Luftlautformen und Stoffwechsel: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Luftlautform_s.gif|thumb|Stimmloses «S» wie in «Hast» als [[Luftlautform]]; Skizze nach Johanna F. Zinke]]
Der '''Stoffwechsel''' oder '''Metabolismus''' (von {{ELSalt|μεταβολισμός}}, ''metabolismós'' „Stoffwechsel“) ist im [[Stoffwechsel-Gliedmaßen-System]] zentriert, umfasst dabei aber die Gesamtheit aller [[Biochemie|biochemischer]] Vorgänge des [[Organismus]] und wird sehr wesentlich durch [[Rhythmus|rhythmische]] [[Prozess]]e bestimmt, in denen sich das Verhältnis der [[Erde (Planet)|Erde]] zum [[Kosmos]] widerspiegelt. Der Metabolismus umfasst Aufbau und Abbbau, die im rhythmisch wechselnden Gleichgewicht gehalten werden müssen. Die Stoffwechselprodukte werden als '''Metabolite''' bezeichnet. Grundsätzlich laufen im menschlichen [[Körper]] dieselben [[physik]]alischen und [[Chemie|chemischen]] Prozesse ab wie in der ihn umgebenden [[Physische Welt|physischen Welt]], doch stehen sie im menschlichen [[Organismus]] unter der höheren Ordnung des [[Ätherleib]]s.
Die '''Luftlautformen''' sind charakteristische, in ihrer typischen Gestalt reproduzierbare Gebilde, die der durch den [[Atem]] ausströmenden [[Luft]] durch die [[Wikipedia:Artikulation (Linguistik)|artikulierten]] [[Laute]] der [[mensch]]lichen [[Sprache]] flüchtig aufgeprägt werden. Die formbildenden Kräfte der artikulierten Lautsprache bilden der ausgeatmeten Atemluft charakteristische Formen ein, die durch geeignete Methoden, etwa die Toeplersche Schlierenoptik, sichtbar gemacht werden können. Johanna F. Zinke hat darüber ausführliche Untersuchungen angestellt.


Solche Luftlautformen werden allerdings nur unmittelbar von einem menschlichen Sprecher erregt; ein Lautsprecher löscht sie hingegen aus und überträgt nur mechanische Schwingungen. Für das bewusste Erleben mag das wenig Unterschied machen, für den unbewusst wirkenden Nachahmungstrieb des Kindes geht aber möglicherweise Wesentliches verloren. Und das gilt ebenso für die feinere Ausgestaltung der künstlerischen Sprache beim Erwachsenen. {{Lit|Zinke, S 17}}  
{{GZ|Den physischen Körper mit allen seinen Organen, einschließlich
des Nervensystems, des Gehirns und aller Sinnesorgane
kann die Theosophie nach ihrer Beobachtung nur
ansehen als eines der Glieder, aus dem der ganze, volle
Mensch besteht. Dieser physische Körper enthält Stoffe und
Kräfte, die der Mensch gemeinschaftlich hat mit der ganzen
übrigen physischen Welt. Dasjenige, was sich in uns in
chemischen und physikalischen Prozessen abspielt, ist nichts
anderes, als was sich auch außerhalb unseres Körpers in der
physischen Welt, in den chemischen Vorgängen abspielt.
Aber wir müssen uns fragen: Warum spielen sich diese physikalischen
und chemischen Prozesse innerhalb unseres Körpers
so ab, daß sie vereinigt sind zu einem physischen Organismus?
Darüber kann uns keine physische Wissenschaft
einen Aufschluß geben. Die physische Naturwissenschaft
kann uns nur über das belehren, was sich an physischen und
chemischen Prozessen in uns abspielt, und es wäre gewiß
nicht angemessen, wenn der Naturforscher den Menschen
deshalb einen wandelnden Kadaver nennen würde, weil er
als Anatom nur Physisches in dem menschlichen Körper
entdecken kann. Es muß etwas da sein, was die chemischen
und physikalischen Prozesse zusammenhält, sie gleichsam
gruppiert in der Form, wie sie sich innerhalb des menschlichen
Körpers abspielen. Dieses nächste Glied der menschlichen
Wesenheit nennen wir in der Theosophie den sogenannten
Ätherdoppelkörper.|52|254f}}


Kinder, wenn sie die Sprache erlernen, fühlen sich sehr sensibel in diese gestaltenden Kräfte ein. Der US-amerikanische Forscher [[William S. Condon]] entdeckte gemeinsam mit Louis W. Sander in den 1970er Jahren, dass Babys ihre Bewegungen mit der gehörten Sprache der Erwachsenen synchronisieren. Wie er mittels Hochgeschwindigkeitskameras feststellte, führt der gesamte menschliche Körper beim Sprechen charakteristische Mikrobewegungen aus, die überraschenderweise unbewusst von dem zuhörenden Menschen mit einer minimalen Zeitverzögerung  synchron nachgeahmt werden. Dies ist auch der Fall, wenn man auf Tonband festgehaltene Sprache hört. Condon dokumentierte diese linguistisch-kinesischen Seiten des menschlichen Verhaltens über einen Zeitraum von dreißig Jahren<ref>Lutzker, S. 61</ref>.
{{GZ|Sie werden niemals begreifen können, wie durch Summierung von
mechanischen, physikalischen und chemischen Vorgängen die Erscheinungen
des Lebens erklärbar sein sollen. Daß sich Lebendiges
in Lebloses verwandle, ist durchaus begreiflich und durch die
tägliche Erfahrung bewiesen; daß sich Lebendiges aus Leblosem
entwickle, widerstreitet aller in das Wesen der Dinge dringenden
Beobachtung. Die unorganischen Vorgänge sind im organischen
Körper in gesteigerter Form vorhanden, in einer Form, die ihnen
innerhalb der unorganischen Natur nicht zukommt. Sie können
sich nicht selbst zu organischer Tätigkeit steigern, sondern müssen,
um dem Leben zu dienen, erst von einem Organismus eingefangen,
angeeignet werden.|30|355}}


{{LZ|Condon stieß auf einen bis dahin unbekannten Vorgang, der gesetzmäßig
{{GZ|... gewiß, es sind im
mit dem Sprechen verknüpft: ist, sich aber nur mit moderner Technik
physischen Menschenleibe dieselben Stoffe und Kräfte wirksam
aufdecken ließ: Während des Sprechvorgangs, so stellte er fest, vollführt
wie im Mineral; aber ihre Wirksamkeit ist während
der gesamte Körper des Sprechers winzige Bewegungen, die der gewöhnlichen
des Lebens in einen höheren Dienst gestellt. Sie wirken erst
Beobachtung entgehen. Zu diesem Resultat kam er, indem
der mineralischen Welt gleich, wenn der Tod eingetreten ist.
er Menschen beim Sprechen mit Hochgeschwindigkeitskameras (30 und
Da treten sie auf, wie sie ihrer eigenen Wesenheit gemäß
48 Bilder pro Sekunde) filmte und anschließend die Einzelbilder einer
auftreten müssen, nämlich als Auflöser der physischen Leibesgestaltung.|13|53}}
aufwendigen Mikroanalyse unterzog. Die Analyse ergab, dass die feinen
Bewegungen (''Mikrokinesik'') genau synchron mit dem Sprechakt ablaufen
und die gesamte Körpermuskulatur betreffen, vorn Kopf bis zu den
Füßen. Im Fortgang seiner Forschungen spielte Condon die Signale der
Tonspur synchron als Lichtsignale auf den Film (ein Verfahren, das vom
Kinofilm bekannt war), sodass er bei jedem einzelnen der 30 oder 48 Bilder
pro Sekunde genau sehen konnte, bei welchen Lauten im Sprechfluss
welche gestischen Bewegungen an der Körperoberßäche auftraten. Dadurch
ließ sich eindeutig belegen, dass es sich bei den Mikrobewegungen
nicht um eine belanglose Begleiterscheinung handelt, sondern um eine
bis in die letzten Feinheiten reichende vollständige Kongruenz von Ton
und Bewegung...


Die größte Überraschung aber stand Condon noch bevor: Als er beiläufig
Die rein [[Mechanik|mechanischen]], physikalischen und chemischen Vorgänge werden im lebendigen Organismus gleichsam im dreifachen Sinn von [[Hegel]]s [[Dialektische Aufhebung|dialektischer Aufhebung]] in ihrer rein anorganischen Tätigkeit ''aufgehoben'', auf ein höheres funktionales Niveau ''hinaufgehoben'' und in dieser erhöhten Form zugleich ''bewahrt''.
die Kamera während eines Dialogs auf beide Partner richtete, musste
er feststellen, dass der hörende Mensch auf die wahrgenommene Sprache
mit eben denselben feinen Bewegungen antwortet, die der Sprecher unbewusst
vollführt, ebenfalls vorn Kopf bis zu den Füßen, und genau synchron
zu den gesprochenen Lauten, mit einer minimalen Zeitverzögerung
von 40 bis 50 Millisekunden, die für den Weg vom Mund zum Ohr des
anderen benötigt werden<ref>„Diese synchronen Bewegungen werden allerdings nicht immer an denselben Körperteilen
wahrnehmbar. Aus Condons Filmaufnahmen ist zu ersehen, dass Bewegungen,
die beim Sprecher an bestimmten Regionen des Oberkörpers auftreten,
sich beim Zuhörer beispielsweise auch in den Bewegungen der Zehen zeigen können,
was jedoch nichts daran ändert, dass der Bewegungsduktus genau gleich ist.“</ref>. Eine bewusste Reaktion ist da mit Sicherheit
auszuschließen. Condon beschrieb diese erstaunliche Synchronizität von
Sprech- und Hörbewegungen mit den Worten: «Bildlich gesehen ist es,
als ob der ganze Körper des Hörers in präziser und füeßender Begleitung
zur gesprochenen Sprache tanzte.»<ref>William S. Condon: ''An Analysis of Behavioral Organization'', in: ''Sign Language Studies'' 13 (1976); Neuauflage: ''Sign Language Studies'' 59 (1988), S. 59.</ref>|Patzlaff, S. 148f.}}


{{LZ|In der Synchronie der Interaktion setzt sich das einheitliche
{{GZ|Unsere Naturauffassung strebt deutlich dem Ziele zu, das Leben
linguistischkinesische Verhalten fort. Innerhalb von
der Organismen nach denselben Gesetzen zu erklären, nach denen
50 Millisekunden spiegelt die ganze Organisation der
auch die Erscheinungen der leblosen Natur erklärt werden müssen.
Körperreaktion des Hörers sein Entrainment<ref>Die Begriffe «entrainment» bzw. «entrain» werden im
Mechanische, physikalische, chemische Gesetzmäßigkeit wird
linguistisch-kinesischen Bereich benutzt, um das unmittelbare
im tierischen und pflanzlichen Körper gesucht. Dieselbe Art von
Reagieren des gesamten beweglichen physischen Organismus
Gesetzen, die eine Maschine beherrschen, sollen, nur in unendlich
auf gesprochene Laute oder auf Geräusche zu beschreiben.</ref> auf die
komplizierter und schwer zu erkennender Form, auch im Organismus
herankommenden Worte wider. Mit jeder Lautveränderung gibt es
tätig sein. Nichts soll zu diesen Gesetzen hinzutreten, um
parallel verlaufende Bewegungen der Hörer.
das Phänomen, das wir Leben nennen, möglich zu machen. Sie
sollen es in vielfältiger Verkettung allein imstande sein. Diese
mechanistische Auffassung der Lebenserscheinungen gewinnt immer
mehr an Boden. Sie wird aber denjenigen nie befriedigen, der
fähig ist, einen tieferen Blick in die Naturvorgänge zu tun. Ein
solcher wird erkennen, daß in dem Organismus Gesetze höherer
Art wirksam sind als in der leblosen Natur. Es wird ihm klar
werden, daß nur derjenige solche Gesetze leugnen kann, der sie
nicht sieht. Der tiefer Blickende wird sich mit niemandem gerne
über die Gesetze des organischen Lebens streiten, wie sich der
Farbensehende mit dem Farbenblinden nicht über die Farben
streitet. Ein solcher tiefer Blickender weiß, daß schon in der kleinsten
Zelle Gesetze höherer Art wirksam sind als in der Maschine.|30|549f}}


«Der Kopf des Hörers neigt sich leicht nach unten, während das
Nach ihrer Funktion werden grob zwei Arten des Stoffwechsels unterschieden:
rechte Handgelenk die Haltung beibehält, während der rechte
Daumen sich leicht anwinkelt, während der rechte Zeigefinger und
die zweiten Finger sich leicht strecken, während sich der linke Fuß
leicht anwinkelt.»<ref>ebd., S. 79</ref>


Condon schließt aus der kurzen Latenzzeit zwischen der
*Der '''Katabolismus''' ({{ELSalt|καταβολισμός}}, ''katabolismós'', ursprünglich „Niederlegung, Kräfteverfall“) oder '''Energiestoffwechsel''' erzeugt die für das [[Leben]] nötige [[Energie]], die durch den Abbau der [[Nahrung]]sstoffe gewonnen wird. Dabei entstehen auch teilweise [[gift]]ige Stoffwechselendprodukte, die zur [[Entgiftung]] ausgeschieden werden müssen.
Wahrnehmung und der physiologischen Reaktion, dass diese
*Der '''Anabolismus''' (von {{ELSalt|αναβολισμός}}, ''anabolismós'', „Aufwurf“) oder '''Baustoffwechsel''' nutzt die gewonnene Energie zur '''Biosynthese''' ({{elS|βιοσύνθεσις|biosýnthesis|de=Lebenszusammenfügung}}), d.h. zum Aufbau bzw. Wiederaufbau [[körper]]eigener [[Stoff]]e.
Bewegungen sich nicht gegenseitig verursachen können und dass es
eine «zentrale, wahrnehmende neurologische Einheit geben muss,
die peripher in der Körperbewegung reflektiert wird».<ref>ebd., S. 80</ref>


Eine weitere von Condons überraschenden Entdeckungen war,
{{GZ|Wir wollen einen Blick werfen auf den Stoffwechsel.
dass Neugeborene die gleichen Muster des synchronen Entrainments
Dieser Stoffwechsel, er ist ja auch für den Menschen schon in
auf die Worte von Erwachsenen zeigten. Diese Reaktion von
einer gewissen Weise unregelmäßig geworden; aber es gibt auch
Neugeborenen scheint nur im Zusammenhang mit
natürliche Ursachen, aus denen heraus der Mensch noch an einem
Sprachphänomenen aufzutreten, da es keine Beweise für eine
regelmäßigen Gang dieses Stoffwechsels festhält. Sie wissen ja, daß
synchrone Interaktion mit «Klopfgeräuschen, Rauschen (white
der Mensch in einer gewissen Weise gestört wird, wenn er in bezug
noise), nicht-strukturierten Geräuschen» gab. Die sprachspezifischen
auf den Stoffwechsel nicht zu seinem rhythmischen Rechte kommt.
Qualitäten dieser kinesischen Reaktion werden auch bestätigt durch
Der Mensch kann davon abweichen; aber er versucht immer wiederum
die Synchronizität, die bei der Reaktion von Neugeborenen
zu einem gewissen Rhythmus im Stoffwechsel zurückzukommen,
festgestellt wurde, wenn sie auf Tonband festgehaltene Sprache
und Sie wissen ja auch, daß das im Wesentlichen zur Gesundheit des
hörten.<ref>William S. Condon: ''Sound-Film Microanalysis: A Means for Correlating Brain and Behavior'', in: ''Dyslexia. A Neuroscientific Approach to Clinical Evaluation'', hrsg. von Frank Duffy und Norman Geschwind, Boston 1985, S. 137 – 139.</ref>|Lutzker, S. 65f.}}
Menschen gehört. Dieser Rhythmus im Stoffwechsel, der ist ein
Rhythmus, welcher tatsächlich den Tag und die Nacht umfaßt.
Innerhalb von 24 Stunden vollzieht sich der Rhythmus im Stoffwechsel.
Sie brauchen nur daran zu denken, daß Sie eben, wenn
Sie gefrühstückt haben, nach 24 Stunden wiederum Appetit haben
zum Frühstücken und so weiter. Alles das, was da mit dem
Stoffwechsel zusammenhängt, das hängt auch mit dem Tageslauf
zusammen. Nun vergleichen Sie, wie fest Ihre Körperperipherie
liegt, und wie Ihr Stoffwechselleben ein Bewegtes ist. Sie können
sagen: Es gehen keine Veränderungen vor sich in Ihrer Körperperipherie,
während sich Ihr Stoffwechsel in 24 Stunden immer
wiederholt. Da geht viel innerhalb Ihres Organismus vor, aber
Ihre Peripherie bleibt unverändert. Suchen Sie sich nun das äußere
Gegenbild für diese innere Beweglichkeit des Stoffwechsels im
Verhältnis zu dem festbleibenden Äußeren der Gestalt: sehen Sie,
da finden wir das Entsprechende in dem äußeren Sternenhimmel,
dessen einzelne Sternbilder sich zunächst so wenig verschieben,
wie sich die Einzelheiten Ihrer Körperoberfläche verschieben.
Sie finden, daß der Widder, das Sternbild des Widders, immer
ebenso eine bestimmte Entfernung hat von dem Sternbild des Stieres,
wie Ihre beiden Augen voneinander eine bestimmte Entfernung
haben und sich nicht verschieben. Aber scheinbar verschiebt sich
dieser Sternenhimmel, scheinbar kreist er um die Erde herum. Nun,
über diesen Schein ist ja heute die Menschheit sich klar: es ist wirklich
ein Schein. Die Menschheit schreibt der Erde eine Drehung um
ihre Achse zu.


== Literatur ==
Nun hat man verschiedene Beweise gesucht für diese Drehung
*Johanna F. Zinke, Rainer Patzlaff (Hrsg.): ''Luftlautformen sichtbar gemacht. Sprache als plastische Gestaltung der Luft.'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2001, ISBN 3-7725-1856-7
der Erde um ihre Achse. Eigentlich erst seit den fünfziger Jahren des
*[[Rainer Patzlaff]]: ''Sprache – das Lebenselixier des Kindes: Moderne Forschung und die Tiefendimensionen des gesprochenen Wortes'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2017, ISBN 978-3772528583
vorigen Jahrhunderts hat man ein Recht, wirklich von dieser Drehung
*[[Peter Lutzker]]: ''Der Sprachsinn. Sprachwahrnehmung als Sinnesvorgang'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2017, ISBN 9783772528576, eBook ASIN B075GYZLSD
zu sprechen, seitdem der sogenannte ''Foucaultschen'' Pendelversuch
*Condon, W. S. (1996). ''Sound-Film Microanalysis: A Means for Correlating Brain and Behavior in Persons with Autism''. Proceedings of the 1996 ''Autism Society of America'' National Conference, Milwaukee, WI, July 1996, 221–225.
ja wirklich die Drehung der Erde um ihre Achse ergeben
* Condon, W. S. (1985). ''Sound-Film Microanalysis: A Means for Correlating Brain and Behavior''. In Frank Duffy and Norman Geschwind (Eds.), ''Dyslexia: A Neuroscientific Approach to Clinical Evaluation'', Boston, MA: Little, Brown & Co., 123–156.
hat. Aber darauf will ich heute nicht eingehen. Diese Drehung ist
* Condon, W. S. (1974) ''Cultural Microrhythms''. In M. Davis (Ed.), Interaction Rhythms. New York: Human Sciences, 1982.
gut begründet. Sie ist etwas, was sich in 24 Stunden wiederholt. Sie
* Condon, W. S. (1971). ''Speech and Body Motion Synchrony of the Speaker-Hearer''. In D. L. Horton and J. J. Jenkins (Eds.), Perception of Language, Columbus, Ohio: Merrill, 150–173.
ist im Verhältnis zu dem festgestalteten, bleibenden Sternenhimmel
* Condon, W. S. (1974). ''Multiple response to sound in autistic-like children''. Proceedings of the National Society for Autistic Children Conference, Washington, DC, June 1974.
dasjenige, was abbildet den täglichen Kreislauf des menschlichen
* Condon, W. S. and Sander, L. W. (1974). ''Neonate movement is synchronized with adult speech. Integrated participation and language acquisition''. Science 183:99.
Stoffwechsels im Verhältnis zu der festen äußeren Peripheriegestalt
* Condon, W. S. (1963) ''Synchrony units and the communicational hierarchy''. Paper presented at Western Psychiatric Institute & Clinics, Pittsburgh, PA
des Menschen. So daß Sie also, wenn Sie die Verhältnisse gut durchschauen,
den striktesten Beweis für die Bewegung der Erde in den
Vorgängen des menschlichen Stoffwechsels finden.|201|89f}}


== Einzelnachweise ==
{{GZ|Wenn wir also hinschauen auf den [[Tierkreis]], so bildet er für uns
den äußeren kosmischen Repräsentanten unserer äußeren Gestalt. Wenn wir hinschauen auf die Erde, so bildet
sie den Repräsentanten unseres Stoffwechsels im Innern. Und das
Bewegungsverhältnis zwischen beiden ist ein solches, daß eins dem
andern entspricht.|201|91}}


<references />
== Literatur ==


[[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Sprache]]
*Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1989), ISBN 3-7274-0130-3 {{Schriften|013}}
*Rudolf Steiner: ''Methodische Grundlagen der Anthroposophie'', [[GA 30]] (1989), ISBN 3-7274-0300-4 {{Vorträge|030}}
*Rudolf Steiner: ''Spirituelle Seelenlehre und Weltbetrachtung'', [[GA 52]] (1986), ISBN 3-7274-0520-1 {{Vorträge|052}}
*Rudolf Steiner: ''Entsprechungen zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos'', [[GA 201]] (1987), ISBN 3-7274-2012-X {{Vorträge|201}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Organismus]] [[Kategorie:Biochemie]] [[Kategorie:Stoffwechsel-Gliedmaßen-System]] [[Kategorie:Verdauungssystem]] [[Kategorie:Leben]]

Version vom 25. Oktober 2018, 10:10 Uhr

Der Stoffwechsel oder Metabolismus (von griech. μεταβολισμός, metabolismós „Stoffwechsel“) ist im Stoffwechsel-Gliedmaßen-System zentriert, umfasst dabei aber die Gesamtheit aller biochemischer Vorgänge des Organismus und wird sehr wesentlich durch rhythmische Prozesse bestimmt, in denen sich das Verhältnis der Erde zum Kosmos widerspiegelt. Der Metabolismus umfasst Aufbau und Abbbau, die im rhythmisch wechselnden Gleichgewicht gehalten werden müssen. Die Stoffwechselprodukte werden als Metabolite bezeichnet. Grundsätzlich laufen im menschlichen Körper dieselben physikalischen und chemischen Prozesse ab wie in der ihn umgebenden physischen Welt, doch stehen sie im menschlichen Organismus unter der höheren Ordnung des Ätherleibs.

„Den physischen Körper mit allen seinen Organen, einschließlich des Nervensystems, des Gehirns und aller Sinnesorgane kann die Theosophie nach ihrer Beobachtung nur ansehen als eines der Glieder, aus dem der ganze, volle Mensch besteht. Dieser physische Körper enthält Stoffe und Kräfte, die der Mensch gemeinschaftlich hat mit der ganzen übrigen physischen Welt. Dasjenige, was sich in uns in chemischen und physikalischen Prozessen abspielt, ist nichts anderes, als was sich auch außerhalb unseres Körpers in der physischen Welt, in den chemischen Vorgängen abspielt. Aber wir müssen uns fragen: Warum spielen sich diese physikalischen und chemischen Prozesse innerhalb unseres Körpers so ab, daß sie vereinigt sind zu einem physischen Organismus? Darüber kann uns keine physische Wissenschaft einen Aufschluß geben. Die physische Naturwissenschaft kann uns nur über das belehren, was sich an physischen und chemischen Prozessen in uns abspielt, und es wäre gewiß nicht angemessen, wenn der Naturforscher den Menschen deshalb einen wandelnden Kadaver nennen würde, weil er als Anatom nur Physisches in dem menschlichen Körper entdecken kann. Es muß etwas da sein, was die chemischen und physikalischen Prozesse zusammenhält, sie gleichsam gruppiert in der Form, wie sie sich innerhalb des menschlichen Körpers abspielen. Dieses nächste Glied der menschlichen Wesenheit nennen wir in der Theosophie den sogenannten Ätherdoppelkörper.“ (Lit.:GA 52, S. 254f)

„Sie werden niemals begreifen können, wie durch Summierung von mechanischen, physikalischen und chemischen Vorgängen die Erscheinungen des Lebens erklärbar sein sollen. Daß sich Lebendiges in Lebloses verwandle, ist durchaus begreiflich und durch die tägliche Erfahrung bewiesen; daß sich Lebendiges aus Leblosem entwickle, widerstreitet aller in das Wesen der Dinge dringenden Beobachtung. Die unorganischen Vorgänge sind im organischen Körper in gesteigerter Form vorhanden, in einer Form, die ihnen innerhalb der unorganischen Natur nicht zukommt. Sie können sich nicht selbst zu organischer Tätigkeit steigern, sondern müssen, um dem Leben zu dienen, erst von einem Organismus eingefangen, angeeignet werden.“ (Lit.:GA 30, S. 355)

„... gewiß, es sind im physischen Menschenleibe dieselben Stoffe und Kräfte wirksam wie im Mineral; aber ihre Wirksamkeit ist während des Lebens in einen höheren Dienst gestellt. Sie wirken erst der mineralischen Welt gleich, wenn der Tod eingetreten ist. Da treten sie auf, wie sie ihrer eigenen Wesenheit gemäß auftreten müssen, nämlich als Auflöser der physischen Leibesgestaltung.“ (Lit.:GA 13, S. 53)

Die rein mechanischen, physikalischen und chemischen Vorgänge werden im lebendigen Organismus gleichsam im dreifachen Sinn von Hegels dialektischer Aufhebung in ihrer rein anorganischen Tätigkeit aufgehoben, auf ein höheres funktionales Niveau hinaufgehoben und in dieser erhöhten Form zugleich bewahrt.

„Unsere Naturauffassung strebt deutlich dem Ziele zu, das Leben der Organismen nach denselben Gesetzen zu erklären, nach denen auch die Erscheinungen der leblosen Natur erklärt werden müssen. Mechanische, physikalische, chemische Gesetzmäßigkeit wird im tierischen und pflanzlichen Körper gesucht. Dieselbe Art von Gesetzen, die eine Maschine beherrschen, sollen, nur in unendlich komplizierter und schwer zu erkennender Form, auch im Organismus tätig sein. Nichts soll zu diesen Gesetzen hinzutreten, um das Phänomen, das wir Leben nennen, möglich zu machen. Sie sollen es in vielfältiger Verkettung allein imstande sein. Diese mechanistische Auffassung der Lebenserscheinungen gewinnt immer mehr an Boden. Sie wird aber denjenigen nie befriedigen, der fähig ist, einen tieferen Blick in die Naturvorgänge zu tun. Ein solcher wird erkennen, daß in dem Organismus Gesetze höherer Art wirksam sind als in der leblosen Natur. Es wird ihm klar werden, daß nur derjenige solche Gesetze leugnen kann, der sie nicht sieht. Der tiefer Blickende wird sich mit niemandem gerne über die Gesetze des organischen Lebens streiten, wie sich der Farbensehende mit dem Farbenblinden nicht über die Farben streitet. Ein solcher tiefer Blickender weiß, daß schon in der kleinsten Zelle Gesetze höherer Art wirksam sind als in der Maschine.“ (Lit.:GA 30, S. 549f)

Nach ihrer Funktion werden grob zwei Arten des Stoffwechsels unterschieden:

  • Der Katabolismus (griech. καταβολισμός, katabolismós, ursprünglich „Niederlegung, Kräfteverfall“) oder Energiestoffwechsel erzeugt die für das Leben nötige Energie, die durch den Abbau der Nahrungsstoffe gewonnen wird. Dabei entstehen auch teilweise giftige Stoffwechselendprodukte, die zur Entgiftung ausgeschieden werden müssen.
  • Der Anabolismus (von griech. αναβολισμός, anabolismós, „Aufwurf“) oder Baustoffwechsel nutzt die gewonnene Energie zur Biosynthese (griech. βιοσύνθεσις biosýnthesis, deutsch ‚Lebenszusammenfügung‘), d.h. zum Aufbau bzw. Wiederaufbau körpereigener Stoffe.

„Wir wollen einen Blick werfen auf den Stoffwechsel. Dieser Stoffwechsel, er ist ja auch für den Menschen schon in einer gewissen Weise unregelmäßig geworden; aber es gibt auch natürliche Ursachen, aus denen heraus der Mensch noch an einem regelmäßigen Gang dieses Stoffwechsels festhält. Sie wissen ja, daß der Mensch in einer gewissen Weise gestört wird, wenn er in bezug auf den Stoffwechsel nicht zu seinem rhythmischen Rechte kommt. Der Mensch kann davon abweichen; aber er versucht immer wiederum zu einem gewissen Rhythmus im Stoffwechsel zurückzukommen, und Sie wissen ja auch, daß das im Wesentlichen zur Gesundheit des Menschen gehört. Dieser Rhythmus im Stoffwechsel, der ist ein Rhythmus, welcher tatsächlich den Tag und die Nacht umfaßt. Innerhalb von 24 Stunden vollzieht sich der Rhythmus im Stoffwechsel. Sie brauchen nur daran zu denken, daß Sie eben, wenn Sie gefrühstückt haben, nach 24 Stunden wiederum Appetit haben zum Frühstücken und so weiter. Alles das, was da mit dem Stoffwechsel zusammenhängt, das hängt auch mit dem Tageslauf zusammen. Nun vergleichen Sie, wie fest Ihre Körperperipherie liegt, und wie Ihr Stoffwechselleben ein Bewegtes ist. Sie können sagen: Es gehen keine Veränderungen vor sich in Ihrer Körperperipherie, während sich Ihr Stoffwechsel in 24 Stunden immer wiederholt. Da geht viel innerhalb Ihres Organismus vor, aber Ihre Peripherie bleibt unverändert. Suchen Sie sich nun das äußere Gegenbild für diese innere Beweglichkeit des Stoffwechsels im Verhältnis zu dem festbleibenden Äußeren der Gestalt: sehen Sie, da finden wir das Entsprechende in dem äußeren Sternenhimmel, dessen einzelne Sternbilder sich zunächst so wenig verschieben, wie sich die Einzelheiten Ihrer Körperoberfläche verschieben. Sie finden, daß der Widder, das Sternbild des Widders, immer ebenso eine bestimmte Entfernung hat von dem Sternbild des Stieres, wie Ihre beiden Augen voneinander eine bestimmte Entfernung haben und sich nicht verschieben. Aber scheinbar verschiebt sich dieser Sternenhimmel, scheinbar kreist er um die Erde herum. Nun, über diesen Schein ist ja heute die Menschheit sich klar: es ist wirklich ein Schein. Die Menschheit schreibt der Erde eine Drehung um ihre Achse zu.

Nun hat man verschiedene Beweise gesucht für diese Drehung der Erde um ihre Achse. Eigentlich erst seit den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts hat man ein Recht, wirklich von dieser Drehung zu sprechen, seitdem der sogenannte Foucaultschen Pendelversuch ja wirklich die Drehung der Erde um ihre Achse ergeben hat. Aber darauf will ich heute nicht eingehen. Diese Drehung ist gut begründet. Sie ist etwas, was sich in 24 Stunden wiederholt. Sie ist im Verhältnis zu dem festgestalteten, bleibenden Sternenhimmel dasjenige, was abbildet den täglichen Kreislauf des menschlichen Stoffwechsels im Verhältnis zu der festen äußeren Peripheriegestalt des Menschen. So daß Sie also, wenn Sie die Verhältnisse gut durchschauen, den striktesten Beweis für die Bewegung der Erde in den Vorgängen des menschlichen Stoffwechsels finden.“ (Lit.:GA 201, S. 89f)

„Wenn wir also hinschauen auf den Tierkreis, so bildet er für uns den äußeren kosmischen Repräsentanten unserer äußeren Gestalt. Wenn wir hinschauen auf die Erde, so bildet sie den Repräsentanten unseres Stoffwechsels im Innern. Und das Bewegungsverhältnis zwischen beiden ist ein solches, daß eins dem andern entspricht.“ (Lit.:GA 201, S. 91)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.