Verkehrstechnik und Superorganismus: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Verkehrstechnik''' als Wissenschaft entwickelt sowohl für den [[Personenverkehr]] als auch für den [[Güterverkehr]] Verkehrskonzepte und [[Rechnergestütztes Betriebsleitsystem|Verkehrsleitsysteme]] für alle [[Verkehrsträger]] (Straße, Schiene, Luft, Wasser und [[Rohrleitung]]en), entwirft und bemisst [[Verkehrsanlage]]n (von der Lichtsignalanlage über die Straßenplanung bis hin zur innerstädtischen Parkraumplanung) und organisiert Verkehrsabläufe. Die [[Verkehrsmittel]] dagegen (Fahrzeuge, wie Schiffe, Flugzeuge oder Züge) werden in der [[Fahrzeugtechnik]] behandelt. Die innerhalb von Betrieben (Häfen, Flughäfen, Industrie) genutzte Transporttechnik wird als [[Fördertechnik]] bezeichnet.
Als '''Superorganismus''' wird eine lebendige Gemeinschaft von vielen Individuen derselben [[Art (Biologie)|Art]] bezeichnet, die Fähigkeiten entwickeln, die oft weit über die Fähigkeiten der Individuen hinausgehen.


Verkehrstechnik
Der Begriff „Superorganismus“ wurde 1910 von dem US-amerikanischen Biologen [[w:William Morton Wheeler|William Morton Wheeler]] geprägt, und zwar auf der Grundlage seiner Arbeiten an [[Ameisen]].<ref>[[w:William Morton Wheeler|]]: ''The ant-colony as an organism. (A lecture prepared for delivery at the Marine Biological Laboratory, Woods Hole, Mass., August 2, 1910).'' In: ''Journal of Morphology.'' Bd. 22, Nr. 2, 1911, {{ISSN|0362-2525}}, S. 307–325, {{DOI|10.1002/jmor.1050220206}}.</ref> Daher ist das klassische Beispiel für einen „Superorganismus“ der [[w:Hymenopterenstaat|Ameisenstaat]]: Jede Ameise ist theoretisch auch einzeln überlebensfähig, denn sie verfügt über alle Organe, die eigenständige Insekten zum Überleben benötigen. Tatsächlich haben sie sich aber spezialisiert, sodass sie nur in der Gemeinschaft – im [[w:Staat (Biologie)|Staat]] – langfristig überleben können: Wenige sind für die Fortpflanzung zuständig, die meisten anderen beschaffen Nahrung, beschützen die Gemeinschaft vor Feinden oder pflegen die Brut.
* ist die Wissenschaft, mit der der Verkehrsablauf beschrieben werden kann: Mit den Methoden der Verkehrstechnik kann der Verkehr beeinflusst werden. Z.&nbsp;B.: Die Steuerung von [[Lichtsignalanlage]]n ist ein klassisches Feld der Verkehrstechnik. In den letzten Jahren hinzugekommen sind u.&nbsp;a. [[Wechselverkehrszeichenanlage]]n und Tele-Informationstechniken ([[Verkehrstelematik]]) zur direkten Beeinflussung der Wegewahl der Verkehrsteilnehmer (Verkehrsinformatik, Verkehrstelematik).
* ist die Bezeichnung für die technischen Bereiche im [[Verkehrswesen]] im Unterschied zu den soziologischen oder ökonomischen Bereichen, also Verkehrstechnik in der erstgenannten Bedeutung sowie [[Verkehrsbauwesen]], teilweise auch [[Verkehrsingenieurwesen]] und [[Verkehrsplanung]].
* ist die Kurzbezeichnung des Arbeitsgebiets von Unternehmen, denen der Bau und die Installation sowie die Wartung von Straßenverkehrsleit- und Sicherungseinrichtungen (Schildertafeln, Lichtsignalanlagen, Leitplanken etc.) obliegt.
* ist eine der wesentlichsten noch direkt staatlicher Verwaltung, auf Länderebene mit sehr enger kommunaler Bindung bzw. auf kommunaler Ebene, unterstellten Einflussnahmen auf das Gemeinwohl mit teils erheblichen Auswirkungen auf die Attraktivität sowie Entwicklung und Potenziale von Grundstücken, bebauten und unbebauten Gebieten und Regionen. Es zeichnet für die durch die Verkehrstechnik geregelten Verkehrsströme stets eine Verwaltungsebene vorgebend und beauftragend verantwortlich.  


== Siehe auch ==
Das Zusammenwirken dieser spezialisierten Handlungsweisen übertrifft bei weitem die Möglichkeiten, die einzelne Ameisen hätten: Ihnen wird daher auch eine sogenannte [[kollektive Intelligenz]] zugesprochen.
* {{WikipediaDE|Kategorie:Verekehrstechnik}}
* {{WikipediaDE|Verekehrstechnik}}
* {{WikipediaDE|Räumliche Mobilität}}


== Weblinks ==
Eine simplere Form von Superorganismen sind z. B. [[w:Schwarmverhalten|Schwärme]]. Diese bewegen sich vor allem in einer Gemeinschaft, um Feinden eine geringere Angriffsfläche zu bieten. In einem sich bewegenden Schwarm ist es erheblich schwerer, eine Beute auszumachen und zu fangen, als bei sich allein bewegenden Individuen.
* [http://www.vt.bv.tum.de/ Lehrstuhl für Verkehrstechnik der TU München]
* [http://www.strassenentwurf.tu-dresden.de/ Lehrstuhl „Gestaltung von Straßenverkehrsanlagen“ der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ an der TU Dresden]


[[Kategorie:Verkehrstechnik|!]]
[[w:Alfred Kroeber|Alfred Kroeber]] übertrug das Konzept des Superorganismus auf die menschliche Kultur,<ref>''Kulturologie'' In: Michel Panoff, Michel Perrin: ''Taschenwörterbuch der Ethnologie'' (= ''List-Taschenbücher der Wissenschaft'' 1615). List, München 1975, ISBN 3-471-61615-2, S. 177.</ref> und [[w:Carsten Bresch|Carsten Bresch]] schlug die Bezeichnung ''MONON'' für den emergierenden planetarischen Superorganismus vor, als „das Resultat der abschließenden, alles-umfassenden Integration der Evolution eines Planeten.“<ref>[[w:Carsten Bresch|Carsten Bresch]]: ''Zwischenstufe Leben - Evolution ohne Ziel?'' Fischer, Frankfurt a. M. 1979, S. 251.</ref>
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Verhaltensbiologie]]
[[Kategorie:Entomologie]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 8. Juli 2019, 15:55 Uhr

Als Superorganismus wird eine lebendige Gemeinschaft von vielen Individuen derselben Art bezeichnet, die Fähigkeiten entwickeln, die oft weit über die Fähigkeiten der Individuen hinausgehen.

Der Begriff „Superorganismus“ wurde 1910 von dem US-amerikanischen Biologen William Morton Wheeler geprägt, und zwar auf der Grundlage seiner Arbeiten an Ameisen.[1] Daher ist das klassische Beispiel für einen „Superorganismus“ der Ameisenstaat: Jede Ameise ist theoretisch auch einzeln überlebensfähig, denn sie verfügt über alle Organe, die eigenständige Insekten zum Überleben benötigen. Tatsächlich haben sie sich aber spezialisiert, sodass sie nur in der Gemeinschaft – im Staat – langfristig überleben können: Wenige sind für die Fortpflanzung zuständig, die meisten anderen beschaffen Nahrung, beschützen die Gemeinschaft vor Feinden oder pflegen die Brut.

Das Zusammenwirken dieser spezialisierten Handlungsweisen übertrifft bei weitem die Möglichkeiten, die einzelne Ameisen hätten: Ihnen wird daher auch eine sogenannte kollektive Intelligenz zugesprochen.

Eine simplere Form von Superorganismen sind z. B. Schwärme. Diese bewegen sich vor allem in einer Gemeinschaft, um Feinden eine geringere Angriffsfläche zu bieten. In einem sich bewegenden Schwarm ist es erheblich schwerer, eine Beute auszumachen und zu fangen, als bei sich allein bewegenden Individuen.

Alfred Kroeber übertrug das Konzept des Superorganismus auf die menschliche Kultur,[2] und Carsten Bresch schlug die Bezeichnung MONON für den emergierenden planetarischen Superorganismus vor, als „das Resultat der abschließenden, alles-umfassenden Integration der Evolution eines Planeten.“[3]

Einzelnachweise

  1. [[w:William Morton Wheeler|]]: The ant-colony as an organism. (A lecture prepared for delivery at the Marine Biological Laboratory, Woods Hole, Mass., August 2, 1910). In: Journal of Morphology. Bd. 22, Nr. 2, 1911, ISSN 0362-2525, S. 307–325, doi:10.1002/jmor.1050220206.
  2. Kulturologie In: Michel Panoff, Michel Perrin: Taschenwörterbuch der Ethnologie (= List-Taschenbücher der Wissenschaft 1615). List, München 1975, ISBN 3-471-61615-2, S. 177.
  3. Carsten Bresch: Zwischenstufe Leben - Evolution ohne Ziel? Fischer, Frankfurt a. M. 1979, S. 251.


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