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'''Information''' ([[Latein|lat.]] ''informare'' „bilden“, „formen“, „eine Form geben“) ist ein heute vielfältig gebrauchter [[Begriff]], der in den verschiedensten Lebensbereichen aber sehr unterschiedlich verwendet wird. Im weitesten Sinn tritt Information überall dort in [[Erscheinung]], wo man es mit einem [[Wikipedia:System|System]] nicht [[Zufall|zufällig]] angeordneter Elemente zu tun hat, d.h. wo die Teile eines Ganzen zueinander im Verhältnis einer geregelten gesetzmäßigen Ordnung stehen. Ordnung ist nicht gleichbedeutend mit Information, steht aber doch zu ihr in einem direkten Verhältnis.  
'''Information''' (von [[Latein|lat.]] ''informare'' „bilden“, „formen“, „eine Form geben“) ist ein heute vielfältig gebrauchter [[Begriff]], der in den verschiedensten Lebensbereichen aber sehr unterschiedlich verwendet wird. Im weitesten Sinn tritt Information überall dort in [[Erscheinung]], wo man es mit einem [[Wikipedia:System|System]] nicht [[Zufall|zufällig]] angeordneter Elemente zu tun hat, d.h. wo die Teile eines Ganzen zueinander im Verhältnis einer geregelten gesetzmäßigen Ordnung stehen. Ordnung ist nicht gleichbedeutend mit Information, steht aber doch zu ihr in einem direkten Verhältnis.  


Information [[Existenz|existiert]],  derart allgemein aufgefasst, unabhängig vom [[mensch]]lichen [[Wikipedia:Wissen|Wissen]] und insbesondere auch unabhängig davon, ob sie [[verstand]]en wird oder nicht. Sie kann aber Gegenstand menschlichen Wissens und Verstehens werden. Ein Buch, um ein geläufiges Beispiel zu nehmen, enthält Information auch dann, wenn es nicht gelesen wird. Sein Inhalt kann auswendig gelernt und dadurch bis zu einem gewissen Grad Gegenstand des menschlichen Wissens werden, ''ohne'' dabei auch wirklich verstanden zu werden. Der tiefere Sinn der Information, d.h. seine Bedeutung im Weltganzen, eröffnet sich nur der [[Vernunft]].  
Information [[Existenz|existiert]],  derart allgemein aufgefasst, unabhängig vom [[mensch]]lichen [[Wikipedia:Wissen|Wissen]] und insbesondere auch unabhängig davon, ob sie [[verstand]]en wird oder nicht. Sie kann aber Gegenstand menschlichen Wissens und Verstehens werden. Ein Buch, um ein geläufiges Beispiel zu nehmen, enthält Information auch dann, wenn es nicht gelesen wird. Sein Inhalt kann auswendig gelernt und dadurch bis zu einem gewissen Grad Gegenstand des menschlichen Wissens werden, ''ohne'' dabei auch wirklich verstanden zu werden. Der tiefere Sinn der Information, d.h. seine Bedeutung im Weltganzen, eröffnet sich nur der [[Vernunft]].  

Version vom 23. November 2008, 12:53 Uhr

Information (von lat. informare „bilden“, „formen“, „eine Form geben“) ist ein heute vielfältig gebrauchter Begriff, der in den verschiedensten Lebensbereichen aber sehr unterschiedlich verwendet wird. Im weitesten Sinn tritt Information überall dort in Erscheinung, wo man es mit einem System nicht zufällig angeordneter Elemente zu tun hat, d.h. wo die Teile eines Ganzen zueinander im Verhältnis einer geregelten gesetzmäßigen Ordnung stehen. Ordnung ist nicht gleichbedeutend mit Information, steht aber doch zu ihr in einem direkten Verhältnis.

Information existiert, derart allgemein aufgefasst, unabhängig vom menschlichen Wissen und insbesondere auch unabhängig davon, ob sie verstanden wird oder nicht. Sie kann aber Gegenstand menschlichen Wissens und Verstehens werden. Ein Buch, um ein geläufiges Beispiel zu nehmen, enthält Information auch dann, wenn es nicht gelesen wird. Sein Inhalt kann auswendig gelernt und dadurch bis zu einem gewissen Grad Gegenstand des menschlichen Wissens werden, ohne dabei auch wirklich verstanden zu werden. Der tiefere Sinn der Information, d.h. seine Bedeutung im Weltganzen, eröffnet sich nur der Vernunft.

Information ist keineswegs ausschließlich an menschliche Artefakte gebunden und nicht notwendig menschlichen Ursprungs, sondern allgegenwärtig überall in der Natur zu finden. Insbesondere geben sich alle Lebewesen alleine schon durch ihre unverwechselbare typische äußere Form und ihre komplexe innere Struktur als hochgradige Informationsträger kund, aber auch die mannigfaltig gestalteten mineralischen Kristalle tragen reich strukturierte Information in sich.

Information ist im allgemeinen nicht statisch, wie beispielsweise in einem gedruckten Buch, sondern Ausdruck eines dynamischen Prozesses. In der ganzen Natur, namentlich im Lebendigen, ist Information einer beständigen Verwandlung unterworfen und untrennbar mit Informationsübertragung und Informationsverarbeitung verbunden.

Information scheint zunächst an Materie oder Energie als Träger gebunden zu sein. Ein Buch oder ein Kristall ist ein materieller Träger von Information. Aber auch nichtmaterielle Träger wie Licht oder Radiowellen können Information übertragen. So wird etwa durch einen Diaprojektor die strukturierte Bildinformation des Dias durch Licht auf die Projektionsfläche übertragen. Es spricht aber nichts dagegen und ist vielleicht nur ungewohnt, Information als eigenständige Realität aufzufassen, die auch unabhängig von Materie und Energie existieren kann. Der Biologe und Informationswissenschaftler Tom Stonier hat vorgeschlagen, Information neben Energie und Materie als dritte tragende Säule des ganzen Universums aufzufassen und er hat auch gezeigt, dass Energie und Information sehr leicht wechselseitig ineinander umgewandelt werden können. Damit lässt sich auch der bereits eingangs angesprochene Unterschied zwischen Information und strukturierter Ordnung konkreter fassen: Information ist nicht identisch mit der räumlich strukturierten Ordnung, aber sie erzeugt geordnete Strukturen, wenn sie mit Materie oder Energie in Wechselwirkung tritt.

Information erscheint nicht nur äußerlich an der Materie oder Energie, sondern sie kann auch, wenn sie Gegenstand des menschlichen Wissens wird, als inneres seelisches Bild in Gedankenform erlebt werden. Gedanken, egal ob sie mehr logisch abstrakt oder mehr bildhaft erfahren werden, sind die Art wie Information im menschlichen Bewusstsein erscheint.

Aus anthroposophischer Sicht steht hinter der in der Natur wirkenden Information als eigentlich Realität die Welt der ätherischen Bildekräfte.

Literatur

  1. Tom Stonier: Information und die innere Struktur des Universums, Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York 1991