Wiedervereinigung des Mondes mit der Erde

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Das fünfte apokalyptische Siegel, die „Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen“ (Off 12,1-17 LUT), deutet u. a. auf die Wiedervereinigung der Erde mit der Sonne und dem Mond hin.

Zur Wiedervereinigung des Mondes mit der Erde wird es laut Rudolf Steiner im 8. Jahrtausend n. Chr. (Lit.:GA 204, S. 249) kommen, kurz nachdem das fünfte Hauptzeitalter, das sich in sieben Kulturepochen gliedert, mit dem Krieg aller gegen alle zu Ende gegangen sein wird. Das Böse auf Erden wird dann seinen Höhepunkt erreicht haben. Das Buch mit den sieben Siegeln (OffLUT), von dem die Apokalypse des Johannes spricht, wird dann geöffnet werden. Zu dieser Zeit wird eine tiefgreifende Spaltung in der Menschheit eingetreten sein.

Wie die Wiedervereinigung von Erde und Mond äußerlich gesehen ablaufen wird, schildert Rudolf Steiner nicht. Die Vorstellung, dass der Mondenkörper einfach auf die Erde herabstürzt, ist wohl zu naiv. Wesentlich wird sein, dass sich die verhärtenden, mumifizierenden Mondenkräfte, die sich in der lemurischen Zeit von der Erde getrennt haben (→ Mondentrennung), wieder mit dieser vereinigen und hier ihre negativen Wirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit des Menschen entfalten und weitere irdische Inkarnationen unmöglich machen.

Bereits in der sechsten Kulturepoche (3573 - 5733 n. Chr.), die unserem gegenwärtigen Bewusstseinsseelenzeitalter (1413 - 3573 n. Chr.) folgt, wird sich das Böse auf Erden hochgradig gesteigert haben. Der Charakter, die moralische Gesinnung des Menschen, wird sich dann auch immer deutlicher auch äußerlich sichtbar in dessen Physiognomie widerspiegeln. Das Böse von innen her zum Guten zu verwandeln und im Sinn des weiterentwickelten manichäischen Prinzips dadurch zu seiner Erlösung beizutragen und den Menschen zu helfen, die dem Einfluss der Widersacher verfallen sind, wird dann die Aufgabe der geistig-moralisch höher entwickelten Menschen sein.

„Wir können gegenwärtig noch mehr oder weniger das Gute oder Böse, das in uns ist, verbergen. Ein Tag wird kommen, wo wir es nicht mehr können, wo dieses Gute oder dieses Böse unauslöschlich auf unserer Stirne geschrieben sein wird, auf unserem Leib und sogar auf dem Angesicht der Erde. Dann wird sich die Menschheit in zwei Rassen spalten. Wie wir heute Felsen oder Tieren begegnen, werden wir alsdann Wesen von reiner Bosheit und Häßlichkeit begegnen. In unseren Tagen liest nur der Hellseher die Güte oder die moralische Häßlichkeit in den Wesen. Wenn aber die Gesichtszüge des Menschen Ausdruck seines Karma sein werden, werden die Menschen sich von selbst teilen, je nach der Strömung, der sie offensichtlich angehören: je nachdem in ihnen die niedere Natur besiegt sein oder ob sie über den Geist triumphieren wird. Diese Unterscheidung beginnt allmählich schon wirksam zu werden.

Sofern man aus der Vergangenheit die Zukunft begreifen und daran arbeiten will, um das Ideal dieser Zukunft zu verwirklichen, sieht man also die Linien sich abzeichnen. Eine neue Rasse wird sich bilden, die das Bindeglied sein wird zwischen den gegenwärtigen Menschen und den vergeistigten Menschen der Zukunft. Man muß aber unterscheiden zwischen der Entwickelung der Rassen und derjenigen der Seelen. Es ist der Freiheit einer jeden Seele anheimgestellt, sich zu dieser äußeren Form einer Rasse hinzuentwickeln, deren Charakter dem Guten entspricht, das sie verkörpert. Nur aus der Freiheit des Willens und durch die Anstrengung der seelischen Individualität wird man dieser Rasse angehören. Die Zugehörigkeit zu einer Rasse wird für eine Seele nicht mehr zwangsläufig sein, sondern das Ergebnis ihrer Entwickelung.

Der Sinn der manichäischen Lehre ist, daß die Seelen sich von jetzt an dazu vorbereiten sollen, das Böse, das in der sechsten Epoche in voller Stärke in Erscheinung treten wird, in Gutes zu verwandeln. In der Tat wird es nötig sein, daß die menschlichen Seelen stark genug sein werden, um das Böse, das zutage kommen wird, durch eine spirituelle Alchimie vom Guten abzuwenden.

Wenn dann die Entwickelung unseres Erdplaneten die vorhergehenden Phasen seiner Entwickelung im umgekehrten Sinne durchlaufen wird, wird sich zuerst eine Vereinigung der Erde mit dem Mond vollziehen, alsdann eine Verbindung, Wiedervereinigung dieses gemischten Weltkörpers mit der Sonne. Die Wiedervereinigung mit dem Mond wird dann mit dem Höhepunkt des Bösen auf der Erde zusammenfallen. Im Gegensatz dazu wird die Vereinigung des Erdkörpers mit der Sonne den Anbruch der Glückseligkeit, die Herrschaft der Auserwählten bezeichnen.

Der Mensch wird das Zeichen der sieben großen irdischen Phasen an sich tragen. Das Buch mit den sieben Siegeln, von dem die Apokalypse spricht, wird geöffnet sein. Das Weib, mit der Sonne bekleidet, das den Mond unter den Füßen hat, bezieht sich auf die Zeit, wo die Erde aufs neue mit der Sonne und dem Monde vereinigt sein wird. Die Posaunen des Jüngsten Gerichts werden ertönen, denn die Erde wird im devachanischen Zustand angelangt sein, wo nicht mehr das Licht, sondern der Ton herrschen wird. Das Ende der Erdenentwickelung wird im Zeichen des Christus-Prinzips stehen, das die ganze Menschheit durchdringen wird. Dem Christus ähnlich geworden, werden die Menschen sich um ihn versammeln wie die Scharen um das Lamm, und als Frucht dieser Entwickelung wird das Neue Jerusalem erstehen, das die Krönung der Welt darstellt.“ (Lit.:GA 94, S. 124f)

Aufgrund des von Rudolf Steiner beschriebenen Jüngerwerdens der Menschheit werden die Frauen bereits ab dem 7. Jahrtausend unfruchtbar werden und die physischen Inkarnationen des Menschen auf Erden werden aufhören. Der darauf folgende Mondeneintritt hängt auch wesentlich damit zusammen, dass unser bloß auf das äußere Dasein gerichteter Intellekt immer unfruchtbarer und schattenhafter wird - ein Prozess der heute schon längst begonnen hat.

„Nun wissen Sie ja, daß der Mond einstmals sich wiederum mit der Erde vereinigen wird. Dieser Zeitpunkt, wo der Mond sich wiederum mit der Erde vereinigen wird, der wird von den in der Abstraktion lebenden Astronomen und Geologen ja Jahrtausende weit hinausgeschoben; das ist aber nur ein Wahn. In Wirklichkeit stehen wir dem Zeitpunkt gar nicht sofern. Sie wissen ja, die Menschheit als solche wird immer jünger und jünger. Sie wissen, daß die Menschen immer mehr und mehr dazu kommen, ihre leiblich-seelische Entwickelung nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkte zu haben. In der Zeit von Christi Tod, als das Ereignis von Golgatha stattfand, waren die Menschen bis zum dreiunddreißigsten Jahr im allgemeinen leiblich-seelisch entwickelungsfähig. Heute sind sie es nurmehr bis zum siebenundzwanzigsten Jahre. Und es wird eine Zeit kommen im 4. Jahrtausend, da werden die Menschen nur bis zum einundzwanzigsten Jahre noch entwickelungsfähig sein. Dann wird eine Zeit kommen im 7. Jahrtausend, da werden die Menschen nur bis zum vierzehnten Jahr noch entwickelungsfähig sein durch ihre Leiblichkeit. Die Frauen werden dann aufhören, fruchtbar zu sein; es wird eine ganz andere Art und Weise des Erdenlebens eintreten. Es wird die Zeit sein, in der der Mond sich der Erde wiederum nähert, sich der Erde wiederum eingliedert.

Sehen Sie, meine lieben Freunde, auf solche außerirdischen Ereignisse muß der Mensch gegenwärtig anfangen zu sehen. Er muß nicht nur im allgemeinen abstrakt von irgendeinem Göttlichen träumen, sondern er muß die Ereignisse, die mit seiner Entwickelung zusammenhängen, ins Auge fassen. Er muß wissen: der Mond ist einmal von der Erde ausgetreten; der Mond wird wiederum in die Erde eintreten. Und so, wie es ein einschlagendes Ereignis war, dieser Mondenaustritt, so wird es ein einschlagendes Ereignis sein, dieser Mondeneintritt. Wir als Menschen werden die Erde allerdings dann noch bevölkern, aber wir werden nicht mehr in der gewöhnlichen Weise geboren werden, wir werden in einer anderen Weise als durch die Geburt mit der Erde verbunden sein. Aber wir werden uns bis dahin in einer gewissen Weise entwickelt haben. Und wir müssen dasjenige, was jetzt geschieht, das Schattenhaftwerden des Intellektes, das müssen wir in Zusammenhang bringen mit dem, was einmal als ein einschlägiges Ereignis in der Erdenentwickelung kommen wird: das wiederum Hereinschwirren des Mondes in die Erdenmaterie.“ (Lit.:GA 204, S. 240f)

Aus heutiger naturwissenschaftlicher Sicht ist eine baldige physische Wiedervereinigung des Mondes mit der Erde nicht absehbar. Tatsächlich wächst gegenwärtig der mittler Abstand des Mondes von der Erde nach den Messungen des Lunar Laser Ranging um rund 3,8 cm pro Jahr. Aufgrund der Gezeitenreibung wird dabei hauptsächlich der Drehimpuls der Erdrotation in einen entsprechenden Bahndrehimpuls des Mondes umgewandelt. Nach den Modellen der Astrophysik werden die Leuchtkraft und der Radius der Sonne in etwa 7,1 bis 7,7 Milliadren Jahren (entsprechend einem Sonnenalter von 11,7 bis 12,3 Milliarden Jahren) dramatisch zunehmen. Die Sonne werde sich zu einem sog. Roten Riesen verwandeln. Merkur und Venus würden dann von der Sonne verschlungen und die gesamte Erdkruste zu einem Lavameer aufgeschmolzen.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.