Erkenntnistheorie und William Paley (Theologe): Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Erkenntnistheorie''' oder '''Epistemologie''' (von {{ELSalt|ἐπιστήμη}}, ''epistéme'' – Erkenntnis, Wissen, Wissenschaft und {{polytonisch|λόγος}}, ''lógos'' – Wort, auch Wissenschaft, Lehre; auch ''Gnoseologie'') ist eine fundamentale Disziplin der [[Philosophie]], die den [[Erkenntnis|Erkenntnis]]vorgang als solchen und die prinzipielle Gültigkeit seiner Ergebnisse zu erfassen und systematisch zu beschreiben sucht.
[[Datei:WilliamPaley.jpg|miniatur|William Paley]]
'''William Paley''' (* [[14. Juli]] [[1743]] in [[w:Peterborough|Peterborough]], [[w:Northamptonshire|Northamptonshire]]; † [[25. Mai]] [[1805]] in [[w:Lincoln (Lincolnshire)|Lincoln]], [[w:Lincolnshire|Lincolnshire]]) war ein [[England|englischer]] [[Theologe]] und [[Philosoph]].


== Die erkenntnistheoretische Grundlage der Anthroposophie ==
== Leben ==
[[Datei:GA4.jpg|thumb]]
William Paley wurde zunächst von seinem gleichnamigen Vater unterrichtet, der Lehrer an der [[w:Grammar School|Grammar School]] in [[w:Giggleswick|Giggleswick]] war. Am 16. November 1758 wurde er als „Sizar“ am [[w:Christ’s College (Cambridge)|Christ’s College]] in [[w:Cambridge|Cambridge]] zugelassen. Als Bester seines Jahrgangs („Senior Wrangler“) graduierte er im Januar 1763 als ''[[w:Baccalaureus Artium|Baccalaureus Artium]]'' und wechselte für kurze Zeit an die Akademie in [[w:Greenwich (London)|Greenwich]]. Am 24. Juni 1766 wurde Paley im Alter von 23 Jahren zum „[[w:Fellow|Fellow]]“ des Christ’s College gewählt und kehrte nach Cambridge zurück. Er legte seinen Abschluss als ''Master of Arts'' ab, gab Privatunterricht und wurde am 21. Dezember 1767 vom Londoner Bischof [[Richard Terrick]] (1710–1777) zum [[Priester]] [[w:Ordination#Kirchen katholischer und orthodoxer Tradition|ordiniert]]. Ab 1768 lehrte Paley am Christ’s College. Er hielt Vorlesungen über [[w:Samuel Clarke|Samuel Clarke]], [[w:Joseph Butler|Joseph Butler]] und [[John Locke]] sowie [[Ethik|Moralphilosophie]].
[[Datei:GA322.jpg|thumb]]
Die erkenntnistheoretische Basis für seine später entwickelte [[Anthroposophie]] legte [[Rudolf Steiner]] schon in den «[[GA 1|Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften (1884 - 1897)]]». Eine weitere Vertiefung und [[Wikipedia:Präzision|Präzisierung]] folgte in den «[[GA 2|Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung mit besonderer Rücksicht auf Schiller]]», in «[[GA 3|Wahrheit und Wissenschaft]]» und insbesondere in seinem [[Philosophie|philosophischen]] Hauptwerk «[[GA 4|Die Philosophie der Freiheit]]». In der Vorrede zur Neuausgabe von 1918 heißt es:


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1776 wurde Paley [[w:Rektor#Anglikanische Kirche|Rektor]] in Musgrave in der Grafschaft [[w:Cumbria|Cumbria]] und 1782 [[w:Archidiakonat|Archidiakon]] in [[w:Carlisle|Carlisle]]. Auf Anraten seines Freundes [[John Law (Bischof)|John Law]] (1745–1810) veröffentlichte er 1785 eine überarbeitete und erweiterte Fassung seiner Vorlesungen unter dem Titel ''The Principles of Moral and Political Philosophy''. 1794 folgte ''A View of the Evidence of Christianity'', das bis ins 20. Jahrhundert an der [[w:University of Cambridge|Universität Cambridge]] zur Pflichtlektüre zählte.<ref>[http://www.ucmp.berkeley.edu/history/paley.html William Paley (1743–1805)]</ref>
"Wenn jemand verwundert darüber sein sollte, daß man in diesem Buche noch keinen Hinweis findet auf das Gebiet der geistigen Erfahrungswelt, das in späteren Schriften von mir zur Darstellung gekommen ist, so möge er bedenken, daß ich damals eben nicht eine Schilderung geistiger Forschungsergebnisse geben, sondern erst die Grundlage erbauen wollte, auf der solche Ergebnisse ruhen können. Diese «Philosophie der Freiheit» enthält keine solchen speziellen Ergebnisse, ebensowenig als sie spezielle naturwissenschaftliche Ergebnisse enthält; aber was sie enthält, wird derjenige nach meiner Meinung nicht entbehren können, der Sicherheit für solche Erkenntnisse anstrebt. Was in dem Buche gesagt ist, kann auch für manchen Menschen annehmbar sein, der aus irgend welchen ihm geltenden Gründen mit meinen geisteswissenschaftlichen Forschungsergebnissen nichts zu tun haben will. Demjenigen aber, der diese geisteswissenschaftlichen Ergebnisse als etwas betrachten kann, zu dem es ihn hinzieht, dem wird auch wichtig sein können, was hier versucht wurde. Es ist dies: nachzuweisen, wie eine unbefangene Betrachtung, die sich bloß über die beiden gekennzeichneten für alles Erkennen grundlegenden Fragen erstreckt, zu der Anschauung führt, daß der Mensch in einer wahrhaftigen Geistwelt drinnen lebt. In diesem Buche ist erstrebt, eine Erkenntnis des Geistgebietes vor dem Eintritte in die geistige Erfahrung zu rechtfertigen. Und diese Rechtfertigung ist so unternommen, daß man wohl nirgends bei diesen Ausführungen schon auf die später von mir geltend gemachten Erfahrungen hinzuschielen braucht, um, was hier gesagt ist, annehmbar zu finden, wenn man auf die Art dieser Ausführungen selbst eingehen kann oder mag." {{Lit|{{G|004|7f}}}}
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== Wirken ==
"Ich schrieb, um zu protestieren gegen das Aufsuchen einer
{{lückenhaft|beschränkt sich nur auf ein Werk}}
wesenlosen Metaphysik, die nur dadurch entsteht, daß wir im charakterisierten
=== Natürliche Theologie ===
Sinne aus innerer Trägheit über den Sinnenschleier hinaus
In seinem 1802 erschienenen Buch ''Natural Theology'' plädierte Paley anhand der [[Uhrmacher-Analogie]] für das Wirken eines [[Gott|Schöpfers]] in der Natur. Würde man einen Stein finden, so könne man vermuten, er habe schon immer dort gelegen. Würde man aber eine Uhr finden, so würde man dies kaum vermuten. Aus der Zweckmäßigkeit, mit der die Einzelteile der Uhr zusammengefügt seien, müsse man schließen, dass die Uhr einen intelligenten Schöpfer, den Uhrmacher, gehabt habe. Folglich müsse auch ein lebender Organismus, dessen Körperteile ebenso zweckmäßig zusammenwirken wie die Teile der Uhr, einen intelligenten Schöpfer haben, den Paley auch ''Designer'' nennt.
das Denken fortrollen lassen, als Motto über meine «Philosophie der
Freiheit»: «Seelische Beobachtungsresultate nach naturwissenschaftlicher
Methode.» Ich wies darauf hin, daß alles dasjenige, was Inhalt
einer Philosophie ist, nicht ersonnen ist, sondern daß es im strengsten
Sinne so Beobachtungsresultat nach innen hin ist, wie Farbe und Ton
Beobachtungsergebnisse nach außen hin sind. Und indem man in diesem,
allerdings die menschliche Wesenheit wie erkältenden Elemente
des reinen Denkens lebt, macht man eine Entdeckung. Man macht die
Entdeckung, daß die Menschen zwar instinktiv von Freiheit reden
können, daß im Menschenwesen Impulse sind, die durchaus nach Freiheit
hintendieren, die aber so lange unbewußt, instinktiv bleiben, bis
man die Freiheit wieder entdeckt, indem man weiß, aus dem sinnlichkeitsfreien
Denken heraus können Impulse erfließen für unser sittliches
Handeln, die, weil wir ein Denken ergriffen haben, das selbst
keine Sinnlichkeit mehr enthält, dann selber nicht aus der Sinnlichkeit
heraus determiniert sind, sondern aus der reinen Geistigkeit heraus
determiniert sind. Und man erlebt die reine Geistigkeit, indem man
beobachtet, rein beobachtet, wie einfließt die Kraft des Sittlichen in
das sinnlichkeitsfreie Denken. Und das beste Resultat, das man aus so
etwas erzielt, das ist das, daß man erstens jedem mystischen Aberglauben
Valet sagen kann, denn der hat etwas zum Ergebnis, was in
irgendeiner Weise verhüllt ist und nur auf irgendeine dunkle Empfindung
hin angenommen wird. Man kann ihm Valet sagen aus dem
Grunde, weil man jetzt etwas in seinem Bewußtsein erlebt, was innerlich
durchsichtig ist, was nicht mehr von außen impulsiert wird, sondern
was von innen her sich mit Geistigkeit erfüllt. Man hat ergriffen
in einem Punkt das Weltendasein, indem man sich selbst nur zum
Schauplatz des Erkennens gemacht hat, man hat ergriffen, wie das
Weltendasein verläuft in seiner wahren Gestalt und sich - wenn wir
uns fügen diesem inneren Beobachten - uns dann ergibt. Ich möchte
sagen: In einem Punkt nur ergreifen wir dasjenige, was das Wesen des
Weltendaseins eigentlich ist, und wir ergreifen es als eine Realität, nicht
als ein abstraktes Denken, indem herein imputieren in die Gewebe des
sinnlichkeitsfreien Denkens die moralischen Antriebe, die dadurch als
freie erscheinen, daß sie jetzt leben nicht mehr als Instinkte, sondern
in dem Gewände des sinnlichkeitsfreien Denkens. Wir erleben die
Freiheit, allerdings eine Freiheit, von der wir dann zugleich wissen,
daß der Mensch sich ihr nur nähern kann so, wie sich die Hyperbel ihrer
Asymptote nähert, aber wir wissen, daß diese Freiheit lebt im Menschen,
insofern das Geistige lebt. Wir ergreifen zuerst aus dem Elemente
der Freiheit heraus das Geistige." {{Lit|{{G|322|52f}}}}
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Weitere Angaben zur spezifisch anthoposophischen Forschungsmethode finden sich u.a. in «[[GA 10|Wie erlangt man Erkenntnisse der h&ouml;heren Welten?]]» und in «[[GA 13|Die Geheimwissenschaft im Umri&szlig;]]».
Paleys Argumentation ist ein Beispiel für den Versuch eines [[Teleologie|teleologischen]] [[Gottesbeweis]]es mithilfe [[Spezifizierte Komplexität|spezifizierter Komplexität]].


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=== Einfluss und weitere Diskussion ===
"Zu Erkenntnissen in höheren Welten gelangt der Mensch, wenn er sich, außer dem Schlafen und Wachen, noch einen dritten Seelenzustand erwirbt. Während des Wachens ist die Seele hingegeben den Sinneseindrücken und den Vorstellungen, welche von diesen Sinneseindrücken angeregt werden. Während des Schlafes schweigen die Sinneseindrücke; aber die Seele verliert auch das Bewußtsein. Die Tageserlebnisse sinken in das Meer der Bewußtlosigkeit hinunter. — Man denke sich nun: die Seele könnte während des Schlafes zu einer Bewußtheit kommen, trotzdem die Eindrücke der Sinne, wie sonst im tiefen Schlafe, ausgeschaltet blieben. Ja, es würde ''auch die Erinnerung'' an die Tageserlebnisse nicht vorhanden sein. Befände sich nun die Seele in einem Nichts? Könnte sie nun gar keine Erlebnisse haben? — Eine Antwort auf diese Frage ist nur möglich, wenn ein Zustand wirklich hergestellt werden kann, welcher diesem gleich oder ähnlich ist. Wenn die Seele etwas erleben kann, auch dann, wenn keine Sinneswirkungen und keine Erinnerungen an solche in ihr vorhanden sind. Dann befände sich die Seele in bezug auf die gewöhnliche Außenwelt wie im Schlafe; und doch schliefe sie nicht, sondern wäre wie im Wachen einer wirklichen Welt gegenüber. — Nun kann ein solcher Bewußtseinszustand hergestellt werden, wenn der Mensch diejenigen Seelenerlebnisse herbeiführt, welche ihm die Geisteswissenschaft möglich macht. Und alles, was diese über jene Welten mitteilt, welche über die sinnliche hinausliegen, ist durch einen solchen Bewußtseinszustand erforscht." {{Lit|{{G|013|299f}}}}
Paleys Naturtheologie stellte die universelle Adaptiertheit von Lebewesen in den Mittelpunkt seines Beweises eines Schöpfers und einer selbst unveränderlichen Schöpfung. Der statische Adaptionismus Paleys scheint paradoxerweise gerade einen Einfluss auf den evolutionären Adaptionismus von Charles Darwin gehabt zu haben, der durch seine Theorie der Natürlichen Zuchtwahl die britische Naturtheologie unterminieren sollte.<ref>von Sydow (2005)  {{Webarchiv|text=PDF online |url=http://www.psych.uni-goettingen.de/abt/1/sydow/von_Sydow_(2005)_Darwin_A_Christian_Undermining_Christianity.pdf |wayback=20090205085508 |archiv-bot=2018-03-24 15:34:50 InternetArchiveBot }}</ref>
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== Siehe auch ==
Heute wird die Entstehung von komplex-organisierten Systemen wie dem menschlichen Auge oder dem Gehirn in den biologischen Wissenschaften allgemein durch die [[Evolutionstheorie]] erklärt. Unter anderem wurde Paleys Vergleich als scheinbares Resultat eines planvollen Entwurfs durch [[Richard Dawkins]] im Titel seines Buches ''[[w:Der blinde Uhrmacher|Der blinde Uhrmacher]]'' direkt aufgegriffen, aber evolutionstheoretisch durch das Wirken von Mutation und Selektion erklärt, ohne dass dafür ein Schöpfergott notwendig wäre.
* {{WikipediaDE|Kategorie:Erkenntnistheorie}}
* {{WikipediaDE|Erkenntnistheorie}}
*[[Erkenntniswissenschaft]]
*[[Wissenschaftstheorie]]


== Literatur ==
== Werke (Auswahl) ==
* Reijo Wilenius u.a.: ''Erkenntnistheorie als Erkenntnispraxis'', Beiheft 6/Juni 1993, Zeitschrift "Die Drei", Verlag Freies Geistesleben
=== Originalausgaben ===
* [[Herbert Witzenmann]]: Die Philosophie der Freiheit als Grundlage künstlerischen Schaffens, Spicker-Verlag 1988, 2. erw. Auflage, ISBN 38-57041-52-8
* ''The Principles of Moral and Political Philosophy''. 1785 [http://books.google.ch/books?id=2XsNAAAAYAAJ online]
* [[Karl-Martin Dietz]]: Rudolf Steiners Philosophie der Freiheit: Eine Menschenkunde des höheren Selbst, Verlag Freies Geistesleben 1993, ISBN 37-72511-64-3
* ''Horae Paulinae: or the truth of the Scripture history of St. Paul evinced by a comparison of the epistles, which bear his name, with the acts of the apostles and with one another''. 1790
* Thomas Kracht: Erfahrung des Denkens: Zum Studium der "Philosophie der Freiheit" Rudolf Steiners. Band 1: Kapitel 1-3, Verlag Freies Geistesleben 1996, ISBN 10: 37-72516-01-7
* ''A View of the Evidences of Christianity''. 1794 [http://books.google.ch/books?id=SSDhoC48rlYC online] [http://www.gutenberg.org/etext/14780 Volltext]
* Frank Teichmann: Auferstehung im Denken: Der Christusimpuls in der "Philosophie der Freiheit" und in der Bewusstseinsgeschichte, Verlag Freies Geistesleben 1996, ISBN 37-72516-00-9
* ''Natural Theology, or Evidences of the Existence and Attributes of the Deity, Collected From the Appearances of Nature''. 1802 [http://books.google.ch/books?id=0FwAAAAAMAAJ online]
* [[Peter Selg]]: Rudolf Steiners innere Situation zur Zeit der "Philosophie der Freiheit", Verlag am Goetheanum 2007, ISBN 3-7235-1307-7
* [[Sergej O. Prokofieff]]: Anthroposophie und die "Philosophie der Freiheit", Verlag am Goetheanum 2006), ISBN 3-7235-1248-8
* Heinrich Leiste: Von der Philosophie der Freiheit zur Christosophie, Philosophisch Anthroposophischer Verlag am Goetheanum 1933
* Otto Palmer: Rudolf Steiner über seine 'Philosophie der Freiheit', Verlag Freies Geistesleben 1984, ISBN 3-7725-0665-8
* ''Rudolf Steiners Wissenschaftsbegriff im Gespräch mit der Gegenwart. Beträge zu den >Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschaung<'', mit Beiträgen von Günter Röschert, Lorenzo Ravagli, Reinhard Falter und Roland Halfen. Zeitschrift Die Drei, Beiheft 4/Juni 1991
* ''Erkenntnistheorie als Erkenntnispraxis'', mit Beiträgen von Reijo Wilenius, Thomas Kracht, Oskar B. Hansen, Walter Kugler, Klaus Hartmann, Jens Heisterkamp, Manfred Krüger. Zeitschrift Die Drei, Beiheft 6/Juni 1993
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss6_erkenntnistheorie.pdf Erkenntnistheorie] PDF
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/philosophie_thomas_aufbau_der_erkenntnis.pdf Thomas von Aquin über den Aufbau der Erkenntnis] PDF
*Ginges, Hal Jon: ''The act of knowing. Rudolf Steiner and the Neo-Kantian Tradition'', Diss., University of Western Sydney, 2012 ; ''(Kritische Betrachtung mit Ausblick auf Eckart Förster und Richard Tarnas)''


;Schriften und Vorträge von Rudolf Steiner
=== Deutsche Übersetzungen ===
* [[Rudolf Steiner]]: ''Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften'', [[GA 1]] (1987), ISBN 3-7274-0011-0; '''Tb 649''', ISBN 978-3-7274-6490-4 {{Schriften|001}}
* ''Grundsätze der Moral und Politik''. Übersetzt von Christian Garve, Weidmanns Erben und Reich, Leipzig 1787; [http://books.google.ch/books?id=-c4GAAAAcAAJ Band 1], [http://books.google.ch/books?id=-s4GAAAAcAAJ Band 2]
* Rudolf Steiner: ''Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung''. 8. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 2002, ISBN 3-7274-0020-X; '''Tb 629''', ISBN 978-3-7274-6290-0 {{Schriften|002}}
* ''Uebersicht und Prüfung der Beweise und Zeugnisse für das Christenthum''. Übersetzt von Johann August Nösselt, Weigand, 1797 - 2 Bände
* Rudolf Steiner: ''Wahrheit und Wissenschaft''. 5. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1980, ISBN 3-7274-0030-7; '''Tb 628''', ISBN 978-3-7274-6280-1 {{Schriften|003}}
* ''Natürliche Theologie''. Übersetzt von Hermann Hauff, Verlag der J. G. [[w:Cotta’sche Verlagsbuchhandlung|Cotta’sche Buchhandlung]], Stuttgart und Tübingen 1837; [http://books.google.ch/books?id=-84GAAAAcAAJ online]
* Rudolf Steiner: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1995), ISBN 3-7274-0040-4; '''Tb 627''', ISBN 978-3-7274-6271-9 {{Schriften|004}}
* Rudolf Steiner: ''Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?'', [[GA 10]] (1993), ISBN 3-7274-0100-1; '''Tb 600''', ISBN 978-3-7274-6001-2 {{Schriften|010}}
* Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1989), ISBN 3-7274-0130-3; '''Tb 601''', ISBN 978-3-7274-6011-1 {{Schriften|013}}
* Rudolf Steiner: ''Grenzen der Naturerkenntnis'', [[GA 322]] (1981), ISBN 3-7274-3220-9 {{Vorträge|322}}


{{GA}}
=== Aktuelle Ausgaben ===
* William Paley: ''Natural Theology'', mit einer Einführung von M. D. Eddy und D. M. Knight (Hrsg.), Oxford University Press, 2005. ISBN 0-19-280584-3


[[Kategorie:Erkenntnistheorie|!]] [[Kategorie:Phänomenologie]] [[Kategorie:Erkenntnistheorie nach Richtung|!]] [[Kategorie:Erkenntnistheoretische Richtung|!]]
== Nachweise ==
=== Literatur ===
* George Wilson Meadley: ''Memoirs of William Paley''. In: ''The Works of William Paley''. Band 1, S. 9 ff., Joshua Belcher, Boston 1810 - 5 Bände; [http://books.google.ch/books?id=dawMAAAAYAAJ&pg=PA9 online]
=== Einzelnachweise ===
<references />
 
== Weiterführende Literatur ==
* Graham Colea: ''William Paley's Natural Theology: An Anglican Classic?'' In: ''Journal of Anglican Studies'' Band 5, S. 209–225 Cambridge University Press, 2007; {{DOI|10.1177/1740355307083647}}
* {{BBKL|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070629060711/http://www.bautz.de/bbkl/p/paley_w.shtml |band=16|spalten=1183-1185|autor=[[Johannes Madey]]}}
* Momme von Sydow: ''Darwin – A Christian Undermining Christianity? On Self-Undermining Dynamics of Ideas Between Belief and Science''. In: David M. Knight, Matthew D. Eddy (Hrsg.): ''Science and Beliefs: From Natural Philosophy to Natural Science, 1700-1900''. S. 141–156, Burlington: Ashgate, 2005, ISBN 0-7546-3996-7; [http://www.psychologie.uni-heidelberg.de/ae/sozps/php/files/von_Sydow_(2005)_Darwin_A_Christian_Undermining_Christianity.pdf PDF online]
 
== Weblinks ==
* {{Webarchiv | url=http://www.1911encyclopedia.org/William_Paley | wayback=20130123191913 | text=Eintrag in der Classic Encyclopedia}} (englisch)
* D. L. Le Mahieu: ''[http://oll.libertyfund.org/index.php?option=com_content&task=view&id=757&Itemid=286 Paley’s Moral Philosophy]'' (englisch)
* Martin Mahner: ''[http://www.martin-neukamm.de/skeptid.html Intelligent Design und der teleologische Gottesbeweis]''. 2007
* {{DDB|Person|118789317}}
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=118789317|LCCN=n/50/51780|NDL=00621249|VIAF=19975235}}
 
{{SORTIERUNG:Paley, William}}
[[Kategorie:Hochschullehrer]]
[[Kategorie:Theologe]]
[[Kategorie:Philosoph der Frühen Neuzeit]]
[[Kategorie:Utilitarist]]
[[Kategorie:Brite]]
[[Kategorie:Geboren 1743]]
[[Kategorie:Gestorben 1805]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 26. März 2019, 10:31 Uhr

William Paley

William Paley (* 14. Juli 1743 in Peterborough, Northamptonshire; † 25. Mai 1805 in Lincoln, Lincolnshire) war ein englischer Theologe und Philosoph.

Leben

William Paley wurde zunächst von seinem gleichnamigen Vater unterrichtet, der Lehrer an der Grammar School in Giggleswick war. Am 16. November 1758 wurde er als „Sizar“ am Christ’s College in Cambridge zugelassen. Als Bester seines Jahrgangs („Senior Wrangler“) graduierte er im Januar 1763 als Baccalaureus Artium und wechselte für kurze Zeit an die Akademie in Greenwich. Am 24. Juni 1766 wurde Paley im Alter von 23 Jahren zum „Fellow“ des Christ’s College gewählt und kehrte nach Cambridge zurück. Er legte seinen Abschluss als Master of Arts ab, gab Privatunterricht und wurde am 21. Dezember 1767 vom Londoner Bischof Richard Terrick (1710–1777) zum Priester ordiniert. Ab 1768 lehrte Paley am Christ’s College. Er hielt Vorlesungen über Samuel Clarke, Joseph Butler und John Locke sowie Moralphilosophie.

1776 wurde Paley Rektor in Musgrave in der Grafschaft Cumbria und 1782 Archidiakon in Carlisle. Auf Anraten seines Freundes John Law (1745–1810) veröffentlichte er 1785 eine überarbeitete und erweiterte Fassung seiner Vorlesungen unter dem Titel The Principles of Moral and Political Philosophy. 1794 folgte A View of the Evidence of Christianity, das bis ins 20. Jahrhundert an der Universität Cambridge zur Pflichtlektüre zählte.[1]

Wirken

Vorlage:Lückenhaft

Natürliche Theologie

In seinem 1802 erschienenen Buch Natural Theology plädierte Paley anhand der Uhrmacher-Analogie für das Wirken eines Schöpfers in der Natur. Würde man einen Stein finden, so könne man vermuten, er habe schon immer dort gelegen. Würde man aber eine Uhr finden, so würde man dies kaum vermuten. Aus der Zweckmäßigkeit, mit der die Einzelteile der Uhr zusammengefügt seien, müsse man schließen, dass die Uhr einen intelligenten Schöpfer, den Uhrmacher, gehabt habe. Folglich müsse auch ein lebender Organismus, dessen Körperteile ebenso zweckmäßig zusammenwirken wie die Teile der Uhr, einen intelligenten Schöpfer haben, den Paley auch Designer nennt.

Paleys Argumentation ist ein Beispiel für den Versuch eines teleologischen Gottesbeweises mithilfe spezifizierter Komplexität.

Einfluss und weitere Diskussion

Paleys Naturtheologie stellte die universelle Adaptiertheit von Lebewesen in den Mittelpunkt seines Beweises eines Schöpfers und einer selbst unveränderlichen Schöpfung. Der statische Adaptionismus Paleys scheint paradoxerweise gerade einen Einfluss auf den evolutionären Adaptionismus von Charles Darwin gehabt zu haben, der durch seine Theorie der Natürlichen Zuchtwahl die britische Naturtheologie unterminieren sollte.[2]

Heute wird die Entstehung von komplex-organisierten Systemen wie dem menschlichen Auge oder dem Gehirn in den biologischen Wissenschaften allgemein durch die Evolutionstheorie erklärt. Unter anderem wurde Paleys Vergleich als scheinbares Resultat eines planvollen Entwurfs durch Richard Dawkins im Titel seines Buches Der blinde Uhrmacher direkt aufgegriffen, aber evolutionstheoretisch durch das Wirken von Mutation und Selektion erklärt, ohne dass dafür ein Schöpfergott notwendig wäre.

Werke (Auswahl)

Originalausgaben

  • The Principles of Moral and Political Philosophy. 1785 online
  • Horae Paulinae: or the truth of the Scripture history of St. Paul evinced by a comparison of the epistles, which bear his name, with the acts of the apostles and with one another. 1790
  • A View of the Evidences of Christianity. 1794 online Volltext
  • Natural Theology, or Evidences of the Existence and Attributes of the Deity, Collected From the Appearances of Nature. 1802 online

Deutsche Übersetzungen

  • Grundsätze der Moral und Politik. Übersetzt von Christian Garve, Weidmanns Erben und Reich, Leipzig 1787; Band 1, Band 2
  • Uebersicht und Prüfung der Beweise und Zeugnisse für das Christenthum. Übersetzt von Johann August Nösselt, Weigand, 1797 - 2 Bände
  • Natürliche Theologie. Übersetzt von Hermann Hauff, Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1837; online

Aktuelle Ausgaben

  • William Paley: Natural Theology, mit einer Einführung von M. D. Eddy und D. M. Knight (Hrsg.), Oxford University Press, 2005. ISBN 0-19-280584-3

Nachweise

Literatur

  • George Wilson Meadley: Memoirs of William Paley. In: The Works of William Paley. Band 1, S. 9 ff., Joshua Belcher, Boston 1810 - 5 Bände; online

Einzelnachweise

  1. William Paley (1743–1805)
  2. von Sydow (2005) PDF online (Memento vom 5. Februar 2009 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis)

Weiterführende Literatur

Weblinks


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