Der Wohlstand der Nationen und Östliche Philosophie: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Wealth of Nations title RZ.jpg|miniatur|Titelseite von Adam Smith' Hauptwerk (1776)]]
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'''Der Wohlstand der Nationen''' (vollständiger engl. Titel: ''An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations'') ist das am 9. März 1776 erschienene Hauptwerk des schottischen [[Ökonom]]en [[Adam Smith]]. Es entstand als Kontrapunkt zum bis dahin wirtschaftspolitisch vorherrschenden [[Merkantilismus]] wie er von den damaligen europäischen Großmächten praktiziert wurde. Smiths Werk gilt als das grundlegende Werk der [[Wirtschaftswissenschaft]], welche sich erst in der Folgezeit als eigenständige Wissenschaftsdisziplin etablierte, und markiert sowohl den Beginn der [[Klassische Nationalökonomie|klassischen Nationalökonomie]] als auch parallel des [[Wikipedia:Wirtschaftsliberlaismus|Wirtschaftsliberalismus]].
Als '''östliche Philosophie''' wird gemeinhin die [[Philosophie]] [[Asien]]s, insbesondere die des [[China|chinesischen]], [[Indien|indischen]] und [[japan]]ischen Kulturraumes verstanden. Die Blütezeit der östlichen Philosophie stellt nach [[Karl Jaspers]] die von ihm so bezeichnete „[[Achsenzeit]]“ (800–200 v. Chr.) dar. Hier entwickelten sich die geschichtsmächtig gewordenen Denktraditionen des [[Konfuzianismus]], [[Daoismus]] und [[Buddhismus]].


Smith entwickelt in seinem Werk keine eigene geschlossene Theorie. ''Der Wohlstand der Nationen'' ist zum Großteil als Zusammenfassung der wirtschaftstheoretischen Erkenntnisse zahlreicher liberaler Vordenker zu verstehen. Es erfuhr ein großes Echo durch nachfolgende Ökonomen wie [[David Ricardo]], [[Thomas Robert Malthus]] und [[Karl Marx]]. Heute ist das Werk vorrangig durch die Metapher der [[Wikipedia:Unsichtbare Hand|unsichtbaren Hand]] (und dem damit behaupteten Prinzip) bekannt, obwohl diese tatsächlich nur nebenbei von Smith erwähnt wurde.
Mit dem [[Hinduismus]] standen diese Traditionen später besonders im Norden des indischen Subkontinents in einem spannungsreichen Verhältnis zum [[Islam]].
Zudem wird das Zitat meist aus dem eigentlichen Kontext gerissen. Smith bezog sich mit seinem Begriff der "invisible hand" lediglich auf die Unterstützung der heimischen Industrie ("the support of domestic industry") im Gegensatz zum Import von Gütern. Er sagt in diesem Zusammenhang, dass der Unternehmer im Zuge der Unterstützung der heimischen Industrie durch die Maximierung des Gesamteinkommens, basierend auf seiner unternehmerischen Tätigkeit, nur nach seinem eigenen Profit strebe und nicht nach der Förderung des Gemeinwohls, welche lediglich ein Nebeneffekt seiner Gewinnmaximierung sei.<ref>Smith, Adam (1776), An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations - Book IV, Chapter II, Of Restraints upon the Importation from Foreign Countries of such Goods as can be Produced at Home, IV.2.9; "But the annual revenue of every society is always precisely equal to the exchangeable value of the whole annual produce of its industry, or rather is precisely the same thing with that exchangeable value. As every individual, therefore, endeavours as much as he can both to employ his capital in the support of domestic industry, and so to direct that industry that its produce may be of the greatest value; every individual necessarily labours to render the annual revenue of the society as great as he can. He generally, indeed, neither intends to promote the public interest, nor knows how much he is promoting it. By preferring the support of domestic to that of foreign industry, he intends only his own security; and by directing that industry in such a manner as its produce may be of the greatest value, he intends only his own gain, and he is in this, as in many other cases, led by an invisible hand to promote an end which was no part of his intention. Nor is it always the worse for the society that it was no part of it. By pursuing his own interest he frequently promotes that of the society more effectually than when he really intends to promote it. I have never known much good done by those who affected to trade for the public good. It is an affectation, indeed, not very common among merchants, and very few words need be employed in dissuading them from it."</ref> Heute verwendet man diese Wendung in der [[Neoklassische Theorie|neoklassischen Sichtweise]] jedoch für jedwede Art der Rechtfertigung einer Deregulierung der Märkte, um den Unternehmen möglichst viele Freiheiten zu gewähren.  


== Inhalt ==
Es gelingt immer nur ansatzweise, allgemeine Strömungen darzustellen, die als östliche Philosophie gelten können. Zu verschieden und reichhaltig ist die über mindestens drei Jahrtausende rekonstruierbare Kultur und Philosophie des Ostens. In der Auseinandersetzung mit ihr bestimmte die sogenannte westliche Philosophie immer wieder auch ihr eigenes Selbstverständnis.
Der Wohlstand der Nationen ist in fünf Bücher unterteilt:
# Von den Ursachen für die Steigerung der produktiven Kräfte der [[Arbeit (Philosophie)|Arbeit]] und von der Regel, nach der ihr Produkt unter die verschiedenen Klassen des Volkes natürlicherweise verteilt wird
# Natur, Ansammlung und Einsatz des Kapitals
# Die unterschiedliche Zunahme des Wohlstandes in einzelnen Ländern
# Systeme der [[Politische Ökonomie|Politischen Ökonomie]]
# Die Finanzen des Landesherrn oder des Staates


Das Werk behandelt z.&nbsp;B. die grundlegenden Wirkungsmechanismen der verschiedenen [[Markt|Märkte]], der [[Geld]]wirtschaft, der [[Produktionsfaktor]]en und des [[Außenhandel]]s.
== China ==
{{Hauptartikel|Chinesische Philosophie}}


In diesem Werk geht Smith speziell auf [[Arbeitsteilung]] in entstehenden Manufakturen ein und begründet seine Theorien am Beispiel der Stecknadelproduktion in Südengland.<ref>Smith, Adam (1776), An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations, Band 1, Nachdruck von 1981, Indianapolis, Indiana, USA, S. 14f., ISBN 0-86597-006-8</ref>
Die Anfänge der chinesischen Philosophie reichen bis weit in das zweite vorchristliche Jahrtausend zurück. Zu ihren zentralen Fragestellungen gehörte von jeher die Ordnung des Kosmos wie auch die Stellung des Menschen in ihm. Sehr alt ist die Lehre vom Urprinzip [[Dao]] sowie dem der Welt immanenten Gegensatz von [[Yin und Yang]]. Später entwickelten sich auf ihrer Grundlage zahlreiche Lehren, von denen die bekanntesten der [[Konfuzianismus]], der [[Daoismus]] und der [[Legalismus]] sind. Stets waren ausgeprägte [[Synkretismus|synkretistische]] Tendenzen zu beobachten, in deren Rahmen teilweise auch von außen importierte Lehren wie der [[Buddhismus]] mitaufgenommen und [[Sinisierung|sinisiert]] wurden. Aufgrund teilweise völlig unterschiedlicher Paradigmen, Fragestellungen und Herangehensweisen wird teilweise bestritten, ob die chinesischen Denktraditionen überhaupt als Philosophie im Sinne der westlichen Tradition angesehen werden können.
In Bezug auf dieses Beispiel wird Smith meistens lediglich zur Begründung der Vorteilhaftigkeit dieser Form der Arbeitsteilung zitiert. Hingegen wird selten darauf hingewiesen, dass Smith in seinem Buch ebenso vor den dramatischen Konsequenzen dieser Effektivierung der Arbeitsprozesse, nämlich einer Verdummung der Arbeiter durch die ständige Wiederholung der immer selben Handgriffe, warnt.<ref>Smith, Adam (1776), An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations -  Chapter I: On the Expenses of the Sovereign or Commonwealth, Part III: On the Expense of Public Works and Public Institutions, Article II: On the Expense of the Institutions for the Education of Youth ; 
"The man whose whole life is spent in performing a few simple operations, of which the effects are perhaps always the same, or very nearly the same, has no occasion to exert his understanding or to exercise his invention in finding out expedients for removing difficulties which never occur. He naturally loses, therefore, the habit of such exertion, and generally becomes as stupid and ignorant as it is possible for a human creature to become. The torpor of his mind renders him not only incapable of relishing or bearing a part in any rational conversation, but of conceiving any generous, noble, or tender sentiment, and consequently of forming any just judgement concerning many even of the ordinary duties of private life... But in every improved and civilized society this is the state into which the labouring poor, that is, the great body of the people, must necessarily fall, unless government takes some pains to prevent it."</ref>


== Übersetzungen, kommentierte Ausgaben ==
== Indien ==
Erstmals in die deutsche Sprache übertragen wurde das Werk 1776 und 1778 in zwei Bänden von Johann Friedrich Schiller, einem Cousin des Dichters Friedrich Schiller. Später brachte der Göttinger Historiker und Ökonom Georg Friedrich Sartorius (1765–1828) eine gedrängte Darstellung von Smiths Lehren unter dem Titel „Handbuch der Staatswirthschaft“ (Berlin: Unger, 1796) heraus, wodurch er sich um die Verbreitung des Werkes verdient machte. Später erschienen weitere Übersetzungen, u.a. von Christian Garve (1742–1798) und Max Stirner (1806–1856). Eine moderne Fassung ist die 2009 erschienene Übersetzung von Franz Stöpel. <ref>ISBN 978-3-86150-955-4 </ref> Eine Übersicht über die deutschen Übersetzungen gibt Harald Hagemann.<ref>[http://eet.pixel-online.org/files/research_papers/GE/German%20editions%20of%20Smith's%20Wealth%20of%20Nations.pdf PDF]</ref>
{{Hauptartikel|Indische Philosophie}}


== Siehe auch ==
Seit der Zeit der [[Upanishaden]] (9.–6. Jh. v. Chr.) kann man in Indien von einer entwickelten Philosophie sprechen. Die Ursprünge reichen jedoch in das 2. vorchristliche Jahrtausend zurück. Zentrale Themen bilden [[Samsara]] (Wiedergeburt), [[Karma]] ("Gesetz der Tat") und [[Dharma]] (kosmische Ordnung).
* {{WikipediaDE|Adam Smith}}
Von den sechs orthodoxen indischen Systemen (d. h. die die Autorität des [[Veda]] anerkennen) sind [[Vedanta]], [[Yoga]] und [[Samkhya]] die wichtigsten.
* {{WikipediaDE|Der Wohlstand der Nationen}}
Zu den sogenannten [[Häresie|heterodoxen]] Systemen zählen der [[Jainismus]] und die verschiedenen [[Buddhismus|buddhistischen]] Schulen.
* {{WikipediaDE|Klassische Nationalökonomie}}


== Literatur ==
== Japan ==
* Smith, Adam (1776), ''An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations.'', Band 1, Nachdruck von 1981, Indianapolis, Indiana, USA, S. 14f., ISBN 0-86597-006-8
{{Hauptartikel|Philosophie in Japan}}
* Smith, Adam (1776), ''An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations.'', Band 2, Nachdruck von 1981, Indianapolis, Indiana, USA, ISBN 0-86597-007-6
* Smith, Adam (1776), ''Untersuchung über das Wesen und die Ursachen des Volkswohlstandes'', übersetzt von F. Stöpel, bearbeitet von R. Prager, Berlin 1906,  Band 1-2: https://archive.org/details/untersuchungbe1v2smit, Band 3-4: https://archive.org/details/untersuchungbe3v4smit


''Voll-Faksimile-Ausgabe''
Wie die generelle kulturelle Entwicklung [[Japan]]s, so ist auch die dort entwickelte Philosophie ohne die maßgebliche Übernahme von Ideen zunächst des ostasiatischen Auslands bis ins 17. Jahrhundert, die nachfolgende und fast 200 Jahre andauernde Isolation Japans, sowie sein im 19. Jahrhundert einsetzendes Streben nach weltpolitischem Einfluss nicht zu erklären. Darüber hinaus stand die in Japan entwickelte Philosophie auch immer in engem Wechselverhältnis mit den innenpolitischen Machtkämpfen der säkularen und religiösen Autoritäten mit- und untereinander.
* ''An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations'', Vol. I/ Vol. II. Printed for W. Strahn; and T. Cadell, in the Strand, 1776; erschienen im IDION-Verlag, München 1976 (als Vorlage diente eine sich in der Universitätsbibliothek Heidelberg befindende Originalausgabe).


== Sekundärliteratur ==
Gleichzeitig mit der Einführung der [[Chinesische Schrift|chinesischen Schrift]] wurden auch die darin verfassten chinesischen Schriften rezipiert, die in Japan daoistisches, konfuzianistisches und vor allem buddhistisches Gedankengut (vgl. [[Buddhismus in Japan]]) bekannt machten und von da an mit den indigenen religiösen Traditionen (siehe [[Shintō]]) in stark [[Synkretismus|synkretistischer]] Weise das philosophische Denken in Japan mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten bis in die Gegenwart bestimmten.
* Föllinger, Sabine:  ''Der Einfluß der stoischen Philosophie auf die Grundlagen der modernen Wirtschaftstheorie bei Adam Smith.'' In: Barbara Neymeyr, Jochen Schmidt, Bernhard Zimmermann (Hrsg.): ''Stoizismus in der europäischen Philosophie, Literatur, Kunst und Politik. Eine Kulturgeschichte von der Antike bis zur Moderne.'' Band 2. de Gruyter, Berlin u. a. 2008, ISBN 978-3-11-020405-6, S. 1063–1079.
* Harold B. Jones: ''Marcus Aurelius, the Stoic Ethic, and Adam Smith.'' In: ''Journal of Business Ethics.'' Bd. 95, Nr. 1, 2010, S. 89–96, {{doi|10.1007/s10551-009-0349-9}}.
* Adam Smith für Anfänger: Der Wohlstand der Nationen - Eine Lese-Einführung von Helen Winter und Thomas Rommel, dtv, München 1999, ISBN 3-423-350708-0
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/sozialwissenschaft_adamsmith.pdf Adam Smith für Anfänger: Der Wohlstand der Nationen - Eine Besprechung der Leseeinführung von Helen Winter und Thomas Rommel] PDF


== Weblinks ==
== Siehe auch ==
{{Wikisource|en:The Wealth of Nations|The Wealth of Nations (Das vollständige Werk in englischer Sprache)}}
* [[Avicenna#Werke]] (zu ''Östliche Philosophie'' von Ibn Sina)
* [http://metalibri.wikidot.com/title:an-inquiry-into-the-nature-and-causes-of-the-wealth-of-nations:smith-a ''The Wealth of Nations''] at [http://metalibri.wikidot.com MetaLibri Digital Library]
* [http://metalibri.wikidot.com/title:theory-of-moral-sentiments:smith-a ''The Theory of Moral Sentiments''] at [http://metalibri.wikidot.com MetaLibri Digital Library]
<!-- * [http://www.rrz.uni-hamburg.de/RRZ/R.Tiwari/papers/unsichtbare-hand.pdf Adam Smith'
Ansatz zum Freihandel] (PDF-Datei; 131&nbsp;kB)
Link funktioniert nicht mehr :-(  -->


== Einzelanchweise ==
== Literatur ==
<references />
* Ingrid Fischer-Schreiber, Stephan Schuhmacher: ''Lexikon der östlichen Weisheitslehren'': Buddhismus, Hinduismus, Taoismus, Zen. Scherz, Bern 1986, ISBN 3-502-67403-5


{{SORTIERUNG:Wohlstand Der Nationen}}
== Weblinks ==
[[Kategorie:Sachbuch]]
* [https://www.rep.routledge.com/articles/overview/east-asian-philosophy/v-1 Roger T. Ames: ''East Asian philosophy''], in E. Craig (Hg.): ''Routledge Encyclopedia of Philosophy'', London 1998.
[[Kategorie:Wirtschaftswissenschaft]]
* {{dmoz|Society/Philosophy/Eastern_Philosophy/|Östliche Philosophie}}
[[Kategorie:Wirtschaftstheorie]]


{{SORTIERUNG:Ostliche Philosophie}}
[[Kategorie:Philosophie]]
[[Kategorie:Asien]]
{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 6. März 2022, 15:38 Uhr

Vorlage:Lückenhaft Als östliche Philosophie wird gemeinhin die Philosophie Asiens, insbesondere die des chinesischen, indischen und japanischen Kulturraumes verstanden. Die Blütezeit der östlichen Philosophie stellt nach Karl Jaspers die von ihm so bezeichnete „Achsenzeit“ (800–200 v. Chr.) dar. Hier entwickelten sich die geschichtsmächtig gewordenen Denktraditionen des Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus.

Mit dem Hinduismus standen diese Traditionen später besonders im Norden des indischen Subkontinents in einem spannungsreichen Verhältnis zum Islam.

Es gelingt immer nur ansatzweise, allgemeine Strömungen darzustellen, die als östliche Philosophie gelten können. Zu verschieden und reichhaltig ist die über mindestens drei Jahrtausende rekonstruierbare Kultur und Philosophie des Ostens. In der Auseinandersetzung mit ihr bestimmte die sogenannte westliche Philosophie immer wieder auch ihr eigenes Selbstverständnis.

China

Hauptartikel: Chinesische Philosophie

Die Anfänge der chinesischen Philosophie reichen bis weit in das zweite vorchristliche Jahrtausend zurück. Zu ihren zentralen Fragestellungen gehörte von jeher die Ordnung des Kosmos wie auch die Stellung des Menschen in ihm. Sehr alt ist die Lehre vom Urprinzip Dao sowie dem der Welt immanenten Gegensatz von Yin und Yang. Später entwickelten sich auf ihrer Grundlage zahlreiche Lehren, von denen die bekanntesten der Konfuzianismus, der Daoismus und der Legalismus sind. Stets waren ausgeprägte synkretistische Tendenzen zu beobachten, in deren Rahmen teilweise auch von außen importierte Lehren wie der Buddhismus mitaufgenommen und sinisiert wurden. Aufgrund teilweise völlig unterschiedlicher Paradigmen, Fragestellungen und Herangehensweisen wird teilweise bestritten, ob die chinesischen Denktraditionen überhaupt als Philosophie im Sinne der westlichen Tradition angesehen werden können.

Indien

Hauptartikel: Indische Philosophie

Seit der Zeit der Upanishaden (9.–6. Jh. v. Chr.) kann man in Indien von einer entwickelten Philosophie sprechen. Die Ursprünge reichen jedoch in das 2. vorchristliche Jahrtausend zurück. Zentrale Themen bilden Samsara (Wiedergeburt), Karma ("Gesetz der Tat") und Dharma (kosmische Ordnung). Von den sechs orthodoxen indischen Systemen (d. h. die die Autorität des Veda anerkennen) sind Vedanta, Yoga und Samkhya die wichtigsten. Zu den sogenannten heterodoxen Systemen zählen der Jainismus und die verschiedenen buddhistischen Schulen.

Japan

Wie die generelle kulturelle Entwicklung Japans, so ist auch die dort entwickelte Philosophie ohne die maßgebliche Übernahme von Ideen zunächst des ostasiatischen Auslands bis ins 17. Jahrhundert, die nachfolgende und fast 200 Jahre andauernde Isolation Japans, sowie sein im 19. Jahrhundert einsetzendes Streben nach weltpolitischem Einfluss nicht zu erklären. Darüber hinaus stand die in Japan entwickelte Philosophie auch immer in engem Wechselverhältnis mit den innenpolitischen Machtkämpfen der säkularen und religiösen Autoritäten mit- und untereinander.

Gleichzeitig mit der Einführung der chinesischen Schrift wurden auch die darin verfassten chinesischen Schriften rezipiert, die in Japan daoistisches, konfuzianistisches und vor allem buddhistisches Gedankengut (vgl. Buddhismus in Japan) bekannt machten und von da an mit den indigenen religiösen Traditionen (siehe Shintō) in stark synkretistischer Weise das philosophische Denken in Japan mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten bis in die Gegenwart bestimmten.

Siehe auch

Literatur

  • Ingrid Fischer-Schreiber, Stephan Schuhmacher: Lexikon der östlichen Weisheitslehren: Buddhismus, Hinduismus, Taoismus, Zen. Scherz, Bern 1986, ISBN 3-502-67403-5

Weblinks

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