imported>Odyssee |
imported>Odyssee |
Zeile 1: |
Zeile 1: |
| Als '''Apostel''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]]: απόστολος/''apóstolos'' bzw. [[Wikipedia:Aramäische Sprache|aramäisch]]: ''saliah'' = Gesandter, Sendbote) werden jene Jünger des [[Jesus Christus]] bezeichnet, die direkt von ihm selbst als „Gesandte“ beauftragt wurden.
| | #WEITERLEITUNG [[Absonderung]] |
| | |
| == Die zwölf Apostel ==
| |
| | |
| {{GZ|Die
| |
| Namengebung, um die es sich in der Bibel handelt, ist genommen
| |
| von der inneren Wesenheit der Menschen. Ein Beispiel dafür sind
| |
| die Namen der zwölf Apostel. Sie weisen hin auf die Beziehung
| |
| zwischen ihnen und dem Herrn, dem Christus, der das Haupt ist
| |
| und als Zeichen den Widder oder das Lamm hat. Johannes bedeutet
| |
| der die Budhi Verkündende. Sie können den Menschen in zwölf
| |
| Teile einteilen, der ganze Mensch ist eine Zwölfheit. Der Mensch so,
| |
| wie er jetzt ist, entstand allmählich. Jedesmal, wenn die Sonne in ein
| |
| neues Sternbild trat, entwickelte sich ein neues Organ im Menschen.
| |
| Als die Sonne im Zeichen des Löwen stand, bildete sich zum Beispiel
| |
| das Herz aus. Wenn der Mensch höher aufsteigt, involviert er
| |
| in sich eine Gruppenseele. Das nun, was die Teile des Menschen
| |
| sind, finden Sie wieder in den Namen der zwölf Apostel, da sind sie
| |
| hineingeheimnißt. Was in einem gewöhnlichen Leib die zwölf Wesensbestandteile
| |
| sind, bedeuten die zwölf Apostel im Kollektivleib
| |
| Christi. Der Teil, der das Ich darstellt, in welchem der Egoismus
| |
| herrscht, der dem Christus den Tod bringt, der ist genannt Judas
| |
| Ischariot. Hinzugesetzt wurde bei dieser Namengebung noch, daß
| |
| er den Beutel hatte, das Geld, das niedere Habsuchtsprinzip.|94|291f}}
| |
| | |
| {{GZ|Erinnern Sie sich, wie da, wo gleich
| |
| im Beginne des Markus-Evangeliums von der Bestellung der Zwölf
| |
| geredet wird und wo die Rede ist von der Namengebung, wie er da zwei
| |
| von seinen Aposteln die «Donnerssöhne» nennt (3, 17). Das ist nicht
| |
| etwas, über das man einfach hinweglesen darf; das ist etwas, was man
| |
| wohl beachten muß, wenn man das Evangelium verstehen will. Warum
| |
| nennt er sie die Donnerssöhne? Weil er, damit sie seine Diener
| |
| werden, ein Element in sie verpflanzen will, das nicht von der Erde
| |
| ist, das von außerhalb der Erde herkommt, weil es das Evangelium
| |
| aus den Reichen der Angeloi und Archangeloi ist, weil es ein ganz
| |
| Neues ist und weil es nicht mehr genügt, bloß von den Menschen zu
| |
| sprechen, sondern von einem himmlischen, überirdischen Element,
| |
| dem Ich, und weil es notwendig ist, dies zu betonen. Er nennt sie
| |
| Donnerssöhne, um zu zeigen, daß auch die Seinigen eine Beziehung zu
| |
| dem überirdischen Element haben. Die nächste Welt, die an die unsrige
| |
| angeknüpft ist, ist die elementarische Welt, durch die erst erklärlich
| |
| wird, was in unsere Welt hereinspielt. Und der Christus gibt seinen Jüngern
| |
| Namen, durch die gesagt wird, daß unsere Welt an eine nächste
| |
| übersinnliche angrenzt. Er gibt ihnen die Beinamen von den Eigenschaften
| |
| der elementarischen Welt. Dasselbe ist der Fall, wenn er Simon
| |
| den «Felsenmann» nennt (3, 16). Wieder ist dabei auf ein Übersinnliches
| |
| hingewiesen. So wird durch das ganze Evangelium angekündigt
| |
| das Hereintreten des «Angelium», der Impulse aus der geistigen Welt.
| |
| | |
| Um das zu verstehen, braucht man nur richtig zu lesen, braucht man
| |
| nur die Voraussetzung zu machen, daß das Evangelium zugleich ein
| |
| Buch ist, aus dem die tiefste Weisheit herauszuholen ist. Der ganze
| |
| Fortschritt, der gemacht worden ist, besteht darin, daß die Seelen individualisiert
| |
| werden, daß sie nicht mehr bloß auf dem Umwege durch
| |
| die Gruppenseelenhaftigkeit, sondern durch das Element der Individualseele
| |
| ihre Beziehung zur übersinnlichen Welt haben. Und der,
| |
| welcher so vor die Menschheit hintritt, daß er innerhalb der Erdenwesen
| |
| erkannt wird, aber auch erkannt wird von den übersinnlichen
| |
| Wesenheiten, er bedarf, um hineinzuversenken in die Seelen derer,
| |
| die ihm dienen sollen, etwas von einem übersinnlichen Element,
| |
| dazu des besten Menschenelementes. Derjenigen Menschen bedarf er,
| |
| die es nach der alten Art in ihren Seelen selbst schon am weitesten gebracht
| |
| haben.
| |
| | |
| Es ist im höchsten Sinne interessant, den seelischen Werdegang derjenigen
| |
| zu verfolgen, die der Christus Jesus um sich versammelt, die
| |
| er beruft zu seinen Zwölfen, die, man möchte sagen, wenn sie einem
| |
| in ihrer Einfachheit entgegentreten, am allergrandiosesten das durchgemacht
| |
| haben, was ich Ihnen gestern zeigen wollte bei mehr auseinanderliegenden
| |
| Inkarnationen von Menschenseelen. Der Mensch muß
| |
| sich erst hineinfinden in das Individuelle. Er kann da zunächst sich
| |
| selber schwer zurechtfinden, wenn er von dem, was in seiner Seele im
| |
| Element des Volkstums gewurzelt hat, versetzt wird in das Auf-sichselbst-
| |
| Gestelltsein. Die Zwölf waren es. Sie wurzelten tief in einem
| |
| Volkstum, das sich gerade wieder in der grandiosesten Weise als Volkstum
| |
| erfaßt hatte. Und sie waren wie mit nackter Seele, mit einfacher
| |
| Seele dastehend, als der Christus sie wiederfand. Man hat es dabei mit
| |
| ganz unregelmäßigen Zwischenzeiten zwischen den Inkarnationen zu
| |
| tun. Richten konnte sich der Blick des Christus auf die Zwölf: Diejenigen
| |
| Seelen erschienen wieder, die in den sieben Makkabäersöhnen<ref name="Makkabäer>''in den sieben Makkabäersöhnen'' und ''den sieben Söhnen der Makkabäermutter'': Hier liegen offensichtlich Fehler in der Nachschrift vor. Gemeint sind die sieben Brüder aus
| |
| 2.Makkabäer 7. Diese hießen früher gewöhnlich die sieben makkabäischen Brüder, weil
| |
| sie in der makkabäischen Zeit den Tod erlitten und dieser in den Büchern der
| |
| Makkabäer erzählt ist; sie sind aber keine Makkabäer - als Makkabäer werden die
| |
| Mitglieder der Familie des Mattathias bezeichnet und später werden auch die Anhänger
| |
| des Judas Makkabäus, des dritten Sohnes des Mattathias, Makkabäer genannt.</ref>
| |
| und in den fünf Söhnen des Mattathias, in Judas und seinen Brüdern,
| |
| verkörpert waren; daraus setzte sich das Apostolat zusammen. Sie
| |
| waren hineingeworfen in das Element der Fischer und der einfachen
| |
| Leute; aber sie waren in der Zeit, als das jüdische Element zu einem
| |
| Kulminationspunkt hinaufgestiegen war, von dem Bewußtsein durchdrungen,
| |
| daß dieses Element zu dieser Zeit höchste Kraft war, aber
| |
| nur Kraft, während es jetzt individualisiert auftrat, als es sich um den
| |
| Christus herumgruppierte.
| |
| | |
| Man könnte sich vorstellen, daß jemand ein ganz Ungläubiger wäre
| |
| und nur künstlerisch das ins Auge fassen wollte, wie am Ende des
| |
| Alten Testamentes Sieben und Fünf auftreten und wie Zwölf wieder
| |
| am Anfange des Neuen Testamentes zu finden sind. Wenn man dies
| |
| rein als künstlerisch-kompositionelles Element nimmt, kann man schon
| |
| von der Einfachheit und der künstlerischen Größe des Bibelbuches ergriffen
| |
| sein, ganz abgesehen davon, daß die Zwölfsich zusammensetzen
| |
| aus den fünf Söhnen des Mattathias und den sieben Söhnen der
| |
| Makkabäermutter<ref name="Makkabäer></ref>. Man wird lernen müssen, die Bibel auch als Kunstwerk
| |
| zu nehmen; dann wird einem erst das Gefühl für die Größe aufgehen,
| |
| die in die Bibel als Kunstwerk hineingelegt ist. Und man wird
| |
| ein Gefühl dafür erhalten, worauf sich das, was da künstlerisch hineingelegt
| |
| ist, eben beziehen muß.|139|42ff}}
| |
| | |
| == Anmerkungen ==
| |
| | |
| <references />
| |
| | |
| == Literatur ==
| |
| #Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001), ISBN 3-7274-0940-1 {{Vorträge|094}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Das Markus-Evangelium'', GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 {{Vorträge|139}} | |
| | |
| {{GA}}
| |
| | |
| [[Kategorie:Christologie]] | |