Bedingung und Sozialwissenschaften: Unterschied zwischen den Seiten

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Eine '''Bedingung''' ([[Latein|spätlat.]] ''conditio'', aus [[lat.]] ''condicio''; {{EnS|condition}}) im [[Philosophie|philosophischen]], [[Aussagenlogik|aussagenlogischen]], [[Mathematik|mathematischen]], [[wissenschaft]]lichen und [[recht]]lichen Sinn ist eine zwingende Voraussetzung für den Eintritt eines bestimmten [[Ereignis]]ses bzw. für das Bestehen einer bestimmten [[Tatsache]] oder eines [[Sachverhalt]]s.  
Die '''Sozialwissenschaften''' (oft auch als '''Gesellschaftswissenschaften''' bezeichnet) umfassen jene [[Wissenschaft]]en, die Phänomene des [[Gesellschaft (Soziologie)|gesellschaftlichen]] Zusammenlebens der Menschen theoriegeleitet oder empirisch untersuchen.


Es kann zwischen folgenden Arten von Bedingungen unterschieden werden:
== Beschreibung ==
In den Sozialwissenschaften werden Strukturen und Funktionen [[Soziales Netzwerk (Soziologie)|sozialer Verflechtungszusammenhänge]] von [[Institution]]en und [[Soziales System|Systemen]] und auch deren Wechselwirkung mit [[Soziales Handeln|Handlungs]]- und [[Sozialverhalten|Verhaltensprozessen]] der einzelnen [[Individuum|Individuen]] ([[Akteur]]e) analysiert.


* Eine '''notwendige Bedingung''' <math>B</math>, eine [[Conditio sine qua non]] ([[Latein|spätlat.]], von [[lat.]] ''condicio sine qua non'', wörtlich:  „Bedingung, ohne die nicht“), ist zwar zwingend erforderlich, damit ein bestimmter Sachverhalt <math>A</math> ''[[Möglichkeit|ermöglicht]]'' wird, doch ist diese Bedingung nicht hinreichend dafür, das dieser auch tatsächlich eintreten ''muss''. Man kann aber umgekehrt folgern: wenn <math>A</math> tatsächlich vorliegt, muss auch <math>B</math> erfüllt sein, d.h. aus <math>A</math> folgt im Rückschluss logisch zwingend <math>B</math> (<math>A \rightarrow B</math>). Gibt es für den Sachverhalt <math>A</math> mehrere notwendige Bedingungen <math>B_1, B_2, \dotsc</math>, so müssen alle im Sinn einer [[Konjunktion (Logik)|logischen Konjuktion]] erfüllt sein, damit <math>A</math> eintritt (<math>A \rightarrow B_1 \land B_2 \land \dotsb</math>).
Vereinzelt werden im deutschsprachigen Raum auch Studiengänge unter der Sammelbezeichnung ''Sozialwissenschaft'' oder ''Sozialwissenschaften'' angeboten, wie etwa an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]],<ref>[http://www.sowi.hu-berlin.de/studiengaenge Studiengänge – Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin]</ref> der [[Universität Bielefeld]], der [[Universität Trier]],<ref>[http://www.uni-trier.de/index.php?id=42850#S]</ref> der [[Ruhr-Universität Bochum]],<ref>Vgl. [http://www.sowi.ruhr-uni-bochum.de/ Website der Ruhr-Universität Bochum].</ref> der [[Universität Stuttgart]],<ref>Vgl. [http://www.uni-stuttgart.de/soz/institut/studierende/ Website des Instituts für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart]</ref> der [[Universität Augsburg]],<ref>Vgl. [http://www.philso.uni-augsburg.de/studiengaenge/ba_sozialwissenschaften/ Website der Universität Augsburg]</ref> der [[Justus-Liebig-Universität Gießen]], der [[Universität Mannheim]],<ref> Vgl. [http://home.sowi.uni-mannheim.de/soziologie/auslaufende_studiengaenge/diplom_sozialwissenschaften/index.html Website der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Mannheim]</ref> der [[Universität Düsseldorf]]<ref>Vgl. [http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/sozwiss/ Institut für Sozialwissenschaften der Heinrich Heine Universität Düsseldorf]</ref> und der [[Universität der Bundeswehr München]]. Diese Studiengänge ähneln zumeist soziologischen, politikwissenschaftlichen und/oder wirtschaftswissenschaftlichen Fachstudiengängen, betonen aber durch die Bezeichnung ihre interdisziplinäre Ausrichtung. Sie sind oft durch eine vertiefte [[Empirische Sozialforschung|empirische]] und [[Statistik|statistische]] Methodenausbildung gekennzeichnet. Seit Anfang der 1980er Jahre gibt es an der [[Carl von Ossietzky Universität Oldenburg]] einen Diplom-Studiengang Sozialwissenschaften, bestehend aus den Einzeldisziplinen Politikwissenschaft, Soziologie, Ökonomie, Öffentliches Recht, Statistik und empirischer Sozialforschung. An der [[Georg-August-Universität Göttingen]] gibt es seit dem Wintersemester 2011/12 einen Bachelorstudiengang Sozialwissenschaften,<ref>Vgl. [http://www.uni-goettingen.de/de/195780.html Website des Bachelorstudiengangs Sozialwissenschaften an der Universität Göttingen]</ref> der sich von den oben genannten unterscheidet. Dort können in einer breiten Ausbildung alle Fächer der Fakultät (Erziehungswissenschaft, Ethnologie, Geschlechterforschung, Indienstudien, Politikwissenschaft, Soziologie, Sportwissenschaften) sowie Wirtschafts- und/oder Rechtswissenschaften frei gewählt werden.
* Eine '''hinreichende Bedingung''' <math>B</math> hingegen sorgt zwingend dafür, dass ein bestimmter Sachverhalt <math>A</math> eintritt, d.h. aus <math>B</math> folgt zwingend <math>A</math> (<math>B \rightarrow A</math>). Gibt es mehrere hinreichende Bedingungen, so reicht im Sinne einer [[Wikipedia:Disjunktion (Logik)|logischen Disjunktion]] bereits ''eine'' dieser Bedingungen <math>B_1, B_2, \dotsc</math> aus, damit <math>A</math> eintritt (<math>B_1 \lor B_2 \lor \dotsb \rightarrow K</math>).
* Eine '''äquivalente Bedingung''' ist eine zugleich notwendige ''und'' hinreichende Bedingung, d.h. ''genau dann'' bzw. ''dann und nur dann'', wenn im Sinn eines [[Wikipedia:Bikonditional|logischen Bikonditionals]] <math>B</math> erfüllt ist, ist auch <math>A</math> gegeben bzw. umgekehrt (<math>A \leftrightarrow B</math>), d.h. <math>A</math> und <math>B</math> sind äquivalent.


[[Kategorie:Logik]] [[Kategorie:Mathematik]] [[Kategorie:Wissenschaft]]
== Umfang ==
Im weiteren Sinn zählen zu den Sozialwissenschaften folgende Disziplinen:
 
* [[Anthropologie]] ([[Wikipedia:Sozialanthropologie|Sozial-]] und [[Kulturanthropologie]])
* [[Demografie]] (Bevölkerungswissenschaft)
* [[Ethnologie]] (Völkerkunde) und [[Volkskunde]] (Europäische Ethnologie)
* [[Wikipedia:Kindheitsforschung|Kindheitsforschung]] (interdisziplinär)
* [[Kommunikationswissenschaft]], [[Medienwissenschaft]], [[Publizistikwissenschaft]] und (ehedem) [[Wikipedia:Zeitungswissenschaft|Zeitungswissenschaft]]
* [[Ökotrophologie]] (Haushaltswissenschaft|Haushalts- und [[Ernährungswissenschaft]])
* [[Pädagogik]] (u.&nbsp;a. [[Schulpädagogik]], [[Wikipedia:Erwachsenenbildung|Erwachsenenbildung]], [[Soziale Arbeit|Sozialpädagogik]], [[Wikipedia:Sonderpädagogik|Sonderpädagogik]], [[Wikipedia:Medienpädagogik|Medienpädagogik]])
* [[Politikwissenschaft]] (Politologie) und früher Staatswissenschaften (interdisziplinär)
* [[Psychologie]] (interdisziplinär)
* [[Gesundheitswissenschaften]] ist.
* [[Rechtswissenschaften]] (interdisziplinär)
* [[Soziale Arbeit]]
* [[Humangeographie]], z. B. [[Sozialgeographie]] und [[Politische Geographie]]
* [[Sozialgeschichte]] ([[Wikipedia:Bielefelder Schule|Historische Sozialwissenschaft]])
* [[Sozialökonomie]]
* [[Sozialpsychologie]]
* [[Sozialphilosophie]]
* [[Soziologie]]
* [[Sozioökonomie]]
* [[Sportwissenschaft]]
* [[Verwaltungswissenschaft]]
* [[Wirtschaftswissenschaft]] ([[Betriebswirtschaftslehre]] und [[Volkswirtschaftslehre]])
 
== Abgrenzungen ==
In den Sozialwissenschaften werden wissenschaftliche Methoden verwendet, die zum Teil mit denen der Natur- und zum Teil mit denen der Geisteswissenschaften verwandt sind. Deshalb ist die Abgrenzung schwierig. Es gibt keine einheitlichen Regelungen jenseits der Traditionen derjenigen Institutionen, die die Begriffe verwenden.
 
=== Zu den Naturwissenschaften ===
Der Begriff entstand einerseits in Abgrenzung zu den [[Naturwissenschaft]]en, denen die Sozialwissenschaften sich jedoch in der [[Kritischer Rationalismus|post-positivistischen]] Richtung annähern.
 
Ein wesentlicher Unterschied wird hier darin gesehen, dass die [[Objekt (Philosophie)|Objekte]] der Naturwissenschaften die [[Prognose]]n der Naturwissenschaftler nicht zur Kenntnis nehmen können und also durch sie auch nicht beeinflusst werden. In den Sozialwissenschaften sind die Objekte der Forschung jedoch auch [[Soziales Handeln|handelnde]] [[Individuum|Subjekte]], sie können sozialwissenschaftliche Prognosen (z.&nbsp;B. Wahlprognosen) zur Kenntnis nehmen und in dieser Kenntnis genau-das auch tun (''[[selbsterfüllende Prophezeiung]]'') oder genau-das nicht tun (''[[selbstzerstörende Prophezeiung]]''). Dadurch wird die empirische Prüfung sozialwissenschaftlicher [[Aussage]]n – z.&nbsp;B. durch [[Experiment]]e – auf eine andere Weise schwierig, als es die naturwissenschaftliche Prüfung ist. Logisch wird diese Differenz z.&nbsp;B. in der [[Gotthard Günther|Günther-Logik]] behandelt.
 
=== Zu den Geisteswissenschaften ===
Unterschieden wird hier mitunter im Anschluss an [[Wilhelm Dilthey]] zwischen den eher auf [[Verstehen]] ausgerichteten [[Geisteswissenschaft]]en und den auf [[Erklärung|Erklären]] bedachten Sozialwissenschaften.<ref>Vgl. hierzu jedoch den Abschnitt Verstehen und Erklären bei Wilhelm Dilthey, der die Sozialwissenschaften durchaus zu den Geisteswissenschaften rechnet und diese von den ''Naturwissenschaften'' als den erklärenden Wissenschaften unterscheidet.</ref> Der [[Soziologe]] [[Max Weber]] hat allerdings auch klargemacht, dass das Verstehen die Basis jeder sozialwissenschaftlichen Arbeit ist, insofern schon der erste Grundbegriff der [[Soziologie]], der Begriff des ''[[Handeln]]s'', nur durch den Begriff des – zu verstehenden – subjektiven ''[[Sinn (Semantik)|Sinnes]]'' definierbar ist.<ref>Vgl. Max Webers ''Wirtschaft und Gesellschaft'', dort S.1, s. auch Soziologie.</ref> Daher ist Erklärung in den Sozialwissenschaften auch zuallererst erklärendes Verstehen.<ref>Vgl. ''Wirtschaft und Gesellschaft'', dort S.4.</ref>
 
Angesichts der Tendenzen zum [[interdisziplinär]]en Arbeiten ist diese Unterscheidung denn auch relativiert worden. Eine modernere Begriffsbildung fasst mit der Bezeichnung [[Humanwissenschaft]]en alle Wissenschaften zusammen, die irgendeinen Aspekt der Menschen zum Untersuchungsgegenstand haben. Darunter fallen sowohl die Geistes- und Sozialwissenschaften als auch wenige Naturwissenschaften wie beispielsweise die [[Humanbiologie]] oder [[Medizin]].
 
== Siehe auch ==
{{Portal|Gesellschaft}}
* {{WikipediaDE|Sozialwissenschaften}}
 
== Literatur ==
* Samuel Salzborn (Hrsg.): ''Klassiker der Sozialwissenschaften. 100 Schlüsselwerke im Portrait''. Springer VS, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-658-03473-3.
 
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Sozialwissenschaft}}
* [http://www.ssoar.info/ SSOAR – Social Science Open Access Repository]
* [http://www.gesis.org/ GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften]
* [http://www.gesis.org/sowiport SOWIPORT – Das sozialwissenschaftliche Fachportal]
* {{IEP|http://www.iep.utm.edu/soc-sci/|The Philosophy of Social Science|William A. Gorton}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4055916-6}}
 
[[Kategorie:Wissenschaft]] [[Kategorie:Realwissenschaften]] [[Kategorie:Sozialwissenschaft nach Fachgebiet|!]] [[Kategorie:Sozialwissenschaftliches Fachgebiet|!]] [[Kategorie:Sozialwissenschaften|!]] [[Kategorie:Soziale Dreigliederung]]  
 
{{wikipedia}}

Version vom 24. Februar 2018, 03:51 Uhr

Die Sozialwissenschaften (oft auch als Gesellschaftswissenschaften bezeichnet) umfassen jene Wissenschaften, die Phänomene des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen theoriegeleitet oder empirisch untersuchen.

Beschreibung

In den Sozialwissenschaften werden Strukturen und Funktionen sozialer Verflechtungszusammenhänge von Institutionen und Systemen und auch deren Wechselwirkung mit Handlungs- und Verhaltensprozessen der einzelnen Individuen (Akteure) analysiert.

Vereinzelt werden im deutschsprachigen Raum auch Studiengänge unter der Sammelbezeichnung Sozialwissenschaft oder Sozialwissenschaften angeboten, wie etwa an der Humboldt-Universität zu Berlin,[1] der Universität Bielefeld, der Universität Trier,[2] der Ruhr-Universität Bochum,[3] der Universität Stuttgart,[4] der Universität Augsburg,[5] der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Universität Mannheim,[6] der Universität Düsseldorf[7] und der Universität der Bundeswehr München. Diese Studiengänge ähneln zumeist soziologischen, politikwissenschaftlichen und/oder wirtschaftswissenschaftlichen Fachstudiengängen, betonen aber durch die Bezeichnung ihre interdisziplinäre Ausrichtung. Sie sind oft durch eine vertiefte empirische und statistische Methodenausbildung gekennzeichnet. Seit Anfang der 1980er Jahre gibt es an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg einen Diplom-Studiengang Sozialwissenschaften, bestehend aus den Einzeldisziplinen Politikwissenschaft, Soziologie, Ökonomie, Öffentliches Recht, Statistik und empirischer Sozialforschung. An der Georg-August-Universität Göttingen gibt es seit dem Wintersemester 2011/12 einen Bachelorstudiengang Sozialwissenschaften,[8] der sich von den oben genannten unterscheidet. Dort können in einer breiten Ausbildung alle Fächer der Fakultät (Erziehungswissenschaft, Ethnologie, Geschlechterforschung, Indienstudien, Politikwissenschaft, Soziologie, Sportwissenschaften) sowie Wirtschafts- und/oder Rechtswissenschaften frei gewählt werden.

Umfang

Im weiteren Sinn zählen zu den Sozialwissenschaften folgende Disziplinen:

Abgrenzungen

In den Sozialwissenschaften werden wissenschaftliche Methoden verwendet, die zum Teil mit denen der Natur- und zum Teil mit denen der Geisteswissenschaften verwandt sind. Deshalb ist die Abgrenzung schwierig. Es gibt keine einheitlichen Regelungen jenseits der Traditionen derjenigen Institutionen, die die Begriffe verwenden.

Zu den Naturwissenschaften

Der Begriff entstand einerseits in Abgrenzung zu den Naturwissenschaften, denen die Sozialwissenschaften sich jedoch in der post-positivistischen Richtung annähern.

Ein wesentlicher Unterschied wird hier darin gesehen, dass die Objekte der Naturwissenschaften die Prognosen der Naturwissenschaftler nicht zur Kenntnis nehmen können und also durch sie auch nicht beeinflusst werden. In den Sozialwissenschaften sind die Objekte der Forschung jedoch auch handelnde Subjekte, sie können sozialwissenschaftliche Prognosen (z. B. Wahlprognosen) zur Kenntnis nehmen und in dieser Kenntnis genau-das auch tun (selbsterfüllende Prophezeiung) oder genau-das nicht tun (selbstzerstörende Prophezeiung). Dadurch wird die empirische Prüfung sozialwissenschaftlicher Aussagen – z. B. durch Experimente – auf eine andere Weise schwierig, als es die naturwissenschaftliche Prüfung ist. Logisch wird diese Differenz z. B. in der Günther-Logik behandelt.

Zu den Geisteswissenschaften

Unterschieden wird hier mitunter im Anschluss an Wilhelm Dilthey zwischen den eher auf Verstehen ausgerichteten Geisteswissenschaften und den auf Erklären bedachten Sozialwissenschaften.[9] Der Soziologe Max Weber hat allerdings auch klargemacht, dass das Verstehen die Basis jeder sozialwissenschaftlichen Arbeit ist, insofern schon der erste Grundbegriff der Soziologie, der Begriff des Handelns, nur durch den Begriff des – zu verstehenden – subjektiven Sinnes definierbar ist.[10] Daher ist Erklärung in den Sozialwissenschaften auch zuallererst erklärendes Verstehen.[11]

Angesichts der Tendenzen zum interdisziplinären Arbeiten ist diese Unterscheidung denn auch relativiert worden. Eine modernere Begriffsbildung fasst mit der Bezeichnung Humanwissenschaften alle Wissenschaften zusammen, die irgendeinen Aspekt der Menschen zum Untersuchungsgegenstand haben. Darunter fallen sowohl die Geistes- und Sozialwissenschaften als auch wenige Naturwissenschaften wie beispielsweise die Humanbiologie oder Medizin.

Siehe auch

Portal
Portal
 Wikipedia:Portal: Gesellschaft – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Gesellschaft

Literatur

  • Samuel Salzborn (Hrsg.): Klassiker der Sozialwissenschaften. 100 Schlüsselwerke im Portrait. Springer VS, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-658-03473-3.

Weblinks

 Wiktionary: Sozialwissenschaft – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Studiengänge – Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin
  2. [1]
  3. Vgl. Website der Ruhr-Universität Bochum.
  4. Vgl. Website des Instituts für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart
  5. Vgl. Website der Universität Augsburg
  6. Vgl. Website der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Mannheim
  7. Vgl. Institut für Sozialwissenschaften der Heinrich Heine Universität Düsseldorf
  8. Vgl. Website des Bachelorstudiengangs Sozialwissenschaften an der Universität Göttingen
  9. Vgl. hierzu jedoch den Abschnitt Verstehen und Erklären bei Wilhelm Dilthey, der die Sozialwissenschaften durchaus zu den Geisteswissenschaften rechnet und diese von den Naturwissenschaften als den erklärenden Wissenschaften unterscheidet.
  10. Vgl. Max Webers Wirtschaft und Gesellschaft, dort S.1, s. auch Soziologie.
  11. Vgl. Wirtschaft und Gesellschaft, dort S.4.


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