Sphinx und Paul Auster: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Louvre 032008 48.jpg|thumb|250px|Ägyptische Sphinx]]
[[Datei:Paul Auster in New York City 2008.jpg|mini|hochkant|Paul Auster (2008)]]
[[Datei:Karnak sphynxes.jpg|miniatur|250px|Widder-Sphingen ([[Wikipedia:Karnak-Tempel|Karnak-Tempel]])]]
'''Paul Benjamin Auster''' [{{IPA|pɔːl ˈbendʒəmɪn ˈɒ:stɚ}}] (*&nbsp;[[3. Februar]] [[1947]] in Newark, New Jersey) ist ein US-amerikanischer [[Schriftsteller]].<ref>[http://www.rowohlt.de/autor/Paul_Auster.2284.html Autorenseite beim Rowohlt-Verlag]</ref> Zudem arbeitet er als Regisseur, Kritiker, Übersetzer und [Herausgeber. Seine Werke sind in über vierzig Sprachen übersetzt worden.<ref>[http://www.theater-rigiblick.ch/spielplan/projekt/paul-auster-liest-in-englischer-sprache nach einem Veranstaltungshinweis bei „Zürich liest“ von Oktober 2014, wo P.A. selbst las]</ref> Auster ist in zweiter Ehe mit der Schriftstellerin Siri Hustvedt verheiratet.
[[Bild:Sphinx MET 11 185.jpg|thumb|250px|Griechische Sphinx, [[Wikipedia:Attika|Attika]], ca. 530 v. Chr.]]
Die '''Sphinx''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] σφίγξ, von σφίγγειν, sphíngein = ''erwürgen''; möglicherweise auch abgeleitet von [[Wikipedia:Ägyptische Sprache|altägypt.]] spanch = ''was das Leben empfängt''; der überlieferte altägyptische Name der Sphinx lautete allerdings nicht so, sondern '''Hu''' = ''Beschützer'') ist ein [[Mischwesen]] mit einem Menschenkopf und einem meist geflügelten Tierkörper, das sich dem [[Hellsehen|hellsichtigen]] Blick zeigen kann. Im Idealfall kann man das '''Viergetier''' (auch ''Viergestalt'' oder ''Tetramorph'' genannt) erblicken, das alle vier [[Sphinxtiere]] in sich vereinigt, also [[Mensch]], [[Adler]], [[Löwe]] und [[Stier]]. Gelegentlich sieht man sogar noch einen [[Drache]]n- oder Reptilienschwanz, der auf eine sehr frühe Entwicklungsstufe des Menschen zurückweist. In [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur|Ägypten]] waren allerdings auch Sphinxgestalten mit [[Wikipedia:Schafe|Widder]]-, [[Wikipedia:Falken|Falken]]- und [[Wikipedia:Sperber (Art)|Sperberköpfe]] verbreitet.


== Die Sphinx als vieldeutiges Symbol ==
== Leben ==
<div style="margin-left:20px">
=== Kindheit und Jugend ===
"Der Hellseher hat in der Tat das vor sich, was in der Sphinx festgehalten ist, wo die Sphinx
Paul Auster wurde am 3. Februar 1947 in Newark, New Jersey geboren.<ref name="Joel Shatzky, Michael Taub">{{cite book|author=Joel Shatzky, Michael Taub|title=Contemporary Jewish-American Novelists A Bio-critical Sourcebook|url=http://books.google.com/books?id=X3HN2tYhR0cC&pg=PA13|year=1997|publisher=Greenwood Publishing Group |isbn=978-0-313-29462-4|pages=13}}</ref> Die Eltern seines Vaters Samuel waren jüdische Immigranten und stammten aus Stanislau in Galizien, dem heutigen Iwano-Frankiwsk. Auch seine Mutter Queenie Bogat war eine Nachfahrin osteuropäischer Juden aus der Ukraine und Polen. Am 12. November 1950 kam Austers Schwester Janet zur Welt. Die Geschwister wuchsen in einem mittelständischen, bildungsbürgerlichen Umfeld auf.
insbesondere den ausgeprägten Löwenleib hat, dann die Adlerflügel, aber auch etwas
Stierartiges – bei den ältesten Darstellungen der Sphinx war sogar der Reptilienschwanz
vorhanden, der auf die alte Reptiliengestalt hinweist –, und nach vorne haben
wir die Menschengestalt, die die anderen Teile harmonisiert." {{Lit|{{G|106|102}}}}
</div>


Gleich allen [[Wikipedia:Religion|religiösen]] [[Symbol]]en können auch die vier [[Sphinxtiere]] vieldeutig aufgefasst werden. Im höchsten Sinn sind es die vier [[Cherubim]], die die tragenden Säulen des [[Tierkreis]]es darstellen. Sie können aber auch als die niederen [[Astral]]kräfte angesehen werden, aus denen sich erst allmählich die [[Mensch]]engestalt herauswindet und entsprechen derart zugleich den vier [[Gruppenseele]]n des [[Lemuria|lemurischen]] und [[Atlantis|atlantischen]] Menschen.
Bereits 1959 begann Auster, Gedichte und kleine Aufsätze zu schreiben. Mit dreizehn Jahren, als er seine Bar Mitzwa feierte, erwog er Rabbi zu werden. In seinem letzten High-School-Jahr ließen sich seine Eltern scheiden. Er und seine Schwester lebten nach der Trennung bei ihrer Mutter. Schon im frühen Jugendalter entwickelte sich Auster zu einem passionierten Bücherleser, der regelmäßig die Stadtbibliothek aufsuchte. Der Roman ''[[Schuld und Sühne]]'' von [[Fjodor Dostojewski]] löste in ihm den Wunsch aus, selbst Schriftsteller zu werden.


== Die Sphinxgestalt und der kleine Hüter der Schwelle ==
Austers zweite Leidenschaft jener Tage galt dem Sport. Seine Mitschüler beneideten ihn wegen seiner guten Leistungen in Baseball, Basketball und Football. Regelmäßig wurde er in ein Sommerferiencamp im Norden New Yorks geschickt und kam dort mit vielen gesellschaftlichen Außenseitern in Berührung.
Die Gestalt der Sphinx hängt auch eng zusammen mit dem [[Kleiner Hüter der Schwelle|kleinen Hüter der Schwelle]]:


<div style="margin-left:20px">
1966 beendete Auster die High School, seine Mutter war nun in zweiter Ehe verheiratet. Auster demonstrierte gegen den [[Vietnamkrieg]], wurde einmal verhaftet. Er traf zum ersten Mal die Schriftstellerin und Übersetzerin [[Lydia Davis]], seine spätere erste Frau.<ref>Paul Auster: Leben und Werk, in: Du 841, November 2013, S. 35</ref>
"Nicht alles
Physische am Menschen ist bestimmt, erlöst zu werden. Es bleibt
vom Menschen eine Schlacke zurück. Diese Schlacke, die da zurückbleibt,
ist im Menschen fortwährend vorhanden, daher steht er
unter dem Einfluß der astralischen Elementarwesen; das dazugehörige
Elementarwesen hängt ihm an. Der Mensch ist daher in fortwährender
Verbindung mit dem, was ein hemmender Feind, ein
Störenfried seiner Entwicklung ist. Die Wesenheiten, die sich dem
Menschen anhängen, nannte man in der deutschen Mythologie die
Alben. Sie treten in einer unbestimmten Gestalt auf im sogenannten
Alptraum. Diese Träume äußern sich etwa so, daß man glaubt,
ein Wesen setzt sich einem auf die Brust. Wenn man astral sehend
wird, sieht man zuerst diese Wesen (The Dweller on the Threshold
in Bulwers «Zanoni»). Es ist die Widerspiegelung der astralen Bekanntschaft
des Menschen mit seinem Alb, ein Sich-Wehren des
Menschen gegen seinen Feind. Das Wesen ist die Projektion eines
astralen Wesens in uns selbst. Es ist der [kleine] Hüter der Schwelle.
Der Mensch, der die Furcht vor dem inneren Feinde nicht überwinden
kann, der kehrt gewöhnlich um beim Tor der Initiation.


Auf dem höheren Gebiet des astralen Planes ist es [das Bild] der
=== Leben als Autor ===
Sphinx, die in den Abgrund gestürzt werden muß, ehe man weiterschreiten
[[Datei:Autograph_Auster.jpg|mini|Von Paul Auster signierte Buchseite in der Interview-Sammlung ''[[Ein Leben in Worten]]'' (2017)]]
kann. Der Mensch, der sich entwickeln muß, geht diesem
Lydia Davis’ Vater, ein Englisch-Professor, brachte Auster die französischen Dichter nahe. Während eines einmonatigen Aufenthalts in Paris entdeckte Auster seine Vorliebe für die französische Sprache und Kultur. Er reiste nach Italien, Spanien und auf den Spuren von [[James Joyce]] nach Dublin. Zurück in Paris begann er eine intensive Auseinandersetzung mit Lyrik, und er schrieb Drehbücher für Stummfilme. Ab 1968 entstanden erste Romanentwürfe.
Augenblick entgegen. Aber nicht jeder Mensch muß diese Entwicklungsstufe
in gleicher Weise durchmachen. Es ist möglich, daß
er wie mit verbundenen Augen hindurchgeführt wird. Dadurch,
daß wir unsere moralische Natur entwickeln, können wir überwinden.
Wenn man die moralische Natur vorher höherbringen kann,
ehe man in der Astralwelt sehend wird, wird die Erscheinung des
Hüters der Schwelle weniger furchtbar." {{Lit|{{G|089|134f}}}}
</div>


== Sphinxgestalt im Ätherleib des Menschen ==
Nach seiner Rückkehr in die USA studierte Auster bis 1970 [[Anglistik]] und [[Vergleichende Literaturwissenschaft]] an der [[Columbia University]]. Im August 1970 heuerte er durch Vermittlung seines Stiefvaters für sechs Monate als Matrose für niedere Arbeiten auf einem [[Tanker]] im Golf von Mexiko an.<ref>Von der Hand in den Mund, S. 62ff</ref>


Dem [[Hellsehen|hellsichtigen]] Blick zeigt sich die Sphinxgestalt, ähnlich wie etwa auch der [[Kentaur]], im [[Ätherleib]] des Menschen:
Von 1971 bis 1974 lebte er wieder in Paris. Dort hatte er eine Begegnung mit [[Samuel Beckett]], der ihn sehr beeindruckte. Er arbeitete als [[Übersetzer]], Englischlehrer und Telefonist für die ''[[New York Times]]''. Auf Einladung eines Filmproduzenten reiste er für einen Monat als [[Ghostwriter]] für dessen Frau nach Mexiko.<ref>Von der Hand in den Mund, S. 91ff</ref>


<div style="margin-left:20px">
Zurück in den USA nahm Auster einen Lehrauftrag an der Columbia University an, übersetzte nebenberuflich französische Autoren ins Englische und arbeitete als Herausgeber französischer Literatur für amerikanische Verlage. Zu dieser Zeit arbeitete Auster fast ausschließlich als Lyriker und Kritiker; seine Finanzen standen schlecht. Gemeinsam mit seiner Freundin Lydia Davis bezog er eine Wohnung am Riverside Park mit Blick auf den Hudson; die Heirat fand am 6. Oktober 1974 statt. Im Herbst 1975 erhielt Auster ein mit 5000 $ dotiertes Stipendium der Ingram-Merrill-Foundation<ref>Von der Hand in den Mund, S. 119</ref> und schrieb mehrere Einakter. Im Juni 1977 wurde sein Sohn geboren. Unter dem [[Pseudonym]] Paul Benjamin schrieb Auster 1978 den Kriminalroman ''Squeeze Play''.<ref>Paul Auster: Leben und Werk, in: Du 841, November 2013, S. 35</ref><ref>Von der Hand in den Mund, S. 149</ref>
"Wenn Sie ein Pferd hellseherisch betrachten, dann sehen Sie den Ätherkopf
als eine Lichtgestalt über die Pferdeschnauze sich auftürmen. Nicht so stark, aber
ähnlich so war der Ätherkopf bei dem alten Atlantier vorhanden, später ging er immer
mehr in den Kopf hinein, so daß er heute ungefähr gleich ist an Größe und
Form. Aber dafür war auch der physische Kopf, der nur teilweise erst vom Ätherkopf
beherrscht war, der noch viele Kräfte draußen hatte, die heute im Inneren sind,
nicht in jenem hohen Grade menschenähnlich; er bildete sich erst heraus, man
sah sozusagen noch etwas von einer niederen tierischen Kopfform. Wie war es, wenn
der alte Atlantier einen seiner Genossen bei Tag ansah? Da sah er eine weit zurückliegende
Stirn, weit hervortretende Zähne, etwas, was noch an das Tier erinnerte.
Wenn dann abends der Mensch einschlief, wenn das atlantische Hellsehen begann,
dann richtete der Blick sich nicht nur auf die tierähnliche Gestalt, sondern es wuchs
schon die ätherische menschliche Kopfform, und zwar eine weit schönere Form, als
sie heute ist, heraus aus dem physischen Kopfe. Da war dem nächtlichen Anschauen
das Tierähnliche undeutlich geworden, und es wuchs heraus die schöne Menschengestalt.
Und in noch entlegenere Zeiten konnte der atlantische Hellseher zurückschauen,
in Zeiten, wo der Mensch noch mehr tierähnlich war, aber verbunden mit
einem ganz und gar menschenähnlichen Ätherleib; viel schöner war dieser Ätherleib
als der heutige physische Menschenleib, der sich angepaßt hat den starken dichten
Kräften. Diese Erinnerung, plastisch ausgestaltet: das ist die Sphinx." {{Lit|{{G|105|27f}}}}
</div>


== Die Vision des Ezechiel ==
Anfang 1979 starb der Vater, und mit der Erbschaft konnte Auster seine Tätigkeit als Schriftsteller absichern. Mit der literarischen Annäherung an die Person seines Vaters in ''Die Erfindung der Einsamkeit'' erfolgte die Wendung zum Prosadichter. Sein Sohn erkrankte schwer an Asthma; im gleichen Jahr trennten sich Auster und seine erste Frau. Er suchte sich eine neue Wohnung in Brooklyn. Im Februar 1981 begegnete er bei einer Dichterlesung [[Siri Hustvedt]], Tochter eines Norwegisch-Professors. Die beiden wurden ein Paar, zogen bald darauf zusammen und heirateten im Juni 1982. Auster nahm eine Professur in Princeton an. Im Juli 1987 wurde die Tochter [[Sophie Auster|Sophie]] geboren;<ref>Paul Auster: Leben und Werk, in: Du 841, November 2013, S. 35</ref> Namensgeberin war Sophie Fanshawe aus der [[Die New-York-Trilogie|New-York-Trilogie]].
[[Bild:Ezekiel-Vision-Merkaba.jpg|thumb|left|200px|Die Vision des [[Wikipedia:Ezechiel|Ezechiel]] {{Bibel|Hes|1|1|LUT}} nach der Darstellung in den "Icones Biblicae" des Matthaeus (Matthäus) Merian (1593-1650).]]
Der [[jüdisch]]e [[Prophet]] [[Wikipedia:Ezechiel|Ezechiel]] (Hesekiel) schaut in seiner großen [[Vision]] durch das Viergetier die Herrlichkeit des HERRN:


[[Bild:Raffael Die Vision des Hesekiel 1518.jpg|thumb|250px|Die Vision des Hesekiel, [[Wikipedia:Raffael|Raffael]] (1518)]]
Nach dem Erfolg von ''Stadt aus Glas'' erschienen weitere literarische Werke (Prosa, Lyrik, Übersetzungen, Drehbücher) in jährlichem Rhythmus. Die Familie zog in ein Haus bei Park Slope. Weihnachten 1990 veröffentlichte die ''New York Times'' in ihrem Feuilleton ''Auggie Wrens Weihnachtsgeschichte'', die auch von [[Wayne Wang]] gelesen wurde. Nach ersten Treffen zwischen Auster und dem Regisseur wurden 1994 die Filme ''[[Smoke (Film)|Smoke]]'' und ''[[Blue in the Face – Alles blauer Dunst]]'' gedreht. Auster begann einen künstlerischen Dialog mit [[Sophie Calle]], der zu dem gemeinsamen Buch ''Double Game'' führte.
<div style="margin-left:20px">
1 Im dreißigsten Jahr am fünften Tage des vierten Monats, als ich unter den Weggeführten am Fluss Kebar war, tat sich der Himmel auf, und Gott zeigte mir Gesichte. 2 Am fünften Tag des Monats - es war das fünfte Jahr, nachdem der König Jojachin gefangen weggeführt war -, 3 da geschah das Wort des HERRN zu Hesekiel, dem Sohn des Busi, dem Priester, im Lande der Chaldäer am Fluss Kebar. Dort kam die Hand des HERRN über ihn. 4 Und ich sah, und siehe, es kam ein ungestümer Wind von Norden her, eine mächtige Wolke und loderndes Feuer, und Glanz war rings um sie her, und mitten im Feuer war es wie blinkendes Kupfer. 5 Und mitten darin war etwas wie vier Gestalten; die waren anzusehen wie Menschen. 6 Und jede von ihnen hatte vier Angesichter und vier Flügel. 7 Und ihre Beine standen gerade, und ihre Füße waren wie Stierfüße und glänzten wie blinkendes, glattes Kupfer. 8 Und sie hatten Menschenhände unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; die vier hatten Angesichter und Flügel. 9 Ihre Flügel berührten einer den andern. Und wenn sie gingen, brauchten sie sich nicht umzuwenden; immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter. 10 Ihre Angesichter waren vorn gleich einem Menschen und zur rechten Seite gleich einem Löwen bei allen vieren und zur linken Seite gleich einem Stier bei allen vieren und hinten gleich einem Adler bei allen vieren. 11 Und ihre Flügel waren nach oben hin ausgebreitet; je zwei Flügel berührten einander und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. 12 Immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter; wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden. 13 Und in der Mitte zwischen den Gestalten sah es aus, wie wenn feurige Kohlen brennen, und wie Fackeln, die zwischen den Gestalten hin und her fuhren. Das Feuer leuchtete und aus dem Feuer kamen Blitze. 14 Und die Gestalten liefen hin und her, dass es aussah wie Blitze. 15 Als ich die Gestalten sah, siehe, da stand je ein Rad auf der Erde bei den vier Gestalten, bei ihren vier Angesichtern. 16 Die Räder waren anzuschauen wie ein Türkis und waren alle vier gleich, und sie waren so gemacht, dass ein Rad im andern war. 17 Nach allen vier Seiten konnten sie gehen; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden. 18 Und sie hatten Felgen, und ich sah, ihre Felgen waren voller Augen ringsum bei allen vier Rädern. 19 Und wenn die Gestalten gingen, so gingen auch die Räder mit, und wenn die Gestalten sich von der Erde emporhoben, so hoben die Räder sich auch empor. 20 Wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie, und die Räder hoben sich mit ihnen empor; denn es war der Geist der Gestalten in den Rädern. 21 Wenn sie gingen, so gingen diese auch; wenn sie standen, so standen diese auch; und wenn sie sich emporhoben von der Erde, so hoben sich auch die Räder mit ihnen empor; denn es war der Geist der Gestalten in den Rädern. 22 Aber über den Häuptern der Gestalten war es wie eine Himmelsfeste, wie ein Kristall, unheimlich anzusehen, oben über ihren Häuptern ausgebreitet, 23 dass unter der Feste ihre Flügel gerade ausgestreckt waren, einer an dem andern; und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib. 24 Und wenn sie gingen, hörte ich ihre Flügel rauschen wie große Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, ein Getöse wie in einem Heerlager. Wenn sie aber stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen 25 und es donnerte im Himmel über ihnen. Wenn sie stillstanden, ließen sie die Flügel herabhängen. 26 Und über der Feste, die über ihrem Haupt war, sah es aus wie ein Saphir, einem Thron gleich, und auf dem Thron saß einer, der aussah wie ein Mensch. 27 Und ich sah, und es war wie blinkendes Kupfer aufwärts von dem, was aussah wie seine Hüften; und abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, erblickte ich etwas wie Feuer und Glanz ringsumher. 28 Wie der Regenbogen steht in den Wolken, wenn es geregnet hat, so glänzte es ringsumher. So war die Herrlichkeit des HERRN anzusehen. Und als ich sie gesehen hatte, fiel ich auf mein Angesicht und hörte einen reden. {{Bibel|Hes|1|1|LUT}}
</div>


== Die apokalyptische Vision des Daniel ==
Neben seinen Büchern hat er an eigenen Filmen gearbeitet.<ref>Biografie und Interview in: Gérard de Cortanze, ''Die Einsamkeit des Labyrinths'', Rowohlt, Reinbek 1999.</ref><ref>''Die Erfindung der Einsamkeit'', Rowohlt, Reinbek 1993.</ref><ref>''Von der Hand in den Mund'', Rowohlt, Reinbek 1999.</ref><ref>''Smoke.Blue in the Face'', Zwei Filme, Rowohlt, Reinbek 1995.</ref><ref>Kenneth Kreutzer: ''Paul Auster: A Brief Biography'', auf paulauster.co.uk</ref>


[[Bild:Daniels_Vision.jpg|thumb|left|400px|Die [[apokalyptisch]]e [[Vision]] des [[Prophet]]en [[Wikipedia:Buch Daniel|Daniel]] {{Bibel|Dan|7|1|LUT}}.]]
1998 wurde Austers Sohn für schuldig befunden, aus der Tasche eines toten Dealers 3.000 Dollar gestohlen zu haben, und zu fünf Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Ein anderes einschneidendes Erlebnis der jüngeren Vergangenheit, das wie viele andere biografische Details in Austers Literatur Einzug fand, war ein schwerer Autounfall, bei dem Siri Hustvedt aus dem Wrack geschnitten werden musste.
Auch [[Wikipedia:Buch Daniel|Daniel]] schildert, allerdings in modifizierter Form, die vier Sphinxtiere in seiner [[apokalyptisch]]en Vision:


<div style="margin-left:20px">
Auster lebt mit seiner Familie in einem viktorianischen Haus nahe dem [[Prospect Park (Park)|Prospect Park]] in [[Brooklyn]].<ref>Paul Auster: ''Leben und Werk''. In: ''Du 841'', November 2013, S. 35</ref> Er ist viel auf Reisen, zu Lesungen in den USA und Europa.
"1 Im ersten Jahr Belsazars, des Königs von Babel, hatte Daniel einen Traum und Gesichte auf seinem Bett; und er schrieb den Traum auf und dies ist sein Inhalt: 2 Ich, Daniel, sah ein Gesicht in der Nacht, und siehe, die vier Winde unter dem Himmel wühlten das große Meer auf. 3 Und vier große Tiere stiegen herauf aus dem Meer, ein jedes anders als das andere. 4 Das erste war wie ein Löwe und hatte Flügel wie ein Adler. Ich sah, wie ihm die Flügel genommen wurden. Und es wurde von der Erde aufgehoben und auf zwei Füße gestellt wie ein Mensch, und es wurde ihm ein menschliches Herz gegeben. 5 Und siehe, ein anderes Tier, das zweite, war gleich einem Bären und war auf der einen Seite aufgerichtet und hatte in seinem Maul zwischen seinen Zähnen drei Rippen. Und man sprach zu ihm: Steh auf und friss viel Fleisch! 6 Danach sah ich, und siehe, ein anderes Tier, gleich einem Panther, das hatte vier Flügel wie ein Vogel auf seinem Rücken und das Tier hatte vier Köpfe, und ihm wurde große Macht gegeben. 7 Danach sah ich in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, ein viertes Tier war furchtbar und schrecklich und sehr stark und hatte große eiserne Zähne, fraß um sich und zermalmte, und was übrig blieb, zertrat es mit seinen Füßen. Es war auch ganz anders als die vorigen Tiere und hatte zehn Hörner. 8 Als ich aber auf die Hörner Acht gab, siehe, da brach ein anderes kleines Horn zwischen ihnen hervor, vor dem drei der vorigen Hörner ausgerissen wurden. Und siehe, das Horn hatte Augen wie Menschenaugen und ein Maul; das redete große Dinge. 9 Ich sah, wie Throne aufgestellt wurden, und einer, der uralt war, setzte sich. Sein Kleid war weiß wie Schnee und das Haar auf seinem Haupt rein wie Wolle; Feuerflammen waren sein Thron und dessen Räder loderndes Feuer. 10 Und von ihm ging aus ein langer feuriger Strahl. Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht wurde gehalten und die Bücher wurden aufgetan. 11 Ich merkte auf um der großen Reden willen, die das Horn redete, und ich sah, wie das Tier getötet wurde und sein Leib umkam und ins Feuer geworfen wurde. 12 Und mit der Macht der andern Tiere war es auch aus; denn es war ihnen Zeit und Stunde bestimmt, wie lang ein jedes leben sollte. 13 Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht. 14 Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle Völker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende. 15 Ich, Daniel, war entsetzt, und dies Gesicht erschreckte mich. 16 Und ich ging zu einem von denen, die dastanden, und bat ihn, dass er mir über das alles Genaueres berichtete. Und er redete mit mir und sagte mir, was es bedeutete. 17 Diese vier großen Tiere sind vier Königreiche, die auf Erden kommen werden. 18 Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich empfangen und werden's immer und ewig besitzen. 19 Danach hätte ich gerne Genaueres gewusst über das vierte Tier, das ganz anders war als alle andern, ganz furchtbar, mit eisernen Zähnen und ehernen Klauen, das um sich fraß und zermalmte und mit seinen Füßen zertrat, was übrig blieb; 20 und über die zehn Hörner auf seinem Haupt und über das andere Horn, das hervorbrach, vor dem drei ausfielen; und es hatte Augen und ein Maul, das große Dinge redete, und war größer als die Hörner, die neben ihm waren. 21 Und ich sah das Horn kämpfen gegen die Heiligen, und es behielt den Sieg über sie, 22 bis der kam, der uralt war, und Recht schaffte den Heiligen des Höchsten und bis die Zeit kam, dass die Heiligen das Reich empfingen. 23 Er sprach: Das vierte Tier wird das vierte Königreich auf Erden sein; das wird ganz anders sein als alle andern Königreiche; es wird alle Länder fressen, zertreten und zermalmen. 24 Die zehn Hörner bedeuten zehn Könige, die aus diesem Königreich hervorgehen werden. Nach ihnen aber wird ein anderer aufkommen, der wird ganz anders sein als die vorigen und wird drei Könige stürzen. 25 Er wird den Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten vernichten und wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu ändern. Sie werden in seine Hand gegeben werden eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit. 26 Danach wird das Gericht gehalten werden; dann wird ihm seine Macht genommen und ganz und gar vernichtet werden. 27 Aber das Reich und die Macht und die Gewalt über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben werden, dessen Reich ewig ist, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen. 28 Das war das Ende der Rede. Aber ich, Daniel, wurde sehr beunruhigt in meinen Gedanken und jede Farbe war aus meinem Antlitz gewichen; doch behielt ich die Rede in meinem Herzen. {{Bibel|Dan|7|1|LUT}}
</div>


== Sphinx und Christentum ==
Heute gilt Paul Auster als einer der führenden amerikanischen Autoren. Er war für zwei Amtszeiten (2005 bis 2007) Vize-Präsident des [[P.E.N.|PEN American Center]] und saß jahrelang in dessen Kuratorium.<ref>[https://www.pen.org/board-trustees pen.org]</ref> Besonderes Renommee genießt er in Deutschland und Frankreich, wo seine Verkaufszahlen höher liegen als in den USA. Nach Angabe des deutschen Nachrichtenmagazins [[Focus]] verdiente Auster mit dem Verkauf seiner Bücher bislang ungefähr 20 Millionen Dollar.<ref>[[Focus]], Nr. 06/19, 2. Februar 2019: ''"Die ewige Tochter"'' Artikel von Sebastian Goddemeier über [[Sophie Auster]], Musikerin und Tochter von Paul Auster, zum Thema "berühmte Eltern". Focus Magazin Verlag GmbH, München. S. 82</ref>


Das Viergetier bildet auch die Grundlage der [[Evangelistensymbole]] und in der christlichen Tradition wird oftmals der [[Christus]] mit dem ''Viergetier'' in Zusammenhang gebracht, so etwa bei den [[Wikipedia:Kirchenväter|Kirchenväter]]n [[Wikipedia:Irenäus von Lyon|Irenäus von Lyon]] (2. Jh.) und [[Wikipedia:Hippolyt|Hippolyt]]. Der Christus sei Mensch in der [[Geburt]], „Stierkalb“ im [[Kreuzigung|Opfertod am Kreuz]], „Löwe“ in der [[Auferstehung]] und „Adler“ durch die [[Himmelfahrt]]. Das ist allerdings dahingehend zu verstehen, dass der Christus - als [[Menschheitsrepräsentant]] und [[Urbild]] des [[Mensch]]en schlechthin - die [[tier]]ischen Kräfte im Menschenwesen vollkommen überwindet. Die Sphinxgestalt als solche ist eine [[luziferisch]]e Erscheinung, die durch den [[Sündenfall]] in den Menschen eingezogen ist und nur durch die Opfertat des Christus überwunden werden kann.
== Werk ==
Weltbekannt wurde Auster durch seine Serie experimenteller Kriminalromane, die gesammelt als ''[[Die New-York-Trilogie]]'' (1987) veröffentlicht wurden. Nach dem bescheidenen Erfolg seines Prosa-Debüts ''Erfindung der Einsamkeit'', das einen Versuch der Annäherung an seinen verstorbenen Vater darstellt, wurde ''Stadt aus Glas'' zunächst von siebzehn Verlagen abgelehnt, gelangte dann aber auf die Nominierungsliste für den [[Edgar Allan Poe Award]]. Die Trilogie enthält die Geschichten ''City of Glass – [[Stadt aus Glas]]'' (1985), in der es um einen Krimiautor geht, der im Laufe der Erzählung verschiedene Identitäten annimmt. ''Ghosts – [[Schlagschatten (Roman)|Schlagschatten]]'' (1986) handelt von einem Detektiv namens Blue, der einen Mann namens Black für seinen Kunden White beobachtet. ''The Locked Room – [[Die New-York-Trilogie#Hinter verschlossenen Türen|Hinter verschlossenen Türen]]'' (1986) ist die Geschichte eines Autors, der das Leben eines anderen Schriftstellers für eine Biographie aufarbeitet und dabei anfängt, dessen Leben zu leben. Jeder der drei Romane wirkt zu Beginn wie eine klassische Kriminalgeschichte. Die Beobachtungen und Nachforschungen der Protagonisten münden jedoch nicht in der Aufklärung eines Kriminalfalles oder der Erledigung eines Auftrags, sondern sie reflektieren und veranschaulichen letztendlich ihr persönliches Schicksal und führen im weiteren Verlauf der Handlung zur Selbsterkenntnis. Austers Kriminalromane sprengen den gewöhnlichen Rahmen dieses Genres. Die Form dient der Darstellung und Analyse existentieller Probleme und Fragen nach der menschlichen Identität.


<div style="margin-left:20px">
In Paul Austers Werk gibt es starke Bezüge zu den amerikanischen [[Transzendentalismus|Transzendentalisten]] des 19. Jahrhunderts, namentlich zu [[Nathaniel Hawthorne]] und [[Henry David Thoreau]]. Es finden sich Einflüsse des [[Poststrukturalismus]] im Sinne von [[Jacques Derrida]] und der Psychoanalyse von [[Jacques Lacan]].
"Wenn der [[Ätherleib]] des Menschen durch die Energie des Atmens sich ausweitet, taucht
ein luziferisches Wesen in der Seele auf. Es lebt in diesem Ätherleibe nicht die
menschliche Gestalt, sondern die luziferische Gestalt, die Sphinxgestalt. So steht der
Mensch dadurch, daß er in seinem Atmungsprozeß dem Kosmos geöffnet ist, der
Sphinxnatur gegenüber. Dieses Grunderlebnis ging besonders in der 4. nachatlantischen,
der [[Griechisch-Lateinische Kultur|griechisch-lateinischen Kulturperiode]] auf. Und in der Ödipus-Sage sehen
wir, wie der Mensch der Sphinx gegenübersteht, wie die Sphinx sich an ihn kettet, zur
Fragepeinigerin wird. Der Mensch und die Sphinx, oder wir können auch sagen, der
Mensch und das Luziferische im Weltall sollten gleichsam als ein Grunderlebnis der
4. nachatlantischen Kulturperiode so hingestellt werden, daß, wenn der Mensch sein
äußeres normales Leben auf dem physischen Plan nur ein wenig durchbricht, er mit
der Sphinxnatur in Berührung kommt. Da tritt Luzifer in seinem Leben an ihn heran,
und er muß mit Luzifer, mit der Sphinx fertig werden." {{Lit|{{G|158|102f}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
Auster variiert in seinen Büchern die Frage des Verhältnisses von natürlicher Ordnung zur symbolischen Ordnung der Dinge. Die Transzendentalisten glauben an eine Trennung der Gegensätze, zugleich aber auch an die Möglichkeit der Rückführung zueinander. Lacans Theorie besagt, dass wir die Welt durch Sprache wahrnehmen und strukturieren. Auch unser Unbewusstes konstituiert sich durch Sprache, so dass ein fundamentaler Mangel in der Wahrnehmung der Welt entsteht. Bereiche, die nur gespürt werden können, entziehen sich der sprachlichen Festlegung. Austers Protagonisten sind oft Schriftsteller und Suchende, die sich der scheinbaren Unordnung der Welt und dem Chaos der Ereignisse ausgeliefert fühlen. Die Figuren und mit ihnen ihr Schöpfer ''er-schreiben'' sich ihre Rückkehr in geordnete Verhältnisse. Das Finden und Erfinden von Strukturen, sei es im Schreiben imaginärer Bücher und Biografien, sei es im Konstruieren und Auflösen von komplexen Handlungsplots, trotzt dem Zufall als schicksalhaftem Element. Der Autor findet buchstäblich sein Heil in der Sprache.
"In der Zukunft blickt das Menschenantlitz in verklärter Gestalt hervor aus dem abgesonderten,
hinuntergestoßenen Bösen des Tierischen. Denken wir uns das verklärte
Menschenantlitz, das heute wie ein Rätsel schlummert in der tierischen Materie, abgesondert
von dem Tierisch-Bösen und symbolisch dargestellt – die ägyptische
Sphinx. Sie ist nicht etwas, was nur auf die Vergangenheit hinweist, sondern sie weist
auch auf die Zukunft hin." {{Lit|{{G|093a|239}}}}
</div>


== Ödipus und das Rätsel der Sphinx ==
In seinem Roman ''[[4 3 2 1]]'' (Rowohlt 2017) erzählt er kunstvoll eine Lebensgeschichte in vier Variationen –, jeweils nach getroffenen existenziellen Entscheidungen.<ref>Gabriele von Armin: [http://www.deutschlandradiokultur.de/paul-auster-4321-ueber-eine-gesellschaft-in-aufruhr.950.de.html?dram:article_id=377692 ''Paul Auster: „4321“. Über eine Gesellschaft in Aufruhr'']. Rezension im Deutschlandradio vom 31. Januar 2017, abgerufen 31. Januar 2017.</ref>
[[Bild:Gustave Moreau Oedipus.jpg|thumb|Ödipus und die Sphinx, [[Wikipedia:Gustave Moreau|Gustave Moreau]], 1864]]
Nach der der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] galt die Sphinx als unheilbringendes Wesen und galt als eine Tochter von [[Wikipedia:Typhon (Mythologie)|Typhon]] und [[Wikipedia:Echidna (Mythologie)|Echidna]] und damit zugleich eine Schwester von [[Wikipedia:Hydra (Mythologie)|Hydra]], [[Wikipedia:Chimäre|Chimära]], [[Wikipedia:Kerberos (Mythologie)|Kerberos]] und [[Wikipedia:Orthos|Orthos]]. Das [[Fragemotiv]] ist ein wesentlicher Bestandteil der [[Ödipus]]-Sage, nach der die Sphinx auf Berg außerhalb [[Wikipedia:Theben (Griechenland)|Thebens]] hauste und den vorüberkommenden Reisenden ein Rätsel aufgab, das folgendermaßen lautete: ''„Was geht am Morgen auf vier Füßen, am Mittag auf zweien und am Abend auf dreien?“'' (τί ἐστιν ὃ μίαν ἔχον φωνὴν τετράπουν καὶ δίπουν καὶ τρίπουν γίνεται). Wer dieses Rätsel nicht zu lösen vermochte, wurde von der Sphinx erwürgt und gefressen. Erst Ödipus erkannte, dass damit auf den Menschen selbst hingewiesen ist: Als Kind krabbelt er auf allen vieren, als Erwachsener geht er auf zwei Beinen und im Alter gebraucht er einen Stock als drittes Bein - das ist aber nur die triviale [[exoterisch]]e Antwort. Tatsächlich weist das Rätsel der Sphinx noch auf eine tiefere [[okkult]]e Wahrheit. Sie ist ein Hinweis auf die menschheitliche Entwicklung von tierähnlichen Wesen, allerdings nicht im Sinn der modernen [[Materialismus|materialistischen]] Evolutionslehre, zum heutigen Menschen und weiter zum künftigen [[Neue Venus|Venus]]- oder [[Vulkan]]-Menschen mit drei "Fortbewegungsorganen", nämlich den beiden „Flügeln“ der [[Zweiblättrige Lotosblume|zweiblättrigen Lotosblume]] an der Nasenwurzel und der zur [[Hand]] umgebildeten linken Körperhälfte<ref name="Ödipus">[[Rudolf Steiner]] sagt dazu:


<div style="margin-left:20px">
=== Wiederkehrende Motive ===
"Später werden nur noch drei Organe da sein: Das [[Herz]] als [[Buddhi]]organ, die [[zweiblättrige Lotusblume]] in der Augenmitte und die linke [[Hand]] als Bewegungsorgan. Auf diese Zukunft bezieht sich auch die Angabe [[Blavatsky]]s
; Selbstreferenz
von einer [[Zweite Wirbelsäule|zweiten Wirbelsäule]]. Die [[Zirbeldrüse]] und die [[Schleimdrüse]] organisieren eine zweite Wirbelsäule, die sich später mit der anderen vereinigt. Die zweite Wirbelsäule wird vom Kopf vorn heruntergehen." {{Lit|{{G|093a|37f}}}}
: In fast allen Romanen Austers gibt es Querverweise. Der Autor selbst sieht seine Bücher als Teile der gleichen Landkarte. Bestimmte Charaktere tauchen mehrfach auf oder sind miteinander verwandt; Daniel Quinn, der Protagonist aus ''Stadt aus Glas'', ist beispielsweise der Onkel von Jim Nashe aus ''Die Musik des Zufalls''. David Zimmer aus ''Das Buch der Illusionen'' ist Marco Stanley Foggs Zimmergenosse. Der Name von Paul Benjamin, der Hauptfigur in ''Smoke'', ist Austers frühes Pseudonym für seinen Kriminalroman. Die Erzählung ''Reisen im Skriptorium'' ist voller Bezüge zu anderen Büchern Austers.
</div>
; Zufall
: Auster erzählt, im Alter von vierzehn Jahren seien er und ein paar Freunde vom Gewitter überrascht worden. Einer der Jungen wurde vom Blitz erschlagen, und seit diesem tragischen Tag sei ihm bewusst, dass er sein Leben dem Zufall verdanke. Immer wieder sind die Figuren seiner Bücher von zufälligen, teilweise absurden Wendungen des Schicksals betroffen. ''Das Rote Notizbuch'' behandelt einige zufällige Ereignisse, die Auster gesammelt hat.<ref>Zum Zufall: Interview mit Paul Auster in ''Die Kunst des Hungers'', S. 205ff., S. 254 sowie ''Warum schreiben'', in ''Die Kunst des Hungers'', S.S. 259</ref>
; Fragen der Identität
: Viele Figuren Austers sind aus ihrer eigenen Geschichte entwurzelt und begeben sich auf die Suche nach ihrer Herkunft oder versuchen ihr Jetztsein zu ergründen. Der Roman ''Mond über Manhattan'' stellt die Sinnsuche des jungen Marco Stanley Fogg dar. Anna in ''Im Land der letzten Dinge'' muss sich erst völlig aus ihrer alten Identität lösen, um in eine neue eintreten zu können.
; Geld
: In ''Mond über Manhattan'', ''Der Musik des Zufalls'' oder dem ''Buch der Illusionen'' haben die Hauptfiguren zwar zeitweise große Beträge zur Verfügung, gehen damit jedoch auf unkonventionelle Weise um, indem sie ihr Kapital verbrauchen, ohne es durch Zuverdienst o.&nbsp;ä. wesentlich zu strecken. Ein Herunterzählen der verbleibenden Geldmenge im Verlauf der Geschichte kommt mehrfach vor.<ref>Zu Geld: Interview mit Paul Auster in ''Die Kunst des Hungers'', S. 212f.</ref>
; Anekdote
: Das Gesamtwerk ist durchzogen von Anekdoten, die teils familiären Ursprungs sind und teils aus populären Biografien stammen. Etwa die Geschichte des Philosophen, der während des Krieges sein einziges Manuskript raucht, die in ''Im Land der letzten Dinge'' Verwendung findet.
; Verlorener Vater
: In der Erzählung ''Die Erfindung der Einsamkeit'' hat Auster nach dem Tod seines eigenen Vaters versucht, dessen Person zu erkennen und zu verstehen. Als Scheidungskind, das bei der Mutter lebte, hat er früh den direkten Bezug verloren. Distanzierte Vaterfiguren gibt es immer wieder, etwa Peter Stillman Sr. in ''Stadt aus Glas''.
; Außenseiter und Exzentriker
: Daniel Quinn verliert während seiner Überwachung den Bezug zur Gesellschaft und wird zum Obdachlosen; William Gurevitch in ''Timbuktu'' ist ein Landstreicher; die Millionäre Flower und Stone lassen ein in England abgebautes Schloss neu zusammensetzen.
; Räume, als Enge und Weite
: Es gibt Protagonisten, die sich in winzige Räume einschließen, andere wieder erkunden die teils unbekannten Räume der Landschaft und des städtischen Umfeldes; die Spaziergänge des Peter Stillman durch New York im ersten Teil der ''Trilogie''. In ''Reisen im Skriptorium'' sitzt ein alter Mann in einem abgedunkelten Zimmer.<ref>Zu Räumen: Interview mit Paul Auster in ''Die Kunst des Hungers'', S. 243f.</ref>
; Bedingungen des Schreibens
: Viele Figuren Austers sind Schriftsteller, einige sind als Alter Ego des Autors zu erkennen. Wiederholt spielen Romane und Biografien der Hauptfiguren eine wichtige Rolle. Ein weiteres sich wiederholendes Element ist das Buch im Buch.


Diese Angabe bezieht sich nach [[Rudolf Steiner]] auf das künftige [[Neue Venus|Venusdasein]] bzw. vielleicht sogar erst auf das künftige [[Vulkan]]dasein {{Lit|{{G|094|70ff}}}}
=== Einflüsse ===
In einem Interview für die ''Washington Post'' im Dezember 2003<ref>[https://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A60646-2003Dec12.html Off the Page: Paul Auster, 16. Dezember 2003]</ref> nannte Auster diejenigen Autoren, die den größten Einfluss auf sein Werk hatten (Reihenfolge ohne Wertung): [[Charles Baudelaire]], [[Samuel Beckett]], [[Maurice Blanchot]], [[Jorge Luis Borges]], [[Albert Camus]], [[Paul Celan]], [[Louis-Ferdinand Céline]], [[Miguel de Cervantes]], [[Raymond Chandler]], [[Jacques Derrida]], [[Charles Dickens]], [[Fjodor Dostojewski]], [[William Faulkner]], [[F. Scott Fitzgerald]], [[Dashiell Hammett]], [[Knut Hamsun]], [[Nathaniel Hawthorne]], [[James Joyce]], [[Franz Kafka]], [[Jacques Lacan]], [[Stéphane Mallarmé]], [[Herman Melville]], [[Michel de Montaigne]], [[Edgar Allan Poe]], [[Arthur Rimbaud]], [[William Shakespeare]], [[Henry David Thoreau]], [[Leo Tolstoi]], [[Kurt Vonnegut]], [[Ludwig Wittgenstein]].


Eine entsprechende Stelle bei Blavatsky lautet
[[Datei:Paul Auster-19-09-2007.jpg|mini|Paul Auster, September 2007]]


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=== Kooperation mit Sophie Calle ===
"Am Ende der nächsten Runde wird die Menschheit wieder mannweiblich
Nachdem Auster sich für die Figur der Maria Turner in ''Leviathan'' von der französischen Konzeptkünstlerin [[Sophie Calle]] inspirieren ließ, revanchierte sich Calle, indem sie einige der dort beschriebenen Kunstaktionen real umsetzte und den Autor schließlich um neue Handlungsanweisungen bat. Auster schrieb ihr daraufhin ein als ''Gotham-Handbook'' bekannt gewordenes mehrseitiges Konzept, aus dem schließlich 2002 das gemeinsame Künstlerbuch ''Double-Game'' (englisch) / ''Doubles-Jeux'' (französisch) hervorging.
werden, und dann werden zwei Rückenmarke sein. In der siebenten Rasse werden die zwei
in die eine verschmelzen. Die Evolution entspricht den Rassen, und mit der Evolution der Rassen
entwickelt sich der sympathische Nerv in ein echtes Rückenmark. Wir kehren den Bogen aufwärts
steigend zurück, nur mit Hinzutritt des Selbstbewusstseins." {{Lit|Geheimlehre, III. Band, S 545}}
</div>
</ref>.  


Nachdem Ödipus das Rätsel gelöst hatte, stürzte sich die Sphinx in den Abgrund und starb. Theben war befreit und Ödipus eilte seinem weiteren tragischen [[Schicksal]] entgegen.
== Verschiedenes ==
Auster ist ein großer Baseball-Fan, eine Leidenschaft, die bis in seine frühe Kindheit zurückreicht. Ende der 1970er Jahre, noch bevor er erfolgreich als Schriftsteller arbeiten konnte, entwickelte er ein Kartenspiel mit dem Titel ''Action Baseball'', das ein komplettes Baseball-Spiel nachstellen sollte. Er fand jedoch keinen Verlag, der das Spiel veröffentlichen wollte. Später beschrieb er die Geschichte um diesen und andere frühe Versuche aufschlussreich in seiner autobiografischen Erzählung ''Von der Hand in den Mund'' und ließ die Spielkarten, drei Einakter und seinen ersten Roman ''Squeeze Play'' als Anhang abdrucken.


<div style="margin-left:20px">
Paul Auster schreibt erste Gedanken zu späteren Büchern handschriftlich mit Federhalter oder Bleistift in Notizbücher. Diese Notizen tippt er später auf einer [[Olympia (Büromaschinen)|Olympia]]-Schreibmaschine ab, die Anfang der 1960er Jahre gebaut wurde. Computern widersetzt sich der Autor.<ref name="Evija Trofimova">{{cite book|author=Evija Trofimova|title=Paul Auster’s Writing Machine A Thing to Write With|url=http://books.google.com/books?id=y-UhBAAAQBAJ&pg=PA72|year=2014|publisher=Bloomsbury Publishing USA |isbn=978-1-62356-081-2|pages=72}}</ref> 1996 schrieb er eine kurze Hommage, die als ''Die Geschichte meiner Schreibmaschine'' erschien, illustriert von Sam Messer.
"Es ist in der griechischen Sage das richtige Gefühl ausgedrückt, das der Hellseher
noch während der alten ägyptischen Zeit und in den griechischen Mysterien
hatte, wenn er so weit war, daß ihm die Sphinx vor das Auge trat. Was war es denn,
was ihm da vor das Auge trat? Etwas Unfertiges, etwas, was werden sollte. Er sah
diese Gestalt, die in gewisser Beziehung noch tierische Formen hatte, im Ätherkopf
sah er, was hineinwirken sollte in die physische Form, um diese menschenähnlicher
zu gestalten. Wie dieser Mensch werden sollte, welch eine Aufgabe die
Menschheit in der Entwickelung hatte, diese Frage stand lebendig vor ihm als eine
Frage der Erwartung, der Sehnsucht, der Entfaltung des Kommenden, wenn er die
Sphinx sah. Daß alle menschliche Forschung und Philosophie aus der Sehnsucht heraus entsteht, ist ein griechischer Ausspruch, aber zugleich auch ein hellseherischer.
Man hat vor sich eine Gestalt, die nur mit astralischem Bewußtsein wahrgenommen
wird, aber sie quält einen, sie gibt einem Rätsel auf: das Rätsel, wie man
werden soll.


Nunmehr hat sich diese Äthergestalt, die in der atlantischen Zeit da war und in der
2004 beteiligte er sich neben 16 anderen Autoren an dem literarisch-musikalischen Projekt ''As Smart As We Are'' der Band ''One Ring Zero''.<ref>''As Smart As We Are'', Audio-CD und Buch (engl.), Soft Skull Press 2004, ISBN 978-1-932360-42-4</ref> Auf diesem Kontakt basiert schließlich die Zusammenarbeit an der 2006 erschienenen CD seiner Tochter: ''[[Sophie Auster]]'' (mit ''One Ring Zero''). Drei Songtexte stammen aus der Feder Austers, bei den übrigen handelt es sich um surrealistische Lyrik aus der Liste seiner eigenen Übersetzungen.<ref>''Sophie Auster'', Audio CD (engl. & franz.), Label: Naive (Indigo).</ref>
ägyptischen Zeit in der Erinnerung lebte, mehr und mehr dem menschlichen Wesen
einverleibt, und sie erscheint auf der anderen Seite in der Menschennatur wieder, sie
erscheint in all den religiösen Zweifeln, in dem Unvermögen unserer Kulturepoche gegenüber
der Frage: Was ist der Mensch? – In all den unbeantworteten Fragen, in all den
Aussprüchen, die sich um das «Ignorabimus» drehen, erscheint die Sphinx wieder. Daher
kann der Mensch so schwer zu einer Überzeugung von der geistigen Welt kommen,
weil die Sphinx, die früher außen war, nachdem gerade in dem mittleren Zeitraum
sich der gefunden hat, der das Rätsel gelöst, der sie in den Abgrund, in das eigene
Innere des Menschen gestürzt hat, weil diese Sphinx jetzt im Inneren des Menschen
erscheint." {{Lit|{{G|105|187f}}}}
</div>


== Anmerkungen ==
== Zitate ==
{{Zitat
|Text=Ich lebe mit meinen Romanfiguren durchschnittlich fünf Jahre lang, ehe ich überhaupt zu schreiben anfange. Sie verwandeln sich, und aus Geistgestalten werden richtige Personen. Wenn das Buch dann fertig ist, bleiben diese Charaktere übrig, und ich kann sie einfach nicht mehr loswerden. Sie bleiben in meiner Erinnerung hängen wie unkündbare Untermieter oder wie Geister, die ich nicht vertreiben kann und die doch quicklebendig sind.
|Autor=Paul Auster
|ref=<ref>Paul Auster in einem Interview mit [[Michael Naumann]]. In: ''[[Die Zeit]]'', Nr. 6/2007.</ref>}}
{{Zitat
|Text=Aber wenn man wirklich etwas erreichen will, ganz besonders in der Kunst, muss man die Courage haben, sich an innere Orte zu begeben, die man gar nicht gern aufsucht. Orte in uns selbst, die Angst und Trauer hervorrufen. Das hat nichts mit der Außenwelt zu tun. Es gibt Schriftsteller, die reisen um die ganze Welt und erforschen alles. Und es gibt andere wie [[Emily Dickinson]], die ihr Zimmer nie verlassen hat. Und trotzdem ist sie eine fabelhafte Schriftstellerin.
|Autor=Paul Auster
|ref=<ref>Paul Auster in einem Interview mit Christiane Korff. In: ''[[Die Zeit|Zeitmagazin]]'', Nr. 18/1998.</ref>}}
{{Zitat
|Text=Drei Tage habe ich nicht geraucht – und wurde zu einem Monster. Aber ich wollte nicht so einer sein, der irgendwann Menschen ins Gesicht schlägt oder Schaufenster eintritt. Und so habe ich beschlossen, lieber ein kürzeres Leben zu führen, als ein schlechter Mensch zu sein – und wieder angefangen.
|ref=<ref>''Focus'', 9/2009 („Sprüche der Woche“)</ref>}}
{{Zitat
|Text=deine Hände (...) Sie haben sich über die nackte Haut deiner Frau bewegt und ihren Weg bis in die letzten Winkel gefunden. Dort sind sie am glücklichsten, das spürst du, dort sind sie, seit dem Tag, an dem du sie kennengelernt hast, immer am glücklichsten gewesen, denn, um eine Zeile aus einem Gedicht von [[George Oppen]] abzuwandeln, manche der schönsten Orte der Welt befinden sich auf dem Körper Deiner Frau.
|ref=<ref>''[[Winter Journal]]'', Seite 185,/6</ref>}}


<references/>
== Werke ==
=== Romane ===
* ''The New York Trilogy.'' Faber&Faber, London 1987, ISBN 0-571-16864-7.
** Übersetzung: ''[[Die New-York-Trilogie]].'' Dt. von Joachim A. Frank. Rowohlt, Reinbek 1989, ISBN 3-499-12548-X (Besteht aus den drei Teilen ''[[Stadt aus Glas]]'' (''City of Glass'', 1985), ''[[Schlagschatten (Roman)|Schlagschatten]]'' (''Ghosts'', 1986) und ''Hinter verschlossenen Türen'' (''The Locked Room'', 1987))
* ''In The Country of Last Things.'' Viking, New York 1987, ISBN 0-670-81445-8.
** Übersetzung: ''[[Im Land der letzten Dinge]].'' Dt. von [[Werner Schmitz (Übersetzer)|Werner Schmitz]]. Rowohlt, Reinbek 1989, ISBN 3-498-00025-X.
* ''Moon Palace.'' Viking, New York 1989, ISBN 0-670-82509-3.
** Übersetzung: ''[[Mond über Manhattan]].'' Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 1990, ISBN 3-498-00028-4.
* ''The Music of Chance.'' Viking, New York 1990, ISBN 0-670-83535-8.
** Übersetzung: ''[[Die Musik des Zufalls]].'' Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 1992, ISBN 3-498-00036-5.
* ''Leviathan.'' Viking, New York 1992, ISBN 0-670-84676-7.
** Übersetzung: ''[[Leviathan (Paul Auster)|Leviathan]].'' Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 1994, ISBN 3-498-00039-X.
* ''Mr. Vertigo.'' Viking, New York 1994, ISBN 0-670-85209-0.
** Übersetzung: ''[[Mr. Vertigo]]''. Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 1996, ISBN 3-498-00042-X.
* ''Timbuktu – A Novel.'' Henry Holt, New York 1999, ISBN 0-8050-5407-3.
** Übersetzung: ''[[Timbuktu (Auster)|Timbuktu]].'' Dt. von [[Peter Torberg]]. Rowohlt, Reinbek 1999, ISBN 3-498-00053-5.
* ''The Book of Illusions.'' Henry Holt, New York 2002, ISBN 0-8050-5408-1.
** Übersetzung: ''[[Das Buch der Illusionen]].'' Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 2002, ISBN 3-498-00052-7.
* ''Oracle Night.'' Henry Holt, New York 2003, ISBN 0-8050-7320-5.
** Übersetzung: ''[[Nacht des Orakels]].'' Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 2004, ISBN 3-498-00064-0.
* ''The Brooklyn Follies.'' Henry Holt, New York 2005, ISBN 0-8050-7714-6.
** Übersetzung: ''[[Die Brooklyn-Revue]]''. Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 2006, ISBN 978-3-498-00066-0.
** Hörbuch: ''Die Brooklyn-Revue''. Gelesen von Jan Josef Liefers, Argon Verlag GmbH, 2006, ISBN 978-3-87024-438-5 (9 CDs, ungekürzte Lesung)
* ''Travels in the Scriptorium.'' Faber and Faber, London 2006, ISBN 0-571-23255-8
** Übersetzung: ''[[Reisen im Skriptorium]]''. Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 2007, ISBN 978-3-498-00074-5.
* ''Man in the Dark.'' Faber and Faber, London 2008, ISBN 978-0-571-24076-0
** Übersetzung: ''[[Mann im Dunkel]]''. Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 2008, ISBN 978-3-498-00080-6.
* ''Invisible.'' Henry Holt, New York 2009, ISBN 978-0-8050-9080-2.
** Übersetzung: ''[[Unsichtbar (Roman)|Unsichtbar]].'' Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 2010, ISBN 978-3-498-00081-3.
** Hörbuch: ''Unsichtbar''. Gelesen von [[Burghart Klaußner]], [[Der Audio Verlag]] (DAV), Berlin, 2010, ISBN 978-3-89813-966-3 (Lesung, 6 CDs, 440 Min.)
* ''Sunset Park.'' Faber & Faber, London 2010, ISBN 978-0-571-25878-9.
** Übersetzung: ''[[Sunset Park (Roman)|Sunset Park]]''. Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 2012, ISBN 978-3-644-01661-3.<ref>[http://www.rowohlt.de/autor/Paul_Auster.2284.html Für die deutschen Ausgaben: Autorenseite beim Rowohlt-Verlag]</ref>
* ''Winter Journal''. Henry Holt, New York 2012.
** Übersetzung: ''Winterjournal''. Aus dem Englischen von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2013. ISBN 978-3-499-25950-0
** Hörbuch: ''Sunset Park''. Gelesen von Burghart Klaußner, Der Audio Verlag (DAV), Berlin, 2012, ISBN 978-3-86231-165-1 (Lesung, 6 CDs, 480 Min.)
*  ''4 3 2 1.'' Henry Holt, New York 2017, ISBN 978-1-62779-446-6.
** Übersetzung: ''[[4 3 2 1]]'', Roman. Dt. von [[Thomas Gunkel]]; [[Nikolaus Stingl]]; [[Werner Schmitz (Übersetzer)|Werner Schmitz]]; Karsten Singelmann. Rowohlt, Reinbek 2017, ISBN 978-3-498-00097-4.
 
=== Lyrik ===
* ''Unearth.'' Weston, Connecticut 1974.
* ''Wall Writing.'' The Figures, Berkeley 1976, ISBN 0-685-79213-7.
* ''Effigies.'' 1977.
* ''Fragments from Cold.'' Parenthèse, Brewster/New York 1977.
* ''Facing the Music.'' Station Hill, Barrytown/New York 1980, ISBN 0-930794-29-X.
* ''Disappearances.'' Overlook Press, Woodstock/New York 1988, ISBN 0-87951-328-4.
** Übersetzung: ''Vom Verschwinden.'' Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 2001, ISBN 3-499-22721-5 (Hierbei handelt es sich um eine Auswahl von Gedichten aus den verschiedenen Bänden.).
* ''Ground Work: Selected Poems and Essays.'' Faber & Faber, London 1990, ISBN 0-571-14153-6.
* ''Selected Poems.'' Faber&Faber, London 1998, ISBN 0-571-19509-1.
 
=== Essays. Autobiografie, Briefe und Interview zu den Werken ===
* ''The Invention of Solitude'' Sun, New York 1982, ISBN 0-915342-37-5.
** Übersetzung: ''[[Die Erfindung der Einsamkeit]]''. Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 1993, ISBN 3-498-00033-0.
* ''The Art of Hunger: Essays, Prefaces, Interviews.'' Menard, London 1982, ISBN 0-903400-78-2.
** Übersetzung: ''Die Kunst des Hungers.'' Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 2000, ISBN 3-499-22719-3.
* ''The Red Notebook and Other Writings.'' Faber&Faber, London 1995, ISBN 0-571-17433-7.
** Übersetzung: ''[[Das rote Notizbuch]].'' Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 1996, ISBN 3-498-00048-9. Erweiterte Neuausgabe, Reinbek 2001, ISBN 3-499-23040-2, enthält auch ''Unfallreport'' und ''It Don´t Mean a Thing''
* ''Hand to Mouth: A Chronicle of Early Failure.'' Henry Holt, New York 1997, ISBN 0-8050-5406-5 (Enthält neben einem autobiografischen Text den Kriminalroman ''Squeeze Play'', drei Theaterstücke und das Kartenspiel ''Action Baseball'').
** Übersetzung: ''[[Von der Hand in den Mund|Von der Hand in den Mund. Eine Chronik früher Fehlschläge]].'' Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 1998, ISBN 3-499-22634-0.
* ''The Story of my Typewriter'' Distributed Art Publishers, 2001, ISBN 978-1-891024-32-0.
** Übersetzung: ''[[Die Geschichte meiner Schreibmaschine]]''. Mit Bildern von Sam Messer. Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 2005, ISBN 978-3-498-00065-3.
* ''The Accidental Rebel'' Artikel in der New York Times, 23. April 2008<ref>Autobiografischer [http://www.nytimes.com/2008/04/23/opinion/23auster.html?_r=0 Artikel in der New York Times] über sein 1968 spielendes Buch ''Invisible''</ref>
* ''Collected Prose. Autobiographical Writings, True Stories, Critical Essays, Prefaces, Collaborations with Artists, and Interviews. Expanded Edition''. Picador, New York 2010, ISBN 978-0-312-42992-8.
* ''Winter Journal''. Henry Holt, New York; Faber&Faber, London 2012, ISBN 978-0-571-28320-0.
** Übersetzung: ''[[Winter Journal]]''. Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 2013, ISBN 978-3-498-00087-5.
* ''Report from the Interior.'' Henry Holt, New York; Faber&Faber, London 2013<ref>ISBN 978-0-571-30369-4 {{Webarchiv |url=http://us.macmillan.com/reportfromtheinterior/PaulAuster |text=Rezension |wayback=20131112224017 |archiv-bot=2019-05-06 09:15:50 InternetArchiveBot}} auf us.macmillan.com</ref>
** Übersetzung: ''[[Bericht aus dem Inneren]]''. Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 2014, ISBN 978-3-498-00089-9.
* ''Here and Now. Letters 2008–2011'', zusammen mit [[J. M. Coetzee]], Viking Penguin Group, New York; Faber&Faber sowie Harvill Decker, London 2013, ISBN 978-0-571-29927-0.
** Übersetzung: ''Von hier nach da, Briefe 2008–2011''. Dt. von Reinhild Böhnke und Werner Schmitz. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-596-19687-6<ref>[http://www.fischerverlage.de/buch/von_hier_nach_da/9783104026176 Seite bei Fischer-Verlagen]</ref>.
* ''A Life in Words. Conversation with I.B. Siegumfeldt''. Seven Stories Press, New York 2017.
**''[[Ein Leben in Worten]]. Ein Gespräch mit Inge Birgitte Siegumfeldt''. Dt. von Werner Schmitz und Silvia Morawetz. Rowohlt, Reinbek 2017 (409 Seiten), ISBN 978-3-499-27261-5.


== Literatur ==
== Literatur ==
#H. P. Blavatsky: Die Geheimlehre (The Secret Doctrine), Band I: Kosmogenesis, Band II: Anthropogenesis, Band III: Esoterik (posthum zusammengestellt von Annie Besant), Band IV: Index, deutsche Gesamtausgabe Leipzig 1919, Nachdruck Hannover 1999.
* Dennis Barone (Hrsg.): ''Beyond the Red Notebook. Essays on Paul Auster'' (Penn Studies in Contemporary American Fiction). 2. Aufl. University of Pennsylvania Press, Philadelphia, Pa. 1996, ISBN 0-8122-3317-4.
#Rudolf Steiner: ''Bewußtsein – Leben – Form '', [[GA 89]] (2001), ISBN 3-7274-0890-1 {{Vorträge|089}}
* Gerard de Cortanze (Text), James Rudnick (Photos): ''Paul Austers New York'' („Le New York de Paul Auster“). Gerstenberg, Hildesheim 1998, ISBN 3-8067-2826-7.
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987)
*Christian Eilers: ''Paul Austers autobiographische Werke: Stationen einer Schriftstellerkarriere''. Winter, Heidelberg 2019. (= American Studies ''–'' A Monograph Series; 301). ISBN 978-3-8253-6954-5 (zugl. Dissertation, Universität Mainz 2018).
#Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001)
* Ulrich Greiner: ''Gelobtes Land. Amerikanische Schriftsteller über Amerika''. Rowohlt, Reinbek 1997, ISBN 3-498-02480-9.
#Rudolf Steiner: ''Welt, Erde und Mensch '', [[GA 105]] (1983)
* Bernd Herzogenrath: ''An Art of Desire. Reading Paul Auster''. Rodopi, Amsterdam 1999, ISBN 90-420-0453-3 (zugl. Dissertation, Universität Aachen 1997).
#Rudolf Steiner: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992)
* Anne M. Holzapfel: ''The New York trilogy. Whodunit? Tracking the structure of Paul Auster’s anti-detective novels''. Lang, Frankfurt/M. 1996. (= Studien zur Germanistik und Anglistik; 11) ISBN 3-631-49798-9.
#Rudolf Steiner: ''Der Zusammenhang des Menschen mit der elementarischen Welt'', [[GA 158]] (1993)
* Beate Hötger: ''Identität im filmischen Werk von Paul Auster''. Lang, Frankfurt/M. 2002. (= Europäische Hochschulschriften; Reihe 30, 84) ISBN 3-631-38470-X.
* Heiko Jakubzik: ''Paul Auster und die Klassiker der American Renaissance''. Universität Heidelberg 2002, {{DNB|983735492}} (Dissertation Universität Heidelberg 2002, VIII, 366 Seiten, illustriert [http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/7259 Volltext online] PDF, kostenfrei, 374 Seiten, 2,7 MB).
* Martin Klepper: ''Pynchon, Auster, DeLillo. Die amerikanische Postmoderne zwischen Spiel und Rekonstruktion''. Campus, Frankfurt am Main 1996. (= Nordamerikastudien; 3) ISBN 3-593-35618-X.
* Katarzyna Kuczma: ''Remembering Oneself, Charting the Other – Memory as Intertextuality and Self-Reflexivity in the Works of Paul Auster''. Trier: WVT. 2012, ISBN 3-86821-362-7.
* Andreas Lienkamp, Wolfgang Werth, Christian Berkemeier (Hrsg.): ''„As strange as the world“. Annäherungen an das Werk des Erzählers und Filmemachers Paul Auster''. LIT-Verlag, Münster 2002, ISBN 3-8258-6046-9.
* Werner Reinhart: ''Pikareske Romane der 80er Jahre. Ronald Reagan und die Renaissance des politischen Erzählens in den USA. (Acker, Auster, Boyle, Irving, Kennedy, Pynchon)''. Narr, Tübingen 2001, ISBN 3-8233-5652-6 (zugl. Habilitationsschrift, Universität Mannheim 2001).
* Simone Sauer-Kretschmer, Christian A. Bachmann (Hrsg.): ''Paul Auster. Beiträge zu Werk und Poetik.'' Bachmann, Essen 2012, ISBN 978-3-941030-16-9.
* Steffen Sielaff: ''Die postmoderne Odyssee. Raum und Subjekt in den Romanen von Paul Auster''. Dissertation, Universität Berlin 2004.
* Carsten Springer: ''Crises. The works of Paul Auster''. Lang, Frankfurt/M. 2001. (= American culture; 1) ISBN 3-631-37487-9.
* Carsten Springer: ''A Paul Auster Sourcebook''. Lang, Frankfurt/M. 2001, ISBN 3-631-37450-X.
 
== Weblinks ==
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* {{DNB-Portal|11910251X}}
* {{DDB|Person|11910251X}}
* [http://www.rowohlt.de/autor/2284 Bibliographie bei Rowohlt]
* {{Perlentaucher|270}}
* [http://www.bluecricket.com/auster/articles.html Essays und Interviews] – Website von Peter Stillman
* [http://maps.google.com/maps/ms?ie=UTF&msa=0&msid=211064053883585733089.00049e316e312418d9a3e Google-Karte mit den Wohnorten von Paul Auster] – gemäß eigenen Angaben in ''Winter Journal''
 
'''Interviews und Begegnungen'''
* [http://www.am-erker.de/int25.php ''Interview mit Paul Auster'']. In: ''Am Erker'', Nr. 25, Herbst 1992
* [http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/literatur_und_kunst/sprache_schenkt_uns_die_welt_und_nimmt_sie_uns_zugleich_1.1019111.html ''«Sprache schenkt uns die Welt und nimmt sie uns zugleich»''] – Interview in der NZZ vom 4. Oktober 2008
* [http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,587455,00.html ''US-Schriftsteller Paul Auster: "Was ich am meisten fürchte, ist McCains Temperament"''] – Interview bei ''Spiegel online'' vom 30. Oktober 2008
* [http://www.text-und-zeit.de/lit/auster001.html ''Amerika ist ein erfundener Ort''] – der ZEIT-Redakteur Ulrich Greiner über Auster
 
'''Lesungen und Originaltöne'''
* [https://www.youtube.com/watch?v=SUhGvAY9fM4 ''Paul Auster Talks at Google''] (englisch)
 
== Einzelnachweise ==
<references />


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== Weblinks ==
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Version vom 30. Januar 2020, 23:09 Uhr

Paul Auster (2008)

Paul Benjamin Auster [pɔːl ˈbendʒəmɪn ˈɒ:stɚ] (* 3. Februar 1947 in Newark, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller.[1] Zudem arbeitet er als Regisseur, Kritiker, Übersetzer und [Herausgeber. Seine Werke sind in über vierzig Sprachen übersetzt worden.[2] Auster ist in zweiter Ehe mit der Schriftstellerin Siri Hustvedt verheiratet.

Leben

Kindheit und Jugend

Paul Auster wurde am 3. Februar 1947 in Newark, New Jersey geboren.[3] Die Eltern seines Vaters Samuel waren jüdische Immigranten und stammten aus Stanislau in Galizien, dem heutigen Iwano-Frankiwsk. Auch seine Mutter Queenie Bogat war eine Nachfahrin osteuropäischer Juden aus der Ukraine und Polen. Am 12. November 1950 kam Austers Schwester Janet zur Welt. Die Geschwister wuchsen in einem mittelständischen, bildungsbürgerlichen Umfeld auf.

Bereits 1959 begann Auster, Gedichte und kleine Aufsätze zu schreiben. Mit dreizehn Jahren, als er seine Bar Mitzwa feierte, erwog er Rabbi zu werden. In seinem letzten High-School-Jahr ließen sich seine Eltern scheiden. Er und seine Schwester lebten nach der Trennung bei ihrer Mutter. Schon im frühen Jugendalter entwickelte sich Auster zu einem passionierten Bücherleser, der regelmäßig die Stadtbibliothek aufsuchte. Der Roman Schuld und Sühne von Fjodor Dostojewski löste in ihm den Wunsch aus, selbst Schriftsteller zu werden.

Austers zweite Leidenschaft jener Tage galt dem Sport. Seine Mitschüler beneideten ihn wegen seiner guten Leistungen in Baseball, Basketball und Football. Regelmäßig wurde er in ein Sommerferiencamp im Norden New Yorks geschickt und kam dort mit vielen gesellschaftlichen Außenseitern in Berührung.

1966 beendete Auster die High School, seine Mutter war nun in zweiter Ehe verheiratet. Auster demonstrierte gegen den Vietnamkrieg, wurde einmal verhaftet. Er traf zum ersten Mal die Schriftstellerin und Übersetzerin Lydia Davis, seine spätere erste Frau.[4]

Leben als Autor

Von Paul Auster signierte Buchseite in der Interview-Sammlung Ein Leben in Worten (2017)

Lydia Davis’ Vater, ein Englisch-Professor, brachte Auster die französischen Dichter nahe. Während eines einmonatigen Aufenthalts in Paris entdeckte Auster seine Vorliebe für die französische Sprache und Kultur. Er reiste nach Italien, Spanien und auf den Spuren von James Joyce nach Dublin. Zurück in Paris begann er eine intensive Auseinandersetzung mit Lyrik, und er schrieb Drehbücher für Stummfilme. Ab 1968 entstanden erste Romanentwürfe.

Nach seiner Rückkehr in die USA studierte Auster bis 1970 Anglistik und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Columbia University. Im August 1970 heuerte er durch Vermittlung seines Stiefvaters für sechs Monate als Matrose für niedere Arbeiten auf einem Tanker im Golf von Mexiko an.[5]

Von 1971 bis 1974 lebte er wieder in Paris. Dort hatte er eine Begegnung mit Samuel Beckett, der ihn sehr beeindruckte. Er arbeitete als Übersetzer, Englischlehrer und Telefonist für die New York Times. Auf Einladung eines Filmproduzenten reiste er für einen Monat als Ghostwriter für dessen Frau nach Mexiko.[6]

Zurück in den USA nahm Auster einen Lehrauftrag an der Columbia University an, übersetzte nebenberuflich französische Autoren ins Englische und arbeitete als Herausgeber französischer Literatur für amerikanische Verlage. Zu dieser Zeit arbeitete Auster fast ausschließlich als Lyriker und Kritiker; seine Finanzen standen schlecht. Gemeinsam mit seiner Freundin Lydia Davis bezog er eine Wohnung am Riverside Park mit Blick auf den Hudson; die Heirat fand am 6. Oktober 1974 statt. Im Herbst 1975 erhielt Auster ein mit 5000 $ dotiertes Stipendium der Ingram-Merrill-Foundation[7] und schrieb mehrere Einakter. Im Juni 1977 wurde sein Sohn geboren. Unter dem Pseudonym Paul Benjamin schrieb Auster 1978 den Kriminalroman Squeeze Play.[8][9]

Anfang 1979 starb der Vater, und mit der Erbschaft konnte Auster seine Tätigkeit als Schriftsteller absichern. Mit der literarischen Annäherung an die Person seines Vaters in Die Erfindung der Einsamkeit erfolgte die Wendung zum Prosadichter. Sein Sohn erkrankte schwer an Asthma; im gleichen Jahr trennten sich Auster und seine erste Frau. Er suchte sich eine neue Wohnung in Brooklyn. Im Februar 1981 begegnete er bei einer Dichterlesung Siri Hustvedt, Tochter eines Norwegisch-Professors. Die beiden wurden ein Paar, zogen bald darauf zusammen und heirateten im Juni 1982. Auster nahm eine Professur in Princeton an. Im Juli 1987 wurde die Tochter Sophie geboren;[10] Namensgeberin war Sophie Fanshawe aus der New-York-Trilogie.

Nach dem Erfolg von Stadt aus Glas erschienen weitere literarische Werke (Prosa, Lyrik, Übersetzungen, Drehbücher) in jährlichem Rhythmus. Die Familie zog in ein Haus bei Park Slope. Weihnachten 1990 veröffentlichte die New York Times in ihrem Feuilleton Auggie Wrens Weihnachtsgeschichte, die auch von Wayne Wang gelesen wurde. Nach ersten Treffen zwischen Auster und dem Regisseur wurden 1994 die Filme Smoke und Blue in the Face – Alles blauer Dunst gedreht. Auster begann einen künstlerischen Dialog mit Sophie Calle, der zu dem gemeinsamen Buch Double Game führte.

Neben seinen Büchern hat er an eigenen Filmen gearbeitet.[11][12][13][14][15]

1998 wurde Austers Sohn für schuldig befunden, aus der Tasche eines toten Dealers 3.000 Dollar gestohlen zu haben, und zu fünf Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Ein anderes einschneidendes Erlebnis der jüngeren Vergangenheit, das wie viele andere biografische Details in Austers Literatur Einzug fand, war ein schwerer Autounfall, bei dem Siri Hustvedt aus dem Wrack geschnitten werden musste.

Auster lebt mit seiner Familie in einem viktorianischen Haus nahe dem Prospect Park in Brooklyn.[16] Er ist viel auf Reisen, zu Lesungen in den USA und Europa.

Heute gilt Paul Auster als einer der führenden amerikanischen Autoren. Er war für zwei Amtszeiten (2005 bis 2007) Vize-Präsident des PEN American Center und saß jahrelang in dessen Kuratorium.[17] Besonderes Renommee genießt er in Deutschland und Frankreich, wo seine Verkaufszahlen höher liegen als in den USA. Nach Angabe des deutschen Nachrichtenmagazins Focus verdiente Auster mit dem Verkauf seiner Bücher bislang ungefähr 20 Millionen Dollar.[18]

Werk

Weltbekannt wurde Auster durch seine Serie experimenteller Kriminalromane, die gesammelt als Die New-York-Trilogie (1987) veröffentlicht wurden. Nach dem bescheidenen Erfolg seines Prosa-Debüts Erfindung der Einsamkeit, das einen Versuch der Annäherung an seinen verstorbenen Vater darstellt, wurde Stadt aus Glas zunächst von siebzehn Verlagen abgelehnt, gelangte dann aber auf die Nominierungsliste für den Edgar Allan Poe Award. Die Trilogie enthält die Geschichten City of Glass – Stadt aus Glas (1985), in der es um einen Krimiautor geht, der im Laufe der Erzählung verschiedene Identitäten annimmt. Ghosts – Schlagschatten (1986) handelt von einem Detektiv namens Blue, der einen Mann namens Black für seinen Kunden White beobachtet. The Locked Room – Hinter verschlossenen Türen (1986) ist die Geschichte eines Autors, der das Leben eines anderen Schriftstellers für eine Biographie aufarbeitet und dabei anfängt, dessen Leben zu leben. Jeder der drei Romane wirkt zu Beginn wie eine klassische Kriminalgeschichte. Die Beobachtungen und Nachforschungen der Protagonisten münden jedoch nicht in der Aufklärung eines Kriminalfalles oder der Erledigung eines Auftrags, sondern sie reflektieren und veranschaulichen letztendlich ihr persönliches Schicksal und führen im weiteren Verlauf der Handlung zur Selbsterkenntnis. Austers Kriminalromane sprengen den gewöhnlichen Rahmen dieses Genres. Die Form dient der Darstellung und Analyse existentieller Probleme und Fragen nach der menschlichen Identität.

In Paul Austers Werk gibt es starke Bezüge zu den amerikanischen Transzendentalisten des 19. Jahrhunderts, namentlich zu Nathaniel Hawthorne und Henry David Thoreau. Es finden sich Einflüsse des Poststrukturalismus im Sinne von Jacques Derrida und der Psychoanalyse von Jacques Lacan.

Auster variiert in seinen Büchern die Frage des Verhältnisses von natürlicher Ordnung zur symbolischen Ordnung der Dinge. Die Transzendentalisten glauben an eine Trennung der Gegensätze, zugleich aber auch an die Möglichkeit der Rückführung zueinander. Lacans Theorie besagt, dass wir die Welt durch Sprache wahrnehmen und strukturieren. Auch unser Unbewusstes konstituiert sich durch Sprache, so dass ein fundamentaler Mangel in der Wahrnehmung der Welt entsteht. Bereiche, die nur gespürt werden können, entziehen sich der sprachlichen Festlegung. Austers Protagonisten sind oft Schriftsteller und Suchende, die sich der scheinbaren Unordnung der Welt und dem Chaos der Ereignisse ausgeliefert fühlen. Die Figuren und mit ihnen ihr Schöpfer er-schreiben sich ihre Rückkehr in geordnete Verhältnisse. Das Finden und Erfinden von Strukturen, sei es im Schreiben imaginärer Bücher und Biografien, sei es im Konstruieren und Auflösen von komplexen Handlungsplots, trotzt dem Zufall als schicksalhaftem Element. Der Autor findet buchstäblich sein Heil in der Sprache.

In seinem Roman 4 3 2 1 (Rowohlt 2017) erzählt er kunstvoll eine Lebensgeschichte in vier Variationen –, jeweils nach getroffenen existenziellen Entscheidungen.[19]

Wiederkehrende Motive

Selbstreferenz
In fast allen Romanen Austers gibt es Querverweise. Der Autor selbst sieht seine Bücher als Teile der gleichen Landkarte. Bestimmte Charaktere tauchen mehrfach auf oder sind miteinander verwandt; Daniel Quinn, der Protagonist aus Stadt aus Glas, ist beispielsweise der Onkel von Jim Nashe aus Die Musik des Zufalls. David Zimmer aus Das Buch der Illusionen ist Marco Stanley Foggs Zimmergenosse. Der Name von Paul Benjamin, der Hauptfigur in Smoke, ist Austers frühes Pseudonym für seinen Kriminalroman. Die Erzählung Reisen im Skriptorium ist voller Bezüge zu anderen Büchern Austers.
Zufall
Auster erzählt, im Alter von vierzehn Jahren seien er und ein paar Freunde vom Gewitter überrascht worden. Einer der Jungen wurde vom Blitz erschlagen, und seit diesem tragischen Tag sei ihm bewusst, dass er sein Leben dem Zufall verdanke. Immer wieder sind die Figuren seiner Bücher von zufälligen, teilweise absurden Wendungen des Schicksals betroffen. Das Rote Notizbuch behandelt einige zufällige Ereignisse, die Auster gesammelt hat.[20]
Fragen der Identität
Viele Figuren Austers sind aus ihrer eigenen Geschichte entwurzelt und begeben sich auf die Suche nach ihrer Herkunft oder versuchen ihr Jetztsein zu ergründen. Der Roman Mond über Manhattan stellt die Sinnsuche des jungen Marco Stanley Fogg dar. Anna in Im Land der letzten Dinge muss sich erst völlig aus ihrer alten Identität lösen, um in eine neue eintreten zu können.
Geld
In Mond über Manhattan, Der Musik des Zufalls oder dem Buch der Illusionen haben die Hauptfiguren zwar zeitweise große Beträge zur Verfügung, gehen damit jedoch auf unkonventionelle Weise um, indem sie ihr Kapital verbrauchen, ohne es durch Zuverdienst o. ä. wesentlich zu strecken. Ein Herunterzählen der verbleibenden Geldmenge im Verlauf der Geschichte kommt mehrfach vor.[21]
Anekdote
Das Gesamtwerk ist durchzogen von Anekdoten, die teils familiären Ursprungs sind und teils aus populären Biografien stammen. Etwa die Geschichte des Philosophen, der während des Krieges sein einziges Manuskript raucht, die in Im Land der letzten Dinge Verwendung findet.
Verlorener Vater
In der Erzählung Die Erfindung der Einsamkeit hat Auster nach dem Tod seines eigenen Vaters versucht, dessen Person zu erkennen und zu verstehen. Als Scheidungskind, das bei der Mutter lebte, hat er früh den direkten Bezug verloren. Distanzierte Vaterfiguren gibt es immer wieder, etwa Peter Stillman Sr. in Stadt aus Glas.
Außenseiter und Exzentriker
Daniel Quinn verliert während seiner Überwachung den Bezug zur Gesellschaft und wird zum Obdachlosen; William Gurevitch in Timbuktu ist ein Landstreicher; die Millionäre Flower und Stone lassen ein in England abgebautes Schloss neu zusammensetzen.
Räume, als Enge und Weite
Es gibt Protagonisten, die sich in winzige Räume einschließen, andere wieder erkunden die teils unbekannten Räume der Landschaft und des städtischen Umfeldes; die Spaziergänge des Peter Stillman durch New York im ersten Teil der Trilogie. In Reisen im Skriptorium sitzt ein alter Mann in einem abgedunkelten Zimmer.[22]
Bedingungen des Schreibens
Viele Figuren Austers sind Schriftsteller, einige sind als Alter Ego des Autors zu erkennen. Wiederholt spielen Romane und Biografien der Hauptfiguren eine wichtige Rolle. Ein weiteres sich wiederholendes Element ist das Buch im Buch.

Einflüsse

In einem Interview für die Washington Post im Dezember 2003[23] nannte Auster diejenigen Autoren, die den größten Einfluss auf sein Werk hatten (Reihenfolge ohne Wertung): Charles Baudelaire, Samuel Beckett, Maurice Blanchot, Jorge Luis Borges, Albert Camus, Paul Celan, Louis-Ferdinand Céline, Miguel de Cervantes, Raymond Chandler, Jacques Derrida, Charles Dickens, Fjodor Dostojewski, William Faulkner, F. Scott Fitzgerald, Dashiell Hammett, Knut Hamsun, Nathaniel Hawthorne, James Joyce, Franz Kafka, Jacques Lacan, Stéphane Mallarmé, Herman Melville, Michel de Montaigne, Edgar Allan Poe, Arthur Rimbaud, William Shakespeare, Henry David Thoreau, Leo Tolstoi, Kurt Vonnegut, Ludwig Wittgenstein.

Paul Auster, September 2007

Kooperation mit Sophie Calle

Nachdem Auster sich für die Figur der Maria Turner in Leviathan von der französischen Konzeptkünstlerin Sophie Calle inspirieren ließ, revanchierte sich Calle, indem sie einige der dort beschriebenen Kunstaktionen real umsetzte und den Autor schließlich um neue Handlungsanweisungen bat. Auster schrieb ihr daraufhin ein als Gotham-Handbook bekannt gewordenes mehrseitiges Konzept, aus dem schließlich 2002 das gemeinsame Künstlerbuch Double-Game (englisch) / Doubles-Jeux (französisch) hervorging.

Verschiedenes

Auster ist ein großer Baseball-Fan, eine Leidenschaft, die bis in seine frühe Kindheit zurückreicht. Ende der 1970er Jahre, noch bevor er erfolgreich als Schriftsteller arbeiten konnte, entwickelte er ein Kartenspiel mit dem Titel Action Baseball, das ein komplettes Baseball-Spiel nachstellen sollte. Er fand jedoch keinen Verlag, der das Spiel veröffentlichen wollte. Später beschrieb er die Geschichte um diesen und andere frühe Versuche aufschlussreich in seiner autobiografischen Erzählung Von der Hand in den Mund und ließ die Spielkarten, drei Einakter und seinen ersten Roman Squeeze Play als Anhang abdrucken.

Paul Auster schreibt erste Gedanken zu späteren Büchern handschriftlich mit Federhalter oder Bleistift in Notizbücher. Diese Notizen tippt er später auf einer Olympia-Schreibmaschine ab, die Anfang der 1960er Jahre gebaut wurde. Computern widersetzt sich der Autor.[24] 1996 schrieb er eine kurze Hommage, die als Die Geschichte meiner Schreibmaschine erschien, illustriert von Sam Messer.

2004 beteiligte er sich neben 16 anderen Autoren an dem literarisch-musikalischen Projekt As Smart As We Are der Band One Ring Zero.[25] Auf diesem Kontakt basiert schließlich die Zusammenarbeit an der 2006 erschienenen CD seiner Tochter: Sophie Auster (mit One Ring Zero). Drei Songtexte stammen aus der Feder Austers, bei den übrigen handelt es sich um surrealistische Lyrik aus der Liste seiner eigenen Übersetzungen.[26]

Zitate

„Ich lebe mit meinen Romanfiguren durchschnittlich fünf Jahre lang, ehe ich überhaupt zu schreiben anfange. Sie verwandeln sich, und aus Geistgestalten werden richtige Personen. Wenn das Buch dann fertig ist, bleiben diese Charaktere übrig, und ich kann sie einfach nicht mehr loswerden. Sie bleiben in meiner Erinnerung hängen wie unkündbare Untermieter oder wie Geister, die ich nicht vertreiben kann und die doch quicklebendig sind.“

Paul Auster[27]

„Aber wenn man wirklich etwas erreichen will, ganz besonders in der Kunst, muss man die Courage haben, sich an innere Orte zu begeben, die man gar nicht gern aufsucht. Orte in uns selbst, die Angst und Trauer hervorrufen. Das hat nichts mit der Außenwelt zu tun. Es gibt Schriftsteller, die reisen um die ganze Welt und erforschen alles. Und es gibt andere wie Emily Dickinson, die ihr Zimmer nie verlassen hat. Und trotzdem ist sie eine fabelhafte Schriftstellerin.“

Paul Auster[28]

„Drei Tage habe ich nicht geraucht – und wurde zu einem Monster. Aber ich wollte nicht so einer sein, der irgendwann Menschen ins Gesicht schlägt oder Schaufenster eintritt. Und so habe ich beschlossen, lieber ein kürzeres Leben zu führen, als ein schlechter Mensch zu sein – und wieder angefangen.“[29]

„deine Hände (...) Sie haben sich über die nackte Haut deiner Frau bewegt und ihren Weg bis in die letzten Winkel gefunden. Dort sind sie am glücklichsten, das spürst du, dort sind sie, seit dem Tag, an dem du sie kennengelernt hast, immer am glücklichsten gewesen, denn, um eine Zeile aus einem Gedicht von George Oppen abzuwandeln, manche der schönsten Orte der Welt befinden sich auf dem Körper Deiner Frau.“[30]

Werke

Romane

Lyrik

  • Unearth. Weston, Connecticut 1974.
  • Wall Writing. The Figures, Berkeley 1976, ISBN 0-685-79213-7.
  • Effigies. 1977.
  • Fragments from Cold. Parenthèse, Brewster/New York 1977.
  • Facing the Music. Station Hill, Barrytown/New York 1980, ISBN 0-930794-29-X.
  • Disappearances. Overlook Press, Woodstock/New York 1988, ISBN 0-87951-328-4.
    • Übersetzung: Vom Verschwinden. Dt. von Werner Schmitz. Rowohlt, Reinbek 2001, ISBN 3-499-22721-5 (Hierbei handelt es sich um eine Auswahl von Gedichten aus den verschiedenen Bänden.).
  • Ground Work: Selected Poems and Essays. Faber & Faber, London 1990, ISBN 0-571-14153-6.
  • Selected Poems. Faber&Faber, London 1998, ISBN 0-571-19509-1.

Essays. Autobiografie, Briefe und Interview zu den Werken

Literatur

  • Dennis Barone (Hrsg.): Beyond the Red Notebook. Essays on Paul Auster (Penn Studies in Contemporary American Fiction). 2. Aufl. University of Pennsylvania Press, Philadelphia, Pa. 1996, ISBN 0-8122-3317-4.
  • Gerard de Cortanze (Text), James Rudnick (Photos): Paul Austers New York („Le New York de Paul Auster“). Gerstenberg, Hildesheim 1998, ISBN 3-8067-2826-7.
  • Christian Eilers: Paul Austers autobiographische Werke: Stationen einer Schriftstellerkarriere. Winter, Heidelberg 2019. (= American Studies A Monograph Series; 301). ISBN 978-3-8253-6954-5 (zugl. Dissertation, Universität Mainz 2018).
  • Ulrich Greiner: Gelobtes Land. Amerikanische Schriftsteller über Amerika. Rowohlt, Reinbek 1997, ISBN 3-498-02480-9.
  • Bernd Herzogenrath: An Art of Desire. Reading Paul Auster. Rodopi, Amsterdam 1999, ISBN 90-420-0453-3 (zugl. Dissertation, Universität Aachen 1997).
  • Anne M. Holzapfel: The New York trilogy. Whodunit? Tracking the structure of Paul Auster’s anti-detective novels. Lang, Frankfurt/M. 1996. (= Studien zur Germanistik und Anglistik; 11) ISBN 3-631-49798-9.
  • Beate Hötger: Identität im filmischen Werk von Paul Auster. Lang, Frankfurt/M. 2002. (= Europäische Hochschulschriften; Reihe 30, 84) ISBN 3-631-38470-X.
  • Heiko Jakubzik: Paul Auster und die Klassiker der American Renaissance. Universität Heidelberg 2002, DNB 983735492 (Dissertation Universität Heidelberg 2002, VIII, 366 Seiten, illustriert Volltext online PDF, kostenfrei, 374 Seiten, 2,7 MB).
  • Martin Klepper: Pynchon, Auster, DeLillo. Die amerikanische Postmoderne zwischen Spiel und Rekonstruktion. Campus, Frankfurt am Main 1996. (= Nordamerikastudien; 3) ISBN 3-593-35618-X.
  • Katarzyna Kuczma: Remembering Oneself, Charting the Other – Memory as Intertextuality and Self-Reflexivity in the Works of Paul Auster. Trier: WVT. 2012, ISBN 3-86821-362-7.
  • Andreas Lienkamp, Wolfgang Werth, Christian Berkemeier (Hrsg.): „As strange as the world“. Annäherungen an das Werk des Erzählers und Filmemachers Paul Auster. LIT-Verlag, Münster 2002, ISBN 3-8258-6046-9.
  • Werner Reinhart: Pikareske Romane der 80er Jahre. Ronald Reagan und die Renaissance des politischen Erzählens in den USA. (Acker, Auster, Boyle, Irving, Kennedy, Pynchon). Narr, Tübingen 2001, ISBN 3-8233-5652-6 (zugl. Habilitationsschrift, Universität Mannheim 2001).
  • Simone Sauer-Kretschmer, Christian A. Bachmann (Hrsg.): Paul Auster. Beiträge zu Werk und Poetik. Bachmann, Essen 2012, ISBN 978-3-941030-16-9.
  • Steffen Sielaff: Die postmoderne Odyssee. Raum und Subjekt in den Romanen von Paul Auster. Dissertation, Universität Berlin 2004.
  • Carsten Springer: Crises. The works of Paul Auster. Lang, Frankfurt/M. 2001. (= American culture; 1) ISBN 3-631-37487-9.
  • Carsten Springer: A Paul Auster Sourcebook. Lang, Frankfurt/M. 2001, ISBN 3-631-37450-X.

Weblinks

Commons: Paul Auster - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Interviews und Begegnungen

Lesungen und Originaltöne

Einzelnachweise

  1. Autorenseite beim Rowohlt-Verlag
  2. nach einem Veranstaltungshinweis bei „Zürich liest“ von Oktober 2014, wo P.A. selbst las
  3. Joel Shatzky, Michael Taub: Contemporary Jewish-American Novelists A Bio-critical Sourcebook. Greenwood Publishing Group, 1997, ISBN 978-0-313-29462-4, S. 13.
  4. Paul Auster: Leben und Werk, in: Du 841, November 2013, S. 35
  5. Von der Hand in den Mund, S. 62ff
  6. Von der Hand in den Mund, S. 91ff
  7. Von der Hand in den Mund, S. 119
  8. Paul Auster: Leben und Werk, in: Du 841, November 2013, S. 35
  9. Von der Hand in den Mund, S. 149
  10. Paul Auster: Leben und Werk, in: Du 841, November 2013, S. 35
  11. Biografie und Interview in: Gérard de Cortanze, Die Einsamkeit des Labyrinths, Rowohlt, Reinbek 1999.
  12. Die Erfindung der Einsamkeit, Rowohlt, Reinbek 1993.
  13. Von der Hand in den Mund, Rowohlt, Reinbek 1999.
  14. Smoke.Blue in the Face, Zwei Filme, Rowohlt, Reinbek 1995.
  15. Kenneth Kreutzer: Paul Auster: A Brief Biography, auf paulauster.co.uk
  16. Paul Auster: Leben und Werk. In: Du 841, November 2013, S. 35
  17. pen.org
  18. Focus, Nr. 06/19, 2. Februar 2019: "Die ewige Tochter" Artikel von Sebastian Goddemeier über Sophie Auster, Musikerin und Tochter von Paul Auster, zum Thema "berühmte Eltern". Focus Magazin Verlag GmbH, München. S. 82
  19. Gabriele von Armin: Paul Auster: „4321“. Über eine Gesellschaft in Aufruhr. Rezension im Deutschlandradio vom 31. Januar 2017, abgerufen 31. Januar 2017.
  20. Zum Zufall: Interview mit Paul Auster in Die Kunst des Hungers, S. 205ff., S. 254 sowie Warum schreiben, in Die Kunst des Hungers, S.S. 259
  21. Zu Geld: Interview mit Paul Auster in Die Kunst des Hungers, S. 212f.
  22. Zu Räumen: Interview mit Paul Auster in Die Kunst des Hungers, S. 243f.
  23. Off the Page: Paul Auster, 16. Dezember 2003
  24. Evija Trofimova: Paul Auster’s Writing Machine A Thing to Write With. Bloomsbury Publishing USA, 2014, ISBN 978-1-62356-081-2, S. 72.
  25. As Smart As We Are, Audio-CD und Buch (engl.), Soft Skull Press 2004, ISBN 978-1-932360-42-4
  26. Sophie Auster, Audio CD (engl. & franz.), Label: Naive (Indigo).
  27. Paul Auster in einem Interview mit Michael Naumann. In: Die Zeit, Nr. 6/2007.
  28. Paul Auster in einem Interview mit Christiane Korff. In: Zeitmagazin, Nr. 18/1998.
  29. Focus, 9/2009 („Sprüche der Woche“)
  30. Winter Journal, Seite 185,/6
  31. Für die deutschen Ausgaben: Autorenseite beim Rowohlt-Verlag
  32. Autobiografischer Artikel in der New York Times über sein 1968 spielendes Buch Invisible
  33. ISBN 978-0-571-30369-4 Rezension (Memento vom 12. November 2013 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis) auf us.macmillan.com
  34. Seite bei Fischer-Verlagen


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