Analogie: Unterschied zwischen den Versionen

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== Philosophie und Logik ==
== Philosophie ==


Als '''Analogie''' (von {{ELSalt|ἀναλογία}}, „Verhältnis“) wird in der [[Philosophie]] die [[Gleichheit]] oder [[Ähnlichkeit]] beliebiger [[Struktur]]en hinsichtlich bestimmter [[Eigenschaft]]en bezeichnet. Ein [[Analogieschluss]] oder [[Analogismus]] ist eine [[Schluss]]folgerung, die auf der Analogie zwischen Objekten beruht.
Als '''Analogie''' (von {{ELSalt|ἀναλογία}}, „Verhältnis“) wird in der [[Philosophie]] die [[Gleichheit]] oder [[Ähnlichkeit]] beliebiger [[Struktur]]en hinsichtlich bestimmter [[Eigenschaft]]en bezeichnet.  


In der [[Antike]] wurde der [[Begriff]] der Analogie zunächst für [[Mathematik|mathematische]] bzw. [[Geometrie|geometrische]] Proportionen gebraucht. [[Platon]] führte ihn in die Philosophie ein, da er gemäß seiner [[Ideenlehre]] der Ansicht war, dass die [[Sinnliche Welt|sichtbare Welt]] ein vergängliches [[Abbild]] der [[ewig]]en [[Ideenwelt]] sei, und darum letztere durch ihr [[sinnlich]]es '''Analogon''' [[Erkenntnis|erkannt]] oder zumindest beschrieben werden kann. In der [[christlich]]en Philosophie des [[Mittelalter]]s versuchte man die Frage zu klären, wie man mittels Analogien sinnvoll von [[Gott]] sprechen könne. In der [[Neuzeit]], d.h. im beginnenden [[Bewusstseinsseelenzeitalter]], wurde das analogische Denken in den [[Naturwissenschaft]]en sehr lange erfolgreich benutzt, um die auf dem Gebiet der [[Mechanik]] aufgefundenen und mathematisch formulierten Gesetze auch für ganz andere [[Phänomen]]bereiche nutzbar zu machen. So wurde etwa die mechanische Wellenlehre auf das [[Licht]] übertragen und dieses analog als [[elektromagnetische Welle]] beschrieben. Damit wurde aber zugleich das mechanistische [[Denken]] in Weltbereiche hineingetragen, das diesen nur sehr bedingt angemessen ist und dessen [[wesen]]tlichste Eigenschaften dadurch gerade ausgeblendet wurden. Das hat auch [[Rudolf Steiner]] ganz klar erkannt und darum auf die große Bedeutung der [[Goetheanistische Naturwissenschaft|Goetheanistischen Naturanschauung]] hingewiesen, die diesem Fehler nicht unterliegt.
In der [[Antike]] wurde der [[Begriff]] der Analogie zunächst für [[Mathematik|mathematische]] bzw. [[Geometrie|geometrische]] Proportionen gebraucht. [[Platon]] führte ihn in die Philosophie ein, da er gemäß seiner [[Ideenlehre]] der Ansicht war, dass die [[Sinnliche Welt|sichtbare Welt]] ein vergängliches [[Abbild]] der [[ewig]]en [[Ideenwelt]] sei, und darum letztere durch ihr [[sinnlich]]es '''Analogon''' [[Erkenntnis|erkannt]] oder zumindest beschrieben werden kann. In der [[christlich]]en Philosophie des [[Mittelalter]]s versuchte man die Frage zu klären, wie man mittels Analogien sinnvoll von [[Gott]] sprechen könne. In der [[Neuzeit]], d.h. im beginnenden [[Bewusstseinsseelenzeitalter]], wurde das analogische Denken in den [[Naturwissenschaft]]en sehr lange erfolgreich benutzt, um die auf dem Gebiet der [[Mechanik]] aufgefundenen und mathematisch formulierten Gesetze auch für ganz andere [[Phänomen]]bereiche nutzbar zu machen. So wurde etwa die mechanische Wellenlehre auf das [[Licht]] übertragen und dieses analog als [[elektromagnetische Welle]] beschrieben. Damit wurde aber zugleich das mechanistische [[Denken]] in Weltbereiche hineingetragen, das diesen nur sehr bedingt angemessen ist und dessen [[wesen]]tlichste Eigenschaften dadurch gerade ausgeblendet wurden. Das hat auch [[Rudolf Steiner]] ganz klar erkannt und darum auf die große Bedeutung der [[Goetheanistische Naturwissenschaft|Goetheanistischen Naturanschauung]] hingewiesen, die diesem Fehler nicht unterliegt.
== Logik ==
In der [[Logik]] ist ein [[Analogieschluss]] oder [[Analogismus]] eine [[Schluss]]folgerung, die auf der Analogie zwischen Objekten beruht.


== Biologie ==
== Biologie ==

Version vom 8. Oktober 2018, 14:26 Uhr

Philosophie

Als Analogie (von griech. ἀναλογία, „Verhältnis“) wird in der Philosophie die Gleichheit oder Ähnlichkeit beliebiger Strukturen hinsichtlich bestimmter Eigenschaften bezeichnet.

In der Antike wurde der Begriff der Analogie zunächst für mathematische bzw. geometrische Proportionen gebraucht. Platon führte ihn in die Philosophie ein, da er gemäß seiner Ideenlehre der Ansicht war, dass die sichtbare Welt ein vergängliches Abbild der ewigen Ideenwelt sei, und darum letztere durch ihr sinnliches Analogon erkannt oder zumindest beschrieben werden kann. In der christlichen Philosophie des Mittelalters versuchte man die Frage zu klären, wie man mittels Analogien sinnvoll von Gott sprechen könne. In der Neuzeit, d.h. im beginnenden Bewusstseinsseelenzeitalter, wurde das analogische Denken in den Naturwissenschaften sehr lange erfolgreich benutzt, um die auf dem Gebiet der Mechanik aufgefundenen und mathematisch formulierten Gesetze auch für ganz andere Phänomenbereiche nutzbar zu machen. So wurde etwa die mechanische Wellenlehre auf das Licht übertragen und dieses analog als elektromagnetische Welle beschrieben. Damit wurde aber zugleich das mechanistische Denken in Weltbereiche hineingetragen, das diesen nur sehr bedingt angemessen ist und dessen wesentlichste Eigenschaften dadurch gerade ausgeblendet wurden. Das hat auch Rudolf Steiner ganz klar erkannt und darum auf die große Bedeutung der Goetheanistischen Naturanschauung hingewiesen, die diesem Fehler nicht unterliegt.

Logik

In der Logik ist ein Analogieschluss oder Analogismus eine Schlussfolgerung, die auf der Analogie zwischen Objekten beruht.

Biologie

Analogie und Homologie

In der Biologie spricht man von Analogie, wenn verschiedene Ordnungen (Taxa) von Lebewesen unabhängig voneinander ähnliche (analoge) Merkmale, Organe, Gene, Verhaltensweisen u. dgl. entwickeln, die ihre Vorfahren noch nicht hatten. Es handelt sich also um eine Parallelentwicklung bzw. um eine konvergente Evolution oder kurz um eine Konvergenz. Ein gutes Beispiel dafür ist etwa die sehr ähnliche Schädelbildung des Wolfs und des mittlerweile ausgestorbenen Beutelwolfs oder die Konvergenz von Igel und Ameisenigel.

Wurden hingegen die einander ähnlichen Eigenschaften der verschiedenen Taxa von einem (vielleicht zeitlich weiter zurückliegenden) gemeinsamen Vorfahren ererbt, spricht man von Homologie.