Eiben (Taxus) und Griechische Schrift: Unterschied zwischen den Seiten

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{{Taxobox
#WEITERLEITUNG [[Griechisches Alphabet]]
| Taxon_Name      = Eiben
[[Kategorie:Griechisch|!]]
| Taxon_WissName  = Taxus
[[Kategorie:Griechische Schrift|!]]
| Taxon_Rang      = Gattung
[[Kategorie:Schrift]]
| Taxon_Autor      = [[Carl von Linné|L.]]
| Taxon2_Name      = Eibengewächse
| Taxon2_WissName  = Taxaceae
| Taxon2_Rang      = Familie
| Taxon3_Name      = Koniferen
| Taxon3_WissName  = Coniferales
| Taxon3_Rang      = Ordnung
| Taxon4_WissName  = Coniferopsida
| Taxon4_Rang      = Klasse
| Taxon5_Name      = Samenpflanzen
| Taxon5_WissName  = Spermatophytina
| Taxon5_Rang      = Unterabteilung
| Taxon6_Name      = Gefäßpflanzen
| Taxon6_WissName  = Tracheophyta
| Taxon6_Rang      = Abteilung
| Bild            = Cleaned-Illustration Taxus baccata.jpg
| Bildbeschreibung = [[Europäische Eibe]] (''Taxus baccata''), Illustration
}}
 
Die '''Eiben''' (''Taxus'') bilden eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der Familie der [[Eibengewächse]] (Taxaceae). Die etwa zehn Arten sind hauptsächlich in den [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Gebieten]] der [[Nordhalbkugel]] verbreitet; in Europa ist die [[Europäische Eibe]] (''Taxus baccata'') als einzige Art heimisch.
 
== Beschreibung ==
[[Datei:Taxus baccata MHNT.jpg|mini|Der rote Samenmantel umhüllt den Samen becherförmig]]
[[Datei:Eibe Hennersdorf.jpg|mini|Diese [[Europäische Eibe]] wurde auf etwa 1400 Jahre geschätzt und wird [[Eibe von Henryków]] genannt. Sie galt bis 1945 als ältester Baum [[Deutschland]]s; heute gilt sie als ältester Baum [[Polen]]s]]
 
=== Vegetative Merkmale ===
Eiben-Arten sind immergrüne [[Strauch|Sträucher]] oder kleine bis mittelgroße [[Baum|Bäume]]. Junge Zweige besitzen anfangs eine grüne bis gelblich-grüne [[Rinde]]; an ihrem unteren Bereich kann man einige Knospenschuppen beobachten. Später wird die Rinde rötlich-braun, an älteren Ästen entwickelt sich eine schuppige, rötlich-braune [[Borke]].
 
Die Nadeln sind spiralig am Zweig angeordnet, sind aber gescheitelt, so dass sie zweireihig angeordnet zu sein scheinen. Die linealischen, biegsamen Nadeln können gerade oder gebogen sein, vorne enden sie mit einer kleinen aufgesetzten, aber nicht stechenden Spitze. Auf der Oberseite der Nadeln tritt die Mittelader hervor, auf der Unterseite befinden sich zwei helle Streifen mit den [[Stoma (Botanik)|Stomata]].
 
=== Generative Merkmale ===
Eiben-Arten sind meist zweihäusig getrenntgeschlechtig ([[Diözie|diözisch]]): Männliche und weibliche Blüten stehen auf separaten Pflanzenexemplaren, gelegentlich sind sie einhäusig getrenntgeschlechtig ([[Monözie|monözisch]]). Die männlichen Zapfen sind kugelig, gelblich mit vier bis 16 [[Sporophyll]]en, die jeweils zwei bis neun Sporangien besitzen.
 
Die Samen reifen im Jahr der Befruchtung. Weibliche Pflanzen tragen im [[Herbst]] rote „Früchte“, die in der Mitte einen einzelnen [[Same (Pflanze)|Samen]] enthalten. Das den Samen umgebende rote, fleischige Gewebe, der Samenmantel ([[Arillus]]) entwickelt sich nicht aus der [[Samenschale]] (Testa), sondern aus dem Stielbereich der Samenanlage ([[Funiculus]]). Der becherförmige Arillus weist je nach Art unterschiedliche Rottöne auf. Man spricht in diesem Fall nicht von einer [[Frucht (Botanik)|Frucht]] (im botanischen Sinne), sondern von einem Samenmantel (Arillus), da es Früchte per definitionem nur bei [[Bedecktsamer|Bedecktsamigen Pflanzen]] geben kann.
 
== Ökologie ==
Die Verbreitung des Pollens erfolgt über den Wind ([[Anemophilie]]). Die Samen werden hauptsächlich von Vögeln verbreitet, die den fleischigen Samenmantel verzehren und den Samen später wieder ausscheiden ([[Endochorie]]).<ref name="conifers.org" /> Die Keimung erfolgt [[Keimung#Epigäische Keimung|epigäisch]], es sind zwei Keimblätter vorhanden.<ref name="FoC" /> [[Hirsche]] und [[Elch]]e fressen gelegentlich Eibennadeln.<ref name="FoNA" /><ref name="Hagers" />
 
== Inhaltsstoffe ==
[[Datei:PacificYew 7591.jpg|mini|[[Pazifische Eibe]] (''Taxus brevifolia'')]]
Die meisten Eibenarten, wie die [[Europäische Eibe]] (''Taxus baccata''), enthalten sehr giftige Inhaltsstoffe wie Taxin B. Insbesondere die [[Pazifische Eibe]] (''Taxus brevifolia'') enthält [[Paclitaxel]] (Taxol), das zur Behandlung von Brust- und Eierstockkrebs eingesetzt wird. Giftig sind Rinde, Nadeln und Samen. Der rote [[Arillus|Samenmantel]] enthält jedoch keine Giftstoffe. Fälle von tödlichen Vergiftungen durch Eiben sind von Menschen, Rindern und Pferden bekannt.<ref>Das passiert lediglich dann, wenn der Samenkern gegessen wird. Wird der Samenmantel nur ausgelutsch und der Kern ausgespuckt, passiert nichts.</ref> Das Vorkommen von [[Ecdysteron]] wurde mehrfach beschrieben.<ref>H. Hoffmeister, G. Heinrich, G. B. Staal, W. J. van der Burg: ''On the occurrence of ecdysterone in yews.'' In: ''Naturwissenschaften.'' 54(17), Sep 1967, S. 471. PMID 5586986</ref><ref>N. J. De Souza, E. L. Ghisalberti, H. H. Rees, T. W. Goodwin: ''Studies on insect moulting hormones: biosynthesis of ponasterone A and ecdysterone from [2-14C] mevalonate in Taxus baccata.'' In: ''Biochem J.'' 114(4), Oct 1969, S. 895–896. PMID 5343810</ref>
 
== Vorkommen ==
Die Eiben-Arten sind hauptsächlich in der [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Zone]] der Nordhalbkugel verbreitet. In der [[Neue Welt|Neuen Welt]] erreichen sie südwärts noch [[Mexiko]], [[Guatemala]] und [[El Salvador]]. In Südostasien sind sie in tropischen Gebirgswäldern vertreten und überschreiten auf [[Celebes]] den Äquator. Während sie im Norden ihres Verbreitungsgebietes in tieferen Lagen vorkommen, erreichen sie in den Tropen Höhenlagen von 3000 Meter.<ref name="conifers.org" />
 
Eiben waren ursprünglich in Deutschland rund um die Bergregionen weit verbreitet. Im Jahr 1568 unterrichtete [[Albrecht V. (Bayern)|Herzog Albrecht]] den Kaiserlichen Rat in Nürnberg, dass sich in ganz Bayern keine hiebreife Eibe mehr befinde. Der Grund dafür war, dass aus dem Holz der Eiben die englischen [[Langbogen|Langbögen]] hergestellt wurden. Von [[Nürnberg]] aus wurden sie zu Tausenden als früher Exportschlager nach [[Antwerpen]] verschifft. Der [[Paterzeller Eibenwald]] hat sich als kleines Eibenwaldrelikt im ehem. Klosterforst von [[Wessobrunn]] bis heute erhalten, ebenso ein ''Naturwaldreservat Eibenwald'' in [[Gößweinstein]].<ref>[https://www.br.de/radio/br-heimat/bilder/bayerische-botanische-randnotizen-100.html br.de]</ref> Weitere größere Vorkommen befinden sich in Süd-Niedersachsen nahe [[Bovenden]] nördlich von [[Göttingen]] sowie in [[Thüringen]] im [[Ibengarten]] bei [[Dermbach]] in der [[Rhön]], am [[Lengenberg]] westlich [[Lutter (Eichsfeld)]] im [[Kreis Heiligenstadt]] und im Naturschutzgebiet ''Dissau und Steinberg'' bei Rudolstadt<ref name="LWF">{{internetquelle | autor=H.Meinhardt|hrsg=Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft|url=http://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/waldbau/dateien/w10_eibenvorkommen_thueringen_und_probleme_der_eibenverjuengung.pdf|titel=Eibenvorkommen in Thüringen und Probleme der Eibenverjüngung|datum=1994|zugriff=2017-03-21|format=PDF; 607&nbsp;kB}}</ref>.
 
Eiben wachsen in der Strauchschicht feuchter Wälder oder bilden einen Teil der Kronenschicht.<ref name="conifers.org" />
 
Ortsnamen mit dem Bestandteil „ib“ weisen auf frühere Eibenbestände hin, zum Beispiel [[Buchenbach#Unteribental|Unteribental]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.badische-zeitung.de/eiben-im-hoellental-seltener-baum-gibt-comeback |titel=Kreis Breisgau-Hochschwarzwald: Falkensteig: Eiben im Höllental: Seltener Baum gibt Comeback |autor=Alexandra Wehrle |werk=Badische Zeitung |datum=2015-04-22 |zugriff=2016-09-27}}</ref> oder [[Unteriberg]].
 
== Zur Systematik und zur Nutzung siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Eiben}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Eiben}}
 
== Literatur ==
* {{Literatur |Autor=Aljos Farjon |Titel=A Handbook of the World’s Conifers |Band=2 |Verlag=Brill |Ort=Leiden/ Boston |Datum=2010 |ISBN=978-90-04-17718-5 |Seiten=969–985}}
* [[Fred Hageneder]] u. a.: ''Die Eibe in neuem Licht.'' Eine Monographie der Gattung Taxus mit Fotos von Andy McGeeney. Verlag Neue Erde, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-89060-077-2.
* [[Jürg Hassler-Schwarz]]: ''Die Eibe.'' Eine Beschreibung der physischen und mythischen Eigenschaften sowie der kulturellen Bedeutung in Graubünden. 2., erweiterte Auflage. Calven Verlag, Chur 2015, ISBN 978-3-905261-39-4.
* Petra Mensing u. a.: ''Monographie der Familie Taxaceae.'' (= Wissenschaftliche Gehölzmonographien. Band 4). Verlag Gartenbild Hansmann, Rinteln 2005.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Taxus|Eiben (''Taxus'')}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Bäume]]
[[Kategorie:Nadelbäume]]
[[Kategorie:Sträucher]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 28. September 2018, 23:45 Uhr

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