Allmende und Astrosophie: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Allmende''' ist eine Rechtsform [[wikipedia:Kollektiveigentum|gemeinschaftlichen Eigentums]].
[[Datei:Antonio Francisco de Bonattis Universa Astrosophia Naturalis 1687.jpg|mini|Antonio Francisco de Bonattis: ''Universa Astrosophia Naturalis'', Padua 1687]]
[[Datei:Schult Astrosophie.jpg|mini|Astrosophie]]


Als landwirtschaftlicher Begriff bezeichnet Allmende oder "[[wikipedia:Gemeine Mark|Gemeine Mark]]" Gemeinschafts- oder Genossenschaftsbesitz abseits der [[wikipedia:Parzelle|parzellierten]] (in Fluren aufgeteilten) landwirtschaftlichen Nutzfläche.<ref name="MBorn">
'''Astrosophie''' ist eine durch einen entsprechenden [[Spiritualität|spirituellen]] Hintergrund vertiefte Form der [[Astrologie]], wobei insbesondere zumeist die Lehre von [[Reinkarnation]] und [[Karma]] mit einbegriffen wird. Der Begriff wurde nachhaltig durch den deutschen [[Anthroposoph]]en [[Arthur Schult]] (1893-1969) geprägt, der in seinem zweibändigen Lehrbuch der klassischen Astrologie eine „kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes“ entwickelte, und später u.a. von [[Robert Powell]] übernommen und eigenständig weiterentwickelt.
Martin Born: Geographie der ländlichen Siedlungen, 1977, ISBN 978-3-443-07104-2, S. 34
Bereits der Anthroposoph [[Willi Sucher]] nutzte den Begriff ''Astrosophie''. Auch der Begründer der [[Anthroposophie]] [[Rudolf Steiner]] nutzte den Begriff ''Astrosophie'' in mehreren Zyklen der Gesamtausgabe.
</ref>
Als traditionelle Wirtschaftsform sind Allmenden heute noch im Alpenraum, auf der schwedischen Insel [[wikipedia:Gotland|Gotland]], vereinzelt im Südschwarzwald ([[wikipedia:Hotzenwald|Hotzenwald]]) und Südbayern, vor allem aber in ländlichen Gebieten der Entwicklungsländer verbreitet.


Im über die Landwirtschaft hinausgehenden Sinne wird der Begriff in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und den Informationswissenschaften verwendet, unter anderem bei ''[[wikipedia:Allmendegut|Allmendegut]]'', ''[[wikipedia:Wissensallmende|Wissensallmende]]'', ''[[wikipedia:Tragik der Allmende|Tragik der Allmende]]'' und ''Tragik der Anti-Allmende''. Dabei wird oft die britische Entsprechung ''Commons'' verwendet.
{{Zitat|Die Astrosophische Schau, welche uns den Makrokosmos als
großen, lebendigen Organismus und den Menschen als in diese
Geistzusammenhänge eingewobenen Mikrokomos erleben läßt,
repräsentiert die untere Ebene des kosmischen Überbewußtseins.
Ein richtig gedeutetes Horoskop zeigt uns die eigene höhere Lebensführung
auf. Wir erkennen darin unsere geistig-kosmische
und individuell-irdische Veranlagung. Es geht uns auf, daß dieselben
Faktoren, welche unseren Charakter bestimmen, auch
unser Schicksal fügen. Diese Zusammenschau von innerer Veranlagung
und scheinbar von außen kommendem Schicksal vermittelt
uns einen Tiefblick, wie ihn keine menschliche Psychologie
zu geben vermag. Wir überschauen unser Leben von einer
höheren Warte und erkennen den inneren Zusammenhang unseres
Wesens und Schicksals. Dadurch gewinnen wir Abstand
von uns selbst. Solche Selbst- und Schicksalserkenntnis erhebt
uns über unser niederes Ich und gibt uns die Möglichkeit, unser
Leben im Sinne unseres höheren Selbstes zu gestalten.


== Etymologie ==
Die Gestirnskonstellation unserer Geburt gehört also zu uns,
Der Begriff entstand im Hochmittelalter als [[wikipedia:Mittelhochdeutsch|mhd.]] ''al(ge)meinde'', ''almeine'' oder ''almeide'' = ‚Gemeindeflur‘ oder ‚Gemeinweide‘ und bezeichnete ein im [[Besitz]] einer Dorfgemeinschaft befindliches Grund[[eigentum]] innerhalb einer [[wikipedia:Gemarkung|Gemarkung]].<ref>Nachweis in [http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cd2/drw/e/al/lmen/allmende.htm Schriftquelle des Mittelalters]</ref><ref>Lexikoneintrag auf [http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/bildung/woerterbuecher/index,page=3315086.html www.wissen.de]</ref> Im Hochdeutschen liegt die Betonung auf der zweiten Silbe, im [[wikipedia:Alemannische Dialekte|Alemannischen]] steht das Wort mit Betonung auf der ersten Silbe und ohne Schluss-e. Sprachliche Varianten sind auch ''Allmeind'', ''Allmande'', und in Teilen Südtirols ''Gemoana'', und im nordwestlichen [[wikipedia:Niederdeutsche Sprache|niederdeutschen]] (niedersächsischen) Sprachraum ''Meent'', was wiederum auf den alten Begriff der [[wikipedia:Meinheit|Meinheit]] hinweist.  
wie unser Körper, unser Seelenwesen, unser Temperament zu
uns gehört. Wir sind abhängig von unserm Körper, unserm
Seelenwesen, unserm Temperament, unserer Gestirnung, aber
keineswegs dadurch restlos determiniert. Der Mensch ist auch
noch mehr als seine Gestirne. Denn die untere Ebene des kosmischen
Überbewußtseins wird überhöht durch die obere Ebene
des überkosmischen Überbewußtseins. Der Mensch überragt mit
seinem innersten Wesen den gesamten Kosmos, reicht durch alle
kosmischen Sphären bis in den Urgrund Gottes hinein. L'homme
passe l'homme infiniment, „Der Mensch ragt unendlich weit über
den Menschen hinaus“, sagt schon der große französische Mathematiker
Pascal.|Arthur Schult|''Astrosophie'', Band 1, S. 11}}


Die englische Bezeichnung ''Commons'' bezieht sich auch auf spezifische Landnutzungsrechte ([[wikipedia:Servitut|Servitut]]e), die es bestimmten Bauern, den ''Commoners'' erlaubte und erlaubt, auf Land im Privat-, Kron- oder Gemeineigentum zuzugreifen.
1996 gelang es einem Randolf M. Schäfer (Deutschland, Leinsweiler) sich den Begriff "Astrosophie" als Wortmarke eintragen zu lassen, obwohl dieser Begriff bekanntermaßen schon viel älter ist.


== Allmende als Rechtsform ==
== Literatur ==
 
Die Allmende ist jener Teil des [[wikipedia:Gemeindevermögen|Gemeindevermögen]]s, der nicht unmittelbar im Interesse der ganzen Gemeinde zur Bestreitung derer Ausgaben verwandt wird, sondern an dem alle Gemeindemitglieder das [[wikipedia:Nutzungsrecht|Recht zur Nutzung]] haben. Die Allmende besteht meist aus unbeweglichem Gut wie [[wikipedia:Verkehrsweg|Wegen]], dem Wald, Gewässer zur Löschwasserversorgung, oder Weideland wie der Gemeindewiese, einem [[wikipedia:Hutewald|Hutewald]] oder [[wikipedia:Alm (Bergweide)|Sömmerungsgebiete der Alpen (Alm/Alp)]], auf der jeder seine Nutztiere [[wikipedia:Weideland|weiden]] lassen kann.
 
Die Nutzung kann auf Gemeinde- (oder Genossenschafts-) Mitglieder beschränkt sein oder generell öffentlich zugänglich sein, wie bei öffentlichen Wegen, Brunnen oder dem dörflichen [[wikipedia:Anger|Anger]]: Nur bei letzterem handelt es sich um Allgemeingut (im Sinne eines [[wikipedia:Gemeingut|Gemeingut]]s), das keinen Eigentümer hat bzw. wo die freie Benutzung als Grundrecht vorliegt.
 
Daneben gibt es auch Rechte von Nutzungsberechtigten (''Commons'' sowie ''Commoners'' im Englischen). Diese umfassen Rechte ([[wikipedia:Servitut|Servitut]]e) wie:
* das [[wikipedia:Wasserrecht|Wasserrecht]],
* das [[wikipedia:Weiderecht|Weiderecht]],
* das [[wikipedia:Fischereirecht|Fischereirecht]],
* das Recht zum Abbau von Sand oder Kies und weiteren Rohstoffen im Rahmen des [[wikipedia:Bergregal|Bergregal]]s sowie das Recht zum Torfabbau,
* das Recht zur [[wikipedia:Waldhute|Waldhute]],
* das Recht zur Entnahme von Bau- und Brennholz, oft auf kleinere Bäume und Fallholz begrenzt ([[wikipedia:Holzrecht|Holzrecht]]).
Die entsprechenden Rechte waren zumeist in Arten und Menge begrenzt und wurden mit pauschalen oder quantifizierten Gebühren belegt, durften aber nicht verwehrt werden. Das Eigentum am Land verblieb beim Grundherrn.
 
=== Formen ===
Die Allmende wird entweder von allen Gemeindemitgliedern oder nur von einzelnen bestimmten Berechtigten (der so genannten [[wikipedia:Realgemeinde|Realgemeinde]] oder [[wikipedia:Nutzungsgemeinde|Nutzungsgemeinde]]) benutzt:
 
* ''Nutzung durch alle Gemeindemitglieder'': Im ersteren Fall benutzt sie entweder die ganze Gemeinde ungeteilt oder sie wird alljährlich nach Losen verliehen oder auch alljährlich unter öffentlicher Autorität verwaltet und nur der Ertrag wird verteilt. Ein typisches Beispiel ist der [[wikipedia:Anger|Anger]].
* ''Nutzung durch einzelne Berechtigte'': Im letztern Fall bleibt die Allmende zwar Eigentum der [[wikipedia:Korporation|Korporation]], jedoch mit der Besonderheit, dass ihre Benutzung nicht allen Gemeindegliedern, sondern nur einer bestimmten Anzahl, meist den Besitzern bestimmter Güter (Bauernhöfe, Hofgüter, im Gegensatz zu den bloßen [[wikipedia:Kate (Hütte)|Katen]]), zusteht.
 
Die einzelnen Nutzungsanteile (''Gemeindeteile'', ''Rechtsame'', ''Meenten'', ''Waren'', ''Gewalten'') sind in der Regel als Zubehörungen der betreffenden Bauerngüter zu betrachten. Diese Nutzungsrechte an den Allmenden hängen mit den Verhältnissen der alten [[wikipedia:Markgenossenschaft|Markgenossenschaft]]en zusammen, welche an Wald und Wiese noch nicht ein Alleineigentum, sondern nur ein durch Hofbesitz bedingtes Miteigentum zu ideellen Teilen kannten (und kennen).
 
Gemeinsam ist den Formen aber, dass die Rechte nie an [[wikipedia:natürliche Person|natürliche Person]]en, sondern an die Gemeinde selbst oder die jeweiligen Höfe (im Sinne einer ''[[wikipedia:Juristische Person|juristischen Person]]'') gebunden sind. Die Inanspruchnahme des Anrechts erfordert also Gemeindemitgliedschaft oder die Eigenschaft des Haushaltsvorstandes.
 
== Geschichte und Entwicklung ==
Im frühen Mittelalter gab es praktisch in jedem Dorf eine Allmende. Sie ging auf das Gemeineigentum der alten Markgenossenschaft, die „Gemeine Mark“ zurück.
Vor allem in Norddeutschland waren Allmenden für die bäuerlichen Betriebe von besonderer Bedeutung. [[wikipedia:Heide_(Landschaft)|Heiden]] und Niedermoore dienten zur [[wikipedia:Plaggen]]gewinnung und -düngung um einen intensiven Anbau auf [[wikipedia:Eschflur|Eschländereien]] zu ermöglichen. Sie dienten als Weide oder der Holzgewinnung. Großflächig vorhandene Hochmoore dienten der [[wikipedia:Torfstich|Torfgewinnung]].<ref name="autogenerated1977">Martin Born: Geographie der ländlichen Siedlungen, 1977, ISBN 978-3-443-07104-2, S. 64</ref>
 
In Spanien gab es mit fortschreitender ''[[wikipedia:reconquista|reconquista]]'' in den Gebieten mit freien Männern neu besiedelte Kommunen, zu deren Bestellung sich die Anrainer zusammenfanden. Daraus erwuchs eine bis heute vereinzelt erhaltene Grundeigentumsstruktur bedeutender ''[[wikipedia:ejido|ejido]]''-Flächen (Feld-, Flur- und Waldgemeinschaften), die von den Kommunen in gemeinsamer Regie kultiviert und genutzt wurde. In den englischsprachigen Ländern war und ist ein Großteil des Landes im Eigentum der Krone, (vgl. [[wikipedia:Kronland (Kanada)|Kronland (Kanada)]]) und die Commons ermöglichten, entsprechende Nutzungsrechte zu erwerben.


Im 15. und 16. Jahrhundert eigneten sich in Deutschland und England in vielen Fällen die weltlichen Herrscher die Gemeindeflächen an, was ein wichtiger Grund für den [[wikipedia:Deutscher Bauernkrieg|deutschen Bauernkrieg]] war.
* Antonio Francisco de Bonattis: ''Universa Astrosophia Naturalis'', Padua 1687 [https://books.google.at/books?id=Y3lmAAAAcAAJ google] [https://archive.org/details/bub_gb_OGw36ka8ZW8C/page/n4/mode/2up archive.org]
Zur stärkeren Verkleinerung der Allmende kam es durch Inanspruchnahme durch [[wikipedia:Markkötter|Markkötter]], die seit Anbeginn der [[Neuzeit]] durch Allmenderodungen Landbesitz zu erringen suchten.<ref name="autogenerated1977"/>
* Angello Capello: ''Astrosophia numerica in qua generaliter tabulae'', 5 Bände, 1736
In England trieb die [[wikipedia:Enclosure Movement|Enclosure-Bewegung]] die Kommerzialisierung der britischen Landwirtschaft voran und wurde zu einer wichtigen Bedingung für die [[wikipedia:industrielle Revolution|industrielle Revolution]]. Der Wegfall der Allmende führte zu wirtschaftlichen Beeinträchtigungen und Verarmung von Kleinbauern. Aus der verarmten und durch das Bevölkerungswachstum zunehmenden Landbevölkerung rekrutierte sich dann die Arbeiterschaft in den schnellwachsenden nordenglischen Industriestädten.
* Dr. [[Gérard Analect Vincent Encausse|Gérard  Encausse]] („[[Papus]]“): ''Les Arts Divinatoires – graphologie, chiromancie, morphologie, physiognomonie, astrosophie, astrologie'', 1891
* Papus: ''Premiers éléments d'astrosophie: Introduction à tous les traités d'astrologie'', 1910
** deutsch: ''Hauptelemente der Astrosophie''
* Dr. Ferdinand Maack: ''Astrosophie, die Philosophie der Astronomie'', 1918
* ''Astrosophie und Astrologie bei den Babyloniern'', in: Prof. Dr. Alfred Jeremias: ''Das Weltall – Bildbeschmückte Zeitschrift für Astronomie und verwandte Gebiete'', 1929
* Francis Rolt-Wheeler: ''L’Astrosophie – Revue mensuelle d´astrologie et des aciences psychiques et occultes'',  Institut astrologique de Carthage 1929-1960
** deutsch: ''Die Astrosophie, Übersicht über esoterische und exoterische Astrologie sowie physikalische und okkulte Wissenschaften''
* Franz Spunda: ''Das Weltbild des Paracelsus''. Kapitel 9. Astrosophie, 1925, 1941, 2016
* G. Eisenhart-Saur: ''Die naturgesetzlichen Grundlagen der Astrologie'', 1936, S.8 über Astrosophie
* Hans Reipert: ''Der Erkenntnisweg von der Astrophysik zur Astrosophie''. Vortrag 1964
* [[w:Thorwald Dethlefsen|Thorwald Dethlefsen]]: ''Schicksal als Chance''. Hermetische Philosophie, Horoskop als Instrument mit Verweis auf die Astrosophie nach A. Schult, 1979
* Dr. Phil. P. Saher: ''Astrosophie Theomagica'', 1982
* Dr. med. H.H. Schöffler: ''Von der Astrologie zur Astrosophie'', Kurs 1984
* Harald Falck-Ytter: ''Kosmos und Apokalypse. Stufen der Astrologie, Astronomie und Astrosophie'', 1992


Ende des 19. Jahrhunderts wurde durch die Intensivierung der Landwirtschaft vielfach eine Teilung der Allmenden (siehe auch [[wikipedia:Markenteilung|Markenteilung]], [[wikipedia:Separation (Flurbereinigung)|Separation]] oder Verkoppelung) herbeigeführt, welche juristisch nichts anderes war als völlige Veräußerung des Eigentums der Korporation an die Gemeindeglieder und zu einer frühen Form der [[wikipedia:Flurbereinigung|Flurbereinigung]] führte. 
;Wörterbücher


Das ursprüngliche Rechtsgut der Allmende hat sich vereinzelt in Süddeutschland, den Alpengebieten Österreichs und der Schweiz erhalten, während in den meisten Fällen die Allmende in das Eigentum der Einzelberechtigten oder der politischen Gemeinde oder in dasjenige einer besonderen Nutzungsgemeinde ([[wikipedia:Realgemeinde|Real]]-, Nachbar-, [[wikipedia:Altgemeinde|Alt]]-, Markgemeinde) übergegangen ist.
* Heyse, Johann Christian August; Böttger, Carl (1870, 1912): ''Heyses Fremdwörterbuch''. Leipzig.
* Kaltschmidt, J. H. (1863, 1876): ''Neuestes und vollständigstes Fremdwörterbuch. Erklärung aller aus fremden Sprachen entlehnten Wörter und Ausdrücke, welche in den Künsten und Wissenschaften, im Handel und Verkehr vorkommen, mit Bezeichnung der Aussprache''. Brockhaus, Leipzig.


Weil vielfach die überlieferten Bewirtschaftungsregeln für die Allmendeflächen nicht mit modernen landwirtschaftlichen Methoden in Einklang zu bringen waren, ging im 20. Jahrhundert die wirtschaftliche Nutzung der Allmende weitgehend zurück. Oft wurde dann auf solche Flächen z.&nbsp;B. für die Schaffung von Neubau- oder Industriegebieten oder Sportanlagen zurückgegriffen.
;Astrosophie aus anthroposophischer Sicht
* [[Arthur Schult]]: ''Das Johannes-Evangelium als Offenbarung''. Einleitung und Nachwort über Astrosophie, 1965
* Willi Sucher: ''Auf dem Weg zu einer neuen Kosmologie, Einführung in die Astrosophie, eine neue Weisheit der Sterne'', 1969
* [[Arthur Schult]]: ''Astrosophie als kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes''. 2 Bände. Turm, Bietigheim 1971; 5. A. ebd. 1994, ISBN 3-7999-0206-6
* [[Arthur Schult]]: ''Die Weltsendung des Heiligen Gral im Parzival des Wolfram Eschenbach''. Astrosophie - Kapitel 4, 1975
* [[Arthur Schult]]: ''Dantes Divinia Commedia als Zeugnis der Tempelritter-Esoterik''. Vorwort über Astrosophie, 1979
* [[Arthur Schult]]: ''Maria-Sophia'', 1986
* [[Robert Powell]]: ''Zu einer neuen Sternenweisheit. Einführung in die hermetische Astrologie'', Oratio Verlag 2001, ISBN 978-3721406429
* [[Robert Powell]]: ''Hermetische Astrologie Band 1'', Astrologie und Reinkarnation, Urachhaus Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 978-3825172671
* [[Robert Powell]]: ''Hermetische Astrologie Band 2'', Astrologische Biographik, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2003, ISBN 978-3825174170
* Gisela Gorrissen: ''Astrologie und Anthroposophie, Band 2: Astrosophie des Tierkreises: Die Kulturen der Menschheit'', Aquarius Vlg., Wuppertal 1994
* Gisela Gorrissen: ''Astrosophie des Tierkreises und der Planeten: Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Kosmos und Erde'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 2001
* Willi Sucher u.a.: ''Introducing Astrosophy'' (2002)


== Moderne Allmenden ==
;Rudolf Steiner Gesamtausgabe
Auf der Suche nach Bewältigungsstrategien für die ökologischen Krisen des 21. Jahrhunderts rückt die Allmendbewirtschaftung wieder in den Fokus der Öffentlichkeit.
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Brücke zwischen der Weltgeistigkeit und dem Physische des Menschen'', [[GA 202]] (1993), ISBN 3-7274-2020-0 {{Vorträge|202}}


=== Alpgenossenschaften ===
{{GA}}
Im ganzen Alpenraum  existieren Allmenden auch heute, zum Beispiel in der Schweiz in der [[wikipedia:Horgen ZH#Allmendkorporation Reiti|''Allmendkorporation Reiti'' in Horgen am Zürichsee]]. Unter anderem gibt es in den [[wikipedia:Kanton (Schweiz)|Kantonen]] [[wikipedia:Kanton Graubünden|Graubünden]] und [[wikipedia:Kanton Uri|Uri]] viele Alpweiden als Allmenden (auch ''Allmeinen'' genannt). Die daran beteiligten Landwirte haben das Recht, ihr Vieh nach bestimmten Nutzungsregeln darauf weiden zu lassen. Die Nutzung wird nach [[wikipedia:Kuhrecht|Kuhrecht]]en vergeben. ''Ein Kuhrecht'' besagt, dass der Landwirt ''eine'' Kuh darauf weiden lassen darf.
Auch sind die Weide- und [[wikipedia:Triftweg|Triftweg]]e, welche zu den verschiedenen Wirtschaftsflächen der Bauern führen, meist Gemeingut.
 
=== Allmendweiden ===
In Deutschland existieren solche heute (2010) z.&nbsp;Bsp. im südlichen [[wikipedia:Hotzenwald|Hotzenwald]] (D) um die Gemeinde [[wikipedia:Ibach (Schwarzwald)|Ibach]] herum sowie in Südbayern.
 
In [[wikipedia:Nordamerika|Nordamerika]] beruht das Projekt zur Wiederverbreitung des [[wikipedia:Amerikanischer Bison|amerikanischen Bisons]], [[wikipedia:Buffalo Commons|Buffalo Commons]] in den [[wikipedia:Great Plains|Great Plains]], auf dem Prinzip der Allmend-Bewirtschaftung.
 
== Der Begriff der Allmende im übertragenen Sinn ==
So ist beispielsweise auch das Copyright der Internetenzyklopädie [[Wikipedia:Wikipedia|Wikipedia]] und auch von [[AnthroWiki]] ein [[wikipedia:Gemeingut|Gemeingut]] und stellt damit eine [[Wikipedia:Wissensallmende|Wissensallmende]] dar.
In erweiterter Form findet der Begriff auch in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und der Informatik<ref>[http://www.alfred-buellesbach.de/PDF/05_Lutterbeck_Wissensg.pdf Bernd Lutterbeck: Die Wissensgesellschaft bauen!, in: Umbruch von Regelungssystemen in der Informationsgesellschaft. Freundesgabe für Alfred Büllesbach. Johann Bizer, Bernd Lutterbeck, Jochen Rieß (Herausgeber), Stuttgart 2002] als pdf-Datei</ref>
 
Verwendung:
* So werden in der [[Wikipedia:Mikroökonomie|Mikroökonomie]] allgemein bestimmte Güter als [[wikipedia:Allmendegut|Allmendegüter]] bezeichnet.
* Als ''[[Wikipedia:Wissensallmende|Wissensallmende]]'', englisch ''Commons'' bezeichnet man gemeinsames Gut der modernen Informationsgesellschaft.<ref>[http://www.thepublicdomain.org/download/ James Boyle: ''The Public Domain. Enclosing the Commons of the Mind'', Yale: Yale University Press, 2008].</ref>
* Die ''[[Wikipedia:Tragik der Allmende|Tragik der Allmende]]'' (''Tragedy of the Commons'') führt zur Übernutzung einer Ressource, wenn zu viele Eigner ein Privileg haben, die Ressource zu nutzen und keiner das Recht hat, andere von der Nutzung auszuschließen.
* Die ''Tragik der Anti-Allmende'' (''Tragedy of the Anti-Commons'') führt zur Unternutzung einer Ressource, wenn viele Eigentümer das Recht haben, andere von der Nutzung der Ressourcen auszuschließen und keiner ein effektives Nutzungsprivileg hat.<ref>Michael A. Heller (1998): The Tragedy of the Anticommons. Property in the Transition from Marx to Markets. In: Harvard Law Review Vol. 111 (1998), pp 622.</ref>
 
Der englische Begriff 'Tragedy of the Commons' wird unter anderem auf Überlegungen von William Forster Lloyd (1795–1852) zur Bevölkerungsentwicklung zurückgeführt.<ref> William Forster Lloyd, Two Lectures on the Checks to Population (Oxford, England: Oxford University Press, 1833)</ref>
 
Nach [[Wikipedia:Joachim Radkau|Joachim Radkau]]<ref name = "rad" >Joachim Radkau 'Natur und Macht, Eine Weltgeschichte der Umwelt' C.H.Beck, 2002 ISBN 3-406-48655-X</ref> steht er damit in einer ganzen Reihe von Wissenschaftlern und Agrarreformern, die seit dem 18. Jahrhundert ein angebliches Allmendeproblem diskutierten und exemplarisch für die Abschaffung von hergebrachten Formen des Gemeineigentums verwendeten. Der Mikrobiologe und Ökologe [[Wikipedia:Garrett Hardin|Garrett Hardin]] erweiterte den Begriff 1968 in einem Essay für die Zeitschrift ''Science'', ebenfalls unter dem Titel ''The Tragedy of the Commons''.<ref> Garret Hardin,'' The Tragedy of the Commons'', Science, 162 (1968) S. 1243-1248.</ref> Die (deutsch) ''Tragik der Allmende'' sei nach Hardin ein unvermeidliches Schicksal der Menschheit, für das es keine technologische Lösung gebe. Hardin, der sich selbst in die Tradition [[Wikipedia:Robert Malthus|Robert Malthus]] stellt,<ref>Frühling 1998 THE SOCIAL CONTRACT, The Feast of Malthus Living within limits, von Garrett Hardin, S. 181- 187</ref> sah den Begriff als [[Wikipedia:Metapher|Metapher]] für Überbevölkerung und forderte eine globale Geburtenkontrolle und rigide internationale Beschränkungen etwa des Fischfangs.   
 
Radkau sieht bei Hardin eine deutlich veränderte Verwendung des Allmendebeispiels".<ref name = "rad"/> Hardin fordere damit nicht mehr den privaten Zugriff auf ehemals gemeinsam verwaltete Güter. Es ging um umgekehrt um eine vermehrte staatliche oder internationale Regulation von Gemeingütern auf globaler Ebene (eine 'Ökodiktatur' bei Radkau<ref name = "rad"/><!--(S. 92)-->).
 
Auf die tatsächliche Allmendewirtschaft gehe die Modellvorstellung in beiden Ausprägungen kaum ein. Diese sei (gerade auch bei einer gewissen Überweidung) ökologisch sehr interessant und von einem großen Artenreichtum geprägt. Die Allmendewirtschaft geht mittlerweile mit wissenschaftlich begründeten Strategien nachhaltig vor. Die wahre 'Tragik der Allmende' bestand Radkau zufolge im Aufruf zu einer "ökonomischen" sprich ungehemmten Nutzung der Allmendebestände, was in der Neuzeit auch eingetreten sei und im Sinne einer 'self fullfilling prophecy' zeitweise krisenhafte Auswirkungen hatte.<ref name = "rad"/>
 
Moderne Formen der Allmenderegulierung, im direkten<ref>Die Anwendung des Prinzips der nachhaltigen Entwicklung Raimund Rodewald et. al. (2003)</ref><ref>Nachhaltige Landschaftsentwicklung mit Hilfe von institutionellen Ressourcenregimen Authors: Lenhard, Vera Christine; Rodewald, Raimund Source: GAIA - Ecological Perspectives for Science and Society, Volume 9, Number 1, March 2000 , pp. 50-57(8).</ref> bezogen auf die Ressource Landschaft wie im übertragenen, sozialwissenschaftlichen Sinn<ref>Prozessmuster der Allmenderegulierung: Die Rolle von Strategien, Information und Institutionen – Abschlussbericht – Andreas M. Ernst, Andrea Bender, Renate Eisentraut und Stefan Seitz April 2001 Research Reports Institute of Psychology University of Freiburg Germany </ref> sind mittlerweile Gegenstand von internationalen Forschungsprojekten wie auch der Untersuchung von Handlungs- und Prozessmustern etwa in der Psychologie. [[Wikipedia:Elinor Ostrom|Elinor Ostrom]] erhielt gemeinsam mit [[Wikipedia:Oliver E. Williamson|Oliver E. Williamson]] 2009 den [[Wikipedia:Preis für Wirtschaftswissenschaften der schwedischen Reichsbank in Gedenken an Alfred Nobel|Wirtschaftsnobelpreis]]. Ostrom habe gezeigt, „wie [[wikipedia:Öffentliches Gut|öffentliche Güter]] und [[wikipedia:Allmendegut|Allmendegüter]] von Nutzerorganisationen erfolgreich verwaltet werden können“.
 
In der Entwicklungspolitik, etwa am Beispiel des landwirtschaftlichen Umbruchs in China werden unter dem Schlagwort 'The Tragedy of the Commons revisited' statt einer modellhaft strikten Unterscheidung zwischen privatem, staatlichem oder Gemeineigentum und einer gänzlich freien Verfügbarkeit historisch wie aktuell Übergangsformen festgestellt und ein Co-Management derselben empfohlen.<ref>Tony Banks, Property Rights Reform in Rangeland China: Dilemmas On the Road to the Household Ranch, Massey University, Palmerston North, New Zealand World Development Vol. 31, No. 12, pp. 2129–2142, 2003</ref>
 
== Siehe auch ==
* [[wikipedia:Agrargemeinschaft|Agrargemeinschaft]]
* [[wikipedia:Gemeingut|Gemeingut]]
* [[Eigentum#Sonderfall: Gesellschaftliches Eigentum|Gesellschaftliches Eigentum]]
* ''[[wikipedia:Ejido|Ejido]]''
* [[wikipedia:Feldmark|Feldmark]]
* [[wikipedia:Jedermannsrecht|Jedermannsrecht]]
* [[wikipedia:Markgenossenschaft|Markgenossenschaft]]
* [[wikipedia:Prinzip des Gemeineigentums|Prinzip des Gemeineigentums]]
* [[Privateigentum]]
* [[wikipedia:Voede|Voede]]
* [[Kapitalneutralisierung]]
 
== Literatur ==
* H.Chr. Binswanger, et al.: Eigentum und Eigentumspolitik. Ein Beitrag zur Totalrevision der Schweizerischen Bundesverfassung, Zürich: Schulthess Polygraphischer Verlag, 1978
* H.Chr. Binswanger, H. Frisch und H. Nutzinger: Arbeit ohne Umweltzerstörung. Frankfurt a.M. 1983
* Elinor Ostrom: Die Verfassung der Allmende. Jenseits von Staat und Markt, Mohr, Tübingen 1999
* Theodor Felber: ''Die Allmenden des alten Landes Schwyz. Mit einer Kartenbeilage'', in: Jahresberichte der Geographisch-Ethnographischen Gesellschaft in Zürich, Band 2 (1900-1901), S. 61–84 ([http://retro.seals.ch/digbib/view?rid=ghl-001:1900-1901:2::75 Digitalisat])
* Bernd Schildt: ''Allmende''. In: ''Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte'' I, 2. Aufl., Berlin 2008, Sp. 169-180 (mit umfänglicher Bibliographie bis einschließlich 2003, Sp. 178 ff.), ISBN 978-3-503-07912-4
* Hartmut Zückert: ''Allmende und Allmendaufhebung. Vergleichende Studien zum Spätmittelalter bis zu den Agrarreformen des 18./19. Jahrhunderts.'' Lucius & Lucius, Stuttgart 2003, ISBN 3-8282-0226-8
* Hrsg.: ''Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg'' -LfU-, Karlsruhe; Cornelia Bischoff, Peter Detzel, Klemens Fritz: ''Wälder, Weiden, Moore - Naturschutz und Landnutzung im Oberen Hotzenwald'', ''Naturschutz-Spectrum'', Bd.94, Verlag Regionalkultur, 2004 440 S. m. 354 meist farb. Abb. 24 cm, Gebunden, ISBN 978-3-89735-268-1
* Hrsg.: Dirk Lederbogen, Gert Rosenthal, Dagmar Scholle, Jürgen Trautner, Beate Zimmermann, Giselher Kaule: ''Allmendweiden in Südbayern: Naturschutz durch landwirtschaftliche Nutzung'', ''Angewandte Landschaftsökologie'' H.62, ''Bundesamt für Naturschutz'' -BfN-, Bonn (D), Landwirtschaftsverlag, 2004, 469,LXI, XVI S. m. zahlr. meist farb. Abb., Kartoniert/Broschiert, ISBN 978-3-7843-3734-0
*Lilo Fischer: ''Die Common Property Debatte neu betrachtet – Von der „Tragedy" zu den „Benefits" der Commons'', Schriftenreihe Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin 1996, ISBN 3-932092-00-7, {{VT16|https://www.ioew.de/uploads/tx_ukioewdb/IOEW_SR_104_common_property_Debatte_neu_betrachtet.pdf}}
*[[wikipedia:Elinor Ostrom|Elinor Ostrom]]: ''Die Verfassung der Allmende. Jenseits von Staat und Markt'', Mohr Siebeck, Tübingen 1999, ISBN 978-3-16-147136-0, {{IT|16|https://www.mohr.de/buch/die-verfassung-der-allmende-9783161471360|Verlagsauskunft}} (''Obwohl auf den Paradigmen der egozentrierten Nutzenmaximierung und [[wikipedia:Spieltheorie|Spieltheorie]] beruhend, kommt Ostrom (der Schule der [[wikipedia:Neue Institutionenökonomik|Neuen Institutionenökonomie]] angehörend) zu interessanten Ergebnissen, bezüglich der Möglichkeiten nachhaltigen Wirtschaftens, und der Bedeutung von Selbstverwaltung und von kulturellen und rechtlichen (staatsunabhängige Regelungen) Aspekten für das Funktionieren von Allmende-Wirtschaft. Ostrom erhielt 2009 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften')


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Allmende}}
* {{HLS|13704|Allmend}}
* [http://www.rp.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1311120/index.html Regierungspräsidium Baden-Württemberg, rp.baden-wuerttemberg.de: ''Natura 2000-Managementplan (MaP) Gletscherkessel Präg / Weidfelder im Oberen Wiesental'']
* [http://web.archive.org/web/20080317201927/http://dlc.dlib.indiana.edu/DLCImage/index.jsp Digital Library of the Commons (DLC), Forschungsbibliothek]
* [http://www.thecommonsjournal.org/index.php/ijc International Journal of the Commons]
*[http://www.heise.de/tp/artikel/43/43293/1.html Patrick Spät: Ich habe was, was du nicht hast. Wie der gewaltsame "Allmende-Raub" den Kapitalismus beflügelte (telepolis heise online 2014)]
*[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/allmende-wo-kuh-und-schaf-gemeinsam-grasen-1581179.htmlhttp://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftswissen/allmende-wo-kuh-und-schaf-gemeinsam-grasen-1581179.html Wo Kuh und Schaf gemeinsam grasen]
*[http://www.bpb.de/apuz/33204/elinor-ostrom-und-die-wiederentdeckung-der-allmende?p=all Volker Stollorz: Elinor Ostrom und die Wiederentdeckung der Allmende (5.7.2011) Geht es um nachhaltige Ressourcenverwaltung, wird gerne die "Tragik der Allmende" ins Feld geführt: Eigennutz führe zur Übernutzung von Gemeingü­tern. Ostrom hat gezeigt, dass es auch anders geht.]


== Einzelnachweise ==
* http://www.astro.com
<references/>
* http://www.iapsop.com/archive/materials/astrosophie/
* https://sternwerkstatt.de/artikel/201-52/
* http://henkenmialeene.org/de/bucher/astrosophische_lehren/
* http://www.astrosophycenter.com 


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Version vom 28. Januar 2020, 14:44 Uhr

Antonio Francisco de Bonattis: Universa Astrosophia Naturalis, Padua 1687
Astrosophie

Astrosophie ist eine durch einen entsprechenden spirituellen Hintergrund vertiefte Form der Astrologie, wobei insbesondere zumeist die Lehre von Reinkarnation und Karma mit einbegriffen wird. Der Begriff wurde nachhaltig durch den deutschen Anthroposophen Arthur Schult (1893-1969) geprägt, der in seinem zweibändigen Lehrbuch der klassischen Astrologie eine „kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes“ entwickelte, und später u.a. von Robert Powell übernommen und eigenständig weiterentwickelt. Bereits der Anthroposoph Willi Sucher nutzte den Begriff Astrosophie. Auch der Begründer der Anthroposophie Rudolf Steiner nutzte den Begriff Astrosophie in mehreren Zyklen der Gesamtausgabe.

„Die Astrosophische Schau, welche uns den Makrokosmos als großen, lebendigen Organismus und den Menschen als in diese Geistzusammenhänge eingewobenen Mikrokomos erleben läßt, repräsentiert die untere Ebene des kosmischen Überbewußtseins. Ein richtig gedeutetes Horoskop zeigt uns die eigene höhere Lebensführung auf. Wir erkennen darin unsere geistig-kosmische und individuell-irdische Veranlagung. Es geht uns auf, daß dieselben Faktoren, welche unseren Charakter bestimmen, auch unser Schicksal fügen. Diese Zusammenschau von innerer Veranlagung und scheinbar von außen kommendem Schicksal vermittelt uns einen Tiefblick, wie ihn keine menschliche Psychologie zu geben vermag. Wir überschauen unser Leben von einer höheren Warte und erkennen den inneren Zusammenhang unseres Wesens und Schicksals. Dadurch gewinnen wir Abstand von uns selbst. Solche Selbst- und Schicksalserkenntnis erhebt uns über unser niederes Ich und gibt uns die Möglichkeit, unser Leben im Sinne unseres höheren Selbstes zu gestalten.

Die Gestirnskonstellation unserer Geburt gehört also zu uns, wie unser Körper, unser Seelenwesen, unser Temperament zu uns gehört. Wir sind abhängig von unserm Körper, unserm Seelenwesen, unserm Temperament, unserer Gestirnung, aber keineswegs dadurch restlos determiniert. Der Mensch ist auch noch mehr als seine Gestirne. Denn die untere Ebene des kosmischen Überbewußtseins wird überhöht durch die obere Ebene des überkosmischen Überbewußtseins. Der Mensch überragt mit seinem innersten Wesen den gesamten Kosmos, reicht durch alle kosmischen Sphären bis in den Urgrund Gottes hinein. L'homme passe l'homme infiniment, „Der Mensch ragt unendlich weit über den Menschen hinaus“, sagt schon der große französische Mathematiker Pascal.“

Arthur Schult: Astrosophie, Band 1, S. 11

1996 gelang es einem Randolf M. Schäfer (Deutschland, Leinsweiler) sich den Begriff "Astrosophie" als Wortmarke eintragen zu lassen, obwohl dieser Begriff bekanntermaßen schon viel älter ist.

Literatur

  • Antonio Francisco de Bonattis: Universa Astrosophia Naturalis, Padua 1687 google archive.org
  • Angello Capello: Astrosophia numerica in qua generaliter tabulae, 5 Bände, 1736
  • Dr. Gérard Encausse („Papus“): Les Arts Divinatoires – graphologie, chiromancie, morphologie, physiognomonie, astrosophie, astrologie, 1891
  • Papus: Premiers éléments d'astrosophie: Introduction à tous les traités d'astrologie, 1910
    • deutsch: Hauptelemente der Astrosophie
  • Dr. Ferdinand Maack: Astrosophie, die Philosophie der Astronomie, 1918
  • Astrosophie und Astrologie bei den Babyloniern, in: Prof. Dr. Alfred Jeremias: Das Weltall – Bildbeschmückte Zeitschrift für Astronomie und verwandte Gebiete, 1929
  • Francis Rolt-Wheeler: L’Astrosophie – Revue mensuelle d´astrologie et des aciences psychiques et occultes, Institut astrologique de Carthage 1929-1960
    • deutsch: Die Astrosophie, Übersicht über esoterische und exoterische Astrologie sowie physikalische und okkulte Wissenschaften
  • Franz Spunda: Das Weltbild des Paracelsus. Kapitel 9. Astrosophie, 1925, 1941, 2016
  • G. Eisenhart-Saur: Die naturgesetzlichen Grundlagen der Astrologie, 1936, S.8 über Astrosophie
  • Hans Reipert: Der Erkenntnisweg von der Astrophysik zur Astrosophie. Vortrag 1964
  • Thorwald Dethlefsen: Schicksal als Chance. Hermetische Philosophie, Horoskop als Instrument mit Verweis auf die Astrosophie nach A. Schult, 1979
  • Dr. Phil. P. Saher: Astrosophie Theomagica, 1982
  • Dr. med. H.H. Schöffler: Von der Astrologie zur Astrosophie, Kurs 1984
  • Harald Falck-Ytter: Kosmos und Apokalypse. Stufen der Astrologie, Astronomie und Astrosophie, 1992
Wörterbücher
  • Heyse, Johann Christian August; Böttger, Carl (1870, 1912): Heyses Fremdwörterbuch. Leipzig.
  • Kaltschmidt, J. H. (1863, 1876): Neuestes und vollständigstes Fremdwörterbuch. Erklärung aller aus fremden Sprachen entlehnten Wörter und Ausdrücke, welche in den Künsten und Wissenschaften, im Handel und Verkehr vorkommen, mit Bezeichnung der Aussprache. Brockhaus, Leipzig.
Astrosophie aus anthroposophischer Sicht
  • Arthur Schult: Das Johannes-Evangelium als Offenbarung. Einleitung und Nachwort über Astrosophie, 1965
  • Willi Sucher: Auf dem Weg zu einer neuen Kosmologie, Einführung in die Astrosophie, eine neue Weisheit der Sterne, 1969
  • Arthur Schult: Astrosophie als kosmische Signaturenlehre des Menschenbildes. 2 Bände. Turm, Bietigheim 1971; 5. A. ebd. 1994, ISBN 3-7999-0206-6
  • Arthur Schult: Die Weltsendung des Heiligen Gral im Parzival des Wolfram Eschenbach. Astrosophie - Kapitel 4, 1975
  • Arthur Schult: Dantes Divinia Commedia als Zeugnis der Tempelritter-Esoterik. Vorwort über Astrosophie, 1979
  • Arthur Schult: Maria-Sophia, 1986
  • Robert Powell: Zu einer neuen Sternenweisheit. Einführung in die hermetische Astrologie, Oratio Verlag 2001, ISBN 978-3721406429
  • Robert Powell: Hermetische Astrologie Band 1, Astrologie und Reinkarnation, Urachhaus Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 978-3825172671
  • Robert Powell: Hermetische Astrologie Band 2, Astrologische Biographik, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2003, ISBN 978-3825174170
  • Gisela Gorrissen: Astrologie und Anthroposophie, Band 2: Astrosophie des Tierkreises: Die Kulturen der Menschheit, Aquarius Vlg., Wuppertal 1994
  • Gisela Gorrissen: Astrosophie des Tierkreises und der Planeten: Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Kosmos und Erde, Urachhaus Vlg., Stuttgart 2001
  • Willi Sucher u.a.: Introducing Astrosophy (2002)
Rudolf Steiner Gesamtausgabe
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks