Region und Transhumanismus: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Region''' bezeichnet in der [[Geographie]] ein Gebiet, das [[Wikipedia:Geographischer Raum|geographisch]], politisch, ökonomisch und/oder administrativ eine Einheit bildet.
[[Datei:Transhumanism h+ 2.svg|mini|Logo des '''Transhumanismus''', kurz: '''H+''' oder '''h+''']]


== Aspekte und Intentionen ==
Der '''Transhumanismus''' (von [[lat.]] ''trans'' „über, jenseits hinaus“ und ''humanus'' „menschlich“), kurz '''H+''' oder '''h+''', ist eine vorwiegend im [[angelsächsisch]]en Raum verbreitete [[Philosophie|philosophisch]]-[[Weltanschauung|weltanschauliche]] Strömung, welche die [[physisch]]en und [[intellektuell]]en [[Fähigkeiten]] des [[Mensch]]en mittels modernster [[Technologie]] erweitern will.  
=== Abgrenzung von Regionen ===
[[Datei:Karte Metropolregionen.svg|miniatur|Nur bei Regionen möglich: Die Schraffierung zeigt, dass es Gebiete gibt, die zwei Regionen gleichzeitig angehören. Die hier als „regionsfrei“ hell dargestellten Gebiete gehören lediglich keiner [[Metropolregion|''Metropol''region]] an, tatsächlich gehört wohl jedes Gebiet mehreren nach unterschiedlichen Kriterien umrissenen Regionen an.]]
[[Datei:Schleswig-Holstein, administrative divisions - de - colored (+historical division).svg|mini|Die Grenze zwischen den beiden Landesteilen (Süd-)Schleswig und Holstein innerhalb des Bundeslandes Schleswig-Holstein]]
Gängig zur Abgrenzung von Regionen sind zwei Kriterien, das ''Homogenitätskriterium'' und das ''Funktionalitätskriterium''.


* Bei ersteren werden Gebietseinheiten zu homogenen Regionen zusammengefasst, welche einander in bestimmten Indikatoren sehr ähnlich sind. Beispiele für solche Indikatoren sind das Einkommensniveau, eine gleiche Geologie, ein ähnliches Klima.
Den Grundgedanken des Transhumanismus hat der britische [[Biologe]], [[Philosoph]] und [[Eugenik]]er [[Julian Huxley]] (1887-1975) bereits im gleichnamigen Kapitel seines [[1957]] erschienenen Buches ''New Bottles for New Wine'' formuliert: „Vielleicht dient der ''Transhumanismus'' dazu: Mensch, der Mensch bleibt, aber sich selbst überwindet, durch Verwirklichung neuer Möglichkeiten von seiner und für seine menschliche Natur.“<ref name="Huxley 1957">„Perhaps ''transhumanism'' will serve: man remaining man, but transcending himself, by realizing new possibilities of and for his human nature.“ ([[Julian Huxley]]: ''New Bottles for New Wine'', Chatto & Windus, London 1957, p. 17 [https://archive.org/details/NewBottlesForNewWine archive.org])</ref>
* Nach dem Funktionalitätsprinzip werden Gebietseinheiten zusammengefasst, welche miteinander nach bestimmten Indikatoren in besonders enger Verbindung bzw. wechselseitiger Abhängigkeit stehen. Beispiele für die Abgrenzung solch einer Region sind Verflechtungen wirtschaftlicher Faktoren, ökologischer Systeme oder der Hydrographie.


Beide Abgrenzungsprinzipien unterliegen in der Praxis teilweise aber den Einschränkungen genereller Verfügbarkeit entsprechender Daten, wie amtlicher Statistik oder der Ökologie.
Der [[Zukunftsforscher]] Max More charakterisiert den Transhumanismus wie folgt:
Aus diesem Grunde stellt die Gliederung nach dem ''Verwaltungsprinzip'' eine weitere Möglichkeit dar.
Hierbei sind die Regionen administrative Einheiten wie z. B. Länder oder Gemeinden, welche durch spezifische sozi-institutionelle Strukturen geprägt sind, ausgewiesene Schutzgebiete, oder Gültigkeitszonen von Abkommen. Dadurch können auch ''Planungsregionen'' entstehen, deren Abgrenzung sich aus Planzielen ergibt.
Die Verwaltungs- oder Planungsregionen werden oftmals, bei der Regionsabgrenzungen nach dem Homogenitäts- oder Funktionalprinzip, als administrative Einheiten zu Grunde gelegt, da es zuverlässige statistische Daten oft nur auf dieser Basis gibt.


Funktional lässt sich eine ''regionale Eingrenzung'' immer mit einer [[Motivation|Intention]] verknüpfen, die einen bestimmten Aspekt in den Vordergrund stellt; [[Naturraum|naturräumlich-geographische]], [[Kulturgeschichte|kulturhistorische]], [[Ökologie|ökologische]], [[Soziologie|soziale]] und [[Ökonomie|ökonomische]] Aspekte werden dabei unterschiedlich gewichtet und kombiniert. So werden z.&nbsp;B. ''Wirtschaftsregionen'' primär aus sozio-ökonomischer Perspektive mit dem Ziel definiert, Wertschöpfungspotenziale besser zu nutzen und Arbeitsplätze zu schaffen.
{{Zitat|Der Transhumanismus ist eine Klasse von Philosophien, die uns zu einem posthumanen Zustand führen wollen. Der Transhumanismus teilt viele Elemente des Humanismus, einschließlich der Achtung vor Vernunft und Wissenschaft, der Verpflichtung zum Fortschritt und der Wertschätzung der menschlichen (oder transhumanen) Existenz in diesem Leben und nicht in irgendeinem übernatürlichen "Nachleben". Der Transhumanismus unterscheidet sich vom Humanismus dadurch, dass er die radikalen Veränderungen in der Natur und den Möglichkeiten unseres Lebens erkennt und antizipiert, die sich aus verschiedenen Wissenschaften und Technologien wie Neurowissenschaften und Neuropharmakologie, Lebensverlängerung, Nanotechnologie, künstlicher Ultra-Intelligenz und Weltraum-Habitaten ergeben, kombiniert mit einer rationalen Philosophie und einem Wertesystem.|Max More|''Transhumanism - Toward a Futurist Philosophy'' (2005)|ref=<ref>„Transhumanism is a class of philosophies that seek to guide us towards a posthuman condition. Transhumanism shares many elements of humanism, including a respect for reason and science, a commitment to progress, and a valuing of human (or transhuman) existence in this life rather than in some supernatural "afterlife". Transhumanism differs from humanism in recognizing and anticipating the radical alterations in the nature and possibilities of our lives resulting from various sciences and technologies such as neuroscience and neuropharmacology, life extension, nanotechnology, artificial ultraintelligence, and space habitation, combined with a rational philosophy and value system.“<br />Max More: ''Transhumanism - Toward a Futurist Philosophy'' (2005) [https://web.archive.org/web/20110216221306/http://www.maxmore.com/transhum.htm web.archive.org], abgerufen am 7. Juli 2019</ref>}}


=== Region, Territorium, Gebiet ===
Die Urspünge dieses bedingungslosen [[Fortschritt]]soptimismus werden vor allem im [[Renaissance-Humanismus]] und in der Epoche der [[Aufklärung]] gesehen und der damit verbundenen [[Ethik|ethischen]] Verpflichtung, dass der [[Mensch]] bzw. die [[Menschheit]] ihre weitere [[Entwicklung]] ganz bewusst selbst in die Hand nehmen solle und dies durch die schon jetzt oder zumindest sehr bald bereitstehenden technischen Möglichkeiten auch könne.<ref name="Bostrom 2005">{{Literatur |Autor=Nick Bostrom |Titel=A history of transhumanist thought |Sammelwerk=Journal of Evolution and Technology |Band=14 |Nummer=1 |Verlag=Institute for Ethics and Emerging Technologies |Datum=2005-04 |Sprache=en |ISSN=1541-0099 |Online=[http://jetpress.org/volume14/bostrom.pdf pdf] |Abruf=2019-07-07}}</ref>
[[Territorium|Territorien]] wie ''[[Gemeinde]]n, [[Landkreis]]en, [[Land (Deutschland)|Ländern]], [[Nationalstaat|(National)Staaten]]'' usw. werden allgemein mit bestimmten festgelegten – politischen – Grenzen der [[Verwaltungsgliederung]] assoziiert. Träger der Verwaltung sind dabei die jedem Territorium zugeordneten [[Gebietskörperschaft]]en als [[juristische Person]]en des [[öffentliches Recht|öffentlichen Rechts]]. Jedes kleinere Territorium bildet dabei eine Teilmenge eines und nur eines größeren Territoriums, und es gibt klar definierte, rechtsverbindliche Grenzen zwischen den Territorien. Eine ''Region'' dagegen ist freier (und insbesondere auch weniger scharf eingegrenzt) definierbar. Dabei kann sie sowohl als Gebiet mittlerer Größe innerhalb einer politischen Grenzziehung liegen ''(sektoral-differenzierend)'' als auch diese ''(transnational/kommunal-integrierend)'' überschreiten bzw. auflösen.


Deutlich wird der Unterschied zwischen einer Region und einem Territorium daran, dass Doppelzugehörigkeiten dem Wesen eines Territoriums widersprechen, bei Regionsbegriffen gleicher Definitionsgrundlage aber durchaus vorkommen. Andererseits zeigt die [[historische Geographie]], dass mit Städten, Landkreisen, Ländern und Staaten genauso locker umgegangen wird wie mit Regionen, indem Planer, Politiker und Militärs sie aufheben, größeren Einheiten hinzufügen, umbenennen oder ihre Grenzen verändern. [[Sozialgeographie|Sozialgeographisch]] betrachtet sind [[Nation]]en unscharf vom [[Staat]]en-Konzept überlagert.
[[Rudolf Steiner]] hat darauf hingewiesen, dass eine solche „Zusammenschmiedung des Menschenwesens mit dem maschinellen Wesen“ nicht nur kommen wird, sondern im Sinn der [[Erdentwicklung]] auch kommen ''muss''. Entscheidend wird aber sein, aus welcher [[Ethik|ethischen Haltung]] dies geschieht.


Anders verhält es sich in den Naturwissenschaften. Dort, wo Regionssystematiken erstellt werden, wird versucht, eine exklusive Regionszugehörigkeit herzustellen ([[Klassifikation]]en). Um die eindeutige Zuordnung zu betonen, wird hier gerne auf politisch besetzte Bezeichnungen zurückgegriffen (wie [[Florenreich]], [[Klimazone]]). Typisch für naturräumliche Regionen ist aber die Unschärfe der Ränder im Kleinmaßstab, so kann ein Gebiet einer Wasserscheide in zwei hydrographische Einzugsgebiete fallen, oder ein Geotop von zwei beieinanderliegenden geologischen Zonen geprägt sein.
{{GZ|An solchen Stellen ist der Wille dazu vorhanden, die Menschenkraft
zusammenzuspannen mit Maschinenkraft. Diese Dinge dürfen nicht
so behandelt werden, als ob man sie bekämpfen müßte. Das ist eine
ganz falsche Anschauung. Diese Dinge werden nicht ausbleiben, sie
werden kommen. Es handelt sich nur darum, ob sie im weltgeschichtliehen
Verlaufe von solchen Menschen in Szene gesetzt werden, die
mit den großen Zielen des Erdenwerdens in selbstloser Weise vertraut
sind und zum Heil der Menschen diese Dinge formen, oder ob
sie in Szene gesetzt werden von jenen Menschengruppen, die nur
im egoistischen oder im gruppenegoistischen Sinne diese Dinge ausnützen.
Darum handelt es sich. Nicht auf das Was kommt es in diesem
Falle an, das Was kommt sicher; auf das Wie kommt es an, wie man
die Dinge in Angriff nimmt. Denn das Was liegt einfach im Sinne der
Erdenentwickelung. Die Zusammenschmiedung des Menschenwesens
mit dem maschinellen Wesen, das wird für den Rest der Erdenentwickelung
ein großes, bedeutsames Problem sein.


Aufgrund seiner Geschmeidigkeit wird der Begriff heute gerne herangezogen, wenn es um die Planung und Gestaltung neuer Siedlungs- und Wirtschaftsstrukturen geht. Das geht insbesondere vom Konzept des [[Europa der Regionen]] aus ([[EUREGIO]], [[INTERREG]]), oder es wird z.&nbsp;B. von ''Modellregionen'' gesprochen, wenn es um die Initiierung einer ''nachhaltigen Regionalentwicklung'' geht.
Ich habe vollbedacht öfter jetzt darauf aufmerksam gemacht, auch
in öffentlichen Vorträgen, daß das Bewußtsein des Menschen zusammenhängt
mit abbauenden Kräften. Zweimal habe ich es in öffentlichen
Vorträgen in Basel gesagt: In unser Nervensystem hinein ersterben
wir. - Diese Kräfte, diese ersterbenden Kräfte, sie werden
immer mächtiger und mächtiger werden. Und es wird die Verbindung
hergestellt werden zwischen den im Menschen ersterbenden Kräften,
die verwandt sind mit elektrischen, magnetischen Kräften und den
äußeren Maschinenkräften. Der Mensch wird gewissermaßen seine
Intentionen, seine Gedanken hineinleiten können in die Maschinenkräfte.
Noch unentdeckte Kräfte in der Menschennatur werden entdeckt
werden, solche Kräfte, welche auf die äußeren elektrischen und
magnetischen Kräfte wirken.


In [[Gelände|topografisch]] stark gegliederten Räumen decken sich landschaftliche, kulturelle und politische Regionen meist heute noch (etwa Täler–Talschaften–Gemeindegebiete), und auch die heutige politische Grenzziehung der Staaten folgt vornehmlich [[Orografie|orografisch]]en Linien (Flüsse, Wasserscheiden). In diesem Sinne stellt ein modernes Regionenkonzept einen Oberbegriff über Strukturen in natürlichen und anthropogenen, politischen und kulturellen geografischen Räumen dar.
Das ist das eine Problem: das Zusammenführen des Menschen mit
dem Mechanismus, das immer mehr und mehr um sich greifen muß in
der Zukunft.|178|218f}}


Verwirrung um den Begriff gibt es durch das englische Wort ''{{lang|en|region}}'', das viel spezifischer auch auf politische Gebilde angewendet wird, während dem deutschen Wort noch die starke Konnotation zum Begriff ''[[Landschaft]]'', der im Sinne der Geographie nur einen Typus von Region darstellt, anhaftet (wobei das Wort „Landschaft“ selbst ursprünglich institutionell besetzt ist, und erst im Laufe der Neuzeit auf den Begriff ''[[Gegend]]'' übergeht). Italienisch ''{{lang|en|regione}}'' entspricht überhaupt einer Verwaltungsgliederung über dem Begriff ''{{lang|en|provincia}}'' (siehe [[Italien#Politische Gliederung|Italien]]) – daher können sich auch hier durch Übersetzung Missverständnisse ergeben.
Heilsam wird diese Entwicklung nur sein können, wenn der Mensch als Gegengewicht zur dieser Verbindung mit der technischen [[Unter-Natur]], eine entsprechende [[Schulungsweg|geistig-moralische Entwicklung]] anstrebt, wie es Rudolf Steiner im 184. [[Anthroposophische Leitsätze|anthroposophischen Leitsatz]] knapp beschrieben hat. Nur so kann er gegen die mit der [[Technik]] verbundenen [[Ahriman|ahrimanischen Wesen]] bestehen:


Eine andere sprachliche Verwirrung besteht im Zusammenhang mit der Unterscheidung zwischen „einer Region“ und „regional“. „Eine Region“, „Die Region“ (meist mit Name) ist, wie oben beschrieben, ein bestimmtes Gebiet mit einer absoluten geografischen Lage, "regional" bezeichnet im Gegensatz dazu ein Gebiet mit relativer geografischer Lage, bezogen auf jemand oder etwas.
{{GZ|Das erfordert, daß der Mensch erlebend eine Geist-Erkenntnis finde, in der er sich eben so hoch in die Über-Natur
erhebt, wie er mit der unternatürlichen technischen
Betätigung unter die Natur hinuntersinkt. Er schafft dadurch
in seinem Innern die Kraft, nicht unterzusinken.|26|259}}


„Regional“ erfordert daher im Gegensatz zu „eine Region“ nicht die Bestimmung eines absoluten geografischen Ausmaßes, die Festlegung einer absoluten Grenze, sondern eine relative Grenze, bezogen auf einen jeweiligen Standpunkt.
== Literatur ==


Erschwert wird die sprachliche Unterscheidung durch die Formulierung „etwas in der Region tun“ diese kann dieselbe Bedeutung haben wie „regional“.
* Janina Loh: ''Trans- und Posthumanismus (Zur Einführung)'', 2. Auflage, Junius Hamburg 2019, ISBN 978-3885068082, eBook {{ASIN|B07N1MTJ2C}}
* [[Marvin Minsky]]: ''The Society of Mind: Mentopolis'', Klett-Cotta 1994, ISBN 978-3608931174
* [[Raymond Kurzweil]]: ''KI - Das Zeitalter der künstlichen Intelligenz'', Carl Hanser Verlag 1993, ISBN 978-3446173750
* [[Hans Moravec]]: ''Mind Children: The Future of Robot and Human Intelligence'', Harvard University Press 1998, ISBN 978-0674576162
* Hans Moravec: ''Computer übernehmen die Macht. Vom Siegeszug der künstlichen Intelligenz'', Hoffmann und Campe, Hamburg 1999, ISBN 978-3455085754
* Christian Weisgerber: ''Cyborgs, Katastrophen und Visionen. Europas Transhumanisten schauen in die Zukunft.'' Telepolis, 10. Juli 2001 [https://www.heise.de/tp/features/Cyborgs-Katastrophen-und-Visionen-3441983.html online]
* [[w:John Brockman|John Brockman]]: ''Die neuen Humanisten. Wissenschaft an der Grenze.'' Ullstein Hc, Oktober 2004, ISBN 3-550-07597-9
* Christopher Coenen, Stefan Gammel, Reinhard Heil, Andreas Woyke : ''Die Debatte über „Human Enhancement“; historische, philosophische und ethische Aspekte der technologischen Verbesserung des Menschen'', transcript Verlag 2010, ISBN 978-3-8376-1290-5
* Raymond Kurzweil: ''Menschheit 2.0: Die Singularität naht'', Lola Books 2014, ISBN 978-3944203089, eBook {{ASIN|B0112F25QI}}
* [[Nick Bostrom]]: ''Superintelligenz: Szenarien einer kommenden Revolution'', Suhrkamp Verlag 2016, ISBN 978-3518586846, eBook {{ASIN|B00OTQKXJE}}
* Nick Bostrom: ''Die Zukunft der Menschheit: Aufsätze'', Suhrkamp Verlag 2018, ISBN 978-3518298459, eBook {{ASIN|B0773J16BQ}}
* Klaus Mainzer: ''Künstliche Intelligenz – Wann übernehmen die Maschinen?'' Springer Verlag 2016, ISBN 978-3662484524, eBook {{ASIN|B01CYJHR1Y}}
* Julian Nida-Rümelin, Nathalie Weidenfeld: ''Digitaler Humanismus: Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz'', Piper 2018, ISBN 978-3492058377, eBook {{ASIN|B07GZPD34T}}
* Toby Walsh: ''It's alive: Wie künstliche Intelligenz unser Leben verändern wird'', Edition Körber 2018, ISBN 978-3896842664, eBook {{ASIN|B07GWHS12N}}
* Thomas Ramge,  Dinara Galieva (Illustrator): ''Mensch und Maschine: Wie künstliche Intelligenz und Roboter unser Leben verändern'', Reclam Verlag 2018, ISBN 978-3150194997, eBook {{ASIN|B077TT4283}}
* Dierk Spreen, Bernd Flessner, Herbert M. Hurka, Johannes Rüster: ''Kritik des Transhumanismus: Über eine Ideologie der Optimierungsgesellschaft'', transcript Verlag 2018, ISBN 978-3837642872
* [[w:Oliver Krüger|Oliver Krüger]]: ''Virtualität und Unsterblichkeit. Gott, Evolution und die Singularität im Post- und Transhumanismus.'', 2. überarb. u. ergänzte Auflage, Freiburg: Rombach 2019, ISBN 978-3-7930-9939-0
* [[Hans Bonneval]]: Revolution im Denken: Rudolf Steiner. Warum Computer nicht denken können, BoD, Norderstedt 2017
* Paul Emberson: ''Maschinen und Menschengeist'', The DewCross Centre for Moral Technology, Edinburgh 2013
* Paul Emberson: ''Von Gondishapur bis Silicon Valley'' Band I, Etheric Dimensions Press, Schweiz und Schottland 2012 - [http://ipwebdev.com/hermit/counter-silicon.html kritische Betrachtung: ''A well intended very flawed Book'']
* Paul Emberson: ''From Gondishapur to Silicon Valley'', Volume II, Etheric Dimensions Press, Switzerland and Scottland 2014 (deutsche Übersetzung in Vorbereitung)
* [[Rudolf Steiner]], Andreas Neider (Hrsg.): ''Der elektronische Doppelgänger und die Entwicklung der Computertechnik'', Futurum Verlag 2013, ISBN 978-3856363642; Kindle Edition 2015, ASIN B0195VK6WG
* Rudolf Steiner: ''Anthroposophische Leitsätze'', [[GA 26]] (1998), ISBN 3-7274-0260-1 {{Schriften|026}}
* Rudolf Steiner: ''Geistige Zusammenhänge in der Gestaltung des menschlichen Organismus'', [[GA 218]] (1992), ISBN 3-7274-2180-0 {{Vorträge|218}}


Die Bedeutungsunterscheidung unterliegt auch einer anhaltenden Bedeutungsverschiebung: „Regionale Einrichtungen“ können sowohl „regional“ sein bezogen auf einen jeweiligen Standpunkt, oder aber auch „Einrichtungen einer Region“.
{{GA}}


=== Begriffsfeld der Raum- und Regionsbezeichnungen ===
== Einzelnachweise ==
Das Wort ''Region'' selbst steht [[etymologisch]] zur Wurzel {{laS|''regere''}} ‚leiten, dirigieren‘, und ist ursprünglich stark organisatorisch besetzt,<ref name="Georges 1918">z.&nbsp;B. ''regio.'' In: Karl Ernst Georges: ''Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch.'' Hannover 1918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 2279–2280 ([http://www.zeno.org/nid/20002613298 online, zeno.org]).</ref><!--Grimm führt es nicht, ausführlich https://fr.wiktionary.org/wiki/rego#la--> hat sich aber bedeutungsgewandelt und dabei sogar mit dem Wort ''Territorium'' die Stellung getauscht, das zu ''terra'' ‚Erde, Land‘ steht und primär landschaftlich gedacht war. In den romanischen Sprachen hat ''regio'' seine verwaltungstechnische Bedeutung erhalten ([[Region (Frankreich)|Frankreich]], [[Italienische Regionen|Italien]]).
 
Bezeichnungen für Regionen ([[Begriff]]lichkeiten wie [[Choronym]]ika, geographische Raum-/Landschaftsnamen) leiten sich ab aus unterschiedlichen Thematiken:<!--jeweils nach Abc, Etyomologie belegt der Zielartikel-->
 
# Administrative und politischen Herrschaftsstrukturen ([[Verwaltungsgliederung]])
#* ''[[Distrikt]]'' zu lat. {{lang|la|''distringere''}} ‚beanspruchen, festnehmen‘
#* ''[[Exklave]], [[Enklave]]'' von französisch ''{{lang|fr|en-/exclaver}}'' zu lat. ''{{lang|la|clavis}}'' ‚Schlüssel‘ (vergl. [[Klause (Engpass)|''Klause'' (Engpass)]] zu ''{{lang|la|claudus}}'' ‚verschlossen‘)
#* ''[[Gebiet]]'' von ''gebieten''
#* ''[[Gegend]]'' (nhd., frühestens mhd., Lehnbildung zu ''contrata regio'' ‚das gegenüberliegende Gebiet‘, analog engl. {{lang|en|''[[country]]''}})
#* ''{{lang|goh|lant}}'': [[Landschaft]], historisch zu ''-schaft'' ‚das Verfasste‘, also verwaltungsmässig, heute vorrangig auf Naturräume beschränkt, ursprüngliche Bedeutung in ''Land'' ‚[[Staat]]‘ , und Raumnamen wie in [[Deutschland]], [[Niederlande]], [[Estland]] usf., [[Holland]], [[Geschichte Vorarlbergs#Land Vorarlberg: Industrialisierung und Erster Weltkrieg (1861 bis 1918)|Ländle]], [[Litschauer Ländchen]]
#* ''provincia'' ‚Zuständigkeitsbereich eines Amtes‘, dann speziell die territoriale Kompetenz: ''[[Provinz]]'' − Eigenname: [[Provence]]
#* ''{{lang|goh|rîhhi}}'' (germ., ahd.): [[Reich (Territorium)|Reich]] ‚das einem Herrscher zustehende Gebiet, einem Herrscher unterstehend‘ − [[Frankreich]], [[Österreich]] (unklare Etymologie vergl. [[Ostarrichi]])
# der Erd- bzw. Geländebeschaffenheit
#* ''Areal'', verwandt mit ''[[Arides Klima|arid]]'' ‚irden, trocken‘ (vergl. ''Territorium'')
#* ''Ecke'' (‚[[Ecke|Eck]]‘) und ''Winkel'' (ahd. ''{{lang|goh|winkil}}'', mhd. ''{{lang|gmh|winkel}}'' ‚das Ein-‘ oder ‚Herausspringende (Gebiet)‘, zu [[Winkel]]) − meist abgelegene Regionen (wie [[Lamer Winkel]], [[Rupertiwinkel]])
#* ''Landschaft, Landstrich'' (siehe ''lant'')
#* ''terra'', lateinisch  ‚Erde, Erdbereich: Land, Gegend‘ (wurzelverwand mit ''{{lang|la|torridus}}'' ‚trocken, dürr‘, dt. ''Durst'', vergl. ''Areal''): ''[[Territorium]]'' (heute politisch besetzt, vergl. aber speziell ''[[Gelände (Kartografie)|Terrain]]'' ‚Geländeabschnitt‘)
<!-- Ab hier gehört noch entBKLt: da sind noch einige dabei, die einen Artikel abgeben-->
#* [[Revier]] (aus dem romanischen/mittellat., vergl. ital. ''{{lang|it|[[Riviera (Küstenabschnitt)|riviera]]}}'', span. ''{{lang|es|ribera}}'', provenzal ''{{lang|und|ribeira}}'', franz. ''{{lang|fr|rivière}}'', zu lat. ''{{lang|la|riparia}}'' ‚Ufergelände, Ufergegend‘)  − [[Italienische Riviera|Riviera (IT)]], [[Bezirk Riviera|Riviera (TS)]]
# in Bezug zur Vermessung und Vermarkung:
#* ''[[Bezirk]]'' (lat. ''{{lang|la|circulus}}'' ‚Kreis‘), vergl. auch lateinisch ''{{lang|la|orbis}}'' in derselben Bedeutung
#* ''{{lang|und|mark}}'' (germ.) ‚das Abgegrenzte‘ (vergl. ''Marke'' ‚Zeichen‘, ''Markierung'') vergl. ''[[Gemarkung]]'' (Flurstücke); ''[[Feldmark]]'' (‚gemeinschaftlich genutztes Land‘): historisch ''{{lang|la|marchia}}'', ''Mark'', insb. [[Mark (Territorium)|Grenzmark]] (mittelalterliche Herrschaft des Grenzgrafen): [[Dänemark]], [[Steiermark]], [[Windische Mark]]
#* ''[[Kanton]]'' (aus dem französischen ''canton'' ‚Ecke, Bezirk‘, dies aus gleichbedeutend italienisch ''cantone'', zu ''canto'' ‚Ecke, Winkel‘, vgl. [[Kante]])
#* ''[[Kreis (Geographie)|Kreis]]'' (ahd. ''{{lang|goh|creiჳ (chreiჳ)}}'', mhd. ''{{lang|gmh|kreiჳ}}''  ‚das Umfeld (eines Mittelpunkts)‘)
#* {{lang|la|''regio''}} lat. ‚Richtung, Grenzlinie, Gegend, Gebiet‘, verwandt zu {{lang|la|''rectus''}} ‚Recht, Verwaltung, Herrschaft‘ (cf. ''{{lang|la|rex}}'' ‚König‘ usf., dt. ''Reich, Recht, rechts, richtig, aufrichten, Regent''); ''Region'' deutsch ab dem 15.&nbsp;Jh.
#* ''[[Sektor (Geographie)|Sektor]]'' (lat. ‚das (heraus) Geschnittene‘, vergl. [[Kreissektor]])
#* ''[[Viertel]]''
# aus einer sonstigen Metaphorik
#* ''[[Zone]]'' (griechisch ‚Gürtel‘)
# unklarer Herkunft ist:
#* ''[[Gau (Region)|Gau]]'' ‚Landstrich‘ (schon ahd.), auch [[Gäulandschaft|Gäu]]
 
== Beispiele für Regionen ==
Die folgende Unterteilung will die Vielfalt an Intentionen für regionale Eingrenzungen anhand dieser Aspekte überschaubar strukturieren und nachvollziehbar machen. Die Einordnung der ''Regionen'' geschieht unter der Annahme, dass der entsprechende Aspekt für die jeweilige Intention die bedeutsamste Rolle spielt; z.&nbsp;B. ''Wirtschaftsregionen'' unter „Ökonomisch definierte Regionen“. Die anderen Aspekte werden ebenso in ihrer Bedeutung erfasst und dienen manchmal als Anker für kritische Reflexionen. So kann die primär ökonomische Intention bei einer ''Wirtschaftsregion'' aus ökologischer und sozialer Perspektive Kritik hervorrufen (Zerstörung von Landschaften, [[Migration (Soziologie)|Migrationsströme]], [[Besiedlungsdichte]] usw.).
 
=== Wissenschaftlich definierte Regionen ===
==== Naturräumlich-geographische Regionen ====
Bei den ''[[Naturraum|Naturräumen]]'' stehen [[Geomorphologie|geomorphologische]], [[Geologie|geologische]], [[Hydrologie|hydrologische]] und [[Bodenkunde|bodenkundliche]] Kriterien im Vordergrund, um zum Teil grenzübergreifende Gebietseinheiten anhand bestimmter Merkmale zu definieren (''[[Physische Geographie]]'' mit ihren Teilfächern). Sie werden zudem in ihrer kulturhistorischen Bedeutung erforscht, also ihre [[Siedlungsgeschichte]] in der ''[[Siedlungsgeographie]]'', ihre verkehrstechnischen Aspekte ''([[Verkehrsgeographie]])'' und bei der Zuordnung von Naturschutz- (s. ''Ökologisch definierte Regionen'') und Tourismuskonzepten ''([[Tourismusgeographie]])'' verwendet.
 
==== Geologische Regionen ====
[[Datei:World_geologic_provinces.jpg|mini|Die geologischen Provinzen oder Großregionen der Erde]]
In der Geologie findet sich nach Coffin und Eldholm (1992) eine Einteilung in [[geologische Provinz]]en, die [[Schild (Geologie)|Schilde]], [[Kontinentalplatte]]n und -Schilde, [[Orogen]]e und [[Gebirgsland|Bergländer]], [[Becken (Geologie)|Becken]] und [[kontinentale Erdkruste]] sowie [[Large Igneous Province]]s (LIP) umfasst.
 
Daneben finden sich zahlreiche andere Regionalisierungen des [[Tektonik|tektonischen]], [[geophysik]]alischen und [[petrologisch]]en Aufbaus der Erdkruste, etwa durch physikalisch-geologische [[Exploration (Geologie)|Exploration]] des Untergrunds oder die Untersuchung von [[Störungszone]]n oder gesteinskundlichen [[Aufschluss (Geologie)|Aufschlüssen]] an der Erdoberfläche.
 
==== Durch Natur- und Humanwissenschaften definierte Regionen ====
In den [[Naturwissenschaft|Natur-]] und [[Humanwissenschaft]]en gibt es eine historisch gewachsene Kontinuität regionaler Begriffe. Sie dienen als grobe geographische Markierung zur Rekonstruktion bedeutsamer Phasen der Menschheitsgeschichte. So haben sich etwa zur Erforschung der [[Neolithische Revolution|neolithischen Revolution]] Begriffe wie [[Levante]] und [[Fruchtbarer Halbmond]] etabliert.
 
Regionen können auch durch [[soziokulturell]] gewachsene Bindung wie [[Sprachraum|Sprachen]], [[Dialekt]]e oder eine [[regionale Küche]] definiert sein. ''([[Kulturgeographie]])''
 
Ökologische, ökonomische und soziale Perspektiven führen zu ergänzenden Fragestellungen und bilden das gesamte Bedeutungsspektrum der ''Region'' ab. So ist aus ökologischer Sicht der langfristige Einfluss unserer [[kultur]]ellen Schaffensprozesse auf ''[[Landschaft]]'' und ''[[Naturraum]]'' interessant, um [[Nachhaltigkeit|nachhaltige]] Bewirtschaftungsformen entwickeln und bewahren zu können (Bodenbearbeitung, Wasserwirtschaft, Siedlungsbau,&nbsp;…). Wirtschaftshistorisch wird nach Struktur und Umfang alter Währungs- und Handelssysteme gefragt (Geldwesen, Handelswege, Prosperität,&nbsp;…), und Soziologen suchen Hinweise auf politische Strukturen und [[Habitus (Soziologie)|sozialem Habitus]] alter [[Ethnologie|Ethnien]] (politische Ordnung, Sprache, Kleidung, Zusammenleben,&nbsp;…).
 
Weitere Beispiele können aus den obigen naturräumlich-geographischen Regionen gewonnen werden.
 
=== Durch politische Entscheidungen gegründete Regionen ===
==== Verwaltungs- und Planungsregionen ====
Nicht nur Gebietskörperschaften, sondern auch politische Einheiten wie etwa [[Regierungsbezirk]]e sind durch politisches Handeln entstanden. In intakten [[Demokratie]]n wird über [[Gebietsreform]]en durch [[Parlament]]e bzw. durch die stimmberechtigte Bevölkerung in [[Referendum|Referenden]] entschieden. Die innerstaatliche Verwaltungsgliederung ist Untersuchungsgebiet der ''[[Politische Geographie|politischen Geographie]]''.
 
Die [[Europäische Union|EU]] hat, ausgehend von den nationalen Definitionen von Territorien, ein System von ''statistischen Regionen'' entwickelt, die ''[[NUTS]]-Regionen''.
Entwicklungsregionen, wie die des [[LEADER]]-Programms, oder Großverbände wie die [[Alpenkonvention]] sind Zusammenschlüsse von Gemeinden oder Bezirken zu einer Region ohne die Merkmale eines Territoriums. Dezidiert auf stattenübergreifende kommunale Zusammenarbeit ausgerichtet sind die Regionen des [[INTERREG]]-Konzepts.
 
Zusammenschlüsse auf supranationaler Ebene sind Konzepte wie die [[ASEAN]] (Verband Südostasiatischer Nationen) oder [[NAFTA]] (Nordamerikanische Freihandelszone), in denen sich Staaten einer Großregion der Erde zu einem Interessensverbund organisieren.


==== Ökonomisch definierte Regionen ====
Im Zuge der weltwirtschaftlichen Herausforderungen werden heute bestimmte ''Wirtschaftsregionen'' definiert. Hierbei untersucht man ''[[Wirtschaftsgeographie|wirtschaftsgeographische]]'' Themen in Kontext anderer geographischer Aspekte.
Aus [[Regionalökonomie|regionalökonomischer]] Sicht geht es entweder um die Förderung strukturschwacher ''Randregionen'' oder wirtschaftlicher Problemzonen, etwa über [[Strukturfonds]].
Bei letzteren bilden oft [[Agglomeration|Ballungsgebiete]] einen Kern, um den herum ein wirtschaftspolitisch interessantes Umland definiert wird. Die [[Globalisierung#Globalisierung der Wirtschaft|wirtschaftliche Globalisierung]] verstärkt den Druck auf einzelne Länder sich umzustrukturieren.
Während die ''[[Europaregion]]en'' eher einer übergeordneten Wirtschaftspolitik zuzuordnen sind, setzt das Konzept ''[[Europa der Regionen]]'' eher auf Eigenständigkeit. Man verspricht sich davon eine effektivere und effizientere regionale Verwaltung mit mehr Sachkompetenz und Bürgernähe, eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und der Infrastrukturen der Regionen und die Verwirklichung der Grundsätze der [[Subsidiarität]]. Zur Umsetzung eigenständiger [[Regionalentwicklung]] wird auch der Einsatz von [[Regionalwährung]]en erprobt und diskutiert.
Weitere bedeutende wirtschaftliche Region sind die ''[[Destination (Tourismus)|Tourismusregion]]en'', die auf gemeinsame Infrastruktur und Vermarktung ausgerichtet sind.
==== Raumordnungs- und entwicklungspolitisch definierte Regionen ====
Eine zunehmend wichtigere Gruppe sind die ''[[Planungsregion]]en'', in denen vielfältigste Aspekte – neben Wirtschaft, aber durchaus zu Förderung derselben – zugrundegelegt werden. Dazu gehören etwa [[Verkehrsverbund|Verkehrsverbünde]] zum Aufbau gemeinsamer Verkehrsinfrastruktur oder das EU-[[LEADER]]-Programm zur Förderung strukturschwacher Gebiete. Auch in Entwicklungsländern werden aus entwicklungspolitischen Gründen Landesteile zu ''[[Entwicklungsregion]]en'' zusammengefasst.
==== Ökologisch definierte Regionen ====
Prototyp der Regionen der ökologischen Intention, wissenschaftlich wie politisch, sind die [[Schutzgebiete in Natur- und Umweltschutz]]: Hier werden durch den Gesetzgeber Grenzen definiert, die sich in Folge auch in der Natur – allein durch die unterschiedlichen Kriterien innerhalb und außerhalb des Schutzgebietes – verfestigen. Durch das Konzept der Pufferzone wird dieser Nachteil wieder auszugleichen versucht.
Im Zusammenhang mit dem geänderten Ökologiebewusstsein gibt es Bestrebungen und Initiativen zur Gestaltung von ''[[Ökoregion]]en''. Hier stehen viele Aspekte nebeneinander: Ökologische Landwirtschaft, Förderung regionaler Wertschöpfungsketten und des Tourismus, Schaffung einer ausreichenden Beschäftigungsstruktur, Einsatz sanfter Technik, sowie die Bewahrung von Vielfalt und damit Steigerung der Lebensqualität. Dazu gehören die [[Biosphärenreservat]]e der UNESCO und auch die Umsetzung der [[Lokale Agenda 21|lokalen Agendaprogramme]] der EU.
Ein weiteres Beispiel ist der Ruf nach ''[[Gentechnikfreie Region|gentechnikfreien Regionen]]'', um die Risiken des Einsatzes gentechnisch veränderten Saatgutes ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen. Hier wird das Spannungsfeld sozialer, ökologischer und ökonomischer Aspekte besonders deutlich; ernährungsphysiologische Fragen und Sorge um biologische Vielfalt stoßen auf wirtschaftspolitische und profitorientierte Interessen.
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Region}}
* {{WikipediaDE|Region}}
* {{WikipediaDE|Regionalgeschichte}}
* {{WikipediaDE|Regionalgeographie}}
* {{WikipediaDE|Regionalwissenschaft}}
* {{WikipediaDE|Regionalpolitik der Europäischen Union}}
* {{WikipediaDE|Regionalverband}}
* {{WikipediaDE|Regionalverwaltung}}
* {{WikipediaDE|Regiopole}}
* {{WikipediaDE|Subnationale Verwaltungseinheiten}} - zu den politischen Regionen, sortiert nach Staat
* {{WikipediaDE|Regionale Gliederungen}}
== Literatur ==
* Bathelt, H.; Glückler, J.: ''Wirtschaftsgeographie''. Stuttgart: 2003
* Wolfgang Krumbein, Hans-Dieter von Frieling, Uwe Kröcher, Detlev Sträter (Hrsg.): ''Kritische Regionalwissenschaft. Gesellschaft, Politik, Raum'', Münster: Westfälisches Dampfboot, 2008
* Maier, G.; Tödtling, F.: ''Regional- und Stadtökonomik, Band 2 Regionalentwicklung und Regionalpolitik'', Wien: 2006
* Schätzl, L.: ''Wirtschaftsgeographie'' (Theorie, Bd. 1), Paderborn: 2003
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 8. Juli 2019, 11:58 Uhr

Logo des Transhumanismus, kurz: H+ oder h+

Der Transhumanismus (von lat. trans „über, jenseits hinaus“ und humanus „menschlich“), kurz H+ oder h+, ist eine vorwiegend im angelsächsischen Raum verbreitete philosophisch-weltanschauliche Strömung, welche die physischen und intellektuellen Fähigkeiten des Menschen mittels modernster Technologie erweitern will.

Den Grundgedanken des Transhumanismus hat der britische Biologe, Philosoph und Eugeniker Julian Huxley (1887-1975) bereits im gleichnamigen Kapitel seines 1957 erschienenen Buches New Bottles for New Wine formuliert: „Vielleicht dient der Transhumanismus dazu: Mensch, der Mensch bleibt, aber sich selbst überwindet, durch Verwirklichung neuer Möglichkeiten von seiner und für seine menschliche Natur.“[1]

Der Zukunftsforscher Max More charakterisiert den Transhumanismus wie folgt:

„Der Transhumanismus ist eine Klasse von Philosophien, die uns zu einem posthumanen Zustand führen wollen. Der Transhumanismus teilt viele Elemente des Humanismus, einschließlich der Achtung vor Vernunft und Wissenschaft, der Verpflichtung zum Fortschritt und der Wertschätzung der menschlichen (oder transhumanen) Existenz in diesem Leben und nicht in irgendeinem übernatürlichen "Nachleben". Der Transhumanismus unterscheidet sich vom Humanismus dadurch, dass er die radikalen Veränderungen in der Natur und den Möglichkeiten unseres Lebens erkennt und antizipiert, die sich aus verschiedenen Wissenschaften und Technologien wie Neurowissenschaften und Neuropharmakologie, Lebensverlängerung, Nanotechnologie, künstlicher Ultra-Intelligenz und Weltraum-Habitaten ergeben, kombiniert mit einer rationalen Philosophie und einem Wertesystem.“

Max More: Transhumanism - Toward a Futurist Philosophy (2005)[2]

Die Urspünge dieses bedingungslosen Fortschrittsoptimismus werden vor allem im Renaissance-Humanismus und in der Epoche der Aufklärung gesehen und der damit verbundenen ethischen Verpflichtung, dass der Mensch bzw. die Menschheit ihre weitere Entwicklung ganz bewusst selbst in die Hand nehmen solle und dies durch die schon jetzt oder zumindest sehr bald bereitstehenden technischen Möglichkeiten auch könne.[3]

Rudolf Steiner hat darauf hingewiesen, dass eine solche „Zusammenschmiedung des Menschenwesens mit dem maschinellen Wesen“ nicht nur kommen wird, sondern im Sinn der Erdentwicklung auch kommen muss. Entscheidend wird aber sein, aus welcher ethischen Haltung dies geschieht.

„An solchen Stellen ist der Wille dazu vorhanden, die Menschenkraft zusammenzuspannen mit Maschinenkraft. Diese Dinge dürfen nicht so behandelt werden, als ob man sie bekämpfen müßte. Das ist eine ganz falsche Anschauung. Diese Dinge werden nicht ausbleiben, sie werden kommen. Es handelt sich nur darum, ob sie im weltgeschichtliehen Verlaufe von solchen Menschen in Szene gesetzt werden, die mit den großen Zielen des Erdenwerdens in selbstloser Weise vertraut sind und zum Heil der Menschen diese Dinge formen, oder ob sie in Szene gesetzt werden von jenen Menschengruppen, die nur im egoistischen oder im gruppenegoistischen Sinne diese Dinge ausnützen. Darum handelt es sich. Nicht auf das Was kommt es in diesem Falle an, das Was kommt sicher; auf das Wie kommt es an, wie man die Dinge in Angriff nimmt. Denn das Was liegt einfach im Sinne der Erdenentwickelung. Die Zusammenschmiedung des Menschenwesens mit dem maschinellen Wesen, das wird für den Rest der Erdenentwickelung ein großes, bedeutsames Problem sein.

Ich habe vollbedacht öfter jetzt darauf aufmerksam gemacht, auch in öffentlichen Vorträgen, daß das Bewußtsein des Menschen zusammenhängt mit abbauenden Kräften. Zweimal habe ich es in öffentlichen Vorträgen in Basel gesagt: In unser Nervensystem hinein ersterben wir. - Diese Kräfte, diese ersterbenden Kräfte, sie werden immer mächtiger und mächtiger werden. Und es wird die Verbindung hergestellt werden zwischen den im Menschen ersterbenden Kräften, die verwandt sind mit elektrischen, magnetischen Kräften und den äußeren Maschinenkräften. Der Mensch wird gewissermaßen seine Intentionen, seine Gedanken hineinleiten können in die Maschinenkräfte. Noch unentdeckte Kräfte in der Menschennatur werden entdeckt werden, solche Kräfte, welche auf die äußeren elektrischen und magnetischen Kräfte wirken.

Das ist das eine Problem: das Zusammenführen des Menschen mit dem Mechanismus, das immer mehr und mehr um sich greifen muß in der Zukunft.“ (Lit.:GA 178, S. 218f)

Heilsam wird diese Entwicklung nur sein können, wenn der Mensch als Gegengewicht zur dieser Verbindung mit der technischen Unter-Natur, eine entsprechende geistig-moralische Entwicklung anstrebt, wie es Rudolf Steiner im 184. anthroposophischen Leitsatz knapp beschrieben hat. Nur so kann er gegen die mit der Technik verbundenen ahrimanischen Wesen bestehen:

„Das erfordert, daß der Mensch erlebend eine Geist-Erkenntnis finde, in der er sich eben so hoch in die Über-Natur erhebt, wie er mit der unternatürlichen technischen Betätigung unter die Natur hinuntersinkt. Er schafft dadurch in seinem Innern die Kraft, nicht unterzusinken.“ (Lit.:GA 26, S. 259)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. „Perhaps transhumanism will serve: man remaining man, but transcending himself, by realizing new possibilities of and for his human nature.“ (Julian Huxley: New Bottles for New Wine, Chatto & Windus, London 1957, p. 17 archive.org)
  2. „Transhumanism is a class of philosophies that seek to guide us towards a posthuman condition. Transhumanism shares many elements of humanism, including a respect for reason and science, a commitment to progress, and a valuing of human (or transhuman) existence in this life rather than in some supernatural "afterlife". Transhumanism differs from humanism in recognizing and anticipating the radical alterations in the nature and possibilities of our lives resulting from various sciences and technologies such as neuroscience and neuropharmacology, life extension, nanotechnology, artificial ultraintelligence, and space habitation, combined with a rational philosophy and value system.“
    Max More: Transhumanism - Toward a Futurist Philosophy (2005) web.archive.org, abgerufen am 7. Juli 2019
  3.  Nick Bostrom: A history of transhumanist thought. In: Journal of Evolution and Technology. 14, Nr. 1, Institute for Ethics and Emerging Technologies, 2005, ISSN 1541-0099 (pdf).