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'''William Paley''' (* [[14. Juli]] [[1743]] in [[w:Peterborough|Peterborough]], [[w:Northamptonshire|Northamptonshire]]; † [[25. Mai]] [[1805]] in [[w:Lincoln (Lincolnshire)|Lincoln]], [[w:Lincolnshire|Lincolnshire]]) war ein [[England|englischer]] [[Theologe]] und [[Philosoph]].


'''Repanse de Schoye''' ([[Altfranzösische Sprache|altfranz.]] ''Repanse de schoy'' „Bringerin der Freude“) ist in [[Wolfram von Eschenbach]]s [[Parzival]]-Dichtung die [[Gral]]shüterin. Am Ende der Erzählung wird [[Parzival]]s Gattin [[Condwiramur]] ihre Nachfolgerin, während Repanse de Schoye Parzvals Halbbruder [[Feirefiz]] ehelicht und mit ihm nach [[Indien]] zieht. Ihr gemeinsamer Sohn, ''Jôhan'', gilt als Ahnherr des sagenhaften [[Priesterkönig Johannes|Priesterkönigs Johannes]], welcher der Legende nach der christliche Herrscher über die „drei Indien“ gewesen sei.
== Leben ==
William Paley wurde zunächst von seinem gleichnamigen Vater unterrichtet, der Lehrer an der [[w:Grammar School|Grammar School]] in [[w:Giggleswick|Giggleswick]] war. Am 16. November 1758 wurde er als „Sizar“ am [[w:Christ’s College (Cambridge)|Christ’s College]] in [[w:Cambridge|Cambridge]] zugelassen. Als Bester seines Jahrgangs („Senior Wrangler“) graduierte er im Januar 1763 als ''[[w:Baccalaureus Artium|Baccalaureus Artium]]'' und wechselte für kurze Zeit an die Akademie in [[w:Greenwich (London)|Greenwich]]. Am 24. Juni 1766 wurde Paley im Alter von 23 Jahren zum „[[w:Fellow|Fellow]]“ des Christ’s College gewählt und kehrte nach Cambridge zurück. Er legte seinen Abschluss als ''Master of Arts'' ab, gab Privatunterricht und wurde am 21. Dezember 1767 vom Londoner Bischof [[Richard Terrick]] (1710–1777) zum [[Priester]] [[w:Ordination#Kirchen katholischer und orthodoxer Tradition|ordiniert]]. Ab 1768 lehrte Paley am Christ’s College. Er hielt Vorlesungen über [[w:Samuel Clarke|Samuel Clarke]], [[w:Joseph Butler|Joseph Butler]] und [[John Locke]] sowie [[Ethik|Moralphilosophie]].


{{GZ|Als die uralte Blutsverwandtschaft durchbrochen wurde, ging in
1776 wurde Paley [[w:Rektor#Anglikanische Kirche|Rektor]] in Musgrave in der Grafschaft [[w:Cumbria|Cumbria]] und 1782 [[w:Archidiakonat|Archidiakon]] in [[w:Carlisle|Carlisle]]. Auf Anraten seines Freundes [[John Law (Bischof)|John Law]] (1745–1810) veröffentlichte er 1785 eine überarbeitete und erweiterte Fassung seiner Vorlesungen unter dem Titel ''The Principles of Moral and Political Philosophy''. 1794 folgte ''A View of the Evidence of Christianity'', das bis ins 20. Jahrhundert an der [[w:University of Cambridge|Universität Cambridge]] zur Pflichtlektüre zählte.<ref>[http://www.ucmp.berkeley.edu/history/paley.html William Paley (1743–1805)]</ref>
den Mysterien etwas Besonderes vor sich. Was ehemals durch die
Blutsverwandtschaft erreicht worden war, wurde nun ersetzt durch
zwei bestimmte geistige Präparate in den hohen Mysterien. In den
niederen Mysterien waren die äußeren Symbole dafür vorhanden.
Diese äußeren Symbole waren Brot und Wein. Was als jene zwei
Präparate vorlag, es waren Stoffe, die geistig etwas Ähnliches bewirkten
wie physisch das Blut in den Adern. Als das alte Hellsehen
verlorenging, wurde dies also ersetzt durch den Genuß dieser Präparate.
Wenn man die ganze theosophische Weisheit gelernt hatte, bekam
man damals diese Symbole aus der [[Schale der Ceridwen]]. Das
war es, was als geläutertes Blut aus dem von oben herab sich öffnenden
Kelch den Menschen gegeben werden konnte. Es ist dies, was
als das eigentliche Mysterium besteht, dann auf eine sehr kleine
Körperschaft übergegangen.


In andern Gegenden Europas sind die Mysterien verfallen und
== Wirken ==
auf eine abscheuliche, abstoßende Weise profaniert worden. Da findet
{{lückenhaft|beschränkt sich nur auf ein Werk}}
man als Symbol des Opfers eine Schale, in die ein blutendes
=== Natürliche Theologie ===
Haupt gelegt wurde. Man hatte die Meinung, daß in dem Menschen
In seinem 1802 erschienenen Buch ''Natural Theology'' plädierte Paley anhand der [[Uhrmacher-Analogie]] für das Wirken eines [[Gott|Schöpfers]] in der Natur. Würde man einen Stein finden, so könne man vermuten, er habe schon immer dort gelegen. Würde man aber eine Uhr finden, so würde man dies kaum vermuten. Aus der Zweckmäßigkeit, mit der die Einzelteile der Uhr zusammengefügt seien, müsse man schließen, dass die Uhr einen intelligenten Schöpfer, den Uhrmacher, gehabt habe. Folglich müsse auch ein lebender Organismus, dessen Körperteile ebenso zweckmäßig zusammenwirken wie die Teile der Uhr, einen intelligenten Schöpfer haben, den Paley auch ''Designer'' nennt.
durch den Anblick dieses Hauptes etwas erweckt werden könne.
Was da vorgenommen wurde, war schwarze Magie. Es war der Gegensatz
zu dem Geheimnis des Heiligen Gral.


Man wußte damals, daß das, was im Blütenkelch nach oben
Paleys Argumentation ist ein Beispiel für den Versuch eines [[Teleologie|teleologischen]] [[Gottesbeweis]]es mithilfe [[Spezifizierte Komplexität|spezifizierter Komplexität]].
strömt, im menschlichen Blute lebt. Das mußte wieder rein und
keusch werden wie der Blütensaft. In den entarteten Mysterien hat
man das in eine grobe materialistische Form gebracht. Im Norden
brauchten sie als Symbol in den Mysterien das sublimierte Blut und
in den eleusinischen Mysterien den Wein des Dionysos und das
Brot der Demeter. Das abscheulich gemachte Gralsgefäß mit dem
blutenden Haupte finden wir wieder bei der Herodias mit dem
Haupt des Johannes. Sie lacht über das profanierte Mysterium.
Das eigentliche Geheimnis der hohen Mysterien ist übergegangen
auf die Tempeleisen im Norden Spaniens, die Gralshüter.
Während die Ritter des Artus sich mehr mit den weltlichen Angelegenheiten
befaßten, konnten die Tempeleisen vorbereitet werden, ein noch höheres Geheimnis aufzunehmen, nämlich zu verstehen
das große Geheimnis von Golgatha, das weltgeschichtliche
Mysterium.


Das Christentum ist hervorgegangen aus dem allerstärksten Völkergemisch,
=== Einfluss und weitere Diskussion ===
den Galiläern, aus denen, die ganz fremd draußen stehen,
Paleys Naturtheologie stellte die universelle Adaptiertheit von Lebewesen in den Mittelpunkt seines Beweises eines Schöpfers und einer selbst unveränderlichen Schöpfung. Der statische Adaptionismus Paleys scheint paradoxerweise gerade einen Einfluss auf den evolutionären Adaptionismus von Charles Darwin gehabt zu haben, der durch seine Theorie der Natürlichen Zuchtwahl die britische Naturtheologie unterminieren sollte.<ref>von Sydow (2005)  {{Webarchiv|text=PDF online |url=http://www.psych.uni-goettingen.de/abt/1/sydow/von_Sydow_(2005)_Darwin_A_Christian_Undermining_Christianity.pdf |wayback=20090205085508 |archiv-bot=2018-03-24 15:34:50 InternetArchiveBot }}</ref>
außerhalb aller Blutsgemeinschaft. Der Heiland ist derjenige,
der mit seinem Reiche ganz und gar nicht mehr fußt auf der alten
Blutsgemeinschaft, der jenes Reich begründet, das jenseits aller
Blutsgemeinschaft liegt. Das sublimierte Blut, das Blut, das geläutert
ist, sprießt aus dem Opfertode, dem Reinigungsprozeß, hervor. Das
Blut, das Wünsche und Begierden erzeugt, das muß rinnen, geopfert
werden, hinfließen.


Das heilige Gefäß mit dem geläuterten Blut wurde nach Europa zu
Heute wird die Entstehung von komplex-organisierten Systemen wie dem menschlichen Auge oder dem Gehirn in den biologischen Wissenschaften allgemein durch die [[Evolutionstheorie]] erklärt. Unter anderem wurde Paleys Vergleich als scheinbares Resultat eines planvollen Entwurfs durch [[Richard Dawkins]] im Titel seines Buches ''[[w:Der blinde Uhrmacher|Der blinde Uhrmacher]]'' direkt aufgegriffen, aber evolutionstheoretisch durch das Wirken von Mutation und Selektion erklärt, ohne dass dafür ein Schöpfergott notwendig wäre.
den Tempeleisen auf dem Berge Montsalvatsch gebracht. Titurel, der
Ahnherr, hat den Gral empfangen, vorher war er ersehnt worden.
Jetzt war die Überwindung des Blutes vor sich gegangen. Es war das
rein Physische des Blutes durch das Geistige überwunden worden.|97|264f}}


== Werke (Auswahl) ==
=== Originalausgaben ===
* ''The Principles of Moral and Political Philosophy''. 1785 [http://books.google.ch/books?id=2XsNAAAAYAAJ online]
* ''Horae Paulinae: or the truth of the Scripture history of St. Paul evinced by a comparison of the epistles, which bear his name, with the acts of the apostles and with one another''. 1790
* ''A View of the Evidences of Christianity''. 1794 [http://books.google.ch/books?id=SSDhoC48rlYC online] [http://www.gutenberg.org/etext/14780 Volltext]
* ''Natural Theology, or Evidences of the Existence and Attributes of the Deity, Collected From the Appearances of Nature''. 1802 [http://books.google.ch/books?id=0FwAAAAAMAAJ online]


<center>
=== Deutsche Übersetzungen ===
{|class="notiz" | width="800px"
* ''Grundsätze der Moral und Politik''. Übersetzt von Christian Garve, Weidmanns Erben und Reich, Leipzig 1787; [http://books.google.ch/books?id=-c4GAAAAcAAJ Band 1], [http://books.google.ch/books?id=-s4GAAAAcAAJ Band 2]
|-
* ''Uebersicht und Prüfung der Beweise und Zeugnisse für das Christenthum''. Übersetzt von Johann August Nösselt, Weigand, 1797 - 2 Bände
| width="50%"|<poem>nâch den kom diu künegîn. (235, 15)
* ''Natürliche Theologie''. Übersetzt von Hermann Hauff, Verlag der J. G. [[w:Cotta’sche Verlagsbuchhandlung|Cotta’sche Buchhandlung]], Stuttgart und Tübingen 1837; [http://books.google.ch/books?id=-84GAAAAcAAJ online]
ir antlütze gap den schîn,
si wânden alle ez wolde tagen.
man sach die maget an ir tragen
pfellel von Arâbî. (235, 20)
ûf einem grüenen achmardî
truoc si den wunsch von pardîs,
bêde wurzeln unde rîs.
daz was ein dinc, daz hiez der Grâl,
erden wunsches überwal. (235, 25)
Repanse de schoy si hiez,
die sich der grâl tragen liez.
der grâl was von sölher art:
wol muoser kiusche sîn bewart,
die sîn ze rehte solde pflegn:
die muose valsches sich bewegn. (235,30)</poem>
[[Wikipedia:Wolfram von Eschenbach|Wolfram von Eschenbach]]: ''Parzival'', [http://www.hs-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/13Jh/Wolfram/wol_pa05.html Buch V, 235, 15 - 30]
|| <poem>Nach diesen kam die Königin. (235, 15)
Ein Glanz von ihrem Antlitz schien,
Sie wähnten all es wolle tagen.
Ein Kleid sah man die Jungfrau tragen
Von Pfellel aus der Arabie.


Auf grünem Kissen von Achmardi (235, 20)
=== Aktuelle Ausgaben ===
Trug sie des Paradieses Fülle
* William Paley: ''Natural Theology'', mit einer Einführung von M. D. Eddy und D. M. Knight (Hrsg.), Oxford University Press, 2005. ISBN 0-19-280584-3
So den Kern wie die Hülle.
Das war ein Ding, das hieß der Gral,
Irdschen Segens vollster Strahl.


Repanse de Schoie hieß (235, 25)
== Nachweise ==
Von der der Gral sich tragen ließ.
=== Literatur ===
Der Gral war von solcher Art:
* George Wilson Meadley: ''Memoirs of William Paley''. In: ''The Works of William Paley''. Band 1, S. 9 ff., Joshua Belcher, Boston 1810 - 5 Bände; [http://books.google.ch/books?id=dawMAAAAYAAJ&pg=PA9 online]
Sie hat das Herz sich rein bewahrt,
=== Einzelnachweise ===
Der man gönnt des Grals zu pflegen:
<references />
Sie durfte keine Falschheit hegen. (235, 30)</poem>
Übersetzung von [[Wikipedia:Karl Simrock|Karl Simrock]] [http://gutenberg.spiegel.de/buch/parzival-und-titurel-1994/11]
|}
</center>


== Literatur ==
== Weiterführende Literatur ==
* Graham Colea: ''William Paley's Natural Theology: An Anglican Classic?'' In: ''Journal of Anglican Studies'' Band 5, S. 209–225 Cambridge University Press, 2007; {{DOI|10.1177/1740355307083647}}
* {{BBKL|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070629060711/http://www.bautz.de/bbkl/p/paley_w.shtml |band=16|spalten=1183-1185|autor=[[Johannes Madey]]}}
* Momme von Sydow: ''Darwin – A Christian Undermining Christianity? On Self-Undermining Dynamics of Ideas Between Belief and Science''. In: David M. Knight, Matthew D. Eddy (Hrsg.): ''Science and Beliefs: From Natural Philosophy to Natural Science, 1700-1900''. S. 141–156, Burlington: Ashgate, 2005, ISBN 0-7546-3996-7; [http://www.psychologie.uni-heidelberg.de/ae/sozps/php/files/von_Sydow_(2005)_Darwin_A_Christian_Undermining_Christianity.pdf PDF online]


* [[Rudolf Steiner]]: ''Das christliche Mysterium'', [[GA 97]] (1998), ISBN 3-7274-0970-3 {{Vorträge|097}}
== Weblinks ==
* {{Webarchiv | url=http://www.1911encyclopedia.org/William_Paley | wayback=20130123191913 | text=Eintrag in der Classic Encyclopedia}} (englisch)
* D. L. Le Mahieu: ''[http://oll.libertyfund.org/index.php?option=com_content&task=view&id=757&Itemid=286 Paley’s Moral Philosophy]'' (englisch)
* Martin Mahner: ''[http://www.martin-neukamm.de/skeptid.html Intelligent Design und der teleologische Gottesbeweis]''. 2007
* {{DDB|Person|118789317}}


{{GA}}
{{Normdaten|TYP=p|GND=118789317|LCCN=n/50/51780|NDL=00621249|VIAF=19975235}}


[[Kategorie:Gral]] [[Kategorie:Parzival]]
{{SORTIERUNG:Paley, William}}
[[Kategorie:Hochschullehrer]]
[[Kategorie:Theologe]]
[[Kategorie:Philosoph der Frühen Neuzeit]]
[[Kategorie:Utilitarist]]
[[Kategorie:Brite]]
[[Kategorie:Geboren 1743]]
[[Kategorie:Gestorben 1805]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 26. März 2019, 09:31 Uhr

William Paley

William Paley (* 14. Juli 1743 in Peterborough, Northamptonshire; † 25. Mai 1805 in Lincoln, Lincolnshire) war ein englischer Theologe und Philosoph.

Leben

William Paley wurde zunächst von seinem gleichnamigen Vater unterrichtet, der Lehrer an der Grammar School in Giggleswick war. Am 16. November 1758 wurde er als „Sizar“ am Christ’s College in Cambridge zugelassen. Als Bester seines Jahrgangs („Senior Wrangler“) graduierte er im Januar 1763 als Baccalaureus Artium und wechselte für kurze Zeit an die Akademie in Greenwich. Am 24. Juni 1766 wurde Paley im Alter von 23 Jahren zum „Fellow“ des Christ’s College gewählt und kehrte nach Cambridge zurück. Er legte seinen Abschluss als Master of Arts ab, gab Privatunterricht und wurde am 21. Dezember 1767 vom Londoner Bischof Richard Terrick (1710–1777) zum Priester ordiniert. Ab 1768 lehrte Paley am Christ’s College. Er hielt Vorlesungen über Samuel Clarke, Joseph Butler und John Locke sowie Moralphilosophie.

1776 wurde Paley Rektor in Musgrave in der Grafschaft Cumbria und 1782 Archidiakon in Carlisle. Auf Anraten seines Freundes John Law (1745–1810) veröffentlichte er 1785 eine überarbeitete und erweiterte Fassung seiner Vorlesungen unter dem Titel The Principles of Moral and Political Philosophy. 1794 folgte A View of the Evidence of Christianity, das bis ins 20. Jahrhundert an der Universität Cambridge zur Pflichtlektüre zählte.[1]

Wirken

Vorlage:Lückenhaft

Natürliche Theologie

In seinem 1802 erschienenen Buch Natural Theology plädierte Paley anhand der Uhrmacher-Analogie für das Wirken eines Schöpfers in der Natur. Würde man einen Stein finden, so könne man vermuten, er habe schon immer dort gelegen. Würde man aber eine Uhr finden, so würde man dies kaum vermuten. Aus der Zweckmäßigkeit, mit der die Einzelteile der Uhr zusammengefügt seien, müsse man schließen, dass die Uhr einen intelligenten Schöpfer, den Uhrmacher, gehabt habe. Folglich müsse auch ein lebender Organismus, dessen Körperteile ebenso zweckmäßig zusammenwirken wie die Teile der Uhr, einen intelligenten Schöpfer haben, den Paley auch Designer nennt.

Paleys Argumentation ist ein Beispiel für den Versuch eines teleologischen Gottesbeweises mithilfe spezifizierter Komplexität.

Einfluss und weitere Diskussion

Paleys Naturtheologie stellte die universelle Adaptiertheit von Lebewesen in den Mittelpunkt seines Beweises eines Schöpfers und einer selbst unveränderlichen Schöpfung. Der statische Adaptionismus Paleys scheint paradoxerweise gerade einen Einfluss auf den evolutionären Adaptionismus von Charles Darwin gehabt zu haben, der durch seine Theorie der Natürlichen Zuchtwahl die britische Naturtheologie unterminieren sollte.[2]

Heute wird die Entstehung von komplex-organisierten Systemen wie dem menschlichen Auge oder dem Gehirn in den biologischen Wissenschaften allgemein durch die Evolutionstheorie erklärt. Unter anderem wurde Paleys Vergleich als scheinbares Resultat eines planvollen Entwurfs durch Richard Dawkins im Titel seines Buches Der blinde Uhrmacher direkt aufgegriffen, aber evolutionstheoretisch durch das Wirken von Mutation und Selektion erklärt, ohne dass dafür ein Schöpfergott notwendig wäre.

Werke (Auswahl)

Originalausgaben

  • The Principles of Moral and Political Philosophy. 1785 online
  • Horae Paulinae: or the truth of the Scripture history of St. Paul evinced by a comparison of the epistles, which bear his name, with the acts of the apostles and with one another. 1790
  • A View of the Evidences of Christianity. 1794 online Volltext
  • Natural Theology, or Evidences of the Existence and Attributes of the Deity, Collected From the Appearances of Nature. 1802 online

Deutsche Übersetzungen

  • Grundsätze der Moral und Politik. Übersetzt von Christian Garve, Weidmanns Erben und Reich, Leipzig 1787; Band 1, Band 2
  • Uebersicht und Prüfung der Beweise und Zeugnisse für das Christenthum. Übersetzt von Johann August Nösselt, Weigand, 1797 - 2 Bände
  • Natürliche Theologie. Übersetzt von Hermann Hauff, Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1837; online

Aktuelle Ausgaben

  • William Paley: Natural Theology, mit einer Einführung von M. D. Eddy und D. M. Knight (Hrsg.), Oxford University Press, 2005. ISBN 0-19-280584-3

Nachweise

Literatur

  • George Wilson Meadley: Memoirs of William Paley. In: The Works of William Paley. Band 1, S. 9 ff., Joshua Belcher, Boston 1810 - 5 Bände; online

Einzelnachweise

  1. William Paley (1743–1805)
  2. von Sydow (2005) PDF online (Memento vom 5. Februar 2009 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis)

Weiterführende Literatur

Weblinks


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