Anthroposophische Gesellschaft

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Die Anthroposophische Gesellschaft ist nach ihrem Selbstverständnis „eine Gemeinschaft von Menschen, die überzeugt sind, dass die Aufgaben, die Gegenwart und Zukunft stellen, nur durch eine spirituelle Vertiefung des Lebens gelöst werden können“.

Die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft mit Sitz am Goetheanum in Dornach ist weltweit tätig. Sie ist dezentral in örtlichen Zweigen, regionalen Zentren und Landesgesellschaften organisiert, die wirtschaftlich autonom, ihre Tätigkeiten selbständig organisieren. Außerdem ist sie Träger der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum.

„Die Anthroposophische Gesellschaft ist eine durchaus öffentliche. Ihr Mitglied kann jedermann ohne Unterschied der Nation, des Standes, der Religion, der wissenschaftlichen oder künstlerischen Überzeugung werden, der in dem Bestand einer solchen Institution, wie sie das Goetheanum in Dornach als Freie Hochschule für Geisteswissenschaft ist, etwas Berechtigtes sieht.“
(Prinzipien der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft, Artikel 4)

Ziel dieser Hochschule sei die „Forschung auf geistigem Felde”, Ziel der Gesellschaft die Ermöglichung einer solchen Forschung sowie die Pflege des seelischen Lebens im einzelnen Menschen und in der Gemeinschaft aufgrund dieser Forschung. Ihre Aufgabe versucht die Gesellschaft aufgrund ihrer Satzung dadurch zu lösen, dass sie die anthroposophische Geisteswissenschaft mit ihren Ergebnissen für die Brüderlichkeit im menschlichen Zusammenleben, für das moralische und religiöse sowie für das künstlerische und allgemein geistige Leben im Menschenwesen zum Mittelpunkt ihrer Bemühungen macht.

Geschichte

Die erste Anthroposophische Gesellschaft wurde 1913 durch Rudolf Steiner in Köln gegründet; sie ging aus der Theosophischen Gesellschaft hervor, aus der Steiner zuvor aufgrund gravierender Differenzen um die Interpretation des Christentums und des Christus ausgeschlossen worden war (Steiner weigerte sich, den indischen Jungen Krishnamurti als wiederverkörperten Christus zu sehen).

Steiners Briefwechsel mit Marie von Sivers-Steiner belegt, dass er die A.G. gegründet hat, um snobistische Kreise in ein gesellschaftliches Parallelsystem zu locken. Dabei wurde er durch einen Besuch bei den Schlaraffen 1903 angeregt, bei dem ihm auffiel, wie schnell Menschen aus einer parodistischen Vereinigung eine ernste machen, als der "Kanzler" sagte, wer einmal Schlaraffe gewesen sei, und müsste aufhören, es zu sein, der fühlte sich von der Lebensquelle getrennt.

Als Zentrum baute man das von Rudolf Steiner entworfene Goetheanum, welches am 31. Dezember 1922 durch Brandstiftung zerstört wurde.

1923 wurde die Gesellschaft unter der Bezeichnung Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft mit Rudolf Steiner als Vorsitzenden neu begründet.
Im Jahr 1924 wurde der Grundstein für das Zweite Geotheanum gelegt.
Nach Steiners Tod im Jahr 1925 übernahm Albert Steffen den Vorsitz der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft.

In der Ära des Wikipedia:Nationalsozialismus wurde am 15. November 1935 die Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft wegen „internationaler Einstellung und engen Beziehungen zu ausländischen Freimaurern, Juden und Pazifisten“ verboten.

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg kam es in Deutschland zu einem Neubeginn und weltweit zu einer Ausweitung anthroposophischer Initiativen, vor allem durch die Gründung von Einrichtungen in den Bereichen Pädagogik, Medizin, Heilpädagogik und Landwirtschaft.

Siehe auch

Anthroposophie, Rudolf Steiner, Goetheanum

Weblinks


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