Weleda (Unternehmen) und Glaubensbekenntnis: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Infobox Unternehmen
Ein '''Glaubensbekenntnis''' ist in einer [[Religion]] ein öffentlicher Ausdruck des persönlichen und kollektiven [[Glaube]]ns, zu dem der oder die Sprecher sich bekennen.  
| Name            = Weleda AG
| Logo            = [[Datei:Logo Weleda.svg|120px|Logo der Weleda AG]]
| Unternehmensform = [[Wikipedia:Aktiengesellschaft (Schweiz)|Aktiengesellschaft]]
| ISIN            = nicht vorhanden
| Gründungsdatum  = 1922
| Sitz            = [[Wikipedia:Arlesheim|Arlesheim]], [[Wikipedia:Schweiz|Schweiz]]
| Leitung          = Ralph Heinisch <br /> ([[Wikipedia:Chief Executive Officer|CEO]]) <br />Paul Mackay <br /> ([[Wikipedia:Verwaltungsrat (Schweiz)|VR-Präsident]])
| Mitarbeiterzahl  = 1.882 (2013)
| Umsatz          = 364 Mio. [[Wikipedia:Euro|EUR]] (2014)<ref name="GB2012">Vgl. [http://www.weleda.de/media/download/GeschaeftsNachhaltigkeitsbericht_2012.pdf Geschäftsbericht 2012] (PDF; 3,2&nbsp;MB).</ref>
| Branche          = [[Wikipedia:Pharmazie|Pharma]], [[Wikipedia:Kosmetik|Kosmetik]]
| Homepage        = www.weleda.com
}}
Die '''Weleda AG''' mit Hauptsitz in [[Arlesheim]], [[Wikipedia:Schweiz|Schweiz]], ist eine in über 50 Ländern tätige Unternehmensgruppe, die Arzneimittel für [[Anthroposophische Medizin|anthroposophische Medizin]], [[Wikipedia:Diätetik|Diätetik]]a und [[Wikipedia:Naturkosmetik|Naturkosmetik]] entwickelt, produziert und vertreibt. Weleda hat eine [[Anthroposophie|anthroposophische]] Unternehmensphilosophie.  


== Produkte ==
Ein Glaubensbekenntnis hat verschiedene Funktionen:
Die Weleda AG stellt rund 1400 Arzneimittel nach eigenem Bekunden auf anthroposophischer Grundlage her. Darunter befinden sich viele homöopathische Präparate, aber auch sogenannte Kompositionen, die aus tierischen, pflanzlichen und mineralischen Substanzen hergestellt werden. Einige der Herstellverfahren, etwa das Rh-Verfahren, bei dem angeblich Haltbarkeit durch rhythmische Bewegungen erzielt wird, aber auch die sogenannten vegetabilisierten Metalle, die mithilfe von Pflanzen angeblich potenziert und belebt werden, wurden von Weleda entwickelt.
* Es ist Anerkennung und Ausdruck der Gemeinschaft, die durch diesen Glauben gegeben ist (z.&nbsp;B. beim gemeinsamen Rezitieren im Rahmen eines [[Gottesdienst]]es).
* Es fasst die wesentlichen Punkte ihrer [[Glaubenslehre]] zusammen.
* Es enthält eine Selbstverpflichtung, nach diesem Glauben zu leben (z.&nbsp;B. bei der [[Ordination]] eines kirchlichen Amtsträgers).
* Es markiert die zentralen Glaubensinhalte, die eine Religion oder Überzeugung gegen andere Religionen oder Konfessionen abgrenzen.
* Es gibt die Richtung an, in der diese Glaubensinhalte, oft in Heiligen Schriften dargelegt, verstanden werden (sollen).
* Es kann in bestimmten Kampfsituationen zum Ausdruck der ultimativen Entscheidung für den eigenen, gegen den Glauben anderer werden.


Als zweites Geschäftsfeld produziert und vertreibt das Unternehmen etwa 100 sogenannte naturkosmetische Produkte für die Körperpflege. Weleda ist bekannt für ihre Körperöle, die Gesichtspflege für Männer und Frauen und Duschlotionen.  
''Glaubensbekenntnis'' ist eine Übersetzung des Wortes „Konfession“ des evangelischen Kirchenlieddichters [[Philipp von Zesen]].


Der Umsatz der Naturkosmetik beträgt rund 70 Prozent und der der Arzneimittel rund 30 Prozent am Gesamtumsatz der Weleda AG.<ref name="GB2012" />
== Judentum ==
Das ausdrückliche Bekennen des eigenen Glaubens vor Gott und der volkhaften Gemeinde ist im [[Judentum]] seit seinen Anfängen zentral. Ein altes biblisches Credo der [[Israeliten]] lautet:


== Organisation der Weleda Gruppe ==
{{Zitat|Ein umherziehender Aramäer war mein Vater; er zog nach Ägypten hinab und hielt sich dort als Fremdling mit wenigen Angehörigen auf; aber er wurde dort zu einem großen, starken und zahlreichen Volk. Doch die Ägypter misshandelten uns; sie quälten uns und legten uns harten Frondienst auf. Da schrieen wir zu [[JHWH]], dem Gott unserer Väter. JHWH erhörte unser Rufen und sah unsere Qual, unsere Mühsal und Bedrängnis. Und JHWH führte uns heraus mit starker Hand und ausgestrecktem Arm, mit großen, furchterregenden Taten, mit Zeichen und Wundern. Er brachte uns an diesen Ort und gab uns dieses Land; ein Land, das von Milch und Honig überfließt.“ {{Bibel|Deuteronomium|26|5–9}}|nach=}}
Die Weleda AG ist eine [[Wikipedia:Aktiengesellschaft (Schweiz)|Aktiengesellschaft nach schweizerischem Recht]] mit Hauptsitz in [[Arlesheim]] bei [[Wikipedia:Basel|Basel]].
Eigentümer der Weleda AG ist zu etwa einem Drittel die [[Anthroposophische Gesellschaft]], zu einem weiteren Drittel der gemeinnützige Verein [[Ita Wegman-Klinik|Klinisch-Therapeutisches Institut]] und zu einem Drittel rund 500 Aktionäre und Partizipanten.<ref>Vgl. [http://www.weleda.de/media/download/WeledaTransparenz2004.pdf Geschäftsbericht 2004] (PDF; 1,6&nbsp;MB) Seite 11.</ref> Die Anthroposophische Gesellschaft und die Ita-Wegman-Klinik halten zusammen 80 Prozent der Stimmrechte und 40 Prozent des Kapitals der Weleda AG.<ref>Vgl. [http://www.weleda.de/media/download/Geschaeftsbericht_2010.pdf Geschäftsbericht 2010] (PDF; 4,4&nbsp;MB); Seite 6.</ref>


Der [[Wikipedia:Verwaltungsrat (Schweiz)|Verwaltungsrat]] setzt sich zusammen aus Vertretern der wichtigsten Anteilseigner und Persönlichkeiten aus dem Wirtschaftsleben. Er wurde zuletzt am 23. März 2012 neu gewählt.<ref>[http://www.weleda.de/Unternehmen/Presse/PresseInfo/PresseInfo20120326 Pressemitteilung Weleda AG] vom 26. März 2012.</ref>
Das Bekenntnis zu den befreienden Geschichtstaten Gottes wurde zum gemeinsamen Glauben Israels, der die [[Zwölf Stämme Israels]] zum erwählten Volk Gottes einte, das nur einen Gott kannte und verehrte {{Bibel|Jos|24|18}}. Ein Großteil der biblischen Geschichtsüberlieferung hat daher Bekenntnischarakter und enthält Credo-artige Texte.
Unternehmerisch geführt wird die Weleda Gruppe von der Weleda Geschäftsleitung. Sie ist verantwortlich für die Umsetzung der Unternehmensstrategie auf internationaler Ebene.


Der größte Teil des Arzneimittel- und Naturkosmetiksortiments wird in den Betrieben der drei Länder Schweiz, Deutschland und Frankreich produziert. Die deutsche Niederlassung in [[Wikipedia:Schwäbisch Gmünd|Schwäbisch Gmünd]] mit etwa 700 Mitarbeitern (FTE) ist die größte Niederlassung.
Das „[[Schma Jisrael]](Höre, Israel) wurde zum wichtigsten Glaubensbekenntnis dieses Volkes, das seine Existenz den Befreiungstaten JHWHs in der Geschichte verdankt:


Insgesamt umfasst die internationale Weleda Gruppe 18 Mehrheitsbeteiligungen und weitere Minderheitsbeteiligungen, Vertretungen und Lizenznehmer weltweit. Insgesamt beschäftigt die Weleda AG mehr als 1.900 Menschen.
{{Zitat|Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein! Und Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all Deiner Kraft.“ {{Bibel|Deuteronomium|6|4–5}}|nach=}}


== Geschichte ==
Dieses Bekenntnis enthält als Anrede an die versammelte Gemeinde zuerst die Zusage des Bundes Gottes mit seinem Volk: „JHWH ist unser Gott!“, sodann das alle Volksangehörigen beschlagnahmende Gebot: „Und Du sollst…“ Damit antwortet das Bekenntnis auf das erste der [[Zehn Gebote]], das lautet:
=== 1920–1933 ===
[[Datei:Steiner um 1905.jpg|miniatur|Rudolf Steiner um 1905]]
Die heutige ''Weleda AG'' geht auf zwei Gründungen in Deutschland und der Schweiz zurück. Die schweizerische ''Futurum AG'' wurde 1920 in Dornach von [[Ita Wegman]] und [[Rudolf Steiner]] gegründet und verfügte ab dem 1. Februar 1921, nachdem das „Laboratorium am Goetheanum“ gekauft wurde, über eine pharmazeutische Herstellung. In Stuttgart in Deutschland wiederum wurde unabhängig davon die Firma ''Der kommende Tag AG – Aktiengesellschaft zur Förderung wirtschaftlicher und geistiger Werte'' am 13. März 1920 von Rudolf Steiner mitgegründet. Die Zentrale des kommendes Tages war in Stuttgart, und in Schwäbisch Gmünd wurde ein Mühlenbetrieb gekauft, um Nahrungsmittel und Arzneimittel herzustellen.


Die ''[[Futurum AG]]'' und die ''[[Der Kommende Tag AG]]'' waren als sogenannte „[[Assoziation (Wirtschaftsleben)|Assoziationen]]“ gegründet worden, um der Verbreitung der [[Dreigliederung]]s-Idee durch eine allmähliche Wirtschaftsreform einen neuen Auftrieb zu geben. Weiterhin sollten diese beiden Betriebe die finanziellen Mittel für das Fortführen der verschiedenen Initiativen innerhalb der [[anthroposophisch]]en Bewegung – zum Beispiel der Aufbau des [[Goetheanum]] oder der „Freien [[Waldorfschule]] Stuttgart“, sichern. Daher betonte Rudolf Steiner, dass sowohl die Arzneimittel wie auch die Naturkosmetik Gewinn bringen müssten und sich nicht gegenseitig finanzieren dürften, da ansonsten das große Ziel gefährdet sei.<ref>Vgl. Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung (Hrsg.): ''Rudolf Steiner und die Gründung der Weleda.'' 1997, Seite 181 ff.</ref>
{{Zitat|Ich bin JHWH, Dein Gott, der Dich aus Ägypten, aus der Sklaverei geführt hat. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ ({{B|Ex|20|2–3}} und {{B|Dtn|5|6–7}})|nach=}}


Infolge einer Liquiditätskrise bei der ''Futurum AG'' im Jahr 1922 wurden die Firma in ''Internationale Laboratorien AG'' (ILAG) umbenannt und neue Aktien ausgegeben. Da auch die deutsche Vorläuferfirma der Weleda ''Der kommende Tag AG'' im Jahr 1922 kurz vor dem Konkurs stand, bat Rudolf Steiner auf der Hauptversammlung die Aktionäre des „kommenden Tages“ ihre Anteile an die ILAG zu verschenken, da er hoffte, dass durch diesen Schritt das Überleben beider Firmen gewährleistet sein würde.
Diese besondere, gemeinschaftliche und konzentrierte Antwort des Glaubens auf den einzigen Gott, der sich seinem Volk offenbart, hat das Judentum an das Christentum und den Islam „vererbt“.


Nachdem die Mitglieder dem zugestimmt hatten, firmierte die neu fusionierte Firma am 21.&nbsp;November 1922 unter den Namen ''Internationale Laboratorien und Klinisch-Therapeutisches Institut Arlesheim A.G.''. Dieses Datum ist das offizielle Gründungsdatum der ''Weleda AG''. Wegen Namensstreitigkeiten wurden ab 1924 die Heilmittel unter den Namen ''Weleda'' vertrieben und am 25.&nbsp;September 1924 auch markenrechtlich geschützt. Am 10.&nbsp;Dezember 1928 wurde vom Verwaltungsrat beschlossen, dass auch die ILAG den Namen ''Weleda AG'' bekommt und dementsprechend wurde dies dann in den Handelsregistern eingetragen.<ref>Vgl. Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung (Hrsg.): ''Rudolf Steiner und die Gründung der Weleda.'' 1997, Seiten 35, 44, 47, 89.</ref>
== Christentum ==
{{Hauptartikel|Christliche Glaubensbekenntnisse}}


Der Name Weleda geht auf die germanische Heilerin und Seherin [[Veleda]] zurück, wird aber mit W statt mit V geschrieben, da befürchtet wurde, dass in manchen Sprachen das V wie ein F ausgesprochen werden könnte.
=== Neues Testament ===
Im [[Neues Testament|Neuen Testament]] zitiert [[Jesus Christus]] das israelitische [[Schma Jisrael]] als sein eigenes Credo, und zwar bereits in der Gestalt, in der es im Judentum bis heute gebetet wird: indem er dem ersten Gebot der Gottesliebe das Gebot der [[Nächstenliebe]] gleichrangig zur Seite stellt {{Bibel|Mk|12|29–31}}. Damit ist der Gott Israels auch für alle Christen der einzige Gott, den sie mit aller Kraft zu lieben haben wie sich selbst. Bekennen, Beten und Nachfolgen sind im christlichen wie im jüdischen Glauben eins.  


=== 1933–1945 ===
Das urchristliche Bekenntnis wird ebenfalls als Rückblick auf Gottes rettende Taten und als Lobpreis seines Handelns verkündet:  
In den 1980er Jahren geriet das Unternehmen in die Kritik, weil es dem KZ-Arzt und [[Wikipedia:Heinrich Himmler|Himmler]]-Protegé [[Wikipedia:Sigmund Rascher|Sigmund Rascher]] eine „naturheilkundliche Frostschutzcreme“ geliefert hatte. Rascher, der Lösungen für die Probleme von ins Meer abgestürzten Wehrmachtspiloten suchte, setzte die Weleda-Creme im Rahmen von [[Wikipedia:Nürnberger Ärzteprozess#Unterdruck-, Unterkühlungs- und Meerwasserversuche|Unterkühlungsversuchen]] an Häftlingen im [[Wikipedia:Konzentrationslager|Konzentrationslager]] [[Wikipedia:KZ Dachau|Dachau]] ein. Obwohl die Firma Weleda Sigmund Rascher unter seiner Münchner Privatadresse belieferte und von der Verwendung der Creme aufgrund der Geheimhaltungsstufe der Versuche Raschers keine Kenntnis hatte,<ref>Vgl. Uwe Werner: ''Anthroposophen in der Zeit des Nationalsozialismus. (1933–1945).'' Oldenbourg, München 1999, ISBN 3-486-56362-9, S. 361.</ref> entschuldigte sich das Unternehmen Ende der 1990er Jahre schriftlich bei der [[Wikipedia:Aktion Kinder des Holocaust|Aktion Kinder des Holocaust]] (AKdH) und sicherte dem Historischen Seminar der [[Wikipedia:Universität Basel|Universität Basel]] die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Aufarbeitung durch eine Öffnung seiner Firmenarchive zu.
Davon ungeachtet, überstand die ''Weleda AG'' in Schwäbisch Gmünd als Niederlassung einer Schweizer AG das NS-Regime und die Kriegsjahre relativ unbeschadet – wenn auch nicht ohne zeitweise schwere Bedrohung durch behördliche Maßnahmen, da die Anthroposophie während der NS-Zeit in Deutschland verboten war.


=== ab 1945 ===
{{Zitat|Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen. […] Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Christus gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.|{{B|Apostelgeschichte|2|32–36}}}}
[[Datei:2014 Weleda Gmünd.jpg|miniatur|Hauptverwaltung der Weleda in Schwäbisch Gmünd]]


Im Jahre 1964 wurde das Krebs-Arzneimittel „Iscador“ bei den Krankenkassen zugelassen und seit 1976 wirken Weleda-Mitarbeiter in der Deutschen Homöopathischen Arzneimittel-Kommission an den Arzneibuch-Monografien des [[Wikipedia:Homöopathisches Arzneibuch|Homöopathischen Arzneibuchs]] (HAB) mit. Fast alle aufgeführten mineralischen, wärmebehandelt und rhythmisch behandelt bezeichneten Arzneimittel gehen auf Weleda zurück. Das Sortiment umfasst über 100 Körperpflegeprodukte und 1.400 Fertig-Arzneimittel. Das Unternehmen beschäftigt zur Zeit 1.808 Mitarbeiter weltweit (800 davon in Schwäbisch Gmünd).  Weleda ist nach den Regelwerken [[Wikipedia:EMAS-Verordnung|EU-Ökoaudit-Verordnung]] und nach der Norm [[Wikipedia:ISO 14001|ISO 14001]] zertifiziert.
Eines der ältesten [[Christliche Glaubensbekenntnisse|christlichen Glaubensbekenntnisse]] findet sich bei [[Paulus von Tarsus|Paulus]] in {{B|1 Kor|15|3ff}}:
{{Zitat|Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf. }}


[[Datei:Calendula Feld Weleda.jpg|links|miniatur|[[Wikipedia:Calendula|Calendula]]-Feld im Weleda-Heilpflanzengarten]]
=== Altkirchliche Bekenntnisse ===
Im Juli 2006 wurden der Heilpflanzenanbau und die Pflanzenverarbeitung in die hundertprozentige Tochterfirma ''Weleda Naturals'' ausgegliedert. Die Weleda Naturals stellte jährlich rund 450 verschiedene Tinkturen und Ölauszüge aus Frischpflanzen und getrockneten Kräutern her, die in den drei Weleda Herstellstandorten als Ausgangsstoffe für die Arzneimittel und Körperpflegeprodukte Verwendung finden. 2014 wurde die Weleda Naturals GmbH in die Weleda AG integriert. Im firmeneigenen Heilpflanzengarten werden rund 260 verschiedene Heilpflanzen angebaut, die zum großen Teil nach der Ernte sofort als Frischpflanze verarbeitet werden. Mit 23 Hektar in [[Biologisch-dynamische Landwirtschaft|biologisch-dynamischer Anbauweise]] ist er der größte Heilpflanzengarten Europas mit Freilandanbau für einheimische Arten und Gehölze sowie Gewächshäusern für die Jungpflanzenzucht und tropische Pflanzen. Um der großen Anzahl an Besuchern gerecht zu werden, hat die Weleda Naturals in [[Wikipedia:Schwäbisch Gmünd|Schwäbisch Gmünd]] ein Besucher- und Erlebniszentrum gebaut, in dem Führungen, Kurse und Massagen angeboten werden.
Schon aus dem zweiten Jahrhundert sind Taufbekenntnisse bekannt. Aus diesen entwickelten sich in der westlichen Tradition das [[Altrömisches Glaubensbekenntnis|altrömische]] und das [[Apostolisches Glaubensbekenntnis|Apostolische Glaubensbekenntnis]] in lateinischer Sprache, in der östlichen Tradition verschiedene griechischsprachige Varianten, aus denen dann 325 das [[Bekenntnis von Nicäa|Nizänisches Glaubensbekenntnis]] und 381 das [[Nicäno-Konstantinopolitanum]] hervorgingen.


2008 kam es zu Problemen in der Lieferkette infolge einer IT-Umstellung. So mussten Waren wegen Ablauf des Verfalldatums teilweise vernichtet werden und einige Kunden erhielten Waren, aber keine Rechnungen.<ref>Gmünder Tagespost: [http://www.gmuender-tagespost.de/398710/ Weleda musste eigene Ware vernichten] 2. Februar 2008.</ref>
Das Nicäno-Konstantinopolitanum wird von praktisch allen christlichen Traditionen als verbindliches Credo akzeptiert, das apostolische Glaubensbekenntnis von praktisch allen westlichen Traditionen.


2009 zertifizierte Weleda seine sogenannten Naturkosmetikprodukte nach den Richtlinien des Ende 2008 von Naturkosmetikherstellern gegründeten [[Wikipedia:NaTrue|NaTrue]]-Label<ref>Natrue: [http://www.natrue.org/de/about-natrue/unsere-mitglieder-und-unser-sekretariat/ Weleda Natrue Mitgliedschaft].</ref> und erzielte 2009 einen Umsatzwachstum von 13 Prozent auf 399,4&nbsp;Millionen Franken.<ref>Weleda AG: [http://www.weleda.de/media/download/GB_Weleda_2009.pdf Geschäftsbericht 2009] (PDF; 2,2&nbsp;MB).</ref> [[Wikipedia:Utopia (Community)|Utopia]], Deutschlands größte Gemeinschaft für nachhaltigen Konsum verlieh Weleda 2009 den Utopia-Award gleich zweifach: Neben dem Jury-Preis wählte auch das Publikum Weleda zum vorbildhaftesten Unternehmen in Sachen [[Wikipedia:Nachhaltigkeit|Nachhaltigkeit]].<ref>Utopia: [http://award.utopia.de/utopia-award-2009/nominierungen09/abtimmungpublikumspreis Award Gewinner 2009].</ref> Bundeskanzler [[Wikipedia:Gerhard Schröder|Gerhard Schröder]] und Bundesfamilienministerin [[Wikipedia:Renate Schmidt|Renate Schmidt]] ehrten Weleda mit dem Innovativpreis für zukunftsweisende familienorientierte Maßnahmen. Das Weleda Generationen-Netzwerk erhielt 2010 vom Bund Deutscher Unternehmensberater den „Demografie Exzellenz Award“.  
Ein weiteres in den westlichen Kirchen weit verbreitetes Bekenntnis ist das [[Athanasianisches Glaubensbekenntnis|Athanasianische Glaubensbekenntnis]], das heute z.&nbsp;B. in der [[Evangelische Kirche im Rheinland|Evangelischen Kirche im Rheinland]] neben Apostolicum und Nicaeno-Constantinopolitanum zu den drei grundlegenden Bekenntnissen gehört.


Im Jahr 2012 kam es aufgrund von Verlusten in den vorangehenden Jahren zu einer umfassenden Reorganisation des Unternehmens, an deren Beginn ein vollständiger personeller Wechsel an der Spitze von Weleda stand: Der Verwaltungsrat wurde von den Aktionären neu besetzt und dieser wieder setzte den Dipl.-Kaufmann Ralph Heinisch als CEO ein. Im selben Jahr erwirtschaftete Weleda einen Überschuss von 0,5 Mio. Euro nach Steuern bei einem Umsatz von 322,5 Mio. Euro (+5 Prozent).  
=== Konfessionelle Bekenntnisschriften und Katechismen ===
Neben den Glaubensbekenntnissen für den gottesdienstlichen Gebrauch gibt es noch Bekenntnisse verschiedener Konfessionen, die eher in Form [[Dogma|dogmatischer]] Lehrsätze gefasst und überliefert sind, wie die [[Confessio Augustana]] und das [[Konkordienbuch]] der [[Evangelisch-Lutherische Kirchen|Evangelisch-Lutherischen Kirchen]], das [[Zweites Helvetisches Bekenntnis|Zweite Helvetische Bekenntnis]] und den [[Heidelberger Katechismus]] der [[Reformierte Kirche|Reformierten Kirchen]], das katholische [[Trienter Glaubensbekenntnis]], die [[Bekenntnisse der Täufer]], das [[Dordrechter Bekenntnis]] der [[Mennoniten]], der [[Rakauer Katechismus]] der [[Unitarismus (Religion)|Unitarier]], die Bekenntnisschrift ''[[Barmer Theologische Erklärung]]'' der [[Bekennende Kirche|Bekennenden Kirche]], die ''[[Bekenntnis von Westminster|Westminster Confession]]'' [[Puritanismus|puritanischer Gemeinschaften]], die ''Rechenschaft vom Glauben'' des [[Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde|Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland]], das [[Baptistische Bekenntnisse|Glaubensbekenntnis der Baptisten]] von [[Johann Ludwig Hinrichs]] 1840 (siehe Abbildung) und das [[Neuapostolisches Glaubensbekenntnis|Neuapostolische Glaubensbekenntnis]].


2014 war Weleda Projektpartner der baden-württembergischen Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd. Mit 2 Millionen Besuchern war sie die erfolgreichste ihrer Art. Das Geschäftsjahr endete mit einem Umsatz von 364 Mio. Euro (+8 Prozent).  
Das erste für die [[Römisch-katholische Kirche|katholische Kirche]] allgemein verbindliche Glaubensbekenntnis wurde 1215 im Rahmen des [[Viertes Laterankonzil|IV.&nbsp;Laterankonzils]] unter Papst [[Innozenz III.]] erlassen. Ein weiteres römisch-katholisches Glaubensbekenntnis ist das [[Credo des Gottesvolkes]] von Papst [[Paul VI.]]<ref>{{Internetquelle | autor=[[Franz-Josef Overbeck]] | url=http://kirchensite.de/index.php?myELEMENT=116484 | titel=In Erinnerung an Papst Paul VI.: „Credo des Gottesvolkes“ | hrsg=kirchensite.de (Bistum Münster) | datum=2006-08-06 | zugriff=2017-10-05 | archiv-url=https://archive.today/20120711153502/http://kirchensite.de/index.php?myELEMENT=116484 | archiv-datum=2012-07-11}}</ref>


Heute ist Weleda der drittgrößte Hersteller von Babypflege-Produkten in Deutschland und Marktführer bei sogenannter Naturkosmetik in Europa.<ref>Vgl. Christiane Jaud: ''Corporate Social Responsibility als Erfolgsfaktor für das Marketing von Unternehmen.'' GRIN Verlag, München 2009, ISBN 978-3-640-48987-9, Seite 71ff.</ref> 2012 beträgt der Marktanteil in Deutschland 28 Prozent.<ref>''Lebensmittelzeitung.'' Nr.&nbsp;27, 6. Juli 2012, S. 98.</ref>
Nach lutherischem Verständnis werden Glaubensbekenntnisse als Richtlinien des Glaubens ([[norma normata]]) verstanden: Sie sind zwar verbindlich, sind aber selbst durch etwas anderes normiert, nämlich durch die [[Bibel]] als [[norma normans]] (=&nbsp;normierende Norm). Sie können sich also nur dadurch legitimieren, dass sie von der Eigenverkündigung der Bibel gedeckt sind und diese bewahren. Reformierte Bekenntnisse können ihren evtl. normativen Charakter demgegenüber auch wieder verlieren. In vielen Freikirchen werden Bekenntnisse nicht als „Norm“ aufgefasst, sondern als aktuell gültiger Ausdruck des Glaubens. Eine Relevanz für Lehrentscheidungen kann ihnen mit einer solchen Bestimmung kaum zukommen.


== Kritik ==
== Islam ==
Weleda finanzierte mit Claus Fritzsche einen Betreiber mehrerer Websites, der sich selbst als Journalist bezeichnete und sich auf diesen der Diffamierung von Kritikern komplementärmedizinischer Praktiken widmete. Dabei verwendete Fritzsche verschiedene Server, die sich gegenseitig verlinken, um so unter anderem die Google-Suchergebnisse zu manipulieren und so die Kritik in den Vordergrund zu rücken. Ein Opfer dieser Praxis war der britische Forscher [[Wikipedia:Edzard Ernst|Edzard Ernst]].<ref>''[http://www.sueddeutsche.de/wissen/homoeopathie-lobby-im-netz-schmutzige-methoden-der-sanften-medizin-1.1397617 Homöopathie-Lobby im Netz – Schmutzige Methoden der sanften Medizin]'', Artikel in der [[Wikipedia:Süddeutsche Zeitung|Süddeutschen]] vom 30. Juni 2012, abgerufen am 8. August 2012.</ref> Weleda stellte im Juli 2012 die Finanzierung ein, nachdem die Süddeutsche Zeitung diese Vorgehensweise kritisiert hatte.<ref>''[http://www.freitag.de/autoren/merdeister/weleda-und-die-weisheit-der-menschen Weleda und die Weisheit der Menschen]'', Artikel in [[Wikipedia:der Freitag|der Freitag]] vom 9. Juli 2012, abgerufen am 4. März 2014.</ref>
{{WikipediaDE|Schahāda}}
Weleda geriet zudem in den Verdacht, mit Fakeaccounts die firmeneigene Facebookseite zu pushen.<ref>''[http://www.wuv.de/digital/wir_betreiben_keine_fake_accounts_weleda_wehrt_sich_gegen_social_media_vorwuerfe "Wir betreiben keine Fake-Accounts": Weleda wehrt sich gegen Social-Media-Vorwürfe]'', Artikel in [[Wikipedia:W&V|W&V]] vom 17. Oktober 2011, abgerufen am 31. Juli 2014.</ref>
 
Die '''Schahāda''' ({{arF|الشهادة|d=aš-šahāda|b=Zeugnis, Bezeugung}}), auch '''Taschahhud''' ({{arF|تشهد |d=tašahhud}}) genannt, ist das [[Glaubensbekenntnis]] des [[Islam]]s, das die erste der [[fünf Säulen des Islam]] bildet.
 
Die Bedeutung der Schahāda, die als solche übrigens im Koran nicht vorkommt, wird erst in einem auf den Propheten [[Mohammed]] zurückgeführten [[Hadith|Ḥadīṯ]] hervorgehoben: „Wenn der Diener [Gottes] sagt: ‚Es gibt keinen Gott außer Gott‘, dann spricht der erhabene Gott: ‚Meine Engel, mein Diener weiß, dass er keinen anderen Herrn außer mir hat. Ihr seid meine Zeugen, dass ich ihm [deshalb] vergeben habe.‘“<ref>[[Ibn ʿAsākir]]: ''Taʾrīḫ madīnat Dimašq.'' (Herausgegeben von ʿUmar b. Ġarāma al-ʿUmarī. Beirut 1995), Band 7, S. 61; Muḥammad b. ʿIyāḍ b. Mūsā: ''at-Taʿrīf bil-Qāḍī ʿIyāḍ''. (Herausgegeben von  Muḥammad ben Šarīfa. Rabat 1982), S. 15</ref>
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Glaubensbekenntnis}}
* {{WikipediaDE|Credo}}
* {{WikipediaDE|Bodhisattva-Gelübde}}
* {{WikipediaDE|Katechismus}}
* {{WikipediaDE|Morgenländisches Schisma}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung (Hrsg.): ''Rudolf Steiner und die Gründung der Weleda'' (= ''Beiträge zur Rudolf-Steiner-Gesamtausgabe.'' Nr.&nbsp;118/119, {{ZDB|302064-2}}). Rudolf-Steiner-Verlag, Dornach 1997.
* {{TRE|13|384|446|Glaubensbekenntnis(se)|[[Günter Lanczkowski]], Erhard S. Gerstenberger, Asher Finkel, [[Klaus Wengst]] u.&nbsp;a.}}
* Werner, Uwe: ''Das Unternehmen Weleda 1921 - 1945. Entstehung und Pionierzeit eines menschengemäßen und nachhaltig ökologischen Unternehmens'', Bwv Berliner-Wissenschaft, 2014 ISBN 3830532725
* {{LThK|[[Hans Waldenfels]], [[Georg Steins]], Gerhard Bodendorfer-Langer, [[Knut Backhaus]], [[Dorothea Sattler]], [[Hermann Josef Vogt]], [[Erich Feifel]]|Glaubensbekenntnis|3|4|699–707}}
* Vögele, Wolgang G.: ''Zur Geschichte der Weleda'', in: Erziehungskunst, 11/2014, [http://www.erziehungskunst.de/artikel/sachbuch/zur-geschichte-der-weleda/ Text]
*Weber, Stefanie: ''Versuch eines Unternehmens, eine philosophische Grundhaltung zu vermitteln. Die externe Unternehmenskommunikation von WELEDA'' Magisterarbeit, Essen 2000, Verlag Diplomica, ISBN 9783832428532


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.weleda.com/ www.weleda.com] – Internationale Website
{{Commonscat|Creeds}}
* [http://www.weleda.de/ www.weleda.de] Deutsche Website
{{Wiktionary}}
* Iso Ambühl: ''Crème für KZ: Weleda bedauert'', in: Sonntags Zeitung Nr.&nbsp;15 vom 12. April 1998, [http://www.akdh.ch/ps/ps_05.html online abrufbar] über das Archiv der [[Wikipedia:Aktion Kinder des Holocaust|Aktion Kinder des Holocaust]] (AKdH), mit einem Zusatz der AKdH
* [http://www.glaubensstimme.de/doku.php?id=tag:bekenntnis&do=showtag&tag=bekenntnis Glaubensstimme.de – Umfangreiche Sammlung christlicher Bekenntnisse] (private Seite)
* [http://www.weleda-naturals.de/ www.weleda-naturals.de] – Tochterfirma für Tinkturenherstellung
* [http://www.reformiert-online.net/t/de/bildung/grundkurs/gesch/lek6/print6.pdf Reformierte Bekenntnisse im 16. und 17. Jahrhundert] (PDF-Datei; 53 kB)
* [http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/autoren/weleda-die-anthroposophen-ag-1939665.html FAZ.net vom 20. Februar 2010: ''Ein Interview mit Patrick Sirdey, dem Vorstandschef des Arznei- und Kosmetikherstellers'']
* Evangelische Kirche in Deutschland: [http://ekd.de/glauben/bekenntnisse/index.html ''Bekenntnisse'']
* [http://egoistenblog.blogspot.de/2011/06/scharfe-auseinandersetzungen-wegen.html Egoisten.de - Scharfe Auseinandersetzungen wegen WELEDA]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Medizin]]
{{Normdaten|TYP=s|GND=4021200-2}}
[[Kategorie:Anthroposophische Medizin]]
 
[[Kategorie:Pharmazie]]
[[Kategorie:Religion]] [[Kategorie:Judentum]] [[Kategorie:Christentum]] [[Kategorie:Islam]] [[Kategorie:Bekenntnis]]
[[Kategorie:Anthroposophische Pharmazie|X]]
[[Kategorie:Gebet]]
[[Kategorie:Unternehmen|X]]
[[Kategorie:Anthroposophisches Unternehmen]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 9. Dezember 2019, 17:50 Uhr

Ein Glaubensbekenntnis ist in einer Religion ein öffentlicher Ausdruck des persönlichen und kollektiven Glaubens, zu dem der oder die Sprecher sich bekennen.

Ein Glaubensbekenntnis hat verschiedene Funktionen:

  • Es ist Anerkennung und Ausdruck der Gemeinschaft, die durch diesen Glauben gegeben ist (z. B. beim gemeinsamen Rezitieren im Rahmen eines Gottesdienstes).
  • Es fasst die wesentlichen Punkte ihrer Glaubenslehre zusammen.
  • Es enthält eine Selbstverpflichtung, nach diesem Glauben zu leben (z. B. bei der Ordination eines kirchlichen Amtsträgers).
  • Es markiert die zentralen Glaubensinhalte, die eine Religion oder Überzeugung gegen andere Religionen oder Konfessionen abgrenzen.
  • Es gibt die Richtung an, in der diese Glaubensinhalte, oft in Heiligen Schriften dargelegt, verstanden werden (sollen).
  • Es kann in bestimmten Kampfsituationen zum Ausdruck der ultimativen Entscheidung für den eigenen, gegen den Glauben anderer werden.

Glaubensbekenntnis ist eine Übersetzung des Wortes „Konfession“ des evangelischen Kirchenlieddichters Philipp von Zesen.

Judentum

Das ausdrückliche Bekennen des eigenen Glaubens vor Gott und der volkhaften Gemeinde ist im Judentum seit seinen Anfängen zentral. Ein altes biblisches Credo der Israeliten lautet:

„Ein umherziehender Aramäer war mein Vater; er zog nach Ägypten hinab und hielt sich dort als Fremdling mit wenigen Angehörigen auf; aber er wurde dort zu einem großen, starken und zahlreichen Volk. Doch die Ägypter misshandelten uns; sie quälten uns und legten uns harten Frondienst auf. Da schrieen wir zu JHWH, dem Gott unserer Väter. JHWH erhörte unser Rufen und sah unsere Qual, unsere Mühsal und Bedrängnis. Und JHWH führte uns heraus mit starker Hand und ausgestrecktem Arm, mit großen, furchterregenden Taten, mit Zeichen und Wundern. Er brachte uns an diesen Ort und gab uns dieses Land; ein Land, das von Milch und Honig überfließt.“ (Deuteronomium 26,5–9 EU)

Das Bekenntnis zu den befreienden Geschichtstaten Gottes wurde zum gemeinsamen Glauben Israels, der die Zwölf Stämme Israels zum erwählten Volk Gottes einte, das nur einen Gott kannte und verehrte (Jos 24,18 EU). Ein Großteil der biblischen Geschichtsüberlieferung hat daher Bekenntnischarakter und enthält Credo-artige Texte.

Das „Schma Jisrael“ (Höre, Israel) wurde zum wichtigsten Glaubensbekenntnis dieses Volkes, das seine Existenz den Befreiungstaten JHWHs in der Geschichte verdankt:

„Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr allein! Und Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all Deiner Kraft.“ (Deuteronomium 6,4–5 EU)

Dieses Bekenntnis enthält als Anrede an die versammelte Gemeinde zuerst die Zusage des Bundes Gottes mit seinem Volk: „JHWH ist unser Gott!“, sodann das alle Volksangehörigen beschlagnahmende Gebot: „Und Du sollst…“ Damit antwortet das Bekenntnis auf das erste der Zehn Gebote, das lautet:

„Ich bin JHWH, Dein Gott, der Dich aus Ägypten, aus der Sklaverei geführt hat. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ (Ex 20,2–3 EU und Dtn 5,6–7 EU)

Diese besondere, gemeinschaftliche und konzentrierte Antwort des Glaubens auf den einzigen Gott, der sich seinem Volk offenbart, hat das Judentum an das Christentum und den Islam „vererbt“.

Christentum

Neues Testament

Im Neuen Testament zitiert Jesus Christus das israelitische Schma Jisrael als sein eigenes Credo, und zwar bereits in der Gestalt, in der es im Judentum bis heute gebetet wird: indem er dem ersten Gebot der Gottesliebe das Gebot der Nächstenliebe gleichrangig zur Seite stellt (Mk 12,29–31 EU). Damit ist der Gott Israels auch für alle Christen der einzige Gott, den sie mit aller Kraft zu lieben haben wie sich selbst. Bekennen, Beten und Nachfolgen sind im christlichen wie im jüdischen Glauben eins.

Das urchristliche Bekenntnis wird ebenfalls als Rückblick auf Gottes rettende Taten und als Lobpreis seines Handelns verkündet:

„Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen. […] Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Christus gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.“

Apostelgeschichte 2,32–36 EU

Eines der ältesten christlichen Glaubensbekenntnisse findet sich bei Paulus in 1 Kor 15,3ff EU:

„Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf.“

Altkirchliche Bekenntnisse

Schon aus dem zweiten Jahrhundert sind Taufbekenntnisse bekannt. Aus diesen entwickelten sich in der westlichen Tradition das altrömische und das Apostolische Glaubensbekenntnis in lateinischer Sprache, in der östlichen Tradition verschiedene griechischsprachige Varianten, aus denen dann 325 das Nizänisches Glaubensbekenntnis und 381 das Nicäno-Konstantinopolitanum hervorgingen.

Das Nicäno-Konstantinopolitanum wird von praktisch allen christlichen Traditionen als verbindliches Credo akzeptiert, das apostolische Glaubensbekenntnis von praktisch allen westlichen Traditionen.

Ein weiteres in den westlichen Kirchen weit verbreitetes Bekenntnis ist das Athanasianische Glaubensbekenntnis, das heute z. B. in der Evangelischen Kirche im Rheinland neben Apostolicum und Nicaeno-Constantinopolitanum zu den drei grundlegenden Bekenntnissen gehört.

Konfessionelle Bekenntnisschriften und Katechismen

Neben den Glaubensbekenntnissen für den gottesdienstlichen Gebrauch gibt es noch Bekenntnisse verschiedener Konfessionen, die eher in Form dogmatischer Lehrsätze gefasst und überliefert sind, wie die Confessio Augustana und das Konkordienbuch der Evangelisch-Lutherischen Kirchen, das Zweite Helvetische Bekenntnis und den Heidelberger Katechismus der Reformierten Kirchen, das katholische Trienter Glaubensbekenntnis, die Bekenntnisse der Täufer, das Dordrechter Bekenntnis der Mennoniten, der Rakauer Katechismus der Unitarier, die Bekenntnisschrift Barmer Theologische Erklärung der Bekennenden Kirche, die Westminster Confession puritanischer Gemeinschaften, die Rechenschaft vom Glauben des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland, das Glaubensbekenntnis der Baptisten von Johann Ludwig Hinrichs 1840 (siehe Abbildung) und das Neuapostolische Glaubensbekenntnis.

Das erste für die katholische Kirche allgemein verbindliche Glaubensbekenntnis wurde 1215 im Rahmen des IV. Laterankonzils unter Papst Innozenz III. erlassen. Ein weiteres römisch-katholisches Glaubensbekenntnis ist das Credo des Gottesvolkes von Papst Paul VI.[1]

Nach lutherischem Verständnis werden Glaubensbekenntnisse als Richtlinien des Glaubens (norma normata) verstanden: Sie sind zwar verbindlich, sind aber selbst durch etwas anderes normiert, nämlich durch die Bibel als norma normans (= normierende Norm). Sie können sich also nur dadurch legitimieren, dass sie von der Eigenverkündigung der Bibel gedeckt sind und diese bewahren. Reformierte Bekenntnisse können ihren evtl. normativen Charakter demgegenüber auch wieder verlieren. In vielen Freikirchen werden Bekenntnisse nicht als „Norm“ aufgefasst, sondern als aktuell gültiger Ausdruck des Glaubens. Eine Relevanz für Lehrentscheidungen kann ihnen mit einer solchen Bestimmung kaum zukommen.

Islam

Schahāda - Artikel in der deutschen Wikipedia

Die Schahāda (الشهادة / aš-šahāda /„Zeugnis, Bezeugung“), auch Taschahhud (تشهد / tašahhud) genannt, ist das Glaubensbekenntnis des Islams, das die erste der fünf Säulen des Islam bildet.

Die Bedeutung der Schahāda, die als solche übrigens im Koran nicht vorkommt, wird erst in einem auf den Propheten Mohammed zurückgeführten Ḥadīṯ hervorgehoben: „Wenn der Diener [Gottes] sagt: ‚Es gibt keinen Gott außer Gott‘, dann spricht der erhabene Gott: ‚Meine Engel, mein Diener weiß, dass er keinen anderen Herrn außer mir hat. Ihr seid meine Zeugen, dass ich ihm [deshalb] vergeben habe.‘“[2]

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Creeds - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes:  Wiktionary: Glaubensbekenntnis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Franz-Josef Overbeck: In Erinnerung an Papst Paul VI.: „Credo des Gottesvolkes“. kirchensite.de (Bistum Münster), 6. August 2006, archiviert vom Original am 11. Juli 2012; abgerufen am 5. Oktober 2017.
  2. Ibn ʿAsākir: Taʾrīḫ madīnat Dimašq. (Herausgegeben von ʿUmar b. Ġarāma al-ʿUmarī. Beirut 1995), Band 7, S. 61; Muḥammad b. ʿIyāḍ b. Mūsā: at-Taʿrīf bil-Qāḍī ʿIyāḍ. (Herausgegeben von Muḥammad ben Šarīfa. Rabat 1982), S. 15


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