Francesco da Barberino: Unterschied zwischen den Versionen

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Das handschriftliche Werk wird durch 27 Miniaturen illustriert und gliedert sich in drei Nutzungsebenen. Die erste Ebene umfasst 7024 Verse in toskanischen Umgangssprache. Die zweite Ebene ist die [[latein]]ische Paraphrase dieses „Vulgärtextes“. Die dritte Ebene schließlich besteht aus dem lateinischen Kommentar zu den vulgären Versen. Dieser dritte Teil kann auch als selbstständiger Text gelesen werden, da er unabhängig davon auch lange Erörterungen über das damalige wissenschaftliche und literarische Wissen enthält, die Bräuche seiner Zeit diskutiert und viele politische Persönlichkeiten charakterisiert. Zugleich sind die ''Documenti'' auch eines der ersten Zeugnisse über [[Dante]]s «[[Göttliche Komödie]]», obwohl sie sich nur auf das [[Inferno]] und vermutlich auf das [[Purgatorio]] beziehen.
Das handschriftliche Werk wird durch 27 Miniaturen illustriert und gliedert sich in drei Nutzungsebenen. Die erste Ebene umfasst 7024 Verse in toskanischen Umgangssprache. Die zweite Ebene ist die [[latein]]ische Paraphrase dieses „Vulgärtextes“. Die dritte Ebene schließlich besteht aus dem lateinischen Kommentar zu den vulgären Versen. Dieser dritte Teil kann auch als selbstständiger Text gelesen werden, da er unabhängig davon auch lange Erörterungen über das damalige wissenschaftliche und literarische Wissen enthält, die Bräuche seiner Zeit diskutiert und viele politische Persönlichkeiten charakterisiert. Zugleich sind die ''Documenti'' auch eines der ersten Zeugnisse über [[Dante]]s «[[Göttliche Komödie]]», obwohl sie sich nur auf das [[Inferno]] und vermutlich auf das [[Purgatorio]] beziehen.
== Weblinks ==
* [http://archive.org/details/documentidamore00barb Francesco da Barberino: ''Documenti d’Amore''], Nella Stamperia di Vitale Mascardi, Roma 1640 ([http://archive.org archive.org]


[[Kategorie:Dichter]] [[Kategorie:Notar]] [[Kategorie:Italiener]] [[Kategorie:Dante]] [[Kategorie:Geboren 1264]] [[Kategorie:Gestorben 1348]] [[Kategorie:Mann]]
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Version vom 13. November 2017, 11:54 Uhr

Francesco da Barberino (* 1264 in Barberino Valle d'Elsa; † 1348 in Florenz) war ein toskanischer Notar und Dichter.

Leben

Barberino wurde 1264 in Barberino Valle d'Elsa nahe Florenz geboren. Wie sein Altersgenosse Dante Alighieri (1265 - 1321) war er ein Schüler von Brunetto Latini und zählte er vermutlich als führendes Mitglied zum Kreis der Fedeli d’Amore („Getreue der Liebe“).

1304 musste Francesco da Barberino aus Florenz ins Exil gehen, weil er zur ghibellinischen Seite gehörte. Er reiste durch Norditalien und Frankreich und bot seine notariellen Dienste bedeutenden Persönlichkeiten wie den Königen von Frankreich Philipp IV. und dessen ältestem Sohn Ludwig X. in Navarra an. 1314-15 kehrte er endgültig nach Florenz zurück, wo er ein ruhiges Leben führte, das seiner Arbeit als Notar und seiner Familie gewidmet war. Die Tradition weist auf Francesco de Barberino als einen der Hauptprotagonisten der besprochenen Initiationsbewegung der "Fedeli d'amore" (Fieles de amor) hin, an dem sie anscheinend unter anderen Schriftstellern der Zeit Dante Alighieri und Cecco d 'teilnahmen. Ascoli

1327 war Francesco da Barberino einer der sechs Richter, die den Dichter und Wissenschaftler Cecco d’Ascoli zum Tod auf den Scheiterhaufen verurteilten.

Francesco da Barberino starb 1348, möglicherweise ein eines der ersten Opfer der Pestepidemie in diesem Jahr.

I Documenti d’Amore

Francesco da Barberino bekanntestes Werk «I Documenti d’Amore», ein moralisches Gedicht über die Tugenden und ihre Belohnung, das vermutlich zwischen 1309 und 1313 entstand, ist ein einzigartiges enzyklopädisches Kompendium, das eine Übersicht über die gesamten literarischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse seiner Zeit gibt. Im siebenten und neunten Teil der Documenti bedient er sich dabei einer reichen nautischen Terminologie.

Das handschriftliche Werk wird durch 27 Miniaturen illustriert und gliedert sich in drei Nutzungsebenen. Die erste Ebene umfasst 7024 Verse in toskanischen Umgangssprache. Die zweite Ebene ist die lateinische Paraphrase dieses „Vulgärtextes“. Die dritte Ebene schließlich besteht aus dem lateinischen Kommentar zu den vulgären Versen. Dieser dritte Teil kann auch als selbstständiger Text gelesen werden, da er unabhängig davon auch lange Erörterungen über das damalige wissenschaftliche und literarische Wissen enthält, die Bräuche seiner Zeit diskutiert und viele politische Persönlichkeiten charakterisiert. Zugleich sind die Documenti auch eines der ersten Zeugnisse über Dantes «Göttliche Komödie», obwohl sie sich nur auf das Inferno und vermutlich auf das Purgatorio beziehen.

Weblinks