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'''Steppenwolf''' ist eine [[USA|US-amerikanisch]]-[[Kanada|kanadische]] [[Hard-Rock]]-Band der späten 1960er und frühen 1970er Jahre. Ihre erfolgreichsten Lieder waren ''[[Born to Be Wild]]'', ''Magic Carpet Ride'' und ''The Pusher''. | |||
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Der Frontmann und Sänger [[John Kay (Musiker)|John Kay]] wurde als Joachim Fritz Krauledat am 12. April 1944 in [[Sowetsk (Kaliningrad)|Tilsit]] ([[Ostpreußen]]) geboren. Als er vier Jahre alt war, floh seine Mutter mit ihm aus der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] nach [[Hannover]]. Dieses Erlebnis wurde im Lied ''Renegade'' auf dem Album ''Steppenwolf Seven'' verarbeitet. Nach zehn Jahren in Westdeutschland, wo der junge Joachim über die Soldatensender [[British Forces Network|BFN]] und [[American Forces Network|AFN]] den Rock’n’Roll kennenlernte, emigrierte die Familie 1958 nach [[Kanada]]. | |||
Kays erster Band ''The Sparrow'', einer experimentierenden [[Folk]]-Gruppe im [[Toronto]]er Stadtteil Yorkville und später in [[San Francisco]], war wenig Erfolg beschieden, und so formierte Kay die Band neu mit dem [[Schlagzeug]]er [[Jerry Edmonton]], dem [[Keyboard]]er [[Goldy McJohn]], dem 17-jährigen Nachwuchs-[[Gitarrist]]en [[Michael Monarch]] und dem [[E-Bass|Bassisten]] [[Rushton Moreve]]. Andere Quellen benennen den ebenfalls deutschstämmigen Bassisten [[Nick St. Nicholas]] als Gründungsmitglied. Er war Mitglied bei The Sparrow und hatte die Band bereits verlassen, als aus ihr Steppenwolf wurde. Zu dieser Zeit spielte er bei T.I.M.E. Nach dem Weggang Moreves kehrte er zurück und ersetzte ihn. Der Name ''Steppenwolf'' wurde nach dem [[Der Steppenwolf|gleichnamigen Roman]] [[Hermann Hesse]]s gewählt. In nur vier Tagen wurde 1968 das Debüt-Album ''[[Steppenwolf (Steppenwolf-Album)|Steppenwolf]]'' aufgenommen. | |||
Der von dem ehemaligen Sparrow-Mitglied [[Dennis Edmonton]], Bruder von Schlagzeuger Jerry Edmonton, als [[Mars Bonfire]] geschriebene Song ''Born to Be Wild'' (US No. 2 der Billboard Hot 100) wurde 1968 der erste Hit der Band. Als dieses Lied 1969 im [[Road Movie]] ''[[Easy Rider]]'' die Titelsequenz mit den über die Colorado-Brücke und die [[Route 66]] fahrenden [[Harley-Davidson]]-Motorrädern begleitete, wurde die Band schlagartig weltberühmt. Im Film wurde außerdem mit Steppenwolfs ''The Pusher'' ein Drogendeal untermalt, dessen Gewinn in Form von [[US-Dollar|Dollar-Noten]] symbolträchtig in dem mit der [[Flagge der Vereinigten Staaten|US-Flagge]] bemalten Benzintank versteckt wird. Das Lied stammt im Original vom [[Country-Musik|Country]]-Sänger und Schauspieler [[Hoyt Axton]]; es richtet sich gegen den profitorientierten [[Drogenhandel]], verteidigt jedoch das individuelle Recht auf Drogenkonsum. Auch in Live-Auftritten, wie etwa im [[Musikladen]], verkörperte John Kay das Image des grimmigen Rockers und Outlaws in schwarzem Leder mit dunkler Sonnenbrille. Die Brille trägt er allerdings aufgrund einer angeborenen [[Achromatopsie]]; er gilt als ''legally blind'' (blind nach gesetzlicher Regelung, seine Sehstärke liegt bei 21 %) und darf somit auch keinen Führerschein erwerben. | |||
Die Band hatte weitere Erfolge mit den Liedern ''Magic Carpet Ride'' (US 3), ''Hey Lawdy Mama'' (US 35), ''Rock Me'' (US 10) und ''Monster'' (US 39), mit dem das Amerika der [[Richard Nixon|Nixon]]-Ära kritisiert wurde. 1972 brach sie nach turbulenten Jahren mit mehreren Umbesetzungen auseinander. Kay begann eine Solo-Karriere (Alben ''Forgotten Songs And Unsung Heroes'' von 1972 und ''My Sportin' Life'' von 1973). Mitte der 1970er Jahre traten Steppenwolf noch einmal im Rahmen einer Tour auf, um sich dann nach Veröffentlichung dreier Studioalben zwischen 1974 und 1976 abermals zu trennen. John Kay brachte 1978 ein weiteres Soloalbum mit dem Titel ''All In Good Time'' heraus. Nachdem einige der vielen ehemaligen Bandmitglieder den Namen für eigene Projekte genutzt hatten, sicherte sich Kay die Rechte und tritt seither als ''John Kay and Steppenwolf'' auf. Die verschworene Anhängerschaft der Band bezeichnet sich als ''Wolf Pack'' (Wolfsrudel). Im Jahr 2012 feierten JOHN KAY & STEPPENWOLF das 45-jährige Bandbestehen. | |||
Im Jahr 1974 traf sich ein Fragment der Gründungsmitglieder, bestehend aus John Kay, Jerry Edmonton und Goldy McJohn, mit dem Bassisten George Biondo und dem Leadgitarristen Bobby Cochran in John Kays Privatstudio „Sound Factory“ und nahm die Tracks zur LP ''Slow Flux'' auf. Der Mixdown erfolgte dann mit Unterstützung von Dave Hassinger und das endgültige Mastering wurde im „The Mastering Lab“ vollzogen. Die LP besteht aus den Songs ''Gang War Blues'', ''Children of Night'', ''Justice don't be slow'', ''Get into the Wind'', ''Jeraboah'', ''Straight shootin' Woman'' (US 29), ''Smokey Factory Blues'' (geschrieben von [[Albert Hammond]]/Mike Hazlewood), ''Morning Blue'', ''A fool's Fantasy'' und ''Fishin' in the Dark''. | |||
Die LP kostete damals in London 1,95 Pfund. | |||
[[ | Da Kay die Band nach dem Roman Hermann Hesses benannt hatte, lud Hesses Geburtsstadt [[Calw]] ihn 2002 zum Internationalen Hermann-Hesse-Festival ein, bei dem auch andere von Hesse inspirierte Gruppen, wie z. B. [[Anyone’s Daughter]], auftraten. | ||
== Sonstiges == | |||
Das Lied ''Magic Carpet Ride'' ist Teil der Soundtracks der Filme [[Team America: World Police|Team America]], [[Apollo 13 (Film)|Apollo 13]], [[Sahara – Abenteuer in der Wüste]], [[Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung|Austin Powers 2]], [[Die Maske (1985)|Die Maske]], [[Star Trek: Der erste Kontakt]], [[Jay und Silent Bob schlagen zurück]], [[The Dish]] sowie [[Freunde mit gewissen Vorzügen]].<ref>[http://www.stlyrics.com/j/jayandsilentbobstrikeback.htm stlyrics.com] (englisch)</ref> | |||
Im Jahre 1987 wird in der Serie [[Wikipedia:Eine schrecklich nette Familie|Eine schrecklich nette Familie]] der Song ''Born To Be Wild'' in der ersten Staffel verwendet. | |||
== Diskografie == | |||
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== Weblinks == | |||
* [http://www.steppenwolf.com/ Website der Band mit Texten und Infos] (englisch) | |||
* Matthias Greffrath, ZEITmagazin LEBEN, Nr. 8, 14. Februar 2008 [http://www.zeit.de/2008/08/Born-to-be-wild ''Der Wilde von nebenan – Hannover nach dem Krieg: Zwei Jungs spielen Fußball. Der eine singt später "Born To Be Wild", der andere wird Journalist und schreibt über ihr Wiedersehen nach 50 Jahren.''] | |||
== Einzelnachweise == | |||
<references /> | |||
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[[Kategorie:US-amerikanische Band]] | |||
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Version vom 8. Juli 2019, 16:46 Uhr
Steppenwolf ist eine US-amerikanisch-kanadische Hard-Rock-Band der späten 1960er und frühen 1970er Jahre. Ihre erfolgreichsten Lieder waren Born to Be Wild, Magic Carpet Ride und The Pusher.
Bandgeschichte
Der Frontmann und Sänger John Kay wurde als Joachim Fritz Krauledat am 12. April 1944 in Tilsit (Ostpreußen) geboren. Als er vier Jahre alt war, floh seine Mutter mit ihm aus der sowjetischen Besatzungszone nach Hannover. Dieses Erlebnis wurde im Lied Renegade auf dem Album Steppenwolf Seven verarbeitet. Nach zehn Jahren in Westdeutschland, wo der junge Joachim über die Soldatensender BFN und AFN den Rock’n’Roll kennenlernte, emigrierte die Familie 1958 nach Kanada.
Kays erster Band The Sparrow, einer experimentierenden Folk-Gruppe im Torontoer Stadtteil Yorkville und später in San Francisco, war wenig Erfolg beschieden, und so formierte Kay die Band neu mit dem Schlagzeuger Jerry Edmonton, dem Keyboarder Goldy McJohn, dem 17-jährigen Nachwuchs-Gitarristen Michael Monarch und dem Bassisten Rushton Moreve. Andere Quellen benennen den ebenfalls deutschstämmigen Bassisten Nick St. Nicholas als Gründungsmitglied. Er war Mitglied bei The Sparrow und hatte die Band bereits verlassen, als aus ihr Steppenwolf wurde. Zu dieser Zeit spielte er bei T.I.M.E. Nach dem Weggang Moreves kehrte er zurück und ersetzte ihn. Der Name Steppenwolf wurde nach dem gleichnamigen Roman Hermann Hesses gewählt. In nur vier Tagen wurde 1968 das Debüt-Album Steppenwolf aufgenommen.
Der von dem ehemaligen Sparrow-Mitglied Dennis Edmonton, Bruder von Schlagzeuger Jerry Edmonton, als Mars Bonfire geschriebene Song Born to Be Wild (US No. 2 der Billboard Hot 100) wurde 1968 der erste Hit der Band. Als dieses Lied 1969 im Road Movie Easy Rider die Titelsequenz mit den über die Colorado-Brücke und die Route 66 fahrenden Harley-Davidson-Motorrädern begleitete, wurde die Band schlagartig weltberühmt. Im Film wurde außerdem mit Steppenwolfs The Pusher ein Drogendeal untermalt, dessen Gewinn in Form von Dollar-Noten symbolträchtig in dem mit der US-Flagge bemalten Benzintank versteckt wird. Das Lied stammt im Original vom Country-Sänger und Schauspieler Hoyt Axton; es richtet sich gegen den profitorientierten Drogenhandel, verteidigt jedoch das individuelle Recht auf Drogenkonsum. Auch in Live-Auftritten, wie etwa im Musikladen, verkörperte John Kay das Image des grimmigen Rockers und Outlaws in schwarzem Leder mit dunkler Sonnenbrille. Die Brille trägt er allerdings aufgrund einer angeborenen Achromatopsie; er gilt als legally blind (blind nach gesetzlicher Regelung, seine Sehstärke liegt bei 21 %) und darf somit auch keinen Führerschein erwerben.
Die Band hatte weitere Erfolge mit den Liedern Magic Carpet Ride (US 3), Hey Lawdy Mama (US 35), Rock Me (US 10) und Monster (US 39), mit dem das Amerika der Nixon-Ära kritisiert wurde. 1972 brach sie nach turbulenten Jahren mit mehreren Umbesetzungen auseinander. Kay begann eine Solo-Karriere (Alben Forgotten Songs And Unsung Heroes von 1972 und My Sportin' Life von 1973). Mitte der 1970er Jahre traten Steppenwolf noch einmal im Rahmen einer Tour auf, um sich dann nach Veröffentlichung dreier Studioalben zwischen 1974 und 1976 abermals zu trennen. John Kay brachte 1978 ein weiteres Soloalbum mit dem Titel All In Good Time heraus. Nachdem einige der vielen ehemaligen Bandmitglieder den Namen für eigene Projekte genutzt hatten, sicherte sich Kay die Rechte und tritt seither als John Kay and Steppenwolf auf. Die verschworene Anhängerschaft der Band bezeichnet sich als Wolf Pack (Wolfsrudel). Im Jahr 2012 feierten JOHN KAY & STEPPENWOLF das 45-jährige Bandbestehen.
Im Jahr 1974 traf sich ein Fragment der Gründungsmitglieder, bestehend aus John Kay, Jerry Edmonton und Goldy McJohn, mit dem Bassisten George Biondo und dem Leadgitarristen Bobby Cochran in John Kays Privatstudio „Sound Factory“ und nahm die Tracks zur LP Slow Flux auf. Der Mixdown erfolgte dann mit Unterstützung von Dave Hassinger und das endgültige Mastering wurde im „The Mastering Lab“ vollzogen. Die LP besteht aus den Songs Gang War Blues, Children of Night, Justice don't be slow, Get into the Wind, Jeraboah, Straight shootin' Woman (US 29), Smokey Factory Blues (geschrieben von Albert Hammond/Mike Hazlewood), Morning Blue, A fool's Fantasy und Fishin' in the Dark. Die LP kostete damals in London 1,95 Pfund.
Da Kay die Band nach dem Roman Hermann Hesses benannt hatte, lud Hesses Geburtsstadt Calw ihn 2002 zum Internationalen Hermann-Hesse-Festival ein, bei dem auch andere von Hesse inspirierte Gruppen, wie z. B. Anyone’s Daughter, auftraten.
Sonstiges
Das Lied Magic Carpet Ride ist Teil der Soundtracks der Filme Team America, Apollo 13, Sahara – Abenteuer in der Wüste, Austin Powers 2, Die Maske, Star Trek: Der erste Kontakt, Jay und Silent Bob schlagen zurück, The Dish sowie Freunde mit gewissen Vorzügen.[1]
Im Jahre 1987 wird in der Serie Eine schrecklich nette Familie der Song Born To Be Wild in der ersten Staffel verwendet.
Diskografie
- Steppenwolf (Band)#Diskografie - Artikel in der deutschen Wikipedia
Siehe auch
- Steppenwolf (Band) - Artikel in der deutschen Wikipedia
Weblinks
- Website der Band mit Texten und Infos (englisch)
- Matthias Greffrath, ZEITmagazin LEBEN, Nr. 8, 14. Februar 2008 Der Wilde von nebenan – Hannover nach dem Krieg: Zwei Jungs spielen Fußball. Der eine singt später "Born To Be Wild", der andere wird Journalist und schreibt über ihr Wiedersehen nach 50 Jahren.
Einzelnachweise
- ↑ stlyrics.com (englisch)
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Steppenwolf aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |