Wolfgang Detel und Dave Brubeck: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Wolfgang Detel''' (* 1942) ist ein deutscher [[Philosophie|Philosoph]] und [[Wikipedia:emeritiert|emeritiert]]er Inhaber des Lehrstuhls für Antike Philosophie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main.
[[Datei:DaveBrubeckbyPabloSecca2.png|miniatur|hochkant|Dave Brubeck in New York im März 2008]]
'''David Warren „Dave“ Brubeck''' (* [[6. Dezember]] [[1920]] in Concord, Kalifornien; † [[5. Dezember]] [[2012]] in Norwalk, Connecticut) war ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Wikipedia:Jazzpiano|Jazzpianist]], [[Komponist]] und [[Wikipedia:Bandleader|Bandleader]]. Er leitete mit seinem Quartett eine der langlebigsten und erfolgreichsten [[Wikipedia:Jazz-Combo|Combos]] des [[Wikipedia:Modern Jazz|Modern Jazz]] und eroberte dem [[Jazz]] mit der intellektuellen Mittelschicht ein neues Publikum.<ref>Vgl. Martin Kunzler: ''Jazz-Lexikon.'' Band 1: ''A–L'' (= ''rororo-Sachbuch.'' Bd. 16512). 2. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-16512-0.</ref> In seinen Stücken verband er Jazz sowohl mit europäischer Konzertmusik als auch mit außereuropäischer Musik. In Brubecks Klavierspiel nahmen [[Wikipedia:Blockakkord|Blockakkord]]e und im rhythmischen Aufbau seiner Stücke ungerade [[Takt (Musik)|Taktarten]] einen großen Raum ein.


== Leben ==
== Leben und Wirken ==
Nach dem Studium der Philosophie, [[Philologie]] und [[Mathematik]] in Tübingen, Hamburg und Mannheim und Staatsexamen in klassischer Philologie und Mathematik [[promoviert]]e Detel in Philosophie über [[Platon]]. Er [[Habilitation|habilitierte]] sich mit einer Arbeit über Pierre Gassendi. Nach seiner Lehrtätigkeit in Mannheim wurde er 1980 als Professor nach Hamburg berufen. Nach Gastprofessuren in Princeton, Pittsburgh, Reykjavík und an der Rutgers- und der Columbia University war er ab 1991 Inhaber des Lehrstuhls für [[Antike Philosophie]] und [[Wissenschaftstheorie]] an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main.<ref>{{Internetquelle |hrsg=Ludwig-Maximilians-Universität München |titel=Wolfgang Detel |url=http://www.philosophische-akademie.de/dozenten/wolfgang_detel/ |kommentar=Dozenten |zugriff=0011-12-15 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161012152021/http://www.philosophische-akademie.de/dozenten/wolfgang_detel/ |archiv-datum=2016-10-12 |archiv-bot=2018-03-25 07:01:26 InternetArchiveBot }}</ref>
[[Datei:Dave Brubeck 1954.jpg|miniatur|hochkant|Dave Brubeck, 8. Oktober 1954<br />Fotografie von Carl van Vechten]]
Brubeck wuchs auf einer Farm auf, sein Vater war Viehzüchter. In der Jazz-Filmreihe von [[Ken Burns]] sagte er scherzhaft, sein Jugendtraum sei gewesen, dass das von ihm gehütete Vieh den Tourbus des [[Wikipedia:Benny Goodman|Benny-Goodman]]-Orchesters stoppen würde, sodass er ihm vorspielen könnte. Seine ersten Musikkontakte hatte er zur [[Country Music]]. Brubecks Mutter hatte in England mit dem Ziel, Konzertpianistin zu werden, Klavier studiert und war mit [[Henry Cowell]] bekannt. Sie unterrichtete auch nebenbei Klavier; ab dem vierten Lebensjahr auch Dave, der außerdem [[Wikipedia:Violoncello|Cello]] lernte. Brubeck war nicht besonders daran interessiert, nach einer bestimmten Methode zu lernen, sondern wollte eher seine eigenen Melodien schaffen –&nbsp;dadurch lernte er nie, vom Blatt zu spielen.


== Werk ==
Brubeck studierte erst Tiermedizin und wechselte 1941 zur Musik. Er studierte zunächst am ''College of Pacific'', wo er auch ein Orchester leitete. 1942 wechselte er auf das [[Mills College]]. Als einer seiner Professoren aus seinem schlechten [[Blattspiel]] schloss, dass er offenbar keine Noten lesen könne, wurde er beinahe vom College ausgeschlossen. Mehrere seiner Professoren setzten sich für ihn ein und wiesen auf seine Fähigkeiten in [[Kontrapunkt]] und [[Harmonielehre]] hin.<ref>[http://www.pbs.org/jazz/about/pdfs/Brubeck.pdf Interview (Ken Burns)] auf pbs.org (PDF; 78&nbsp;kB)</ref> Da die Schule fürchtete, dass es zu einem Skandal kommen könnte, gewährte sie ihm angeblich den Abschluss nur gegen sein Versprechen, nie selbst zu unterrichten.
Detel forschte und veröffentlichte insbesondere zur antiken Philosophie bei Platon und Aristoteles und zu Grundlagen der [[Kritische Theorie|Kritischen Theorie]]. Er entwickelt eine damit verbundene Perspektive zeitgenössischer Wissenschaftstheorie, unter der sich der Status und die [[Autonomie]] der [[Geisteswissenschaft]]en sowie ihr Bezug auf das [[Menschlichkeit|Humane]] bei Heranziehung substantieller Theorien auf neue Weise würdigen lassen.


In Detels Werk „Geist und Verstehen: Historische Grundlagen einer modernen [[Hermeneutik]]“ (2011) wird davon ausgegangen, dass eine moderne Hermeneutik als Theorie des Verstehens im begrifflichen Rahmen der gegenwärtigen Theorie des Geistes und der [[Semantik]] rekonstruiert werden kann, die sich gegenüber [[naturwissenschaft]]lichen Ansprüchen und Theorieanforderungen behauptet.<ref>{{Internetquelle |hrsg=Klostermann Verlag |titel=Wolfgang Detel: Geist und Verstehen |url=http://www.klostermann.de/Detel-Geist-und-Verstehen-kt |zugriff=2013-05-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |hrsg=Ludwig-Maximilians-Universität München |titel=Wolfgang Detel |url=http://www.philosophische-akademie.de/kurse/wolfgang_detel/ |kommentar=Kurse |zugriff=0011-12-15 |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160126001633/http://www.philosophische-akademie.de/kurse/wolfgang_detel/ |archiv-datum=2016-01-26 |archiv-bot=2018-03-25 07:01:26 InternetArchiveBot }}</ref>
1943 wurde er in die [[United States Army|Armee]] eingezogen. Zu Beginn des Militärdienstes hatte er Gelegenheit, an der [[University of California]] Vorlesungen bei [[Arnold Schönberg]] zu besuchen. Dann diente er in [[George S. Patton|George Pattons]] Dritter Armee während der [[Wikipedia:Ardennenoffensive|Ardennenschlacht]]. Er spielte in einer Band, die er kurzfristig –&nbsp;vor allem mit afroamerikanischen Musikern&nbsp;– zusammenstellte, und gewann schnell Bekanntheit und Anerkennung. Nach drei Jahren Militärdienst kehrte er zum Mills College zurück und studierte 1946 ein halbes Jahr bei [[Darius Milhaud]], der ihn ermutigte, sich nicht nur mit klassischem Klavier, sondern auch mit Kontrapunkt und [[Arrangement]] zu beschäftigen.<ref>Milhaud charakterisierte ihn als „Einzelgänger, der seinem eigenen, unkonventionellen Weg folgte, entsprechend einem inneren Drang, der ihm keine Ruhe ließ.“ (Zitiert nach Kunzler: ''Jazz-Lexikon'')</ref> Außerdem wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Jazz zu.


== Schriften ==
Noch als Student startete Brubeck ein [[Wikipedia:Oktett (Musik)|Oktett]], unter anderem mit [[Cal Tjader]] und [[Paul Desmond]]. Das Oktett ''The Jazz Workshop Ensemble'' war sehr experimentierfreudig, machte aber nur wenige Aufnahmen und bekam sehr wenig Auftrittsmöglichkeiten. Ein wenig entmutigt startete Brubeck 1949 mit zwei Mitgliedern ein Trio, das er 1951 mit Desmond zum Quartett erweiterte, und verbrachte mehrere Jahre damit, ausschließlich Jazz-Standards zu spielen. Ein erster Erfolg war sein Auftritt im [[Oberlin College]] 1953, später veröffentlicht als ''[[Jazz at Oberlin]]''. 1954 erschien Brubeck als erster Musiker nach [[Louis Armstrong]] auf einem Titelbild von ''[[Time]]''; er wurde in zahlreichen Polls ausgezeichnet. Dann formierte er das „[[Dave Brubeck Quartet]]“ mit [[Joe Dodge]] am Schlagzeug, [[Bob Bates (Musiker)|Bob Bates]] am Bass, Paul Desmond am Saxophon und ihm selbst am Klavier. Mitte der 1950er Jahre wurden Bates und Dodge durch [[Eugene Wright]] und [[Joe Morello]] ersetzt. In den späten 1950er Jahren sagte Brubeck mehrere Konzerte ab, weil der Clubbesitzer von ihm verlangte, einen anderen Bassisten als den Afroamerikaner Eugene Wright zu suchen. Er sagte auch mehrere Fernsehauftritte ab, als er herausfand, dass man vorhatte, Wright nicht ins Bild zu bringen.
'''Bücher:'''
* ''Platons Beschreibung des falschen Satzes im "Theätet" und "Sophistes" .'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1972.
* ''Scientia Rerum Natura Occultarum. Methodologische Studien zur Physik Pierre Gassendis.'' de Gruyter, Berlin 1978.
* ''Macht, Moral, Wissen. Foucault und die klassische Antike.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1998. – Buchbesprechung von Josef Früchtl: [http://www.zeit.de/1998/37/Die_Zweideutigkeit_der_Macht ''Die Zweideutigkeit der Macht.''] In: ''Die Zeit.'' 37/1998.
** Englische Übersetzung: ''Foucault and Classical Antiquity.'' Cambridge University Press, Cambridge 2005.
* ''Aristoteles.'' Reclam, Leipzig 2005, ISBN 3-379-20301-7 (Einführung mit hohem systematischem Anspruch, insbesondere zu Wissenschaftstheorie und Metaphysik; Kapitel zum Neoaristotelismus des 20. Jahrhunderts).
* ''Grundkurs Philosophie.'' Reclam, Stuttgart 2007ff, {{DNB|983064717}}.
* {{Literatur |Titel=Geist und Verstehen: Historische Grundlagen einer modernen Hermeneutik |Verlag=Klostermann |Ort=Frankfurt am Main |Datum=2011 |ISBN=978-3-465-03711-8}}
* ''Hermeneutik der Literatur und Theorie des Geistes.'' Klostermann, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-465-04256-3.


; Übersetzungen/Kommentare:
1959 führte er den ''Dialogue for Jazz Combo and Symphony'' seines Bruders [[Howard Brubeck|Howard]] mit [[Leonard Bernstein]] und dem [[New Yorker Philharmoniker|New York Philharmonic Orchestra]] auf. 1959 brachte das [[Quartett (Musik)|Quartett]] das Album „[[Time Out (Album)|Time Out]]“ heraus, das von ihrem [[Plattenlabel|Label]] zwar enthusiastisch aufgenommen, aber trotzdem nur widerstrebend veröffentlicht wurde: Es enthielt ausschließlich Originalkompositionen, und nur eine von ihnen ''(Strange Meadow Lark)'' stand durchgängig im üblichen 4/4-Takt. Trotzdem erreichte die Platte schnell [[Goldene Schallplatte|Platin-Status]]. 1961 nahm er mit Louis Armstrong, [[Jon Hendricks]], [[Dave Lambert (Sänger)|Dave Lambert]], [[Annie Ross]] und [[Carmen McRae]] Stücke des Musicals ''The Real Ambassador'' auf und gab ein Konzert an der [[Berliner Mauer]]. Auf den [[JazzFest Berlin|Berliner Jazztagen]] 1964 führte er seine ''Elementals'' für Quartett und Symphonie-Orchester auf; im gleichen Jahr gab er ein Konzert im [[Weißes Haus|Weißen Haus]].
* Aristoteles: ''Analytica Posteriora''. Übersetzung und Kommentar von Wolfgang Detel. Akademie-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-05-001796-1 (mit umfangreichem Kommentar).
* Aristoteles: ''Analytica Posteriora''. Griechisch-Deutsch. Einleitung, Übersetzung und Anmerkungen von Wolfgang Detel. Meiner, Hamburg 2011.
* Aristoteles: ''Metaphysik. Bücher VII und VIII. Griechisch–Deutsch.'' Aus dem Griechischen von Wolfgang Detel unter Mitarbeit von Julia Wildberger; Kommentar von Wolfgang Detel. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-518-27017-2.


'''Ausgewählte Artikel:'''
[[Datei:Davebrubeckquartet1967a.jpg|miniatur|Dave Brubeck, Quartett, 1967]]
* ''Zur Argumentationsstruktur im ersten Hauptteil von Platons Aretedialogen.'' In: ''Archiv für Geschichte der Philosophie.'' 55, 1973, S. 1–29.
Das erste Brubeck-Quartett trennte sich 1967; Brubeck trat ab 1968 mit [[Gerry Mulligan]] auf, mit dem er auch Aufnahmen machte. Parallel bildete Brubeck eine neue Gruppe mit [[Perry Robinson]] bzw. [[Jerry Bergonzi]] als Bläser und mit seinen drei Söhnen [[Dan Brubeck|Dan]] am Schlagzeug, [[Darius Brubeck|Darius]] am Bass und [[Chris Brubeck|Chris]] am Keyboard. 1972 erneuerte er die Zusammenarbeit mit Paul Desmond, 1975/76 gaben sie eine Reihe von Reunion-Konzerten mit dem klassischen Quartett und Mulligan als gelegentlichem Gast. Nach Desmonds Tod 1977 machten Mulligan und Brubeck die nächsten sechs Jahre gemeinsame Aufnahmen.
* ''Die Kritik an den Definitionen im zweiten Hauptteil der platonischen Aretedialoge.'' In: ''Kant-Studien.'' 65, 1974, S. 122–134.
 
* ''Zwei Fallstudien zur Prüfung des Falsifikationismus.'' In: ''Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie.'' 5, 1974, S. 226–246.
1980 wurde Brubeck [[Römisch-katholische Kirche|Katholik]]. Er bezeichnete diesen Schritt nicht als Konversion, sondern als Anfang eines ernsthaften religiösen Bekenntnisses. Die unmittelbare Anregung dazu dürfte seine Arbeit an der Messkomposition ''To Hope'' gewesen sein. Er erhielt den Auftrag dazu vom amerikanischen Redakteur Ed Murray, Herausgeber der katholischen Wochenzeitschrift ''Our Sunday Visitor''.<ref>[http://www.pbs.org/brubeck/theMusic/brubeckRediscovers.htm Rediscovering Dave Brubeck], PBS</ref>
* ''Aisthesis und Logismos. Zwei Probleme der epikureischen Methodologie.'' In: ''Archiv für Geschichte der Philosophie.'' 57, 1975, S. 21–35.
 
* ''War Gassendi ein Empirist?'' In: ''Studia Leibnitiana.'' 65, 1975, S. 178–221.
Brubeck beschäftigte sich auch mit der Musik der nordamerikanischen Indianer. Er gab in etwa 80&nbsp;Städten pro Jahr Konzerte, davon üblicherweise im Frühling in 20&nbsp;europäischen. In den letzten Jahren gehörten der Altsaxophonist [[Bobby Militello]], der Bassist [[Michael Moore (Bassist)|Michael Moore]] (der [[Alec Dankworth]] und [[Jack Six]] ersetzte) und der Schlagzeuger [[Randy Jones (Schlagzeuger)|Randy Jones]] zu seinem Quartett. Seit 2006 gab Dave Brubeck in Europa keine Konzerte mehr.
* ''Methode und Erkenntnisfortschritt. Kritische Bemerkungen zum Verhältnis von Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte.'' In: ''Zeitschrift für allgemeine Wissen-schaftstheorie.'' 8, 1977, S. 237–256.
 
* ''Zur Funktion des Schematismuskapitels in Kants Kritik der reinen Vernunft.'' In: ''Kant-Studien.'' 69, 1978, S. 17–45.
Brubeck komponierte [[Jazzstandard]]s wie ''In Your Own Sweet Way'' oder ''The Duke''. Einige seiner Stücke stehen in ungewöhnlichen [[Takt (Musik)|Taktarten]]: ''Pick Up Sticks'' in 6/4, ''Unsquare Dance'' in 7/4 und ''Blue Rondo A La Turk'' in 9/8<!-- Angefangen hatten diese Experimente schon auf der Farm seiner Eltern in einer kleinen Stadt im Westen der USA, wo er versuchte, Musik zu den ungeraden Rhythmen zu machen, die von den verschiedenen Maschinen erzeugt wurden.-->; sein langjähriger musikalischer Partner Paul Desmond schrieb das sicherlich berühmteste Stück des Dave-Brubeck-Quartetts, ''[[Take Five]]'' im 5/4-Takt. Daneben beschäftigte er sich auch mit dem Schreiben von Werken des [[Third Stream]] und anderen aufwändig geschichteten Kompositionen. Neben sinfonischen und kammermusikalischen Werken, etwa für das [[Brodsky Quartet]], komponierte er auch Oratorien, Ballettmusiken und geistliche Musik ''(To Hope! A Celebration)''.
* ''Funktionale Erklärungen bei Marx.'' In: ''Analyse und Kritik.'' 1, 1979, S. 147–163.
 
* ''Erfahrungswissenschaft.'' In: ''Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft.'' Tübingen 1982, S. 936–963.
== Privatleben ==
* ''Griechen und Barbaren. Zu den Anfängen des abendländischen Rassismus.'' In: ''Deutsche Zeitschrift für Philosophie.'' 6, 1995, S. 1019–1045.
Mit seiner Ehefrau Iola (geb. Iola Marie Whitlock, * 14. August 1923, † 12. März 2014), die er 1942 heiratete, hatte Dave Brubeck sechs Kinder (Michael, Catherine, [[Darius Brubeck|Darius]], [[Chris Brubeck|Chris]], [[Dan Brubeck|Dan]] und Matthew), von denen Darius, Chris, Dan und Matthew ebenfalls professionelle Musiker wurden. Dave Brubeck starb am 5. Dezember 2012, einen Tag vor seinem 92. Geburtstag, im [[Norwalk (Connecticut)|Norwalk]] Hospital nach Herzversagen.<ref>Howard Reich: ''[http://www.chicagotribune.com/entertainment/music/chi-dave-brubeck-dead-20121205,0,7126256.column Jazz pianist Dave Brubeck dead at age 91]''. Auf: chicagotribune.com am 5. Dezember 2012 (englisch)</ref>
* ''Foucault on Power and the Will to Knowledge.'' In: ''European Journal of Philosophy.'' 4, 1996, S. 296–327.
 
* ''Ein wenig Sex muß sein. Zum Problem der Referenz auf die Geschlechter.'' In: ''Deutsche Zeitschrift für Philosophie.'' 45, 1997, S. 63–98.
== Diskografie (Auswahl) ==
* ''Why All Animals Have a Stomach: Demonstration and Axiomatization in Aristot-le's Parts of Animals.'' In: W. Kullmann, S. Föllinger (Hrsg.): ''Aristotelische Biologie.'' Stuttgart 1997, S. 63–84.
[[Datei:DaveBrubeck18.JPG|mini|Dave Brubeck 1990 in Deauville]]
* ''Aristotle’s Posterior Analytics and the path to the principles.'' In: N. Avgelis (Hrsg.): ''Aristotle on Logic, Language, and Science.'' Thessaloniki 1998, S. 155–182.
 
* ''Aristotle on zoological explanation.'' In: ''Philosophical Topics.'' Band 27, 1999, S. 43–68.
* ''The Dave Brubeck Octet'' (1947–1948)
* ''Descartes und der wissenschaftstheoretische Fundamentalismus.'' In: W. Niebel, A. Horn, H. Schnädelbach (Hrsg.): ''Descartes im Diskurs der Neuzeit.'' Frankfurt am Main 2000, S. 230–258.
* ''Dave Brubeck Trio Featuring Cal Tjader'' (1949–1950)
* ''System und Lebenswelt bei Habermas.'' In: St. Müller-Dohm (Hrsg.): ''Das Interesse der Vernunft. Rückblick auf das Werk von Habermas.'' Frankfurt am Main 2000, S. 175–200.
* ''Dave Brubeck/Paul Desmond'' (1951–1953)
* ''Social Constructivism.'' In: Ph. Pettit u. a. (Hrsg.): ''International Encyclopedia of the Social and Behavioral Sciences.'' Elsevier, 2001.
* ''Jazz at Oberlin'' (1953)
* ''Knowledge and Context.'' In: ''Philosophical Inquiries.'' Band 68, (2001), S.xxx
* ''Jazz at College of the Pacific'' (1953)
* ''Teleosemantik. Ein neuer Blick auf den Geist?'' In: ''Deutsche Zeitschrift für Philosophie.'' 49, 2001, S. 465–491.
* ''All-Time Greatest Hits'' (1956–1965)
* ''Haben Frösche und Sumpfmenschen Gedanken? Einige Probleme der Teleosemantik.'' In: ''Deutsche Zeitschrift für Philosophie.'' 49, 2001, S. 601–626.
* ''[[Wikipedia:Time Out (Album)|Time Out]]'' (1959)
* ''Scepticism and Scientific Method: The Case of Gassendi.'' In: Wolfgang Detel, Claus Zittel: ''Wissensideale und Wissenskulturen in der frühen Neuzeit.'' Akademie-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-05-003713-X, S. 259–275.
* ''The Real Ambassadors'' (1961, mit Louis Armstrong)
* ''Wahrheit und Repräsentation.'' In: G. Figal (Hrsg.): ''Interpretationen der Wahrheit.'' (Akten der Tagung des Engeren Kreises der Allgemeinen Gesellschaft für Philosophie in Deutschland, Tübingen 1998). Tübingen 2002, S. 182–200.
* [[Wikipedia:Tony Bennett|Tony Bennett]]/Dave Brubeck: ''The White House Sessions Live 1962'' (Columbia/RPM/Legacy, ed. 2013)
* mit B. Samson: ''Zum Begriff nicht-mathematischer Funktionen.'' In: ''Analyse und Kritik.'' 24, 2002, S. 100–129.
* ''Blues Roots'' (1970, mit Gerry Mulligan)
* ''Macht- und Geschlechterverhältnisse im Altertum – eine Foucaultsche Perspektive.'' In: ''Der blaue Reiter.'' 16, 2003, S. 23–30.
* ''All the Things We Are'' (1973–1974, mit [[Anthony Braxton]] und [[Lee Konitz]])
* ''Ordnungen des Wissens.'' In: A. Honneth, M. Saar (Hrsg.): ''Michel Foucault. Zwischenbilanz einer Rezeption.'' Frankfurt 2003, S. 181–191.
* ''Brubeck and Desmond 1975: The Duets'' (1975)
* ''Epistemische Kulturen.'' In: J. Fried (Hrsg.): ''Wissenskultur und Wissenskulturen.'' Berlin 2004, S. 119–132.
* ''Reflections'' (1985)
* ''Forschungen über Hirn und Geist.'' In: ''Deutsche Zeitschrift für Philosophie.'' 52, 2004, S. 891–920.
* ''New Wine'' (1987)
* ''A New Reading of Aristotle´s Philosophy of Science.'' In: M. Lutz-Bachmann, A. Fidora, P. Antolic (Hrsg.): ''Erkenntnis und Wissenschaft. Probleme der Epistemologie in der Philosophie des Mittelalters.'' Berlin 2004, S. 1–14.
* ''One Alone'' (2000)
* ''Hybrid Theories of Normativity.'' In: Ch. Gill (Hrsg.): ''Norms, Virtues, and Objectiv-ity.'' Oxford UP, 2005, S. 113–144.
* ''Logic and Philosophy of Science in Aristotle.'' In: M.-L-Gill, P. Pellegrin (Hrsg.): ''The Blackwell Companion to Ancient Philosophy.'' Cambridge 2006, ISBN 0-631-21061-X, S. 245–269.
* ''Mental Causation and the Notion of Collective Action.'' In: P. Stekeler-Weithofer, N. Psarros (Hrsg.): ''Facettes of Sociality.'' Frankfurt am Main 2006.
* ''Foucault und die Suche nach großen Strukturen.'' In: K. M. Bogdal, A. Geisenhanslücke (Hrsg.): ''Die Abwesenheit des Werkes.'' Nach Foucault. Heidelberg 2006, ISBN 3-935025-83-1, S. 37–52.
* ''Eros und Wissen in Platons Symposion.'' In: G. Schiemann, D. Mersch, G. Böhme (Hrsg.): ''Platon im nachmetaphysischen Zeitalter.'' Darmstadt 2006, ISBN 3-534-18259-6, S. 137–154.
* ''Perspektiven einer Freiheitstheorie.'' In: ''Deutsche Zeitschrift für Philosophie.'' 54, 2006, S. 349–374.
* ''Logic and Experience in Aristotle.'' In: A. Fidora, M. Lutz-Bachmann: ''Erfahrung und Beweis.'' Berlin 2007, S. 3–10.
* ''Wissenskultur.'' In: R. Schützeichel (Hrsg.): ''Handbuch Wissenssoziologie und Wissensforschung.'' Konstanz 2007, S. 670–679.
* ''Konstruktivismus.'' In: S. Gosepath, W. Hinsch, B. Rössler (Hrsg.): ''Handbuch der Politischen Philosophie und Sozialphilosophie.'' Band 1, Berlin 2008, S. 650–654.
* ''Aristoteles und die Metapher.'' In: K. M. Hingst, M. Liatsi (Hrsg.): ''Pragmata. Festschrift für Klaus Oehler.'' Tübingen 2008, S. 13–22.
* ''Foucault: Schriften zur Ethik.'' In: C. Kammler, R. Parr, U. J. Schneider: ''Foucault-Handbuch.'' Stuttgart/ Weimar 2008, S. 129–138.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Wolfgang Detel}}
* {{WikipediaDE|Dave Brubeck}}
 
== Literatur ==
* Ilse Storb: ''Dave Brubeck: Improvisationen und Kompositionen. Die Idee der kulturellen Wechselbeziehungen'', 2.&nbsp;Auflage, Lit-Verlag, Münster/Hamburg/London 1999, ISBN 3-8258-4763-2.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://www.uni-frankfurt.de/49564578/Detel_Wolfgang Offizielle Website]
{{Commonscat}}
* [http://philo.at/wiki/index.php/Wolfgang_Detel:_Forschungen_über_Hirn_und_Geist Wolfgang Detel: Forschungen über Hirn und Geist. Philowiki]
* [http://www.davebrubeck.com/ Offizielle Seite Dave Brubecks]
* [http://www.radiobremen.de/mediathek/index.html?id=060625 Gespräch mit Wolfgang Detel. Audio Webseite Radio Bremen]
* {{DNB-Portal|118952021|TEXT=Werke von und über}}
* [http://www.brubeckinstitute.org/ The Brubeck Institute]
* [http://www.jazzdisco.org/dave-brubeck/discography/ Umfassende Diskografie]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 7. Juli 2019, 22:18 Uhr

Dave Brubeck in New York im März 2008

David Warren „Dave“ Brubeck (* 6. Dezember 1920 in Concord, Kalifornien; † 5. Dezember 2012 in Norwalk, Connecticut) war ein US-amerikanischer Jazzpianist, Komponist und Bandleader. Er leitete mit seinem Quartett eine der langlebigsten und erfolgreichsten Combos des Modern Jazz und eroberte dem Jazz mit der intellektuellen Mittelschicht ein neues Publikum.[1] In seinen Stücken verband er Jazz sowohl mit europäischer Konzertmusik als auch mit außereuropäischer Musik. In Brubecks Klavierspiel nahmen Blockakkorde und im rhythmischen Aufbau seiner Stücke ungerade Taktarten einen großen Raum ein.

Leben und Wirken

Dave Brubeck, 8. Oktober 1954
Fotografie von Carl van Vechten

Brubeck wuchs auf einer Farm auf, sein Vater war Viehzüchter. In der Jazz-Filmreihe von Ken Burns sagte er scherzhaft, sein Jugendtraum sei gewesen, dass das von ihm gehütete Vieh den Tourbus des Benny-Goodman-Orchesters stoppen würde, sodass er ihm vorspielen könnte. Seine ersten Musikkontakte hatte er zur Country Music. Brubecks Mutter hatte in England mit dem Ziel, Konzertpianistin zu werden, Klavier studiert und war mit Henry Cowell bekannt. Sie unterrichtete auch nebenbei Klavier; ab dem vierten Lebensjahr auch Dave, der außerdem Cello lernte. Brubeck war nicht besonders daran interessiert, nach einer bestimmten Methode zu lernen, sondern wollte eher seine eigenen Melodien schaffen – dadurch lernte er nie, vom Blatt zu spielen.

Brubeck studierte erst Tiermedizin und wechselte 1941 zur Musik. Er studierte zunächst am College of Pacific, wo er auch ein Orchester leitete. 1942 wechselte er auf das Mills College. Als einer seiner Professoren aus seinem schlechten Blattspiel schloss, dass er offenbar keine Noten lesen könne, wurde er beinahe vom College ausgeschlossen. Mehrere seiner Professoren setzten sich für ihn ein und wiesen auf seine Fähigkeiten in Kontrapunkt und Harmonielehre hin.[2] Da die Schule fürchtete, dass es zu einem Skandal kommen könnte, gewährte sie ihm angeblich den Abschluss nur gegen sein Versprechen, nie selbst zu unterrichten.

1943 wurde er in die Armee eingezogen. Zu Beginn des Militärdienstes hatte er Gelegenheit, an der University of California Vorlesungen bei Arnold Schönberg zu besuchen. Dann diente er in George Pattons Dritter Armee während der Ardennenschlacht. Er spielte in einer Band, die er kurzfristig – vor allem mit afroamerikanischen Musikern – zusammenstellte, und gewann schnell Bekanntheit und Anerkennung. Nach drei Jahren Militärdienst kehrte er zum Mills College zurück und studierte 1946 ein halbes Jahr bei Darius Milhaud, der ihn ermutigte, sich nicht nur mit klassischem Klavier, sondern auch mit Kontrapunkt und Arrangement zu beschäftigen.[3] Außerdem wandte er seine Aufmerksamkeit wieder dem Jazz zu.

Noch als Student startete Brubeck ein Oktett, unter anderem mit Cal Tjader und Paul Desmond. Das Oktett The Jazz Workshop Ensemble war sehr experimentierfreudig, machte aber nur wenige Aufnahmen und bekam sehr wenig Auftrittsmöglichkeiten. Ein wenig entmutigt startete Brubeck 1949 mit zwei Mitgliedern ein Trio, das er 1951 mit Desmond zum Quartett erweiterte, und verbrachte mehrere Jahre damit, ausschließlich Jazz-Standards zu spielen. Ein erster Erfolg war sein Auftritt im Oberlin College 1953, später veröffentlicht als Jazz at Oberlin. 1954 erschien Brubeck als erster Musiker nach Louis Armstrong auf einem Titelbild von Time; er wurde in zahlreichen Polls ausgezeichnet. Dann formierte er das „Dave Brubeck Quartet“ mit Joe Dodge am Schlagzeug, Bob Bates am Bass, Paul Desmond am Saxophon und ihm selbst am Klavier. Mitte der 1950er Jahre wurden Bates und Dodge durch Eugene Wright und Joe Morello ersetzt. In den späten 1950er Jahren sagte Brubeck mehrere Konzerte ab, weil der Clubbesitzer von ihm verlangte, einen anderen Bassisten als den Afroamerikaner Eugene Wright zu suchen. Er sagte auch mehrere Fernsehauftritte ab, als er herausfand, dass man vorhatte, Wright nicht ins Bild zu bringen.

1959 führte er den Dialogue for Jazz Combo and Symphony seines Bruders Howard mit Leonard Bernstein und dem New York Philharmonic Orchestra auf. 1959 brachte das Quartett das Album „Time Out“ heraus, das von ihrem Label zwar enthusiastisch aufgenommen, aber trotzdem nur widerstrebend veröffentlicht wurde: Es enthielt ausschließlich Originalkompositionen, und nur eine von ihnen (Strange Meadow Lark) stand durchgängig im üblichen 4/4-Takt. Trotzdem erreichte die Platte schnell Platin-Status. 1961 nahm er mit Louis Armstrong, Jon Hendricks, Dave Lambert, Annie Ross und Carmen McRae Stücke des Musicals The Real Ambassador auf und gab ein Konzert an der Berliner Mauer. Auf den Berliner Jazztagen 1964 führte er seine Elementals für Quartett und Symphonie-Orchester auf; im gleichen Jahr gab er ein Konzert im Weißen Haus.

Dave Brubeck, Quartett, 1967

Das erste Brubeck-Quartett trennte sich 1967; Brubeck trat ab 1968 mit Gerry Mulligan auf, mit dem er auch Aufnahmen machte. Parallel bildete Brubeck eine neue Gruppe mit Perry Robinson bzw. Jerry Bergonzi als Bläser und mit seinen drei Söhnen Dan am Schlagzeug, Darius am Bass und Chris am Keyboard. 1972 erneuerte er die Zusammenarbeit mit Paul Desmond, 1975/76 gaben sie eine Reihe von Reunion-Konzerten mit dem klassischen Quartett und Mulligan als gelegentlichem Gast. Nach Desmonds Tod 1977 machten Mulligan und Brubeck die nächsten sechs Jahre gemeinsame Aufnahmen.

1980 wurde Brubeck Katholik. Er bezeichnete diesen Schritt nicht als Konversion, sondern als Anfang eines ernsthaften religiösen Bekenntnisses. Die unmittelbare Anregung dazu dürfte seine Arbeit an der Messkomposition To Hope gewesen sein. Er erhielt den Auftrag dazu vom amerikanischen Redakteur Ed Murray, Herausgeber der katholischen Wochenzeitschrift Our Sunday Visitor.[4]

Brubeck beschäftigte sich auch mit der Musik der nordamerikanischen Indianer. Er gab in etwa 80 Städten pro Jahr Konzerte, davon üblicherweise im Frühling in 20 europäischen. In den letzten Jahren gehörten der Altsaxophonist Bobby Militello, der Bassist Michael Moore (der Alec Dankworth und Jack Six ersetzte) und der Schlagzeuger Randy Jones zu seinem Quartett. Seit 2006 gab Dave Brubeck in Europa keine Konzerte mehr.

Brubeck komponierte Jazzstandards wie In Your Own Sweet Way oder The Duke. Einige seiner Stücke stehen in ungewöhnlichen Taktarten: Pick Up Sticks in 6/4, Unsquare Dance in 7/4 und Blue Rondo A La Turk in 9/8; sein langjähriger musikalischer Partner Paul Desmond schrieb das sicherlich berühmteste Stück des Dave-Brubeck-Quartetts, Take Five im 5/4-Takt. Daneben beschäftigte er sich auch mit dem Schreiben von Werken des Third Stream und anderen aufwändig geschichteten Kompositionen. Neben sinfonischen und kammermusikalischen Werken, etwa für das Brodsky Quartet, komponierte er auch Oratorien, Ballettmusiken und geistliche Musik (To Hope! A Celebration).

Privatleben

Mit seiner Ehefrau Iola (geb. Iola Marie Whitlock, * 14. August 1923, † 12. März 2014), die er 1942 heiratete, hatte Dave Brubeck sechs Kinder (Michael, Catherine, Darius, Chris, Dan und Matthew), von denen Darius, Chris, Dan und Matthew ebenfalls professionelle Musiker wurden. Dave Brubeck starb am 5. Dezember 2012, einen Tag vor seinem 92. Geburtstag, im Norwalk Hospital nach Herzversagen.[5]

Diskografie (Auswahl)

Dave Brubeck 1990 in Deauville
  • The Dave Brubeck Octet (1947–1948)
  • Dave Brubeck Trio Featuring Cal Tjader (1949–1950)
  • Dave Brubeck/Paul Desmond (1951–1953)
  • Jazz at Oberlin (1953)
  • Jazz at College of the Pacific (1953)
  • All-Time Greatest Hits (1956–1965)
  • Time Out (1959)
  • The Real Ambassadors (1961, mit Louis Armstrong)
  • Tony Bennett/Dave Brubeck: The White House Sessions Live 1962 (Columbia/RPM/Legacy, ed. 2013)
  • Blues Roots (1970, mit Gerry Mulligan)
  • All the Things We Are (1973–1974, mit Anthony Braxton und Lee Konitz)
  • Brubeck and Desmond 1975: The Duets (1975)
  • Reflections (1985)
  • New Wine (1987)
  • One Alone (2000)

Siehe auch

Literatur

  • Ilse Storb: Dave Brubeck: Improvisationen und Kompositionen. Die Idee der kulturellen Wechselbeziehungen, 2. Auflage, Lit-Verlag, Münster/Hamburg/London 1999, ISBN 3-8258-4763-2.

Weblinks

Commons: Dave Brubeck - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Vgl. Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. Band 1: A–L (= rororo-Sachbuch. Bd. 16512). 2. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-16512-0.
  2. Interview (Ken Burns) auf pbs.org (PDF; 78 kB)
  3. Milhaud charakterisierte ihn als „Einzelgänger, der seinem eigenen, unkonventionellen Weg folgte, entsprechend einem inneren Drang, der ihm keine Ruhe ließ.“ (Zitiert nach Kunzler: Jazz-Lexikon)
  4. Rediscovering Dave Brubeck, PBS
  5. Howard Reich: Jazz pianist Dave Brubeck dead at age 91. Auf: chicagotribune.com am 5. Dezember 2012 (englisch)


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Dave Brubeck aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

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