Ur-šanabi und Ens ab alio: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Ur-šanabi''' (Aussprache: ''Ur-schanabi'') ist der im [[Gilgamesch-Epos]] erwähnte göttliche Fährmann des [[Uta-napišti]]. Er ist, wie [[Huwawa]] von einem siebenmanteligen Strahlenglanz umgeben, der ihn unangreifbar macht. Zusätzlich verrichtet Ur-šanabi Arbeiten im „heiligen Zedernwald“, wo er die Zedern von den Ästen befreit. Die Szene, in welcher [[Gilgamesch]] auf Ur-šanabi trifft, spielt wohl an der Meermündung des Flusses eines Edelsteingartens. [[Siduri]], die Wirtin einer [[Wikipedia:Schänke|Uferschänke]], verweist Gilgamesch wegen seiner beabsichtigten Überfahrt zum „[[Land der Seligen]]“ an den Fährmann Ur-šanabi:
Als '''Ens ab alio''' ([[lat.]] „das Sein von anderem her“) wird in der [[Philosophie]] und [[Theologie]], namentlich in der [[Scholastik]], alles geschaffene [[Sein]] bezeichnet, das darum seinen Bestand ''nicht in sich selbst'', sondern ''„von anderem“'' ([[lat.]] ''ab alio''), nämlich in [[Gott]] hat, dem allein das unbedingte, in sich selbst begründete Sein ([[lat.]] ''[[ens a se]]'' „Sein-aus-sich-selbst“) zugesprochen wird.


{{Zitat|<sup>87</sup>&nbsp;Oh Gilgameš, da (am Ufer) ist Ur-šanabi, der Schiffer des Uta-napišti, <sup>88</sup>&nbsp;inmitten des Waldes befreit er die Zedern von Ästen. <sup>98</sup>&nbsp;Er (Gilgamesch) sah ihn (Ur-šanabi) und hüllte sich in seinen Strahlenglanz. <sup>150</sup>&nbsp; „Aber jetzt, Ur-šanabi, wie ist der Weg zu Uta-napišti?“ <sup>169</sup>&nbsp;Ur-šanabi und Gilgamesch stiegen in das Schiff, <sup>170</sup>&nbsp;sie ließen die [[Wikipedia:Barke]] zu Wasser und fuhren davon.|Zehnte Tafel des Gilgamesch-Epos}}
== Siehe auch ==


Es scheint, dass eine Verbindung zwischen Siduri und Ur-šanabi besteht, da Ur-šanabi wahrscheinlich öfter das bewaldete Ufer der Siduri besucht. Gemeinsam mit den göttlichen Wesen „[[Die Steinernen]]“ stellt Ur-šanabi ansonsten Stangen für seine Überfahrten her. Gilgameš hatte jedoch „die Steinernen“ zerstört und musste nun allein die Stangen anfertigen.
* [[Aseität]]


Ur-šanabi und Gilgameš kommen trotz Schwierigkeiten bei der Überfahrt schließlich bei Uta-napišti auf seiner Insel „Land der Seligen“ an.
[[Kategorie:Theologie]]
 
[[Kategorie:Scholastik]]
== Literatur ==
[[Kategorie:Philosophie]]
* [[Wikipedia:Stefan M. Maul|Stefan M. Maul]]: ''Das Gilgamesch-Epos.'' Neu übersetzt und kommentiert. 3. durchgesehene Auflage. Beck, München 2006, ISBN 3-406-52870-8.
 
[[Kategorie:Gilgamesch-Epos]]

Version vom 5. September 2016, 09:49 Uhr

Als Ens ab alio (lat. „das Sein von anderem her“) wird in der Philosophie und Theologie, namentlich in der Scholastik, alles geschaffene Sein bezeichnet, das darum seinen Bestand nicht in sich selbst, sondern „von anderem“ (lat. ab alio), nämlich in Gott hat, dem allein das unbedingte, in sich selbst begründete Sein (lat. ens a se „Sein-aus-sich-selbst“) zugesprochen wird.

Siehe auch