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[[Datei:Essen Kloster Werden Schatzkammer Liudgeri Kelch.jpg|mini|Karolingischer „Liudgerikelch“, [[Wikipedia:Kloster Werden|Abteikirche Essen-Werden]], 9./10. Jhd.]]
__NOTOC__
Ein '''Kelch''' ({{ELSalt|κύλιξ}} ''[[Wikipedia:kalix|kalix]]''; [[lat.]] ''calix'') ist ist ein deckel- und henkelloses Gefäß, das aus ''Cuppa'' (Schale), ''Nodus'' (Knauf), ''Stilus'' (Schaft) und ''Pes'' (Fuß) besteht und vornehmlich für [[Zeremonie|zeremonielle]] bzw. [[Kultus|kultische]] Zwecke gebraucht wird. Er dient namentlich in der [[Christentum|christlichen]] [[Liturgie]] als '''Abendmahlskelch'''.


Der '''Speisekelch''', das '''Ziborium''' ([[lat.]] ciborium „Trinkbecher“), das in der [[Katholische Kirche|katholischen Kirche]] und den [[Wikipedia:Orthodoxe Kirche|orthodoxen Kirchen]] zur Aufbewahrung der [[Konsekration|konsekrierten]] [[Hostie]]n verwendet wird, verfügt zusätzlich über einen abnehmbaren Deckel.
Der ähnlich aufgebaute '''Pokal''' (von {{ItS|boccale}} „bauchiges Trinkgefäß“; von {{ELSalt|βαύκαλις}} ''baúkalis'' „Wein bzw. Wasser kühlendes Gefäß“, der sich vom '''Becher''' ({{mhd|becher}}, {{ahd|behhari}}, aus [[lat.]] ''bicarium'' bzw. {{ELSalt|βίκος}} ''bikos'' „irdenes Gefäß“) und der bloßen '''Schale''' durch seinen hohen Schaft und Fuß unterscheidet, dient nur profanen Zwecken.
Auch der [[Heiliger Gral|Heilige Gral]] wird vielfach als Kelch gedeutet. In ihm soll [[Josef von Arimathäa]] das [[Blut]] [[Christi]] bei der [[Kreuzigung]] auf [[Golgatha]] aufgefangen haben. Die Herkunft des Wortes ''Gral'' ist nicht restlos geklärt. Am wahrscheinlichsten ist die Herleitung aus [[Okzitanische Sprache|okzitanisch]] ''grazal'', altfranzösisch ''graal'' „Gefäß, Schüssel“, das vermutlich [[Etymologie|etymologisch]] auf griechisch ''[[Wikipedia:Krater (Gefäß)|krater]]'' „Mischgefäß“ (über [[latein]]isch ''cratalis/gradalis'') zurückgeht. Im Altspanischen ist ''grial'' ebenso wie im Altportugiesischen ''gral'' ein gängiger Begriff für einen ''[[Wikipedia:Mörser (Werkzeug)|Mörser]]'' oder ein ''mörserförmiges Trinkgefäß''. Das [[Kosmos|kosmische]] Vorbild des Grals ist die von der [[Sonne]] golden beleuchtete [[Mond]]sichel, die die dunkle Scheibe des Mondes wie eine [[Hostie]] in sich trägt. Das ist die „[[hinwandelnde Wegzehrung]]“ (''[[ganganda greida]]''), von der die nordische [[Parzival]]sage spricht<ref>Eugen Kölbing: ''Die nordische Parzivalsage und ihre Quelle'', Carl Gerold's Sohn, Wien 1869, [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Parzival/Eugen_Koelbing_Die_nordische_Parzivalsaga.pdf#page=16&view=Fit S. 9]</ref>.
{{GZ|Wo also ist der Gral, der heute so gefunden werden muß, daß
darauf steht der Name des Parzival, wo ist er zu finden? Nun, Sie
sehen, im Verlaufe meiner Forschung hat sich mir ergeben, daß er
in der [[Sternenschrift]] gesucht werden muß — zunächst der Name —.
Und dann ergab es sich mir eines Tages, den ich als einen für mich
besonders bedeutsamen ansehen muß, wo die goldglänzende Schüssel
in ihrer Realität zu finden ist; zunächst so, daß wir durch sie —
da, wo sie sich durch ihr Sternenschriftsymbolum ausdrückt — geführt
werden auf das Geheimnis des Gral. Und da sah ich denn in
der Sternenschrift dasjenige, was jeder sehen kann — nur findet er
zunächst nicht das Geheimnis der Sache. Denn eines Tages erglänzte
mir, als ich mit innerem Schauen verfolgte die goldglänzende Mondsichel,
wenn sie am Himmel so erscheint, daß der dunkle Mond darin
wie eine große Scheibe schwach sichtbar ist, so daß man schaut
äußerlich-physisch den goldglänzenden Mond — Ganganda greida,
die hinwandelnde Wegzehrung — und darin die große Hostie, die
dunkle Scheibe, das, was man nicht sieht vom Monde, wenn man
nur oberflächlich hinschaut, was man sieht, wenn man genauer hinschaut.
Denn dann sieht man die dunkle Scheibe, und in wunderbaren
Lettern der okkulten Schrift auf der Mondessichel — den Namen
Parzival! Das, meine lieben Freunde, war zunächst die Sternenschrift.
Denn in der Tat, im richtigen Licht gesehen, ergibt dieses
Lesen der Sternenschrift für unser Herz und unseren Sinn etwas —
wenn vielleicht auch noch nicht alles — von dem Parzival-Geheimnis,
von dem Geheimnis des heiligen Gral.|149|91f}}
Der [[Mensch]] besteht großteils aus [[Wasser]]. Bei der [[Verdauung]] erzeugt er aber auch stets geringe Mengen von [[Alkohol]] in seinem [[Körper]]. So wie ihn das Wasser mit dem [[Kosmos]] verbindet, so verbindet ihn der Alkohol mit dem [[Irdisch]]en. Beim [[Altarsakrament]] werden im Kelch [[Wasser]] und [[Wein]] miteinander vermischt. Der Kelch wird damit zu einem Abbild des Menschen, der in seinem [[Flüssigkeit]]sorganismus aus Wasser und Wein besteht und damit das kosmische und das irdische Element miteinander verbindet.
{{GZ|Das ist ja gegeben in der tatsächlichen Alchimie,
indem der Mensch - ich habe Ihnen das gestern nur exemplifikativ
angedeutet - fortwährend Alkohol in sich entwickelt, so wie
er ihn braucht. Nun ist der Mensch ja auch zu 90% eine Wassersäule,
das andere ist dieser nur eingegliedert. Daher haben wir also
im Kelche auch ein Abbild des Menschen aus Wasser und Wein,
indem Sie nicht bloß den Wein nehmen, sondern den Wein, der
ein Produkt des Menschen ist, mit dem Wasser vermischen.
Sie können sich ja mit Christus nur dadurch vereinen, daß
Christus in das Phantom des physischen Menschenleibes übergegangen
ist. Das ist in den Worten enthalten: «... das Eingehen
in die physische Erde»; und das findet der Mensch, wenn er das
Physische - auch wenn es als Physisches schon verdorben ist -
gerade an Christus anknüpft. So geschieht die Erneuerung in der
Verbindung mit Christus, die als Folge des Mysteriums von
Golgatha da ist.|344|163f}}
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Christus und die geistige Welt. Von der Suche nach dem heiligen Gral'', [[GA 149]] (2004), ISBN 3-7274-1490-1 {{Vorträge|149}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, III'', [[GA 344]] (1994), ISBN 3-7274-3440-6 {{Vorträge|344}}
{{GA}}
== Weblink ==
{{Commonscat|Chalices|Kelche}}
== Einzelnachweise ==
<references />
[[Kategorie:Christliche Insigne|104]]
[[Kategorie:Heilige Insigne|104]]
[[Kategorie:Liturgie]] [[Kategorie:Gral]]

Version vom 7. September 2018, 20:37 Uhr