch ist auch noch mehr als seine Gestirne. Denn die untere Ebene des kosmischen Überbewußtseins wird überhöht durch die obere Ebene des überkosmischen Überbewußtseins. Der Mensch überragt mit seinem innersten Wesen den gesamten Kosmos, reicht durch alle kosmischen Sphären bis in den Urgrund Gottes hinein. L'homme passe l'homme infiniment, „Der Mensch ragt unendlich weit über den Menschen hinaus“, sagt schon der große französische Mathematiker Pascal.“

Arthur Schult: Astrosophie, Band 1, S. 11

1996 gelang es einem Randolf M. Schäfer (Deutschland, Leinsweiler) sich den Begriff "Astrosophie" als Wortmarke eintragen zu lassen, obwohl dieser Begriff bekanntermaßen schon viel älter ist.

Literatur

  • Antonio Francisco de Bonattis: Universa Astrosophia Naturalis, Padua 1687 google archive.org
  • Angello Capello: Astrosophia numerica in qua generaliter tabulae, 5 Bände, 1736
  • Dr. Gérard Encausse („Papus“): Les Arts Divinatoires – graphologie, chiromancie, morphologie, physiognomonie, astrosophie, astrologie, 1891
  • Papus: Premiers éléments d'astrosophie: Introduction à tous les traités d'astrologie, 1910
    • deutsch: Hauptelemente der Astrosophie
  • Dr. Ferdinand Maack: Astrosophie, die Philosophie der Astronomie, 1918
  • Astrosophie und Astrologie bei den Babyloniern, in: Prof. Dr. Alfred Jeremias: Das Weltall – Bildbeschmückte Zeitschrift für Astronomie und verwandte Gebiete, 1929
  • Francis Rolt-Wheeler: L’Astrosophie – Revue mensuelle d´astrologie et des aciences psychiques et occultes, Institut astrologique de Carthage 1929-1960
    • deutsch: Die Astrosophie, Übersicht über esoterische und exoterische Astrologie sowie physikalische und okkulte Wissenschaften
  • Franz Spunda: Das Weltbild des Paracelsus. Kapitel 9. Astrosophie, 1925, 1941, 2016
  • G. Eisenhart-Saur: Die naturgesetzlichen Grundlagen der Astrologie, 1936, S.8 über Astrosophie
  • Hans Reipert: Der Erkenntnisweg von der Astrophysik zur Astrosophie. Vortrag 1964
  • Thorwald Dethlefsen: Schicksal als Chance. Hermetische Philosophie, Horoskop als Instrument mit Verweis auf die Astrosophie nach A. Schult, 1979
  • Dr. Phil. P. Saher: Astrosophie Theomagica, 1982
  • Dr. med. H.H. Schöffler: Von der Astrologie zur Astrosophie, Kurs 1984
  • Harald Falck-Ytter: Kosmos und Apokalypse. Stufen der Astrologie, Astronomie und Astrosophie, 1992
Wörterbücher
  • Heyse, Johann Christian August; Böttger, Carl (1870, 1912): Heyses Fremdwörterbuch. Leipzig.
  • Kaltschmidt, J. H. (1863, 1876): Neuestes und vollständigstes Fremdwörterbuch. Erklärung aller aus fremden Sprachen entlehnten Wörter und Ausdrücke, welche in den Künsten und Wissenschaften, im Handel und Verkehr vorkommen, mit Bezeichnung der Aussprache. Brockhaus, Leipzig.
Astrosophie aus anthroposophischer Sicht
  • Arthur Schult: Das Johannes-Evangelium als Offenbarung. Einleitung und Nachwort über Astrosophie, 1965
  • Willi Sucher: Auf dem Weg zu einer neuen Kosmologie, Einführung in die Astrosophie, eine neue Weisheit der Sterne, 1969
  • Arthur Schult: Astrosophie als kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes. 2 Bände. Turm, Bietigheim 1971; 5. A. ebd. 1994, ISBN 3-7999-0206-6
  • Arthur Schult: Die Weltsendung des Heiligen Gral im Parzival des Wolfram Eschenbach. Astrosophie - Kapitel 4, 1975
  • Arthur Schult: Dantes Divinia Commedia als Zeugnis der Tempelritter-Esoterik. Vorwort über Astrosophie, 1979
  • Arthur Schult: Maria-Sophia, 1986
  • Robert Powell: Zu einer neuen Sternenweisheit. Einführung in die hermetische Astrologie, Oratio Verlag 2001, ISBN 978-3721406429
  • Robert Powell: Hermetische Astrologie Band 1, Astrologie und Reinkarnation, Urachhaus Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 978-3825172671
  • Robert Powell: Hermetische Astrologie Band 2, Astrologische Biographik, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2003, ISBN 978-3825174170
  • Gisela Gorrissen: Astrologie und Anthroposophie, Band 2: Astrosophie des Tierkreises: Die Kulturen der Menschheit, Aquarius Vlg., Wuppertal 1994
  • Gisela Gorrissen: Astrosophie des Tierkreises und der Planeten: Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Kosmos und Erde, Urachhaus Vlg., Stuttgart 2001
  • Willi Sucher u.a.: Introducing Astrosophy (2002)
Rudolf Steiner Gesamtausgabe
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks