Das blaue Südfenster des ersten Goetheanums und David Chalmers: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Goetheanum1 Blaues Suedfenster.jpg|thumb|350px|Das blaue Südfenster des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]] nach dem Entwurf [[Rudolf Steiner]]s, das die [[Einweihung]] in die [[Kosmos|kosmische]] [[Astralwelt]] zeigt.]]
[[Datei:David Chalmers TASC2008.JPG|miniatur|David Chalmers]]
'''Das blaue Südfenster des ersten Goetheanums''' zeigt die [[Einweihung]] in die [[Kosmos|kosmische]] [[Astralwelt]].
'''David John Chalmers''' (* [[Wikipedia:20. April|20. April]] [[Wikipedia:1966|1966]] in [[Wikipedia:Sydney|Sydney]], Australien) ist ein australischer [[Philosoph]], der sich hauptsächlich mit Fragen der [[Sprachphilosophie]] und der [[Philosophie des Geistes]] beschäftigt und als wichtigster moderner Vertreter des [[Eigenschaftsdualismus]] gilt.  


Auf dem linken Seitenflügel ist oben der kosmische „Vater“ zu sehen, der einem geflügelten Jüngling einen Adler überreicht. Der noch unschuldige Paradiesesmensch empfängt die astralen Kräfte, symbolisiert durch den Adler, aus den Händen des göttlichen Schöpfers. Unten auf Erden wandelt der irdische Mensch als Jäger, bewaffnet mit einem Gewehr. Der Jäger, der der Tierwelt nachstellt, ist oft ein Bild für die astralen Kräfte.
== Leben ==


Unter dem linken Fenster steht in [[Rudolf Steiner]]s Entwurf: ''Sich entschliessend''.
Chalmers studierte ab 1983 [[Mathematik]] an der [[Wikipedia:University of Adelaide|University of Adelaide]], wo sein Interesse für das [[Leib-Seele-Problem]] geweckt wurde. 1986 schloss er sein Grundstudium mit dem [[Wikipedia:Bachelor of Science|Bachelor of Science]] ab. Von 1987 schloss er ein Aufbaustudium an der [[Wikipedia:University of Oxford|University of Oxford]], wo sich seine Faszination für das Problem des [[Bewusstsein]] weiter vertiefte. Schließlich reifte sein Entschluss, sein Fach zu wechseln. 1989 ging er an die [[Wikipedia:Indiana University Bloomington|Indiana University Bloomington]], um sich eine solide Grundlage in den Bereichen [[Philosophie]], [[Kognitionswissenschaft]] und [[künstliche Intelligenz]] zu verschaffen. Chalmers arbeitete an [[Wikipedia:Douglas Hofstadter|Douglas Hofstadter]]s ''Center for Research on Concepts and Cognition'' und machte 1993 seinen [[Wikipedia:Ph.D.|Ph.D.]] in Philosophie und Kognitionswissenschaften. Anschließend war er bis 1995 McDonnell Fellow für Philosophie, Neurowissenschaft und Psychologie an der [[Wikipedia:Washington University in St. Louis|Washington University in St. Louis]].


Im mittleren Fensterteil durchläuft der Mensch die Region des [[Tierkreis]]es. [[Sonne]] und [[Mond]] stehen im Zeichen der Fische, wie es in unserer gegenwärtigen [[5. nachatlantische Kulturepoche|5. nachatlantischen Kulturepoche]] der Fall ist.
Von 1995 bis 1998 lehrte Chalmers Philosophie an der [[Wikipedia:University of California, Santa Cruz|University of California]] und von 1999 bis 2004 in [[Wikipedia:Tucson|Tucson]] an der [[Wikipedia:University of Arizona|University of Arizona]]. Seit 2004 ist Chalmers Professor an der [[Wikipedia:Australian National University|Australian National University]] in [[Wikipedia:Canberra|Canberra]] und lehrt seit 2009 parallel dazu auch an der [[Wikipedia:New York University|New York University]]. 2013 wurde er Mitglied der [[Wikipedia:American Academy of Arts and Sciences|American Academy of Arts and Sciences]] und erhielt 2015 den [[Wikipedia:Jean-Nicod-Preis|Jean-Nicod-Preis]], der seit 1993 zumeist jährlich in [[Wikipedia:Paris|Paris]] für außergewöhnliche Leistungen im Bereich der [[Philosophie des Geistes]] oder der [[Kognitionswissenschaft]] vergeben wird.


Durch seine Bewegungen drückt der Mensch aus, welche Kräfte ihm von den Tierkreiswesen zuströmen. Es sind dieselben Bewegungsformen, die wir auch aus dem [[Sprachgestaltung]]sunterricht kennen und die mit der Zuordnung der Tierkreiszeichen zu den verschiedenen Körperregionen zusammenhängen. Die Anordnung in vier Gruppen zu je drei Tierkreiszeichen entspricht dabei der Gliederung nach den vier [[Temperamente]]n, die aber als tiefer liegende dauerhaftere Charaktereigenschaften des Menschen ihren Sitz im [[Ätherleib]] haben.
== Das schwere Problem des Bewusstseins ==


Man kann die Tierkreiszeichen, absteigend vom Widder, der dem Kopfbereich entspricht, bis hinunter zu den Fischen, denen die Füße zugeordnet sind, aber auch in drei Gruppen zusammenfassen, die dem [[Denken]], [[Fühlen]] und [[Wollen]] entsprechen. Das Denken korrespondiert mit dem oberen Menschen vom Widder, über den Stier und die  Zwillinge, bis hin zum Krebs. Das Fühlen entspricht dem mittleren Menschen und hängt insbesondere mit den Zeichen Löwe, Jungfrau und Waage zusammen. Damit sind die sieben oberen, hellen Zeichen umfaßt. Die fünf Zeichen unterhalb der Waage, also Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann und Fische beziehen sich dann auf das Wollen.  
Chalmers zentrales Forschungsthema ist „''das schwere Problem des Bewusstseins''“ („''the hard problem of consciousness''“) - eine Formulierung, die er erstmals 1995 prägte und die seitdem zu einer stehenden Phrase in den [[Neurowissenschaften]] wurde.  


Das Mittelfenster trägt in Steiners Entwurf den Untertitel: ''DIE AUSSENWELT IM ENTSCHLUSS''.
{{LZ|Das wirklich harte Problem des Bewusstseins ist das Problem der [[Erfahrung]]. Wenn wir denken und wahrnehmen, gibt es ein Surren von
Informationsverarbeitung, aber es gibt auch einen subjektiven Aspekt. Wie Nagel (1974) es ausgedrückt hat, gibt es so etwas, ''wie es sich anfühlt'', ein bewusster Organismus zu sein. Dieser subjektive Aspekt ist die Erfahrung.|Chalmers 2010, S. 39<ref>„The really hard problem of consciousness is the problem of ''experience''. When we think and perceive, there is a whir of information processing, but there is also a subjective aspect. As Nagel (1974) has put it, there is ''something it is like'' to be a conscious
organism. This subjective aspect is experience.“<br />(Chalmers 2010, p. 39)</ref>}}


Im rechten Seitenbild schießt der Jäger den Adler herunter. Die kosmischen Astralkräfte werden abgetötet und zu seiner Beute. Statt die astralen Kräfte als Gabe der höheren Mächte zu empfangen, zwingt er sie selbst herunter. Damit ist auf den Sündenfall gedeutet.
Dass es sich dabei immerhin um eine zentrale Frage des gegenwärtigen [[Bewusstseinsseelenzeitalter]]s handelt, ist nicht zu bestreiten. In der Einleitung zu „''The Conscious Mind''“ schreibt Chalmers:


Unter das rechte Fenster schreibt Steiner: ''Er hat gewollt''.  
{{LZ|Bewusstsein ist das größte Mysterium. Vielleicht ist es das größte, herausragendste Hindernis für unser wissenschaftliches Verständnis des Universums. Die Physik ist noch nicht abgeschlossen, wird aber schon gut verstanden. Die Biologie hat viele Geheimnisse des Lebens gelüftet. Zwar gibt es noch Verständnislücken in diesem Bereich, aber sie scheinen überbrückbar. Wir habe ein Gespür dafür, wie eine Lösung für diese Probleme aussehen könnte; wir müssen nur die Details richtig machen.
Sogar in der Wissenschaft des Geistes wurden große Fortschritte gemacht. Neuere Arbeiten in der Kognitionswissenschaft und Neurowissenschaft führen uns zu einem besseren Verständnis des menschlichen Verhaltens und der Prozesse, die es antreiben. Wir haben nicht viele detaillierte Theorien der Kognition, um sicher zu sein, aber die Details können nicht zu weit weg sein.
 
Das Bewusstsein ist jedoch so verblüffend wie es jemals war. Immer noch erscheint es äußerst geheimnisvoll, dass die Verursachung des Verhaltens von einem subjektiven inneren Erleben begleitet sein soll. Wir haben guten Grund zu glauben, dass Bewusstsein von physikalischen Systemen wie Gehirnen hervorgebracht wird, aber wir haben wenig Ahnung, wie es entsteht und warum es überhaupt existiert. Wie könnte ein physikalisches System wie ein Gehirn auch ein Erfahrender sein? Warum sollte es ''sich irgendwie anfühlen''<ref>Eine Anspielung auf: [[Thomas Nagel (Philosoph)|Thomas Nagel]]: ''[http://web.archive.org/web/20071024145103/http://members.aol.com/NeoNoetics/Nagel_Bat.html What is it like to be a bat?]'' In: ''The Philosophical Review.'' Cornell University, Ithaca 83/1974, S.&nbsp;435–450. {{ISSN|0031-8108}}</ref>, ein solches System zu sein? Die gegenwärtigen wissenschaftlichen Theorien berühren kaum die wirklich schweren Probleme des Bewusstseins. Uns fehlt nicht nur eine detaillierte Theorie; wir tappen völlig im Dunkeln darüber, wie sich das Bewusstsein in die natürliche Ordnung einfügt.
 
Viele Bücher und Artikel sind in den letzten Jahren über das Bewusstsein erschienen und man könnte denken, dass wir Fortschritte machen. Bei näherer Betrachtung bleiben jedoch die meisten Probleme des Bewusstseins unberührt. Meist richten sich diese Arbeiten auf das, was man die „leichten“ Probleme des Bewusstseins nennen könnte: Wie verarbeitet das Gehirn Reize aus der Umwelt? Wie integriert es die Information? Wie produzieren wir Berichte über innere Zustände? Das sind wichtige Fragen, doch sie zu beantworten löst nicht das schwierige Problem: Warum werden alle diese Prozesse von einem inneren Erleben begleitet? Manchmal wird diese Frage vollständig ignoriert; manchmal wird sie auf einen späteren Tag verschoben; und manchmal wird sie einfach als beantwortet erklärt. Aber in jedem Fall bleibt man mit dem Gefühl zurück, dass das zentrale Problem so rätselhaft wie eh und je bleibt.|Chalmers 1996, S. 14<ref>„Consciousness is the biggest mystery. It may be the largest
outstanding obstacle in our quest for a scientific understanding of the
universe. The science of physics is not yet complete, but it is well
understood; the science of biology has removed many ancient
mysteries surrounding the nature of life. There are gaps in our
understanding of these fields, but they do not seem intractable. We
have a sense of what a solution to these problems might look like;
we just need to get the details right.<br />
Even in the science of the mind, much progress has been made.
Recent work in cognitive science and neuroscience is leading us to a
better understanding of human behavior and of the processes that
drive it. We do not have many detailed theories of cognition, to be
sure, but the details cannot be too far off.<br />
Consciousness, however, is as perplexing as it ever was. It still
seems utterly mysterious that the causation of behavior should be
accompanied by a subjective inner life. We have good reason to
believe that consciousness arises from physical systems such as
brains, but we have little idea how it arises, or why it exists at all.
How could a physical system such as a brain also be an ''experiencer''?
Why should there be ''something it is like'' to be such a system?
Present-day scientific theories hardly touch the really difficult
questions about consciousness. We do not just lack a detailed theory;
we are entirely in the dark about how consicousness fits into the
natural order.<br />
Many books and articles on consciousness have appeared in the
past few years, and one might think that we are making progress.
But on a closer look, most of this work leaves the hardest problems
about consciousness untouched. Often, such work addresses what
might be called the “easy” problems of consciousness: How does the
brain process environmental stimulation? How does it integrate
information? How do we produce reports on internal states? These
are important questions, but to answer them is not to solve the hard
problem: Why is all this processing accompanied by an experienced
inner life? Sometimes this question is ignored entirely; sometimes it
is put off until another day; and sometimes it is simply declared
answered. But in each case, one is left with the feeling that the
central problem remains as puzzling as ever.“ (Chalmers 1996, p. 14)</ref>}}
 
Grundsätzlich denkbar sei laut Chalmers immerhin ein hypothetisches Wesen, ein „philosophischer Zombie“, der von außen nicht von einem normalen Menschen zu unterscheiden sei, auch nicht durch seine Handlungen, und ihm auch [[materiell]] in jeder Beziehung gliche, aber ''keine'' bewussten Erlebnisse habe. Das Bewusstsein sei deshalb nicht auf materielle Vorgänge reduzierbar und der [[Materialismus]] daher offensichtlich falsch. Den klassischen [[Dualismus]] von [[Geist]] und [[Materie]] lehnt Chalmers dennoch ab und spricht statt dessen von einem [[Eigenschaftsdualismus]]: Im Gegensatz zur bewusstlosen Materie, die nur [[physisch]]e Eigenschaften besitze, verfüge der Mensch auch über irredizible ''nichtphysische Eigenschaften'' in Form der [[Erlebnis]]inhalte des ''phänomenalen Bewusstseins'', der sog. [[Qualia]].
 
== Schriften ==
;Bücher
 
* ''The Conscious Mind: In Search of a Fundamental Theory'', Oxford University Press Inc, Oxford 1996, ISBN 978-0195105537
* ''The Character of Consciousness.'' Oxford University Press, Oxford 2010, ISBN 978-0195311112
* ''Constructing the World'', Oxford University Press 2012, ISBN 978-0199608577
 
;als Herausgeber
 
* ''Philosophy of Mind: Classical and Contemporary Readings'', Oxford University Press, Oxford 2002, ISBN 978-0195145816
 
;Publikationen
 
* [http://consc.net/papers/f-and-p.pdf ''Why Fodor and Pylyshyn Were Wrong: The Simplest Refutation'']. Proceedings of the 12th Annual Conference of the Cognitive Science Society, 1990. Hillsdale, NJ: Lawrence Erlbaum.
* [http://consc.net/papers/transformations.pdf ''Syntactic Transformations on Distributed Representations'']. Connection Science 2: 53-62, 1990. Reprinted in (N. Sharkey, ed) Connectionist Natural Language Processing (Intellect, 1992).
* [http://consc.net/papers/evolution.pdf ''The Evolution of Learning: An Experiment in Genetic Connectionism'']. In Connectionist Models: Proceedings of the 1990 Summer School Workshop, 1990. San Mateo, CA: Morgan Kaufmann.
* [http://consc.net/papers/puzzle.pdf ''The Puzzle of Conscious Experience'']. Scientific American, 237(6):62-68, December 1995.
* [http://consc.net/papers/penrose.html ''Minds, Machines, and Mathematics'']. Psyche, 2:11-20, 1995.
* [http://consc.net/papers/moving.html ''Moving Forward on the Problem of Consciousness'']. Journal of Consciousness Studies 4(1), 1997. Reprinted in (J. Shear, ed.), Explaining Consciousness: The Hard Problem. MIT Press, 1997.
* [http://consc.net/papers/extended.html ''The Extended Mind''] (with Andy Clark). Analysis 58:10-23, 1998.
* [http://consc.net/papers/ncc.pdf ''On the Search for the Neural Correlate of Consciousness'']. In (S. Hameroff, A. Kaszniak, & A.Scott, eds.) Toward a Science of Consciousness II. MIT Press, 1998.
* [http://consc.net/papers/montreal.html ''The Problems of Consciousness'']. In (H. Jasper, L. Descarries, V. Castellucci, & S. Rossignol, eds) Consciousness: At the Frontiers of Neuroscience (Advances in Neurology, Vol. 77). Lippincott-Raven Press, 1998.
* ''Consciousness and its place in nature'', in: Stephen P. Stich & Ted A. Warfield (eds.): ''Blackwell Guide to the Philosophy of Mind'', Blackwell 2003, pp. 102-142 {{doi|10.1093/acprof:oso/9780195311105.003.0005}}
* [http://consc.net/papers/singularity.pdf ''The Singularity: A Philosophical Analysis'']. Journal of Consciousness Studies 17:7-65, 2010.
* [http://consc.net/papers/actuality.pdf ''Actuality and Knowability'']. Analysis, July 2011.
* [http://consc.net/papers/varieties.pdf ''The Varieties of Computation: A Reply'']. Journal of Cognitive Science 13: 211-48, 2012.
* [http://consc.net/papers/contents.pdf ''The Contents of Consciousness: Reply to Hellie, Peacocke, and Siegel'']. Analysis 73:345-68, 2013.
* [http://consc.net/papers/panpsychism.pdf ''Panpsychism and Panprotopsychism'']. Amherst Lecture in Philosophy, 2013.
* [http://consc.net/papers/survey.pdf ''What Do Philosophers Believe?''] (with David Bourget). Philosophical Studies 170:465-500, 2014.
* [http://consc.net/papers/intuition.pdf ''Intuitions in Philosophy: A Minimal Defense'']. Philosophical Studies 171:535-44, 2014 (symposium on Herman Cappelen’s Philosophy Without Intuitions).
* [http://consc.net/papers/intensions.pdf ''Intensions and Indeterminacy: Reply to Soames, Turner, and Wilson'']. Philosophy and Phenomenological Research 89: 249-69 (symposium on Constructing the World), 2014.
* [http://consc.net/papers/frontloading.pdf ''Frontloading and Fregean Sense: Reply to Neta, Schroeter, and Stanley'']. Analysis 74:676-697, 2014 (symposium on Constructing the World)
* [http://consc.net/papers/spatial.pdf ''Three Puzzles about Spatial Experience'']. In (A. Pautz and D. Stoljar, eds.) Themes from Ned Block. MIT Press, forthcoming (2014).
* [https://academic.oup.com/mind/article-abstract/125/498/499/2583539?rss=1 ''Referentialism and the Objects of Credence: A Reply to Braun'']. Mind 125: 499-510 (2014). {{doi|10.1093/mind/fzv111}}
* [http://consc.net/papers/progress.pdf ''Why Isn’t There More Progress in Philosophy?''] Philosophy 90:3-31, 2015.  Also in (T. Honderich, ed.) Philosophers of our Times, and in (J. Keller, ed.) Themes from Peter van Inwagen.
* [http://consc.net/papers/virtual.pdf ''The Virtual and the Real'']. Disputatio, forthcoming (2016).
* [https://philpapers.org/archive/CHAECA-9.pdf ''Extended Cognition and Extended Consciousness''].  In (M. Colombo, E. Irvine, and M. Stapleton, eds.) Andy Clark and His Critics.  Wiley-Blackwell, forthcoming (2017).
* [https://philpapers.org/archive/CHASAA-13.pdf ''Structuralism as a Response to Skepticism''] (2017).
* [http://consc.net/papers/idealism.pdf ''Idealism and the Mind-Body Problem'']. In (W. Seager, ed.), The Routledge Handbook of Panpsychism. Routledge, forthcoming.
 
== Literatur ==
 
* Jonathan Shear (Hrsg.): ''Explaining Consciousness: The Hard Problem.'' MIT Press, Cambridge, MA. 1997, ISBN 978-0262692212


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
*[[Die Glasfenster des ersten Goetheanums]]


== Literatur ==
* {{WikipediaDE|David Chalmers}}
#Georg Hartmann: ''Goetheanum-Glasfenster'', Verlag Am Goetheanum, Dornach 2002, ISBN 3-7235-0049-8
 
== Weblinks ==
 
* [http://consc.net Website von David Chalmers]
* [http://consc.net/all-papers-by-date/ all papers of David Chalmers by date of writing]
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />


[[Kategorie:Kunst]] [[Kategorie:Glaskunst]] [[Kategorie:Goetheanum]]
[[Kategorie:Philosoph]] [[Kategorie:Kognitionswissenschaftler]] [[Kategorie:Australier]] [[Kategorie:Geboren 1966]] [[Kategorie:Mann]]

Version vom 2. Juli 2018, 21:43 Uhr

David Chalmers

David John Chalmers (* 20. April 1966 in Sydney, Australien) ist ein australischer Philosoph, der sich hauptsächlich mit Fragen der Sprachphilosophie und der Philosophie des Geistes beschäftigt und als wichtigster moderner Vertreter des Eigenschaftsdualismus gilt.

Leben

Chalmers studierte ab 1983 Mathematik an der University of Adelaide, wo sein Interesse für das Leib-Seele-Problem geweckt wurde. 1986 schloss er sein Grundstudium mit dem Bachelor of Science ab. Von 1987 schloss er ein Aufbaustudium an der University of Oxford, wo sich seine Faszination für das Problem des Bewusstsein weiter vertiefte. Schließlich reifte sein Entschluss, sein Fach zu wechseln. 1989 ging er an die Indiana University Bloomington, um sich eine solide Grundlage in den Bereichen Philosophie, Kognitionswissenschaft und künstliche Intelligenz zu verschaffen. Chalmers arbeitete an Douglas Hofstadters Center for Research on Concepts and Cognition und machte 1993 seinen Ph.D. in Philosophie und Kognitionswissenschaften. Anschließend war er bis 1995 McDonnell Fellow für Philosophie, Neurowissenschaft und Psychologie an der Washington University in St. Louis.

Von 1995 bis 1998 lehrte Chalmers Philosophie an der University of California und von 1999 bis 2004 in Tucson an der University of Arizona. Seit 2004 ist Chalmers Professor an der Australian National University in Canberra und lehrt seit 2009 parallel dazu auch an der New York University. 2013 wurde er Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und erhielt 2015 den Jean-Nicod-Preis, der seit 1993 zumeist jährlich in Paris für außergewöhnliche Leistungen im Bereich der Philosophie des Geistes oder der Kognitionswissenschaft vergeben wird.

Das schwere Problem des Bewusstseins

Chalmers zentrales Forschungsthema ist „das schwere Problem des Bewusstseins“ („the hard problem of consciousness“) - eine Formulierung, die er erstmals 1995 prägte und die seitdem zu einer stehenden Phrase in den Neurowissenschaften wurde.

„Das wirklich harte Problem des Bewusstseins ist das Problem der Erfahrung. Wenn wir denken und wahrnehmen, gibt es ein Surren von Informationsverarbeitung, aber es gibt auch einen subjektiven Aspekt. Wie Nagel (1974) es ausgedrückt hat, gibt es so etwas, wie es sich anfühlt, ein bewusster Organismus zu sein. Dieser subjektive Aspekt ist die Erfahrung.“ (Lit.: Chalmers 2010, S. 39[1])

Dass es sich dabei immerhin um eine zentrale Frage des gegenwärtigen Bewusstseinsseelenzeitalters handelt, ist nicht zu bestreiten. In der Einleitung zu „The Conscious Mind“ schreibt Chalmers:

„Bewusstsein ist das größte Mysterium. Vielleicht ist es das größte, herausragendste Hindernis für unser wissenschaftliches Verständnis des Universums. Die Physik ist noch nicht abgeschlossen, wird aber schon gut verstanden. Die Biologie hat viele Geheimnisse des Lebens gelüftet. Zwar gibt es noch Verständnislücken in diesem Bereich, aber sie scheinen überbrückbar. Wir habe ein Gespür dafür, wie eine Lösung für diese Probleme aussehen könnte; wir müssen nur die Details richtig machen.

Sogar in der Wissenschaft des Geistes wurden große Fortschritte gemacht. Neuere Arbeiten in der Kognitionswissenschaft und Neurowissenschaft führen uns zu einem besseren Verständnis des menschlichen Verhaltens und der Prozesse, die es antreiben. Wir haben nicht viele detaillierte Theorien der Kognition, um sicher zu sein, aber die Details können nicht zu weit weg sein.

Das Bewusstsein ist jedoch so verblüffend wie es jemals war. Immer noch erscheint es äußerst geheimnisvoll, dass die Verursachung des Verhaltens von einem subjektiven inneren Erleben begleitet sein soll. Wir haben guten Grund zu glauben, dass Bewusstsein von physikalischen Systemen wie Gehirnen hervorgebracht wird, aber wir haben wenig Ahnung, wie es entsteht und warum es überhaupt existiert. Wie könnte ein physikalisches System wie ein Gehirn auch ein Erfahrender sein? Warum sollte es sich irgendwie anfühlen[2], ein solches System zu sein? Die gegenwärtigen wissenschaftlichen Theorien berühren kaum die wirklich schweren Probleme des Bewusstseins. Uns fehlt nicht nur eine detaillierte Theorie; wir tappen völlig im Dunkeln darüber, wie sich das Bewusstsein in die natürliche Ordnung einfügt.

Viele Bücher und Artikel sind in den letzten Jahren über das Bewusstsein erschienen und man könnte denken, dass wir Fortschritte machen. Bei näherer Betrachtung bleiben jedoch die meisten Probleme des Bewusstseins unberührt. Meist richten sich diese Arbeiten auf das, was man die „leichten“ Probleme des Bewusstseins nennen könnte: Wie verarbeitet das Gehirn Reize aus der Umwelt? Wie integriert es die Information? Wie produzieren wir Berichte über innere Zustände? Das sind wichtige Fragen, doch sie zu beantworten löst nicht das schwierige Problem: Warum werden alle diese Prozesse von einem inneren Erleben begleitet? Manchmal wird diese Frage vollständig ignoriert; manchmal wird sie auf einen späteren Tag verschoben; und manchmal wird sie einfach als beantwortet erklärt. Aber in jedem Fall bleibt man mit dem Gefühl zurück, dass das zentrale Problem so rätselhaft wie eh und je bleibt.“ (Lit.: Chalmers 1996, S. 14[3])

Grundsätzlich denkbar sei laut Chalmers immerhin ein hypothetisches Wesen, ein „philosophischer Zombie“, der von außen nicht von einem normalen Menschen zu unterscheiden sei, auch nicht durch seine Handlungen, und ihm auch materiell in jeder Beziehung gliche, aber keine bewussten Erlebnisse habe. Das Bewusstsein sei deshalb nicht auf materielle Vorgänge reduzierbar und der Materialismus daher offensichtlich falsch. Den klassischen Dualismus von Geist und Materie lehnt Chalmers dennoch ab und spricht statt dessen von einem Eigenschaftsdualismus: Im Gegensatz zur bewusstlosen Materie, die nur physische Eigenschaften besitze, verfüge der Mensch auch über irredizible nichtphysische Eigenschaften in Form der Erlebnisinhalte des phänomenalen Bewusstseins, der sog. Qualia.

Schriften

Bücher
als Herausgeber
  • Philosophy of Mind: Classical and Contemporary Readings, Oxford University Press, Oxford 2002, ISBN 978-0195145816
Publikationen

Literatur

  • Jonathan Shear (Hrsg.): Explaining Consciousness: The Hard Problem. MIT Press, Cambridge, MA. 1997, ISBN 978-0262692212

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „The really hard problem of consciousness is the problem of experience. When we think and perceive, there is a whir of information processing, but there is also a subjective aspect. As Nagel (1974) has put it, there is something it is like to be a conscious organism. This subjective aspect is experience.“
    (Chalmers 2010, p. 39)
  2. Eine Anspielung auf: Thomas Nagel: What is it like to be a bat? In: The Philosophical Review. Cornell University, Ithaca 83/1974, S. 435–450. ISSN 0031-8108
  3. „Consciousness is the biggest mystery. It may be the largest outstanding obstacle in our quest for a scientific understanding of the universe. The science of physics is not yet complete, but it is well understood; the science of biology has removed many ancient mysteries surrounding the nature of life. There are gaps in our understanding of these fields, but they do not seem intractable. We have a sense of what a solution to these problems might look like; we just need to get the details right.
    Even in the science of the mind, much progress has been made. Recent work in cognitive science and neuroscience is leading us to a better understanding of human behavior and of the processes that drive it. We do not have many detailed theories of cognition, to be sure, but the details cannot be too far off.
    Consciousness, however, is as perplexing as it ever was. It still seems utterly mysterious that the causation of behavior should be accompanied by a subjective inner life. We have good reason to believe that consciousness arises from physical systems such as brains, but we have little idea how it arises, or why it exists at all. How could a physical system such as a brain also be an experiencer? Why should there be something it is like to be such a system? Present-day scientific theories hardly touch the really difficult questions about consciousness. We do not just lack a detailed theory; we are entirely in the dark about how consicousness fits into the natural order.
    Many books and articles on consciousness have appeared in the past few years, and one might think that we are making progress. But on a closer look, most of this work leaves the hardest problems about consciousness untouched. Often, such work addresses what might be called the “easy” problems of consciousness: How does the brain process environmental stimulation? How does it integrate information? How do we produce reports on internal states? These are important questions, but to answer them is not to solve the hard problem: Why is all this processing accompanied by an experienced inner life? Sometimes this question is ignored entirely; sometimes it is put off until another day; and sometimes it is simply declared answered. But in each case, one is left with the feeling that the central problem remains as puzzling as ever.“ (Chalmers 1996, p. 14)