Eros und Furcht: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:Eros.jpg|thumb|250px|Eros]]
Die '''Furcht''' ist ein [[Seele]]nzustand, der, anders als das allgemeine, unspezifische, irrationale [[Gefühl]] der [[Angst]], aus einer konkreten gegenwärtigen oder vorausgeahnten realen oder zumindest als real empfundenen spezifischen Bedrohung resultiert. Sie ist daher auch meist rational begründbar und kann uns in rechter Weise zur Vorsicht mahnen, sofern sie nicht eine Stärke erreicht, die unsere [[Verstand]]es- und [[Wille]]nskraft lähmt.  
'''Eros''' ist in der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] der ursprüngliche Gott der [[Liebe]]. In der [[Wikipedia:Römische Mythologie|römischen Mythologie]] entspricht ihm [[Amor (Mythologie)|Amor]], der oft mit [[Cupido]] ([[lat.]] ''Begierde'') oder ''Cupidus'' gleichgesetzt wird.  


Die '''Erotik''', heute zumeist einseitig auf die [[sinnlich]]e Beziehung zwischen den [[Mensch]]en reduziert, hat ihren wahren Ursprung in der Sehnsucht der [[Seele]] nach Erfüllung mit dem [[schöpferisch]]en [[Geist]], wie man ihn gezielt auf dem [[Einweihung]]sweg erstrebte, der selbst oft in sinnlich-erotischen Bildern symbolisiert wurde. Ein typisches Beispiel dafür ist das [[Hohelied Salomos]].
== Übungen zur Beseitigung der Furcht ==
 
[[Rudolf Steiner]] empfiehlt folgende Übungen zur Beseitigung der Furcht <ref name=Furcht>[http://www.uranosarchiv.de/uranosarchiv/Seltenes/Esoterische%20Stunden/undatiert_UEbung_zur_Beseitigung_der_Furcht182.pdf Rudolf Steiner: ''Übung zur Beseitigung der Furcht''] (undatiert)</ref>:
Nach der [[Wikipedia:Theogonie|Theogonie]] (''Zeile 120'') des [[Wikipedia:Hesiod|Hesiod]] wurde [[Eros]] zusammen mit [[Tartaros]], [[Wikipedia:Gaia (Mythologie)|Gaia]], [[Wikipedia:Erebos|Erebos]] und [[Wikipedia:Nyx (Mythologie)|Nyx]] unmittelbar aus dem [[Wikipedia:Chaos (Mythologie)|Chaos]] geboren. So schilder es auch der junge [[Wikipedia:Phaidros|Phaidros]] in [[Platon]]s berühmten Liebesdialog, dem [[Wikipedia:Symposion (Platon)|Symposion]].
 
Später galt Eros auch als Sohn der [[Wikipedia:Aphrodite|Aphrodite]] (röm. [[Wikipedia:Venus (Mythologie)|Venus]]) und des [[Wikipedia:Ares|Ares]] (röm. [[Wikipedia:Mars (Mythologie)|Mars]]). Es werden dadurch verschiedene Entwicklungsstufen der Liebe deutlich, die sich immer mehr von einer kosmischen Urkraft zum [[Person|persönlichen]] Vermögen des einzelnen Menschen wandelt.
 
Eros wird üblicherweise mit Pfeil und Bogen dargestellt; die Pfeile versah er mit [[gold]]enen oder [[blei]]ernen Spitzen, je nach dem, ob er glückliche oder unglückliche Liebe erwecken wollte. Er soll sogar Pfeile mit [[Eisen|eisernen]] Spitzen gehabt haben, die den [[Hass]] erregen konnten. Nachdem er sich zuerst erfolgreich an den Tieren geübt hatte, konnte er bald auch die Menschen, und zwar ohne jede Ausnahme, mit seinen Pfeilen bezwingen. Selbst die Götter unterlagen seiner Macht. Dem [[Wikipedia:Zeus (Mythologie)|Zeus]] raubte er den [[Wikipedia:Blitz|Blitz]], dem [[Apollo]] die Pfeile, [[Wikipedia:Ares (Mythologie)|Ares]] den Helm, [[Wikipedia:Poseidon (Mythologie)|Poseidon]] den Dreizack, [[Wikipedia:Dionysos (Mythologie)|Dionysos]] den Rebenstab, [[Wikipedia:Hermes (Mythologie)|Hermes]] die geflügelten Schuhe und [[Herakles]] die Keule.
Die Geliebte des Eros war die liebliche Jungfrau [[Wikipedia:Psyche|Psyche]], die ihm die [[Liebe]] so gewährte, wie er sie allen anderen bereitete. {{Lit|Sautner, S 102f}}
 
== Eros in der Philosophie ==
 
In der Philosophie der Antike stellt Eros jene Form der [[Liebe]] dar, die [[sinnlich]], [[seelisch]] und [[geistig]] zugleich sein kann. Nach der Ansicht [[Platon]]s, wie er sie vor allem in seinem [[Wikipedia:Symposion (Platon)|Symposion]] äußert, besteht die Liebe in einem Streben nach Höherem und die geistige Form der Liebe ist ihm dementsprechend die höchste. Auch [[Wikipedia:Plotin|Plotin]] sieht in Eros die ''emporstrebende'' Liebe, einen inneren Drang, der allerdings nicht vom [[Subjekt]] ausgeht, sondern von dem, wonach dieses strebt. Dem Eros stellt Plotin mit der [[Agape]] die ''herabsteigende'', bedingungslose, uneigennützig sich verschenkende  Liebe gegenüber, als ein vom Subjekt ausgehendes, freies Tun, wodurch das Geringere erhöht wird. Diese Form der Liebe wird von christlichen Kirchenvätern als die höchste Form der Liebe, als die eigentliche ''göttliche'' Liebe angesehen:
 
:''Agape ist uneigennützige Liebe, ohne den anderen für seine Zwecke missbrauchen zu wollen. Agape ist die hingebende Liebe dessen, der ausschließlich das Wohl des anderen sucht; das Wort „Eros“ hingegen meint die Liebe dessen, den ein Mangel bedrückt und der nach der Vereinigung mit dem Ersehnten verlangt. Die Liebe, mit der Gott uns umgibt, entspricht der Agape.''<ref>[[Wikipedia:Der Heilige Stuhl|Der Heilige Stuhl]]: [http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/messages/lent/documents/hf_ben-xvi_mes_20061121_lent-2007_ge.html Botschaft für die Fastenzeit 2007] 21. November 2006</ref>
 
== Eros, Kama und Kama-Manas ==
 
Nach [[Rudolf Steiner]] ist [[Eros]], die [[Liebe]] in ihrer ursprünglichen Form, identisch mit dem, was die Inder unter [[Kama]] verstehen. Indem sich [[Manas]], das [[Geistselbst|höhere Selbst]] mit Kama umhüllt, entsteht [[Kama-Manas]], das [[Ich]] des [[Mensch]]en:  


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Dem indischen Schüler wurde die Menschengestalt, das Urbild, im oberen
Für 4 - 8 Wochen nimmt man sich morgens vor, eine bis ins Einzelne durchdachte Handlung zu einer genau bestimmten Stunde des Nachmittags durchzuführen. Oder man nimmt sich am 1. Tag eine Handlung vor, durchdenkt sie am 4. Tag in allen Einzelheiten und führt sie am 7. Tag aus.
Devachan klar wahrnehmbar. Dann umhüllte es sich im niederen Devachan mit einer
astralischen Hülle, die in sich die Kräfte hatte, Liebe zu entwickeln. Die Liebe,
den Eros, nannte man Kama. So bekommt Kama einen Sinn für die Erdentwickelung.
Es kleidet sich das göttliche Wort, das Brahman, im Kama, und durch das Kama
hindurch tönte dem Schüler das Urwort heraus. Kama war es, in das sich Manas kleidete,
das war das Ich." {{Lit|{{G|106|58}}}}
</div>


== Eros und Demeter ==
Noch differenzierter ist folgende Übung: Am 1. Tag fasst man den Entschluss zu einer bestimmten Handlung und bereitet alle physischen und charakterlichen Bedingungen dazu vor. Am 12. Tag schafft man sich eine lebhafte [[Vorstellung]] der Handlung, durchdenkt sie gefühlsmäßig und steigert das bis zur [[Imagination]]. Am 19. Tag überdenkt man die eigenen Kräfte und Fähigkeiten. Am 23. Tag verschafft man sich einen Überblick über mögliche Hindernisse. Am 27. bereitet man in Liebe die Handlung vor und führt sie schließlich am 30. Tag aus.
 
Durch Eros sind die Wirkungen der [[Demeter]] im [[Mensch]]en zu dem geworden, was sie heute sind, nämlich zu Abbauwirkungen, die sich vor allem in der zweiten Lebenshälfte zeigen, wenn die Kräfte des Eros allmählich in den Hintergrund treten. Der Mensch altert, weil sich die Eroskräfte in die Demeterkräfte umwandeln:
 
<div style="margin-left:20px">
"Was macht den dichteren menschlichen Leib sozusagen frisch und gesund? So
wie den alten menschlichen Leib in uralten Zeiten frisch und gesund gemacht hat
die Demeter, so macht den neuen Leib frisch und gesund Eros, das heißt das, was in
den Naturkräften durch Eros repräsentiert wird. Und wenn nicht Eros auf ihn wirkte,
sondern wenn Demeter fortgewirkt hätte, würde nun dieser menschliche Leib
durch das ganze Leben hindurch welk und runzelig sein. Die Demeterkräfte liegen
nicht in den frischen, pausbackigen und rotwangigen Menschenleibern heute, sondern
liegen dann im Menschenleib, wenn er die Eroskräfte in sich ausmerzt. Das tut
er, wenn er älter wird, wenn er welk und runzelig wird. Denken Sie, dieser tiefe Zug
ist im [[Mysterium von Eleusis]] vorhanden. Demeter erscheint nach dem Raub der
[[Persephone]] entblößt der ursprünglichen Kräfte; sie ist verwandelt durch [[Hekate]],
verwandelt so, daß sie nur die Welkheit bewirkenden Kräfte trägt. Und mit dem
Raub der Persephone sehen wir in der Tat das Zurückziehen der Demeter von der
unmittelbaren menschlichen Leibesorganisation auch in dem geschichtlichen Werden
der Menschheit sich vollziehen. Oh, diese alten Naturwunder, sie drücken sich
in den alten Göttergestalten in herrlicher Weise aus. Und wenn mit dem Altern des
Menschen sich Eros von ihm zurückzieht, dann beginnt wieder der Einfluß der Demeter
auf die menschliche Leibesorganisation. Dann kann Demeter in gewisser Beziehung
wiederum in die menschliche Leibesorganisation hinein, dann tritt das,
was Repräsentant der fruchtenden Keuschheit ist, gegenüber der Erosorganisation
in den Vordergrund. Und auf ein tiefes Mysterium, auf ein ganz gewaltiges Mysterium
im Werden des Menschen werden wir hingewiesen, wenn wir das Altern des
Menschen – die Umwandlung der Eroskräfte in die Demeterkräfte – in diesem Sinne
verfolgen...
 
Wir müssen nun die eigentlichen Kräfte, die da wirksam sind, vor allen
Dingen die Eros- und Demeterkräfte, in dem Ätherleibe suchen. Sie werden vom
Ätherleibe hinaufgeschickt in den astralischen Leib und hinuntergeschickt in den
physischen Leib, so daß der Ätherleib sowohl den Astralleib wie auch den physischen
Leib beeinflußt. Den physischen Leib macht der Ätherleib in dieser Zeit vorzugsweise
dichter, in sich konsolidierter, den astralischen Leib gestaltet er so um,
daß er nicht mehr hellseherische Kräfte entwickelt, sondern nur die intellektualistischen
Kräfte der Menschennatur." {{Lit|{{G|129|40f}}}}
</div>
</div>


== Siehe auch ==
== Anmerkungen ==
Dem Gott Eros der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] entspricht in der [[Wikipedia:Römische Mythologie|römischen Mythologie]] [[Amor und Psyche|Amor]].
<references/>
* {{WikipediaDE|Amor und Psyche}}
* {{WikipediaDE|Eros}}
 
== Literatur ==
* Reinhold Sautner: ''Lexikon der Mythologie'', Kiesel Verlag, Salzburg 1982
* [[Rudolf Steiner]]: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992), ISBN 3-7274-1060-4
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
#[[Bild:Adobepdf_small.gif]] [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/Eros.pdf So herrsche denn Eros, der alles begonnen ...] - eine Betrachtung über die Weltbedeutung der Liebe von ''Wolfgang Peter''.
 
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Griechische Mythologie]] [[Kategorie:Römische Mythologie]] [[Kategorie:Grichsiche Gottheit]] [[Liebesgottheit]] [[Männliche Gottheit]] [[Kategorie:Ethik]] [[Kategorie:Liebe]] [[Kategorie:Fühlen]]
[[Kategorie:Grundbegriffe]]

Version vom 3. April 2009, 00:16 Uhr

Die Furcht ist ein Seelenzustand, der, anders als das allgemeine, unspezifische, irrationale Gefühl der Angst, aus einer konkreten gegenwärtigen oder vorausgeahnten realen oder zumindest als real empfundenen spezifischen Bedrohung resultiert. Sie ist daher auch meist rational begründbar und kann uns in rechter Weise zur Vorsicht mahnen, sofern sie nicht eine Stärke erreicht, die unsere Verstandes- und Willenskraft lähmt.

Übungen zur Beseitigung der Furcht

Rudolf Steiner empfiehlt folgende Übungen zur Beseitigung der Furcht [1]:

Für 4 - 8 Wochen nimmt man sich morgens vor, eine bis ins Einzelne durchdachte Handlung zu einer genau bestimmten Stunde des Nachmittags durchzuführen. Oder man nimmt sich am 1. Tag eine Handlung vor, durchdenkt sie am 4. Tag in allen Einzelheiten und führt sie am 7. Tag aus.

Noch differenzierter ist folgende Übung: Am 1. Tag fasst man den Entschluss zu einer bestimmten Handlung und bereitet alle physischen und charakterlichen Bedingungen dazu vor. Am 12. Tag schafft man sich eine lebhafte Vorstellung der Handlung, durchdenkt sie gefühlsmäßig und steigert das bis zur Imagination. Am 19. Tag überdenkt man die eigenen Kräfte und Fähigkeiten. Am 23. Tag verschafft man sich einen Überblick über mögliche Hindernisse. Am 27. bereitet man in Liebe die Handlung vor und führt sie schließlich am 30. Tag aus.

Anmerkungen