Farbenlehre (Goethe) und Wilhelm Ernst Barkhoff: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
 
imported>Joachim Stiller
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
Mit seiner '''Farbenlehre''', die [[Goethe]] vor allem in seiner [[1810]] veröffentlichten Schrift „'''Zur Farbenlehre'''“ umfänglich dargestellt hat, schuf er die Grundlage für den [[Goetheanismus]], der eine wissenschaftlich exakte Betrachtung der Natur ermöglicht, die sich vom herkömmlichen naturwissenschaftlichen Ansatz in wesentlichen Punkten unterscheidet. Bei diesem steht die  quantitative Erfassung der Naturerscheinung im Vordergrund. ''"Messen, was messbar ist, und messbar machen, was nicht messbar ist"'', war hier seit Galilei der oberste Grundsatz. Goethe strebte demgegenüber nach einer systematischen reinen [[Phänomenologie]] der [[sinnlich]] erfahrbaren Erscheinungen. Das qualitative Element steht im Vordergrund. Die [[Sinnesqualitäten]] selbst, die bei der herkömmlichen naturwissenschaftlichen Methode als vorgeblich rein subjektive Erscheinungen aus der wissenschaftlichen Theorienbildung völlig ausgeklammert werden, rücken bei Goethe gerade in den Mittelpunkt der naturwissenschaftlichen Betrachtung. Im Vorwort „Zur Farbenlehre“ beschreibt Goethe die ''Farben als Taten und Leiden des [[Licht]]s'':
'''Wilhelm Ernst Barkhoff''' (1916-1994) war Rechtsanwalt und Begründer und Initiator der [[anthroposophisch]]en [[GLS Gemeinschaftsbank]] in Bochum.


{{Zitat|Ob man nicht, indem von den Farben gesprochen werden soll, vor allen Dingen des Lichtes zu erwähnen habe, ist eine ganz natürliche Frage, auf die wir jedoch nur kurz und aufrichtig erwidern: es scheine bedenklich, da bisher schon so viel und mancherlei von dem Lichte gesagt worden, das Gesagte zu wiederholen oder das oft Wiederholte zu vermehren.
== Siehe auch ==
{{wikipediaDE|Wilhelm Ernst Barkhoff}}


Denn eigentlich unternehmen wir umsonst, das Wesen eines Dinges auszudrücken. Wirkungen werden wir gewahr, und eine vollständige Geschichte dieser Wirkungen umfasste wohl allenfalls das Wesen jenes Dinges. Vergebens bemühen wir uns, den Charakter eines Menschen zu schildern; man stelle dagegen seine Handlungen, seine Taten zusammen, und ein Bild des Charakters wird uns entgegentreten.
== Werke ==
* ''Wir können lieben, wen wir wollen. Soziale Erneuerungskraft am Werk. Aufsätze und Vorträge'', Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1995
* ''Die Rudolf Steiner Schule Ruhrgebiet'' (mit Sönke Bai und Michael Bockemühl), rororo, Reinbek b. Hamburg 1990


Die Farben sind Taten des Lichts, Taten und Leiden. In diesem Sinne können wir von denselben Aufschlüsse über das Licht erwarten. Farben und Licht stehen zwar untereinander in dem genausten Verhältnis, aber wir müssen uns beide als der ganzen Natur angehörig denken: denn sie ist es ganz, die sich dadurch dem Sinne des Auges besonders offenbaren will.
{{SORTIERUNG:Barkhoff, Wilhelm Ernst}}


Ebenso entdeckt sich die ganze Natur einem anderen Sinne. Man schließe das Auge, man öffne, man schärfe das Ohr, und vom leisesten Hauch bis zum wildesten Geräusch, vom einfachsten Klang bis zur höchsten Zusammenstimmung, von dem heftigsten leidenschaftlichen Schrei bis zum sanftesten Worte der Vernunft ist es nur die Natur, die spricht, ihr Dasein, ihre Kraft, ihr Leben und ihre Verhältnisse offenbart, so dass ein Blinder, dem das unendlich Sichtbare versagt ist, im Hörbaren ein unendlich Lebendiges fassen kann.
[[Kategorie:Anthroposoph (20. Jahrhundert)]]
 
[[Kategorie:Autor (Anthroposophie)]]
So spricht die Natur hinabwärts zu andern Sinnen, zu bekannten, verkannten, unbekannten Sinnen; so spricht sie mit sich selbst und zu uns durch tausend Erscheinungen. Dem Aufmerksamen ist sie nirgends tot noch stumm; ja dem starren Erdkörper hat sie einen Vertrauten zugegeben, ein Metall, an dessen kleinsten Teilen wir dasjenige, was in der ganzen Masse vorgeht, gewahr werden sollten.|[[Johann Wolfgang von Goethe]]|''Zur Farbenlehre'', Vorwort}}
[[Kategorie:Person (Soziale Dreigliederung)]]
 
[[Kategorie:Deutscher]]
== Die sinnlich-sittliche Wirkung der Farbe ==
[[Kategorie:Geboren 1916]]
 
[[Kategorie:Gestorben 1994]]
{{Hauptartikel|sinnlich-sittliche Wirkung der Farbe}}
[[Kategorie:Mann]]
 
Goethes Ausführungen über die Farbenlehre gipfeln in dem Kapitel über die „[[sinnlich-sittliche Wirkung der Farbe]]“. Er zeigt dort, wie jede [[Farbwahrnehmung]] von einem ganz charakteristischen, keineswegs zufälligen [[Gefühl]]sunterton begleitet ist, der zunächst nur sehr unterschwellig erlebt wird, aber durch gesteigerte [[Aufmerksamkeit]] deutlicher ins [[Bewusstsein]] gehoben werden kann. Er muss dazu aber von der rein persönlich bedingten und oftmals viel stärker hervortretenden [[Sympathie und Antipathie]] gesondert werden, die man für eine bestimmte Farbe empfindet. Das gelingt am besten, wenn man sich aus ganz bewusstem willentlichen Entschluss der reinen Farbwirkung aussetzt und alle anderen, störenden äußeren und inneren Einflüsse ausblendet. Obwohl dieser feine Unterton der äußerlich wahrgenommenen Farbe nur [[subjektiv]] innerlich [[Seele|seelisch]] durch den Beobachter erlebt werden kann, hängt er dennoch nicht von dessen [[persönlich]]en Eigenart ab und hat insofern zugleich einen [[objektiv]]en Charakter. Bestimmte Farbzusammenstellungen erregen ganz bestimmte seelische Wirkungen. Diese sind für den [[Kunst|künstlerischen]] Umgang mit der Farbe von entscheidender Bedeutung.
 
== Goethes Farbenlehre - eine Einführung ==
 
<center><div style="border:1px solid black; padding:10px;">
<embedurl>https://www.odysseetheater.org/jump.php?url=https://www.odysseetheater.org/ftp/anthroposophie/Goetheanismus/Goethe_Farbenlehre.htm{width=100%}{height=700}</embedurl>
</div>
</center>
 
== Literatur ==
 
* Olaf L. Müller: ''Mehr Licht: Goethe mit Newton im Streit um die Farben'', S. Fischer Verlag, ISBN 978-3100022073, eBook {{ASIN|B00OVFTIXU}}
 
== Weblinks ==
* [https://odysseetheater.org/ftp/anthroposophie/Vortraege/Goethes_Farbenlehre.pdf Goethes Farbenlehre - Eine Einführung] - der Text zum Download als PDF-Dokument.
* http://www.farben-welten.de - eine umfangreiche Website zu Goethes Farbenlehre
* [http://www.steinerschule.ch/goethe/farbenlehre.html Farbenlehre] - Online-Texte zu Goethes Farbenlehre
* [http://www.experimentfarbe.ch/ Experiment FARBE] - Ausstellung zu 200 Jahren Goethes Farbenlehre
* [https://theoryofcolor.org Theory of Color] - Collaboratively Developing Goethe's Theory of Colours (englisch)
 
{{Navigationsleiste Goethe}}
 
[[Kategorie:Naturwissenschaftliches Werk von Goethe]]
[[Kategorie:Naturwissenschaftliches Werk]]
[[Kategorie:Jüdisch-christliche Kabbala]]
[[Kategorie:Christliche Kabbala]]
[[Kategorie:Naturwissenschaften]]
[[Kategorie:Goetheanismus]]
[[Kategorie:Zahlenmystik|G]]
[[Kategorie:Farbenlehre|!]]
[[Kategorie:Hexagramm]]
[[Kategorie:Farben|!]]
[[Kategorie:Ästhetik]]
[[Kategorie:Kunst]]
[[Kategorie:Sechsheit]]
[[en:Theory of Colours]]

Version vom 28. Dezember 2020, 17:41 Uhr

Wilhelm Ernst Barkhoff (1916-1994) war Rechtsanwalt und Begründer und Initiator der anthroposophischen GLS Gemeinschaftsbank in Bochum.

Siehe auch

Wilhelm Ernst Barkhoff - Artikel in der deutschen Wikipedia

Werke

  • Wir können lieben, wen wir wollen. Soziale Erneuerungskraft am Werk. Aufsätze und Vorträge, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1995
  • Die Rudolf Steiner Schule Ruhrgebiet (mit Sönke Bai und Michael Bockemühl), rororo, Reinbek b. Hamburg 1990