Zazen und Östliche Philosophie: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Kodo Sawaki Zazen.jpg|mini|Der japanische Zen-Meister [[Sawaki Kōdō|Kodo Sawaki]] in Zazen ]]
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[[Datei:Zazen au Centre Européen du Zen Rinzai.jpg|miniatur|Zazen in der [[Rinzai-shū|Rinzai-Tradition]]]]
Als '''östliche Philosophie''' wird gemeinhin die [[Philosophie]] [[Asien]]s, insbesondere die des [[China|chinesischen]], [[Indien|indischen]] und [[japan]]ischen Kulturraumes verstanden. Die Blütezeit der östlichen Philosophie stellt nach [[Karl Jaspers]] die von ihm so bezeichnete „[[Achsenzeit]]“ (800–200 v. Chr.) dar. Hier entwickelten sich die geschichtsmächtig gewordenen Denktraditionen des [[Konfuzianismus]], [[Daoismus]] und [[Buddhismus]].
[[Datei:Zendo Grünwald 1.jpg|mini|Zazen in der [[Sōtō-shū]]-Tradition]]
'''Zazen''' ([[Japanische Sprache|japanisch]] {{lang|ja|座禅}}, deutsch „Sitzmeditation“) bezeichnet eine [[Meditation]]s­technik des [[Zen]]-Buddhismus. Diese soll [[Körper (Biologie)|Körper]] und [[Geist]] zur Ruhe bringen und den Boden für [[mystische Erfahrung]]en wie [[Kenshō]] oder [[Satori]] bereiten. Im [[w:Sōtō|Sōtō]] wird Zazen auch oft gleichgesetzt mit Erleuchtung.


== Körperhaltung ==
Mit dem [[Hinduismus]] standen diese Traditionen später besonders im Norden des indischen Subkontinents in einem spannungsreichen Verhältnis zum [[Islam]].
[[Datei:Zafu-soto-zen1024.JPG|mini|Ein [[Zafu]] wird häufig für Zazen genutzt.]]
Zazen kann im [[Lotossitz]] (Kekka-Fuza), im halben Lotossitz (Hanka-Fuza), im sogenannten Burmesischen Sitz oder im Fersensitz ([[Seiza]]) durchgeführt werden. Hilfsmittel sind im Zen das Sitzkissen ([[Zafu]]) mit der darunter liegenden Matte ([[Zabuton]]). Sitzschemel oder [[Meditationsbank]] werden ebenfalls genutzt, gelten jedoch als weniger effektiv, da durch die traditionelle Sitzweise die Extremitäten in der Nähe des Körperzentrums positioniert werden und somit eine stärker zentrierte Haltung erlauben. Welcher Sitz auch immer gewählt wird, die Knie sollen Bodenkontakt haben.


Zazen wird in betont aufrechter, stabil in sich selbst ruhender [[Körperhaltung]] geübt, die ein [[Harmonie|harmonisches]] Verhältnis von Spannung und Entspannung wahrt. Die Hände werden häufig im sogenannten Meditations-[[Mudra]] knapp unterhalb des Nabels gehalten, wobei eine Hand mit dem Rücken in der Fläche der anderen liegt und die Spitzen der Daumen sich darüber berühren. Zazen kann auch auf einem Stuhl praktiziert werden, wenn körperliche Bedingungen ein Sitzen auf dem Boden nicht gestatten. Auch in diesem Fall ist die Körperhaltung aufrecht und der Rücken frei von jeder Anlehnung. Während des Zazen wird der Körper nicht bewegt, da die äußere, körperliche [[Selbstdisziplin|Disziplin]] der inneren, geistigen Beobachtung und Konzentration eine Stütze bietet.
Es gelingt immer nur ansatzweise, allgemeine Strömungen darzustellen, die als östliche Philosophie gelten können. Zu verschieden und reichhaltig ist die über mindestens drei Jahrtausende rekonstruierbare Kultur und Philosophie des Ostens. In der Auseinandersetzung mit ihr bestimmte die sogenannte westliche Philosophie immer wieder auch ihr eigenes Selbstverständnis.


Während es im [[Sōtō]]-Zen üblich ist, mit dem Gesicht zur Wand zu sitzen, wie einst [[Bodhidharma]], sitzen die Meditierenden im [[Rinzai]]-Zen mit dem Rücken zur Wand. Auch wenn die Augen im Zazen meist offen oder halboffen sind, wird von jeglichem aktiven Schauen Abstand genommen. Lange Zazen-Phasen werden in der klösterlichen Praxis von einer Gehmeditation ([[Kinhin]]) unterbrochen. Empfehlenswert ist es, die Haltung mindestens 20 Minuten aufrechtzuerhalten; durch langjährige Übung sind auch wesentlich längere Sitz-Phasen möglich.
== China ==
{{Hauptartikel|Chinesische Philosophie}}


== Geisteshaltung ==
Die Anfänge der chinesischen Philosophie reichen bis weit in das zweite vorchristliche Jahrtausend zurück. Zu ihren zentralen Fragestellungen gehörte von jeher die Ordnung des Kosmos wie auch die Stellung des Menschen in ihm. Sehr alt ist die Lehre vom Urprinzip [[Dao]] sowie dem der Welt immanenten Gegensatz von [[Yin und Yang]]. Später entwickelten sich auf ihrer Grundlage zahlreiche Lehren, von denen die bekanntesten der [[Konfuzianismus]], der [[Daoismus]] und der [[Legalismus]] sind. Stets waren ausgeprägte [[Synkretismus|synkretistische]] Tendenzen zu beobachten, in deren Rahmen teilweise auch von außen importierte Lehren wie der [[Buddhismus]] mitaufgenommen und [[Sinisierung|sinisiert]] wurden. Aufgrund teilweise völlig unterschiedlicher Paradigmen, Fragestellungen und Herangehensweisen wird teilweise bestritten, ob die chinesischen Denktraditionen überhaupt als Philosophie im Sinne der westlichen Tradition angesehen werden können.
Die Meditationsübung kennt verschiedene Varianten, doch stets wird sie in vollkommener [[Achtsamkeit (mindfulness)|Achtsamkeit]] durchgeführt. Sie stellt, zumindest am Beginn, eine [[Physis|physische]] und [[Psyche|psychische]] Belastung für die Schüler dar. Durch [[Selbstbeobachtung]] des Körpers, seiner Haltung und Atmung (z. B. [[Betrachtung]] des [[Atmung|Atemflusses]] und der Empfindungen, der [[Denken|Denkvorgänge]] und des Bewusstseins) verbindet sich der Übende mit dem gegenwärtigen Ort und Moment. Da Körper und Geist nicht getrennt sind, hat die Körperhaltung direkten Einfluss auf das Empfinden, Denken und die physisch-psychische Verfassung. Durch die Haltung, Beobachtung und Konzentration kommt der Strom der Gedanken zur Ruhe oder wird zeitweise komplett unterbrochen. Die auch im Körper manifestierten Lebenserfahrungen und Unterbewusstes erscheinen in dieser Geisteshaltung und können sich lösen.


Zazen hat aber kein definiertes Ziel und keine Bedeutung, die über das Sitzen selbst hinausgeht. Deshalb gibt es außer dem Hinweis auf Achtsamkeit traditionell kaum allgemeine Anweisungen. Zazen wird häufig kurz „Praxis“ genannt, um die Abkehr von der theoretischen Beschäftigung zu betonen. Nur in der konkreten Übung, zum Beispiel während eines [[Sesshin]]s, geht der Zenlehrer in Einzelgesprächen ([[Dokusan]]) und Vorträgen ([[Teishō]]) auf die aktuellen Erfahrungen und Schwierigkeiten der Übenden ein.
== Indien ==
{{Hauptartikel|Indische Philosophie}}


Auftretende körperliche Schmerzen durch die – für Anfänger ungewohnte – Haltung werden beim Zazen nicht verdrängt, aber auch nicht weiter beachtet. Ähnliches gilt für ungewöhnliche Wahrnehmungs- und Empfindungserlebnisse, die als [[Makyo]]s bezeichnet werden. Mit dieser [[Zen#Praxis|Zen-Praxis]] wird das Erleben von [[Stille]] und [[Sunyata|Leere]] möglich. Aus diesem gesammelten Zustand kann plötzlich eine [[Mystische Erfahrung]] eintreten, die im Zen [[Kenshō]] oder [[Satori]] genannt wird. Insbesondere Satori kann auch als das Erleben der ursprünglichen universellen Einheit oder als die Aufhebung aller Gegensätze – insbesondere der Trennung von [[Subjekt (Philosophie)|Subjekt]] und [[Objekt (Philosophie)|Objekt]] verstanden werden.
Seit der Zeit der [[Upanishaden]] (9.–6. Jh. v. Chr.) kann man in Indien von einer entwickelten Philosophie sprechen. Die Ursprünge reichen jedoch in das 2. vorchristliche Jahrtausend zurück. Zentrale Themen bilden [[Samsara]] (Wiedergeburt), [[Karma]] ("Gesetz der Tat") und [[Dharma]] (kosmische Ordnung).
Von den sechs orthodoxen indischen Systemen (d. h. die die Autorität des [[Veda]] anerkennen) sind [[Vedanta]], [[Yoga]] und [[Samkhya]] die wichtigsten.
Zu den sogenannten [[Häresie|heterodoxen]] Systemen zählen der [[Jainismus]] und die verschiedenen [[Buddhismus|buddhistischen]] Schulen.


Während des Zazen kommt es häufig zu Unterweisungen des Meisters an die Schüler. Eine solche Unterweisung wird [[Kusen]] genannt.
== Japan ==
{{Hauptartikel|Philosophie in Japan}}


== Ritueller Ablauf einer Sitzung ==
Wie die generelle kulturelle Entwicklung [[Japan]]s, so ist auch die dort entwickelte Philosophie ohne die maßgebliche Übernahme von Ideen zunächst des ostasiatischen Auslands bis ins 17. Jahrhundert, die nachfolgende und fast 200 Jahre andauernde Isolation Japans, sowie sein im 19. Jahrhundert einsetzendes Streben nach weltpolitischem Einfluss nicht zu erklären. Darüber hinaus stand die in Japan entwickelte Philosophie auch immer in engem Wechselverhältnis mit den innenpolitischen Machtkämpfen der säkularen und religiösen Autoritäten mit- und untereinander.
Zazen ist die Praxis der Zen-Meditation - täglich für [[Mönche]] und [[Nonnen]]. Eine Zazen-Periode besteht im Allgemeinen aus zwei Perioden von 30 bis 50 Minuten, unterbrochen von einem zehnminütigen Kinhin. In einem Tempel, wird Zazen täglich in dieser Form, normalerweise morgens und abends. praktiziert.


Je nach Art des Tempels wird Zazen in einem Sodo (Mönchsraum) genannten Raum praktiziert, in dem die Mönche schlafen, essen und Zazen<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.sotozen.com/fre/practice/zazen/manners/index.html |titel=Les manières dans le zendo |werk=Soto Zen |sprache=fr |abruf=2021-06-16}}</ref> praktizieren, oder in einem für die Meditation reservierten Gebäude, [[Dōjō|Zendo]]<ref name=":0" /> genannt. Im Westen wird eher von einem [[Dōjō]] (Ort des Erwachens) gesprochen. Diese Räume werden von Zen-Gruppen genutzt, die nicht den Status eines Tempels haben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zen-azi.org/fr/fonctionnement-dojos-groupes |titel=Fonctionnement d'un lieu de pratique |werk=Association Zen Internationale |sprache=en, fr |abruf=2021-06-16}}</ref>
Gleichzeitig mit der Einführung der [[Chinesische Schrift|chinesischen Schrift]] wurden auch die darin verfassten chinesischen Schriften rezipiert, die in Japan daoistisches, konfuzianistisches und vor allem buddhistisches Gedankengut (vgl. [[Buddhismus in Japan]]) bekannt machten und von da an mit den indigenen religiösen Traditionen (siehe [[Shintō]]) in stark [[Synkretismus|synkretistischer]] Weise das philosophische Denken in Japan mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten bis in die Gegenwart bestimmten.
 
Vor und nach der Sitzung auf dem Zafu (Meditationskissen) führt der Praktizierende ein [[Gasshō]] (Begrüßung mit vereinten Händen) durch, indem er sich vor seinem Zafu verbeugt, um die Menschen auf beiden Seiten von ihm zu grüßen; danach macht man eine halbe Drehung nach rechts (das Zafu befindet sich dann hinter dem Praktizierenden), die Hände immer noch im Gasshō, und man verbeugt sich erneut, um die Menschen auf der anderen Seite des Raumes zu grüßen.<ref name=":0" />
 
Der Beginn einer Zazen-Periode wird traditionell durch drei Glockenschläge (shijosho) angekündigt, das Ende einer Zazen-Periode mit anschließendem Kinhin wird durch zwei Schläge (kinhinsho) angekündigt. Das Ende eines Zazen - Kinhin - Zazen-Zyklus wird durch eine Glocke (hozensho)<ref name=":0" /> markiert.
 
== Zazen und Wissenschaft ==
Aus wissenschaftlicher Sicht ist Zazen ein schwer zu erforschendes Thema. Wie bereits oben erwähnt, geht es um eine subjektive Erfahrung, während die Wissenschaft jedoch versucht, intersubjektiv nachvollziehbare Standpunkte zu finden, um so ein möglichst objektives Urteil zu erlangen. Wissenschaftliche Schlüsse spiegeln also nicht unbedingt die Erfahrung eines Zazen Praktizierenden wider, die Wissenschaft versucht lediglich die Ursachen jener subjektiven Erfahrung sichtbar zu machen. So wurden in einer Studie die Gehirnströme Meditierender mit einem [[Elektroenzephalografie|EEG-Gerät]] untersucht.<ref>Folia Psychiatrica et Neurologica Japonica, Vol. 20, No. 4. ''An Electroencephalographic Study of the Zen Meditation (Zazen)'', von Akira Kasamatsu und Tomio Hirai. December, 1966, S. 315–36ff.</ref>
 
Interessant erschien den Forschern offenbar der Zusammenhang zwischen [[Habituation]] (Gewöhnung) und Zazen-Praxis. Mit Hilfe des EEG werden Gehirnwellen sichtbar, maschinell zu einem Graph verarbeitet und verwertbar. Die verschiedenen Erscheinungsformen dieser Wellen werden unterteilt. Interessant für das Experiment sind die sogenannten „[[Alpha-Wellen]]“. Wann immer ein Mensch geistig tätig ist, also auch dann, wenn er einem Reiz ausgesetzt wird, werden diese Alpha-Wellen unterbrochen. Bei Wiederholung ''desselben'' Reizes verflacht diese Blockierung. In der Dokumentation des Experiments wird exemplarisch das Ticken einer Uhr genannt: beim ersten Ticken werden die Alpha-Wellen blockiert, solange man auf das Ticken ''achtet'', doch sobald man sich auf etwas anderes konzentriert, hört man das Ticken nicht mehr bewusst, die Alpha-Wellen-Blockierung verflacht: Habituation. Während das Phänomen der Habituation bei Versuchspersonen, die kein Zazen praktizieren, eintrat, so entfiel es beim Versuch mit einem Zen-Meister. Dieser schien jedes einzelne Ticken der Uhr zu hören.
 
Zazen verhilft offenbar dem Meditierenden dazu, seine Habituation besser zu kontrollieren.
 
== Zitate zu Zazen ==
[[Dōgen|Dogen]]:
 
   "Lasst uns diesem Nicht-Denken auf den Grund gehen. Wie das? Ohne
 
   "Denken aus den Tiefen des Nicht-Denkens" ([[Hishiryō|Hishiryo]])."
 
   "Da die Verwirklichung in der Praxis enthalten ist, ist sie unbegrenzt; da die Praxis in der Verwirklichung enthalten ist, hat sie keinen Anfang. "<ref>Dôgen'', Polir la lune et labourer les nuages. Œuvres philosophiques et poétiques'', présentées et traduites par [[Jacques Brosse]]'','' Paris, Albin Michel, 1998.</ref>
 
[[Taisen Deshimaru]]:
 
    "Das Geheimnis des Zen besteht darin, einfach, ohne Zweck und Gewinnstreben, in jener Haltung großer Konzentration zu sitzen."<ref>Taisen Deshimaru, ''La pratique du Zen''. Paris, Albin Michel, p. 26. ISBN 2-226-01287-7</ref>
 
[[Shunryū Suzuki|Shunryu Suzuki]] :
 
   "Formelle Praxis, informeller Geist".
 
Ekiho Miyazaki:
 
   "Zazen bedeutet, gerade zu sein. Es bedeutet, die Wirbelsäule und den Nacken aufzurichten, sich nicht nach rechts und nicht nach links zu neigen. Wenn Ihr Körper gerade ist, wird es auch Ihr Geist sein.      Der Körper und der Geist sind miteinander verbunden. Ein gerader Körper spiegelt einen geraden Geist wider."<ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=dd8PlVOCeZ8 |titel=Das Leben eines Zen-Mönchs |hrsg=ARTE Dokumentarfilm |abruf=2021-06-12}}</ref>
 
== Nicht-buddhistisches Zazen ==
In den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten von Amerika]] gibt es [[Rabbiner]], die ihren Gläubigen Zazen empfehlen<ref>Alberto Flores D'Arcais, ''USA, il boom degli ebrei-buddhisti'', quotidiano [[La Repubblica (quotidiano)|La Repubblica]], 14. Mai 2006</ref>. Ein ähnliches Angebot gibt es seit langem in amerikanischen und europäischen katholischen Gruppen, wo es viele Fälle gibt, in denen Priester oder Pater – seltener Nonnen – Zazen organisieren und praktizieren. Neben "Brücken"-Situationen mit einzigartigen Charakteristiken, wie [[Raimon Panikkar]] und [[Thomas Merton]]<ref>T. Merton, ''Lo zen e gli uccelli rapaci'', Garzanti, Milano 1999</ref>, ist das bedeutendste historische Beispiel das des Jesuiten [[Hugo Makibi Enomiya-Lassalle]] (1898–1990): "Die Wahrheit ist, dass, wenn ein Christ [...] Zazen intensiv praktiziert, er nach einiger Zeit buchstäblich die christlichen Wahrheiten und die Worte der heiligen Schriften aufblitzen sieht"<ref>H.E.Lassalle, ''Zen e spiritualità cristiana'', [[Edizioni Mediterranee]], [[Roma]] 1995, p. 34</ref>
 
In der italienischen Gemeinde [[Gallarate]] setzt der [[Jesuiten|Jesuite]] Carlo De Filippi, Leiter der Gruppe ''Areazen Omega'', die Tradition von Pater Lassalle fort, dessen Schüler er war. Die Erfahrung des [[Xaverianer-Missionare|Xaverianer]]-Paters Luciano Mazzocch<ref>L. Mazzocchi, ''Delle onde e del mare'', [[Edizioni San Paolo|Ed. Paoline]], Cinisiello Balsamo, 2006</ref>, konkretisiert in der italienischen Gemeinschaft ''La Stella del Mattino'', dauert schon seit Jahrzehnten an und erhält einen neuen Horizont, auch durch die vatikanische Anerkennung dieses Erfahrung-Labors seit seinem Beginn. Dies sind Beispiele, in denen die klare Unterscheidung zwischen verschiedenen Religionen bestehen bleibt und die bewusste Nutzung der Erkenntnisse der einen zur Belebung der anderen; es sind keine Versuche eines schleichenden [[Synkretismus (Religionswissenschaft)|Synkretismus]], sondern Anerkennungen der Reinheit einer spirituellen Praxis, die ihre Gültigkeit in verschiedenen Kontexten bewahrt.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Zazen}}
* [[Avicenna#Werke]] (zu ''Östliche Philosophie'' von Ibn Sina)
* [[Kontemplation]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Sawaki Kōdō: Tag für Tag ein guter Tag. Einführung in die Meditation des Zen. Angkor Verlag 2008. ISBN 978-3936018578.
* Ingrid Fischer-Schreiber, Stephan Schuhmacher: ''Lexikon der östlichen Weisheitslehren'': Buddhismus, Hinduismus, Taoismus, Zen. Scherz, Bern 1986, ISBN 3-502-67403-5
* Taisen Deshimaru-Roshi: ''Za-Zen. Die Praxis des Zen.'' 5. Aufl. Kristkeitz, Leimen 1991, ISBN 3-921508-11-8.
* Daisetz T. Suzuki: ''Zazen – die Übung des Zen. Grundlagen und Methoden der Meditationspraxis im Zen.'' 3. Aufl. Barth, Bern u.&nbsp;a. 1993, ISBN 3-502-64595-7.
* Katsuki Sekida: ''Zen-Training. Das große Buch über Praxis, Methoden, Hintergründe.'' 5. Aufl. Herder, Freiburg i.Br. 2000, ISBN 3-451-04184-7.
* David Fontana: ''Einführung in die Zen-Meditation. Der Weg durch das torlose Tor.'' Theseus, Berlin 2003, ISBN 3-89620-196-4.
* Toshimaro Ama: ''Zen – Der Weg zu Satori.'' (DVD) MICO/NHK, Japan; Dt. Aufl. Komplett-Media, München/Grünwald, ISBN 3-8312-9149-7.
* Abt Muho: ''Zazen oder der Weg zum Glück''. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2007, ISBN 3-499-62203-3.
* Philip Kapleau: ''Die drei Pfeiler des Zen''. O.W. Barth, München 2010, ISBN 978-3-426-29128-3.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Zazen}}
* [https://www.rep.routledge.com/articles/overview/east-asian-philosophy/v-1 Roger T. Ames: ''East Asian philosophy''], in E. Craig (Hg.): ''Routledge Encyclopedia of Philosophy'', London 1998.
* [http://antaiji.org/?page_id=94&lang=de Zazen-Anleitung (Shikantaza)]
* {{dmoz|Society/Philosophy/Eastern_Philosophy/|Östliche Philosophie}}
* [http://www.zensite.de/Zensite/te1/Fukanzazengi.htm Dogen Zenji über das Zazen]
* [http://antaiji.org/?page_id=1693&lang=de Über Zazen aus dem Shôbôgenzô (Kap. XI, ''Zazengi'')]
* [http://yudoblog-b.blogspot.com/ Erläuterungen zur Zen Praxis]
* [http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1440-1819.1994.tb03090.x/abstract Quantitative EEG Study on Zen Meditation (Zazen)]
* [https://www.kopfmuster.de/zen-meditation/ Über Zen-Meditation (Einfach nur sitzen)]
 
== Einzelnachweise ==
<references/>


[[Kategorie:Zen]]
{{SORTIERUNG:Ostliche Philosophie}}
[[Kategorie:Meditation]]
[[Kategorie:Philosophie]]
[[Kategorie:Asien]]
{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}
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Version vom 6. März 2022, 15:38 Uhr

Vorlage:Lückenhaft Als östliche Philosophie wird gemeinhin die Philosophie Asiens, insbesondere die des chinesischen, indischen und japanischen Kulturraumes verstanden. Die Blütezeit der östlichen Philosophie stellt nach Karl Jaspers die von ihm so bezeichnete „Achsenzeit“ (800–200 v. Chr.) dar. Hier entwickelten sich die geschichtsmächtig gewordenen Denktraditionen des Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus.

Mit dem Hinduismus standen diese Traditionen später besonders im Norden des indischen Subkontinents in einem spannungsreichen Verhältnis zum Islam.

Es gelingt immer nur ansatzweise, allgemeine Strömungen darzustellen, die als östliche Philosophie gelten können. Zu verschieden und reichhaltig ist die über mindestens drei Jahrtausende rekonstruierbare Kultur und Philosophie des Ostens. In der Auseinandersetzung mit ihr bestimmte die sogenannte westliche Philosophie immer wieder auch ihr eigenes Selbstverständnis.

China

Hauptartikel: Chinesische Philosophie

Die Anfänge der chinesischen Philosophie reichen bis weit in das zweite vorchristliche Jahrtausend zurück. Zu ihren zentralen Fragestellungen gehörte von jeher die Ordnung des Kosmos wie auch die Stellung des Menschen in ihm. Sehr alt ist die Lehre vom Urprinzip Dao sowie dem der Welt immanenten Gegensatz von Yin und Yang. Später entwickelten sich auf ihrer Grundlage zahlreiche Lehren, von denen die bekanntesten der Konfuzianismus, der Daoismus und der Legalismus sind. Stets waren ausgeprägte synkretistische Tendenzen zu beobachten, in deren Rahmen teilweise auch von außen importierte Lehren wie der Buddhismus mitaufgenommen und sinisiert wurden. Aufgrund teilweise völlig unterschiedlicher Paradigmen, Fragestellungen und Herangehensweisen wird teilweise bestritten, ob die chinesischen Denktraditionen überhaupt als Philosophie im Sinne der westlichen Tradition angesehen werden können.

Indien

Hauptartikel: Indische Philosophie

Seit der Zeit der Upanishaden (9.–6. Jh. v. Chr.) kann man in Indien von einer entwickelten Philosophie sprechen. Die Ursprünge reichen jedoch in das 2. vorchristliche Jahrtausend zurück. Zentrale Themen bilden Samsara (Wiedergeburt), Karma ("Gesetz der Tat") und Dharma (kosmische Ordnung). Von den sechs orthodoxen indischen Systemen (d. h. die die Autorität des Veda anerkennen) sind Vedanta, Yoga und Samkhya die wichtigsten. Zu den sogenannten heterodoxen Systemen zählen der Jainismus und die verschiedenen buddhistischen Schulen.

Japan

Wie die generelle kulturelle Entwicklung Japans, so ist auch die dort entwickelte Philosophie ohne die maßgebliche Übernahme von Ideen zunächst des ostasiatischen Auslands bis ins 17. Jahrhundert, die nachfolgende und fast 200 Jahre andauernde Isolation Japans, sowie sein im 19. Jahrhundert einsetzendes Streben nach weltpolitischem Einfluss nicht zu erklären. Darüber hinaus stand die in Japan entwickelte Philosophie auch immer in engem Wechselverhältnis mit den innenpolitischen Machtkämpfen der säkularen und religiösen Autoritäten mit- und untereinander.

Gleichzeitig mit der Einführung der chinesischen Schrift wurden auch die darin verfassten chinesischen Schriften rezipiert, die in Japan daoistisches, konfuzianistisches und vor allem buddhistisches Gedankengut (vgl. Buddhismus in Japan) bekannt machten und von da an mit den indigenen religiösen Traditionen (siehe Shintō) in stark synkretistischer Weise das philosophische Denken in Japan mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten bis in die Gegenwart bestimmten.

Siehe auch

Literatur

  • Ingrid Fischer-Schreiber, Stephan Schuhmacher: Lexikon der östlichen Weisheitslehren: Buddhismus, Hinduismus, Taoismus, Zen. Scherz, Bern 1986, ISBN 3-502-67403-5

Weblinks

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