Jakob (Patriarch) und Grund: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Odyssee
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Jacob Wrestling with the Angel.jpg|miniatur|Jakob kämpft mit dem [[Metatron|Engel Gottes]] am Ufer des [[Wikipedia:Nahr ez-Zarqa|Jabbok]] ([[Wikipedia:Gustave Doré|Gustave Doré]], 1855.)]]
Der '''Grund''' ({{ELSalt|ἀρχή}}, ''[[arché]]'', „Anfang, Prinzip, Ursprung“; [[Latein|lat.]] ''principium'' oder ''ratio'') ist gemäß der [[Logik]] ein [[Urteil]], das den Ausgangspunkt für weitere [[Schlussfolgerung]]en bildet und damit nur schwer abzugrenzen ist von verwandten [[Begriff]]en wie «[[Ursache]]» und «[[Prinzip]]», wobei erstere im traditionellen Sinn auch als ''Realgrund'', letzteres als ''Erkenntnisgrund'' aufgefasst werden kann. Real- und Erkenntnisgründe müssen nicht notwendigerweise zusammenfallen. So ist etwa in dem [[Satz]]: „Die Störche kommen, also wird es Frühling“, die Ankunft der Störche ein Erkenntnisgrund für den kommenden Frühling; der Realgrund, d.h. die tatsächliche Ursache für das Kommen der Störche ist aber gerade umgekehrt der beginnende Frühling. Ziel des [[philosophisch]]en [[Denken]]s ist es, alle Erscheinung auf letzte Gründe zurückzuführen, die unmittelbar einsichtig, d.h. [[evident]] sind.


'''Jakob''' ({{HeS|יַעֲקֹב|yaʕăqov}}) ist zusammen mit [[Abraham]] (seinem Großvater) und [[Isaak (Erzvater)|Isaak]] (seinem Vater) einer der [[Wikipedia:Erzväter|Erzväter]] der [[Israeliten]] im [[Wikipedia:Tanach|Tanach]], der hebräischen [[Wikipedia:Bibel|Bibel]]. Als solcher ist er eine zentrale Figur für das [Judentum],[Christentum]und(Islam]. Seine Geschichte wird im [[Wikipedia:1. Buch Mose|1. Buch Mose]] erzählt. Seine Eltern waren Isaak und [[Rebekka]]. [[Esau]] war sein Zwillingsbruder.
== Letzbegründung ==


== Jakob in der Bibel ==
In diesem Sinn wird von verschiedenen Philosophen für [[Wissenschaft|wissenschaftlich]]-[[Philosophie|philosophische]] [[These]]n auch eine '''Letztbegründung''' gefordert, die keines weiteren Beweises mehr bedarf. Einer Letztbegründung wurde insbesondere von [[Wikipedia:Anselm von Canterbury|Anselm von Canterbury]], [[René Descartes]], [[Wikipedia:Karl Leonhard Reinhold|Karl Leonhard Reinhold]], [[Wikipedia:Jakob Friedrich Fries|Jakob Friedrich Fries]], im [[Deutscher Idealismus|Deutschen Idealismus]] und von [[Edmund Husserl]] in seiner Spätphilosophie angestrebt; moderne Vertreter sind [[Wikipedia:Hugo Dingler|Hugo Dingler]], [[Wikipedia:Karl-Otto Apel|Karl-Otto Apel]], [[Vittorio Hösle]], [[Wikipedia:Wolfgang Kuhlmann|Wolfgang Kuhlmann]] und [[Wikipedia:Harald Holz|Harald Holz]].
[[Datei:Wutenberg Bibel 1558.jpg|miniatur|Jakob kämpft mit dem [[Metatron|Engel Gottes]]. Gutenberg Bibel, 1558.]]
[[Datei:Jabbok.jpg|miniatur|hochkant|Jabbok-Fluss im heutigen Jordanien]]


Jakob lebt nach dem [[Wikipedia:Biblische Erzählung|biblischen Bericht]] etwa im [[Wikipedia:18. Jahrhundert v. Chr.|18. Jahrhundert v. Chr.]] Er wird als zweiter Sohn seiner Eltern Isaak und Rebekka, kurz nach seinem Zwillingsbruder [[Esau]] geboren. Bei der Geburt hält er sich an der Ferse Esaus fest, weshalb der Name im [[Hebräische Sprache|Hebräischen]] auch Synonym für ''Fersenhalter'' ist. {{B|Gen|25|26}} Über die Familienbeziehungen wird gesagt:
Namentlich Vertretern des [[Kritischer Rationalismus|Kritischen Rationalismus]] kritisieren die Letzbegründung scharf und fordern für alle Thesen und [[Theorie]]n das Prinzip der [[Falsifizierbarkeit]] ein.
{{Zitat|Isaak hatte Esau lieber, denn er aß gerne Wildbret; Rebekka aber hatte Jakob lieber.“ {{B|Gen|25|28}}<ref>{{B|Gen|25|28}}</ref>}}
Als Esau eines Tages hungrig vom Feld kommt, verkauft er sein [[Erstgeburtsrecht]] an Jakob für ein [[Wikipedia:Linsengericht (Bibel)|Linsengericht]]. Später erschleicht sich Jakob auf Initiative und mit Hilfe seiner Mutter auch den Erstgeburtssegen von seinem Vater Isaak, der in hohem Alter erblindet war.


Aus Angst vor Esaus Zorn schickt Rebekka ihren Sohn nach [[Wikipedia:Harran|Haran]] zu ihren Verwandten. Auf dem Weg dahin erscheint ihm im Traum die [[Jakobsleiter|Himmelsleiter]]. {{B|Gen|28|12–17}} In Haran dient er [[Laban (Bibel)|Laban]], dem Bruder seiner Mutter, jeweils sieben Jahre für dessen Töchter [[Lea (Bibel)|Lea]] und [[Rachel (Bibel)|Rahel]], die er beide nach den ersten sieben Jahren Dienst heiratet. Eigentlich will Jakob nur Rahel heiraten, doch Laban sorgt mit List dafür, dass er auch Lea heiratet. Rahel ist und bleibt jedoch seine Lieblingsfrau. Zwischen den Schwestern kommt es zu einem regelrechten Kampf um den Ehemann und da Rahel zunächst keine eigenen Kinder bekommt, gibt sie Jakob ihre Magd, mit der Jakob zwei Söhne zeugt. Gott erhört Rahels Gebete und sie bekommt in Haran den bis dahin jüngsten Sohn, [[Josef (Stamm)|Josef]].
== Satz vom zureichenden Grund ==
Der für das [[Logik|logische Denken]] zentrale '''Satz vom zureichenden Grund''' ([[Latein|lat.]] '''''principium rationis sufficientis'''''; {{EnS|''principle of sufficient reason''}}) besagt, ''dass jedes Sein oder Erkennen in zureichender Weise auf ein anderes, grundlegenderes Sein oder Erkennen zurückgeführt werden kann und soll'' - ein Denkvorgang, der als '''Rechtfertigung''' bzw. '''Begründung''' oder in der lückenlosen, streng [[Logik|logischen]] Form als [[Beweis]] bezeichnet wird. Die Annahme: „Nichts geschieht ohne Grund“ ([[Latein|lat.]] '''''nihil fit sine causa''''') ist das fundamentale Prinzip des [[Rationalismus]].


Durch Jakobs Fleiß wird Laban ein reicher Mann. Aufgrund einer klugen Abmachung mit seinem Schwiegervater wird Jakob selbst ebenfalls sehr reich. Nachdem Jakob seinem Onkel 20 Jahre gedient hat, macht er sich mit seiner Familie und seinem ganzen Hab und Gut heimlich auf den Rückweg nach [[Wikipedia:Kanaan|Kanaan]]. Als Laban 3 Tage später davon erfährt, verfolgt er Jakob. Doch in der Nacht, bevor die beiden aufeinander treffen, erscheint Gott Laban im Traum und warnt ihn, Jakob Böses zu tun. So schließen die beiden am nächsten Tag einen Bund des Friedens und gehen getrennte Wege.
[[Gottfried Wilhelm Leibniz]], in dessen [[Philosophie]] der Satz vom zureichenden Grund eine zentrale Rolle spielt, hat diesen in seiner [[Monadologie]] wie folgt formuliert:


Jakob fürchtet sich davor, in der Heimat seinem Bruder Esau zu begegnen. In der Nacht, bevor die beiden sich begegnen, wird Jakob am Fluss [[Wikipedia:Jabbok|Jabbok]] von einem Mann angegriffen, der mit ihm die ganze Nacht ringt. Als die Morgendämmerung heraufzieht, lässt Jakob ihn nur gegen einen Segen ziehen. Er erhält von dem Mann, der sich als himmlisches Wesen herausstellt, den Namen '''''Israel''''', „Gottesstreiter“, da er mit Gott und Menschen gerungen und gesiegt hat. Dies ist das letzte Mal im Alten Testament, dass ein Mensch körperlichen Kontakt mit Gott ({{He|אֵל}} El) hat, nicht einmal Moses oder David erfahren diese Ehre. Am nächsten Tag begegnen sich die beiden Brüder. Esau ist ihm gegenüber, anders als befürchtet, freundlich gestimmt.
{{Zitat|Im Sinne des zureichenden Grundes finden wir, dass keine [[Tatsache]] [fait] als wahr oder existierend gelten kann und keine [[Aussage]] [Enonciation] als richtig, ohne dass es einen zureichenden Grund [raison suffisante] dafür gibt, dass es so und nicht anders ist, obwohl uns diese Gründe meistens nicht bekannt sein mögen.|ref=<ref>G.W. Leibniz: ''Monadologie'', §&nbsp;32; zit. nach der dt.-frz. Suhrkamp-Ausgabe 1998, S.&nbsp;27</ref>}}


== Jakobs Nachkommen ==
In seiner „[[Theodizee]]“ heißt es:
{{Linkbox Zwölf Stämme Israels}} Aus Jakobs Söhnen gehen die [[Zwölf Stämme Israels]] hervor:


{{Zitat|Jakob hatte zwölf Söhne. Die Söhne Leas waren: Ruben, der Erstgeborene Jakobs, ferner Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon. Die Söhne Rahels waren: Josef und Benjamin. Die Söhne Bilhas, der Magd Rahels, waren: Dan und Naftali. Die Söhne Silpas, der Magd Leas, waren: Gad und Ascher. Das waren die Söhne Jakobs, die ihm in Paddan-Aram geboren wurden. {{B|Gen|35|22–27}}<ref>{{B|Gen|35|22–27}}</ref>}}
{{Zitat|[...] nichts geschieht, ohne dass es eine [[Ursache]] [cause] oder wenigstens einen bestimmenden Grund [raison déterminante] gibt, d.&nbsp;h. etwas, das dazu dienen kann, ''[[a priori]]'' zu begründen, weshalb etwas eher existiert als nicht existiert und weshalb etwas gerade so als in einer anderen Weise existiert.|ref=<ref>G.W. Leibniz: ''Theodizee'', §44; zit. nach der dt.-frz. Suhrkamp-Ausgabe 1999, S.273</ref>}}


Mit Jakobs Söhnen haben Esaus Nachkommen später Streit um Landrechte. Als Jakobs Tochter Dina vom Sohn eines fremden Landherren vergewaltigt wird, töten ihre Brüder daraufhin mit List alle Männer der Stadt und nehmen alle Frauen, Kinder und Tiere als Beute mit. Bei der Geburt seines jüngsten Sohnes Benjamin stirbt Jakobs Lieblingsfrau Rahel. Etwas später stirbt auch sein Vater Isaak, den er gemeinsam mit seinem Bruder Esau begräbt.
[[Arthur Schopenhauer]] betonte die Wichtigkeit des ''Satzes vom zureichenden Grund'' für die [[Wissenschaft]]:


Jakob wohnt nun im Land Kanaan. Seinen Sohn [[Josef (Stamm)|Josef]] bevorzugt und beschenkt er, worüber dessen Brüder sehr verärgert sind. Bei einer günstigen Gelegenheit wollen sie ihn zuerst töten, verkaufen ihn dann jedoch an midianitische Kaufleute. Ihrem Vater schicken sie Josefs bunten Mantel, den er von ihm bekommen hatte, in Ziegenblut getränkt. Jakob, der meint, sein Sohn sei von einem wilden Tier getötet worden, trauert lange um ihn. Etwa 22 Jahre später kommt Jakob wieder mit seinem Sohn Josef zusammen - der mittlerweile der zweithöchste Mann in Ägypten ist -, weil im ganzen Land eine siebenjährige Hungersnot ausgebrochen ist. Josef lässt seine ganze Verwandtschaft nach [[Wikipedia:Ägypten|Ägypten]] umziehen, wo er ihnen den besten Landesteil [[Wikipedia:Gosen (Bibel)|Gosen]] schenkt. Vor seinem Tod lässt Jakob Josef rufen und erklärt ihm, dass er die beiden Söhne Josefs, [[Efraim]] und [[Manasse (Patriarch)|Manasse]], als seine eigenen Söhne anerkennt:
{{Zitat|Sie ist überaus groß, da man ihn die Grundlage aller
Wissenschaft nennen darf. ''Wissenschaft'' nämlich bedeutet
ein System von Erkenntnissen, d.h. ein Ganzes von
verknüpften Erkenntnissen, im Gegensatz des bloßen Aggregats
derselben. Was aber Anderes, als der Satz vom zureichenden
Grunde, verbindet die Glieder eines Systems?
Das eben zeichnet jede Wissenschaft vor dem bloßen Aggregat
aus, daß ihre Erkenntnisse eine aus der andern, als
ihrem Grunde, folgen.|Arthur Schopenhauer|''Ueber die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde'', §4}}


{{Zitat|Jetzt sollen deine beiden Söhne, die dir in Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, mir gehören. Efraim und Manasse sollen mir soviel gelten wie Ruben und Simeon. Die Nachkommen aber, die du erst nach ihnen gezeugt hast, sollen dir gehören; nach dem Namen ihrer Brüder soll man sie in ihrem Erbteil benennen. {{B|Gen|48|5–7}}<ref>{{B|Gen|48|5–7}}</ref>}}
== Siehe auch ==


Als Jakob ([[Wikipedia:Israel (Name)|Israel]]) die beiden segnet, gibt er Efraim, dem Jüngeren, den Segen des Erstgeborenen und Manasse, dem Älteren, den Segen des Zweitgeborenen; obwohl Josef dagegen protestiert und versucht, seinen Vater zu einem Segen entsprechend der Reihenfolge der Geburten zu bewegen, beharrt dieser auf der von ihm gewählten Reihenfolge.
* {{WikipediaDE|Grund (Philosophie)}}
 
* {{Eisler|Grund}}
{{Zitat|Er segnete sie an jenem Tag mit den Worten: Mit deinem Namen wird Israel segnen und sagen: Gott mache dich wie Efraim und Manasse. So setzte Israel Efraim vor Manasse. {{B|Gen|48|20–21}}<ref>{{B|Gen|48|20–21}}</ref>}}
* {{Kirchner|Grund}}
 
* {{UTB-Philosophie|Lic. phil. Gerhild Tesak|388|Grund}}
== Jakobs Tod und Begräbnis ==
Unmittelbar vor seinem Tod ruft Jakob (Israel) seine zwölf leiblichen Söhne zusammen und beauftragt sie, ihn in der Höhle auf dem Grundstück des Hetiters Efron zu begraben, auf dem Grundstück von Machpela bei Mamre in Kanaan. Das Grundstück hatte Abraham von Efron als eigene Grabstätte gekauft. Dort hatte man Abraham und seine Frau Sara begraben, Isaak und seine Frau Rebekka ebenfalls, und auch Jakob hatte seine Frau Lea dort bestattet.
 
Jakob stirbt schließlich nach einem Aufenthalt von 17 Jahren in Ägypten. Auf Bitten von Josef wird der Leichnam seines Vaters einbalsamiert. Die Ärzte benötigen dafür vierzig Tage und die Ägypter beweinen ihn siebzig Tage lang:
 
{{Zitat|Danach bat Josef den Pharao, den Leichnam seines Vaters nach Kanaan bringen zu dürfen, wie er diesem geschworen hatte. Und so zog Josef hinauf. Mit ihm zogen alle Hofleute des Pharao, die Ältesten seines Hofes und alle Ältesten Ägyptens, das ganze Haus Josef, seine Brüder und das Haus seines Vaters. In Goren-Atad jenseits des Jordan hielten sie eine siebentägige große Trauerfeier. Die Einheimischen, die Kanaaniter, die die Feier beobachteten, sagten: „Eine würdige Trauerfeier veranstalten da die Ägypter.“ Deshalb heißt der Ort [[Wikipedia:Abel-Mizrajim|Abel-Mizrajim]] ([[Wikipedia:Ägyptertrauer|Ägyptertrauer]]). {{B|Gen|49|28–50|11}}<ref>{{B|Gen|49|28–50|11}}</ref>}}
 
== Gedenktag ==
Folgende Kirchen erinnern am [[Wikipedia:5. Februar|5. Februar]] an Jakob:<ref>[http://www.heiligenlexikon.de/KalenderFebruar/5.htm 5. Februar im Ökumenischen Heiligenlexikon]</ref>
* [[Wikipedia:Lutheran Church - Missouri Synod|Lutherische Kirche - Missouri-Synode]]
* [[Wikipedia:Römisch-Katholische Kirche|Römisch-Katholische Kirche]]
 
== Jakob im Islam ==
Jakob gilt als einer der [[Prophet]]en des [[Islam]], er wird im [[Wikipedia:Koran|Koran]] als يعقوب ''Yaʿqūb'' erwähnt:
*3:84 Sag: Wir glauben an Allah und (an das) was (als Offenbarung) auf uns, und was auf Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und die Stämme (Israels) herabgesandt worden ist, und was Moses, Jesus und die Propheten von ihrem Herrn erhalten haben, ohne daß wir bei einem von ihnen (den anderen gegenüber) einen Unterschied machen. Ihm sind wir ergeben.
*4:163 Wir haben dir (Mohammed) die (Offenbarungen) eingegeben (ebenso) wie (früher) dem Noah und den Propheten nach ihm: Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und den Stämmen (Israels), Jesus, Hiob, Jonas, Aaron und Salomo. Und dem David haben wir einen Psalter (zabuur) gegeben.
*38:45-47 Und gedenke unserer (unermüdlich) tätigen und einsichtigen Diener Abraham, Isaak und Jakob! Wir haben sie in Sonderheit mit der Mahnung an die (jenseitige) Behausung ausgezeichnet. Sie gehören bei uns (im Jenseits) zu den Auserwählten und Frommen (al-akhyaar).
 
== Quellen ==
<references />


== Literatur ==
== Literatur ==


* {{BBKL|j/Jakob_pa|band=2|spalten=1475–1480|autor=Thomas Uecker|artikel=Jakob}}
* [[Arthur Schopenhauer]]: ''Ueber die vierfache Wurzel des Satzes zum zureichenden Grunde'', Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig 1864 [https://archive.org/details/ueberdievierfac00schogoog archive.org] [https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/80/Ueber_die_vierfache_Wurzel_des_Satzes_vom_zureichenden_Grunde.pdf pdf]
 
* Axel Tschentscher: ''Kantische Letztbegründung'', Jurisprudentia Verlag, Würzburg 2001, ISBN 3-8311-3114-7 [http://www.servat.unibe.ch/jurisprudentia/lit/letztbegruendung.pdf pdf]
== Weblinks ==
{{Commonscat|Jacob|Jakob}}


{{Normdaten|TYP=p|GND=|LCCN=n/82/25275|VIAF=6271152|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2012-07-15}}
== Anmerkungen ==


[[Kategorie:Tanach]]
<references/>
[[Kategorie:Koran]]


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Logik]] [[Kategorie:Erkenntnistheorie]]

Version vom 25. Mai 2018, 14:15 Uhr

Der Grund (griech. ἀρχή, arché, „Anfang, Prinzip, Ursprung“; lat. principium oder ratio) ist gemäß der Logik ein Urteil, das den Ausgangspunkt für weitere Schlussfolgerungen bildet und damit nur schwer abzugrenzen ist von verwandten Begriffen wie «Ursache» und «Prinzip», wobei erstere im traditionellen Sinn auch als Realgrund, letzteres als Erkenntnisgrund aufgefasst werden kann. Real- und Erkenntnisgründe müssen nicht notwendigerweise zusammenfallen. So ist etwa in dem Satz: „Die Störche kommen, also wird es Frühling“, die Ankunft der Störche ein Erkenntnisgrund für den kommenden Frühling; der Realgrund, d.h. die tatsächliche Ursache für das Kommen der Störche ist aber gerade umgekehrt der beginnende Frühling. Ziel des philosophischen Denkens ist es, alle Erscheinung auf letzte Gründe zurückzuführen, die unmittelbar einsichtig, d.h. evident sind.

Letzbegründung

In diesem Sinn wird von verschiedenen Philosophen für wissenschaftlich-philosophische Thesen auch eine Letztbegründung gefordert, die keines weiteren Beweises mehr bedarf. Einer Letztbegründung wurde insbesondere von Anselm von Canterbury, René Descartes, Karl Leonhard Reinhold, Jakob Friedrich Fries, im Deutschen Idealismus und von Edmund Husserl in seiner Spätphilosophie angestrebt; moderne Vertreter sind Hugo Dingler, Karl-Otto Apel, Vittorio Hösle, Wolfgang Kuhlmann und Harald Holz.

Namentlich Vertretern des Kritischen Rationalismus kritisieren die Letzbegründung scharf und fordern für alle Thesen und Theorien das Prinzip der Falsifizierbarkeit ein.

Satz vom zureichenden Grund

Der für das logische Denken zentrale Satz vom zureichenden Grund (lat. principium rationis sufficientis; eng. principle of sufficient reason) besagt, dass jedes Sein oder Erkennen in zureichender Weise auf ein anderes, grundlegenderes Sein oder Erkennen zurückgeführt werden kann und soll - ein Denkvorgang, der als Rechtfertigung bzw. Begründung oder in der lückenlosen, streng logischen Form als Beweis bezeichnet wird. Die Annahme: „Nichts geschieht ohne Grund“ (lat. nihil fit sine causa) ist das fundamentale Prinzip des Rationalismus.

Gottfried Wilhelm Leibniz, in dessen Philosophie der Satz vom zureichenden Grund eine zentrale Rolle spielt, hat diesen in seiner Monadologie wie folgt formuliert:

„Im Sinne des zureichenden Grundes finden wir, dass keine Tatsache [fait] als wahr oder existierend gelten kann und keine Aussage [Enonciation] als richtig, ohne dass es einen zureichenden Grund [raison suffisante] dafür gibt, dass es so und nicht anders ist, obwohl uns diese Gründe meistens nicht bekannt sein mögen.“[1]

In seiner „Theodizee“ heißt es:

„[...] nichts geschieht, ohne dass es eine Ursache [cause] oder wenigstens einen bestimmenden Grund [raison déterminante] gibt, d. h. etwas, das dazu dienen kann, a priori zu begründen, weshalb etwas eher existiert als nicht existiert und weshalb etwas gerade so als in einer anderen Weise existiert.“[2]

Arthur Schopenhauer betonte die Wichtigkeit des Satzes vom zureichenden Grund für die Wissenschaft:

„Sie ist überaus groß, da man ihn die Grundlage aller Wissenschaft nennen darf. Wissenschaft nämlich bedeutet ein System von Erkenntnissen, d.h. ein Ganzes von verknüpften Erkenntnissen, im Gegensatz des bloßen Aggregats derselben. Was aber Anderes, als der Satz vom zureichenden Grunde, verbindet die Glieder eines Systems? Das eben zeichnet jede Wissenschaft vor dem bloßen Aggregat aus, daß ihre Erkenntnisse eine aus der andern, als ihrem Grunde, folgen.“

Arthur Schopenhauer: Ueber die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde, §4

Siehe auch

Literatur

Anmerkungen

  1. G.W. Leibniz: Monadologie, § 32; zit. nach der dt.-frz. Suhrkamp-Ausgabe 1998, S. 27
  2. G.W. Leibniz: Theodizee, §44; zit. nach der dt.-frz. Suhrkamp-Ausgabe 1999, S.273