Materie und Sieben Sendschreiben: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Materie''' (von [[Latein|lat.]] ''materia'' = Stoff; etymologisch verwandt mit [[Latein|lat.]] ''mater'' = Mutter bzw. ''matrix'' = Gebärmutter) wird ''allgemein'' alles '''Stoffliche''' bezeichnet, das uns in der sinnlich-physischen Welt umgibt und insgesamt die '''stoffliche Welt''' aufbaut. Die notwendigen, phänomenologisch fassbaren, gemeinsamen charakteristischen Eigenschaften der sinnlich-physischen Materie sind ihre [[Wikipedia:Masse (Physik)|Masse]], wodurch alle Materie der [[Schwere]] unterliegt, ihre räumliche Ausdehnung, ihre innere Struktur und ihr innerer Gehalt an [[Wärme|Wärmeenergie]]. Aus physikalischer Sicht ist im wesentlichen alle Materie aus [[Chemisches Element|chemischen Elementen]] und diese wiederum aus [[Atom]]en aufgebaut, die sich weiter zu komplexeren [[Molekül]]en verbinden können und der Materie ihre ''spezifische stoffliche Identität'' verleihen. Zu beachten ist dabei, dass die angegebenen phänomenologischen Eigenschaften der Materie keineswegs unmittelbar auf Atome und Moleküle übertragen werden können. Atome und Moleküle sind keine ''Dinge'' im herkömmlichen Sinn. Vielmehr muss man hier von einer ''objektiven Gedankenwelt'' sprechen, die allerdings, so wie die Materie heute geworden ist, der [[Untersinnliche Welt|untersinnlichen Welt]], also dem [[ahrimanisch]]en Weltbereich angehört.
<div style="float:right; margin-left:20px; padding: 5px; border: solid 1px #CCC; background-color: white; ">
<youtube width="360" height="200">aOJ3yZi9LgM&list=PLAeUjFM3cxteonM5o8xE65NZRmonvr_Eu</youtube><br />
'''[https://www.youtube.com/playlist?list=PLAeUjFM3cxteonM5o8xE65NZRmonvr_Eu Apokalypse des Johannes]'''<br />Vortragszyklus von Wolfgang Peter 2020<br />(Dokumentation von Francois Hagdorn)</div>


Die anthroposophische Geisteswissenschaft muss darüberhinaus übersinnliche Materieformen anerkennen, aus denen gleichsam erst durch Verdichtung die sinnliche-physische Materie entsteht. Diese übersinnlichen Materieformen sind eigenständige, sich selbst tragende [[Substanz]]en im philosophischen Sinn. Sie haben allerdings ganz andere Eigenschaften auf als die sinnlich-physische Materie; namentlich Masse und räumliche Ausdehnung kommen hier nicht in Betracht. Man darf in diesem Sinn von feinstofflicher [[Äthermaterie]], [[Astralmaterie]] und mit eingeschränkter Gültigkeit sogar von [[Geiststofflichkeit]] sprechen. In je höhere geistige Bereiche man hinaufsteigt, desto plastisch bildsamer erscheint die entsprechende Materie. In den höchsten Bereichen des [[Niederes Devachan|niederen Devachan]] findet sich schließlich der geistige Urstoff, aus dem letztlich alles geformt wird. Dieser Urstoff wird von [[Rudolf Steiner]] auch als [[Akashastoff]] oder [[Feuerluft]] bezeichnet.  
'''Sieben Sendschreiben''' an die [[Alte Kirche|frühchristlichen]] '''sieben Gemeinden in Kleinasien''', gelegen in der damaligen römischen Provinz [[Wikipedia:Asia (Provinz)|Asia]] auf dem Gebiet der heutigen [[Wikipedia:Türkei|Türkei]], werden nach dem Bericht der [[Apokalypse des Johannes]] dem [[Johannes (Evangelist)|Evangelisten Johannes]] von dem [[Christus]] diktiert, um sie zu ermuntern und zu ermahnen. Die sieben Gemeinden repäsentieren nach [[Rudolf Steiner]] die [[sieben]] [[Kulturepochen]] der [[Nachatlantische Zeit|nachatlantischen Zeit]].  


Die [[Alchemist]]en sehen in der sogenannten [[Jungfernerde]], der [[materia benedicta]], den Urstoff, aus dem die irdische Stoffeswelt geschaffen ist. Mit dieser [[prima materia]] muss das [[Opus Magnum]] zur Bereitung des [[Stein der Weisen|Steins der Weisen]], und damit zugleich die Vergeistigung der materiellen Welt, beginnen.
{{Zitat|9 Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse an der Bedrängnis und am Reich und an der Geduld in Jesus, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses von Jesus.
10 Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune,
11 die sprach: Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es an die sieben Gemeinden: nach [[Ephesos|Ephesus]] und nach [[Smyrna]] und nach [[Pergamon]] und nach [[Thyatira]] und nach [[Sardes]] und nach [[Philadelphia]] und nach [[Laodizea]].
12 Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter
13 und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem Menschensohn gleich, angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel.
14 Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme
15 und seine Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen;
16 und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht.
17 Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte
18 und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.
19 Schreibe, was du gesehen hast und was ist und was geschehen soll danach.
20 Das Geheimnis der sieben Sterne, die du gesehen hast in meiner rechten Hand, und der sieben goldenen Leuchter ist dies: Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind sieben Gemeinden.|[[Apokalypse des Johannes|Offenbarung]]|{{BB|Offb|1|9-20}}}}


== Materie als zerbrochene geistige Form ==
== Die sieben christlichen Gemeinden im Überblick ==


Nach gegenwärtiger naturwissenschaftlicher Anschauung ist alle Materie aus [[Atom]]en aufgebaut. Diese sind aber nicht als winzig kleine Dinge aufzufassen, sondern eher als strukturbildende Kräfte. Der Physiker [[Wikipedia:Hans-Peter Dürr|Hans-Peter Dürr]], ein langjähriger enger Mitarbeiter von [[Wikipedia:Werner Heisenberg|Werner Heisenberg]], einem der Pioniere der modernen [[Wikipedia:Quantenmechanik|Quantenmechanik]], formuliert es so:
{{Positionskarte+
|Türkei
|caption=Die sieben frühchristlichen Gemeinden in Kleinasien
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<div style="margin-left:20px">
Während der sieben großen [[Kulturepochen]] der [[Nachatlantische Zeit|nachatlantischen Zeit]] bildet die [[Menschheit]] ihre nicht-physischen [[Wesensglieder]] weiter aus. Diese Entwicklung folgt den großen kosmischen Rhythmen des [[Platonisches Weltenjahr|Platonischen Weltenjahres]]. Jede Kulturepoche dauert etwa so lange, als die Sonne braucht, um im Zuge dieses Weltenjahres um 1/12 des Tierkreises, also genau um ein Tierkreiszeichen, weiterzuschreiten. Vier Kulturepochen liegen bereits hinter uns. Gegenwärtig stehen wir im ersten Drittel der fünften Kulturepoche und zwei weitere werden noch folgen. Insgesamt [[sieben]] Kulturepochen werden so aufeinander folgen, ehe dann nach einem großen Einschnitt (dem "[[Krieg aller gegen alle]]" im Sinne der [[Apokalypse]] des [[Johannes]]) ein ganz neuer Entwicklungszyklus beginnt.  
"Es gibt keine Dinge, es gibt nur Form und Gestaltveränderung: Die Materie ist nicht aus Materie zusammengesetzt, sondern aus reinen Gestaltwesen und Potentialitäten. Das ist wie beim Geist." {{lit|Dürr 1998}}
</div>


Im geisteswissenschaftlichen Sinn ist alle Materie als zebrochene, zerstörte geistige [[Form]] aufzufassen; sie ist gleichsam der Trümmerhaufen des Geistes - oder wie es Hans-Peter Dürr auf etwas andere Weise ausdrückt:
{| class="wikitable centered"
|-
! Gemeinde !! Kulturepoche !! Wesensglied
|-
| [[Ephesos]] || [[Urindische Kultur]] (5067 - 2907 v. Chr.) || [[Ätherleib]]
|-
| [[Smyrna]] || [[Urpersische Kultur]] (5067 - 2907 v. Chr.) || [[Astralleib]]
|-
| [[Pergamon]] || [[Ägyptisch-Chaldäische Kultur]] (2907 - 747 v. Chr.) || [[Empfindungsseele]]
|-
| [[Thyatira]] || [[Griechisch-Lateinische Kultur]] (747 v.Chr. - 1413 n. Chr.) || [[Verstandes- und Gemütsseele]]
|-
| [[Sardes]] || [[Germanisch-Angelsächsische Kultur]] (1413 - 3573 n. Chr.) || [[Bewusstseinsseele]]
|-
| [[Philadelphia]] || [[Slawische Kultur]] (3573 - 5733 n. Chr.) || [[Geistselbst]]
|-
| [[Laodizea]] || [[Amerikanische Kultur]] (5733 - 7893 n. Chr.) || [[Lebensgeist]]
|}


<div style="margin-left:20px">
{{GZ|Was sich nun also von Zeitraum zu Zeitraum in der nachatlantischen
"Im Grunde gibt es nur Geist, aber er verkalkt, und wir nehmen nur den Kalk wahr, als Materie." {{lit|Dürr 1998}}
Kultur entwickelt, das stellt sich der Apokalyptiker so vor,
</div>
daß es sich ausdrückt in kleineren Gemeinschaften, und so werden
ihm diese kleineren Gemeinschaften, die auf der äußeren Erde im
Raum verteilt sind, zu Repräsentanten dieser Kulturepochen. Wenn
er spricht von der Gemeinde oder Kirche zu Ephesus, so meint er:
Ich nehme an, daß zu Ephesus eine solche Gemeinde lebte, die in
gewisser Beziehung wohl das Christentum angenommen hat. Aber
weil sich alles nach und nach entwickelt, so bleibt immer von jeder
Kulturepoche etwas zurück. In Ephesus haben wir zwar eine Eingeweihtenschule,
aber wir haben die christliche Lehre da so gefärbt,
daß man noch überall die altindische Kultur erkennen kann. — Er
will uns zeigen die erste Epoche in der nachatlantischen Zeit. Diese
erste Epoche in der nachatlantischen Zeit ist also repräsentiert in
der ephesischen Gemeinde, und das, was zu verkünden ist, soll in
einem Briefe an die Gemeinde von Ephesus verkündet werden. Wir
müssen uns das ungefähr so vorstellen: Der Charakter jener fernen
indischen Kulturepoche blieb natürlich, er setzte sich fort in verschiedenen
Kulturströmungen. In der Gemeinde von Ephesus haben
wir noch etwas von diesem Charakter. Von dieser Gemeinde wurde
das Christentum so erfaßt, daß es noch von dem typischen Charakter
der altindischen Kultur bestimmt wurde.


Wie die Materie aus der [[übersinnlich]]en, nicht [[Raum|räumlichen]] [[geist]]igen Form hervorbricht, hat [[Rudolf Steiner]] so beschrieben:
So haben wir in jedem dieser Briefe einen Repräsentanten einer
der sieben nachatlantischen Kulturepochen angesprochen. In jedem
Briefe wird gesagt: Ihr seid so und so! Diese und jene Seite eures
Wesens entspricht dem, was im Sinne des Christentums ist, das
andere muß anders werden. — So sagt der Apokalyptiker zu einer
jeden Kulturepoche, was beibehalten werden kann und was nicht
mehr stimmt und anders werden soll.|104|77f}}


<div style="margin-left:20px">
== Zusammenhang mit den sieben Wesensgliedern des Menschen ==
"Sehen Sie, wenn nämlich ein Prozeß im Weltenall fortgeschritten ist bis zur Form, die noch ganz im Geistig-Seelischen ist, die noch keine Raumesform ist, wenn der Prozeß fortgeschritten ist bis zu dieser übersinnlichen Form, dann ist der nächste Schritt nur noch möglich dadurch, daß die Form als solche zerbricht. Und das ist nämlich das, was sich dem okkulten Anblick darbietet: Wenn gewisse Formen, die unter dem Einfluß der Geister der Form geschaffen sind, sich bis zu einem gewissen Zustand entwickelt haben, dann zerbrechen die Formen. Und wenn Sie nun ins Auge fassen zerbrochene Formen, etwas, was also dadurch entsteht, daß Formen, die noch übersinnlich sind, zerbrechen, dann haben Sie den Übergang von dem Übersinnlichen in das Sinnliche des Raumes. Und das, was zerbrochene Form ist, das ist Materie. Materie, wo sie im Weltenall auftritt, ist für den Okkultisten nichts anderes als zerbrochene, zerschellte, zerborstene Form. Wenn Sie sich vorstellen könnten, diese Kreide wäre als solche unsichtbar und sie hätte diese eigentümliche parallelepipedische Form, und als solche wäre sie unsichtbar, und jetzt nehmen Sie einen Hammer und schlagen rasch das Stück Kreide an, daß es zerstiebt, daß es in lauter kleine Stücke zerbirst, dann haben Sie die Form zerbrochen. Nehmen Sie an, in diesem Augenblicke, in dem Sie die Form zerbrechen, würde das Unsichtbare sichtbar werden, dann haben Sie ein Bild für die Entstehung der Materie. Materie ist solcher Geist, der sich entwickelt hat bis zur Form und dann zerborsten, zerbrochen, in sich zusammengefallen ist.


Materie ist ein Trümmerhaufen des Geistes. Es ist außerordentlich wichtig, daß man gerade diese Definition ins Auge faßt, daß Materie ein Trümmerhaufen des Geistes ist. Materie ist also in Wirklichkeit Geist, aber zerbrochener Geist.
[[Rudolf Steiner]] hat auch auf den Zusammenhang der sieben Sendschreiben mit den [[sieben Wesensglieder]]n des [[Mensch]]en hingewiesen. Dabei ergibt sich eine andere Zuordnung als die oben genannte:


[[Bild:Zerbrochene Form GA 134.gif|thumb|Materie als zerborchene geistige Form]]
{{GZ|Zuerst werden uns vorgeführt sieben Briefe an sieben Gemeinden.
Wenn Sie jetzt weiter nachdenken, so werden Sie sich sagen: Ja, aber es treten uns doch räumliche Formen entgegen wie die schönen Kristallformen; an den Kristallen treten uns doch räumlich sehr schöne Formen entgegen — und du sagst, alles das, was stofflich ist, sei ein Trümmerhaufen des Geistes, sei zerborstener Geist! — Denken Sie sich zunächst einmal, damit Sie eine gewisse Vorstellung haben, einen herabfallenden Wasserstrahl (a). Nehmen Sie aber an, er wäre unsichtbar, Sie würden ihn nicht sehen. Und Sie geben ihm hier (b) eine Widerlage. Dadurch, daß dieser Wasserstrahl hier (b) auffällt, wird er in dieser Weise in Tropfen zerbersten (c). Nun nehmen Sie an, der Wasserstrahl, der herunterfällt, wäre unsichtbar, das aber, was zerborsten ist, würde sichtbar. Dann hätten Sie hier einen zertrümmerten Wasserstrahl, hätten wiederum ein Bild der Materie. Aber jetzt müßten Sie sich wegdenken die Widerlage da unten, denn so etwas gibt es nicht, das würde schon voraussetzen, daß Materie da wäre. Sie müssen sich vorstellen: Ohne daß eine solche Widerlage da ist, ist die Materie, indem sie sich geistig zur Form gliedert, übersinnlich, ist die Materie in Bewegung, denn die Bewegung geht der Form voraus. Es gibt nirgends etwas anderes als das, was durchdrungen ist von den Taten der Geister der Bewegung. An einem bestimmten Punkt kommt die Bewegung bei der Form an, erlahmt in sich selber und zerbirst in sich selber. Die Hauptsache ist, daß wir es so auffassen, daß das, was zunächst geistig-seelisch ist, hinstrahlt, aber nur eine gewisse Schwungkraft hat, an das Ende der Schwungkraft kommt und nun in sich selber zurückprallt und dabei zerbirst. So daß, wenn wir irgendwo Materie auftreten sehen, wir sagen können: Dieser Materie liegt zugrunde ein Übersinnliches, das an die Grenze seines Wirkens gekommen ist und an dieser Grenze zerbirst. Aber bevor es zerbirst, da hat es innerlich geistig noch die Formen. Nun wirkt in den einzelnen auseinanderfallenden Trümmern, wenn es zerborsten ist, nach das, was als geistige Form vorhanden war. Wo das stark nachwirkt, da setzen sich nach dem Zerbersten noch die Linien der geistigen Formen fort, und da drückt sich, nachdem das Stück zerborsten auseinanderprallt, in den Linien, die sie dann beschreiben, noch eine Nachwirkung der geistigen Linien aus. Dadurch entstehen Kristalle. Kristalle sind Nachbildungen geistiger Formen, die gleichsam noch durch die eigene Schwungkraft die ursprüngliche Richtung im entgegengesetzten Sinn beibehalten." {{Lit|GA 134, S 72ff}}
Wenn die Menschen den Weg finden sollen zu jenem großen Zeitpunkt,
</div>
dann müssen sie etwas haben, woran sie sich halten können,
wodurch sie ihre sieben menschlichen Wesensglieder veredeln können,
so daß man sie bereit findet, wenn der große Zeitpunkt eingetreten
ist. Es gibt Orte auf der Erde, wo durch religiöse Übungen
hauptsächlich Rücksicht genommen ist auf die Ausbildung des physischen
Leibes. An anderen Orten wird mehr Rücksicht genommen auf
die Ausbildung des Ätherleibes. Wieder an anderen Orten wird mehr
Rücksicht genommen auf die Ausbildung des Astralleibes oder des
Ichs. Es wird auch immer mehr Orte geben, wo man besonders
achtgeben wird auf die Ausbildung des Manas, oder der Budhi, oder
des Atma. Man würde nicht im richtigen Sinne an die Wiederverkörperung
glauben, wenn man sich nicht sagen würde: Ist ein Mensch
einmal geboren an einem Orte, wo hauptsächlich Rücksicht genommen
wird auf den physischen Leib, so wird er ein anderes Mal
geboren an einem Orte, wo man mehr Rücksicht nehmen wird auf
die anderen Leiber, und so weiter.|104a|39f}}
 
Dabei spielen auch die [[Zahlen]]verhältinisse bzw. die [[Klang|Klänge]] der [[Sphärenharmonie]]n, wie sie schon die [[Pythagoreer]] untersucht hatten, eine wesentliche Rolle.
 
{{GZ|In den alten Pythagoreerschulen spielten die Zahlen eine große
Rolle. Erinnern wir uns daran, daß in der Devachanwelt, wie auch
sonst, alles geordnet ist nach Maß und Zahl. Was würde es heißen,
die Naturgesetze suchen, wenn sie nicht da vorhanden wären? Wir
wägen und messen die Weltenkörper, wie wir es mit Substanzen im
kleinen tun. Diese Tatsache müssen wir mit einer anderen Tatsache
zusammenstellen. Wir denken uns diesen Raum ausgefüllt mit den
Klanggebilden einer hohen musikalischen Komposition, zum Beispiel
den Tönen des Karfreitagszaubers. Das ist die seelische höhere
Form für das, was der Physiker uns in den Zahlen der Luftschwingungen
ausdrücken würde. Unsere Seelen durchflutet der Geist dieser
Schwingungen in der Musik. Man denke sich nun die Zahlen vom
Ohr des Geistes gehört, dann haben wir die Sphärenmusik. Wenn ein
Physiker die Vibrationen der Luft in Zahlen aufzeichnen würde, so
würde er uns ebensowenig den Karfreitagszauber aufzeichnen, wie
der Mathematiker die pythagoreischen Vorstellungen in Maß und
Zahl. In den Zahlen wurden nur die Harmonien ausgedrückt. Wenn
der Pythagoreer die vier Glieder der menschlichen Wesenheit ausdrücken
will, so klingen sie zusammen in dem Verhältnis von
1:3:7:12. Das bedeutet jenen Klang, in dem die vier Zahlen zusammenklingen
wie die vier Wesensteile des Menschen. Die 3 Töne: I -
Ton von der Sonne, II - Ton von dem Monde, III - Ton von der Erde
selbst - tönen hinein in den astralischen Leib [...]
 
Was von der Erde, der Sonne und dem Mond ausgeht, das klingt
zusammen in unserem astralischen Leib. In unseren Ätherleib aber
klingt hinein, was ausgeht von den sieben Planeten. Es ist da ein
siebenfacher Einfluß von den Planeten auf den Ätherleib, wie von
den sieben Tönen: Prime, Sekunde, Terz, Quarte, Quinte, Sexte,
Septime - Saturn, Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus. Diese
sieben Planeten tönen hinein in unseren Ätherleib. Es tönen zwölf
Einflüsse, von den Zeichen des Tierkreises ausgehend, hinein in den
physischen Leib. Der Seher erfährt zwölf Grundtöne auf dem Devachanplan.
Die beeinflussen unseren physischen Leib. Alles, was im
Ich, im Astralleib, Ätherleib und im physischen Leib ist, klingt in
Tönen.|104a|40f}}
 
{| class="wikitable centered"
|-
! Gemeinde !! Wesensglied !! Zahl
|-
| [[Ephesos]] || [[Physischer Leib]] || [[12 (Zahl)|12]]
|-
| [[Smyrna]] || [[Ätherleib]] || [[7 (Zahl)|7]]
|-
| [[Pergamon]] || [[Astralleib]] || [[3 (Zahl)|3]]
|-
| [[Thyatira]] || [[Ich]] || [[1 (Zahl)|1]]
|-
| [[Sardes]] || [[Geistselbst]] ||
|-
| [[Philadelphia]] || [[Lebensgeist]] ||
|-
| [[Laodizea]] || [[Geistesmensch]] ||
|}


== Literatur ==
== Literatur ==
#Interview mit Hans-Peter Dürr in DER STANDARD, 12. November 1998, ''Materie ist Kruste des Geistes''
 
#Rudolf Steiner: ''Die Welt der Sinne und die Welt des Geistes'', [[GA 134]] (1990)
* ''Die Apokalypse des Johannes'', übersetzt und kommentiert von Bernd Lampe, Vlg. der Kooperative Dürnau, 4. überarbeitete Auflage, Dürnau 2013, ISBN 978-3888610332
* ''Die Offenbarung des Johannes - Eine okkulte Zahlenlehre'', übersetzt, mit Fußnoten und Kommentaren versehen von Hergen Noordendorp, Novalis Vlg., Schaffhausen 2004, ISBN 978-3907260265
*  Christiane Haid (Hrsg.), Jaap Sijmons (Hrsg.): ''Apokalypse im Ich: Anthroposophische Perspektiven auf die Apokalypse des Johannes'', Verlag am Goetheanum, Dornach 2018, ISBN 978-3723516126
* [[Rudolf Steiner]], Alexandra Riggins: ''Die sieben apokalyptischen Siegel'', Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums'', [[GA 8]] (1989), ISBN 3-7274-0080-3; '''Tb 619''', ISBN 978-3-7274-6190-3 {{Schriften|008}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Apokalypse des Johannes'', [[GA 104]] (1985), ISBN 3-7274-1040-X {{Vorträge|104}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes'', [[GA 104a]] (1991), ISBN 3-7274-1045-0 {{Vorträge|104a}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 – 1912'', [[GA 266/2]] (1996), ISBN 3-7274-2662-4 {{Schule|266b}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Bilder okkulter Siegel und Säulen. Der Münchner Kongreß Pfingsten 1907 und seine Auswirkungen.'', [[GA 284]] (1993), ISBN 3-7274-2840-6 {{Vorträge|284}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken'', [[GA 346]] (2001), ISBN 3-7274-3460-0 {{Vorträge|346}}


{{GA}}
{{GA}}


{{Navigationsleiste Sieben Gemeinden}}


[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Materie]] [[Kategorie:Alchemie]]
[[Kategorie:Apokalypse]] [[Kategorie:Sieben Gemeinden in Kleinasien]]
[[Kategorie:Apokalypse des Johannes|T]]

Version vom 13. Januar 2021, 14:46 Uhr

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Apokalypse des Johannes
Vortragszyklus von Wolfgang Peter 2020
(Dokumentation von Francois Hagdorn)

Sieben Sendschreiben an die frühchristlichen sieben Gemeinden in Kleinasien, gelegen in der damaligen römischen Provinz Asia auf dem Gebiet der heutigen Türkei, werden nach dem Bericht der Apokalypse des Johannes dem Evangelisten Johannes von dem Christus diktiert, um sie zu ermuntern und zu ermahnen. Die sieben Gemeinden repäsentieren nach Rudolf Steiner die sieben Kulturepochen der nachatlantischen Zeit.

„9 Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse an der Bedrängnis und am Reich und an der Geduld in Jesus, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses von Jesus. 10 Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune, 11 die sprach: Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es an die sieben Gemeinden: nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamon und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea. 12 Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter 13 und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem Menschensohn gleich, angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel. 14 Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme 15 und seine Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen; 16 und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht. 17 Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte 18 und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. 19 Schreibe, was du gesehen hast und was ist und was geschehen soll danach. 20 Das Geheimnis der sieben Sterne, die du gesehen hast in meiner rechten Hand, und der sieben goldenen Leuchter ist dies: Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind sieben Gemeinden.“

Offenbarung: 1,9-20 EU

Die sieben christlichen Gemeinden im Überblick

Sieben Sendschreiben (Türkei)
Sieben Sendschreiben (Türkei)
Ephesos
Ephesos
Ephesos
Smyrna
Smyrna
Smyrna
Pergamon
Pergamon
Pergamon
Thyatira
Thyatira
Thyatira
Sardes
Sardes
Sardes
Philadelphia
Philadelphia
Philadelphia
Laodicea
Laodicea
Laodicea
Patmos
Patmos
Patmos
Die sieben frühchristlichen Gemeinden in Kleinasien

Während der sieben großen Kulturepochen der nachatlantischen Zeit bildet die Menschheit ihre nicht-physischen Wesensglieder weiter aus. Diese Entwicklung folgt den großen kosmischen Rhythmen des Platonischen Weltenjahres. Jede Kulturepoche dauert etwa so lange, als die Sonne braucht, um im Zuge dieses Weltenjahres um 1/12 des Tierkreises, also genau um ein Tierkreiszeichen, weiterzuschreiten. Vier Kulturepochen liegen bereits hinter uns. Gegenwärtig stehen wir im ersten Drittel der fünften Kulturepoche und zwei weitere werden noch folgen. Insgesamt sieben Kulturepochen werden so aufeinander folgen, ehe dann nach einem großen Einschnitt (dem "Krieg aller gegen alle" im Sinne der Apokalypse des Johannes) ein ganz neuer Entwicklungszyklus beginnt.

Gemeinde Kulturepoche Wesensglied
Ephesos Urindische Kultur (5067 - 2907 v. Chr.) Ätherleib
Smyrna Urpersische Kultur (5067 - 2907 v. Chr.) Astralleib
Pergamon Ägyptisch-Chaldäische Kultur (2907 - 747 v. Chr.) Empfindungsseele
Thyatira Griechisch-Lateinische Kultur (747 v.Chr. - 1413 n. Chr.) Verstandes- und Gemütsseele
Sardes Germanisch-Angelsächsische Kultur (1413 - 3573 n. Chr.) Bewusstseinsseele
Philadelphia Slawische Kultur (3573 - 5733 n. Chr.) Geistselbst
Laodizea Amerikanische Kultur (5733 - 7893 n. Chr.) Lebensgeist

„Was sich nun also von Zeitraum zu Zeitraum in der nachatlantischen Kultur entwickelt, das stellt sich der Apokalyptiker so vor, daß es sich ausdrückt in kleineren Gemeinschaften, und so werden ihm diese kleineren Gemeinschaften, die auf der äußeren Erde im Raum verteilt sind, zu Repräsentanten dieser Kulturepochen. Wenn er spricht von der Gemeinde oder Kirche zu Ephesus, so meint er: Ich nehme an, daß zu Ephesus eine solche Gemeinde lebte, die in gewisser Beziehung wohl das Christentum angenommen hat. Aber weil sich alles nach und nach entwickelt, so bleibt immer von jeder Kulturepoche etwas zurück. In Ephesus haben wir zwar eine Eingeweihtenschule, aber wir haben die christliche Lehre da so gefärbt, daß man noch überall die altindische Kultur erkennen kann. — Er will uns zeigen die erste Epoche in der nachatlantischen Zeit. Diese erste Epoche in der nachatlantischen Zeit ist also repräsentiert in der ephesischen Gemeinde, und das, was zu verkünden ist, soll in einem Briefe an die Gemeinde von Ephesus verkündet werden. Wir müssen uns das ungefähr so vorstellen: Der Charakter jener fernen indischen Kulturepoche blieb natürlich, er setzte sich fort in verschiedenen Kulturströmungen. In der Gemeinde von Ephesus haben wir noch etwas von diesem Charakter. Von dieser Gemeinde wurde das Christentum so erfaßt, daß es noch von dem typischen Charakter der altindischen Kultur bestimmt wurde.

So haben wir in jedem dieser Briefe einen Repräsentanten einer der sieben nachatlantischen Kulturepochen angesprochen. In jedem Briefe wird gesagt: Ihr seid so und so! Diese und jene Seite eures Wesens entspricht dem, was im Sinne des Christentums ist, das andere muß anders werden. — So sagt der Apokalyptiker zu einer jeden Kulturepoche, was beibehalten werden kann und was nicht mehr stimmt und anders werden soll.“ (Lit.:GA 104, S. 77f)

Zusammenhang mit den sieben Wesensgliedern des Menschen

Rudolf Steiner hat auch auf den Zusammenhang der sieben Sendschreiben mit den sieben Wesensgliedern des Menschen hingewiesen. Dabei ergibt sich eine andere Zuordnung als die oben genannte:

„Zuerst werden uns vorgeführt sieben Briefe an sieben Gemeinden. Wenn die Menschen den Weg finden sollen zu jenem großen Zeitpunkt, dann müssen sie etwas haben, woran sie sich halten können, wodurch sie ihre sieben menschlichen Wesensglieder veredeln können, so daß man sie bereit findet, wenn der große Zeitpunkt eingetreten ist. Es gibt Orte auf der Erde, wo durch religiöse Übungen hauptsächlich Rücksicht genommen ist auf die Ausbildung des physischen Leibes. An anderen Orten wird mehr Rücksicht genommen auf die Ausbildung des Ätherleibes. Wieder an anderen Orten wird mehr Rücksicht genommen auf die Ausbildung des Astralleibes oder des Ichs. Es wird auch immer mehr Orte geben, wo man besonders achtgeben wird auf die Ausbildung des Manas, oder der Budhi, oder des Atma. Man würde nicht im richtigen Sinne an die Wiederverkörperung glauben, wenn man sich nicht sagen würde: Ist ein Mensch einmal geboren an einem Orte, wo hauptsächlich Rücksicht genommen wird auf den physischen Leib, so wird er ein anderes Mal geboren an einem Orte, wo man mehr Rücksicht nehmen wird auf die anderen Leiber, und so weiter.“ (Lit.:GA 104a, S. 39f)

Dabei spielen auch die Zahlenverhältinisse bzw. die Klänge der Sphärenharmonien, wie sie schon die Pythagoreer untersucht hatten, eine wesentliche Rolle.

„In den alten Pythagoreerschulen spielten die Zahlen eine große Rolle. Erinnern wir uns daran, daß in der Devachanwelt, wie auch sonst, alles geordnet ist nach Maß und Zahl. Was würde es heißen, die Naturgesetze suchen, wenn sie nicht da vorhanden wären? Wir wägen und messen die Weltenkörper, wie wir es mit Substanzen im kleinen tun. Diese Tatsache müssen wir mit einer anderen Tatsache zusammenstellen. Wir denken uns diesen Raum ausgefüllt mit den Klanggebilden einer hohen musikalischen Komposition, zum Beispiel den Tönen des Karfreitagszaubers. Das ist die seelische höhere Form für das, was der Physiker uns in den Zahlen der Luftschwingungen ausdrücken würde. Unsere Seelen durchflutet der Geist dieser Schwingungen in der Musik. Man denke sich nun die Zahlen vom Ohr des Geistes gehört, dann haben wir die Sphärenmusik. Wenn ein Physiker die Vibrationen der Luft in Zahlen aufzeichnen würde, so würde er uns ebensowenig den Karfreitagszauber aufzeichnen, wie der Mathematiker die pythagoreischen Vorstellungen in Maß und Zahl. In den Zahlen wurden nur die Harmonien ausgedrückt. Wenn der Pythagoreer die vier Glieder der menschlichen Wesenheit ausdrücken will, so klingen sie zusammen in dem Verhältnis von 1:3:7:12. Das bedeutet jenen Klang, in dem die vier Zahlen zusammenklingen wie die vier Wesensteile des Menschen. Die 3 Töne: I - Ton von der Sonne, II - Ton von dem Monde, III - Ton von der Erde selbst - tönen hinein in den astralischen Leib [...]

Was von der Erde, der Sonne und dem Mond ausgeht, das klingt zusammen in unserem astralischen Leib. In unseren Ätherleib aber klingt hinein, was ausgeht von den sieben Planeten. Es ist da ein siebenfacher Einfluß von den Planeten auf den Ätherleib, wie von den sieben Tönen: Prime, Sekunde, Terz, Quarte, Quinte, Sexte, Septime - Saturn, Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus. Diese sieben Planeten tönen hinein in unseren Ätherleib. Es tönen zwölf Einflüsse, von den Zeichen des Tierkreises ausgehend, hinein in den physischen Leib. Der Seher erfährt zwölf Grundtöne auf dem Devachanplan. Die beeinflussen unseren physischen Leib. Alles, was im Ich, im Astralleib, Ätherleib und im physischen Leib ist, klingt in Tönen.“ (Lit.:GA 104a, S. 40f)

Gemeinde Wesensglied Zahl
Ephesos Physischer Leib 12
Smyrna Ätherleib 7
Pergamon Astralleib 3
Thyatira Ich 1
Sardes Geistselbst
Philadelphia Lebensgeist
Laodizea Geistesmensch

Literatur

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Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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