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'''Rudolph Koenig''' (* [[Wikipedia:26. November|26. November]] [[Wikipedia:1832|1832]] in [[Wikipedia:Königsberg (Preußen)|Königsberg]]; † [[Wikipedia:2. Oktober|2. Oktober]] [[Wikipedia:1901|1901]] in [[Wikipedia:Paris|Paris]]), war ein deutscher [[Wikipedia: | [[Datei:Tuningfork.jpg|thumb|300px|Von Rudolph Koenig gebautes [[Tonometer]] aus 25 [[Wikipedia:Stimmgabel|Stimmgabel]]n (aus der Sammlung der ''United States Military Academy'' in [[Wikipedia:West Point (New York)|West Point]]).]] | ||
[[Datei:Flammenmanometer.jpg|thumb|300px|[[Flammenmanometer]] nach Koenig zur Sichtbarmachung von Schallschwingungen. Die über den Resonator a verstärkten Schwingungen bewegen die Membran b, die ihrerseits die zugeführte Gasmenge nach dem wechselnden Schalldruck reguliert, wodurch die abwechselnd Flamme größer und kleiner wird. Der rotierende Drehspiegel wirft die Flammenbilder an die Wand.]] | |||
'''Rudolph Koenig''' (eigentl. ''Karl Rudolph Koenig''; * [[Wikipedia:26. November|26. November]] [[Wikipedia:1832|1832]] in [[Wikipedia:Königsberg (Preußen)|Königsberg]]; † [[Wikipedia:2. Oktober|2. Oktober]] [[Wikipedia:1901|1901]] in [[Wikipedia:Paris|Paris]]), war ein deutscher [[Wikipedia:Musikinstrumentenbau|Musikinstrumentenbau]]er und [[Wikipedia:Akustik|Akustik]]er. | |||
==Leben== | ==Leben== | ||
Koenig besuchte zwischen [[Wikipedia:1840|1840]] und [[Wikipedia:1851|1851]] das Kneiphöfische | Koenig besuchte zwischen [[Wikipedia:1840|1840]] und [[Wikipedia:1851|1851]] das Kneiphöfische Stadtgymnasium in seiner Heimatstadt. Ende 1851 übersiedelte er nach Paris, wo er beim berühmten Fabrikanten von [[Wikipedia:Saiteninstrument|Saiteninstrument]]en [[Wikipedia:Jean Baptiste Vuillaume|Jean Baptiste Vuillaume]] in die Lehre ging und bald eine besondere Vorliebe für die Akustik entwickelte. [[Wikipedia:1858|1858]] errichtete er eine Werkstätte für die Konstruktion akustischer Apparate, deren exzellente und präzise Ausführung ihm unter den [[Wikipedia:Physik|Physik]]ern schon bald einen sehr guten Ruf einbrachte. Er begann mit Geräten für den Unterricht und baute nach den Ideen von [[Wikipedia:Hermann von Helmholtz|Hermann von Helmholtz]] einige akustische Apparate, die an Universitäten und andere Forschungsinsitute für [[Wikipedia:Akustik|Akustik]] verkauft wurden. Am bekanntesten wurde er aber für seine fein gestimmten [[Wikipedia:Stimmgabel|Stimmgabel]]n. Mehrere davon wurden in seinen [[Tonometer]]n zu einem Frequenzstandard zusammengefasst; König baute aber auch Tonometer mit Klangstäben, die mit einem kleinen Hammer angeschlagen wurden. | ||
Auf mehreren internationalen Ausstellungen gewann Koenig Medaillen für seine Instrumente, so etwa auf der [[Wikipedia:Weltausstellung London 1862|Weltausstellung London 1862]] die Goldmedaille. Auf der [[Wikipedia:Centennial Exhibition|Centennial International Exhibition 1876]] in [[Wikipedia:Philadelphia|Philadelphia]] bestaunte man sein [[Tonometer]], das aus 670 [[Wikipedia:Stimmgabel|Stimmgabel]]n bestand, die 4 [[Wikipedia:Oktave|Oktave]]n umspannte und mit dem jedes Musikinstrument präzise gestimmt werden konnte. Während dieser Ausstellung lernte er vermutlich auch [[John Ernst Worrell Keely]] kennen, der hier seinen [[Keely-Motor|Motor]] vorstellte, der durch den harmonischen Zusammenklang akustischer Schwingungen in Gang gesetzt wurde. | |||
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Wissenschaftlichen Wert hatten | Wissenschaftlichen Wert hatten Koenigs Arbeiten über die Anwendung der graphischen Methode auf die Akustik, wozu ihm ein von ihm konstruierter [[Wikipedia:Phonautograph|Phonautograph]] behilflich war. Auch beschäftigte er sich mit der Messung der [[Wikipedia:Schallgeschwindigkeit|Schallgeschwindigkeit]], mit den [[Chladnische Klangfigur|Klangfigur]]en, der Tonveränderung bewegter Schallquellen (also dem akustischen [[Wikipedia:Dopplereffekt|Dopplereffekt]]), akustische "Stöße" ([[Wikipedia:Stoßwellen|Stoßwellen]]), [[Wikipedia:Stimmgabel|Normalstimmgabeln]] und über die [[Wikipedia:Klangfarbe|Klangfarbe]], zu deren Untersuchung er eine selbstkonstruierte Wellensirene einsetzte. | ||
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Version vom 30. Juli 2017, 18:37 Uhr
Rudolph Koenig (eigentl. Karl Rudolph Koenig; * 26. November 1832 in Königsberg; † 2. Oktober 1901 in Paris), war ein deutscher Musikinstrumentenbauer und Akustiker.
Leben
Koenig besuchte zwischen 1840 und 1851 das Kneiphöfische Stadtgymnasium in seiner Heimatstadt. Ende 1851 übersiedelte er nach Paris, wo er beim berühmten Fabrikanten von Saiteninstrumenten Jean Baptiste Vuillaume in die Lehre ging und bald eine besondere Vorliebe für die Akustik entwickelte. 1858 errichtete er eine Werkstätte für die Konstruktion akustischer Apparate, deren exzellente und präzise Ausführung ihm unter den Physikern schon bald einen sehr guten Ruf einbrachte. Er begann mit Geräten für den Unterricht und baute nach den Ideen von Hermann von Helmholtz einige akustische Apparate, die an Universitäten und andere Forschungsinsitute für Akustik verkauft wurden. Am bekanntesten wurde er aber für seine fein gestimmten Stimmgabeln. Mehrere davon wurden in seinen Tonometern zu einem Frequenzstandard zusammengefasst; König baute aber auch Tonometer mit Klangstäben, die mit einem kleinen Hammer angeschlagen wurden.
Auf mehreren internationalen Ausstellungen gewann Koenig Medaillen für seine Instrumente, so etwa auf der Weltausstellung London 1862 die Goldmedaille. Auf der Centennial International Exhibition 1876 in Philadelphia bestaunte man sein Tonometer, das aus 670 Stimmgabeln bestand, die 4 Oktaven umspannte und mit dem jedes Musikinstrument präzise gestimmt werden konnte. Während dieser Ausstellung lernte er vermutlich auch John Ernst Worrell Keely kennen, der hier seinen Motor vorstellte, der durch den harmonischen Zusammenklang akustischer Schwingungen in Gang gesetzt wurde.
Arbeiten
Wissenschaftlichen Wert hatten Koenigs Arbeiten über die Anwendung der graphischen Methode auf die Akustik, wozu ihm ein von ihm konstruierter Phonautograph behilflich war. Auch beschäftigte er sich mit der Messung der Schallgeschwindigkeit, mit den Klangfiguren, der Tonveränderung bewegter Schallquellen (also dem akustischen Dopplereffekt), akustische "Stöße" (Stoßwellen), Normalstimmgabeln und über die Klangfarbe, zu deren Untersuchung er eine selbstkonstruierte Wellensirene einsetzte.
Mit dem Flammenmanometer schuf Koenig eine ganz neue Methode, um Schallschwingungen sichtbar zu machen. Dabei werden durch einen kubischen Drehspiegel einzelne Bilder der durch den wechselnden Schalldruck flackernden Flamme an die Wand geworfen; aus dem Abstand der Flammenbilder und der Umdrehungsgeschwindigkeit des Spiegels kann leicht die Schwingungsfrequenz ermittelt werden. Ohne Schalleinwirkung brennt die Flamme hingegen ganz ruhig und bildet sich als kontinuierlicher Lichtstreifen ab.
Literatur
- Dieter Ullmann: Helmholtz-Koenig-Waetzmann und die Natur der Kombinationstöne. Centaurus 29, 40-52(1986)
Weblinks
- Biografie, Bibliografie und digitale Quellen im Virtual Laboratory des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Rudolph Koenig aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |