Farben und Kategorie:Gesundheitsschädlicher Stoff: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Newton Farbkreis.jpg|thumb|250px|[[Wikipedia:Isaac Newton|Isaac Newton]]s [[Farbkreis]] (um 1700)]]
'''Farben''' sind, im Unterschied zu den [[Wikipedia:Farbstoff|Farbstoff]]en, jene [[Sinnesqualitäten]], die dem [[Mensch]]en durch das [[Auge]] vermittelt werden, sofern er dabei von der [[Form]] und [[Struktur]] des Gesehenen absieht<ref name="Farbe">Nach der Definition [[Wikipedia:DIN 5033|DIN 5033]] ist Farbe ''"diejenige Gesichtsempfindung eines dem Auge des Menschen strukturlos erscheinenden Teiles des Gesichtsfeldes, durch die sich dieser Teil bei einäugiger Beobachtung mit unbewegtem Auge von einem gleichzeitig gesehenen, ebenfalls strukturlosen angrenzenden Bezirk allein unterscheiden kann"''.</ref>. Farben sind nach [[Goethe]] ''"Taten des Lichts, Taten und Leiden."''<ref>[[Bibliothek:Goethe/Naturwissenschaft/Zur Farbenlehre/Vorwort|Goethe: ''Zur Farbenlehre'' (1810), Vorwort]]</ref> Dabei kann man unterscheiden zwischen [[Wikipedia:Lichtfarbe|Lichtfarbe]]n, die unmittelbar von einer selbstleuchtenden [[Wikipedia:Lichtquelle|Lichtquelle]] ausgehen<ref>DIN 5033-1:2009-05 : ''Farbmessung – Teil 1: Grundbegriffe der Farbmetrik.'' „Lichtfarbe: Farbe eines Selbstleuchters.“</ref><ref>DIN EN 12464-2:2007-10 : ''Licht und Beleuchtung – Beleuchtung von Arbeitsstätten – Teil 2: Arbeitsplätze im Freien.'' „Die Lichtfarbe einer Lampe bezieht sich auf die wahrgenommene Farbe (Farbart) des abgestrahlten Lichtes. “</ref>, und [[Wikipedia:Körperfarbe|Körperfarbe]]n, die bei Durchleuchtung<ref>sogenannte ''Durchsichtsfarben'', wie sie durch farbige Lösungen oder Farbfilter entstehen</ref> oder  Reflexion<ref>sogenannte ''Aufsichtsfarben''</ref> an [[Materie|materiellen]] [[Objekt]]en entstehen.


== Die Realität der Farben ==
[[Kategorie:Gesundheitsschädlicher Stoff]]
 
[[Kategorie:Gefahrstoff]]
Die Farben haben keine [[physisch]]e [[Realität]], sind aber dennoch keine bloß [[subjektiv]]e [[Phänomen]]e, sondern gehören als [[objektiv]]e [[seelisch]]e Realität der [[Seelenwelt]], genauer der [[Region der flutenden Reizbarkeit]], an.
[[Kategorie:Gesundheit]]
 
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"Die Physik soll es bei dem bloßen im Raume Vorhandenen des Lichtes lassen. Das Betrachten des Farbigen kann überhaupt nicht geschehen, ohne in das Seelische heraufgehoben zu werden. Denn es ist eine bloße törichte Rederei, wenn man sagt, das Farbige sei lediglich ein Subjektives. Und wenn man namentlich dann etwa dazu übergeht zu sagen - wobei man sich vom Ich nichts Genaues vorstellt -, draußen wäre irgendeine objektive Veranlassung, und die wirke auf uns, auf unser Ich - - Unsinn ist es; das Ich selber ist in der Farbe drinnen. Es sind das Ich und auch der menschliche Astralleib gar nicht von dem Farbigen zu unterscheiden, sie leben in dem Farbigen und sind insoferne außer dem physischen Leib des Menschen, als sie mit dem Farbigen draußen verbunden sind; und das Ich und der astralische Leib, sie bilden im physischen Leibe und im Ätherleibe die Farben erst ab. Das ist es, worauf es ankommt. So daß die ganze Frage nach der Wirkung eines Objektiven des Farbigen auf ein Subjektives ein Unsinn ist; denn in der Farbe drinnen liegt schon das, was Ich, was astralischer Leib ist, und mit der Farbe herein kommt das Ich und der astralische Leib. Die Farbe ist der Träger des Ichs und des astralischen Leibs in den physischen und in den Ätherleib hinein. So daß die ganze Betrachtungsweise einfach umgekehrt und umgewendet werden muß, wenn man zu der Realität vordringen will.
 
Was da also hineingekrochen ist in die Physik, und was die Physik mit ihren Strichen und Linien umfängt, das muß wieder heraus. Es müßte geradezu zunächst einmal eine Periode eintreten, wo man es verschmäht, überhaupt zu zeichnen, wenn man in der Physik von der Farbe spricht, wo man versuchen soll, die Farbe in ihrem Fluktuieren, in ihrem Leben zu erfassen." {{Lit|{{G|291|59f}}}}
</div>
 
== Der unterschiedliche Charakter der Farben in der physischen, seelischen und geistigen Welt ==
[[Bild:Goethes Farbenkreis.jpg|thumb|right|250px|[[Farbkreis]], Zeichnung von [[Johann Wolfgang von Goethe]].]]
 
In der [[Physische Welt|physischen Welt]] erscheinen die Farben als Außenfarbe, die an der Oberfläche der Dinge haften; in der [[Astralwelt]] ([[Seelenwelt]]) hingegen zeigen sie sich als Innenfarben und in der [[Geistige Welt|geistigen Welt]] als strahlende Farben:
 
<div style="margin-left:20px">
"Die Farben sind uns in der physischen Welt nur an räumlichen Dingen bekannt. Selbst wo sie ohne Gegenstand vorhanden sind, werden sie nur durch diese bemerkbar. Nur in den Grenzfällen physischen Lebens kann man Farben ohne Gegenstand sehen, zum Beispiel den Regenbogen.
 
Die Farben in der Astralwelt sind nicht an eine feste, räumliche Grenze gebannt. Sie sind noch seelisch, der Ausdruck eines Wesens, an dem sie sich befinden. Eine sinnliche Leidenschaft drückt sich anders aus als ein hochstrebender Gedanke. Hier ist unmittelbarer Zusammenklang; sie schwebt frei, aber sie ist verbunden mit dem, was sie ausdrückt. Sie ist nicht Außen-, sondern Innenfarbe. Der Glocke zum Beispiel ist es gleichgültig, ob sie gelb oder grün ist, es beeinträchtigt nicht ihren Ton. Wenn man über die astralische Welt hinauskommt, gibt es auch Farben; diese sind aber nicht nur Innenfarben, sondern sie sind schöpferisch, bringen sich selbst hervor, es sind strahlende Farben.
 
Wenn nun der Mensch sich in den mentalen Raum erhebt, verliert er zunächst die Fähigkeit, die mentalen Farben gleich wahrzunehmen, deshalb spricht man von der tönenden Welt. Die Fähigkeit tritt auf, Schall und Ton wahrzunehmen. Erst wenn man wiederum höher kommt, dann nimmt man die strahlenden Farben wahr. Wenn sich der Mensch wieder zur Farbe durchgerungen hat, ist er im Arupa. Wenn wir von einem physischen Gegenstand Farbe abnehmen und sie wie ein Häutchen mitnehmen und nach Devachan mitbringen könnten, so würde die Farbe dort erstrahlen. Daher nennt man Devachan auch die Welt der strahlenden Farben. Wenn man hier einem Mitmenschen etwas mitteilen will, sagt man es ihm durch den Ton; im Devachan würde es in entsprechender Farbe erstrahlen.
 
Eine solche Welt, wo alle Wesen in strahlenden Farben leben, nennt man das erste Elementarreich. Wenn die Materie dieser Wesen etwas dichter wird, ins Rupische hinuntersteigt, fangen sie an, durch Töne sich bemerkbar zu machen: Das ist das zweite Elementarreich. Die Wesen, die darin leben, sind sehr beweglich. Im dritten Elementarreich kommt zu dem übrigen die Gestalt hinzu. Die Innenfarbe ist gestaltet. Leidenschaft zeigt sich in Blitzform, erhabene Gedanken in Pflanzenform. In höheren Gebieten sind es Funken und Scheine, hier sind es Formen von einfarbiger und tönender Welt.
 
Alle unsere Wesen sind durch drei Elementarreiche gegangen. Gold, Kupfer und so weiter sind jetzt ins Mineralreich übergegangen. Gold sah in der Mondrunde nicht so aus wie jetzt, sondern wie ein nach verschiedenen Seiten strahlender Stern, durch den man durchgreifen konnte. Durch einen ähnlichen Prozeß wird Wasser, wenn es zu Schnee gefriert, zu einem kleinen Kristall. Die Metalle sind die verdichteten Formen des dritten Elementarreiches. Deshalb ist Metall nicht innerlich gleichförmig, sondern innerlich gestaltet (Chladnische Klangfiguren). Nach Linien und Figuren ist das ganze Mineralreich belebt, und im dritten Elementarreich wird es gefärbt. Dadurch, daß die Formen erstarren, wird Oberfläche, und nun entsteht die Farbe an der Oberfläche.
 
Wir haben also:
 
# Elementarreich der strahlenden Farben
# Elementarreich der freien Töne
# Elementarreich der farbigen Formen
# Mineralreich der farbigen Körper.
 
Die physische Welt enthält alle drei Elementarreiche wie geronnen in sich. Der Ton hängt mit dem Innern eines Wesens viel mehr zusammen als die Farbe, letztere ist mehr Oberfläche. Noch innerlicher hängen die strahlenden Farben zusammen." {{Lit|{{G|291a|188f}}}}
</div>
 
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"Das physische Auge erblickt um sich herum Lichter, Farben. Wie der Hellseher die Aura am astralischen Leib rot, blau, gelb und grün wahrnimmt, so sieht das physische Auge um sich herum Rot, Blau, Gelb und Grün. In beiden Fällen ist die Ursache genau die gleiche. Wie hinter dem Rot im Astralleib eine Begierde lebt, so steckt hinter dem Rot der Blume eine Begierde als das «Ding an sich». Eine in der Blume waltende Begierde ist das Rot in der Blume. Was der Gesichtssinn tut, wenn er diesen Punkt überschreitet, ist nicht anders, als wenn Sie einen Rock umkehren, ihn auf die andere Seite wenden. Während in der Aura sich des Menschen astrale Natur ausprägt, lebt hinter der ganzen Farben- und Lichtwelt, hinter der Welt des Gesichtssinnes, die äußere astrale Natur. Niemals gäbe es in der Welt Farben, wenn nicht die Dinge ganz und gar durchdrungen wären von astralen Wesenheiten. Was in der Welt als Farben erscheint, rührt von den Astralwesen her, die sich äußerlich durch die Farbe kundtun. Durch die Umwendung des Inneren nach außen geht die Wesenheit von dem höheren auf den niederen Plan herunter. Sie können das Folgende durch Meditation erreichen: Wenn Sie eine grüne Fläche, etwa ein Laubblatt, vor sich haben und jetzt aus sich herausgehen, um die Sache von der anderen Seite anzuschauen, dann würden Sie die astrale Wesenheit sehen, die hinter der grünen Farbe ist und die sich durch die grüne Farbe anzeigt. So müssen Sie sich vorstellen: Indem Sie in die Welt hinausschauen und diese Welt mit Farben überdeckt sehen, haben Sie hinter diesen Farben die astralischen Wesenheiten zu vermuten. Wie Sie aus Ihrem Inneren die Farben Ihrer Aura für den Hellseher erscheinen lassen, so ist die Farbendecke der Welt der Ausdruck für die kosmische Aura. Alles Farbige in der Welt ist eine umgewandte Aura. Könnten Sie Ihre Aura umwenden wie einen Rock, so würden Sie Ihre Aura auf der umgekehrten Seite ebenfalls physisch sichtbar sehen. Das gilt für den Gesichtssinn, und damit sehen Sie, daß der Gesichtssinn in inniger Beziehung zur astralischen Welt steht." {{Lit|{{G|096|130f}}}}
</div>
 
== Farbenatmung - die Farbe als Sprache höherer Wesenheiten ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Nicht nur in den Lungen haben wir einen Atmungsvorgang, sondern
auch in den Augen. Nur daß dort keine Luft ein- und ausgeatmet
wird, sondern Wärme. Wenn wir eine rote Farbe sehen, wird
Wärme ausgeatmet (rot, orange, gelb). Wird eine kalte Farbe wie
Blau, Indigo, Violett wahrgenommen, dann atmet das Auge ein.
Dasjenige, was den Augen ätherisch zugrundeliegt - so wie Luft der
physischen Lunge zugrundeliegt -, ist Wärme und wird ein- und
ausgeatmet. Im Grunde ist jedes Sinnesorgan ein Atmungsorgan.
 
Höhere Wesen, die unmittelbar über den Menschen stehen, haben
weder solche Augen, noch eine solche Sprache wie der Mensch. Sie
richten irgendwo Wärme hin und an der Stelle leuchtet eine Farbe
auf. Dadurch drücken sie ihr Wesen aus und so reden sie miteinander.
Wer die Farben jemals so in ihrer lebendigen Gestalt wahrgenommen
hat, der empfindet Schmerz, wenn er die festen Farben
sieht, die an den physischen Gegenständen haften - so wie überhaupt
die ganze physische Welt ihn schmerzt anfänglich. Der
Schmerz hört erst auf, wenn man lernt, die Farben moralisch zu
empfinden. Dann empfindet man im Rot die Bestrafung des Egoismus,
im Blau die Belohnung für die Überwindung des Egoismus.
Dann fangen die Farben an, eine Sprache zu sprechen, die auch die
zukünftige Sprache der Menschen sein wird.
 
In dem Maße, wie die Menschen sich dem Jupiterdasein nähern,
wird ihr Sprechen immer mehr zugleich ein Wahrnehmen werden;
dann wird Atmungs- und Sprachorgan nicht mehr so getrennt sein
wie heute. Auch das Sehen und die Wärmeempfindung werden sich
vereinigen. Es war notwendig für die Entwickelung des selbständigen
Ich, daß diese Prozesse eine Zeitlang getrennt waren. Wäre das
nicht geschehen, dann würde der Mensch zwar immer wahrgenommen
haben, was in seiner Umgebung geschieht, aber nicht zum
Selbstbewußtsein gekommen sein. In der Zukunft wird man anfangen,
einen Zusammenhang zu empfinden zwischen dem gesprochenen
Worte und den Farben. Man wird Grün empfinden, wenn von
gleichgültigen Dingen geredet wird; Gelb wird auftauchen, wenn
man egoistisch spricht; Rot wird da sein, wenn der Egoismus bekämpft
wird.<ref>In Notizen von einer anderen Hand heißt es: Die rote Farbe wird empfunden werden wie
die Strafe für das Schlechte, das überwunden werden soll; das Gelb zeigt an das Egoistische
des Menschen, das Blau das Himmlische, das uns vorschwebt.</ref>" {{Lit|{{G|265|360f}}}}
</div>
 
== Die Entstehung der Farben auf dem alten Mond ==
 
Der [[Alter Saturn|alte Saturn]], der der Sonnenentwicklung vorangegangen ist, war das gemeinsame Werk der [[Erste Hierarchie|ersten Hierarchie]], also der [[Seraphim]], [[Cherubim]] und [[Throne]]. Die [[alte Sonne]] wurde durch die [[Zweite Hierarchie|zweite Hierarchie]], die [[Kyriotetes]], [[Dynamis]] und [[Exusiai]], hervorgebracht. Die [[dritte Hierarchie]], die [[Angeloi]], [[Archangeloi]] und [[Archai]], wirkten wesentlich an der Entwicklung des alten Mondes mit.
 
<div style="margin-left:20px">
"Nun gehen wir weiter. Die weitere Entwickelung wird nun wiederum
durch die Söhne der zweiten Hierarchie, durch Archai,
Archangeloi, Angeloi, geleitet. Diese Wesenheiten bringen ein
Neues in das leuchtende Element, das zunächst durch die zweite
Hierarchie, eingezogen ist, das seinen Schatten, die luftige Finsternis
nach sich gezogen hat - nicht die gleichgültige neutrale Finsternis,
die saturnische, die einfach Abwesenheit des Lichtes war,
sondern die, welche den Gegensatz des Lichtes herausgearbeitet hat.
Zu dieser Entwickelung hinzu bringt die dritte Hierarchie, Archai,
Archangeloi, Angeloi, durch ihre eigene Wesenheit ein Element
hinein, das ähnlich ist unserem Begehren, unseren Trieben, etwas zu
erlangen, nach etwas sich zu sehnen.
 
Dadurch kam folgendes, dadurch kam zustande, daß, sagen wir,
ein Archai- oder Angeloiwesen hier hereinkam (siehe Zeichnung
S. 17, Punkt auf dem Lichtstrahl rechts) und auftraf auf ein Element
des Lichtes, ich möchte sagen, auf einen Ort des Lichtes. In diesem
Ort des Lichtes empfing es durch die Empfänglichkeit für dieses
Licht den Drang, das Begehren für die Finsternis. Es trug das Angeloiwesen
das Licht in die Finsternis herein, oder ein Angeloiwesen
trug die Finsternis in das Licht herein. Diese Wesenheiten werden
die Vermittler, die Boten zwischen Licht und Finsternis. Und die
Folge davon war, daß dann dasjenige, was früher nur im Lichte
erglänzte und seinen Schatten, die dunkle luftige Finsternis, nach
sich gezogen hat, daß das anfing in allen Farben zu schillern, daß
Licht in Finsternis, Finsternis in Licht erschien. Die dritte Hierarchie
ist es, die die Farbe hervorgezaubert hat aus Licht und Finsternis.
Sehen Sie, hier haben Sie auch sozusagen etwas historisch Dokumentarisches
vor Ihre Seele hinzustellen. In der ''[[Aristoteles]]''-Zeit hat
man noch gewußt, wenn man, ich möchte sagen, innerhalb des
Mysteriums sich gefragt hat, woher die Farben kommen, daß damit
die Wesenheiten der dritten Hierarchie zu tun haben. Daher sprach
es Aristoteles in seiner Farbenharmonie aus, daß die Farbe ein Zusammenwirken
des Lichtes und der Finsternis bedeutet. Aber dieses
geistige Element, daß man hinter der Wärme die Wesenheiten der
ersten Hierarchie, hinter dem Lichte und seinem Schatten, der
Finsternis, die Wesenheiten der zweiten Hierarchie, hinter dem
farbigen Aufglitzern in einem Weitenzusammenhange die Wesenheiten
der dritten Hierarchie zu sehen hat, das ging verloren. Und es
blieb nichts anderes übrig als die unglückselige Newtonsche Farbenlehre,
über die bis ins 18. Jahrhundert herein die Eingeweihten
gelächelt haben, und die dann das Glaubensbekenntnis derjenigen
wurde, die eben physikalische Fachleute sind.
 
Man muß eben wirklich von der geistigen Welt gar nichts mehr
wissen, wenn man im Sinne dieser Newtonschen Farbenlehre sprechen
kann. Und wenn man noch innerlich aufgestachelt ist von der
geistigen Welt, wie es bei ''[[Goethe]]'' der Fall war, da sträubt man sich
dagegen. Man stellt, wie er es getan hat, das Richtige hin und
schimpft furchtbar. Denn Goethe hat nie so geschimpft als bei der
Gelegenheit, wo er über Newton zu schimpfen hatte; er schimpfte
furchtbar über das unsinnige Zeug. Solche Dinge kann man ja heute
nicht begreifen, aus dem einfachen Grunde, weil heute jemand
vor den Physikern ein Narr ist, der nicht die Newtonsche Farbenlehre
anerkennt. Aber die Dinge liegen doch nicht so, daß etwa in
der Goethe-Zeit Goethe ganz allein dagestanden hätte. Unter
denen, die nach außen diese Dinge aussprachen, stand er allein da,
aber die Wissenden, auch noch am Ende des 18. Jahrhunderts, sie
wußten eben durchaus auch, wie innerhalb des Geistigen die Farbe
erquillt.
 
Aber sehen Sie, die Luft ist der Schatten des Lichtes. Und
geradeso, wie, wenn das Licht ersteht, unter gewissen Bedingungen
der finstere Schatten da ist, so ersteht, wenn Farbe da ist und diese
Farbe als Realität wirkt - und das konnte sie, solange sie eindrang in
das luftige Element -, so entsteht, wenn die Farbe hinsprüht im
luftigen Elemente, wirkt im luftigen Elemente, also etwas ist, nicht
bloß ein Abglanz ist, nicht bloß die Reflexfarbe ist, sondern eine
Realität, die hinsprüht im luftigen Elemente: dann entsteht, wie
durch Druck Gegendruck entsteht unter gewissen Bedingungen, aus
dem realen Farbigen das flüssige, das wäßrige Element. Wie der
Schatten des Lichtes Luft ist, kosmisch gedacht, so ist das Wasser der
Abglanz, die Schöpfung des Farbigen im Kosmos.
Sie werden sagen: Das verstehe ich nicht. - Aber versuchen Sie
nur einmal, tatsächlich das Farbige zu fassen in seinem realen Sinne.
 
[[Datei:GA233a 020.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 233a, S 20]]
 
Rot - nun ja, glauben Sie, daß das Rot wirklich in seiner Wesenheit
nur die neutrale Fläche ist, als die man es gewöhnlich anschaut? Das
Rot ist doch etwas, was eine Attacke auf einen macht. Ich habe es
oftmals erwähnt. Man möchte davonlaufen vor dem Rot, es stößt
einen zurück. Das Blauviolett, man möchte ihm nachlaufen, es läuft
immer vor einem davon, es wird immer tiefer und tiefer. In den
Farben lebt ja alles. Die Farben sind eine Welt, und das seelische
Element fühlt sich in der Farbenwelt tatsächlich so, daß es gar nicht
auskommen kann ohne Bewegung, wenn es den Farben mit dem
seelischen Erleben folgt.
 
Sehen Sie, der Mensch glotzt heute den [[Regenbogen]] an. Wenn
man nur mit einiger Imagination nach dem Regenbogen hinschaut,
da sieht man Elementarwesen, die am Regenbogen sehr tätig sind.
Diese Elementarwesen zeigen sehr merkwürdige Erscheinungen.
Hier (bei Rot und Gelb) sieht man fortwährend aus dem Regenbogen
herauskommen gewisse Elementarwesen. Die bewegen sich
dann so herüber. In dem Augenblicke, wo sie ankommen an dem
unteren Ende des Grüns, werden sie angezogen. Man sieht sie hier
verschwinden (bei Grün und Blau). Auf der anderen Seite kommen
sie wieder heraus. Der ganze Regenbogen zeigt für den, der ihn mit
Imagination anschaut, ein Herausströmen des Geistigen, ein Verschwinden
des Geistigen. Er zeigt tatsächlich etwas wie eine geistige
Walze, wunderbar. Und zu gleicher Zeit bemerkt man an diesen
geistigen Wesenheiten, daß, indem sie da herauskommen, sie mit
einer großen Furcht herauskommen, indem sie da hineingehen,
gehen sie mit einem ganz unbesieglichen Mut hinein. Wenn man
nach dem Rotgelb hinschaut, da strömt Furcht aus, wenn man nach
dem Blauviolett hinschaut, bekommt man das Gefühl: Da lebt ja
alles wie Mut, wie Courage.
 
Nun stellen Sie sich vor, daß nicht bloß der Regenbogen da ist,
sondern wenn ich jetzt hier einen Schnitt zeichne (siehe Zeichnung, Tafel 2
oben) und der Regenbogen so steht (um 90° gedreht), so kommen
die Wesenheiten da heraus, da verschwinden sie; hier Angst, hier
Mut (siehe Zeichnung S. 22). Der Mut verschwindet wiederum. So
wäre jetzt das Auge gerichtet, hier ist der Regenbogen, hier ist jetzt
 
[[Datei:GA233a 022.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 233a, S 22]]
 
Rot, Gelb und so weiter. Da bekommt der Regenbogen eine
Dicke. Und da werden Sie sich schon vorstellen können, daß
wäßriges Element daraus entsteht. Und in diesem wäßrigen Element
leben nun geistige Wesenheiten, die wirklich auch eine Art von
Abbild sind der Wesenheiten der dritten Hierarchie.
Man kann schon sagen: Kommt man an die Wissenden des 11.,
12., 13. Jahrhunderts heran, so muß man solche Dinge verstehen.
Sie können nicht einmal die Späteren mehr verstehen, Sie können
nicht den ''[[Albertus Magnus]]'' verstehen, wenn Sie ihn lesen mit dem,
was heute der Mensch weiß. Sie müssen ihn lesen mit einer Art von
Wissen, daß solches Geistiges für ihn noch eine Realität war; dann
verstehen Sie erst, wie er die Worte gebraucht, wie er sich ausdrückt.
Und auf diese Weise treten auf wie ein Abglanz der Hierarchien
Luft, Wasser. Indem die Hierarchien selber eindringen, dringt die
zweite Hierarchie ein in Form des Lichtes, die dritte Hierarchie ein in
Form des Farbigen. Damit aber, daß dieses sich bildet, ist das Mondendasein
erreicht." {{Lit|{{G|233a|18ff}}}}
</div>
 
== Anmerkungen ==
<references/>
== Siehe auch ==
[[Farbwahrnehmungsprozeß]]
 
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989) {{Vorträge|096}}
#Rudolf Steiner: ''Mysterienstätten des Mittelalters'', [[GA 233a]] (1991), ISBN 3-7274-2335-8 {{Vorträge|233a}}
#Rudolf Steiner: ''Zur Geschichte und aus den Inhalten der erkenntniskultischen Abteilung der Esoterischen Schule von 1904 bis 1914'', [[GA 265]] (1987), ISBN 3-7274-2650-0 {{Vorträge|265}}
#Rudolf Steiner: ''Das Wesen der Farben'', [[GA 291]] (1980) {{Vorträge|291}}
#Rudolf Steiner: ''Farbenerkenntnis'', [[GA 291a]] (1990) {{Vorträge|291a}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Sinne]] [[Kategorie:Wahrnehmung]] [[Kategorie:Sinnesqualitäten]] [[Kategorie:Farben]]

Version vom 19. August 2019, 14:17 Uhr