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imported>Joachim Stiller |
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| {{Infobox Berg
| | #REDIRECT [[Rhododendren (Rhododendron)]] |
| |NAME=Parnass
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| |BILD=Parnassos1.jpg
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| |BILDBESCHREIBUNG=Parnass
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| |HÖHE=2455
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| |HÖHE-BEZUG=GR
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| |LAGE=[[Wikipedia:Griechenland|Griechenland]]
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| |GEBIRGE=
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| |BREITENGRAD=38/32/6/N
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| |LÄNGENGRAD=22/37/20/E
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| |REGION-ISO=GR
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| |TYP=
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| |GESTEIN=
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| |ALTER=
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| |ERSTBESTEIGUNG=
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| |BESONDERHEITEN=
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| }}
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| Der '''Parnass''' ({{elS|''Parnassós'' Παρνασσός|neu=1}}, {{laS|''Parnasos, Parnasus, Parnassos, Parnassus'' (m.)}}) ist ein 2.455 Meter hoher Gebirgsstock in [[Wikipedia:Griechenland|Zentralgriechenland]]. Am südwestlichen Fuß des Massivs liegt [[Delphi]] mit der [[Kastalische Quelle|Kastalischen Quelle]]. Er bietet einen malerischen Rundblick auf Olivenhaine. In der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] ist der Berg [[Apollon]] geweiht und die Heimat der [[Muse (Mythologie)|Musen]], der Göttinnen der Künste. Deswegen gilt der Parnass in übertragener Bedeutung als Sinnbild und Inbegriff der [[Lyrik]], beziehungsweise der Kunst.
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| Der Berg wurde in der Antike als ‚zweigipflig‘ bezeichnet. Apollon verwundete hier die Schlange [[Python (Mythologie)|Python]]. Nach der [[Sintflut]] sind [[Deukalion]] und [[Pyrrha]] auf dem Parnassos gelandet.
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| == Die Deukalonische Flut und der Beginn des Kali Yuga ==
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| {{GZ|Wir könnten herumgehen bei den verschiedenen Völkern und
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| würden zu unserem Erstaunen finden, wie in den weitesten Kreisen die
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| Menschen allerdings gewußt haben, daß die Sache so ist, daß eine
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| Überflutung des Bewußtseins stattgefunden hat und daß im dritten
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| nachatlantischen Kulturzeitalter durch die besondere Entwickelung
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| der Empfindungsseele - das heißt durch das Schauen nach außen - etwas
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| ganz Neues eintreten mußte. Die Inder haben es empfunden, indem
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| sie sagten: Kali Yuga geht hervor als eine Nachfolgeschaft von Pramati.
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| Wie haben die Griechen gesagt? Ganz dasselbe. Bei ihnen heißt
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| Pramati nur Prometheus, was ganz dasselbe ist. Er ist der Bruder von
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| Epimetheus. Dieser repräsentiert noch, was zurückschaut in die uralten
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| Zeiten. Epimetheus ist der «Nachdenkende», Prometheus ist der,
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| welcher schon vorherdenken muß in seinen Gedanken was draußen
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| ist und draußen sich vollzieht. Und ebenso wie Pramati die Nachkommenschaft
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| im Kali Yuga hat, so hat Prometheus seine Nachfolgeschaft: wir brauchen uns nur das Wort «Kali Yuga» dem Griechischen
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| entsprechend zu bilden; da ist es «Kalion», und weil die Griechen
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| empfanden, daß es das Zeitalter des schwarzen Göttlichen ist, müssen
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| wir das «Deu» - deus - vorsetzen und wir bekommen «Deukalion».
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| Das ist dasselbe Wort wie Kali Yuga. Wir haben es dabei nicht mit
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| einer Ausspintisiererei zu tun, sondern mit einer okkulten Tatsache.
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| Daraus sehen wir also, daß die Griechen dasselbe wissen, was
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| auch die Inder wissen. Das sei nur als ein Beispiel angeführt, das uns
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| zeigen kann, wie die Menschen in ihren uralten hellseherischen Zuständen
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| wohl wußten, um was es sich handelt, und wie sie in gewaltigen
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| Bildern zum Ausdruck zn bringen wußten, was vorging. Denn
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| die griechische Sage erzählt uns, wie Deukalion sich auf den Rat seines
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| Vaters Prometheus einen hölzernen Kasten baute; in diesem rettete
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| er sich und seine Gattin Pyrrha allein aus dem Untergange, als Zeus
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| das Menschengeschlecht durch eine Flut vertilgen wollte. Deukalion
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| und Pyrrha, die dann auf dem Parnaß gelandet wurden, sind so für die
| |
| Griechen der Ausgang des neuen Menschengeschlechtes. Deukalion
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| ist der Sohn des Prometheus. Und dazwischen fällt die «Flut», die für
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| die verschiedensten Völker sich zugetragen hat als ein Vorgang im
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| Bewußtseinszustand.|133|126}}
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| == Apollon und Python ==
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| {{Hauptartikel|Apollon|Python}}
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| {{GZ|Was schauten die Griechen in ihrem Apollo?
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| Wir lernen ihn kennen, wenn wir hinschauen auf den Parnaß
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| und auf die Kastalische Quelle. Im Westen vom Parnaß öffnete sich
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| ein Erdschlund; die Griechen errichteten einen Tempel darüber.
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| Warum? Vorher kamen aus dem Erdschlund Dämpfe herauf, die
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| sich tatsächlich, wenn die Luftströmungen richtig waren, wie
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| Schlangengewinde, wie ein Drache um das Gebirge herumwanden.
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| Und Apollo stellten sich die Griechen vor, wie er seine Pfeile abschießt
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| gegen den Drachen, der als heftige Dämpfe heraufsteigt
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| aus dem Erdenschlunde. Da tritt uns Sankt Georg, seine Pfeile
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| gegen den Drachen sendend, im griechischen Apollo entgegen, in
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| irdischer Abschattung. Und als er ihn überwunden hatte, den Drachen
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| Python, da wird ein Tempel errichtet, und statt des Python
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| sehen wir, wie die Dämpfe in die Seele der Pythia gehen und wie
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| sich die Griechen vorstellen, daß jetzt in diesen wilden Drachendämpfen
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| Apollo drinnen lebt, der ihnen weissagt durch die Orakel
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| aus dem Mund der Pythia. Und die Griechen, dieses selbstbewußte
| |
| Volk, steigen hin durch die Stufen, auf denen sie seelisch sich vorbereitet
| |
| haben, und nehmen das entgegen, was Apollo zu sagen hat
| |
| durch die Pythia, die von den Drachendämpfen durchsetzt wird.
| |
| Das heißt, Apollo lebt im Drachenblut und durchtränkt die Menschen
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| mit Weisheit, die sie sich holen am Kastalischen Quell. Und
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| ein Versammlungsort für die heiligsten Spiele und Feste wird der Ort.
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| Und warum vermag Apollo das? Was ist Apollo? Er verrichtet
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| das, was er also aus dem Drachenblute als Weisheit aufsteigen läßt,
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| nur vom Frühling bis zum Herbst. Gegen den Herbst zu wandert
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| er nach seiner uralten Heimat, nach dem Norden, nach dem
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| hyperboräischen Lande. Feste werden gefeiert wie Abschiedsfeste,
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| weil Apollo dahinzieht. Im Frühling wird er wieder empfangen,
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| wenn er vom Norden her kommt. Tiefe Weisheit waltet in diesem
| |
| Nach-Norden-Gehen des Apollo. Die Sonne, die physische, zieht
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| nach Süden; im Geistigen ist es immer entgegengesetzt. Angedeutet
| |
| wird darin, daß Apollo mit der Sonne zu tun hat. Apollo ist das
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| engelartige Wesen, von dem wir gesprochen haben: eine Abschattung, eine Projektion in das Griechengemüt hinein des engelartigen
| |
| Wesens, das in Wirklichkeit gewirkt hat am Ende der atlantischen
| |
| Zeit, das durchseelt war von dem Christus. Die Projektion, die Abschattung
| |
| des von dem Christus durchseelten Engels in das Griechengemüt
| |
| hinein ist Apollo, der durch den Mund der Pythia Weisheit
| |
| zu den Griechen spricht.|149|57f}}
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| {{GZ|am Ende der atlantischen Zeit erstand eine dritte Gefahr für
| |
| den Menschen durch den luziferisch-ahrimanischen Einfluß. Es drohte,
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| daß die menschlichen Seelenkräfte, Denken, Fühlen und Wollen, in
| |
| Unordnung, in Disharmonie zueinander gerieten, daß die drei Kräfte
| |
| nicht mehr recht zusammenklingen konnten in der menschlichen Seele.
| |
| In Leidenschaft erglüht wäre der Mensch jedem Impulse gefolgt, oder
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| von Furcht und Haß erfüllt geflohen, ohne daß Vernunft die Kräfte
| |
| hätte regeln können. Wie brachte da das Geisteswesen Hilfe? Das
| |
| Geisteswesen mußte untertauchen in die von Leidenschaft erfüllte
| |
| menschliche Seele, mußte selbst die Leidenschaft werden, mußte zum
| |
| Drachen werden, um umzuwandeln die Seelenkräfte, und ein drittes
| |
| Mal von dem Christus-Geist sich durchleuchten lassen.
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| Widergespiegelt finden wir dieses geistige Geschehnis in den Mythen
| |
| aller Völker, in dem Mythos von Sankt Georg, dem Erzengel Michael,
| |
| den Drachen besiegend. In den nachatlantischen Kulturen sehen wir
| |
| ein Bewußtsein lebendig von den in geistigen Welten sich vollziehenden
| |
| Einwirkungen des Christus auf das Menschenwerden durch jenes
| |
| Geisteswesen. In dem Zarathustra-Kult tritt uns das hohe Sonnenwesen
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| entgegen, und wie ein Abbild davon zeigt sich im griechischen
| |
| Bewußtsein der Apollo-Dienst. Am kastalischen Quell ist der Tempel
| |
| des Apollo, wohin wohlvorbereitet die Griechen ziehen, um sich bei
| |
| Apollo Rat zu holen. Python, der über den Dämpfen ruht, die aus dem
| |
| Spalt aufsteigen und den Berg Parnaß umwinden wie eine Schlange, er
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| wird durch Apollo besiegt, und an seine Stelle tritt die Priesterin
| |
| Pythia, durch deren Mund Apollo seine Weisheit den Griechen offenbart.
| |
| Von Frühling bis Herbst weilt Apollo in seiner Stätte, dann zieht
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| er nach Norden in das Land der Hyperboräer. Nach Norden muß
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| Apollo ziehen als der Geist der Sonne, während die physische Sonne
| |
| nach Süden zieht. Und verbunden finden wir mit Apollo die Musik,
| |
| das Saitenspiel. Es stellt dar den Ausdruck des Zusammenstimmens
| |
| der drei menschlichen Seelenkräfte. Und von einem berühmten Manne
| |
| mit zu großen Ohren, dem König Midas, wird gesagt, daß Apollo ihm
| |
| die Eselsohren wachsen ließ als Strafe dafür, daß Midas beim musischen
| |
| Wettkampf zwischen Apollo und Marsyas gegen Apollo entschied,
| |
| weil er Marsyas Flöte dem Saitenspiel Apollos vorzog.
| |
| | |
| Dreimal also, ehe das Mysterium von Golgatha eintrat, hatte von
| |
| den geistigen Welten aus der Christus sich mit der Menschheit verbunden,
| |
| durch dreimaliges Durchdringen jenes Geistwesens, das später
| |
| der nathanische Jesusknabe war: Erstens maßvoll die Sinneserfahrung
| |
| zu regeln in der lemurischen Zeit, zweitens die Lebenskräfte zu
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| regeln im Anfang der atlantischen Zeit, drittens zu regeln die Seelenkräfte
| |
| am Ende der atlantischen Zeit. Dann erst vollzog sich als viertes
| |
| das Mysterium von Golgatha, um zu regeln das Ich in seinem Verhältnis
| |
| zur Welt.|152|95f}}
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| {{Siehe auch|Vorstufen zum Mysterium von Golgatha}}
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| == Raffaels Darstellung des Parnass ==
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| [[Datei:Raffael 072.jpg|mini|400px|[[Raffael]]: ''Der Parnass'' (1510-1511, [[Wikipedia:Stanza della Segnatura|Stanza della Segnatura]], [[Wikipedia:Vatikan|Vatikan]])]]
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| „Der Parnass“ ist der Titel des von [[Raffael]] im Auftrag von Papst [[Wikipedia:Julius II.|Julius II.]] von 1510 bis 1511 angefertigten Wandfreskos an der Nordwand der [[Wikipedia:Stanza della Segnatura|Stanza della Segnatura]] des [[Wikipedia:Vatikan|Vatikan]]s. Der „Parnass“ bildet einen gemeinsamen Bilderzyklus mit den Fresken der anderen drei Wände. Auf der gegenüber liegenden Südwand werden die vier [[Kardinaltugenden]] und die drei [[Christliche Tugenden|christlichen Tugenden]] gezeigt, auf der Ostwand befindet sich die herkömmlich als [[Schule von Athen]] bezeichnete Darstellung und auf der Westwand die [[Disputa del Sacramento]].
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| {{GZ|Wie sich die
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| Griechen vorstellten, daß die Götter auf die Welt wirkten,
| |
| das gossen sie aus über ihre Statuen. Wie die Menschen es
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| erlebt hatten, daß sie fortschreiten zu den Gründen der
| |
| Dinge, das tritt uns in dem Bilde entgegen, das so oft die
| |
| «[[Schule von Athen]]» genannt wird. Wie die Menschenseele
| |
| gelernt hat die griechischen Götter anzuschauen, das tritt
| |
| uns in einer eigentümlichen Neugestaltung der Götter Homers
| |
| in dem «Parnaß» vor die Seele. Das sind nicht die
| |
| Götter der Ilias und Odyssee, sondern das sind die Götter,
| |
| wie sie eine Seele anschaute, die bereits durch die Epoche
| |
| der Verinnerlichung durchgegangen war!|62|314}}
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| == Literatur ==
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| #Rudolf Steiner: ''Ergebnisse der Geistesforschung'', [[GA 62]] (1988), ISBN 3-7274-0620-8 {{Vorträge|062}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Der irdische und der kosmische Mensch'', [[GA 133]] (1989), ISBN 3-7274-1330-1 {{Vorträge|133}} | |
| #Rudolf Steiner: ''Christus und die geistige Welt. Von der Suche nach dem heiligen Gral'', [[GA 149]] (2004), ISBN 3-7274-1490-1 {{Vorträge|149}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Vorstufen zum Mysterium von Golgatha '', [[GA 152]] (1990), ISBN 3-7274-1520-7 {{Vorträge|152}}
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Berg]] [[Kategorie:Griechenland]] [[Kategorie:Griechische Mythologie]]
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| {{Wikipedia}}
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