Rosskastanien (Aesculus) und Lärchen (Larix): Unterschied zwischen den Seiten

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| Taxon_Name      = Rosskastanien
| Taxon_Name      = Lärchen
| Taxon_WissName  = Aesculus
| Taxon_WissName  = Larix
| Taxon_Autor      = [[Carl von Linné|L.]]
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| Taxon2_Name     = Rosskastaniengewächse
| Taxon_Autor     = [[Philip Miller|Mill.]]
| Taxon2_WissName  = Hippocastanoideae
| Taxon2_WissName  = Laricoideae
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| Taxon3_Name      = Seifenbaumgewächse
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| Taxon3_Rang      = Familie
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| Taxon4_Rang      = Ordnung
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| Taxon5_WissName  = Coniferopsida
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| Taxon5_Rang      = Klasse
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| Bild            = Horse-chestnut 800.jpg
| Taxon6_Rang      = Unterabteilung
| Bildbeschreibung = [[Gewöhnliche Rosskastanie]] (''Aesculus hippocastanum'')
| Bild            = Larix decidua - Köhler–s Medizinal-Pflanzen-216.jpg
| Bildbeschreibung = [[Europäische Lärche]] (''Larix decidua''), Illustration
}}
}}


Die '''Rosskastanien''' (''Aesculus'') sind eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Seifenbaumgewächse]] (Sapindaceae). Die etwa zwölf Arten sind auf der Nordhalbkugel in [[Nordamerika]] und [[Eurasien]] heimisch. In Europa wird die [[Gewöhnliche Rosskastanie]] verbreitet als Park- und Alleebaum angepflanzt. Eine teilweise Namensübereinstimmung mit der [[Edelkastanie]] (''Castanea sativa'') beruht auf einer oberflächlichen Ähnlichkeit der Früchte, nicht auf Verwandtschaft; beide gehören unterschiedlichen Familien an.
Die '''Lärchen''' (''Larix'') bilden eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Kieferngewächse]] (Pinaceae). Sie wachsen häufig in den nördlichen [[Urwald|Urwäldern]] und in Wirtschaftswäldern. Die [[Europäische Lärche]] war der [[Baum des Jahres#Bisherige Bäume des Jahres|Baum des Jahres 2012]] in Deutschland und der [[Baum des Jahres#Österreich|Baum des Jahres 2002 in Österreich]].


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
[[Datei:NAS-091 Aesculus flava.png|mini|Illustration der [[Gelbe Rosskastanie|Gelben Rosskastanie]] (''Aesculus flava'')]]
[[Datei:Fiore di larice.jpg|mini|hochkant=1|links|Zwei männliche und ein weiblicher Zapfen der [[Europäische Lärche|Europäischen Lärche]] während der Blütezeit.]]
[[Datei:Aesculus parviflora 02.jpg|mini|Frucht der [[Strauch-Rosskastanie]] (''Aesculus parviflora'')]]
[[Datei:Larix sp Pollen 400x.jpg|mini|links|Larix: Pollen (400×)]]
[[Datei:Skarbin Laerchen Mischwald 17112006 03.jpg|mini|hochkant=1|Lärchen-Mischwald in Österreich im Herbst]]
Alle Lärchen-Arten sind sommergrüne [[Baum|Bäume]], werfen also im [[Herbst|Spätherbst]] ihre nadelförmigen [[Blatt (Pflanze)|Blätter]] ab. Damit sind sie eine der zwei nicht immergrünen Gattungen innerhalb der Kieferngewächse. Die andere Gattung ist die der [[Goldlärche]]n, welche nicht zu den Lärchen gehört. An einem [[Kurztrieb]] befinden sich 10 bis 60 Nadelblätter oder die Nadelblätter befinden sich einzeln an einjährigen Langtrieben. Die Borke ist an jungen Bäumen silber-grau bis grau-braun; sie wird später rötlich braun bis braun.


=== Erscheinungsbild und Blätter ===
Die [[Europäische Lärche]] (''Larix decidua'') erreicht Wuchshöhen von etwa 40 Meter, amerikanische Lärchen werden sogar noch etwas größer.
Die Rosskastanien-Arten sind sommergrüne [[Baum|Bäume]] oder [[Strauch|Sträucher]]. Sie zählen zu den [[Flachwurzler]]n. Die Winterknospen sind groß, häufig harzreich und bestehen aus mehreren Paaren von [[Knospendeckung|imbricaten]] Schuppen. Die Außenseite der Schuppen ist kahl oder leicht behaart.


Die gegenständig an den Zweigen angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind [[Blattform#Gliederung der Spreite|fingerförmig gefiedert]] und bestehen aus fünf bis elf [[Blättchen|Fiederblättern]]. Die Fiederblätter haben einen gesägten bis gezähnten [[Blattform#Spreitenrand|Blattrand]].
Larix-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig ([[monözisch]]), sie besitzen also männliche und weibliche Zapfen an einem Baum. Die einzeln stehenden männlichen Zapfen sind eiförmig bis zylindrisch, gelblich und meist kleiner als 1&nbsp;cm. Die weiblichen Zapfen sind anfangs grün, rot oder purpurfarben. Sie benötigen von der [[Befruchtung]] bis zur Reife vier bis sieben Monate, bleiben aber auch nach dem Ausstreuen der Samen noch mehrere Jahre am Baum. Die eiförmigen bis kugeligen [[Zapfen (Botanik)|Zapfen]] stehen aufrecht endständig an [[Kurztrieb]]en oder an einem kurzen, gebogenen, beblätterten Stiel am Zweig. Bei Reife sind sie hell bis dunkel braun. Die Samenschuppen sind meist etwas breiter als lang. Die Deckschuppen sind glatt und dünn.
Die kleinen [[Same (Pflanze)|Samen]] sind weißlich und 4 bis 6&nbsp;mm groß mit 6 bis 9&nbsp;mm großen Flügeln.
Die Sämlinge besitzen vier bis acht Keimblätter ([[Kotyledonen]]).


=== Blütenstände und Blüten ===
=== Rekorde ===
Die Blütenstände sind zylindrische bis konische [[Thyrsus (Blütenstand)|Thyrsen]] mit einfachen Seitenzweigen. [[Tragblatt|Tragblätter]] fehlen.
[[Datei:Lärche, Meyers Großes Konversationslexikon von 1905.jpg|mini|Europäische (oben und Mitte), Sibirische (rechts unten), Japanische (links unten), Dahurische (Mitte unten) und Ostamerikanische Lärche (Mitte rechts), Abbildung]]
Die höchste Lärche Europas ist vermutlich die Hildegard-Lärche im Überlinger Forst am Bodensee, die mit 45 Meter Höhe, 4,75 Meter Umfang und 27 Festmeter Holz ein Alter von ca. 300 Jahren hat. Der Name geht auf eine Schenkung der Gräfin Hildegard zurück.
In der Schweiz gibt es ein Exemplar mit 10,70 Meter Stammumfang, 3,34 Meter Brusthöhendurchmesser, 8,50 Meter Taillenumfang (in 3 Meter Höhe), 12 Meter Basisumfang und 45&nbsp;m³ Stamminhalt.
Der höchste Baum der Gattung ist eine [[Westamerikanische Lärche]] (''Larix occidentalis''), der „Seeley Lake Giant“ im [[Lolo National Forest]] in [[Montana]], mit einer Wuchshöhe von 49,4 Meter, einem Stammdurchmesser (BHD) von 2,21 Meter und 83 m³ Stamminhalt.<ref name="Gymn" />


Die meist großen und auffälligen [[Blüte]]n sind vier- oder fünfzählig mit doppelter [[Blütenhülle]]. Die [[Kelchblatt|Kelchblätter]] sind verwachsen und bilden eine röhren- bis glockenförmige Kelchröhre. Die [[Kronblatt|Kronblätter]] sind häufig ungleich. Sie sind genagelt, die Platte ist verkehrt-eiförmig, lanzettlich oder spatelförmig. Der [[Fruchtknoten]] steht nicht auf einem [[Gynophor]], der [[Griffel (Botanik)|Griffel]] ist lang und schlank, die [[Narbe (Botanik)|Narbe]] zusammengedrückt kugelig, manchmal leicht gelappt.
Der zweifellos älteste Fund ist das aus einer Lärche geschnitzte [[Holzidol aus dem Schigir-Moor|Shigir-Idol]], das aus 4 Metern Tiefe des Shigir-Moors im Transural geborgen wurde und [[Dendrochronologie|dendrochronologisch]] auf ca. 11.000 Jahre datiert wurde. Das einst wohl über 5 Meter große Idol erinnert verblüffend an Holzidole, die z.&nbsp;B. auch in Nordeuropa gefunden wurden. Es wird im Sverdlovsk Regional Museum von Jekaterinburg ausgestellt.
 
=== Früchte und Samen ===
Die kugeligen bis birnenförmigen [[Kapselfrucht|Kapselfrüchte]] enthalten häufig nur einen [[Same (Pflanze)|Samen]]. Das [[Perikarp]] ist meist glatt, seltener runzelig oder stachelig, letzteres bei der [[Gewöhnliche Rosskastanie|Gewöhnlichen Rosskastanie]]. Die Samen sind wie die Kapselfrucht kugelig bis birnenförmig, und 2 bis 7&nbsp;cm groß. Die [[Samenschale]] ist braun, der Nabel ([[Hilum]]) ist groß, blass und nimmt ein Drittel bis zur Hälfte des Samens ein.
 
=== Chromosomensatz ===
Die [[Chromosom]]engrundzahl beträgt x = 20.
 
== Verbreitung und Standortansprüche ==
[[Datei:Aesculus-parviflora-habit.JPG|mini|[[Habitus (Biologie)|Sektion ''Macrothyrsus'': Habitus]] der amerikanischen [[Strauch-Rosskastanie]] (''Aesculus parviflora'')]]
 
Die ältesten gefundenen [[Fossil]]ien der Gattung stammen aus dem [[Paläozän]]; in Europa stammen die ältesten Funde aus dem [[Oligozän]].
 
Die Gattung ''Aesculus'' ist auf der [[Nordhalbkugel]] verbreitet und kommt hier vorwiegend in der gemäßigten Klimazone vor. Das [[Verbreitungsgebiet]] der Gattung ist zersplittert ([[Disjunktion (Biologie)|disjunkt]]) und gliedert sich in drei Teilgebiete: In Nordamerika kommen sieben Arten von der West- bis zur Ostküste vor, in Asien fünf oder sechs Arten vom Himalaya-Gebiet über Südostasien und China bis Japan. Eine Art, die Gewöhnliche Rosskastanie, ist in Südosteuropa heimisch, wird jedoch in Europa verbreitet angepflanzt. Die Gattung der Rosskastanien (''Aesculus'') ist die einzige der drei Gattungen der Unterfamilie der [[Rosskastaniengewächse]] (Hippocastanoideae), die vom Menschen in Kultur genommen wurde.
 
== Namensgebung ==
Der Gattungsname ''Aesculus'' wurde erst von [[Carl von Linné]] auf die Rosskastanien übertragen. In der Antike wurde mit dem lateinischen Wort ''aesculus'' eine [[Eichen]]art bezeichnet, die dem [[Jupiter (Mythologie)|Jupiter]] heilig war, auf Bergen wuchs, von hohem Wuchs und festem Holz war.<ref name="SchmeilFitschenCDrom" /> Das Wort bezog sich möglicherweise auf die [[Trauben-Eiche]] (''Quercus petraea'').<ref name="Genaust1996" />
 
Der deutschsprachige [[Trivialname]] Rosskastanien bezieht sich eigentlich auf die [[Gewöhnliche Rosskastanie]]. Er beruht auf den der [[Edelkastanie]] optisch ähnlichen Samen, die von den [[Türken|Osmanen]] als Pferdefutter und als Heilmittel gegen Pferdehusten mitgeführt wurden und so nach Mitteleuropa gelangten.<ref name="SchmeilFitschenCDrom" /> Der Zusatz „Ross“ diente zur Unterscheidung dieser für den Menschen ungenießbaren Samen von den schon länger bekannten, essbaren Edelkastanien.<ref name="Genaust1996" />


== Zur Systematik siehe auch ==
== Zur Systematik siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Rosskastanien}}
* {{WikipediaDE|Lärchen}}


== Zu weiteren Themen siehe auch ==
== Zur Nutzung siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Rosskastanien}}
* {{WikipediaDE|Lärchen}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Rosskastanien}}
* {{WikipediaDE|Lärchen}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Nianhe Xia, Nicholas J. Turland: [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=2&taxon_id=100706 ''Aesculus.'', S. 2–4 - textgleich online wie gedrucktes Werk] [http://flora.huh.harvard.edu/china//PDF/PDF12/Aesculus.pdf (pdf; 197&nbsp;kB)]
* {{Literatur | Autor=Michael P. Frankis | Titel=Generic Inter-Relationships in Pinaceae | Sammelwerk=Notes Royal Botanical Garden Edinburgh | Band=45 | Nummer=3 | Jahr=1988 | Seiten=527–548 | Online=[http://www.pinetum.org/noteRBGE.htm online] | Zugriff=2011-11-06}}
* {{Internetquelle | autor= Christopher J. Earle | url=http://www.conifers.org/pi/Larix.php | sprache=en| titel=Larix | werk= The Gymnosperm Database | datum=2011-05-27| zugriff=2011-11-06}}
* {{Literatur | Autor=Robert Schloeth | Titel=Die Lärche. Ein intimes Baumporträt | Auflage= | Verlag=AT | Ort=Aarau | Jahr=1998 | ISBN=3-85502-563-0 }}
*  Walter Erhardt u. a.: ''Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen''. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Aesculus|Rosskastanien (''Aesculus'')}}
{{Wiktionary|Lärche}}
* Laurence C. Hatch: [http://www.plantnames.org/aesculus.html Nos Aesculus Page], plantnames.org 1998–2005 (engl.)
{{Commonscat|Larix|Lärchen}}
* 2012: [http://nachrichten.rp-online.de/regional/bakterien-bedrohen-kastanien-1.3030695 Das Bakterium Pseudomonas syringae pv.aesculi breitet sich in NRW und anderswo aus]


=== Einzelnachweise ===
=== Einzelnachweise ===
<references>
<references />
<ref name="SchmeilFitschenCDrom">Siegmund Seybold (Hrsg.): ''Schmeil-Fitschen interaktiv'' (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6.</ref>
<ref name="Genaust1996">Helmut Genaust: ''Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen''. 3. Auflage, Birkhäuser, Basel 1996, S. 42 (Nachdruck ISBN 3-937872-16-7).</ref>
</references>


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[[Kategorie:Bäume]]
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{{Wikipedia}}
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Version vom 26. Januar 2018, 06:48 Uhr

Lärchen

Europäische Lärche (Larix decidua), Illustration

Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Coniferopsida
Ordnung: Koniferen (Coniferales)
Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
Unterfamilie: Laricoideae
Gattung: Lärchen
Larix
Mill.

Die Lärchen (Larix) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie wachsen häufig in den nördlichen Urwäldern und in Wirtschaftswäldern. Die Europäische Lärche war der Baum des Jahres 2012 in Deutschland und der Baum des Jahres 2002 in Österreich.

Beschreibung

Zwei männliche und ein weiblicher Zapfen der Europäischen Lärche während der Blütezeit.
Larix: Pollen (400×)
Lärchen-Mischwald in Österreich im Herbst

Alle Lärchen-Arten sind sommergrüne Bäume, werfen also im Spätherbst ihre nadelförmigen Blätter ab. Damit sind sie eine der zwei nicht immergrünen Gattungen innerhalb der Kieferngewächse. Die andere Gattung ist die der Goldlärchen, welche nicht zu den Lärchen gehört. An einem Kurztrieb befinden sich 10 bis 60 Nadelblätter oder die Nadelblätter befinden sich einzeln an einjährigen Langtrieben. Die Borke ist an jungen Bäumen silber-grau bis grau-braun; sie wird später rötlich braun bis braun.

Die Europäische Lärche (Larix decidua) erreicht Wuchshöhen von etwa 40 Meter, amerikanische Lärchen werden sogar noch etwas größer.

Larix-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch), sie besitzen also männliche und weibliche Zapfen an einem Baum. Die einzeln stehenden männlichen Zapfen sind eiförmig bis zylindrisch, gelblich und meist kleiner als 1 cm. Die weiblichen Zapfen sind anfangs grün, rot oder purpurfarben. Sie benötigen von der Befruchtung bis zur Reife vier bis sieben Monate, bleiben aber auch nach dem Ausstreuen der Samen noch mehrere Jahre am Baum. Die eiförmigen bis kugeligen Zapfen stehen aufrecht endständig an Kurztrieben oder an einem kurzen, gebogenen, beblätterten Stiel am Zweig. Bei Reife sind sie hell bis dunkel braun. Die Samenschuppen sind meist etwas breiter als lang. Die Deckschuppen sind glatt und dünn. Die kleinen Samen sind weißlich und 4 bis 6 mm groß mit 6 bis 9 mm großen Flügeln. Die Sämlinge besitzen vier bis acht Keimblätter (Kotyledonen).

Rekorde

Europäische (oben und Mitte), Sibirische (rechts unten), Japanische (links unten), Dahurische (Mitte unten) und Ostamerikanische Lärche (Mitte rechts), Abbildung

Die höchste Lärche Europas ist vermutlich die Hildegard-Lärche im Überlinger Forst am Bodensee, die mit 45 Meter Höhe, 4,75 Meter Umfang und 27 Festmeter Holz ein Alter von ca. 300 Jahren hat. Der Name geht auf eine Schenkung der Gräfin Hildegard zurück. In der Schweiz gibt es ein Exemplar mit 10,70 Meter Stammumfang, 3,34 Meter Brusthöhendurchmesser, 8,50 Meter Taillenumfang (in 3 Meter Höhe), 12 Meter Basisumfang und 45 m³ Stamminhalt. Der höchste Baum der Gattung ist eine Westamerikanische Lärche (Larix occidentalis), der „Seeley Lake Giant“ im Lolo National Forest in Montana, mit einer Wuchshöhe von 49,4 Meter, einem Stammdurchmesser (BHD) von 2,21 Meter und 83 m³ Stamminhalt.[1]

Der zweifellos älteste Fund ist das aus einer Lärche geschnitzte Shigir-Idol, das aus 4 Metern Tiefe des Shigir-Moors im Transural geborgen wurde und dendrochronologisch auf ca. 11.000 Jahre datiert wurde. Das einst wohl über 5 Meter große Idol erinnert verblüffend an Holzidole, die z. B. auch in Nordeuropa gefunden wurden. Es wird im Sverdlovsk Regional Museum von Jekaterinburg ausgestellt.

Zur Systematik siehe auch

Zur Nutzung siehe auch

Siehe auch

Literatur

  •  Michael P. Frankis: Generic Inter-Relationships in Pinaceae. In: Notes Royal Botanical Garden Edinburgh. 45, Nr. 3, 1988, S. 527–548 (online, abgerufen am 6. November 2011).
  • Christopher J. Earle: Larix. In: The Gymnosperm Database. 27. Mai 2011, abgerufen am 6. November 2011 (english).
  •  Robert Schloeth: Die Lärche. Ein intimes Baumporträt. AT, Aarau 1998, ISBN 3-85502-563-0.
  • Walter Erhardt u. a.: Der große Zander. Enzyklopädie der Pflanzennamen. Band 2. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-8001-5406-7

Weblinks

 Wiktionary: Lärche – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Lärchen - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens Gymn wurde kein Text angegeben.


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