Berg und William Paley (Theologe): Unterschied zwischen den Seiten

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Ein '''Berg''' ist eine [[Gelände]]form, die sich über die Umgebung erhebt. Er ist meist höher und steiler als ein [[Hügel]], wobei es keine Definition zur genauen Unterscheidung und Abgrenzung beider Geländeformen gibt. Ein Berg sollte sich durch eine gewisse Eigenständigkeit auszeichnen, also genügend Abstand von anderen Bergen und eine Mindesthöhe über einem [[Gebirgspass|Pass]] aufweisen. Gegenstück ist das [[Tal]].
[[Datei:WilliamPaley.jpg|miniatur|William Paley]]
'''William Paley''' (* [[14. Juli]] [[1743]] in [[w:Peterborough|Peterborough]], [[w:Northamptonshire|Northamptonshire]]; † [[25. Mai]] [[1805]] in [[w:Lincoln (Lincolnshire)|Lincoln]], [[w:Lincolnshire|Lincolnshire]]) war ein [[England|englischer]] [[Theologe]] und [[Philosoph]].


Geologisch und geographisch zusammengehörige Berge bilden ein [[Gebirge]] oder einen [[Gebirgszug]]. Dabei wird unterschieden zwischen [[Hochgebirge]]n und [[Mittelgebirge]]n.
== Leben ==
William Paley wurde zunächst von seinem gleichnamigen Vater unterrichtet, der Lehrer an der [[w:Grammar School|Grammar School]] in [[w:Giggleswick|Giggleswick]] war. Am 16. November 1758 wurde er als „Sizar“ am [[w:Christ’s College (Cambridge)|Christ’s College]] in [[w:Cambridge|Cambridge]] zugelassen. Als Bester seines Jahrgangs („Senior Wrangler“) graduierte er im Januar 1763 als ''[[w:Baccalaureus Artium|Baccalaureus Artium]]'' und wechselte für kurze Zeit an die Akademie in [[w:Greenwich (London)|Greenwich]]. Am 24. Juni 1766 wurde Paley im Alter von 23 Jahren zum „[[w:Fellow|Fellow]]“ des Christ’s College gewählt und kehrte nach Cambridge zurück. Er legte seinen Abschluss als ''Master of Arts'' ab, gab Privatunterricht und wurde am 21. Dezember 1767 vom Londoner Bischof [[Richard Terrick]] (1710–1777) zum [[Priester]] [[w:Ordination#Kirchen katholischer und orthodoxer Tradition|ordiniert]]. Ab 1768 lehrte Paley am Christ’s College. Er hielt Vorlesungen über [[w:Samuel Clarke|Samuel Clarke]], [[w:Joseph Butler|Joseph Butler]] und [[John Locke]] sowie [[Ethik|Moralphilosophie]].


Die Benennung einer Geländeform durch den Menschen als ''eigenständiger'' Berg ist subjektiv und nicht scharf von der Bezeichnung [[Berggipfel|Gipfel]] abgegrenzt. Klar ist darum einzig, dass es mehr Gipfel als Berge gibt. Im Normalfall wird ein Berg einen ''Haupt''- und mehrere [[Nebengipfel]] aufweisen, da nach Definition der [[UIAA|Bergsteigervereinigungen]] schon ein Gegenanstieg von 30 Metern für einen Gipfel ausreicht.
1776 wurde Paley [[w:Rektor#Anglikanische Kirche|Rektor]] in Musgrave in der Grafschaft [[w:Cumbria|Cumbria]] und 1782 [[w:Archidiakonat|Archidiakon]] in [[w:Carlisle|Carlisle]]. Auf Anraten seines Freundes [[John Law (Bischof)|John Law]] (1745–1810) veröffentlichte er 1785 eine überarbeitete und erweiterte Fassung seiner Vorlesungen unter dem Titel ''The Principles of Moral and Political Philosophy''. 1794 folgte ''A View of the Evidence of Christianity'', das bis ins 20. Jahrhundert an der [[w:University of Cambridge|Universität Cambridge]] zur Pflichtlektüre zählte.<ref>[http://www.ucmp.berkeley.edu/history/paley.html William Paley (1743–1805)]</ref>


== Etymologie ==
== Wirken ==
Das [[Urgermanische Sprache|gemeingerm.]] Wort [[Mittelhochdeutsch|mhd.]] ''berc'', [[Althochdeutsch|ahd.]] ''berg'' beruht auf [[Indogermanische Ursprache|idg.]] ''bherḡos-'' „Berg“ (Wurzelform: ''bhereḡh-'' „hoch, erhaben“, eine Erweiterung von ''bher[ɘ]-'' „[sich] heben, [sich] regen“ → ''[[Geburt|gebären]]'').<ref>{{Literatur| Titel=Das Herkunftswörterbuch| Auflage=Nachdruck der 2. Auflage| Verlag=Dudenverlag| Ort=Mannheim| Jahr=1997| Reihe=[[Duden#Duden in zwölf Bänden|Der Duden in zwölf Bänden]]| BandReihe=7| Online=[https://books.google.de/books?hl=de&id=WwUeAQAAIAAJ&q=berc+bereg S. 74]}} ''Siehe auch [[Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache|DWDS]]'' ([https://www.dwds.de/wb/Berg#et-1 „Berg“]) ''und'' {{Literatur| Autor=[[Friedrich Kluge]]| Titel=[[Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache]]| Auflage=7. Auflage| Verlag=Trübner| Ort=Straßburg| Jahr=1910| Online=[http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0007/bsb00070228/images/index.html?&seite=70 S. 48]}}</ref> Der Begriff ist Teil der [[Swadesh-Liste]].
{{lückenhaft|beschränkt sich nur auf ein Werk}}
=== Natürliche Theologie ===
In seinem 1802 erschienenen Buch ''Natural Theology'' plädierte Paley anhand der [[Uhrmacher-Analogie]] für das Wirken eines [[Gott|Schöpfers]] in der Natur. Würde man einen Stein finden, so könne man vermuten, er habe schon immer dort gelegen. Würde man aber eine Uhr finden, so würde man dies kaum vermuten. Aus der Zweckmäßigkeit, mit der die Einzelteile der Uhr zusammengefügt seien, müsse man schließen, dass die Uhr einen intelligenten Schöpfer, den Uhrmacher, gehabt habe. Folglich müsse auch ein lebender Organismus, dessen Körperteile ebenso zweckmäßig zusammenwirken wie die Teile der Uhr, einen intelligenten Schöpfer haben, den Paley auch ''Designer'' nennt.


== Kriterien für die Eigenständigkeit ==
Paleys Argumentation ist ein Beispiel für den Versuch eines [[Teleologie|teleologischen]] [[Gottesbeweis]]es mithilfe [[Spezifizierte Komplexität|spezifizierter Komplexität]].
Mögliche Indizien dafür, ob ein Berg als ''eigenständig'' anzusehen ist oder als Nebengipfel eines benachbarten höheren Berges gilt, sind seine [[Dominanz (Geographie)|Dominanz]] und seine [[Schartenhöhe]]. Eine Aufstellung gängiger Kriterien findet sich unter [[Berggipfel]].


Was bei einem Berg als „hoch“ angesehen wird, ist stets relativ zur umgebenden Landschaft. So würden die norddeutschen [[Dammer Berge|Dammer]] (115 bis 146 Meter) oder [[Hüttener Berge]] (92 bis 106 Meter) in der Schweiz nur als Hügel gelten, wofür man in Deutschland oder auch in Österreich die Grenze bei etwa 300 Meter ansetzt. Der [[Møllehøj]] als [[Liste der Berge oder Erhebungen in Dänemark|höchster Berg Dänemarks]] misst gerade einmal 170 Meter, und der [[Wilseder Berg]] überragt mit {{Höhe|169|DE-NN|link=true}} nicht nur die [[Lüneburger Heide]], sondern sämtliche natürlichen Erhebungen im Umkreis von 100 Kilometern.
=== Einfluss und weitere Diskussion ===
[[Datei:Triang.Punkt Pfeiler Pyr.jpg|mini|Auch manch kleiner Berg hat Vermessungspunkt und „Pyramide“]]
Paleys Naturtheologie stellte die universelle Adaptiertheit von Lebewesen in den Mittelpunkt seines Beweises eines Schöpfers und einer selbst unveränderlichen Schöpfung. Der statische Adaptionismus Paleys scheint paradoxerweise gerade einen Einfluss auf den evolutionären Adaptionismus von Charles Darwin gehabt zu haben, der durch seine Theorie der Natürlichen Zuchtwahl die britische Naturtheologie unterminieren sollte.<ref>von Sydow (2005)  {{Webarchiv|text=PDF online |url=http://www.psych.uni-goettingen.de/abt/1/sydow/von_Sydow_(2005)_Darwin_A_Christian_Undermining_Christianity.pdf |wayback=20090205085508 |archiv-bot=2018-03-24 15:34:50 InternetArchiveBot }}</ref>
Die Schartenhöhe und die Dominanz einer Erhebung können als Kriterien herangezogen werden, um einen Gipfel als selbstständigen Berg zu klassifizieren. Im Hochgebirge gilt beispielsweise eine Schartenhöhe von etwa 100 bis 300 Meter und eine Dominanz von etwa ein bis drei Kilometer als Mindestmaß, um von einem eigenständigen Berg zu sprechen.


== Formen ==
Heute wird die Entstehung von komplex-organisierten Systemen wie dem menschlichen Auge oder dem Gehirn in den biologischen Wissenschaften allgemein durch die [[Evolutionstheorie]] erklärt. Unter anderem wurde Paleys Vergleich als scheinbares Resultat eines planvollen Entwurfs durch [[Richard Dawkins]] im Titel seines Buches ''[[w:Der blinde Uhrmacher|Der blinde Uhrmacher]]'' direkt aufgegriffen, aber evolutionstheoretisch durch das Wirken von Mutation und Selektion erklärt, ohne dass dafür ein Schöpfergott notwendig wäre.
Berge können als Berg[[kuppe]] abgerundet sein, oder als [[Berggipfel|Bergspitze]] oder ''Horn'' pyramidenartig spitz und schroff. Bei einem [[Tafelberg]] oder ''Stuhl '' kann die Höhe plateauartig flach sein. Der Berg kann als [[Bergrücken]] langgezogen sein, kann aber auch den Ausgangspunkt für mehrere abzweigende Bergrücken bilden. Berge können frei in der [[Landschaft]] stehen (wie beispielsweise Israels [[Berg Tabor]]), sind jedoch meist Teil eines [[Gebirge]]s.
[[Datei:Piz Badile, winter.jpg|mini|Piz Badile im schweizerischen Bergell ist Teil einer Kette und nach hochalpiner Definition trotz imposanten Aussehens ein Nebengipfel.]]


== Klima ==
== Werke (Auswahl) ==
Je nach Sonnen- und Windexposition sowie geografischer Breite herrschen an einem Berg unterschiedliche klimatische Verhältnisse, die wiederum die Vegetation beeinflussen. Die der Sonne zugewandten Hänge sind wärmer als die im Schatten liegenden. Je nach Höhe des Berges sind an seinen Flanken mehrere [[Höhenstufe (Ökologie)|Höhenstufen]] mit verschiedenem Klima vertreten.
=== Originalausgaben ===
* ''The Principles of Moral and Political Philosophy''. 1785 [http://books.google.ch/books?id=2XsNAAAAYAAJ online]
* ''Horae Paulinae: or the truth of the Scripture history of St. Paul evinced by a comparison of the epistles, which bear his name, with the acts of the apostles and with one another''. 1790
* ''A View of the Evidences of Christianity''. 1794 [http://books.google.ch/books?id=SSDhoC48rlYC online] [http://www.gutenberg.org/etext/14780 Volltext]
* ''Natural Theology, or Evidences of the Existence and Attributes of the Deity, Collected From the Appearances of Nature''. 1802 [http://books.google.ch/books?id=0FwAAAAAMAAJ online]


== Freizeitnutzung ==
=== Deutsche Übersetzungen ===
Seit dem 19. Jahrhundert wurden Berge als „[[Sportgerät]]e“ für den [[Bergsteigen|Alpinismus]] entdeckt, im Laufe des 20. Jahrhunderts entstand parallel zum traditionellen [[Bergsteigen]] das Extremklettern bzw. [[Freiklettern]]. Auch andere [[Bergsport]]&shy;arten fanden zahlreiche Anhänger, etwa [[Ski]]&shy;fahren, [[Snowboard]]en oder [[Skibergsteigen|Skitouren]].
* ''Grundsätze der Moral und Politik''. Übersetzt von Christian Garve, Weidmanns Erben und Reich, Leipzig 1787; [http://books.google.ch/books?id=-c4GAAAAcAAJ Band 1], [http://books.google.ch/books?id=-s4GAAAAcAAJ Band 2]
* ''Uebersicht und Prüfung der Beweise und Zeugnisse für das Christenthum''. Übersetzt von Johann August Nösselt, Weigand, 1797 - 2 Bände
* ''Natürliche Theologie''. Übersetzt von Hermann Hauff, Verlag der J. G. [[w:Cotta’sche Verlagsbuchhandlung|Cotta’sche Buchhandlung]], Stuttgart und Tübingen 1837; [http://books.google.ch/books?id=-84GAAAAcAAJ online]


Berge stehen für Beständigkeit und Unveränderlichkeit und finden in diesem Sinne in vielen [[Sprichwort|Sprichwörtern]] Erwähnung: „Wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet zum Berge gehen“. Viele Menschen [[Emotion|fühlen]] sich am Berg „dem [[Himmel (planetär)|Himmel]] näher“, und dieses Erlebnis ist Anregung zu Nachdenken oder [[Gebet]]. Als „Leiter zu [[Gott]]“ tragen daher viele niedrige bis mittelhohe Berge eine [[Kapelle (Kirchenbau)|Kapelle]] oder Gedenkstätte. In den [[Hochgebirge]]n Europas und Amerikas tragen sie meist ein [[Gipfelkreuz]].
=== Aktuelle Ausgaben ===
* William Paley: ''Natural Theology'', mit einer Einführung von M. D. Eddy und D. M. Knight (Hrsg.), Oxford University Press, 2005. ISBN 0-19-280584-3


Viele Berge sind wegen ihrer [[Rundsicht]] bekannt oder beliebt. Wenn diese durch Wald behindert ist, errichtet man eine [[Aussichtsturm|Aussichtswarte]]. Häufig sind [[Vermessungspunkt]]e oder besser [[Trigonometrischer Punkt|trigonometrische Punkte]] nahe beim Gipfel unerlässlich.
== Nachweise ==
=== Literatur ===
* George Wilson Meadley: ''Memoirs of William Paley''. In: ''The Works of William Paley''. Band 1, S. 9 ff., Joshua Belcher, Boston 1810 - 5 Bände; [http://books.google.ch/books?id=dawMAAAAYAAJ&pg=PA9 online]
=== Einzelnachweise ===
<references />


== Entstehung von Bergen ==
== Weiterführende Literatur ==
{{Hauptartikel|Gebirgsbildung}}
* Graham Colea: ''William Paley's Natural Theology: An Anglican Classic?'' In: ''Journal of Anglican Studies'' Band 5, S. 209–225 Cambridge University Press, 2007; {{DOI|10.1177/1740355307083647}}
 
* {{BBKL|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070629060711/http://www.bautz.de/bbkl/p/paley_w.shtml |band=16|spalten=1183-1185|autor=[[Johannes Madey]]}}
Berge sind in der Regel eine Folge der [[Plattentektonik]] der Erde oder [[vulkan]]ischen Ursprungs. Bewegen sich zwei Platten der [[Erdkruste]] gegeneinander, so wird an der „Knautschzone“ oft ein [[Gebirgszug]] aufgeschoben. Deren Berge zeichnen sich durch schroffe Gestalt und große Höhe aus. Herausragende Beispiele sind die Berge des [[Himalaya]] und der [[Anden]], aber auch die der [[Alpen]], des [[Balkangebirge]]s oder des [[Zagros]].
* Momme von Sydow: ''Darwin – A Christian Undermining Christianity? On Self-Undermining Dynamics of Ideas Between Belief and Science''. In: David M. Knight, Matthew D. Eddy (Hrsg.): ''Science and Beliefs: From Natural Philosophy to Natural Science, 1700-1900''. S. 141–156, Burlington: Ashgate, 2005, ISBN 0-7546-3996-7; [http://www.psychologie.uni-heidelberg.de/ae/sozps/php/files/von_Sydow_(2005)_Darwin_A_Christian_Undermining_Christianity.pdf PDF online]
 
Mit zunehmendem [[Geologie|geologischen]] Alter trägt die [[Erosion (Geologie)|Erosion]] dazu bei, dass die Formen milder werden und die Gebirge niedriger. Beispiele dazu bieten die deutschen [[Mittelgebirge]].
 
Neuere Forschungen deuten darauf hin, dass erstmals im [[Neoarchaikum]] die Voraussetzungen für das Entstehen von höheren Bergen gegeben waren. In den Zeitaltern davor war die kontinentale [[Lithosphäre]] aufgrund ihrer hohen Temperatur und zu geringen Dicke für [[Erdoberfläche|topographische]] Erhöhungen von mehr als 2.500 Metern noch nicht ausreichend tragfähig.<ref>Rey, P. und Coltitce, N. (2008): ''[http://www.gsajournals.org/perlserv/?request=get-abstract&doi=10.1130%2FG25031A.1%3B Neoarchean lithospheric strengthening and the coupling of Earth's geochemical reservoirs.]{{Toter Link|date=2018-04 |archivebot=2018-04-01 04:52:35 InternetArchiveBot |url=http://www.gsajournals.org/perlserv/?request=get-abstract&doi=10.1130%2FG25031A.1%3B }}'' In: ''Geology'' Bd. 36, S. 635–638.</ref>
 
Mancher Steilhang im Hochgebirge macht sichtbar, dass [[Stein]] durchaus verformbar ist: es gibt Gebirgs-[[Faltengebirge|Falten]] im Ausmaß hunderter Meter und Schichten, die wie ein Stapel Papier verbogen sind. Fast jedes Gestein gibt nach, wenn die jährliche Bewegung nur einige Millimeter ausmacht. Auf raschere Kräfte reagiert es spröde –&nbsp;vergleichbar dem [[Siegellack]]&nbsp;– und bricht.
 
Oft bringt die [[Tektonik]] oder Erosion die verschiedenen [[Gestein]]s&shy;arten, aus denen viele Berge bestehen, ans Tageslicht, was interessante geologische oder sogar paläontologische (in Form von [[Fossil]]ien) Einsichten ermöglichen kann. Auch [[Erz]]e und [[Bergbau|Bergwerke]] sind ein Zeichen dieser Vielfalt. Oft wurden im Laufe der [[Erdgeschichte]] an ältere Berge auch [[Sandstein]]&shy;schichten oder Korallenriffe angelagert ([[Jura (Gebirge)|Jura]], [[Dachsteingebirge]], [[Leithagebirge]], [[Westerwald]]).
 
Im Bereich von [[Subduktionszone]]n, wo sich eine Platte der Erde unter eine andere schiebt, wird die untere aufgeschmolzen. Die heiße Schmelze ist leichter als ihre Umgebung und dringt nach oben. Dies ist eine Ursache des [[Vulkanismus]], der ebenfalls für das Entstehen vieler Berge verantwortlich ist. Aktive und auch ehemalige feuerspeiende Berge nennt man Vulkane.
 
Eine in polnahen Gebieten vorkommende Gebirgsbildung ist die der [[Relief (Geologie)|Reliefumkehr]]: eine Mulde wird von [[Gletscher]]n mit Geröll aufgefüllt, wobei der Untergrund durch das Gewicht des Eises unter [[Druck (Physik)|Druck]] steht. Ziehen sich die Gletscher zurück, entspannt sich der Untergrund, und die Geröllfüllung kann teilweise über die Höhe der Umgebung empor gehoben werden. So entstandene Erhebungen sind zum Beispiel am [[Münsterländer Kiessandzug]] zu beobachten. Häufiger ist hingegen zu beobachten, dass ältere Bergschichten durch ihre größere [[Härte]] stehen bleiben, während jüngere schneller verwittern.
 
Berge können auf der [[Erde]] kaum höher als neun Kilometer emporragen. Dies liegt daran, dass die Basis eines Bergs sich ab dieser Höhe aufgrund des enormen [[Lithostatischer Druck|Lithostatischen Drucks]] verflüssigt und so die Maximalhöhe festgelegt wird.
 
== „Schwimmende“ Gebirge und Schwerkraft ==
„Junge“ Gebirge schwimmen quasi auf dem [[Erdmantel]], weil die [[Dichte]] ihrer Gesteine (etwa 2,5 bis 3&nbsp;g/cm³) geringer ist als im [[basalt]]ähnlichen Untergrund (Dichte rund 3,3&nbsp;g/cm³). Dadurch könnte man Bergregionen mit schwimmenden [[Eisberg]]en vergleichen, doch ist ihr „Schwimmgleichgewicht“ nur zu 90 bis 95 Prozent gegeben ([[Isostasie]]). Sie verdrängen beim Eintauchen dichtere [[Gestein]]e, wodurch [[Schwereanomalie]]n entstehen. Diese Anomalien kann man mit Methoden der [[Geophysik]] und [[Geodäsie]] untersuchen und so das Erdinnere erforschen.
 
„Ältere“ Berg-Ketten sind dagegen schon mehr abgetragen und in der Folge etwas eingesunken, wodurch sie sich mit der Umgebung zu fast 100 Prozent im [[Hydrostatisches Gleichgewicht|hydrostatischen Gleichgewicht]] befinden. Messungen des [[Erdschwerefeld]]es zeigen hier keinen größeren Effekt mehr.
 
== Siehe auch ==
{{Portal|Berge und Gebirge}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Berg}}
* {{WikipediaDE|Berg}}
* {{WikipediaDE|Gebirgsland}} (Bergland)
* {{WikipediaDE|Gebirgspass}} (oft als "Berg" bezeichnet, z.&nbsp;B. ''Arlberg'')


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Mountains|Berg}}
* {{Webarchiv | url=http://www.1911encyclopedia.org/William_Paley | wayback=20130123191913 | text=Eintrag in der Classic Encyclopedia}} (englisch)
{{Wikiquote|Berg}}
* D. L. Le Mahieu: ''[http://oll.libertyfund.org/index.php?option=com_content&task=view&id=757&Itemid=286 Paley’s Moral Philosophy]'' (englisch)
{{Wiktionary|Berg}}
* Martin Mahner: ''[http://www.martin-neukamm.de/skeptid.html Intelligent Design und der teleologische Gottesbeweis]''. 2007
* {{DNB-Portal|4144619-7|TYP=Literatur über das Thema}}
* {{DDB|Person|118789317}}
* [http://www.engeler.de/dallapiccola.html Antwort auf die Frage: Was ist ein Berg?]
 
== Einzelnachweise ==
<references/>


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[[Kategorie:Berg|!]]
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[[Kategorie:Geomorphologie]]
[[Kategorie:Hochschullehrer]]
[[Kategorie:Geographisches Objekt]]
[[Kategorie:Theologe]]
[[Kategorie:Geographischer Begriff]]
[[Kategorie:Philosoph der Frühen Neuzeit]]
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[[Kategorie:Gestorben 1805]]
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Version vom 26. März 2019, 10:31 Uhr

William Paley

William Paley (* 14. Juli 1743 in Peterborough, Northamptonshire; † 25. Mai 1805 in Lincoln, Lincolnshire) war ein englischer Theologe und Philosoph.

Leben

William Paley wurde zunächst von seinem gleichnamigen Vater unterrichtet, der Lehrer an der Grammar School in Giggleswick war. Am 16. November 1758 wurde er als „Sizar“ am Christ’s College in Cambridge zugelassen. Als Bester seines Jahrgangs („Senior Wrangler“) graduierte er im Januar 1763 als Baccalaureus Artium und wechselte für kurze Zeit an die Akademie in Greenwich. Am 24. Juni 1766 wurde Paley im Alter von 23 Jahren zum „Fellow“ des Christ’s College gewählt und kehrte nach Cambridge zurück. Er legte seinen Abschluss als Master of Arts ab, gab Privatunterricht und wurde am 21. Dezember 1767 vom Londoner Bischof Richard Terrick (1710–1777) zum Priester ordiniert. Ab 1768 lehrte Paley am Christ’s College. Er hielt Vorlesungen über Samuel Clarke, Joseph Butler und John Locke sowie Moralphilosophie.

1776 wurde Paley Rektor in Musgrave in der Grafschaft Cumbria und 1782 Archidiakon in Carlisle. Auf Anraten seines Freundes John Law (1745–1810) veröffentlichte er 1785 eine überarbeitete und erweiterte Fassung seiner Vorlesungen unter dem Titel The Principles of Moral and Political Philosophy. 1794 folgte A View of the Evidence of Christianity, das bis ins 20. Jahrhundert an der Universität Cambridge zur Pflichtlektüre zählte.[1]

Wirken

Vorlage:Lückenhaft

Natürliche Theologie

In seinem 1802 erschienenen Buch Natural Theology plädierte Paley anhand der Uhrmacher-Analogie für das Wirken eines Schöpfers in der Natur. Würde man einen Stein finden, so könne man vermuten, er habe schon immer dort gelegen. Würde man aber eine Uhr finden, so würde man dies kaum vermuten. Aus der Zweckmäßigkeit, mit der die Einzelteile der Uhr zusammengefügt seien, müsse man schließen, dass die Uhr einen intelligenten Schöpfer, den Uhrmacher, gehabt habe. Folglich müsse auch ein lebender Organismus, dessen Körperteile ebenso zweckmäßig zusammenwirken wie die Teile der Uhr, einen intelligenten Schöpfer haben, den Paley auch Designer nennt.

Paleys Argumentation ist ein Beispiel für den Versuch eines teleologischen Gottesbeweises mithilfe spezifizierter Komplexität.

Einfluss und weitere Diskussion

Paleys Naturtheologie stellte die universelle Adaptiertheit von Lebewesen in den Mittelpunkt seines Beweises eines Schöpfers und einer selbst unveränderlichen Schöpfung. Der statische Adaptionismus Paleys scheint paradoxerweise gerade einen Einfluss auf den evolutionären Adaptionismus von Charles Darwin gehabt zu haben, der durch seine Theorie der Natürlichen Zuchtwahl die britische Naturtheologie unterminieren sollte.[2]

Heute wird die Entstehung von komplex-organisierten Systemen wie dem menschlichen Auge oder dem Gehirn in den biologischen Wissenschaften allgemein durch die Evolutionstheorie erklärt. Unter anderem wurde Paleys Vergleich als scheinbares Resultat eines planvollen Entwurfs durch Richard Dawkins im Titel seines Buches Der blinde Uhrmacher direkt aufgegriffen, aber evolutionstheoretisch durch das Wirken von Mutation und Selektion erklärt, ohne dass dafür ein Schöpfergott notwendig wäre.

Werke (Auswahl)

Originalausgaben

  • The Principles of Moral and Political Philosophy. 1785 online
  • Horae Paulinae: or the truth of the Scripture history of St. Paul evinced by a comparison of the epistles, which bear his name, with the acts of the apostles and with one another. 1790
  • A View of the Evidences of Christianity. 1794 online Volltext
  • Natural Theology, or Evidences of the Existence and Attributes of the Deity, Collected From the Appearances of Nature. 1802 online

Deutsche Übersetzungen

  • Grundsätze der Moral und Politik. Übersetzt von Christian Garve, Weidmanns Erben und Reich, Leipzig 1787; Band 1, Band 2
  • Uebersicht und Prüfung der Beweise und Zeugnisse für das Christenthum. Übersetzt von Johann August Nösselt, Weigand, 1797 - 2 Bände
  • Natürliche Theologie. Übersetzt von Hermann Hauff, Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1837; online

Aktuelle Ausgaben

  • William Paley: Natural Theology, mit einer Einführung von M. D. Eddy und D. M. Knight (Hrsg.), Oxford University Press, 2005. ISBN 0-19-280584-3

Nachweise

Literatur

  • George Wilson Meadley: Memoirs of William Paley. In: The Works of William Paley. Band 1, S. 9 ff., Joshua Belcher, Boston 1810 - 5 Bände; online

Einzelnachweise

  1. William Paley (1743–1805)
  2. von Sydow (2005) PDF online (Memento vom 5. Februar 2009 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis)

Weiterführende Literatur

Weblinks


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