Bertolt Brecht

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Bertolt Brecht (1954) rahmenlos

Bertolt Brecht (auch Bert Brecht; * 10. Februar 1898 als Eugen Berthold Friedrich Brecht in Augsburg; † 14. August 1956 in Berlin (Ost)) war ein einflussreicher deutscher Dramatiker, Librettist und Lyriker des 20. Jahrhunderts. Seine Werke werden weltweit aufgeführt. Brecht hat das epische Theater beziehungsweise „dialektische Theater“ begründet und umgesetzt.

Zum Leben siehe auch

Episches Theater

Episches Theater - Artikel in der deutschen Wikipedia

Brecht wollte ein analytisches Theater, das den Zuschauer eher zum distanzierten Nachdenken und Hinterfragen anregt als zum Mitfühlen. Zu diesem Zweck „verfremdete“ und desillusionierte er das Spiel absichtlich, um es als Schauspiel gegenüber dem wirklichen Leben erkennbar zu machen (Brecht nannte dies den „Verfremdungseffekt“). Schauspieler sollten analysieren und synthetisieren, das heißt, von außen an eine Rolle herangehen, um dann ganz bewusst so zu handeln, wie es die Figur getan hätte. Diese Neukonzeption des Theaters, ursprünglich „episches Theater“, nannte er später „dialektisches Theater“, da ein Widerspruch zwischen Unterhaltung und Lernen entstehen soll, der die Illusion des „emotionalen Hineingezogenwerdens“ beim Publikum zerstören will. Brecht vertrat die Auffassung der Dialektik vom Menschen als Produkt der Verhältnisse und glaubte an dessen Fähigkeit, diese zu verändern: „Ich wollte auf das Theater den Satz anwenden, dass es nicht nur darauf ankommt, die Welt zu interpretieren, sondern sie zu verändern.“[1] Damit bezieht er sich auf die zentrale Schlussfolgerung der marxschen „Thesen über Feuerbach“.

Das epische Theater Brechts steht im Gegensatz sowohl zur Lehre Stanislawskis als auch zu der des method acting (methodische Schauspielkunst) von Lee Strasberg, die größtmögliche Realitätsnähe anstrebten und vom Schauspieler verlangten, sich in die Rolle hineinzuversetzen. Die wichtigsten Elemente des Epischen Theaters waren im Werk Brechts jedoch bereits vor dessen Begegnung mit dem Marxismus ausgebildet.[2]

Der Begriff der Misuk, den Brecht prägte, stellt den Versuch dar, diese Ideen auf das Feld der Musik zu übertragen.

Das Werk

Stücke

Brecht formte seine Stücke zumeist in direkter Wechselwirkung mit den Aufführungen. So folgten, zumindest in der Zeit vor seinem Exil, die Druckfassungen oft den Inszenierungen nach. Erfahrungen, die hier gemacht wurden, konnten dort mit einfließen. Brecht experimentierte in der Zeit von 1918 bis 1933 intensiv mit den verschiedenen künstlerischen Möglichkeiten, welche die Theaterbühne bot. Das änderte sich, nachdem Brecht Deutschland verlassen musste. Von Ausnahmen abgesehen, konnte er nun nur noch „auf Halde“ produzieren. In dieser sogenannten „zweiten Periode“ prägte sich Brechts Stil, sein episches Theater. Umarbeitungen an den Stücken waren an der Tagesordnung. Sich ändernde politische Umstände flossen, durch den Autor reflektiert, in die Stücke ein. Als Beispiel mag hier die amerikanische Fassung des Leben des Galilei gelten, in der sich sowohl die Sprach- und Bühnenkompetenz des Hauptdarstellers Charles Laughton wiederfand, als auch Brechts Erschütterung über die amerikanischen Atombombenabwürfe im Zweiten Weltkrieg, die zu einer Verschiebung des Aussageschwerpunktes hin zur Frage der persönlichen Verantwortung des Wissenschaftlers vor der Gesellschaft führte. Als Brecht nach dem Krieg nach Europa zurückgekehrt war, bildete die direkte Theaterarbeit – auch die Bearbeitung von Stücken anderer Autoren – den Schwerpunkt seiner Tätigkeit.

Brecht verfasste 48 Dramen und etwa 50 Dramenfragmente, von den Fragmenten gelten sieben als spielbar. Abgesehen von kleineren Arbeiten, war Baal Brechts erstes Stück, dem 1919 mit Trommeln in der Nacht ein deutlich gesellschaftskritischeres Drama folgte. Sein größter Erfolg, die Dreigroschenoper, fällt in das Jahr 1928, er wäre ohne die Musik Kurt Weills nicht möglich gewesen. 1930 verursachte das Stück Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny einen der größten deutschen Theaterskandale, als es in Leipzig zu tumultartigen Szenen kam, die wohl von politischen Gegnern unter den Zuschauern provoziert wurden. Brechts Opern und seine Lehrstücke gelten als avantgardistisch, während seine Exildramen den klassischen Rahmen des „Theater[s] als Institution“[3] nicht verlassen.

Brecht brauchte für das Stückeschreiben nach Auskunft von Elisabeth Hauptmann ein „lebendiges Gegenüber, einen intellektuellen Mitspieler“.[4] Auch Brechts Schüler Manfred Wekwerth wusste, dass der Dichter dort besonders produktiv war, wo er bereits etwas vorfand, das er ändern, berichtigen, umgestalten konnte. Nicht allein aufs Machen, aufs Andersmachen kam es ihm an.[5] Kooperative Arbeitsweise und die enge Zusammenarbeit mit Schülern waren bei Brecht üblich, wobei er die dominierende Person war. Um diesen Arbeitsstil Brechts rankten sich nach seinem Tod etliche Legenden. Zum anderen bedachte Brecht alle Möglichkeiten, die das moderne Theater bot, und bezog sie in die Ausgestaltung seiner Stücke ein. Auch hierbei war er auf die Mithilfe der entsprechenden Spezialisten angewiesen.

Gedichte

In seinem vielzitierten Aufsatz Kurzer Bericht über 400 (vierhundert) junge Lyriker aus dem Jahr 1927 erläuterte Brecht seine Auffassung vom „Gebrauchswert“, den ein Gedicht haben müsse. „[…] werden solche ‚rein‘ lyrischen Produkte überschätzt. Sie entfernen sich einfach zu weit von der ursprünglichen Geste der Mitteilung eines Gedankens oder einer auch für Fremde vorteilhaften Empfindung“.[6] Dies und der dokumentarische Wert, den er einem Gedicht zubilligte, lässt sich durch sein gesamtes lyrisches Schaffen verfolgen. Dieses war außerordentlich umfangreich, in der Großen kommentierten Berliner und Frankfurter Ausgabe finden sich etwa 2300 Gedichte, einige davon in verschiedenen Versionen. Es war für Brecht offenbar tiefes Bedürfnis, jeden Eindruck, jedes wesentliche Ereignis, ja jeden Gedanken in Gedichtform zu reflektieren. Noch kurz vor seinem Tode entstanden etwa zwanzig neue Gedichte.[7] Auch die Form ist außerordentlich vielgestaltig, sie reicht von ungereimtem Text über Paarreime zu klassischen Hexametern.

Da viele Gedichte Brechts als Reaktion auf Ereignisse in der Außenwelt, also im Zusammenhang mit konkreten Gelegenheiten entstanden, erschließen sie sich dem Leser oft dann, wenn er sie auch so auffasst, als Gelegenheitsgedichte im Wortsinn.[8] Die „Gelegenheitsbezogenheit“ lässt sich sowohl in Brechts Liebeslyrik als auch in seinen politischen Dichtungen nachweisen. Letztere entstanden häufig aus konkreten Anfragen oder auf Bitte aus antifaschistischen Kreisen (siehe auch Einheitsfrontlied) hin.

Wenn auch die moderne Forschung davon ausgeht, dass Brecht beim größten Teil seiner Gedichte die alleinige Autorenschaft zukommt, gab es dennoch Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, insbesondere mit Komponisten, die ihren Niederschlag in den Werken fand. Brecht hat der Vertonung seiner Gedichte immer einen hohen Stellenwert beigemessen, viele sind direkt als Lieder entstanden. Man geht davon aus, dass es zu etwa 1000 Texten eine Musik gibt oder gegeben hat.[9] Brecht arbeitete dabei unter anderen mit Franz S. Bruinier, Hanns Eisler, Günter Kochan, Kurt Weill und Paul Dessau zusammen.

Seine ersten Gedichte veröffentlichte Brecht 1913 in der Schülerzeitschrift Die Ernte. Als erste bedeutende Publikationen gelten Bertolt Brechts Hauspostille (1927 beim Propyläen-Verlag erschienen) und Die Songs der Dreigroschenoper (1928). Im Exil wurden die Sammlungen Lieder Gedichte Chöre (1934 in Paris mit Notenanhang nach Hanns Eisler) und Svendborger Gedichte (1939 in London als Vorabdruck, Herausgeberin Ruth Berlau) verlegt. Nach dem Krieg gab es neben anderen 1951 die Anthologie Hundert Gedichte und 1955 wurde die Kriegsfibel verlegt. Die Buckower Elegien wurden dagegen nur einzeln, zum Beispiel in Versuche 12/54, veröffentlicht.

Es gilt als wahrscheinlich, dass immer noch unbekannte Gedichte Brechts aufgefunden werden können, da von einigen lediglich die Titel bekannt sind.[10] 2002 wurde in Berlin auf einer Internationalen Messe für Autografen, Bücher und Grafik ein bisher unveröffentlichtes handschriftliches Gedicht mit dem Titel Der Totenpflug zum Kauf angeboten.[11]

Brechts Gedichte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Bekannte Übersetzer im englischsprachigen Raum sind beispielsweise Eric Bentley, John Willett und Ralph Manheim. Im spanischsprachigen Raum ist Miguel Sáenz besonders bedeutsam.

Lehrstücke

Der Begriff Lehrstück wird heute synonym für Lehrbeispiel benutzt, seine Herkunft aus dem Gebiet der Gebrauchskunst ist weitgehend unbekannt. Er taucht bei Brecht sporadisch und an nicht exponierten Stellen etwa ab 1926 auf.

Es wird davon ausgegangen, dass er den Begriff nicht von Anfang an als Klassifikationsbegriff benutzte. Als Typus entwickelten sich die Lehrstücke etwa ab 1929 im Zusammenhang mit dem Musikfest in Baden-Baden, Brecht selbst rechnete sechs seiner Werke dazu.[12] Wichtige erste Beispiele sind die Radiokantate Der Lindberghflug und Lehrstück als „Gemeinschaftsmusik“. Bei der „Gemeinschaftsmusik“ bekam das Publikum die Funktion eines Chores und sollte an bestimmten Stellen des Stücks mitsingen. Ab 1930 benutzte Brecht dann „Lehrstück“ auch im Sinne einer Genrebezeichnung. Das neue Genre wurde kontrovers diskutiert, so endete die Uraufführung von Lehrstück in Baden-Baden mit einem Skandal, allerdings wurde der Ansatz, Kunst in Gemeinschaft und im Zusammenwirken vieler Menschen aktiv auszuüben, als avantgardistisch bewertet. Brechts Intentionen gingen weit darüber hinaus. So sollte sich aus Gemeinschafts- und Gebrauchskunst heraus eine politisch ausgerichtete Kollektivität entwickeln.

Etwa ab 1930 erlebte das Genre einen kurzen Aufschwung, als auch Schulprojekte einbezogen wurden, wobei immer das kollektive Üben, nicht die eventuelle Aufführung im Mittelpunkt stand. Die Übergänge zu anderen Genres wie Schuloper waren dabei nicht klar abgegrenzt. 1930 wurde mit Der Jasager erstmals im 20. Jahrhundert eine Schuloper unter Beteiligung vieler Berliner Schüler uraufgeführt. Sie war sehr erfolgreich und Brecht griff sofort Hinweise der Schüler auf, um das Werk zu überarbeiten. Hieraus entstand später Der Neinsager.

Brecht hat sein Interesse an den Lehrstücken weder im Exil noch später in der DDR verloren. Da sie sich aber weder dazu eigneten, auf Halde produziert zu werden, noch in der Nachkriegs-DDR die Voraussetzungen gegeben waren, sie wieder zu etablieren, räumte er anderen Aufgaben Priorität ein. Es gab 1953 noch einen Projektentwurf Die neue Sonne als Lehrstück, das mit den Ereignissen des 17. Juni im Zusammenhang stand, aber nicht realisiert wurde.[13]

Filme und Drehbücher

In Brechts Nachlass finden sich Ideen, Skizzen, Drehbücher zu Filmen in großer Anzahl, umgesetzt wurden davon nur sehr wenige.

Etwa ab 1920 begann Brecht, sich für Filmprojekte zu interessieren. Es waren dies zunächst Entwürfe für Werbefilmchen, Drehbücher für Detektivgeschichten, eine Art verfremdete Robinsonade. 1923 entstand der Kurzfilm (ca. 32 Minuten) Mysterien eines Frisiersalons, eine Aneinanderreihung skurriler Szenen, zu dem Brecht das Drehbuch geschrieben haben soll (der Film galt lange als verschollen und wurde erst 1974 wiederaufgefunden und aufwändig rekonstruiert). Ein Vertrag, den Brecht 1930 mit der Nero-Film AG über die Verfilmung der Dreigroschenoper geschlossen hatte, wurde durch diese gekündigt und der Film wurde ohne die Mitarbeit Brechts fertiggestellt. Der erste Film, in dem er weitgehend seine Ideen umsetzen konnte, war der 1931 entstandene Film Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt?. Das Drehbuch hierzu schrieb er gemeinsam mit Slatan Dudow und Ernst Ottwalt. Um den Film gab es mehrere Zensurverfahren, ab 1933 durfte er nicht mehr gezeigt werden. Im US-amerikanischen Exil schrieb Brecht zunächst erfolglos zahlreiche Filmtexte. In seinem Journal notierte er 1942: „Zum erstenmal seit zehn Jahren arbeite ich nichts Ordentliches“. Dies änderte sich, als er 1942 gemeinsam mit Fritz Lang das Konzept zu dem Film, der später unter dem Titel Hangmen Also Die in die Kinos kam, entwickelte. Der große Anteil Brechts an dem Filmwerk wurde erst nach 1998 richtig bewertet, als seine Verträge mit Lang aufgefunden wurden. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil konzentrierte sich Brecht auf die Verfilmung vorhandener Werke. 1955 scheiterte nach vielen Querelen der Plan, das Stück Mutter Courage bei der DEFA zu verfilmen und die Verfilmung seines Stücks Herr Puntila und sein Knecht Matti durch die österreichische Wien-Film hielt er für missraten.[14] Weitere Versuche Brechts, bei der DEFA seine Vorstellungen durchzusetzen, waren nicht erfolgreich.

Rezeption

Diverse Stücke von Brecht wurden bereits zur Zeit der Weimarer Republik abgelehnt wie etwa Die heilige Johanna der Schlachthöfe. Der Film Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt? wurde stark zensiert. Brechts eindeutige politische Positionierung überlagerte die Bewertung seines künstlerischen Schaffens, und dies auch über seinen Tod hinaus. Während er bei den Nationalsozialisten schon 1933[15] auf eine schwarze Liste kam, wurde er in der DDR als bürgerlicher Intellektueller, der den Weg zum Kommunisten gefunden habe, kanonisiert. Dabei ordnete sich Brecht keinesfalls den offiziellen Kunst- und Kultur-Leitlinien der SED unter; in den Auseinandersetzungen mit den Funktionären suchte er allerdings auch immer nach Kompromissen.

Friedrich Torberg setzte zusammen mit Hans Weigel in Österreich einen Boykott gegen die Aufführung der Werke von Bertolt Brecht an den Wiener Bühnen durch, der bis 1963 anhielt (Wiener Brecht-Boykott).

In der Bundesrepublik Deutschland hingegen versuchte man lange Zeit, das linkspolitische Engagement Brechts auszublenden, und konnte so seine Stücke, überwiegend die aus dem Exil, weitgehend unaufgeregt nach zeitlosen Fragestellungen durchforsten. Brechts Äußerungen zu aktuellen politischen Ereignissen führten aber auch zu mehreren Boykotts seiner Stücke in der Bundesrepublik. Erst in den 1980er Jahren begann die Forschung, das Avantgardistische in Brechts Schaffen, seinen Opern und Lehrstücken, aber auch in seinen theoretischen Schriften herauszuarbeiten. Nach der Deutschen Wiedervereinigung etablierte sich auch ein eher sachbezogener Umgang mit seinem Œuvre.

Im Zuge der Umbrüche der 1960er Jahre wurde Brecht auch von unorthodoxen Linken kritisiert: Günter Grass wirft in seinem Stück Die Plebejer proben den Aufstand Brecht, der als „der Chef“ in dem Stück unschwer zu erkennen ist, vor, am Gelingen der Revolte der Plebejer auf der Bühne mehr interessiert gewesen zu sein als am realen Aufstand der Arbeiter am 17. Juni. Zugleich zeigt das Stück die Manipulierbarkeit der Massen auf (bei Grass: durch Brecht selbst, der entgegen seiner offiziellen Programmatik ständig mit Suggestionen arbeite, die Menschen also nicht zum Selbstdenken in der Tradition der Aufklärung bringe).

Friedrich Dürrenmatt kritisiert Brechts Dramaturgie mit den Worten: „Brecht denkt unerbittlich, weil er an vieles unerbittlich nicht denkt.“[16][17]

Brecht ab dem Ende des 20. Jahrhunderts

Bertolt Brechts Nachlass

Brecht-Denkmal vor dem Gebäude des Berliner Ensembles, 1988

Von herausragender Bedeutung für die Brecht-Forschung ist sein Nachlass. Der gesamte heute existierende Nachlass ist einer der umfangreichsten literarischen Nachlässe in deutscher Sprache. Er enthält mehr als 500.000 Brecht-Dokumente, darunter 200.000 Handschriften und Manuskripte und gehört als Dauerleihgabe zum Archiv der Akademie der Künste in Berlin. Die Brecht-Bestände werden im Bertolt-Brecht-Archiv der Akademie im Brecht-Haus Chausseestraße 125 (10115 Berlin) aufbewahrt. Der Brecht-Nachlass setzt sich aus dem von seiner Frau Helene Weigel am 1. Dezember 1956 als Privat-Archiv gegründeten Bertolt-Brecht-Archiv sowie verschiedenen Sammlungsteilen der Brecht Sammlung Renata Mertens-Bertozzi und der Brecht-Sammlung Victor N. Cohen und der Brecht-Sammlung der damaligen Ost-Berliner Akademie der Künste zusammen: Zwei Jahre nach dem Tod von Helene Weigel hatte die Ost-Berliner Akademie der Künste das Berliner Privat-Archiv 1973 mit den bereits in der Akademie existierenden Brecht-Sammlungen zusammengeführt. 1992 sind diese Originale der Akademie der Künste als Dauerleihgabe übertragen worden. Die Brecht-Sammlung Renata Mertens-Bertozzi und die Brecht-Sammlung Victor N. Cohen wurden erst 2004 beziehungsweise 2006 erworben.

Barbara Brecht-Schall, Tochter von Helene Weigel und Bertolt Brecht, war seine Haupterbin und Verwalterin des Nachlasses. Sie starb am 31. August 2015.[18]

Brecht-Gedenkstätten

Teil der Skulptur „Der moderne Buchdruck“ beim Berliner Walk of Ideas zur Erinnerung an Gutenbergs Erfindung: Bertolt Brecht gehört in den Kanon mit den bedeutendsten deutschen Schriftstellern.

Die zu Brechts 80. Geburtstag am 10. Februar 1978 eröffnete und heute zur Akademie der Künste gehörende Brecht-Weigel-Gedenkstätte befindet sich im Hof des Brecht-Hauses Chausseestraße 125 (10115 Berlin), direkt neben dem Dorotheenstädtischen Friedhof gelegen, auf dem Bertolt Brecht und seine Frau Helene Weigel bestattet liegen. In der Chausseestraße 125 (Hinterhaus, 1. Etage) lebte Bertolt Brecht von Oktober 1953 bis zu seinem Tod am 14. August 1956. Helene Weigel wohnte während dieser Zeit in der zweiten Etage und zog 1957 ins Erdgeschoss, wo sie bis zu ihrem Tod am 6. Mai 1971 wohnte. Die Wohnungen sind größtenteils im Originalzustand erhalten geblieben. Neben Brechts Nachlass befindet sich dort auch das Helene-Weigel-Archiv.

In Brechts Geburtshaus in Augsburg befindet sich seit 1990 ebenfalls die Gedenkstätte „Brechthaus“. In dieser Stadt gibt es zahlreiche Anknüpfungspunkte zu Brechts Biographie und Werk; hier wird auch regelmäßig das Brecht-Festival veranstaltet (ab 1995 alle drei Jahre, seit 2006 jährlich). Mit Blick auf den ambivalenten Umgang Augsburgs mit Brecht spricht der Kulturjournalist Ralf Hutter von einer „Rückkehr des verlorenen Sohnes“.[19]

Das Haus in Svendborg, in dem sich Brecht auf seiner Flucht in Dänemark aufhielt, wird vom dortigen Brechtverein unter dem Namen „Brechts hus“ als Künstler- und Forscherwohnung zur Verfügung gestellt.

Auch in Buckow in der Märkischen Schweiz, unweit von Berlin, befindet sich eine Gedenkstätte: Das Brecht-Weigel-Haus ist teilweise öffentlich zugänglich und erinnert mit Ausstellungen und Veranstaltungen an den Autor der Buckower Elegien.

Erben

Als Helene Weigel 1971 starb, traten Brechts Kinder Stefan Brecht, Hanne Hiob und Barbara Brecht-Schall in die Wahrnehmung der Rechte an Brechts Werk ein. Nach dem deutschen Urheberrecht laufen diese im Jahr 2027 aus. Stefan Brecht war der Erbenbevollmächtigte, der sich gleichzeitig um die Rechtevergabe im englischsprachigen Raum kümmerte. Barbara Brecht-Schall übernahm die gleichen Aufgaben für den deutschsprachigen Raum, Hanne Hiob wurde ein Beratungsrecht eingeräumt. Nach eigenem Bekunden liegt den Erben besonders die Werktreue und Einhaltung der Tendenz der Stücke am Herzen, direkten Einfluss auf die künstlerische Ausgestaltung der Inszenierungen wollten sie dagegen nicht nehmen. Konfrontationen zwischen den Rechteinhabern und den Theaterverantwortlichen sind die Ausnahme, wie im Jahr 1981, als die Aufführung einer Inszenierung des Stücks Der gute Mensch von Sezuan des Regisseurs Hansgünther Heyme untersagt wurde. Daneben achten die Erben auch auf Publikationen über den Vater, dessen Tätigkeit und die Familie. Als J. Fuegi seine Biografie Das Leben und die Lügen des Bertolt Brecht veröffentlichte, gab es zahlreiche Auseinandersetzungen zwischen dem Autor und den Brecht-Erben.[20] Barbara Brecht-Schall „untersagte zuletzt eine weitere Aufführung von Brechts Stück ‚Baal‘ in der Regie von Frank Castorf am Münchner Residenztheater wegen Eingriffen in den Originaltext“.[21]

Umfrage zum Bekanntheitsgrad

Briefmarkenblock der DDR (1988) zum 90. Geburtstag

„Der größte Dramatiker des 20. Jahrhunderts“, so Marcel Reich-Ranicki über ihn, sei (inzwischen) in Deutschland, statistisch gesehen, wenig bekannt, entsprechend der Interpretation einer repräsentativen Studie (vom Literaturmagazin „bücher“ beim Gewis-Institut) zum 50. Todestag im Jahr 2006. 55 Prozent hatten nur in der Schulzeit Kontakt mit Brechts Werk, in diesem oder im vorigen Jahr haben nur zwei Prozent etwas davon gelesen. 42 Prozent der Bundesbürger haben das noch nie oder erinnern sich nicht daran. Auch Brechts Biographie ist den meisten Deutschen unbekannt. Dass er das Berliner Ensemble gründete, wissen acht Prozent. Drei Prozent denken irrtümlich an die Berliner Schaubühne, die übrigen 89 Prozent haben keine Vorstellung, welches Theater Brecht gegründet haben könnte (1084 Frauen und Männer zwischen 16 und 65 Jahren wurden befragt).[22]

Der Suhrkamp-Verlag erwiderte: „Welcher deutsche Autor wird heute noch 300.000-mal im Jahr verkauft? […] [Zur Umfrage und ihrer Interpretation] ist doch zumindest anzumerken, daß die angeblichen Umfragewerte […] auch genau umgekehrt interpretiert und kommentiert werden können: Immerhin haben nämlich 55 Prozent der Befragten Werke von Brecht in der Schulzeit gelesen. Von welchem Autor, von welcher Autorin kann dies wohl behauptet werden? Über 16,5 Millionen Bücher von Bertolt Brecht hat der Suhrkamp Verlag bislang verkauft, jährlich kommen durchschnittlich 300.000 Exemplare dazu. Sein Werk ist übersetzt in über 50 Sprachen. Und Brecht ist nach wie vor führend auf den Spielplänen deutscher Theater.“[23]

Brecht-Zentrum in Schytomyr

Die Brecht-Forschung in der Ukraine konzentriert sich um das Brecht-Zentrum in Schytomyr. Das „Brecht-Zentrum“ wurde 2008 am Institut für Fremdsprachige Philologie der Staatlichen Iwan-Franko-Universität Schytomyr auf Anregung von Alexander Tschirkow gegründet, der auch die wissenschaftliche Betreuung des Zentrums übernommen hat. Jetzt werden in Schytomyr vom Brecht-Zentrum in der Zusammenarbeit mit dem Bertolt-Brecht-Archiv der Akademie der Künste Berlin und dem Schewtschenko-Institut für Literatur der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine (Kiew) jährlich Ende Februar – Anfang März „Brechtsche Lesungen“ – eine internationale literaturwissenschaftliche Konferenz veranstaltet. Die Materialien der Konferenz, ukrainische Übersetzungen einiger früher auf Deutsch oder Englisch veröffentlichter Artikel zu Brechts Werk sowie einige kürzere Werke von Brecht selbst werden seit 2011 in „Brecht-Heft“ alljährlich publiziert. Das Brecht-Zentrum beschäftigt sich auch mit der Übertragung ins Ukrainische der Werke von Bertolt Brecht. 2009 erschien die erste ukrainische Übersetzung von Brechts „Lehrstücken“, 2010 erschienen auf Ukrainisch drei bekannte Stücke Brechts, nämlich „Die Dreigroschenoper“, „Mutter Courage und ihre Kinder“ und „Leben des Galilei“, 2011 und 2012 wurden im „Brecht-Heft“ ukrainische Übersetzungen von dem Einakter „Die Bibel“ sowie einige Szenen aus „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ publiziert.

Werke

Stücke

Stück Entstehung Erstveröffentlichung in Druckform Uraufführung der ersten Fassung
Die Bibel. Drama in 3 Szenen 1913 1914 in Die Ernte 8. Februar 2013 Augsburg
Baal 1918 1922 8. Dezember 1923 Leipzig[Herk. 1]
Trommeln in der Nacht 1919 1922 Kiepenheuer 29. September 1922 München[Herk. 2]
Die Hochzeit, auch Die Kleinbürgerhochzeit (Einakter) 1919 11. Dezember 1926 Frankfurt/M[Herk. 2]
Er treibt einen Teufel aus (Einakter) 1919 1966 Suhrkamp[Herk. 2] 3. Oktober 1975 Basel[Herk. 2]
Lux in Tenebris (Einakter) 1919
Der Bettler oder Der tote Hund (Einakter) 1919
Der Fischzug (Einakter) 1919
Prärie (Opernlibretto) 1919 1989 Suhrkamp, GBA[Herk. 2] 1994 Rostock
Im Dickicht der Städte auch Im Dickicht 1921 1927 Propyläen[Herk. 2] 9. Mai 1923 München[Herk. 2]
Leben Eduards des Zweiten von England 1923 1924 Kiepenheuer 18. März 1924 München
Hannibal (Fragment) 1922
Mann ist Mann [1918]–1926 1927 Propyläen[Herk. 1] 25. September 1926 Darmstadt und Düsseldorf[Herk. 1]
Fatzer (Fragment), auch Untergang des Egoisten Johann Fatzer 1927–1931 1930 Kiepenheuer[Herk. 1] 1975/1976 Stanford
Jae Fleischhacker in Chikago (Fragment) 1924–1929 BFA Band 10.1 Suhrkamp 1997
Mahagonny (Songspiel) 1927[Herk. 2] 1927[Herk. 2] 17. Juli 1927 Baden-Baden[Herk. 2]
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (Opernlibretto) 1927–1929 1929 9. März 1930 Leipzig[Herk. 1]
Berliner Requiem (Kleine Kantate für drei Männerstimmen und Blasorchester) 1928 1967 David Drew 5. Februar 1929 Reichs-Rundfunk-Gesellschaft Berlin
Die Dreigroschenoper 1928 1928 31. August 1928 Berlin[Herk. 1]
Der Ozeanflug, auch Der Lindberghflug, auch Der Flug der Lindberghs 1928 1929 in Uhu[Herk. 1] 17. Juli 1929 Baden-Baden als Rundfunk-Kantate[Herk. 1]
Das Badener Lehrstück vom Einverständnis, auch Lehrstück 1929 1929 Baden-Baden
Der Jasager. Der Neinsager (Opernlibretti/Lehrstücke [Schuloper]) 1929–1930 1930 23. Juli 1930 Berlin[Herk. 3]
Die Maßnahme (Lehrstück) 1930 1930 13./14. Dezember 1930 Berlin[Herk. 1]
Die heilige Johanna der Schlachthöfe 1929 1931 30. April 1959 Hamburg[Herk. 3]
Der Brotladen (Fragment) 1929–1930 1967 Berlin
Die Ausnahme und die Regel (Lehrstück) 1931 1937 Moskau[Herk. 4] 1. Mai 1938 Givath Chajim[Herk. 4]
Die Mutter 1931 1933 17. Januar 1932 Berlin[Herk. 2]
Die Rundköpfe und die Spitzköpfe 1932–1936 1932 4. November 1936 Kopenhagen[Herk. 2]
Die sieben Todsünden, auch Die sieben Todsünden der Kleinbürger (Ballettlibretto) 1933 7. Juni 1933 Paris[Herk. 2]
Safety first 1934
Das wirkliche Leben des Jakob Gehherda (Fragment) 1935?
Die Horatier und die Kuriatier (Lehrstück) 1935 1936 Moskau 26. April 1958 Halle/S[Herk. 4]
Die Gewehre der Frau Carrar 1936–1937 1937 London 16. Oktober 1937 Paris[Herk. 2]
Goliath (Fragment – Opernlibretto) 1937
Furcht und Elend des Dritten Reiches 1937–1938 1938 Moskau[Herk. 1] 21. Mai 1938 Paris[Herk. 2]
Leben des Galilei 1938–1939 1948 Suhrkamp[Herk. 1] 9. September 1943 Zürich[Herk. 2]
Dansen (Einakter) 1939?
Was kostet das Eisen? (Einakter) 1939 14. August 1939 Tollare bei Stokholm[Herk. 5]
Mutter Courage und ihre Kinder 1939 1941 19. April 1941 Zürich[Herk. 2]
Das Verhör des Lukullus (Hörspiel), später Die Verurteilung des Lukullus (Opernlibretto) 1939 1940 Moskau 1940 Sender Beromünster (Oper 19.3/12. Oktober 1951 Berlin)[Herk. 2]
Der gute Mensch von Sezuan 1939 1953 4. Februar 1943 Zürich[Herk. 2]
Herr Puntila und sein Knecht Matti 1940 1948? 1950 in Versuche[Herk. 4] 5. Juni 1948 Zürich[Herk. 4]
Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui 1941 1957 10. November 1958 Stuttgart[Herk. 1]
Die Gesichte der Simone Machard auch Die Stimmen (siehe Lion Feuchtwanger Simone) 1941 1956 Sinn und Form 8. März 1957 Frankfurt/M[Herk. 4]
Schweyk im Zweiten Weltkrieg 1943 1947 in Ulenspiegel[Herk. 1] 17. Januar 1957 Warschau[Herk. 1]
The Duchess of Malfi (Nach John Webster) 1943 15. Oktober 1946 New York[Herk. 5]
Der kaukasische Kreidekreis 1944 1949 Sinn und Form [Mai 1948 USA n.a.] 23. Mai 1951 Göteborg[Herk. 4]
Bearbeitung SophoklesAntigone 1947 15. Februar 1948 Chur[Herk. 2]
Die Tage der Commune 1949 1957 1956 Karl-Marx-Stadt
Bearbeitung Jakob Michael Reinhold LenzDer Hofmeister 1949 1951 15. April 1950 Berlin[Herk. 1]
Bearbeitung Gerhart HauptmannBiberpelz und roter Hahn 1950 24. März 1951 Berlin[Herk. 5]
Bearbeitung William ShakespeareCoriolanus 1951–1955 1959 Suhrkamp[Herk. 1] 22. September 1962 Frankfurt/M[Herk. 4]
Bearbeitung Anna SeghersDer Prozess der Jeanne d’Arc in Rouen 1431[24] 1952 1952 Berlin
Turandot oder Der Kongreß der Weißwäscher 1953 1967 5. Februar 1969 Zürich[Herk. 1]
Bearbeitung MolièreDon Juan 1952 1952 Rostock
Pauken und Trompeten (nach George Farquhar) 1954 1959 Suhrkamp[Herk. 4] 19. September 1955[Herk. 4]

Herkunft der Daten:

  • Soweit nicht anders angegeben, ist Jan Knopfs Brecht-Handbuch 2001 Quelle für die Daten.
  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 1,16 Werner Hecht (Hrsg.): Alles was Brecht ist … Fakten – Kommentare – Meinungen – Bilder. Frankfurt am Main 1997.
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 2,11 2,12 2,13 2,14 2,15 2,16 2,17 2,18 2,19 Bertolt Brecht: Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. Suhrkamp 1988–1999.
  3. 3,0 3,1 Bertolt Brecht: Ausgewählte Werke in 6 Bänden. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997.
  4. 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 4,7 4,8 4,9 Ana Kugli, Michael Opitz (Hrsg.): Brecht Lexikon. Stuttgart/ Weimar 2006.
  5. 5,0 5,1 5,2 Werner Hecht: Brecht Chronik 1998–1956. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998.

Die Jahreszahl der Entstehung ist nur als Anhaltspunkt zu verstehen, da Brecht die meisten seiner Stücke mehrfach umgearbeitet hat. In der Forschung umstrittene Daten sind mit Fragezeichen gekennzeichnet.

Lyrik

Gedichtsammlungen

Lfd. Nr. Gedichtsammlung Anzahl der Gedichte Entstehung Erstdruck Neuordnung
1. Lieder zur Klampfe von Bert Brecht und seinen Freunden 7 (8) 1918 1988 GBA
2. Psalmen 19 (23) 1920 1960 1922
3. Bertolt Brechts Hauspostille 48 (52) 1916–1925 1926 Kiepenheuer PD 1937, 1956
4. Die Augsburger Sonette 13 1925–1927 1982
5. Die Songs der Dreigroschenoper 17 (20) 1924–1928 1928 Kiepenheuer 1937, 1946–1948
6. Aus dem Lesebuch für Städtebewohner 10 (21) 1926–1927 1930 in Versuche 1938
7. Geschichten aus der Revolution 2 1929–1931 1933 in Versuche
8. Sonette 12 (13) 1932–1934 1951, 1960, 1982
9. Englische Sonette 3 1934
10. Lieder Gedichte Chöre 34 (38) 1918–1933 1934 Editions du Carrefour
11. Hitler-Choräle 4 1933 (in Lieder Gedichte Chöre enthalten)
12. Chinesische Gedichte 15 1938–1949
13. Studien 8 1934–1940 1951 in Versuche
14. Svendborger Gedichte 93 (108) 1934–1938 1939
15. Steffinsche Sammlung 23 (29) 1939–1940 1948 Aufbau 1942, 1948
16. Hollywoodelegien 9 1942 1988 GBA
17. Gedichte im Exil 17 1936–1944 1988 GBA 1949, 1951
18. Kriegsfibel 69 (86) 1940–1945 1955 Eulenspiegel 1944, 1954
19. Deutsche Satiren (zweiter Teil)[25] 3 1945 1988 GBA
20. Kinderlieder/neue Kinderlieder 9/8 1950 1953 Aufbau 1952
21. Buckower Elegien 23 1953 1964
22. Gedichte aus dem Messingkauf 7 1935–1952 1953 in Versuche
23. Gedichte über die Liebe 76 1917–1956 1982
24. Hundert Gedichte. 1918 bis 1950 100 1918–1950 1958[26]

Herkunft der Daten: Bertolt Brecht: Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. Suhrkamp 1988–1999.

Die Klammerangabe bei der Anzahl der Gedichte summiert auch die Gedichte, die durch Umordnung oder Ergänzung hinzugekommen oder weggefallen sind. Die Jahreszahlen geben an, in welchem Zeitraum die wesentlichen Gedichte der Sammlung geschrieben wurden, es gab teilweise sowohl spätere Änderungen/Ergänzungen als auch Neuzusammenstellungen unter Verwendung älterer Gedichte durch den Autor.

Ausgewählte Gedichte und Lieder

Illustration zu einem Gedicht von Brecht an einer Giebelwand in Berlin-Weißensee, Berliner Allee 177
Brechtbühne in Augsburg

Ausgewählte Prosa

Werkausgaben

  • Gesammelte Werke in 20 Bänden, Schriften zur Politik und Gesellschaft. Werkausgabe Edition Suhrkamp, Frankfurt am Main 1967.
  • Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. 30 Bände (in 32 Teilbänden) und ein Registerband. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1988–2000 (Verzeichnis der Bände)
  • Sämtliche Stücke in einem Band. Komet, 2002, ISBN 3-89836-302-3.
  • Die Gedichte in einem Band. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-518-02269-5.
  • Geschichten vom Herrn Keuner. Zürcher Fassung. Herausgegeben von Erdmut Wizisla. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-518-41660-X (Enthält erstmals veröffentlichte Geschichten aus einem Zürcher Fund im Jahr 2000.)

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Siehe auch

Literatur

Biografien

  • Günter Berg, Wolfgang Jeske: Bertolt Brecht. Sammlung Metzler. Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-10310-2.
  • John Fuegi: Brecht & Co. Übersetzt und berichtigt von Sebastian Wohlfeil. EVA, Hamburg 1997, ISBN 3-434-50067-7.
  • Werner Hecht: Brecht-Chronik. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-518-40910-7.
  • Jürgen Hillesheim: Bertolt Brechts Augsburger Geschichten. Biografische Skizzen und Bilder. Augsburg 2004, ISBN 3-938332-01-8.
  • Jürgen Hillesheim: Bertolt Brecht – Erste Liebe und Krieg. Mit einem bislang unbekannten Text und unveröffentlichten Fotos. Augsburg 2008, ISBN 978-3-938332-11-5.
  • Reinhold Jaretzky: Bertolt Brecht. (= rororo Monographien. Band 50692). Rowohlt, Reinbek 2006, ISBN 3-499-50692-0.
  • Sabine Kebir: Ein akzeptabler Mann? Streit um Bertolt Brechts Partnerbeziehungen. Der Morgen, Berlin 1987, ISBN 3-371-00091-5.
  • Sabine Kebir: Ein akzeptabler Mann? Brecht und die Frauen. Pahl-Rugenstein, Köln 1989, ISBN 3-7609-7028-1; Aufbau Taschenbuch, Berlin 1998, ISBN 3-7466-8028-X.
  • Marianne Kesting: Bertolt Brecht mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Hamburg 1959; Rowohlt, Reinbek 2003, ISBN 3-499-50037-X.
  • Jan Knopf: Bertolt Brecht – Lebenskunst in finsteren Zeiten: Biographie. Hanser Verlag, München 2012, ISBN 978-3-446-24001-8.
  • Jan Knopf: Bertolt Brecht. (= Suhrkamp BasisBiographie. 16). Suhrkamp, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-518-18216-1.
  • Werner Mittenzwei: Das Leben des Bertolt Brecht oder Der Umgang mit den Welträtseln. Suhrkamp, Frankfurt 2002, ISBN 3-518-02671-2.
  • Stephen Parker: Bertolt Brecht: a literary life. Bloomsbury, London u. a. 2014, ISBN 978-1-4081-5562-2.
    • Deutsche Übersetzung von Ulrich Fries und Irmgard Müller: Bertolt Brecht: Eine Biographie. Suhrkamp, Berlin 2018, ISBN 978-3-518-42812-2.
  • Anthony Squiers: An Introduction to the Social and Political Philosophy of Bertolt Brecht: Revolution and Aesthetics. Rodopi, Amsterdam 2014, ISBN 978-90-420-3899-8.
  • Klaus Völker: Bertolt Brecht, Eine Biografie. Rowohlt, Reinbek 1988, ISBN 3-499-12377-0.

Sonstiges

  • Bertolt Brecht. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Kindlers Literatur Lexikon. 3. völlig neu bearbeitete Auflage. 18 bde. Metzler, Stuttgart/Weimar 2009, ISBN 978-3-476-04000-8, Bd. 3, S. 92–123
  • Louis Althusser: Über Brecht und Marx. 1968.
  • Hannah Arendt Bertolt Brecht. In: Menschen in finsteren Zeiten. Piper, München 2001, ISBN 3-492-23355-4, S. 237–283. (Auch in: Hannah Arendt: Walter Benjamin – B. B.- Zwei Essays. Piper, München 1971, S. 63–107).
  • Michael Bienert: Brechts Berlin. Literarische Schauplätze, Verlag für Berlin-Brandenburg, Berlin 2018, ISBN 978-3-947215-27-0.
  • Wendula Dahle (Hrsg.): Die Geschäfte mit dem armen B. B. Vom geschmähten Kommunisten zum Dichter deutscher Spitzenklasse. VSA-Verlag, Hamburg 2006, ISBN 3-89965-209-6.
  • Franz-Josef Deiters: "'Das Ereignis hat stattgefunden, hier findet die Wiederholung statt'. Bertolt Brechts Episches Theater". In: Franz-Josef Deiters: Verweltlichung der Bühne? Zur Mediologie des Theaters der Moderne. Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2019. ISBN 978-3-503-18813-0, S. 133–169.
  • Helmut Fahrenbach: Bertolt Brecht – Philosophie als Verhaltenslehre. Mössingen-Talheim: Talheimer Verlag, 2018. ISBN 978-3-89376-177-7.
  • Günter Grass: Die Plebejer proben den Aufstand. Ein deutsches Trauerspiel. Steidl, Göttingen 2003, ISBN 3-88243-934-3. (Erstveröffentlichung 1966)
  • Werner Hecht: Die Mühen der Ebenen. Brecht und die DDR. Aufbau Verlag, Berlin, 2014, ISBN 978-3-351-03569-3.
  • Hans-Christian von Herrmann: Sang der Maschinen. Brechts Medienästhetik. Fink, München 1996, ISBN 3-7705-3107-8.
  • Fritz Hennenberg (Hrsg. u. Kommentar): Brecht-Liederbuch. (= suhrkamp taschenbuch. 1216). Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-518-37716-7. (Auswahl von 121 Liedern mit Noten)
  • Jürgen Hillesheim: Ich muß immer dichten. Zur Ästhetik des jungen Brecht. Würzburg 2005, ISBN 3-8260-3057-5.
  • Jürgen Hillesheim: Instinktiv lasse ich hier Abstände … Bertolt Brechts vormarxistisches Episches Theater. Königshausen & Neumann, Würzburg 2011, ISBN 978-3-8260-4716-9.
  • Jürgen Hillesheim: Ich habe Musik unter meiner Haut - Bach, Mozart und Wagner beim frühen Brecht. Freiburg 2014, ISBN 978-3-7930-9783-9.
  • Jan Knopf (Hrsg.): Brecht-Handbuch in fünf Bänden. Metzler, 2001–2003.
  • Dieter Lattmann: Kennen Sie Brecht? Reclam, Stuttgart 1988, ISBN 3-15-008465-2.
  • Joachim Lucchesi, Ronald K. Shull: Musik bei Brecht. Suhrkamp, Frankfurt 1988, ISBN 3-518-02601-1.
  • Brigitte Marschall: Bertolt Brecht. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 1, Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 264–266.
  • Klaus-Detlef Müller: Bertolt Brecht: Epoche – Werk – Wirkung. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59148-8.
  • Eberhard Rohse: Der frühe Brecht und die Bibel. Studien zum Augsburger Religionsunterricht und zu den literarischen Versuchen des Gymnasiasten. (= Palaestra. Band 278). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1983, ISBN 3-525-20550-3.
  • Eberhard Rohse: Bertolt Brecht 1898–1956. In: Karl-Heinz Habersetzer (Hrsg.): Deutsche Schriftsteller im Porträt 6: Expressionismus und Weimarer Republik. (= Beck’sche Schwarze Reihe. Band 292). C.H. Beck Verlag, München 1984, ISBN 3-406-09292-6, S. 34–35.
  • Rüdiger Sareika (Hrsg.): Anmut sparet nicht noch Mühe. Zur Wiederentdeckung Bertolt Brechts. Iserlohn 2005, ISBN 3-931845-92-3.
  • Ralf Schenk: Die gescheiterte Courage – Notizen zur Werkgeschichte eines großen Filmprojekts von Bertolt Brecht und Wolfgang Staudte. In: film-dienst. 03/1998.
  • Ernst Schumacher: Mein Brecht – Erinnerungen. Henschel, Berlin 2006, ISBN 3-89487-534-8.[31]
  • Frank Thomsen, Hans-Harald Müller, Tom Kindt: Ungeheuer Brecht. Eine Biographie seines Werks. Göttingen 2006, ISBN 3-525-20846-4.
  • Ditte von Arnim: Brechts letzte Liebe. Das Leben der Isot Kilian. Transit Buchverlag, Berlin 2006, ISBN 3-88747-215-2.
  • Werner Wüthrich: 1948. Brechts Zürcher Schicksalsjahr. Chronos, 2006, ISBN 3-0340-0812-0.
  • Werner Wüthrich: Bertolt Brecht und die Schweiz. Chronos, 2003, ISBN 3-0340-0564-4.
  • Bertolt Brecht. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 23–24/2006 (online; PDF; 3,0 MB).
  • Brecht/Lukács/Benjamin – Fragen der marxistischen Theorie. In: Das Argument. Nr. 46, 1968. (PDF)

Weblinks

Commons: Bertolt Brecht - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
Gedenkstätten
Bühne
Texte über Brecht
Film

Einzelnachweise

  1. Bert Brecht (1964): Schriften zum Theater. Band 7. 1948–1956, Frankfurt am Main, Suhrkamp, S. 142 f.
  2. Jürgen Hillesheim: „Instinktiv lasse ich hier Abstände …“ Bertolt Brechts vormarxistisches Episches Theater. Würzburg 2011, S. 461–470.
  3. Knopf Band 1, S. 4.
  4. Sabine Kebir: Ich fragte nicht nach meinem Anteil. Berlin 1997, S. 26.
  5. Werner Mittenzwei: Das Leben des Bertolt Brecht oder der Umgang mit den Welträtseln. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1989 II, S. 384.
  6. Bertolt Brecht: Ausgewählte Werke in 6 Bänden. Suhrkamp 1997, Band 6, S. 49.
  7. Jan Knopf (Hrsg.): Brecht-Handbuch. J.B. Metzler Stuttgart 2001, Band 2, S. 3 f.
  8. G. Berg, W. Jeske: Bertolt Brecht. Stuttgart 1998, S. 141 f.
  9. Knopf Band 2, S. 4.
  10. Bertolt Brecht: Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. Suhrkamp 1988–1999, Band Reg, S. 787 f.
  11. Zeit online – Brechtgedicht auf Messe im Angebot
  12. Ana Kugli, Michael Opitz (Hrsg.): Brecht-Lexikon. Stuttgart und Weimar 2006, S. 174.
  13. Jan Knopf (Hrsg.): Brecht-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart 2001, Band 1, S. 28 ff.
  14. Jan Knopf (Hrsg.): Brecht-Handbuch. J.B. Metzler, Stuttgart 2002, Band 4, S. 417 ff.; der Film Herr Puntila und sein Knecht Matti ist erst vier Jahre nach Brechts Tod in München uraufgeführt worden.
  15. Bertolt Brecht: Ausgewählte Werke in 6 Bänden. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1997, Band 3, S. 446.
  16. Friedrich Dürrenmatt: Theaterprobleme. 1955.
  17. Brecht spielen. Hermann Beil im Gespräch mit Günter Erbe. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 23–24/2006 (online).
  18. http://orf.at/#/stories/2296112/ Tochter von Bertolt Brecht gestorben, orf.at, 1. September 2015, abgerufen am 1. September 2015.
  19. Ralf Hutter: Die Rückkehr des verlorenen Sohnes. Der ambivalente Umgang mit Bertolt Brecht in seiner Geburtsstadt Augsburg: zwischen Ablehnung und Vereinnahmung. In: neues deutschland vom 31. Januar/1. Februar 2015, S. 17–19.
  20. Ana Kugli, Michael Opitz (Hrsg.): Brecht Lexikon. Stuttgart/ Weimar 2006, S. 104.
  21. Tochter von Bertolt Brecht gestorben, orf.at, 1. September 2015, abgerufen am 1. September 2015.
  22. Konrad Lischka, Marcus Römer: Große Bücher-Umfrage zum 50. Todestag von Bertolt Brecht ergibt: Die Deutschen lesen kaum noch Brecht! In: bücher. Das Magazin zum Lesen. August 2006.
  23. Philip Roeder (Suhrkamp Verlag): Ist das Glas halb voll oder halb leer? Jährlich werden 300.000 (!) Brecht-Bücher verkauft. In: buchmarkt.de. 9. August 2006.
  24. The Trial of Joan of Arc of Proven, 1431 in der englischsprachigen Wikipedia.
  25. Die erste Gedichtgruppe dieses Titels erschien 1937 als Teil V der Svendborger Gedichte.
  26. Bertolt Brecht, Hundert Gedichte. 1918 bis 1950. Berlin 1958.
  27. Bertolt Brecht: Die Geschäfte des Herrn Julius Caesar. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Kindlers Literatur Lexikon. 3. völlig neu bearbeitete Auflage. 18 bde. Metzler, Stuttgart/Weimar 2009, ISBN 978-3-476-04000-8, Bd. 3, S. 118
  28. Gesammelte Werke, Band 11, Prosa 1, S. 197–203. Brechts Quelle Ein Wiedererkennen, die am 22. Juni 1928 in der Frankfurter Zeitung erschien, stammt von dem Dichter Moshe Lifshits.
  29. Bertolt Brecht: Dreigroschenroman. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Kindlers Literatur Lexikon. 3. völlig neu bearbeitete Auflage. 18 bde. Metzler, Stuttgart/Weimar 2009, ISBN 978-3-476-04000-8, Bd. 3, S. 117–118
  30. Bertolt Brecht: Flüchtlingsgespräche. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Kindlers Literatur Lexikon. 3. völlig neu bearbeitete Auflage. 18 bde. Metzler, Stuttgart/Weimar 2009, ISBN 978-3-476-04000-8, Bd. 3, S. 118–119
  31. Holger Teschke: Kalendergeschichten aus dem Kalten Krieg. Ernst Schumachers Erinnerungen an seine Jahre mit Bertolt Brecht. In: Berliner Zeitung. 2. März 2006, S. 29.
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