Sonne und Soziale Dreigliederung: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Sonne.gif|thumb|left|70px|Sonne]]
Die '''Dreigliederung des sozialen Organismus''' ist ein Leitbild für die gesellschaftliche Entwicklung, das nach dem Ersten Weltkrieg in den Jahren 1918-1920 von [[Rudolf Steiner]] entwickelt wurde.
[[Bild:Sonnenbild.gif|thumb|200px|Die Sonne]]
[[Datei:Siegel sonne.gif|thumb|200px|Sonnensiegel nach Rudolf Steiner]]
[[Datei:Op2 44.gif|thumb|200px|Das Zeichen der Sonne nach [[Agrippa von Nettesheim]]<ref>[[Agrippa von Nettesheim]]: '' Die magischen Werke'', Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, S 251</ref>]]
Die '''[[Wikipedia:Sonne|Sonne]]''' ({{HeS|חמה}}, ''Chamah'', auch ''Zorn'', abgeleitet von: חַם, ''heiß''; astronomisches Zeichen: {{Unicode|☉}}) ist heute ein [[Fixstern]]. Die [[okkult]]e Forschung [[Rudolf Steiner]]s zeigt, dass das nicht immer so war und dass sie sich künftig zu einem noch höheren Dasein weiterentwicklen wird. Erst nach einer Reihe von Verkörperungen bzw. [[Weltentwicklungsstufen]], die zugleich [[Bewusstseinsstufen]] darstellen, ist die Sonne vom [[Planet]]en, der sog. [[Alte Sonne|alten Sonne]], zum Fixstern-Dasein aufgestiegen und sie wird später einmal soweit entwickelt sein, dass aus ihr ein neues [[Tierkreis]]-System entsteht.  


Die alte Sonne unterschied sich von der heutigen vor allem dadurch, dass erstere im rhythmischen Wechsel aufleuchtete und sich wieder verfinsterte und damit eine Art Lichatmung hatte, während die heutige Sonne immer leuchtet.
== Beschreibung ==
Die soziale Dreigliederung beschreibt die Grundstruktur einer [[Gesellschaft]], in der die Koordination nicht zentral durch den [[Staat]] oder eine Führungselite erfolgt, sondern in der drei selbst verwaltete und relativ autonome Subsysteme sich gegenseitig die Waage halten.


== Die Sonne als Sitz erhabener geistiger Wesen ==
Diese Subsysteme oder auch Hauptbereiche der Gesellschaft sind:


Die Sonne ist der Sitz erhabener [[Geistige Wesen|geistiger Wesen]]. Damit diese hier einen geeigneten Wohnplatz finden konnten, mussten zuerst die dichtesten Elemente ausgeschieden werden. Von dem ursprünglich gemeinsamen [[Himmelskörper]] trennten sich darum die dichte [[Erde]] und die anderen [[Planet]]en ab. Die Sonne besteht seit dem aus dem [[Luftelement]], der [[Wärme]], dem [[Lichtäther]], dem [[Klangäther]] und dem [[Lebensäther]]. Von hier durchströmen die belebenden Kräfte unser [[Sonnensystem]] und tatsächlich zeigt sich die Sonne dem okkulten Blick gleichsam als [[Ätherleib]], als [[Lebensleib]] unseres ganzen Planetensystems.
* das Wirtschaftsleben, das die Produktion, den Handel und Konsum von Waren und Dienstleistungen umfasst;
* das Geistesleben, das Bildung, Kultur und Zusammenarbeit der Menschen umfasst;
* das Rechtsleben, das Gesetze, Regeln und Vereinbarungen der Gesellschaft umfasst.


Die [[Sonnensphäre]] ist das [[Herrschaftsgebiet]] der Elohim, der [[Geister der Form]]. Von der Sonne aus strahlen sechs der [[Elohim]], der Schöpfergötter, von denen in der [[Wikipedia:Genesis|Genesis]] gesprochen wird, [[Licht]] und [[Liebe]] der [[Erde]] zu. [[Jahve]], der siebente der Elohim, sendet mit dem vom [[Mond]] reflektierten Sonnenlicht seine [[Weisheit]] zur Erde, nachdem sich später auch noch der Mond von der Erde abgelöst hatte.  
Alle drei Sphären der Gesellschaft werden als autonom und gleichrangig aber als unterschiedlich in ihrem Wesen beschrieben.  


Der führende [[Erzengel]] der Sonnensphäre ist [[Michael]].  
Jedem Hauptbereich wird ein Ideal der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] als leitendes Prinzip zugeordnet:
:die [[Freiheit]] dem Geistesleben,
:die [[Gleichheit]] dem Rechtsleben,
:die [[Brüderlichkeit]] dem Wirtschaftsleben.


== Christus als führender Sonnengeist ==
Die Freiheit im Geistesleben soll den Menschen die Ausbildung und Ausübung ihrer individuellen Fähigkeiten und eine kulturelle Vielfalt und Weiterentwicklung ermöglichen.


Der höchste führende [[Sonnengeist]] aber war der [[Christus]] selbst. Er war schon der oberste Führer der [[Alte Sonne|alten Sonnenentwicklung]] und auch während der eigentlichen [[Erdenentwicklung]] war zunächst die Sonne seine Heimat und hier wirkte er als [[schöpferisch]]er Geist, als schaffendes [[Weltenwort]], durch die Gemeinschaft der sieben Elohim.  
Die Gleichheit im Rechtsleben soll die Rechte und Möglichkeiten jedes Einzelnen sichern.


<div style="margin-left:20px">
Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben soll einen freien Markt und Privateigentum aber auch eine gerechte Verteilung der Güter ermöglichen.
"Das, was man da an materialistischen
Kosmologien heute entwickelt, das ist ja pure Phantasterei. So
hat man sich nicht vorgestellt in älteren Zeiten: die Sonne - ein Gasball,
der da draußen schwimmt, sondern die Sonne war ein Geistwesen.
Das ist sie auch für den wirklichen Weltanschauer heute noch: ein
Geistwesen, das sich nur äußerlich in der Weise repräsentiert, wie das
Auge eben die Sonne wahrnehmen kann. Und dieses zentrale Geistwesen
empfand die ältere Menschheit als eins mit dem Christus. Die
ältere Menschheit wies auf die Sonne, wenn sie von dem Christus
sprach." {{Lit|{{G|207|183}}}}
</div>


Um die Folgen des [[Sündenfall]]s auszugleichen, stieg der Christus aber zum Heil der [[Mensch]]en im Laufe eines langen kosmischen Entwicklungsprozesses, in dem er die [[Vorstufen zum Mysterium von Golgatha]] durchlebte, auf die [[Erde (Planet)|Erde]] herab und verband sich mit dieser durch das [[Mysterium von Golgatha]], damit auch sie einst Sonne werde und so zu einer höheren Daseinsform aufsteige.
Der Staat soll nach den Vorstellungen der sozialen Dreigliederung als zentrale Machtinstanz zurücktreten und einen Teil seiner Aufgaben an die Gesellschaft abgeben.  


<div style="margin-left:20px">
In verschiedenen Interpretationen und Weiterentwicklungen der sozialen Dreigliederung variieren die Beschreibungen und Abgrenzungen der drei gesellschaftlichen Subsysteme ebenso wie konkrete Vorschläge zur Umsetzung und zur Organisation der Selbstverwaltung dieser drei Bereiche. Zentral ist jedoch die Zuordnung der drei Ideale Freiheit, Gleichheit Brüderlichkeit den drei Sphären der Gesellschaft Geistesleben, Rechtsleben und Wirtschaftsleben.
"Diese wirkliche Sonne besteht aus geistigen Wesenheiten, die
sich der physischen Sonne bedienen, wie die Menschen sich der Erde
bedienen. Die inneren Geheimnisse dieses Sonnendaseins zu schauen
und zu offenbaren, das war die Aufgabe des großen Sonnenorakels.
Für dieses war das Sonnenlicht nicht einfach etwas Physisches, sondern
jeder Sonnenstrahl ist die Tat der geistigen Wesenheiten, welche
auf der Sonne ihren Schauplatz haben. Diese großen Wesenheiten
waren zur Zeit der alten Atlantis noch ausschließlich auf der Sonne.
Später änderte sich dies, indem die große Wesenheit, welche später
Christus genannt wurde, sich mit der Erde vereinte. Man kann daher
das Sonnenorakel auch das Christus-Orakel nennen. Die Vereinigung
der Christus-Wesenheit mit der Erde geschah, als auf Golgatha das
Blut des Christus Jesus floß. Da vereinte sich sein Wesen mit der
Atmosphäre der Erde, wie dies heute noch im hellseherischen Rückblick
wahrgenommen werden kann. So kam die Christus-Wesenheit
von der Sonne auf die Erde. Als bei Damaskus das Licht der geistigen
Erleuchtung auf den Saulus-Paulus fiel, da sah Paulus den mit der
Erde vereinten Christus und wußte zugleich, daß er es war, der auf
Golgatha sein Blut vergossen hatte." {{Lit|{{G|109|12}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
----
"Christus «starb von der Sonne», er starb kosmisch von der Sonne
zur Erde herab, er kam zur Erde herunter. Von dem Momente von Golgatha
ab war auf der Erde zu schauen dasjenige, was sein Lebensgeist
war. Wir lassen den Lebensäther, den Ätherleib, den Lebensleib zurück
nach dem Tode; nach diesem kosmischen Tode ließ der Christus den
Geistesmenschen auf der Sonne zurück, und im Umkreise der Erde den
Lebensgeist. So daß vom Mysterium von Golgatha ab die Erde von dem
Lebensgeiste Christi wie von einem Geistigen umweht war." {{Lit|{{G|240|291}}}}
</div>


== Sonnenlicht und Gold ==
¹Der Begriff "Utopie" und die damit verknüpfte Definition ist hier fraglich, denn die Dreigliederung umfasst Vorstellungen, die heute schon real wirken. Dies mag derjenige bezweifeln, der nur positive Wirkungen damit verbindet. Doch z.B. auf dem Gebiet des staatlich verwalteten Bildungswesens können wir heute schon real die Wirksamkeit dieser Vorstellungen in ihrer negativen Wirksamkeit erleben. Schon in der Vorrede zu dem Grundwerk, den Kernpunkten von 1919, ist Rudolf Steiner darauf eingegangen:
"Diejenigen haben die ihr zugrunde liegenden Absichten ganz verkannt, die ihr einen utopistischen Charakter beigelegt haben. Am stärksten haben dies diejenigen getan, die selbst nur utopistisch denken wollen."  Rudolf Steiner - Vorrede Kernpunkte, GA 23 -


<div style="margin-left:20px">
== Geschichte ==
"Der Fixstern wäre nicht sichtbar, wenn er nicht in sich zu den
Rudolf Steiner entwickelte die Dreigliederung des sozialen Organismus nach dem Ersten Weltkrieg und versuchte einige Jahre lang Mitstreiter zu finden um diese Idee in Deutschland zu verwirklichen. Die Dreigliederung sollte in der Unsicherheit nach dem Ersten Weltkrieg den Strömungen des [[Nationalismus]] und des [[Kommunismus]] entgegen wirken und den aufkommenden [[Kapitalismus]] eindämmen. Als er jedoch politisch keinen Erfolg damit hatte beendete er seinen Aktivismus und beschränkte sich darauf, die Ideen der Dreigliederung in Vorträgen und Seminaren weiter zu entwickeln.
Geistern der Weisheit, die normal fortgeschritten sind, auch solche
hätte, die nicht ihr Ziel erreicht haben, die auf untergeordneter
Stufe stehengeblieben sind, entweder auf der Stufe der Geister der
Bewegung oder der Geister der Form. Stehengebliebene Geister der
Weisheit, die nicht ihr Ziel erreicht haben, die haben wir als die Träger
des Lichtes in der lichtlosen Geistsubstanz der Fixsterne anzuerkennen.
Und wenn wir uns nun darüber klar sind, daß uns also
eigentlich von den Fixsternen, somit auch von unserer Sonne, physisch
Leuchtendes nur entgegendringt, weil sich den normalen Geistern
der Weisheit die zurückgebliebenen beigesellen und zu Trägern
des Lichtes, zu Luzifer, zu Phosphoros werden, so werden wir uns jetzt
auch klar darüber sein, daß derselbe Grund, der die Sonne sichtbar
macht, der uns von dem Fixstern das Licht zusendet, auch der ist,
der die ätherischen Lebensströme nach der Erde schickt und das
Gold bewirkt. Deshalb war es notwendig, daß eben von dem
Monde aus die anderen Kräfte entgegenwirken, welche — als Ätherströme
nimmt der okkulte Blick das wahr — zum Silber führen.
Wenn es nun aber wirklich Geister der Weisheit gibt, welche den
Mond der Sonne entgegenstellen, um einen Ausgleich zu schaffen,
so müssen wir uns sagen: Diese Geister der Weisheit auf dem
Monde können nicht leuchten, denn Geister der Weisheit leuchten
nicht. Wenn daher der okkulte Blick die Geister auf dem Monde
sucht, so findet er sie nicht leuchtend. Aber ausschließen müssen
diese Geister der Weisheit, die auf dem Monde eine Kolonie begründeten,
die luziferischen Geister gerade vom Monde, sonst würde
ja keine Waage gehalten werden.


Daher darf vom Mond kein Eigenlicht ausströmen, sondern nur
Deshalb blieb dieses Leitbild weitgehend nur in anthroposophischen Kreisen populär, wurde aber immer wieder auch in die Öffentlichkeit getragen bspw. durch Künstler wie [[Joseph Beuys]].
das Licht, das als Sonnenlicht zurückgeworfen wird." {{Lit|{{G|136|195f}}}}
</div>


== Die dreifache Sonne ==
Heutzutage gibt es eine Vielzahl kleiner und großer Initiativen, die die Ideen der sozialen Dreigliederung propagieren und teilweise auch versuchen umzusetzen. 2003 erhielten mit [[Nicanor Perlas]] und [[SEKEM]] zwei Menschen bzw. Organisationen den [[Alternativer Nobelpreis| Alternativen Nobelpreis]], die das Leitbild der sozialen Dreigliederung teilen und propagieren. In Deutschland arbeitet bspw. die [[Gemeinschaftsbank]] auf Grundlage der sozialen Dreigliederung.


In allen [[Einweihung]]sschulen kannte man das '''Sonnengeheimnis''', das Geheimnis der '''dreifachen Sonne'''. Man wusste, dass hinter der äußeren Sonne, die als Lichtquelle unser [[Planetensystem]] erhellt, noch eine [[Seele|seelische]] und eine [[geist]]ige Sonne wirkt.
== Rudolf Steiner: Werke und Aufsätze zur Sozialen Dreigliederung ==
* Rudolf Steiner (1919), ''Die Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft'', Gesamtausgabe Nr. 23, Dornach (Schweiz)
* Rudolf Steiner, ''Aufsätze über die Dreigliederung des sozialen Organismus und zur Zeitlage 1915 -1921'', Gesamtausgabe Nr. 24, Dornach (Schweiz)


{{GZ|Diese Sonne, von der die Physik spricht, diese
== Rudolf Steiner: Vorträge zur Sozialen Frage und zur Sozialen Dreigliederung ==
Sonne ist nur ein Element in der ganzen Sonne. Dieser Sonne liegt zugrunde
* Rudolf Steiner (1918), ''Die soziale Grundforderung unserer Zeit in geänderter Zeitlage: Zwölf Vorträge, gehalten in Dornach und Bern vom 29. November bis 21. Dezember 1918'', Gesamtausgabe Nr. 186, 2. Auflage, Dornach (Schweiz) 1979, ISBN 3-7274-1860-5
ein Seelisches und ein Geistiges. Und das Geistige, das dieser
* Rudolf Steiner (1919), ''Die soziale Frage als Bewußtseinsfrage: Acht Vorträge, gehalten in Dornach zwischen dem 15. Februar und 16. März 1919'', Gesamtausgabe Nr. 189, 3. Auflage, Dornach (Schweiz) 1980, ISBN 3-7274-1890-7
Sonne zugrunde liegt, sprach ja noch der griechische Weise als das
* Rudolf Steiner (1919), ''Vergangenheits- und Zukunftsimpulse im sozialen Geschehen: Zwölf Vorträge, gehalten in Dornach vom 21. März bis 14. April 1919'', Gesamtausgabe Nr. 190, 3. Auflage, Dornach (Schweiz) 1980, ISBN 3-7274-1900-8
allgemeine Weltgute an, als das Gute der Welt, als das einheitliche, die
* Rudolf Steiner (1919), ''Soziales Verständnis aus geisteswissenschaftlicher Erkenntnis: Fünfzehn Vorträge, gehalten in Dornach zwischen dem 3. Oktober und 15. November 1919'', Gesamtausgabe Nr. 191, 2. Auflage, Dornach (Schweiz) 1972, ISBN 3-7274-1910-5
Welt durchwallende Gute. Das war ihm der Geist der Sonne. Ihm wäre
* Rudolf Steiner (1919), ''Neugestaltung des sozialen Organismus: Vierzehn öffentliche Vorträge, gehalten in Stuttgart zwischen dem 22. April und dem 30. Juli 1919'', Gesamtausgabe Nr. 330/331, Dornach (Schweiz) 1963
es, diesem griechischen Weisen, als stärkster Aberglaube vorgekommen,
* Rudolf Steiner (1919), ''Soziale Zukunft : Sechs Vorträge mit Fragenbeantwortung, Zürich 24. bis 30. Oktober 1919'', Gesamtausgabe Nr. 332a, Dornach (Schweiz)
so zu denken, wie der heutige Physiker denkt, daß da draußen
* Rudolf Steiner (1919), ''Gedankenfreiheit und soziale Kräfte. Die sozialen Forderungen der Gegenwart und ihre praktische Verwirklichung: Sechs Vorträge mit einem Schlußwort gehalten zwischen dem 26. Mai und 30. Dezember 1919 in Ulm, Berlin und Stuttgart'', Gesamtausgabe Nr. 333, Dornach (Schweiz) 1971
im Weitenraume einfach eine glühende Kugel schwebe; sondern ihm
* Rudolf Steiner (1921), ''Anthroposophie, soziale Dreigliederung und Redekunst. Orientierungskurs für die öffentliche Wirksamkeit mit besonderem Hinblick auf die Schweiz: Sechs Vorträge, gehalten in Dornach vom 11. bis 16. Oktober 1921'', Gesamtausgabe Nr. 339, 3. Auflage, Dornach (Schweiz) 1984, ISBN 3-7274-3390-6
war diese glühende, schwebende Kugel die Offenbarung des einheitlich
* Rudolf Steiner (1922), ''Nationalökonomischer Kurs. Vierzehn Vorträge, gehalten in Dornach vom 24. Juli bis 6. August 1922 für Studenten der Nationalökonomie'', Gesamtausgabe Nr. 340, 5. Auflage, Dornach (Schweiz) 1979, ISBN 3-7274-3400-7
Guten, das in der Welt zentral wirksam ist. Und mit diesem zentralen
* Rudolf Steiner (1922), ''Nationalökonomisches Seminar. Sechs Besprechungen mit den Teilnehmern am Nationalökonomischen Kurs in Dornach vom 31. Juli bis 5. August 1922'', Gesamtausgabe Nr. 342, 2. Auflage, Dornach (Schweiz) 1973, ISBN 3-7274-3410-4
Guten, das geistiger Art ist, ist wiederum verbunden ein Seelisches:
der Helios, wie es die Griechen nannten. Und erst das dritte,
der physische Ausdruck des Guten und des Helios, war dann die physische
Sonne. Es sah also der Mensch damals an Stelle der Sonne ein
Dreifaches. Und mit diesem Dreifachen, das in der Sonne in alten
Zeiten gesehen worden ist, brachten diejenigen Menschen, welche in
der Zeit des Mysteriums von Golgatha dachten - ausgerüstet mit dem
Wissen dieses Mysteriums von Golgatha, ausgerüstet mit dem Wissen
der alten Mysterien - , mit diesem dreifachen Sonnenmysterium brachten
diese Weisen das Christus-Mysterium zusammen, das Mysterium
von Golgatha selber. Mit der Sonnenverehrung war verbunden für
diejenigen, die etwas wußten, die Christus-Verehrung. Mit der Sonnenweisheit
war wiederum für diejenigen, die etwas wußten, verbunden
die Christus-Weisheit.|183|60f}}


Diese dreifache Sonne ist zugleich [[Licht]]quelle, [[Leben]]squelle und [[Liebe]]squelle.
== Literatur ==
*Attali, Jacques: Brüderlichkeit, Eine notwendige Utopie im Zeitalter der Globalisierung, Verlag Freies Geistesleben, 2003 (deutsche Übersetzung aus dem Französischen)
*Barkhoff, Wilhelm-Ernst: Wir können lieben, wen wir wollen, Praxis Anthroposophie, Verlag Freies Geistesleben, 1995
*Bos, Lex: Was ist Dreigliederung...?, 2.Aufl., Verlag am Goetheanum, 1992
*Bos, Lex: Leitbilder für Sozialkünstler, Verlag am Goetheanum, 1996
*Boos, Roman (Hrsg.): Landwirtschaft und Industrie - Neuordnung des Bodenrechtes als soziale Forderung der Gegenwart, Forschungsring für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, 1957
*Brüll, Dieter (*1922): Der anthroposophische Sozialimpuls, Einführung in anthroposophische Themen Bd. 2, Novalis Verlag, 1984
*Buchleitner, Karl: Wer macht die Realität? Das Schicksal der Dreigliederungsidee, Novalis Verlag, 1989
*Canal, Georg F.von (*1958): Geisteswissenschaft und Ökonomie, Novalis Verlag AG, 1992
*Caspar, Alexander (*1934): Wirtschaften in der Zukunft, Klett und Balmer & Co. Verlag, Zug (CH), 1996
*Denzlinger, Karl-Heinz (*1930): Auf der Suche nach dem Rechtsstaat Mitteleuropas, Verlag am Goetheanum, 1990
*Frei, Dieter W. (*1933): Menschengemässe Politik, Verlag am Goetheanum, 1988
*Gengenbach, Heinz / Limbacher, Max (Hrsg.): Kooperation oder Konkurs? Die Landwirtschaft braucht neue Sozialformen, Verlag Freies Geistesleben, 1989
*Giese, Reinhard (Hrsg.): Sozial handeln - aus der Erkenntnis des sozial Ganzen. Soziale Dreigliederung heute, Verlag Reinhard Giese, 1980
*Gutowski, Klaus: Memorandum, Mellinger Verlag, 1999
*Harlan / Rappmann / Schata: Soziale Plastik - Materialien zu Joseph Beuys, Achberg 1984, beziehbar u.a. via FIU-Verlag
*Hardorp, Benediktus: Anthroposophie und Dreigliederung, Verlag Freies Geistesleben, 1986 Was meint sozialer Organismus?
*Hardorp, Benediktus: Vortrag in der Universität Witten/Herdecke am 23. April 1989 Anthroposophie und die sozialen Herausforderungen, Verlag am Goetheanum, 1994
*Häusler, Friedrich: Geld und Geist, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, 1963
*Heidt, Wilfried (Hrsg.): Abschied vom Wachstumswahn, Achberger Verlag, 1980
*Hemleben, Johannes: Rudolf Steiner, Rowohlt, 1977
*Herrmannstorfer, Udo (*1941): Schein-Marktwirtschaft, Verlag Freies Geisteslebeben, 2. Aufl. 1997
*Heyer, Karl (1988-1964): Wer ist der deutsche Volksgeist? 2. Aufl., Perseus Verlag Basel, 1990
*Initiative EuroVision (Hrsg.): Die Dreigliederung des sozialen Organismus als Aufgabe Europas im 21. Jahrhundert, Edition Medianum, 2000
*Janitzki, Axel / Burkart, Walter (Hrsg.): Alternativen zu Mietwohnung und Eigenheim - gemeinsam finanzieren, selbst verwalten, Verlag Freies Geistesleben, 1992
*Kannenberg-Rentschler, Manfred (*1942): Die Dreigliederung des Geldes, Verlag am Goetheanum, 1988
*Kloss, Heinz: Selbstverwaltung und die Dreigliederung des sozialen Organismus, Bd.3, Vittorio Klostermann, 1983
*König, Karl: Der Impuls der Dorfgemeinschaft, Verlag Freies Geistesleben, 1994
*Kühn, Hans (1889-1977): Dreigliederungs-Zeit, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, 1978
*Kühne, Walter (1885-1970): Die Stuttgarter Verhältnisse, Novalis Verlag, 1989
*Latrille, Wolfgang (*1905): Assoziative Wirtschaft - ein Weg zur sozialen Neugestaltung, Verlag Freies Geistesleben, 1985
*Leber, Stefan (*1937): Die Sozialgestalt der Waldorfschule, Verlag Freies Geistesleben, 2. Aufl. 1978
*Leber, Stefan (*1937):  Selbstverwirklichung, Mündigkeit, Sozialität, Fischer Tb Verlag, 1982
*Leber, Stefan (*1937): Das Soziale Hauptgesetz, Band 1, Verlag Freies Geistesleben, 1986 (Reihe Sozialwissenschaftliches Forum, Herausgeber Stefan Leber)
*Leber, Stefan (*1937): Die wirtschaftlichen Assoziationen, Band 2, Verlag Freies Geistesleben, 1987
*Leber, Stefan (*1937): Wesen und Funktion des Geldes, Band 3, Verlag Freies Geistesleben, 1989
*Leber, Stefan (*1937): Der Staat, Band 4, Verlag Freies Geistesleben, 1992
*Leber, Stefan (*1937): Eigentum, Band 5, Verlag Freies Geistesleben, 2000
*Leinhas, Emil (1878-1967): Zur Dreigliederung des sozialen Organismus, Bürger-Verlag Alfons Bürger, 1946
*Lietaer, Bernhard A.: Das Geld der Zukunft, Über die zerstörerische Wirkung unseres Geldsystems und Alternativen hierzu, 1. Aufl., Riemann Verlag, Juni 2002
*Lievegoed, Bernhard C.J.(1905-1992): Dem einundzwanzigsten Jahrhundert entgegen, 5. Aufl., Info-Drei Verlag, 1991
*Lindenau, Christof: Soziale Dreigliederung: Der Weg zu einer lernenden Gesellschaft, Verlag Freies Geistesleben, 1983
*Lindenberg, Christoph: Rudolf Steiner. Eine Biographie, Stuttgart, 1997
*Molt, Emil (1876-1936): Entwurf meiner Lebensbeschreibung, Verlag Freies Geistesleben, 1972
*Normann Waage, Peter: Mensch, Markt, Macht, Rudolf Steiners Sozialimpuls im Spannungsfeld der Globalisierung, Rudolf Steiner Verlag, 2003
*Rappmann (Hrsg.), Rainer: Denker, Künstler, Revolutionäre - Beuys, Dutschke, Schilinski, Schmundt: Vier Leben für Freiheit,Demokratie und Sozialismus, Wangen, 1996, FIU-Verlag, ISBN 928780-13-1
*Rappmann (Hrsg.), Rainer: Die Kunst des sozialen Bauens - Beiträge zu Wilhelm Schmundt, Wangen 1993, FIU-Verlag, ISBN 928780-05-0
*Röschert, Günter: Die Trinität als politisches Problem, Zu den geistigen Grundlagen von Recht und Staat, Verlag Freies Geistesleben, 1989
*Schilinski, Peter: Kommentare zu den "Kernpunkten der sozialen Frage", Jedermann Verlag
*Schily, Konrad: Der staatlich bewirtschaftete Geist, Wege aus der Bildungskrise, ECON Verlag, 1993,
*Schmelzer, Albert (*1950): Die Dreigliederungsbewegung 1919, Ed. Hardenberg im Verlag Freies Geistesleben, 1991
*Schmundt, Wilhelm (1898-1992): Erkenntnisübungen zur Dreigliederung des sozialen Organismus, Achberger Verlag, 1982/2003(2)
*Schmundt, Wilhelm: Der soziale Organismus in seiner Freiheitsgestalt, FIU-Verlag, 1993
*Schöffler, Heinz Herbert: Das Wirken Rudolf Steiners 1917 - 1925, Verlag am Goetheanum, 1987, Band IV (von vier Bildbänden zu Rudolf Steiners Lebensgang)
*Schweppenhäuser, Hans Georg: Das kranke Geld. Vorschläge für eine soziale Geldordnung von morgen, Fischer Taschenbuch Verlag, 1982 Das soziale Rätsel: Fallstudien Heft 1 - 3, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, 1985, Institut für soziale Gegenwartsfragen e.V., Freiburg, 1980; Heft 1: Der Assoziationsgedanke als Grundlage einer zukünftigen Wirtschaftsordnung - Eigentumsrecht und Wirtschaft in ihrem Zusammenhang - Der Nachholbedarf der Jurisprudenz; Heft 2: Idee und Praxis des Assoziationsprinzips (Demeter-Assoziation) - Der Assoziationsgedanke und das Verlagswesen; Heft 3: Die Assoziation im Dialog - Das Wesen der wirtschaftlichen Assoziationen - Rudolf-Steiner-Texte (zusammengestellt von Fritz Götte)
*Spitta, Dietrich: Soziale Frage und Anthroposophie, Verlag Freies Geistesleben, TB, 1985
*Strawe, Christoph: Soziale Dreigliederung, Verlag am Goetheanum, 1989
*Suhr, Dieter: Alterndes Geld, Novalis Verlag AG,1988
*Vogel, Diether (1905-1969): Selbstbestimmung und soziale Gerechtigkeit, Novalis Verlag 1990
*Wilken, Folkert (1890-?): Das Kapital und die Zukunft, Novalis Verlag 1981
*Wilken, Folkert: Selbstgestaltung der Wirtschaft, Novalis Verlag 1949
*Witzenmann, Herbert (1905 - 1988): Der Gerechte Preis, Eine Grundfrage des sozialen Lebens, Gideon Spicker Verlag 1993
*Witzenmann, Herbert: Geldordnung, Als Bewusstseinsfrage, Gideon Spicker Verlag 1995
*Witzenmann, Herbert: Sozialorganik, Ideen zu einer Neugestaltung der Wirtschaft, Gideon Spicker Verlag 1998


{{GZ|Zu allen Zeiten hat man
== Weblinks ==
schon innerhalb der instinktiven Erkenntnis gesprochen von einer dreifachen
* [http://www.dreigliederung.de Institut für soziale Dreigliederung]
Sonne, von der Sonne als Lichtquelle, Lebensquelle, Liebesquelle.
* [http://www.global3.de Institut für soziale Dreigliederung - Globalisierung]
Diese Trinität ist durchaus in der Sonne enthalten.|208|91}}
* [http://www.sozialimpulse.de Institut für soziale Gegenwartsfragen]
* [http://www.soziale-dreigliederung.de über die soziale Dreigliederung]
* [http://www.globenet3.org Global Network for Social Threefolding] (englisch)
* [http://www.fiu-verlag.com]
* [http://www.sozialimpuls.info]


<center>
{|class="notiz"
{| width=200|
|Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Dreigliederung Soziale Dreigliederung] aus der freien Enzyklopädie [http://de.wikipedia.org Wikipedia] und steht unter der [http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt GNU Lizenz für freie Dokumentation]. In der Wikipedia ist eine [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Soziale_Dreigliederung&action=history Liste der Autoren] verfügbar.
|-
|  || Lichtquelle
|-
| Sonne || Lebensquelle
|-
|  || Liebesquelle
|}
|}
</center>
{{GZ|Diese göttliche Tätigkeit in ihrem Wirken auf den Menschen
in seinem Verhältnis zur Welt, die empfand besonders die Weisheit
des zweiten nachatlantischen Zeitraumes sehr stark, erlebte sie
sehr stark: Gott im Lichte, Gott in der Finsternis. Gott im Lichte: das
Göttliche mit luziferischer Färbung; Gott in der Finsternis: das Göttliche
mit ahrimanischer Färbung. So erlebte die persische Kultur die
Außenwelt. Und die Sonne war der Repräsentant dieser Außenwelt -
Sonne als göttliche Lichtquelle: zweite nachatlantische Zeit.
Dagegen erlebte man mehr diejenige Sphäre, die zwischen dem Urteilen
und Fühlen ist, in der dritten nachatlantischen Kultur, der ägyptisch-
chaldäischen. Da hatte man nicht so das Erleben, daß man das
Göttliche draußen erlebte in Licht und Finsternis; da hatte man das
Erleben, daß man das Göttliche erlebte im Zusammenstoßen des Vorstellens
mit dem Fühlen. So sind nämlich eigentlich die Götterwirkungen
bei den Ägyptern und Chaldäern, daß der Mensch hineingoß
in sein Urteil: in die Verneinung etwas von seinen Antipathien, in das
Bejahen etwas von seinen Sympathien [...] Sie können es noch den ägyptischen Grab- und
anderen Figuren anfühlen, daß in ihnen etwas liegt, das künstlerisch
gebildet worden ist mit dem sympathisierenden Bejahen und
dem antipathisierenden Verneinen. Man kann keine Sphinxe schaffen,
ohne daß man hereinbringt, was sympathisierendes und antipathisierendes
Ideenleben hat. Da empfand man nicht bloß Licht und Finsternis,
da empfand man etwas, was etwas hat von dem Lebendigen,
was man im Sympathisieren und Antipathisieren hat. Man empfand
die Sonne als göttliche Lebensquelle.
Und kommen wir in die griechisch-lateinische Zeit, da war dem
Menschen das unmittelbare Zusammensein mit der Außenwelt schon
in hohem Grade abhandengekommen [...] Das griechische Wesen kann
nur verstanden werden, wenn man sich klar darüber ist, daß der
Grieche sich schon sehr stark in seine Leibhaftigkeit eingelebt hatte, noch
nicht so stark wie wir, aber schon sehr stark sich eingelebt hatte. Die
alten Perser hatten sich nicht sehr stark in ihre Leiblichkeit eingelebt.
Sie glaubten eigentlich nicht, daß sie so richtig in ihrer Leiblichkeit
innerhalb ihrer Haut lebten, namentlich wenn sie Weise waren, sondem
sie glaubten, daß sie auf den Wellen des Lichtes eigentlich das
ganze Universum durchwoben, durchwellten. Der Grieche war schon
ganz so, daß er eigentlich in seinem Leibe drinnen mit diesem Weltenwesen
schlief [...]
Das alles bewirkte, daß die Griechen die Sonne auch
nicht mehr als eigentlichen Lebensquell wahrnehmen konnten, sondern
daß die Griechen die Sonne wahrnahmen wie etwas, was sie innerlich
durchdringt. Und sie fühlten dasjenige Element, wo die Sonne innerlich
lebt im Menschen, das fühlten sie als das Element des Eros, als das
Element der Liebe. Eros, das Sonnenhafte im Menschen, das war es,
was in dem eigentlichen griechischen inneren Erleben war; darum: die
Sonne als göttliche Liebesquelle.
Und dann trat etwa vom 4. nachchristlichen Jahrhundert ab, das
ich überhaupt in seinem eigentümlichen Charakter nach den verschiedensten
Seiten charakterisiert habe, das Zeitalter ein, wo die Sonne
überhaupt nicht mehr anders empfunden wird denn als eine physische
Nebelkugel draußen im Räume, wo die Sonne eigentlich für den Menschen
verfinstert ist. Der Perser empfand die Sonne wirklich als den
Reflektor des den Raum durchwogenden und durchwuchtenden Lichtes.
Der Ägypter und Chaldäer empfand die Sonne als das das Universum
durchwellende und durchpulsende Leben. Der Grieche empfand
die Sonne als das, was dem organischen Wesen Liebe einträufelte, was
den Eros durch die Wellen des Empfindens leitet. Indem es immer
weiter und weiter in den Menschen hineinstieg, dieses Sonnenerleben,
verschwand es in seinen Untergründen, in die Meerestiefe der Seele
hinein. In den Meerestiefen der Seele tragt heute der Mensch das Sonnennähe.
Er soll es nicht erreichen, weil der Hüter der Schwelle davorsteht,
weil es unten ist in jenen Untergründen, von denen die alten
Mysterienlehren gesagt haben, man soll es nicht aussprechen, weil gerade
sündhaft ist der Mund, der es ausspricht, wie das Ohr sündhaft
ist, das es hört. Und da gab es denn im 4. Jahrhundert Schulen, welche
hauptsächlich lehrten für die weitere Verbreitung des Christentums:
Das Sonnengeheimnis darf nicht ausgesprochen werden; es muß eine
Zivilisation kommen, welche das Sonnengeheimnis nicht kennt.
Hinter alldem, was äußerlich in der Welt geschieht, stehen ja die
innerlichen, ich möchte sagen, aus dem Universum heraus lehrenden
Kräfte. Ein Werkzeug solcher lehrenden Kräfte war der römische
Kaiser ''Konstantin''. Unter ihm hat das Christentum diejenige Form
angenommen, die die Sonne verleugnet.
Dann war noch einer da, der allerdings die Entwickelung der Zeit
weniger in Betracht gezogen hat als seinen Enthusiasmus für das, was
er noch von seinen Mysterienlehrern gelernt hat als den letzten Überrest
der alten, instinktiven Weisheit: das war [[Julian Apostata]]. Und
Julian Apostata ist aus dem Grunde von Mörderhand gefallen, weil
er bestrebt war, das dreifache Sonnengeheimnis als alte Tradition zu
überliefern. Die Welt wollte mit dem nicht mitgehen.|208|167ff}}
{{GZ|Es ist wahr, die Menschen mußten durchgehen, um zur Freiheit zu
kommen, durch den Glauben, daß da draußen ein Gasball durch die
Welt wandle, während die Physiker sehr erstaunt sein würden, wenn
sie dorthin wandern könnten und gar keinen Gasball, sondern im Gegenteil
einen Hohlraum, ja weniger als einen Raum finden würden,
und entdecken würden, was die Sonne ist: daß die Sonne nicht da
draußen ein leuchtender Gasball ist, der Licht ausstrahlt - Unsinn ist
das! -, sondern daß das zunächst ein bloßer Reflektor ist, der nicht
[[Datei:GA208_171.gif|center|300px|Zeichnung aus GA 208, S. 171]]
Licht ausstrahlen kann, höchstens zurückwerfen kann. Dann aber haben
wir in Wirklichkeit geistig Licht ausstrahlend Saturn, Jupiter,
Mars, Merkur, Venus, Mond. Und während es physisch so erscheint,
als ob die Sonne denen allen Licht gäbe, strahlen die eigentlich alle
gegen die Sonne das Licht, und die Sonne ist der Reflektor. So ist es
physisch. So haben es aus instinktivem Erkennen die Alten, die Urperser
noch erkannt und haben in diesem Sinne die Sonne als die irdische
Lichtquelle anerkannt, aber eigentlich nicht als die Lichtquelle, sondern
als den Lichtreflektor. Dann wurde sie der zurückstrahlende Lebensreflektor
und der zurückstrahlende Liebesreflektor.
Diese Anschauung wollte Julian Apostata geltend machen, und er
ist aus dem Wege geräumt worden. Die Menschen mußten eben durchgehen,
um zur Freiheit zu kommen, durch den Aberglauben von dem
im Raum vorhandenen Gasball, der Licht ausstrahlt, welchen Aberglauben
wir ja heute in allen Physikbüchern als eine absolute Wahrheit
hingestellt finden. Wir müssen wiederum durchdringen zu dem,
was wahr ist in dieser Sache.|208|171f}}
{{GZ|Dieses Sonnengeheimnis, es wurde empfunden als das größte geistige
Kleinod der Menschheit. Und es wurde symbolisiert durch das-
Tafei 16 jenige, was man das Palladium nannte. In Troja soll es einst gewesen
sein, und die Mysterienpriester in Troja drüben sollen in diesem Palladium
dasjenige gesehen haben, an dem sie gewissermaßen sakramental
kulturell, kultusartig den Leuten enthüllt haben, was das Sonnenwesen
ist. Dann wurde es nach Rom gebracht, und es war ein Geheimnis
der in Rom Eingeweihten, daß Rom das Palladium bewahrt. Rom
bewahrte das Palladium. Und im Grunde genommen haben die eingeweihten
Priester der Römer und noch die ersten Kaiser der Römer,
namentlich noch Augustus, durchaus aus dem Bewußtsein heraus gearbeitet
in der Welt, gewirkt in der Welt, daß in Rom das größte Kleinod
der Welt repräsentiert ist, wenigstens äußerlich-symbolisch, indem
in dem geschätztesten römischen Tempel unter der Grundmauer das
Palladium war, das nur diejenigen kannten, die von den größten Geheimnissen
des römischen Daseins wußten. Aber auf geistige Art war es
denen bekanntgeworden, die das Christentum der Welt zu bringen
hatten. Und aus der Erkenntnis, daß Rom den Palladiumschatz bewahrt,
ging der Zug der ersten Christen nach Rom. Es war durchaus
etwas Spirituelles darinnen.
Aber als unter Konstantin das Christentum verweltlicht ist, wurde
von Rom das Palladium weggenommen. Konstantin gründete Konstantinopel,
und unter derjenigen Säule, die er dort sich selber errichten
ließ, ließ er in den Boden hineinsenken das Palladium. Und das
römische Christentum hat sich ferner so entwickelt, daß ihm das Wissen
vom Sonnengeheimnis gerade durch denjenigen Kaiser weggenommen
worden war, welcher das Christentum äußerlich in seinen Formen,
in seinem starren Mechanismus in Rom festgelegt hatte. In der
äußerlichen, weltlichen Befestigung des Christentums durch Konstantin
ist dem Christentum die Weisheit von der Welt verlorengegangen,
was auch äußerlich zum Ausdrucke kommt in dem Überführen des
Palladiums nach Konstantinopel.
Namentlich in gewissen Teilen der slawischen Welt - die Leute
deuten sich das ja alles in ihrem Sinne - herrscht, herrschte bis in den
Beginn des 20. Jahrhunderts herein der Glaube, daß das Palladium von
Konstantinopel in nicht zu ferner Zukunft nach einer anderen, und
wie man glaubte in der slawischen Welt, nach einer slawischen Stadt
verbracht werden wird.
Jedenfalls wartet das Palladium darauf - nehmen Sie jetzt den Vorgang
symbolisch äußerlich, aber das Wichtigere ist das Innere dabei -,
daß aus dem schon auf dieses Palladium verfinsternd wirkenden Konstantinopel
hervorgeht diejenige Lokalität, oder daß das Palladium
wandert nach derjenigen Lokalität, die durch sich dieses Palladium
völlig verfinstern würde. Ja, das Palladium wird nach dem Osten gebracht,
wo die Dekadenz der alten Weisheit lebt, aber eben der Verfinsterung
entgegenlebt. Und alles hängt in der weiteren Weltenentwickelung
davon ab, daß ebenso, wie die Sonne ein Reflektor ist von
dem Lichte, das ihr aus dem Universum gegeben wird, das Palladiumkleinod
beleuchtet werde von einer Weisheit, die aus dem Schatze der
Erkenntnis des Westens gefunden wird. Das Palladium, das alte Erbstück,
das aus Troja nach Rom, von Rom nach Konstantinopel gebracht
worden ist, das noch weiter in die Finsternis des Ostens gebracht
werden soll, das Palladium, das Sonnenkleinod, es muß warten, bis
man es geistig im Westen aus dem dunklen, finsteren Schatze der
bloßen Naturerkenntnis heraus erlöst. So hängt mit den heiligsten
Traditionen eigentlich der europäischen Entwickelung zusammen, was
als Aufgabe für die Zukunft dasteht [...]
Die Sonne ist verschwunden in die Untergründe der Menschheit.
Wir müssen durch geisteswissenschaftliche Entwickelung die Sonne
wieder finden. Die Menschheit muß diese Sonne wieder finden, sonst
verschwindet das Palladium in der Finsternis des Ostens. Heute ist
es Sünde, wenn so etwas, was unrichtig ist, ausgesprochen wird, Sünde
ist es, das Wort auszusprechen: Ex Oriente lux. - Nicht mehr kann
das Licht aus dem Osten kommen. Der Osten ist in der Dekadenz.
Aber er wartet - denn er wird das Kleinod, das Sonnenkleinod, wenn
auch in der Finsternis, haben - , er wartet auf das Licht des Westens.
Heute wandern die Menschen noch tief in der Finsternis, arrangieren
Zusammenkünfte in der Finsternis, schauen hin - nach Washington.
Aber erst diejenigen Washingtons werden Heil bringen, die aus dem
Tone der geistigen Welt heraus so sprechen, daß sie nicht bloß die
freien Wirtschaftstore für China, nicht bloß die Finsternis suchen, die
das Palladium umgibt. Erst diejenigen Konferenzen werden Heil bringen,
die im Westen so gehalten werden, daß man von dort will Licht
hintragen, damit das Palladium wieder aufglänze. Denn wie ein fluoreszierender
Körper ist das Palladium finster an sich; wird es von
Licht durchströmt, dann leuchtet es auf. So wird es mit der Weisheit
des Ostens sein: finster an sich, aufleuchten wird sie, fluoreszieren
wird sie, wenn sie von der Weisheit des Westens, von dem geistigen
Lichte des Westens durchdrungen wird.|208|172ff}}
== Sonne und Mond ==
{{GZ|Nun gäbe es im Erdenwerden keine Geburten, durch alle Reiche der
Natur hindurch gäbe es keine Geburten im Erdenwerden, wenn nicht
die Gesetzmäßigkeit des alten Mondes waltete beziehungsweise seines
Nachzüglers, welcher der Trabant unserer Erde ist. Alles Geborenwerden
durch die Reiche der Natur und des Menschen hindurch hängt
mit der Wirksamkeit des Mondes zusammen. Damit hängt auch zusammen,
daß die Eingeweihten der alten Hebräer den Jahve als eine
Mondgottheit betrachteten, Jahve als den Hervorbringenden, den die
Hervorbringungen ordnenden Gott, als eine Mondgottheit ansahen.
Dies sah man klar ein, daß kosmologisch allem Geborenwerden durch
die Reiche hindurch zugrunde liegen die Mondengesetze. Und so
konnte man auch gewissermaßen symbolisch ein tiefes Geheimnis der
Kosmologie aussprechen, indem man sagte: Indem das Mondenlicht
auf die Erde fällt, rührt von alldem, was durch dieses Mondenlicht
dargestellt wird, alles sprießende, sprossende, alles geborenwerdende
Leben her. - Man hat sich in den höchsten Mysterien in vorchristlichen
Zeiten nicht gewendet an das Sonnenleben, man hat sich gewendet
an das vom Monde reflektierte Sonnenleben, indem man von
dem Geheimnis der Geburten gesprochen hat. Die eigentümliche
Nuance, die über die vorchristlichen Weltanschauungen in ihren Tiefen
ausgegossen ist, sie rührt schon einmal davon her, daß man in den
alten Mysterien das Mondengeheimnis kannte.
Nur wie etwas ganz Verhülltes, wie etwas, das für die Menschen, die
nicht gut vorbereitet sind, wenig erträglich ist, hat man das Sonnengeheimnis
betrachtet, weil man wußte, daß es eine Täuschung, eine
Maja ist, wenn man meint, durch den Strahl der Sonne, der auf die
Erde fällt, werden hervorgelockt die sprießenden, sprossenden Wesen
der verschiedenen Reiche. Man wußte, von dem Sonnenleben hängt
nicht das Geborenwerden ab, sondern umgekehrt, das Versengtwerden,
das Abnehmen des Lebens, das Hinsterben des Lebens. Das
war das Mysteriengeheimnis, daß der Mond geboren werden läßt die
Wesen und die Sonne sie sterben läßt. Wie hoch man also sonst auch
aus andern Gründen das Sonnenleben verehrte in den alten vorchristlichen
Mysterien, man verehrte das Sonnenleben als den Grund des
Todes. Daß die Wesen sterben müssen, das ist nicht 2uzuschreiben
jener Sonne, die wir kennen aus der «Geheimwissenschaft» als die
zweite Verkörperung der Erde, ist aber wohl zuzuschreiben der gegenwärtigen,
uns so herrlich am Horizonte erscheinenden Sonne.
Nun ja, der Untergang des Lebens, das Gegenteil der Geburten,
hängt mit dem Sonnenleben zusammen. Dafür aber auch etwas anderes,
etwas, was noch nicht so wichtig war in der vorchristlichen Zeit,
was aber in der nachchristlichen Zeit ganz besonders wichtig geworden
ist: Alles bewußte Leben hängt mit dem Sonnenleben zusammen.
Und dasjenige bewußte Leben, durch das der Mensch gerade im Verlaufe
seines Erdenwerdens geht, jenes Bewußtsein, das insbesondere
aufleuchtet im fünften nachatlantischen Zeitraum, dem wir selbst angehören,
das hängt ganz intensiv mit dem Sonnenleben zusammen.
Wir müssen nur dieses Sonnenleben so geistig betrachten, wie wir das
in den verflossenen Vorträgen dieses Sommers schon getan haben.
Ist die Sonne zwar der Schöpfer des Todes, des versengenden Lebens
im Kosmos und auch für den Menschen, so ist doch die Sonne zu
gleicher Zeit die Schöpferin des bewußten Lebens. Dieses bewußte
Leben war in den vorchristlichen Zeiten nicht so wichtig, weil es
ersetzt war durch das atavistisch-hellseherische Leben, das noch eine
Mondenerbschaft war. Für die nachchristliche Zeit ist wichtig geworden,
wichtiger als das Leben, das Bewußtsein; denn nur dadurch
kann das Ziel des Erdenwerdens erfüllt werden, daß dieses Bewußtsein
in entsprechender Weise von den Menschen erlangt wird. Sie müssen
es schon entgegennehmen, dieses Bewußtsein, von dem Geber desselben,
von dem aber auch das Todesleben, nicht das Leben der Geburten,
kommt.
Daher tritt durch das Mysterium von Golgatha in die Erdenentwickelung
ein, gewissermaßen als diejenige Macht, welche für diese
Erdenentwickelung nun das Wichtigste geworden ist, der Sonnensohn,
der Christus, der durch den Leib des Jesus von Nazareth gegangen
ist. Das hängt also zusammen mit tiefen kosmischen Geheimnissen.
Versuchet zu erkennen - so etwa sagten die alten Mysterieneingeweihten
zu ihren Schülern - aus eurem Schlafleben, in das die
Mondenkräfte hineinspielen, auch wenn ihr wach seid - wir wissen ja,
daß der Mensch auch wachend zum Teil schläft - , das Mondenleben,
das in dieses Schlafesleben so hineinspielt, wie in das Dunkel der
Nacht der silberne Mondenschein hineinspielt. - Die christlichen Eingeweihten
haben dagegen zu ihren Schülern zu sagen: Versuchet zu
erkennen, daß aus dem wachen Leben das Bewußtsein herausleuchtet
dadurch, daß in dieses wache Leben hineinspielen die Sonnenkräfte,
so wie vom Morgen bis zum Abend die Sonne draußen im Erdenleben
leuchtet.
Dieser Umschwung hat sich vollzogen durch das Mysterium von
Golgatha. Und während in den vorchristlichen Zeiten das Wichtigste
war, den Ursprung des Lebens zu erkennen, ist nunmehr das Wichtigste
geworden, den Ursprung des Bewußtseins zu erkennen.|184|18ff}}
== Anmerkungen ==
<references/>
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Das Prinzip der spirituellen Ökonomie im Zusammenhang mit Wiederverkörperungsfragen'', [[GA 109]] (2000), ISBN 3-7274-1090-6 {{Vorträge|109}}
#Rudolf Steiner: ''Die geistigen Wesenheiten in den Himmelskörpern und Naturreichen'', [[GA 136]] (1996), ISBN 3-7274-1361-1 {{Vorträge|136}}
#Rudolf Steiner: ''Die Wissenschaft vom Werden des Menschen'', [[GA 183]] (1990), ISBN 3-7274-1830-3 {{Vorträge|183}}
#Rudolf Steiner: ''Die Polarität von Dauer und Entwickelung im Menschenleben. Die kosmische Vorgeschichte der Menschheit.'', [[GA 184]] (2002), ISBN 3-7274-1840-0 {{Vorträge|184}}
#Rudolf Steiner: ''Anthroposophie als Kosmosophie – Erster Teil'', [[GA 207]] (1990), ISBN 3-7274-2070-7 {{Vorträge|207}}
#Rudolf Steiner: ''Anthroposophie als Kosmosophie – Zweiter Teil'', [[GA 208]] (1992), ISBN 3-7274-2080-4 {{Vorträge|208}}
#Rudolf Steiner: ''Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Sechster Band'', [[GA 240]] (1992), ISBN 3-7274-2401-X {{Vorträge|240}}
{{GA}}
== Weblinks ==
* {{WikipediaDE|Sonne|}}


[[Kategorie:Astronomie]] [[Kategorie:Sonne]]
[[Kategorie:Soziales Leben]]

Version vom 6. September 2006, 12:12 Uhr

Die Dreigliederung des sozialen Organismus ist ein Leitbild für die gesellschaftliche Entwicklung, das nach dem Ersten Weltkrieg in den Jahren 1918-1920 von Rudolf Steiner entwickelt wurde.

Beschreibung

Die soziale Dreigliederung beschreibt die Grundstruktur einer Gesellschaft, in der die Koordination nicht zentral durch den Staat oder eine Führungselite erfolgt, sondern in der drei selbst verwaltete und relativ autonome Subsysteme sich gegenseitig die Waage halten.

Diese Subsysteme oder auch Hauptbereiche der Gesellschaft sind:

  • das Wirtschaftsleben, das die Produktion, den Handel und Konsum von Waren und Dienstleistungen umfasst;
  • das Geistesleben, das Bildung, Kultur und Zusammenarbeit der Menschen umfasst;
  • das Rechtsleben, das Gesetze, Regeln und Vereinbarungen der Gesellschaft umfasst.

Alle drei Sphären der Gesellschaft werden als autonom und gleichrangig aber als unterschiedlich in ihrem Wesen beschrieben.

Jedem Hauptbereich wird ein Ideal der Französischen Revolution als leitendes Prinzip zugeordnet:

die Freiheit dem Geistesleben,
die Gleichheit dem Rechtsleben,
die Brüderlichkeit dem Wirtschaftsleben.

Die Freiheit im Geistesleben soll den Menschen die Ausbildung und Ausübung ihrer individuellen Fähigkeiten und eine kulturelle Vielfalt und Weiterentwicklung ermöglichen.

Die Gleichheit im Rechtsleben soll die Rechte und Möglichkeiten jedes Einzelnen sichern.

Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben soll einen freien Markt und Privateigentum aber auch eine gerechte Verteilung der Güter ermöglichen.

Der Staat soll nach den Vorstellungen der sozialen Dreigliederung als zentrale Machtinstanz zurücktreten und einen Teil seiner Aufgaben an die Gesellschaft abgeben.

In verschiedenen Interpretationen und Weiterentwicklungen der sozialen Dreigliederung variieren die Beschreibungen und Abgrenzungen der drei gesellschaftlichen Subsysteme ebenso wie konkrete Vorschläge zur Umsetzung und zur Organisation der Selbstverwaltung dieser drei Bereiche. Zentral ist jedoch die Zuordnung der drei Ideale Freiheit, Gleichheit Brüderlichkeit den drei Sphären der Gesellschaft Geistesleben, Rechtsleben und Wirtschaftsleben.


¹Der Begriff "Utopie" und die damit verknüpfte Definition ist hier fraglich, denn die Dreigliederung umfasst Vorstellungen, die heute schon real wirken. Dies mag derjenige bezweifeln, der nur positive Wirkungen damit verbindet. Doch z.B. auf dem Gebiet des staatlich verwalteten Bildungswesens können wir heute schon real die Wirksamkeit dieser Vorstellungen in ihrer negativen Wirksamkeit erleben. Schon in der Vorrede zu dem Grundwerk, den Kernpunkten von 1919, ist Rudolf Steiner darauf eingegangen: "Diejenigen haben die ihr zugrunde liegenden Absichten ganz verkannt, die ihr einen utopistischen Charakter beigelegt haben. Am stärksten haben dies diejenigen getan, die selbst nur utopistisch denken wollen." Rudolf Steiner - Vorrede Kernpunkte, GA 23 -

Geschichte

Rudolf Steiner entwickelte die Dreigliederung des sozialen Organismus nach dem Ersten Weltkrieg und versuchte einige Jahre lang Mitstreiter zu finden um diese Idee in Deutschland zu verwirklichen. Die Dreigliederung sollte in der Unsicherheit nach dem Ersten Weltkrieg den Strömungen des Nationalismus und des Kommunismus entgegen wirken und den aufkommenden Kapitalismus eindämmen. Als er jedoch politisch keinen Erfolg damit hatte beendete er seinen Aktivismus und beschränkte sich darauf, die Ideen der Dreigliederung in Vorträgen und Seminaren weiter zu entwickeln.

Deshalb blieb dieses Leitbild weitgehend nur in anthroposophischen Kreisen populär, wurde aber immer wieder auch in die Öffentlichkeit getragen bspw. durch Künstler wie Joseph Beuys.

Heutzutage gibt es eine Vielzahl kleiner und großer Initiativen, die die Ideen der sozialen Dreigliederung propagieren und teilweise auch versuchen umzusetzen. 2003 erhielten mit Nicanor Perlas und SEKEM zwei Menschen bzw. Organisationen den Alternativen Nobelpreis, die das Leitbild der sozialen Dreigliederung teilen und propagieren. In Deutschland arbeitet bspw. die Gemeinschaftsbank auf Grundlage der sozialen Dreigliederung.

Rudolf Steiner: Werke und Aufsätze zur Sozialen Dreigliederung

  • Rudolf Steiner (1919), Die Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft, Gesamtausgabe Nr. 23, Dornach (Schweiz)
  • Rudolf Steiner, Aufsätze über die Dreigliederung des sozialen Organismus und zur Zeitlage 1915 -1921, Gesamtausgabe Nr. 24, Dornach (Schweiz)

Rudolf Steiner: Vorträge zur Sozialen Frage und zur Sozialen Dreigliederung

  • Rudolf Steiner (1918), Die soziale Grundforderung unserer Zeit in geänderter Zeitlage: Zwölf Vorträge, gehalten in Dornach und Bern vom 29. November bis 21. Dezember 1918, Gesamtausgabe Nr. 186, 2. Auflage, Dornach (Schweiz) 1979, ISBN 3-7274-1860-5
  • Rudolf Steiner (1919), Die soziale Frage als Bewußtseinsfrage: Acht Vorträge, gehalten in Dornach zwischen dem 15. Februar und 16. März 1919, Gesamtausgabe Nr. 189, 3. Auflage, Dornach (Schweiz) 1980, ISBN 3-7274-1890-7
  • Rudolf Steiner (1919), Vergangenheits- und Zukunftsimpulse im sozialen Geschehen: Zwölf Vorträge, gehalten in Dornach vom 21. März bis 14. April 1919, Gesamtausgabe Nr. 190, 3. Auflage, Dornach (Schweiz) 1980, ISBN 3-7274-1900-8
  • Rudolf Steiner (1919), Soziales Verständnis aus geisteswissenschaftlicher Erkenntnis: Fünfzehn Vorträge, gehalten in Dornach zwischen dem 3. Oktober und 15. November 1919, Gesamtausgabe Nr. 191, 2. Auflage, Dornach (Schweiz) 1972, ISBN 3-7274-1910-5
  • Rudolf Steiner (1919), Neugestaltung des sozialen Organismus: Vierzehn öffentliche Vorträge, gehalten in Stuttgart zwischen dem 22. April und dem 30. Juli 1919, Gesamtausgabe Nr. 330/331, Dornach (Schweiz) 1963
  • Rudolf Steiner (1919), Soziale Zukunft : Sechs Vorträge mit Fragenbeantwortung, Zürich 24. bis 30. Oktober 1919, Gesamtausgabe Nr. 332a, Dornach (Schweiz)
  • Rudolf Steiner (1919), Gedankenfreiheit und soziale Kräfte. Die sozialen Forderungen der Gegenwart und ihre praktische Verwirklichung: Sechs Vorträge mit einem Schlußwort gehalten zwischen dem 26. Mai und 30. Dezember 1919 in Ulm, Berlin und Stuttgart, Gesamtausgabe Nr. 333, Dornach (Schweiz) 1971
  • Rudolf Steiner (1921), Anthroposophie, soziale Dreigliederung und Redekunst. Orientierungskurs für die öffentliche Wirksamkeit mit besonderem Hinblick auf die Schweiz: Sechs Vorträge, gehalten in Dornach vom 11. bis 16. Oktober 1921, Gesamtausgabe Nr. 339, 3. Auflage, Dornach (Schweiz) 1984, ISBN 3-7274-3390-6
  • Rudolf Steiner (1922), Nationalökonomischer Kurs. Vierzehn Vorträge, gehalten in Dornach vom 24. Juli bis 6. August 1922 für Studenten der Nationalökonomie, Gesamtausgabe Nr. 340, 5. Auflage, Dornach (Schweiz) 1979, ISBN 3-7274-3400-7
  • Rudolf Steiner (1922), Nationalökonomisches Seminar. Sechs Besprechungen mit den Teilnehmern am Nationalökonomischen Kurs in Dornach vom 31. Juli bis 5. August 1922, Gesamtausgabe Nr. 342, 2. Auflage, Dornach (Schweiz) 1973, ISBN 3-7274-3410-4

Literatur

  • Attali, Jacques: Brüderlichkeit, Eine notwendige Utopie im Zeitalter der Globalisierung, Verlag Freies Geistesleben, 2003 (deutsche Übersetzung aus dem Französischen)
  • Barkhoff, Wilhelm-Ernst: Wir können lieben, wen wir wollen, Praxis Anthroposophie, Verlag Freies Geistesleben, 1995
  • Bos, Lex: Was ist Dreigliederung...?, 2.Aufl., Verlag am Goetheanum, 1992
  • Bos, Lex: Leitbilder für Sozialkünstler, Verlag am Goetheanum, 1996
  • Boos, Roman (Hrsg.): Landwirtschaft und Industrie - Neuordnung des Bodenrechtes als soziale Forderung der Gegenwart, Forschungsring für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, 1957
  • Brüll, Dieter (*1922): Der anthroposophische Sozialimpuls, Einführung in anthroposophische Themen Bd. 2, Novalis Verlag, 1984
  • Buchleitner, Karl: Wer macht die Realität? Das Schicksal der Dreigliederungsidee, Novalis Verlag, 1989
  • Canal, Georg F.von (*1958): Geisteswissenschaft und Ökonomie, Novalis Verlag AG, 1992
  • Caspar, Alexander (*1934): Wirtschaften in der Zukunft, Klett und Balmer & Co. Verlag, Zug (CH), 1996
  • Denzlinger, Karl-Heinz (*1930): Auf der Suche nach dem Rechtsstaat Mitteleuropas, Verlag am Goetheanum, 1990
  • Frei, Dieter W. (*1933): Menschengemässe Politik, Verlag am Goetheanum, 1988
  • Gengenbach, Heinz / Limbacher, Max (Hrsg.): Kooperation oder Konkurs? Die Landwirtschaft braucht neue Sozialformen, Verlag Freies Geistesleben, 1989
  • Giese, Reinhard (Hrsg.): Sozial handeln - aus der Erkenntnis des sozial Ganzen. Soziale Dreigliederung heute, Verlag Reinhard Giese, 1980
  • Gutowski, Klaus: Memorandum, Mellinger Verlag, 1999
  • Harlan / Rappmann / Schata: Soziale Plastik - Materialien zu Joseph Beuys, Achberg 1984, beziehbar u.a. via FIU-Verlag
  • Hardorp, Benediktus: Anthroposophie und Dreigliederung, Verlag Freies Geistesleben, 1986 Was meint sozialer Organismus?
  • Hardorp, Benediktus: Vortrag in der Universität Witten/Herdecke am 23. April 1989 Anthroposophie und die sozialen Herausforderungen, Verlag am Goetheanum, 1994
  • Häusler, Friedrich: Geld und Geist, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, 1963
  • Heidt, Wilfried (Hrsg.): Abschied vom Wachstumswahn, Achberger Verlag, 1980
  • Hemleben, Johannes: Rudolf Steiner, Rowohlt, 1977
  • Herrmannstorfer, Udo (*1941): Schein-Marktwirtschaft, Verlag Freies Geisteslebeben, 2. Aufl. 1997
  • Heyer, Karl (1988-1964): Wer ist der deutsche Volksgeist? 2. Aufl., Perseus Verlag Basel, 1990
  • Initiative EuroVision (Hrsg.): Die Dreigliederung des sozialen Organismus als Aufgabe Europas im 21. Jahrhundert, Edition Medianum, 2000
  • Janitzki, Axel / Burkart, Walter (Hrsg.): Alternativen zu Mietwohnung und Eigenheim - gemeinsam finanzieren, selbst verwalten, Verlag Freies Geistesleben, 1992
  • Kannenberg-Rentschler, Manfred (*1942): Die Dreigliederung des Geldes, Verlag am Goetheanum, 1988
  • Kloss, Heinz: Selbstverwaltung und die Dreigliederung des sozialen Organismus, Bd.3, Vittorio Klostermann, 1983
  • König, Karl: Der Impuls der Dorfgemeinschaft, Verlag Freies Geistesleben, 1994
  • Kühn, Hans (1889-1977): Dreigliederungs-Zeit, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, 1978
  • Kühne, Walter (1885-1970): Die Stuttgarter Verhältnisse, Novalis Verlag, 1989
  • Latrille, Wolfgang (*1905): Assoziative Wirtschaft - ein Weg zur sozialen Neugestaltung, Verlag Freies Geistesleben, 1985
  • Leber, Stefan (*1937): Die Sozialgestalt der Waldorfschule, Verlag Freies Geistesleben, 2. Aufl. 1978
  • Leber, Stefan (*1937): Selbstverwirklichung, Mündigkeit, Sozialität, Fischer Tb Verlag, 1982
  • Leber, Stefan (*1937): Das Soziale Hauptgesetz, Band 1, Verlag Freies Geistesleben, 1986 (Reihe Sozialwissenschaftliches Forum, Herausgeber Stefan Leber)
  • Leber, Stefan (*1937): Die wirtschaftlichen Assoziationen, Band 2, Verlag Freies Geistesleben, 1987
  • Leber, Stefan (*1937): Wesen und Funktion des Geldes, Band 3, Verlag Freies Geistesleben, 1989
  • Leber, Stefan (*1937): Der Staat, Band 4, Verlag Freies Geistesleben, 1992
  • Leber, Stefan (*1937): Eigentum, Band 5, Verlag Freies Geistesleben, 2000
  • Leinhas, Emil (1878-1967): Zur Dreigliederung des sozialen Organismus, Bürger-Verlag Alfons Bürger, 1946
  • Lietaer, Bernhard A.: Das Geld der Zukunft, Über die zerstörerische Wirkung unseres Geldsystems und Alternativen hierzu, 1. Aufl., Riemann Verlag, Juni 2002
  • Lievegoed, Bernhard C.J.(1905-1992): Dem einundzwanzigsten Jahrhundert entgegen, 5. Aufl., Info-Drei Verlag, 1991
  • Lindenau, Christof: Soziale Dreigliederung: Der Weg zu einer lernenden Gesellschaft, Verlag Freies Geistesleben, 1983
  • Lindenberg, Christoph: Rudolf Steiner. Eine Biographie, Stuttgart, 1997
  • Molt, Emil (1876-1936): Entwurf meiner Lebensbeschreibung, Verlag Freies Geistesleben, 1972
  • Normann Waage, Peter: Mensch, Markt, Macht, Rudolf Steiners Sozialimpuls im Spannungsfeld der Globalisierung, Rudolf Steiner Verlag, 2003
  • Rappmann (Hrsg.), Rainer: Denker, Künstler, Revolutionäre - Beuys, Dutschke, Schilinski, Schmundt: Vier Leben für Freiheit,Demokratie und Sozialismus, Wangen, 1996, FIU-Verlag, ISBN 928780-13-1
  • Rappmann (Hrsg.), Rainer: Die Kunst des sozialen Bauens - Beiträge zu Wilhelm Schmundt, Wangen 1993, FIU-Verlag, ISBN 928780-05-0
  • Röschert, Günter: Die Trinität als politisches Problem, Zu den geistigen Grundlagen von Recht und Staat, Verlag Freies Geistesleben, 1989
  • Schilinski, Peter: Kommentare zu den "Kernpunkten der sozialen Frage", Jedermann Verlag
  • Schily, Konrad: Der staatlich bewirtschaftete Geist, Wege aus der Bildungskrise, ECON Verlag, 1993,
  • Schmelzer, Albert (*1950): Die Dreigliederungsbewegung 1919, Ed. Hardenberg im Verlag Freies Geistesleben, 1991
  • Schmundt, Wilhelm (1898-1992): Erkenntnisübungen zur Dreigliederung des sozialen Organismus, Achberger Verlag, 1982/2003(2)
  • Schmundt, Wilhelm: Der soziale Organismus in seiner Freiheitsgestalt, FIU-Verlag, 1993
  • Schöffler, Heinz Herbert: Das Wirken Rudolf Steiners 1917 - 1925, Verlag am Goetheanum, 1987, Band IV (von vier Bildbänden zu Rudolf Steiners Lebensgang)
  • Schweppenhäuser, Hans Georg: Das kranke Geld. Vorschläge für eine soziale Geldordnung von morgen, Fischer Taschenbuch Verlag, 1982 Das soziale Rätsel: Fallstudien Heft 1 - 3, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, 1985, Institut für soziale Gegenwartsfragen e.V., Freiburg, 1980; Heft 1: Der Assoziationsgedanke als Grundlage einer zukünftigen Wirtschaftsordnung - Eigentumsrecht und Wirtschaft in ihrem Zusammenhang - Der Nachholbedarf der Jurisprudenz; Heft 2: Idee und Praxis des Assoziationsprinzips (Demeter-Assoziation) - Der Assoziationsgedanke und das Verlagswesen; Heft 3: Die Assoziation im Dialog - Das Wesen der wirtschaftlichen Assoziationen - Rudolf-Steiner-Texte (zusammengestellt von Fritz Götte)
  • Spitta, Dietrich: Soziale Frage und Anthroposophie, Verlag Freies Geistesleben, TB, 1985
  • Strawe, Christoph: Soziale Dreigliederung, Verlag am Goetheanum, 1989
  • Suhr, Dieter: Alterndes Geld, Novalis Verlag AG,1988
  • Vogel, Diether (1905-1969): Selbstbestimmung und soziale Gerechtigkeit, Novalis Verlag 1990
  • Wilken, Folkert (1890-?): Das Kapital und die Zukunft, Novalis Verlag 1981
  • Wilken, Folkert: Selbstgestaltung der Wirtschaft, Novalis Verlag 1949
  • Witzenmann, Herbert (1905 - 1988): Der Gerechte Preis, Eine Grundfrage des sozialen Lebens, Gideon Spicker Verlag 1993
  • Witzenmann, Herbert: Geldordnung, Als Bewusstseinsfrage, Gideon Spicker Verlag 1995
  • Witzenmann, Herbert: Sozialorganik, Ideen zu einer Neugestaltung der Wirtschaft, Gideon Spicker Verlag 1998

Weblinks

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