Zoon politikon

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Zoon politikon (griech. ζῷον πολιτικόν „politisches Lebewesen“) ist ein geläufiger Begriff, den der griechische Philosoph Aristoteles namentlich in seiner „Politik“ geprägt hat. Sein naturgemäßes Streben nach einem „guten Leben“ könne der Mensch nur in der sozialen Gemeinschaft verwirklichen, die in der Antike durch die Polis, die griechischen Stadtstaaten, gegeben war.

Ähnliche Gedanken hatte schon Platon in seinen Dialogen „Politkos“ („Der Staatsmann“) und „Phaidros“ vertreten. Nur in der sozialen Gemeinschaft könne der Mensch sich über die bloßen Bedingungen seines physischen Daseins erheben und seinem eigentlichen geistigen Wesen durch Ausbildung der vier Kardinaltugenden gerecht werden. Platon nannte dabei folgende vier Haupttugenden: Gerechtigkeit (lat. iustitia; griech. δικαιοσύνη dikaiosýne), Mäßigung (lat. temperantia; griech. σωφροσύνη sophrosýne), Tapferkeit (lat. fortitudo; griech. ανδρεία andreia) und Klugheit bzw. Weisheit (lat. prudentia, sapientia bzw. griech. σοφία sophia). Insofern die Tugenden dauerhafte und selbstverständliche gute Gewohnheiten darstellen, haben sie ihre Wurzeln ebenso im Ätherleib des Menschen, wie die ihnen als dauerhafte schlechte Gewohnheiten entgegenwirkenden Laster.