Komplementarität: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Komplementarität''' ([[Latein|lat.]] ''complementum'' = "Ergänzung, Vervollständigung", von ''complere'' = "erfüllen, ergänzen") bezeichnet die [[möglich]]e oder faktische [[Existenz]] einander (scheinbar) widersprechender, aber doch zusammengehöriger und einander ergänzender Eigenschaften innerhalb einer gegebenen [[Ganzheit]], die in der Regel nicht [[kausal]] aufeinander bezogen sind und einander insofern ausschließen, als sie niemals [[räumlich]] und [[zeitlich]] zusammenfallen können.  
'''Komplementarität''' ([[Latein|lat.]] ''complementum'' = "Ergänzung, Vervollständigung", von ''complere'' = "erfüllen, ergänzen") bezeichnet die [[möglich]]e oder faktische [[Existenz]] einander (scheinbar) widersprechender, aber doch zusammengehöriger und einander ergänzender Eigenschaften innerhalb einer gegebenen [[Ganzheit]], die in der Regel nicht [[kausal]] aufeinander bezogen sind und einander insofern ausschließen, als sie niemals [[räumlich]] und [[zeitlich]] zusammenfallen können.  


Beispiele für komplementäre Beziehungen sind etwa die aus der [[Wikipedia:Chinesische Philosophie|chinesischen Philosophie]] bekannten [[polar]]en Prinzipien von [[Yin und Yang]] oder der [[Wikipedia:Welle-Teilchen-Dualismus|Welle-Teilchen-Dualismus]] der modernen [[Wikipedia:Physik|Physik]], aus dem sich als unmittelbare Konsequenz die aus der [[Wikipedia:Quantenmechanik|Quantenmechanik]] bekannte [[Wikipedia:Heisenbergsche Unschärferelation|Heisenbergsche Unschärferelation]] ergibt, die besagt, dass zwei komplementäre Eigenschaften eines quantenphysikalischen [[System]]s nicht gleichzeitig mit beliebiger Genauigkeit gemessen werden können, da sie mit einer fundamentalen ''Unschärfe'' behaftet sind, die in der Größenordnung des [[Wikipedia:Plancksches Wirkungsquantum|Planckschen Wirkungsquantums]] liegt. Komplementäre Eigenschaften sind dabei solche, deren Produkt im physikalischen Sinn die [[Wikipedia:Dimension (Größensystem)|Dimension]] einer [[Wikipedia:Wirkung (Physik)|Wirkung]] ([[Energie]] x [[Zeit]]) haben. In der [[Farbenlehre]] offenbart sich die Komplementarität etwa in der Existenz der [[Komplementärfarbe]]n. In [[Wikipedia:Georg Wilhelm Friedrich Hegel|Hegels]] [[Wikipedia:Dialektik|Dialektik]] stehen [[Wikipedia:These|These]] und [[Wikipedia:Antithese|Antithese]] in einem komplementären Verhältnis zueinander.
Beispiele für komplementäre Beziehungen sind etwa die aus der [[Wikipedia:Chinesische Philosophie|chinesischen Philosophie]] bekannten [[polar]]en Prinzipien von [[Yin und Yang]] oder der [[Wikipedia:Welle-Teilchen-Dualismus|Welle-Teilchen-Dualismus]] der modernen [[Wikipedia:Physik|Physik]], aus dem sich als unmittelbare Konsequenz die aus der [[Wikipedia:Quantenmechanik|Quantenmechanik]] bekannte [[Wikipedia:Heisenbergsche Unschärferelation|Heisenbergsche Unschärferelation]] ergibt, die besagt, dass zwei [[Wikipedia:Komplementäre Observablen|komplementäre Observablen]] eines quantenphysikalischen [[System]]s nicht gleichzeitig mit beliebiger Genauigkeit gemessen werden können, da sie mit einer fundamentalen ''Unschärfe'' behaftet sind, die in der Größenordnung des [[Wikipedia:Plancksches Wirkungsquantum|Planckschen Wirkungsquantums]] liegt. Komplementäre Eigenschaften sind dabei solche, deren Produkt im physikalischen Sinn die [[Wikipedia:Dimension (Größensystem)|Dimension]] einer [[Wikipedia:Wirkung (Physik)|Wirkung]] ([[Energie]] x [[Zeit]]) haben. In der [[Farbenlehre]] offenbart sich die Komplementarität etwa in der Existenz der [[Komplementärfarbe]]n. In [[Wikipedia:Georg Wilhelm Friedrich Hegel|Hegels]] [[Wikipedia:Dialektik|Dialektik]] stehen [[Wikipedia:These|These]] und [[Wikipedia:Antithese|Antithese]] in einem komplementären Verhältnis zueinander.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 21. April 2011, 06:35 Uhr

Komplementarität (lat. complementum = "Ergänzung, Vervollständigung", von complere = "erfüllen, ergänzen") bezeichnet die mögliche oder faktische Existenz einander (scheinbar) widersprechender, aber doch zusammengehöriger und einander ergänzender Eigenschaften innerhalb einer gegebenen Ganzheit, die in der Regel nicht kausal aufeinander bezogen sind und einander insofern ausschließen, als sie niemals räumlich und zeitlich zusammenfallen können.

Beispiele für komplementäre Beziehungen sind etwa die aus der chinesischen Philosophie bekannten polaren Prinzipien von Yin und Yang oder der Welle-Teilchen-Dualismus der modernen Physik, aus dem sich als unmittelbare Konsequenz die aus der Quantenmechanik bekannte Heisenbergsche Unschärferelation ergibt, die besagt, dass zwei komplementäre Observablen eines quantenphysikalischen Systems nicht gleichzeitig mit beliebiger Genauigkeit gemessen werden können, da sie mit einer fundamentalen Unschärfe behaftet sind, die in der Größenordnung des Planckschen Wirkungsquantums liegt. Komplementäre Eigenschaften sind dabei solche, deren Produkt im physikalischen Sinn die Dimension einer Wirkung (Energie x Zeit) haben. In der Farbenlehre offenbart sich die Komplementarität etwa in der Existenz der Komplementärfarben. In Hegels Dialektik stehen These und Antithese in einem komplementären Verhältnis zueinander.

Siehe auch